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Tiroler Zeitung - Wochenblatt für Katholiken
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Seite 4 von 4
Datum: 13.09.1852
Umfang: 4
beherrschen. Den Katholiken ist eS selten möglich, irgend eine gün stige Entscheidung ihrer Angelegenheiten zu erlangen. Ich bringe bloß ein schreiendes Beispiel. Der Dom ist fast von allen Seiten mit Buden beklebt (wovon später) und vor dem schönsten Portal (dem südlichen) befand sich bis in die neueste Zeit (es ist wörtlich zu nehmen) — ein Schweinstall. Als nun die Katholiken Anspruch an dieß Portal erhoben, dessen Oeffnung wirklich eine Nothwendigkeit ist, und über die allzu große Barbarei

und für reli giöse Erbauung unter einander gewirkt wird. Der Stadtpfarrer Beda Weber genießt nicht nur das Vertrauen seiner Gemeinde in hohem Grade, sondern auch gehörigen Respect bei den Protestanten. Zuhörer, daß eS der Mühe werth ist, davon zu reden, haben ein zig die Predigten im Dom, und nicht bloß Katholiken, sondern auch Protestanten. Unter den letzteren gibt es viele Suchende, welche sich aber noch nicht entschieden haben — so weit ist bei Vielen die Unbefriedkgung in ihrer Confession und der Drang

hat, um ihre Mitglieder zu unterstützen und Prosely ten zu werben. Wie oft wird dadurch der Bedürftige verlockt, gegen seine bessere Ueberzeugung zu handeln! Ich komme nun zu den katholischen Kirchen — die protestan- . tischen sind in der That kaum einer Erwähnung werth. ES sind hier vier katholische Kirchen mit etwa zwölf Priestern; in der Stadt der Dom, die St. Leonhards- und Liebfrauenkirche, und über dem Main zu Sachsenhausen die Deutschordenskirche. Von ihnen ist besonders der Dom in historischer

, wird es willS Gott auch diesen Dom nicht vergessen! Von dem Außenbau ist das merkwürdigste Stück der Thurm — größtentheilö auS dem 15. bis Anfang beS 16. Jahrhunderts, großartig, ja prachtvoll angelegt und 260 Fuß emporstrebend biS zur Stelle, wo der Unterbau enden und die Pyramide das Werk krönen sollte. Da aber kam die Reformation und er kriegte statt der Krone eine Kappe, waS nicht eben schön aussieht. Dennoch schimmert der Thurm in der an bedeutenden Höhen armen Land schaft weit und breit herum

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Tiroler Zeitung - Wochenblatt für Katholiken
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Seite 4 von 4
Datum: 17.09.1852
Umfang: 4
aller dieser Partien aber ist das Rheinthal von Mainz bis Köln. Welch' eine blühende, mannigfaltige und be zaubernde Natur! Ist aber all' dieser Zauber vorübergezogen und erhebt man das Auge höher, so drängt sich dem Geiste ein Mangel auf, eS fehlt über diesen abgerundeten weiblichen Formen der hohe Ernst mannhafter Bergkuppen und riesenhafter Felsenthürme. Ein GebirgSland, wie Tirol und die Schweiz, ist unstreitig die großartigste, mannigfaltigste und reichste Natur, sie ist im Großen, was der gothische Dom

in Gebrauch zu kommen; denn schon in KarlSruhe und Mannheim begrüßten mich mehrere Damen mit demselben, in Speier, Mainz, Bingen, Koblenz, Bonn, Köln und Aachen aber liefen mir vierjährige Kindlein zu, reichten mir ihre Händchen und stammelten lächelnd: „Gelobt sei Jesus Christus!' Da man aber diesen Frommsinn leicht für leere Andächtelei halten könnte, so will ich auch zeigen, daß diese Andacht eine opfer willige sei Der Dom zu Speier wird von Schraudolph gemalt, auf dem Apollinarisberg

zwischen Andernach und Bonn wird eine neue Kirche im reinsten deutschen (gothischen) Styl gebaut, der Kölner Dom wird weitergeführt, die Thürme des Münsters zu Aachen werden erhöht, an sechs Kirchen zu Lüttich nimmt man kostspielige Reparaturen und Verbesserungen vor, Antwerpen hat einen neuen gothischen Tempel zu Ehren des heil. Georg bis an die Thürme vollendet, die Kirche des heil. Vincenz v. Paul in der Straße Lafayette zu Paris ist neu und wird eben ausgemalt rc. ES ist allerdings wahr, daß König Ludwig

von Baiern und der König von Preußen für den Speierer und Kölner Dom große Summen liefern und zu letzterm auch Süddeutschland beisteuert, nichts desto weniger opfert auch das Volk. Mich freute es, im Münster zu Aachen, auf dessen Dach eine große Menge von Bau leuten arbeitete, einen Opferkasten „ zur Vollendung deS Kölner Domes' zu finden. In allen Kirchen Belgiens sind mehrere Opferkästen zu verschiedenen frommen Zwecken aufgestellt, in der St. Jakobskirche zu Antwerpen allein zählte ich deren

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Tiroler Zeitung - Wochenblatt für Katholiken
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Seite 3 von 4
Datum: 24.09.1852
Umfang: 4
der äußere Umgang um daö Chordach; hier blickt man in einen ungeheuren Steinwald nieder und kann das, was erst noch werden soll, in großen Formen her aufkommen sehen. Außerdem gewährt von dieser Höhe aus gesehen Köln einen schönen Anblick. Endlich bevor man den Bau verläßt, wird man gern einen Blick in die Bauhütte thun, die um den Dom herum ihr geschäftig Werk treibt. Hier sehen wir jene schönen Gestelle und Capitäle entstehen, mit ihrem prächtigen Akanthusschmuck, mit ihrem Ge wimmel lustiger

als 500 Fuß hohen Thurmes tragen. Ein Handelsmann in Köln (Peter Leven) besitzt ein großes Modell des Domes, welches Karl Schropp getreu dem Plane deS Bauwerkes und mit kunstreicher Hand ausgeführt hat. Davon entnehme ich folgende Details, die zur Veranschaulichung des Gan zen noch einigermaßen beitragen mögen. Der Dom wird in seiner Vollendung enthalten: 9 Portale, 100 Vündelsäulen, 208 Fenster, beinahe 5000 aufstrebende Thürmchen, kleine und große Pfeiler, 116 Strebebogen, die wie Brücken

in der freien Lust sich herüber- wölben, endlich 576 an der Außenseite vertheilte Bildsäulen. Jene große Zeit, welche diese Riesenidee erzeugte, wollte dieselbe aber nicht bloß im Großen ausführen, sondern wie die Blume ihre feinste Kraft auf Einen Punkt in ihrem Innern concentrirt, so wurde auch die Idee deS DomeS gesammelt und concentrirt im Le benspunkte deS ganzen Baues, dem Hochaltar, der einen Dom im Kleinen darstellte. Er stand Jahrhunderte lang im Chor, die Van- dalen aber, nämlich die Franzosen

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Tiroler Zeitung - Wochenblatt für Katholiken
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Seite 1 von 4
Datum: 07.07.1851
Umfang: 4
Geistesgröße, Rein heit des Charakters und wahre Frömmigkeit im öffentlichen Leben jene Anerkennung gefunden, in welcher der Anerkennende selbst Theil nimmt an der Größe deS Verehrten, haben beschlossen, ihrem verewigten Freunde Joseph GörreS im Kölner Dom ein Ge dächtniß zu stiften, seiner und des Ortes würdig. Dasselbe soll in einem gemalten GllrSfenster bestehen, welches den Verewigten als Donator darstellt, wie er die lebensgroßen Bilder der thronenden Jungfrau mit dem Weltheilande, umgeben

hat. Cm Korrespondent dieses Blattes findet es empörend- daß im Kölner Dom, det in seiner Vollendung durch zum Theil auch aus prote stantischen Händen geflossene Bpiträge zum Denkmal deutscher Einigkeft bestimmt sei, daS Denkmal eines Mannes Platz' finden solle, der so sehr. den Zwiespalt angefacht habe; und die Redaction macht dabei die Bemerkung: die Meisten würden wohl in-Görres, dem Herausgeber deS rheinischen Merkurs, vor Allen den deut schen Mann achten, ohne an den nachmaligen Verfasser des Atha- nasiusrc

. zu denken; ob er ein Votivfenster im Kölner Dom haben solle, sei freilich eine andere Frage! •— So, wenn nicht den Worten, doch dem Sinne nach daS vielgepriesene Organ der Toleranz und der Humanitär! Das ist die Einigkeit, daS ist die Versöhnung, die man unS bietet, daß daS schönste und spre chendste Monument unserer großen und mächtigen katholischen Vor zeit um etlicher Steine willen, die — zur scheinbaren Sühne für

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Seite 4 von 4
Datum: 06.09.1852
Umfang: 4
Zeiten ist noch der Dom, ein Seitenstück zu denen von Speier und Worms; denn auch er ist im romanischen Style schon vom Erzbischof WilligiS (978) ange fangen und nach sechsmaligen Bränden bis ins 15.: Jahrhundert hinein immer wieder hergestellt worden. So trägt er wohl im Ganzen noch jenen alterthümlichen Hauptcharakter, vier Thürme und zwei Kuppeln, die aber auch eigentlich Thürme sind, Pfeiler und Rundbogen von gewaltigen Massen, aber auch gar mancherlei Abnormitäten. Die Hauptabweichung

, der besonders im Sonnenlicht prächtig erglänzt. An ihn schließt sich ein bedeutend großer Kreuz gang (auö dem Ende des 14. und Anfang deS 15. Jahrhunderts) an, in schönem gothischen Stvle mit mächtig hohen Fensterbogen und einer zweiten Etage. Er ist mit grünem Gesträuch und jun gen Bäumen bepflanzt. Er enthält für Minneschwärmer daS Grab mal deS Sängers Frauenlob (der Dom auch das der vielbesungenen Fastrade, Karl'S d. G. Gemahlin), für andere Leute wen großen Vorzug, daß er die reinste und ungestörteste

Ansicht deS Seiten- baues vom Dome darbietet; denn alle Seiten, mit Ausnahme der Ostseite, sind sonst so sehr mit Häusern vermacht und verklebt, wie ein alter Eichstamm mit Pilzen-, daß man kaum eine Thür findet. Auch die innere Einrichtung, die für sich manch guteö Stück ent hält , paßt zum Ganzen nicht. Es macht einen öden, nicht trau lich-erhebenden Eindruck. Dieser Dom hat, wie Mainz selbst, eine lange Geschichte hinter fichi zu den Zeiten seines Glanzes, da sein Schatz berühmt

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