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Tiroler Wastl
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Seite 4 von 16
Datum: 22.01.1930
Umfang: 16
ihre Gesellschaft, erklärte, daß er zwar perheiratet sei, jedoch mit seiner alternden Frau nicht glücklich liebe, sich aber scheiden lassen wolle, um an der Seite einer jungen Frau für den Rest seines Daseins — er zählte bereits 52 Jahre -- ein glückliches Leben zu führen. Das weltmännische Auftreten des Herrn Sekretärs, der in Wiesbaden zu Hanse war, machte schließlich Eindruck auf die junge Choristin, jedoch lehnte sie vorerst ein intimes Verhältnis ab. Erst als der Sekretär immer drängender wurde

, und als Voraussetzung einer Heirat den stärksten Liebesbe- weis verlangte, gab sich die St. dem Manne hin. Bald kamen die Beiden ins Gerede und 2. erzählte schließlich auch dem Direktor Ady Berger, daß er die St. nun defloriert habe. Er sei des Mädchens aber auch bereits überdrüssig und überhaupt -eine Natur, die es lange bei einer Frau aushalte. Trotzdem kam es nochmals zu einem näheren Verkehr zwischen dem Paar. Dann aber reiste der Sekretär plötzlich von Innsbruck ab, ohne sich von dem Mädchen besonders

nicht m der Lage, Vater zu werden. Das Mädchen möge sich nur an andere erinnern, die für diesen Fall in Betracht kämen. Diesem Brief folgten noch einige Zuschriften von einem Freund des Sekretärs, in denen u. a. der Choristin der Rat erteilt wurd, sich in einem Schweizer Sanatorium, selbstverständlich auf Kosten des Sekretärs, kurieren zu lassen. Das Mädchen wies solche Zumutungen zurück und er stattete gegen den Sekretär die Anzeige wegen Entehrung und Verführung unter Zusage der Ehe. Außerdem erhob

sie in einem Zivilprozeß die Forderung aus eine Summe von 18.000 Schilling als Entschädigung, bezw. Alimentation. Vor läufig erreichte sie jedoch von dem Sekretär nicht einmal die Entbindungskosten. Sie mußte, wie ihr Vertreter mitteilte, ihren letzten Schmück versetzen, um diese notwendigen Aus gaben zu decken. In der Hauptverhandlung am 8. August v. I. wurde Sekretär L. schuldig erkannt und zu einer Woche stren gen Arrest und Tragung der Kosten verurteilt. Gegen dieses Urteil legte der Verteidiger Berufung

ein, der Staatsanwalt wegen zu niederem Strafausmaß. Bor dem Berufungssenat des Innsbrucker Landesgerich tes (Vorsitz Hosrat Dr. Ratz, Staatsanwalt Dr. Knöpfler) wurde nun kürzlich über diesen Fall verhandelt. Es handelte sich darum, den Nachweis zu erbringen, daß das bisher unbe rührte Mädchen durch das Heiratsversprechen dazu gebracht worden sei, sich hinzugeben. Es wurde allerdings erwiesen, daß die St. gewußt habe, der Sekretär sei verheiratet, sie habe aber auf die Möglichkeit einer Dispensehe gehofft

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Tiroler Wastl
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Seite 6 von 8
Datum: 02.03.1918
Umfang: 8
Mädchen zur Frau gebraucht! Jetzt natürlich...." „Du meinst, dsaß es schlecht um die Leute steht?" „Zweifelst du darasn? Wo sie seit vier Monaten dreiundzwanzig Kronen für Zigarren schuldig bleiben?" „Hm. Ich werde sie mahnen." „Tue das. Wer nicht zu höflich, da sie, das junge Ding, es nicht mal der Mühe wert findet, mich ackf der Straße zu grüßen!..." 4- * * „Liebe Frack Sekretär," sagte am Nachmittag des gleichen Ta ges die Käcksmanusgattin Emilie Schnittlauch zu der Frau Post- sekretär Hulda Milde

, „liebe Frau Sekretär, ein Wort ganz unter uns; was halten Sie von der Familie des Papierhändlers Bügel?" Die. Frack Postsekrctär rümpfte die Nase. „Die —?" sagte sie. Und dann zuckte sie vielsagend mit den Schultern. Die Augen der Frau Emilie Schnittlauch strahlten vor Befrie digung und Freude. „Ah, das freut mich, daß Sie derselben Ansicht sind wie ich! Dieses hochnäsige, junge Ding, das es nicht einmal für nötig hält, einen auf der Straße zu grüßen! Oh, wenn Sie wüßten, liebe Frau Sekretär

die Frau verwitwete Rektor Stengel zur Frau Post sekretär Milde, „ivas gibt es denn Neues?" „Wie Sie wissen noch nicht...?" „Was?" > „Daß der Papierwarenhändler Bügel heute morgens gepfändet worden ist?" „Was Sie sagen?" 1 ' ? „La. es ist ein Skandal! Wegen zweitansenddreih indert Kronen, .hie diese Verschwender in Zigarren, Schnäpsen, Weinen und Deli- katessen verpraßt haben!" „Mir steht der Verstand still, liebe Frau Postsekretär! Aber ich habe es immer gesagt; diese junge Frau..."

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Tiroler Wastl
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Seite 5 von 12
Datum: 13.11.1904
Umfang: 12
hat und die Lehrbuaben net. Vom letzteren ist mir dermalen no nix bekannt, aber das erstere kann ihm jederzeit durch beeidete Zeugen nachgewiesen werden. Falls oaner meiner Leser vielleicht glauben sollt, daß der Rauch Karl das zwar getan hat, aber sich vielleicht nimmer daran erinnert, so sei hiemit kund und zu wissen gemacht, daß der Rauch Karl dö Tatsache knapp vor dem Erscheinen des be richtigten Artikels eing'standen hat, und zwar dem Ar beiter-Sekretär, der ihn derentwegen interpelliert hat. Richtig

ist, daß er das zu lüngueu versuacht hat, wia ihm das vorg'halten worden ist, aber als ihm g sagt worden ist, daß Zeugen dafür da sein, hat er weder das noch die Tatsache abgeleugnet, daß er den soge nannten Stadtmüller Goller ang'stellt hat, den bereits geohrfeigten G'fellen weiter zu mißhandeln. Ebenso frech erlogen —- wohlgemerkt Herr Rauch Karl —- frech erlogen ist der dritte Punkt der Berichtigung, daß koa Versprechen abgegeben worden ist. Der Arbeiter- Sekretär hat ihn nämlich net nur wegen dem geohr feigten

Müllerg'sellen interpelliert, sondern a', ja sogar hauptsächlich derentwegen, weil er sich geäußert haben soll, daß er dö infolge der Wastl-Artikel organisierten Müllerburschen der Reihe nach hinausschmeissen wird. Die Müllerburschen haben aber davon Wind kriagt und in einer Versammlung in Pradl den Strike in Betracht gezogen. Um den letzten Schritt aber so lang als möglich zn vermeiden, haben sie den Arbeiter- Sekretär beauftragt, nach dear Richtung hin Klarheit zu schaffen, und wia dear das getan

und den Rauch Karl derentwegen interpelliert hat, hat der guate Karl die Erklärung abgegeben, daß an dem Gerücht koa wahres Wort daran ist, sondern es ihm ganz im Gegen teilrecht ist, wenn die Müllerburschen sich gewerkschaftlich organisieren. Ja noch mehr; der guate Rauch Karl hat sich sogar erbötig gemacht, die Burschen z'samm- zuruafen und die Erklärung vor ihnen abzugeben, aber, hat er g'sagt, der guate Karl, zum Arbeiter-Sekretär, lieber war's mir schon, wenn Sie den Burschen dö Erklärung

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Tiroler Wastl
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Seite 6 von 12
Datum: 05.04.1903
Umfang: 12
Bischöfe und Erzbischöfe den Schaden net gnat machen wollen, ist der Sprachenlehrer Eermak durch die vielen Papstjubiläen, bei denen die väterliche Milde und Güte des Papstes so hoch gepriesen worden ist, aus den Gedanken ver fallen, den Papst zu bitten, daß er Ordnung macht, und ist zu dem Zweck nach Wien zum päpstlichen Nuntius g'fahren. Dear aber hat rechtzeitig durch an Prager Patentchristen Wind kriagt und seinem Sekretär, dear natürlich a geistlicher Herr ist, den Auftrag geben, den Eermak net

vorzulasfen. Dear aber hat sich in An betracht der 96,000.000 des Papstes und der furcht baren Not der durch den päpstlichen Hauskaplan be trogenen armen Leut net so g'schwind abweisen lassen und g'sagt, daß dö G'schicht dem Ansehen der katho lischen Kirche in Böhmen sehr schaden wird, wenn der Papst net hearwärts schaut. Da sein dem geistlichen Herrn Sekretär dechter die Grausbirn anfg'stiegen und hat den Eermak warten g'hoaßen und ist den Nuntius fragen gangen, ob's in Anbetracht der Gefahr

für die katholische Kirche net am End do' g'scheider war, wenn man dem Papst an Deuter gab, in Gotts'nam sich amol ausnahmsweise mit der kloaneren Seligkeit des Gebens zu begnügen. Die Konferenz der boaden hat gnating a halbe Stund gedauert und der Eermak hat schon g'moant, das; er den verzweifelten Leuten wird a guate Nachricht oder mindestens a bißl a Hoffnung auf Hilfe wird bringen können, aber da ist der Sekretär erschienen und hat ihm folgende Auskunft geben: Der heilige Dater ist über alles informiert

, aller llann leider nichts tun, weil er selber non Wohl taten lebt. Materielle Unterstützung können wir keine bieten, wol aller moralische. Der Eermak aber, a dummes Luader, das net einzusehen vermag, daß a Mensch von 96 Millionen Jahresein kommen net amol ausnahmsweise zur Rettung des bedrohten Ansehens der katholischen Kirche a paar heargeben kann, ohne glei verhungern zu müassen, hat drauf in an fnchtigen, trotzigen Ton erwidert: Na'r fahr i eben nach Rom zum Papst, aber der Sekretär hat ihm daraufhin

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Tiroler Wastl
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Seite 4 von 8
Datum: 25.12.1929
Umfang: 8
Zu dieser erschien der vermeintliche Baron in Begleitung eines anderen Mannes, welchen er als seinen Sekretär vor stellte. Der Sekretär war nicht minder redegewandt wie Baron Kreß selbst. Er erzählte der jungen Dame, baß der Herr Ba ron fünf Güter und 16 Häuser besitze, die einen Wert von vielen Millionen Gulden repräsentieren. Er sei so reich, daß er bei der leichtfertigsten Lebensführung nicht in der Lage sei, die Zinsen seines Kapitals zu verzehren. All diese Güter, dieser gesamte Besitz

; frühzeitig erfuhr die Bedauernswerte, daß ein gewissenloser Verführer sie unter falschen Vorspiegelungen hintergangen habe. Wie der hatte sie eine Zusammenkunft mit dem Manne, den sie schon als ihren Verlobten betrachtete. Wieder war der Sekretär anwesend und der Ueberredungskunst der beiden gelang es, das junge, unerfahrene Geschöpf dazu zu veranlassen, mit ihnen ein Restaurant aufzusuchen. Sie sträubte sich dagegen. Was würden die Leute von ihr denken. Man könnte sie dort ja sehen. Aber den beiden

gelang es, ihre Bedenken zu zerstreuen. Vor allem sollte sie ja nicht allein mit dem Verlobten sein, sondern der Sekretär werde in der Gesellschaft verbleiben. Dann würde Baron Kreß seiner Braut doch nicht etwa zumuten, mit ihm ein Chambre separee aufzusuchen. Nichts Heimliches sollte dieser Abend sein, sondern öffentlich, so daß sie deshalb nicht die Augen niederzuschlagen brauche. Schließlich gelang es der Ueberredungskunst, die Betörte gefügig zu machen. Die besten Speisen wurden in dem Restaurant

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Seite 6 von 8
Datum: 02.09.1931
Umfang: 8
zu wollen, was ihm aber nicht ganz gelang, denn bgim Speisen kamen, wie N. beobachten konnte^ bei dem Fremdling Unsitten zu Tage, die absolut nichts mit aristokratischen Allüren zu tun hatten. N. konnte es nicht begreifen, warum sich der erste Sekretär mit dem Stelzfuß gar so vertrauensselig gab. Die beiden Herren parlierten stets in ungarischer Sprache miteinander, die N. nur notdürftig verstand, und auch diese Rücksichtslosigkeit ihm gegenüber ärgerte ihn nicht wenig. Na<st einer Woche wurde dem Herrn von W., der bisher gar

nichts, nicht einmal seine Mahlzeiten beglichen hatte, wie es üblich war, die bereits zu einem ganz netten Sümmchen angewachsene, Wochenrechnung präsentiert. Der noble Gast schien vorerst keine besondere Lust zu emp finden, seine Schpld zu begleichen und begann — unter Vorweisung eines Scheckbüchleins, etwas von einem Bank konto usw. zu erzählen, was ihm aber N., welcher die Wochenrechnungen einzukassieren und zu' verrechnen hatte, ganz einfach nicht glaubte.. Dessen Chef, dep erste Sekretär, lachte aber dazu und ; ließ

man in dem sonst sehr stren gen Hause, nach dem Grundsätze: „Was ich nicht weiß, macht mir nicht heiß," keinen Anstoß an Schön-Elses ero tischen Extratouren. Es konnte natürlich nicht fehlen, daß sich auch der ele gante Herr von W., der Honvedbacsi, gleich, an das schöne Fräulein Else heranmachte und die beiden schienen gar bald in sehr intime Beziehungen getreten zu sein. * Als N., der zweite Sekretär, eines Morgens um acht Uhr in die Kanzlei kam und mit dem Nachtportier abrechnete, teilte ihm dieser folgendes

über das Schmunzeln der beiden Sekretäre, abgerauscht war, erschien der alle Hoteldiener, ein biederer Steirer und mehrfacher Fami lienvater in der Direktionskanzlei. „Was ist denn los, Johann," fragte ihn N., „daß Sie so bestürzt dreinschauen?" „Ich habe dem Herrn von W., weil er mich darum bat und mir ein Scheckbuch über 1000 Lire vorwies, alle meine Ersparnisse, etwa 300 Lire, geliehen und jetzt kommt er nicht wieder," gestand der arme Betrogene. „Das Geld ist futsch, mein Lieber," warf der erste Sekretär

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Seite 3 von 8
Datum: 06.05.1925
Umfang: 8
vor lperu mit roten Papi er rosen geschmückten Spiegel probierte, -Gr verneigte sich, schlug die Hacken zusammen,. Kahm den Schiffhui ab, zog den Säbel nach und redete sehr respektvoll mit sich selbst. Als er am frühen Morgen des Festtages durch den Markt stolzierte, kam er sich sehr vornehm und sehr wichZg vor. r ' Dre Misthaufen dufteten, die Hühner gackerten, die Kinder rissen die Mäuler auf, daß. ihnen der Rotz hinein rann, und schrien: ,,A Mafchkera, a Maschkera!" 1 Ter Herr Sekretär

nach. Er ist -ein Gefangener. Draußen steigt Majestät aus dem Extrazug. Der Mann mit dem Schiffhut verneigt sich. Gleich an den Bahnhof anschließend warten auf einer grünen Wiese die Ehrenjungfrauen und die Zuchtbullen. Majestät geht mit glänzenden Augen voraus, hinter Ihm das Gefolge, der Bezirksamtmann, der Bürgermeister, der Viechjdoktor, der Pfarrer, der Herr Sekretär und der Ätationsdiener. > Der Herr Regierungsrat stellte sich auf den Tritt und lchaute ihnen vom kleinen Fenfterchen aus mit verglasten Blicken

nach In dieser hohen Stunde fühlte keiner ein Bedürfnis, der Herr Rat hoffte vergebens auf Befreiung.. Als auf der Festwiese der König von Ochs zu Ochs Mg, lsah der Herr Sekretär an dem kleinen Fenster des "einen Raumes etwas Schwarzes hin und her pendeln, ei ’ sah zwei Hände sich! lebhaft auf und ab bewegen. Und e * kam ihm eine Ahnung. Er konnte aber nicht weg, er ^r Sr. Majestät vorgestellt worden. , Dem Herrn Rpt aber wurde schlecht, er war einer Ohnmacht nahe. Die Hitze kroch ihm in's Gehirn. Schaute

, mit ihm wurde der Orden, der lvunder- bare, strahlende Orden ein Schatten. Majestät war ent zückt voll den Ochsen, den Kühen, den Bullen. Majestät fuhr wieder ab. Alles stand unter dein Banne des Ereig nisses. Alle waren suggeriert auf das Große, das Erhabene. Und in diesem Zustand braucht man keinen Ort. v . Der Herr Sekretär stand wieder mit dem Schstfshut auf dem Bahnsteig. Er verneigte sich. Erst als der Zug mit den Ochsen und den übrigen Nindviechern abgegangen war, kvnnre er an den pendelnden Hut

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Tiroler Wastl
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Seite 12 von 16
Datum: 11.02.1925
Umfang: 16
^jEs sind nette Leute," sagte die Frau Sekretär, „der eine, der Herr Poftenführer, ist ein sehr gebildeter und Liebenswürdiger Mann, und der andere ist über haupt ein ganzer Kavalier. Zudem haben sie eine Uni- form und Uniformen geben einem Ball immer einep gewissen Anstrichs" ^ - Ja&m den besseren Bürgern werden wir freilich einige nÜGen mittun Luisen!" „Allerdings! Es bandelt sich nur darum, bei wem anfangen und wo aufhören." t f „Tie beiden Wirtstöchter kann man natürlich nicht ausschließen

." „Nur die zwei Soldaten möcht ich mir noch erlauben vorzuschlagen," sagte die Frau Sekretär, „das sollen flotte Tänzer sein und die Torfmädeln sind alle ganz ver narrt in sie."' , „Was fällt Ihnen denn ein, die Pferdeknechte," rief entrüstet die Frau Richter, ,-das geht denn doch nicht bei einem Honoratiorenball!" ,^Jch tanz entschieden nichjt mit ihnen," zürnte die Frau Steuereinnehmer. „Und ich glaube trotzdem, man soll sie einladen," beharrte die Frau Sekretär bei ihrer Meinung

Einnehmer bei, „nur Frauen tanzen alle gern, wenn wir für die andern genügend mindere Herren einladen, blei ben die paar böseren für uns." „Wir tanzen selbstverständlich nur Mit den Hauten volsv-sHerren," sagten die drei Frauen. ,Mie wär's denn, wenn wir eine Quadrille arran gierten?" > ! { „.Das gäbe freilich dem' Ball einen noblen Anstrich," rief begeistert die Frau Sekretär. ( ,Menn wir vorher etliche Proben abhalten, denke ich, geht's," sagte die Frau Richter. „Und ich möchte noch einen Vorschlag

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Seite 2 von 28
Datum: 06.12.1908
Umfang: 28
zu machen, die ihn zu ihrem Opfer auserkoren hat, iveil sich kein andere dazu hergegeben hat. Wenn nur halbwegs eine Aussicht auf einett Wahlerfolg gewesen wär, hält sich das Mandat schon ein airderer gholt. Dazu hält man Leur itt Ueberfluß gfunden, ja es war höchst wahr scheinlich um dö Würde auf Tod und Leben gerauft worden. Daß man grad den Rohn als den Sekretär des Landesverbandes zu den Opfer ausersehen har, ist vorläufig das letzte Verbrechen der verkrachten Misch- maschpartei, und daztt darf matt ttet schweigen

habett wird, lautet also: W^° Itt Innsbruck fand itt dett letzten Tagen eine Reichsratsersatzwahl statt. Um das Mandat bewarb sich u. a. lamch der Sekretär des Landesverbandes zur Hebung des Fremdenverkehres, Dr. Heinrich Rohn. Das ist ein ganz kurioser Herr. Seitte Berussstellung, die ihn verpflichtet, Angehörigen aller Nationen und Konfessionen dett Aufenthalt itt dein schütten Tirol so angenehnt als möglich zu machen tutd dett Fretnden- verkehr ohne Rücksicht aus Abstammung tutd Glauben

ein Raub der Flammen und das Zillertal von einer ver heerenden Wasserkatastrophe heimgesucht wurde, flössen die Spenden für die Verunglückten aus jüdischen Kreisen am reichlichsten. Und zum Danke dafür beschuldigt der Herr Sekretär des Landesverbandes zur Hebung des Fremdenverkehres die Inden, daß sie schwindel hafte Praktiken in das geschäftliche Leben eingebürgert haben. Ist es nicht eine schwindelhafte Praktik erster Güte, den Juden im Sommer das Geld abzuknöpfen und sie im Winter zu berschimpsen

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Seite 14 von 16
Datum: 03.12.1924
Umfang: 16
zu ersetzen. Ein raffinierter Plan, dessen Entdeckung durch das Kavalierswort streng ster Verschwiegenheit der Spieler beinahe unmöglich! schien. Noch im Laufe der Nacht wurde Marchesa Tallariva mit ihrem Sekretär in unsere Untersuchungsarreste ei:r- geliefert. * Tie gerichtliche Untersuchung förderte noch über raschende Tatsachen zu Tage. Der Gotte und das Adels diplom der frommen Marchesa lagen im Monde. Sie ent puppte sich als eine ehemalige kleine Schauspielerin des Apollo-Theaters

in R., welche mit ihrem Liebhaber, dem angeblichen Sekretär Baldini, in unserer Stadt als Hochj- staplerin mit so großem Erfolg debütiert hatte. Daß das saubere Paar mit einer großen internationalen Gau- nergesellschaft, von welcher es das nicht unbedeutende Kapital zur Inszenierung der Komödie behufs leichterer Verbreitung der Falsifikate erhielt, in Verbindung stehen Müßte, lag außer Zweifel, konnte aber nicht erwiesen werden, da die Angeklagten hartnäckig läugneten und auch eine Spur, die nach! der Schweiz wies

auch! noch! vor den Schranken des Gerichtes in vorteilhafter Weise auszunützen. Ihr Rechtsfreund hatte einen leichten Stand, der Ankläger selbst sprach zu ihren Gunsten und die Richter zogen alle Milderungsumstände in Berück sichtigung, während gegen den Sekretär Baldini die volle Strenge des Gesetzes angewendet wurde. , ' Wenn es aber auch nur wenige Jahre Züchthaus wären, zu denen die falsche Marchesa verurteilt wurde, fand damit doch ihr Debüt als Salondame für immer seinen Abschluß. Aus der Strafanstalt entlassen

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