bereits der Bettelvogt seines Amtes und stützte sich unweit des Katheders auf das mit einem Messingknopf gezierte Zeichen seiner Würde, ein spanisches Rohr. Als er aber erfuhr, daß ich der Missetäter sei, den er zu züchtigen habe, schien ihn seine Aufgabe nicht mehr recht zu freuen. Der Mann, man nannte ihm mit Bezug auf seine voramtliche Tätigkeit den „Spangler Michele", war nämlich gleichzeitig auch Aushilfs- Amtsdiener und als solcher öfter mit meinem seligen Vater in Berührung gekommen
, und so hatte er ihn, wie alle, die mit ihm irgendwie in Verkehr getreten, lieb gewonnen. Dies und der Umstand, daß diese außerge wöhnliche Art der Bestrafung mich sichtlich nieder drückte, erfüllte den Spangler Michele mit Mitleid, und als ich über Aufforderung meines Peinigers eine Hand hinhielt, damit die Bestrafung be ginnen könne, gab er mir mit seinen verschmitzten Aeuglein rasch ein Zeichen, meine Hand zurück zuziehen um so die Exekution zu vereiteln. Kaum hatte ich dies getan, setzte er wieder eine strenge Amtsmiene auf und sagte ganz