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Tiroler Wastl
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Seite 8 von 14
Datum: 25.03.1900
Umfang: 14
verstiehn. Die neuen Leiter von der Tiroler Glas malerei haben bei der Bestellung dieser Fenster den guat'n und ernst'n Vorsatz g'habt, was Tüchtiges und Kunstvolles zu leist'n, und die vier Fenster sein wirklich im Verhältnis zu früheren Schöpfungen a großer Fortschritt in der Kunst, besonders was das Fenster I, Nikolaus im Meeressturm, und Fenster III, St. Mar tin und der Bettler, betrifft. Das erstere ist — iatzt muass i a bißl hearrischer redn — schön in der Composition und sehr gut

in der Zeichnung mit Ausnahme des weiblichen Kopfes, der am Mast lehnt. Die glasmalerische Behandlung ist ebenfalls sehr gelungen, die Farbengebung ausgezeichnet. Das letztere ist fast noch im höheren Maße ein Werk von harmonisch ineinander greifenden Künsten. Hier haben die Leiter, Künstler, Arbeiter herah bis zum Fensterputzer ihre Schuldigkeit vollauf erfüllt, und zwar mit Freude erfüllt, die wie ein schimmernder Schmelz auf dem ganzen Werk liegt und leuchtet. Das Fenster St. Martin und der Bettler.spricht

eine ganz hervorragende Sprache bedeutenden Könnens. Schon der Stoff an und für sich ist ungemein sympa thisch und mag wohl zum Gelingen des Ganzen wesent lich beigetragen haben. Die goldig gestimmte Land schaft ist geradezu prächtig gerathen, gleichwie die frische lebendige Farbe der Pflanzen und die lebendige durch aus harmonische Zeichnung. Das Fenster lV. dagegen ist in der Zeichnung sehr schwach, die ursprünglich vielleicht gute Composition unverstanden übersetzt; da wankt und wackelt

Jungfrauen, allein der Hin tergrund dazu allzu zerrissen und unruhig gleichwie das Kleid des Heiligen. Interessant ist die Geschichte der Fenster, die der damalige künstlerische Leiter der Anstalt, Kunstmaler Alfons Siber, entworfen. Die Fenster I, II und III sind noch ganz unter seiner Leitung gezeichnet worden, während für das Fenster IV nur eine ganz flüchtige Skizze vorlag. Fenster III zeichnete der tüchtige, jetzt in München lebende Rudolf Schiestl, während die Far ben durchgehends vom talentvollen

Farbenkünstler Ric, einem Angestellten der Glasmalerei, gemacht wurden, und zwar die Fenster I und III im Einvernehmen mit Sieber. Mitten in die harmonische Arbeit ist aber der Sunnwendrummel kemmen. Der Kunstmaler Siber hat sich nämlich damals erfrecht, zur Sunnwendfeuer das lebende Bild, das deutsche Tirol, zu stellen, ohne Deinen Feund und Gönner Jehly amerst um Er laubnis g'fragt z' hab'n und des ist dem geistlichen Hearn grad Grund g'nuag g'wes'n, Schimpf- und Schmäh artikel über den Künstler

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Tiroler Wastl
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Seite 2 von 16
Datum: 11.10.1919
Umfang: 16
Zucker und an sonstigen Kostbarkeiten verschlossen hielt, sind in diese Zigarette neben dem Tabak auch Zucker-, Keksrestc und etwas Siegellack geraten. ^Jch stehe am Fettster und blicke auf Die turbulente Straße. Zehnmal, fünzigmäl im Tage. Was kann ich anderes beginnen? Gegenüber liegt die übliche Zins kaserne: fünfzig Fenster, vier Gassenladen. Die fiitb her metisch geschlossen, schon seit Monaten. Abermals zurück zum Schreibtisch, hierauf abermals zum Fenster. Wie alle die langen Tage her

. Fünfzig Fenster und an keinem ettvas Interessantes, etwas Erfreuliches. Jene drei Eck fenster mit dem Balkon bieten es am allerwenigsten. Die Inhaber dieser Wohnung, Mann und Frau, sind von roten Soldaten, die man dort einquartiert hatte, ermor det worden, und zlvar in Anwesenheit ihres einzigen Soh nes. Die Frau hatte die Kühnheit gehabt, von einem der Roten die Bettdecke ihres Dienstmädchens zurückzufor dern. Darum erhielt sie vier Kugeln in den Kopf und ihr Gatte drei. Mir graut, wenn mein Blick

diese Fenster streift. An einem anderen Fenster eine schöne Frau, und trotz den Widrigkeiten der Zeit, soigniert. Sie besitzt, wie ich allmählich feststellen konnte, ein blaues Neglige mit zwanzighellergroßen weißen Tupfen, dann eines aus grünem Samt, das früher vielleicht ein Kostüm gewesen ist, eines aus Nohleinwand und eip weißliches. Diese Frau ist mir ein Lichtpunkt in dem Grau der Erschei nungen. Wie lebt sie? Wie erträgt sie das Schwere? Sie hat keine Kinder. Ihr Mann ist blond und mager, ergo

wird das Fenster des kleinen Schlafzimmers geöff net. Im früheren, großen, wohnen jetzt rote Soldaten. Sie streift mit einem Tuch über das Fensterbrett und sodann auch über das Blechstück vor dem Fenster. Hierauf wird eine alte Decke darüber gebreitet und auf dieses ein Nachthemd gelegt, und zwar so, daß die Aermel zum Fenster hinaushangen. Es ist ihr Nachthemd. Ich erkenne es daran, daß es an den Handgelenken zum Kämpfen ist. Nun erwarte ich stets das Nachthemd des Herrn Gemahls. Aber es kommt nicht. Warum

ja auch Hunde, die nicht länger leben wollen, seitdem wir alle auf dem Hund sind! Jener aber dort drüben ißt Erbsensuppe, Rindsbraten und Topfen nudeln. Warum? Weil er mager, blond und sekkant ist? Nach denn Essen stellt er sich protzig ans Fenster und raucht eine Zigarette. Ob er wenigstens seiner Frau jeden Morgen die Hand küßt und ihr zu Mittag ein kleines Blumensträußchen bringt? Sicherlich nicht! Ach, gnädige Frau, warum kommt es Ihnen nicht in den Sinn, mich einmal zum Essen zu laden

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Tiroler Wastl
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Seite 10 von 12
Datum: 27.08.1905
Umfang: 12
, Innsbruck Andreas-Hoferstrasse 42 12 039 — 281 —8 Deutsches CafC u. Restaurant ältestes Konzert-Lokal Innsbrucks -------- Heute und täglich -------- Grosse ppemdenl^onzepte der Tiroler National-Sänger- und Schuhplattler-Gesellschaft 5 Damen Franz Ringler 4 Herren Anfang 8 Uhr Eintritt f Krone Für vorzügliche Speisen und Getränke sorgt bestens 13 288 FrailZ Steden, Restaurateur VorverKaufsKarten sind täglich bis 7 Uhr abends im Deutschen Cafe am Buffet zu haben 941 Ihr Fenster aber blieb noch lange

darnach hell, und schon begann ich zu fürchten, daß sie das Licht, mich zu täuschen oder fern zu halten, die ganze Nacht brennen lassen werde, als es jählings erlosd) und mich zum Fenster trieb. Obgleich sie schon das erste leise Picken ver nommen haben mußte, blieb im Kämmerlein doch geraume Zeit alles still, so das ich nichts vernahm als den dumpfen Flügelschlag der schwöllen Sommernacht, die auf ihrer Flucht vor dem kommenden Tag durch's Etschland heraufzog und wie um Einlaß bittend leise

an den nachtblinden Fenstern in den grauen Mauern der verschlafenen Häuser vorübcrranschte. Ging das Fenster in dieser Nacht nicht auf, dann geschah es nimmer, und nimmer durfte ich wiederkehren wie die fliehende Nacht, und darum pochte ich ein wenig lauter an die klingenden Scheiben, bis ein banger Seufzer aus der Kammer drang. Als er aber wie ein leiser Klageruf eines aufgeschreckten Vöglcins im Walde verklang und es drinnen wieder still wurde, pochte ich in kurzen Zwischenräumen noch stärker an die Scheiben

von meinem festen Entschluß in Kenntnis zu setzen und in ihr nicht den Gedanken aufkommen zu lassen, daß ich das Schlachtfeld geräumt habe sondern es vielmehr bis zum nächsten entscheidenden Angriff besetzt halte, strich ich schon mit dem ersten Morgenrot, das die letzten flatternden Schleier der fliehenden Nacht rosig färbte, um das Haus, und sie erschien nach der schlaflos verbrachten Nacht richtig am Fenster, und so

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Tiroler Wastl
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Seite 4 von 8
Datum: 25.05.1918
Umfang: 8
gesehen haben: nur so gemütlich war es sicherlich nicht: Heller Sonnenschein flutet durch die beiden Fenster des kleinen Häuschens am Höttingerried und zittrige Kringel huschen über das blonde Locken gewirr dreier Buben, die mit vor Eifer gerötteten Wangen am Boden kauern und in das störrische Innenleben einer Lokomotive Einblick zu gewinnen versuchen — denn sie wollen wieder einmal, wie so oft schon, ins weite Rußland, nach Taschkent fahren — zum kriegs- gefangenen Vater: Seit Jahresfrist

übermütiger Dreikäsehochs mittelst eines sammtenen Kopfstückels" voll heimlicher Freude zu erwehren sucht: „Da hast's Fuetter, Hänsele, für die Schreier; vergiß mir kein'!" Nein, es vergißt auf keinen, das Hänsele. Weiß er doch, wie der Vater an seinen Sprisselhüpfern hängt. Er soll sie Stück für Stück wiederfinden, wenn er nach langer, drückender Gefangenschaft wieder heimkehrt ins Riedhäusl! Da reißt es an dem altertümlichen Glockenzuge vor dem Fenster und die an rostiger Feder rufvereit harrende Glocke

? Ja so — bist ja krank gwesn." Hin zur Blaudrosfel: ,,—? Du a nit?" Auch das Rotkröpferl und selbst das genäschige Kohlmeisl nehmen den leckeren Bissen nicht an: „Kennts mi nimmer! War wohl z'lang in Rußland, he?" Sinnend schaut er durch die Fenster über die Spruggerstadt hin. Plötzlich )Q ehts wie ein Ruck über ihn. Mit raschem Griff öffnete er ein Fenster: „Gefangenschaft!" In das Zimmer zurücktretend, öffnet er bedächtig und wie in schmerzlicher Ueberwindung Türchen für Türchen an all den Käfigen: Srrr-brrr

— fliegen seine Lieblinge durch bas offene Fenster in die sonnengoldige Freiheit hinaus. Nur einzelne haben es nicht so eilig und verweilen noch kürz, wie Abschied nehmend unter beit offenen Käfigtürchen. .Hänsele erschreckt: „Ja, Vater, was tust denn?" „Ist nit guet — Gfangeuschast — nit guet!" -Ein Edelfink hat sich gleich aus dem ersten blühenden Kirschbaume vor dem Fenster niedergelassen und schmettert dankbar in den gol denen Sonnenmorgen: Freiheit — Freiheit! Warum noch im Zivil? Es war im Jahre

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Seite 5 von 8
Datum: 11.04.1928
Umfang: 8
, daß der rich tig gekrümmte Zeigefinger auch verschiedenes herbeiziehen kann; ja ich habe sogar einmal gesehen, daß zwei reizendo Jungmädchenbeine, die sich nicht einmal sonderlich ange strengt hatten, zweihundert Personen, durchwegs starke Männer, nach sich gezogen hatten. M . . . . m. Das bayrische Fenster. Eine windige Zugspitzgeschichte. Daß einer abends fensterln geht, Am Lande sich von selbst versteht. Dem einen geht es gut dabei, Er findet dann so allerlei. Das wie ein Paradies ihm dünkt

Wenn er in Eva's Arme sinkt. - Ein andrer wird dabei erwischt, Daß ihn darob der Bauer drischt Ist schmerzlich sicher als Erfahrung, Als unverhoffte Offenbarung. So bei dem Fensterln, wie man sieht, Das eine, bald das andre blüht. Und wenn nun solches Fenster gar Hoch auf dem Berg, ist die Gefahr Gar groß, daß Komplikationen -.'Solch einem Fenster! innewohnen. Man denk auch nur, der Unverstand, Daß einer so ganz kurzer Hand Bon Oest'rerch aus durchs Fenster kröche — Das zu erlauben, wäre Schwäche! Man denke

nur, vielleicht kam' mehr: Das ganze Oesterreicherheer Mit Tanks, Kanonen, Kavallerie — Solch Fensterln, das erlaubt man nie? Ein Gitter wird davor geschmiedet. Wird kräftig autogen vernietet, So wird das Einfallstor geschlossen Eh' ihm noch Unheil ist entsprossen. Und durch das Gitter reichen sich Die Hände zweie brüderlich. Der Bayer ruft: „Mir fand zwar Brüder, Doch durch dös Fenster kummst net rüber!" B I Allerlei von der Bundesbahn und ihren Leuten. Eia verflossener Personalchef! Kürzlich fand beim

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Seite 5 von 8
Datum: 31.03.1901
Umfang: 8
dö, dö dreintret'n sein, wia aber das Denkmal fast alle Nacht und zwar genau auf'm gleichen Platzl errichtet worden ist, sein die Leut stutzig worden, und weil das Häufele allemal ganz genau vor an Fenster 'prangt hat, hinter dem a paar nette junge Madln wohnen, hat man g'moant, daß die Fackerei vielleicht von an verschmähten Braut werber herrüahrt. Die Meinung anderer, daß vielleicht an eifersüchtigs Madl sich auf dö Weis an den boaden Madln rüch'n kannt, ist von den meisten verworfen worden, weil man sich net

über der Schlafstub'n der nett'n Madl'n, a Fenster auf und a zartes Frauenzimmer! in an schneeweißen Nachtjangerl schaut vorsichtig ban Fenster aussi. Nachdem sie sich überzeugt g'habt hat, daß niamand ummer ist, hat sie sich z'ruckzog'n, aber glei drauf ist statt ihr was weißes zum Vorschein kemmen, aber Pokal war's koaner, und — patzti — das neue Denkmal unten war six und fertig. Die Muater von den Madln, dö sich durch Arbeit schlecht und recht fortbringt, hat z'erst gar net glab'n woll'n, daß dear Seg'n wirklich

vom zwoaten Stock vor das Fenster ihrer Tochter g'sall'n ist, denn abgesehen daß die Familie, dö den ganzen großen Stock bewohnt, oane der allerfeinsten der Stadt ist, bei dear nur die aller- noblsteu Leut aus- und eingiahn, hat weder sie noch ihre Töchter den Leuten oben je etwas zu Leid gethan, noch ihnen sonst zu so a Verunehrung an Anlaß geb'n. Weil aber die zwoa Augenzeugen dabei blieb'n sein, daß das Unglaubliche wirklich von der älteren Töchter des feinen Hauses ausg'füahrt word'n ist, hat die Frau

Denkmäler nur aus Bequemlichkeit gepflanzt hab'n. Es ist drum net mehr als recht und billig, daß die von der Jungfrau im weißen Nacht jangerl in so unerhörter Weise belästigte Bevölkerung sich über die vornehme Bequemlichkeit der Maid mit dem umkeahrten Nachtpokal am Fenster öffentlich ihre Gedanken macht. Aus der Wastelei. Wehrschatz-Auswkis: Von den bisher ausgewiesenen Schäden im Betrag von 646.60 Kronen kommen infolge Freispruches wegen der zu Un recht erfolgten Verurtheilung 12 Kronen, und infolge

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Seite 6 von 8
Datum: 28.01.1931
Umfang: 8
Dort setzten sich die älteren in den Lehnstuhl, ganz er schöpft von der Aufregung. Die jüngeren ösfneten die Fenster, legten sich ein Kissen auf die Fensterbank, stützten die Arme darauf und starrten auf die Straße. Gearbeitet wurde an diesem Tage nicht mehr. Sie alle warteten, die einen im Lehnstuhl, die anderen am Fenster, aus etwas höchst wichtiges. Sie warteten auf die Oberklatschbase gewissermaßen, auf das „Schna- belweider Abendblatt". Alle falteten die Hände in Erregung auf ihren Bäuchen

und warteten weiter, bis plötzlich die Zeitungsjungen durch die Stadt liefen und die Abendnummer in die offenen Fenster und Türen reichten. Treppen brauchten sie an diesem Abend nicht zu steigen. Aber ein schwerer Seufzer bitterer Enttäuschung lies um die ganze Stadt. Wohin man auch schaute, wie oft man auch immer wieder von vorn, Seite auf Seite, durchstudierte, da stand nicht ein Wort von dem, was die ganze Stadt wissen wollte. Die Männer, die schon bereit gewesen waren, ins Bett zu kriechen, nahmen

in Frieden. Wenn die Herren einen Augenblick erlaubet, werde ich das Fenster nach dem Markt aufmachen. Dann können Sie sie schnarchen hören." Er verschwand. Alle spitzten die Ohren und hörten in der Stille deutlich das laute und gleichmäßige Geräusch mächtigen Schnarchens, das die ganze Stadt erfüllte. „Ein wenig zu unruhig schlafen sie," sagte der Bürgermeister. „Aber das wird sich geben. Wir wachen. Was, Nudelbeck?" „Wir wachen, Herr Bürgermeister." Es war ihnen allen leichter ums .herz

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Seite 8 von 8
Datum: 05.12.1915
Umfang: 8
Kra gen Böses im Schilde führe. Seine Ahnung sollte auch nicht betrogen werdett. Der Fremde bastelte eine Zeit lang alt dem Schloß der Haustür herltm, stieß einen Fluch auS und schlug datin mit der bloßen Faust eine Scheibe einer Erdgeschoßiwohnung ein. Dann versuchte er, durch daS zerbrochene Fenster in das Haus hinein- ^ukriechen. In diesem 'Augenblick sprang unser Aushilfsschutz- mann wie ein Löwe herbei, ergriff die in der Lust baumelnden Beine des Einbrechers und zerrte den Un glücklichen

, der wie verzweifelt strampelte, wieder auS dein Fenster heraus. „Ich werde dir geben, Halunke", brüllte er, „bei nachtschlafender Zeit in fremde Wohnun gen einzusteigen und dort dein unsauberes Handwerk zu treiben." Schnell hatte er seinen! Opfer die Hände auf dem Bücken gefesselt und schleppte ihn im Triumph zur nächsten Polizeistation. „Hier bringe ich ein ganz gefährliches Individuum", rief er dem diensthabenden Beamten zu und dem Einbrecher einen Stoß, daß er dicht vor den Beamten flog. Der sah dem Verbrecher

ins Gesicht. „Was, Mr. Pemberlön, Sie haben ein brechen wollen?" „Gar keine Spur", antwortete der „Einbrecher", „ich hatte meinen Hausschlüssel vergessen und wollte deshalb durch das Fenster in meine eigene Wohnung steigen. Aber der Esel hat mich ja gar nicht zu Wort kommen lassen und inich gleich gefesselt". Der arme Bankier-Polizist wurde glühend rot, stammelte ein paar unzusammenhängende Entschuldigungsworte und lief dann wie von Furien gejagt davon. Auch er hat am nächsten Tage sein 'Amt

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Seite 13 von 16
Datum: 11.01.1928
Umfang: 16
verschiedenfarbige Glasscheiben, die die allzugefährlichen, blendenden Strah len absorbieren, anzubringen sind. Die Bauleitung hat nun genau nach den Angaben der Wissenschaftler ber einer südafrikanischen Glasfabrik (solche Gläser werden bei uns nicht fabriziert) 36 Fenstergarnituren aus verschieden intensiv gefärbtem Opalglas in Auftrag gegeben. Die erste Lieferung ist bereits in Innsbruck eingetroffen und an Stelle der viel zu durchsichtigen gewöhnlichen Fenster scheiben bereits eingesetzt worden. Die neuen

Scheiben machen mit ihrer rahmgelb - opalblaugrünen Mischfarbe einen guten Eindruck und scheinen auch empfindlick)en Äugen wohlzutun. Leider werden diese neuen Fenster nicht lange an ihrem Platze sein können, denn wie bekannt, wird die Sonnenbestrahlung intensiver, je weiter die Beit gegen das Frühjahr zuschreitet. Es wird daher wieder in Bälde eine Auswechslung erfolgen und die rahmgelb-opalblaugrünen Scheiben durch graubräunlich violettbraune ersetzt iverden. Da angeblich unsere Tiroler Arbeiter rin

Auswechseln der Bahnhoffenster nicht die nötige Routine haben, ist aus Wien ein eigenes Arbeitskommando eingetroffen, das die schwierige Aufgabe durchführt. Auch eine eigene Wet terstation mit einem Professor als Leiter, wurde in Inns bruck aufgestellt, der die Aufgabe zufällt, jederzeit pn Hand wissenschaftlicher Messungen zu bestimmen, wann die Fenster ausgewechselt werden und welche neuen Gläser auf Grund der Strahlungsintensität der Sonne eingesetzt norden.

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Tiroler Wastl
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Seite 7 von 8
Datum: 26.01.1927
Umfang: 8
eine Anordnung der hohen Behörde, daß die Fenster des Riegelbaues nicht feuersicher seien, sie ! müßten mit Zementrahmen und ordentlichen ck'er- j schlössen versehen werden, um im Falle eines Flug ; seuers kein Brandobjekt abzugebeii. Daß unten im j Parterre bei der Spreißjelwirtschaft das Flugfeuer freien Eintritt hat, ist der wohlweislichen Behörde entgangen. Die Parteien, welche ihre .Holzlagerstätten im ersten Stock des Häuschens haben, konnten sich aber gegen die behördliche Verfügung nicht wehren

und mußten die Fenster genau nach der feuerpolizeilichen Anordnung Herrichten. Das kostete sechjs Millionen, also für jede Partei zwei Millionen. Zuoenr war eine Dachreparalur notwendig, die auch jede Partei mit einer Million be lastete. Dabei ist das Dach immer noch nicht dicht genug, um gegen Regen und Schnee tatsächlich Schutz zu bieten. Man sieht, wie heute die Parteien trotz des berühmten Mieterschutzgesetzes gewürzt und gepeinigt werden. Noch ein größerer Affemuodus als wie in die- fem Falle

kann wohl nicht erdacht werden. Unten die offenen Spreißeln, die jede«! Funken freien Eintritt gewähren, oben die feuersicheren Fenster. Ja, wem fällt denn ein solcher Blödsinn ein. Diesen Menschen sollte man ja in einen Käfig stecken und ihn öffeut' lich in den Straßen Innsbrucks herumjühren. Wenn er dann nicht vor Flugfeuer geschützt ist, daull ge schieht es ihm ganz recht. Das Tcchtel-Mcchtel-Gäßlein. Wer errät es wohl, was darunter gemeint ist? Da klingt uns schon ein Zuruf zu: Die Fuggergasse

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Seite 6 von 8
Datum: 17.09.1924
Umfang: 8
dt postiert sich- nachdem die Eoupetüre sorgfältig ge schlossen, am offenen Fenster. * „Sie geben also selbst! zu, daß Sie ausgebrochen sind?" beginnt er das Verhör. ( „Freilich,, freilich!" versichert Anton eifrig. „Alle sind aus gebrochen." ,Mle? — wie viele waren es denn?"' „Fünf," jammert Anton. „Vier Arbeiter — ach, — um die wäre es kein so großes Unglück — aber auch die Königin ist fort."' „Was? — eine Königin? wie sah. sie denn aus," fragt spöttisch der Beamte. /Mich, — sie hatte goldene

aus!" i Die Glocke läutet ab. Noch immer lachend tritt der Vorsteher zurück — seine Schritte lenken sich zum Tele graphenbureau, um dort die nötigen Anordnungen zum Empfang des „Irren" an der nächsten Station zu treffen. Der Zug fährt. Anton ist allein. Er kann das Stechen nicht mehr ertragen. Mit schnellem Entschluß streift er die „Großkarierte" ab und nähert sich, dem Fenster. Drei Bie nen schwirren lustig in's FFreie — zwei sitzen noch fest. Was hilft es, fort müssen sie — und Anton schwenkt die Hose wild

aus dem Fenster. „Fahr wohl — treulose, tMsche Königin!" ruft er schmerzlich, da — huhuhu — rast der Schnellzug auf dem Nebengleis vorüber. Dem tödlich. Erschrockenen ist zu Mut, als würde ihm der Kops abgerissen — es ist aber nur die Hose, die der tückische Schnellzug ih!m entreißt und triumphierend fortführt — aus Nimmerwiedersehen Anton Bumke stcht starr — in seiner Seele wird es Nacht. Und so steht er noch minutenlang, ohne Rat — ohne Gedanken — und ohne — ach! selbst die Muse ver-, hüllt sch,ändernd

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Seite 3 von 8
Datum: 31.08.1918
Umfang: 8
nur ein Gewitter losbricht. Nur gut, daß wir so wohlgeborgen unter Dach liegen. Als ich andern Tags von meinem Dusel erwachte und die liebe Sonne hell durchs Fenster glänzte, lächle ich über meinen unsinnigen Traum und schimpfte über den Malefizwein, der einem so blödes Zeug vorgaukeln ließ. Da kamen Minder von der Nachbarschaft herbei, die hatten ihre Händchen voll von kleinen Bruchstücken ehemaliger Geschosse, welche sie auf der Straße aufgelesen. Meine Hausfrau aber konnte es nicht Fliegeralarm

sich unters Bett, oder in eine Ecke, während der vernünftige Mensch, sogar der in Uniform, reine Nase zum Fenster heraussteckt, um das Rollen der Batterien und das Knallen der Bomben besser hören zu können. — Ist er auf der Gasse, schlüpft er nicht sofort in einen Unterstand, da er überzeugt ist, das ihm nichts passieren werde, sondern bummelt, sich für einen bewunderungswürdigen Helden haltend, weiter. — Im Be wußtsein, das eiserne Kreuz verdient zu haben, denkt er: „Mir kann keiner an den Wimpern

, was uns so eine Sommernacht noch alles bescheren kann, und das Gefühl, bei Hochgewitter im Heustadel zu Liegen, ist jedenfalls weit angenehmer, als der bange Zweifel von Fliegerbomben getroffen zu werden, oder am Fenster dem Hagel cherabfallender Geschoßsplitter ausgesetzt zu sein. Jlo Aped. Fliegerangriffe. und die Person der allgemeinen Verachtung preisgeben können. Wahrscheinlich befürchtete die menschenfreundliche Villenbesitzerin, man könne hinter ihre Kellergeheimnisse kommen und ihre Hamster vorräte kritischen

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