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Tiroler Wastl
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Seite 6 von 8
Datum: 27.02.1929
Umfang: 8
nnd knorrig wie eine Eiche, der schöne Midi, ein Handels angestellter, dagegen zierlich und geschmeidig wie eine Birke. Ter Feindschaft entsprossen Blüten von gar üblem Ge rüche. So behauptete! der schöne Flidi öffentlich!, Christian wäre dümmer als es polizeilich erlaubt sei, und die Folge davon war, daß Christian Salzschmecker in einer groß angelegten Rede sich folgendermaßen über fernen Geg ner äußerte: „Wann i den Flidi charakterisieren 'soll, muaßs i zu Fremdwörter greif

it, weil i in unserer Sprach? seine Vorzüge nöt schildern kann. Meine Herren, ohne zu schmeicheln, der Flidr is arrogant wia a Pfau, affektiert wia a Aff' und impertinent wia a. . . . wia a. . ." Dem Christian fiel das Tier nicht ein, das mit den Unge zogenheiten Flidis einen Vergleich ausgehalten hätte. Ter schöne Flidi ähnelte stark einem jener Herren, die man mitunter auf den Schildern von Friseuren ab- konterfeit sieht; er hatte langes, zurückgestrichenes Haar, ein glattes Gesicht mit rosig angehauchten Wangen

zwischen ihm und Christian entstan den, da dieser nämlich selbst die ehrbarsten Absichten auf die genannte Jungfrau hatte. Hanni wäre bei einer Schönheitskonkurrenz Niemals Preisträgerin geworden; aber stattlich war sie, und einen Mehlsack zu trägen, machte ihr nur Spaß. Der Flidi sah diesmal auch gar nichk auf Hübschheit, ihn verlangte vielmehr nach der reichlichen Mitgift der Hanni, mittels der er seine Schnittwarenhandlung in die Welt setzen wollte. Tie Obmannstochter fühlte sich geschmeichelt, als sie wahrnahm

, daß der schöne Flidi seine Fühler nach ihr ausstreckte. Sie fand ihn begehrenswerter als den Christian, den sie bloß wegen seiner Stärke bewunderte. Sie war einmal Zeugin gewesen, wie er mit drei ortsl- bekannten Raufbolden, die ihn mit vereinten Kräften an- griffen, fertig geworden. Ten ersten hatte Christian über einen Gartenzaun geworfen, die beiden anderen aber mit den Köpfen solange gegeneinander gestoßen, bis sie um Gnade winselten. Hanni, die sozusagen ein weiblicher Athlet war, wußte Kraft und Mut

zu schätzen und nahm in der Folgezeit die etwas ungelenken Liebeswerbungen Christians huldvoll entgegen. Sie hatte sich aber gewandelt, seit der schöne! Flidi um ihre Gunst warb, und war gegen Christian kühl und gleichgültig geworden. Es war an einem Sonntag Vormittag, da . saß Christian im Bereinsheim und beschäftigte sich mit einem umfangreichen Gabelfrühstück. Am Nebentisch machte sich der schöne Flidi breit und sprach in feiertägiger Aufge blasenheit Worte, die Christian ins Herz schnitten

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Tiroler Wastl
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Seite 21 von 28
Datum: 15.01.1921
Umfang: 28
WIDERHALL bet Halste dessen schon gut zeichnen würden (was ihnen nicht schaden könnte), die Art seiner Disposition im Raum, sein Gegen über der Gestalten hervorragend. Er war einem andern großen, heute auch noch oder wieder von vielen unterschätzten Künstler, einem damals, zu seiner Zeit, vergötterten Dichtevliebling Mün chens, Paul Heyse, in vielem seiner Kunst ähnlich. Viel von ihm wird bleiben. Und Tirol wird immer stolz aus diesen seinen Lohn Win können ... O t t o K ö n i g. Christian

Plattner. Wenn er auch nicht der an Jahren älteste war: der Alt- m e i ft e r in der jetzigen Bildhauergeneration unseres Landes war er doch. Vor allem verdiente er noch am ehesten den Ehren titel „Meister . Den Titel, mit dem heute schon säst jeder Pinselkleckser von einer Schar n-ichtsverstehender „Freunde" belegt wird. Christian Plattner war Künstler aus edlem Holz. Allerdings nicht aus einem, das ihn zum P l a st i k e r geeignet hätte. Daß er aber dennoch einer wurde — und zwar mit Leib

und , Seele einer würde, der Großes wollte —, war die Tragik die ses Menschen, die lange schon vor dem Tode ihren Höhepunkt er reicht hatte. Der Daseinskampf Christian Plattners mußte zur Tragödie werden, weil dieser Mann sein Schaffen auf einer Idee aufgebaut hatte, der die natürliche Grundlage der inneren Stärke fehlte. Plattners Lebensschiff zerschellte an seinem Künstlertum. In den einlundfünfzig Jahren seines Lebens hat er uns wenig an Werken gegeben, trotzdem er nicht mehr zu den Jungen zählte

an. Findet man auch nur c i n Stück, das als K u n st w e r k uns innerlich packen, ergreifen würde? Während wir einen Stock höher in der Gemäldesamm lung von Zimmer zu Zimmer gesteigertes Erleben finden können . . .) • Christian Plattner mußte dieses Bildhauerschicksal weidlich auskosten. Er war ein armer Teufel, solange er litt — und das war schon seit der Zeit seiner Jugend. Aber ein Künstler durch und durch war er. Als Arbeiter» ' Beamten. Lehrer oder als Bauern können wir uns ihn nicht vorstellen

. Sein ganzes Wesen hätte einer solchen Berufsvorstellung widersprochen. Christian Plattner wollte immer Großes. Seine Jdeep lagen oft im Reiche der Träumereien — die Wirklichkeit war ihnen fern, so fern! An ihr zerbrach sein Schassensmut. Was er in seiner Frühzeit, bis vor etwa einem Jahrzehnt, ge schaffen hat, wird seinen Wert nicht verlieren. Lieber aber ließ er später eine Idee fallen, ein halbfertiges Werk unvollendet, als daß er die Idee des Großen scheitern gesehen hätte. Er fühlte nämlich

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Seite 9 von 12
Datum: 07.06.1914
Umfang: 12
viel zu leiden unter Hungersnot und Krieg. Gerade da be wies sie aber einen bewundernswerten Opfermut. Durch 150 Jahre begehrte Norwegen vom König die Errichtung einer Universität. 1811 erhielt es endlich die königliche Zustimmung. 1813 konnte die Universität in Christiania eröffnet werden, gleichzeitig mit dem Staatsbankerott. Der damalige König Friedrich IV. hatte keine Söhne, sein Ge schwisterkind Christian Friedrich hatte das Thronfol gerecht. 1813 sandte ihn der König als Statthalter nach Norwegen

und dänische Thronfolger Christian Friedrich Vertrauensmänner nach Eidsvold. Der führende Geist war Professor- Georg Sverdrup von Christiania. Der erfaßte die Schicksalsstunde für sein Volk mit klarcnr Verstand und festem Willen. Als der Statthalter da meinte, daß er das gleiche Recht habe, eigennrächtiger König in Norwegen zu sein, wie vor dem Kieler Frieden, da sagte Sverdrup ernst und fest ungefähr so: „Kö nigliche Hoheit haben nicht mehr Thron-Erbrecht auf Norwegen als Ich. Friedrich VI. hat das Land

Gruppe waren der Be zirksrichter Falsen, Professor Sverdrup und der Bezirksrichter Christie von Bergen. Diese drangen durch. Am 17. Mai 1814 war das Grundgesetz fertig. Der Ort dieser geschichtlichen Ereignisse, Eidsvold, liegt am Abfluß des Mjösen-Sees, nörd lich von Christiania. Der Herrenhof, wo die denk würdigen Sitzungen stattgefunden, befindet sich jetzt im Staatseigentum. Der Gang der Ereignisse war kurz folgender: Die Versammlung wählte Christian Friedrich zum Kö nig. Karl Johann rückte

mit Heeresmacht gegen Norwegen. Die Norweger verteidigten sich tapfer nnd fochten wie Helden nicht ohne Erfolg. Der neue König war schwach und seiner Aufgabe nicht ge wachsen. Karl Johann Bernadotte fürchtete, daß der Wiener Kongreß zugunsten Dänemarks entschei den könnte. Deswegen suchte er einen Vergleich anzubahnen. Er anerkannte das Grundgesetz und das Storthing sollte ihn zum König von Norwegen wählen. Christian Friedrich ging diesen Vergleich zu Moß ein und verließ das Land. Volk und Sol daten

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Seite 7 von 8
Datum: 02.03.1918
Umfang: 8
dichterische Absicht verbirgt. Christian Wach Hai eine habsüchtige millioneureiche Tante beerbt; gleichwohl leb! rr mit seiner alten Wirtschafterin Anna äußerst bescheiden und zurückgezogen und verwendet/ sich selbst kaum das nötige gön icud, seinen Reichtum ausschließlich zu wohltätigen Zwecken. Staat und Oessentliichkeit feiern ihn als Woh täter der Menschheit und übcrh lufen ihn mit Ehren. Da ereignet sich etlvas Ueberraschcndes. Christian wird von feinem Vetter Justus auf Grund Vorgefundener Briefe

augekbagt, seine Tante crnwrdet zu haben. Seine Schuld läßt sich nicht erweisen, aber das Odium haftet ihm an; er sieht den Gra tulanten, die ifjm zur Wiederherstellung seiner Ehre beglückwünschten, auf den Grund ihrer Seele, liest es iu den Augen seines VeKers, der scheinbar reumütig seine Verzeihung erfleht. Zwischen den bei den eutfpinut sich nun ein verzweifelter Kampf der Geister, iu dem sich Christian als der unzweifelhaft Stärkere erweist. Aber unter diesen seelische» Leiden bricht sein Körper

Stück um Stück zusammen, während seine Seele im furchtbaren Ringen nach Befreiung strebt. Es ist der Kamps Rastolniloffs. Der Tod schließt ihm den Mund, ohne daß er ein volles Geständnis ablegt und sterbend poch trium phiert er über seine Gegner und Widersacher. — Deck Christian gab Herr Felda. Es bedurfte der vollen reichen. Charalleri- fierln!.gslunst eines vollendetem Darstellers diesen krankhaften Son derling glaubhast urrd lebenstreu zu ,mimen. denn mit dieser Figur steht und fällt das ganze

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