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Tiroler Volksbote
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Seite 6 von 36
Datum: 25.07.1913
Umfang: 36
mit ihren religions-, Staats- und volksfeindlichen Bestrebungen, uns Kielen ist eine zu ernste Gefahr für unser ^ Katholisches Land und Volk, als daß wir der Ta gung nicht dte notwendige Ansmerksamkeit schen ken sollten. Erschienen waren, abgesehen von den auswärtigen Gästen, 82 Vertrauensmän ner. Es war kein'besonders erfreulicher Bericht, -den die Parteileitung denselben über den Stand !der Partei im abgelaufenen Jahre (1912) vorzu- ^ liegen in 'der Lage war. Rückgang auf der gan zen Linie ^ stellt der Bericht

kleinlaut fest. Der Mitgliederstand der Partei als solcher weist leinen derartigen Rückschritt auf, daß der für'die Öffentlichkeit bestimmte Bericht die Zahl der! onüoch der Partei Verbliebenen .gar nicht Anzugeben wagt. Das läßt tief blicken. Wie wir ? -erfahren, soll der Abfall nahezu tausend betra gen, verbleiben somit der Partei höchstens ^ noch 5 «bei zweieinhalbtausend eigentliche Mitglieder, ^ Svenn wir von den Mitgliedern dör sozialdemo- ^ Akratischen Gewerkschaften absehen. Der ' Bericht

gezeichnet als Ursache Teuerung, Kriegsgefahr » . . und Detrübte armselige Zeiten. Daß die Ur-- jsache des Rückganges nicht hierin zu suchen ist,,! fliegt für zedermann auf der Hand. Teuerung und! Dergleichen erzeugt Unzufriedenheit und das wäre! K>och der beste Nährboden der Umsturzpart'ei. Die ^Gründe liegen anderswo. Das Jahr 1911 brachte ider sozialdemokratischen Partei auch im Lande einen großen Zuwachs. Die Sozialdemokraten verstanden es nämlich in sehr geschickter' Weise, ^>ie Christlichsozialen

als die eigentlichen Urheber ,!der zunehmenden Teuerung und jeglichen Unge- kmachs anzukreiden. Wir leugnen es nicht, die in- tfolge der vorausgehenden Agitation etwas zu hoch gespannten Erwartungen der Bevölkerung haben ssich nicht in dem gehofften Maße und in per gewünschten Raschheit erfüllt. Nicht DVenige waren der festen Meinung, daß die christ- klichsoziale Partei die von ihr gesteckten-Ziele'im «ersten Anlaufe erreichen werde. Daher mancher orts die Enttäuschung. Die Sozialdemokratie lwußte sich das Wohl

zunutze zu machen. Der so zialdemokratische Weizen schoß daher namentlich !iin Jahre 1911 wie Pilze in die Halme: Das Zeigte sich nicht bloß bei den Wahlen,-sondern auch !?n der Organisation. Die Sozialdemokratie hat !duch bei uns im Lande - einen großen Schnitt gemacht. Die Ernüchterung ließ aber nicht allzu Hange auf sich warten. Das Parlament hat seit jdem Tage,' wo die Sozialdemokraten und/ ihre Mahlhelfer und Freunde, die Liberalen und Na- jAonalen,, die christlichsjoziale Partei „niederge

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Tiroler Volksbote
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Seite 3 von 16
Datum: 14.04.1907
Umfang: 16
, für den Mittelstand etwas zu erreichen. Herr Egger wird nicht allein bleiben, sondern einer Partei beitreten. (Wenn er allein bleibt, kann er überhaupt nichts erreichen.) Er tritt aber nach seiner Zugehörigkeit und Erklärung der freisinnigen (judenliberalen) Partei bei. Die Freisinnigen aber haben immer noch das manchesterliberale Wirtschaftsprogramm, das ungeheure Reichtümer in den Händen weniger angesammelt, den Hand werkerstand zugrunde gerichtet, das Kleingewerbe an den Rand des Abgrundes, die Bauern

Partei ange hört, kann er trotz all seiner Mittel und Titel und trotz aller schönen Versprechungen für den Bauernstand und das Klein gewerbe nichts tun. Die. freisinnige Partei ist und bleibt die Hüterin der großen Geldsäcke. Herr Egger aber gehört zur freisinnigen Partei und ist derselben angeschworen. — In ^zug auf seine religiöse Haltung tut Bürgermeister Egger in den Versammlungen ungeheuer vorsichtig. Er hat sich noch nie klar ausgedrückt, wie er sich zur „Ehe reform' ?nd „Freien Schule' stellt

in die Wählerversammlungen; — ja, da müssen den christlichen Wählern doch die Augen aufgehen! — Egger mag für sich selber ja Religion haben; solange er aber zur freisinnigen Partei gehört, muß er im Reichsrat auch für die kirchenstürmerischen Anträge dieser Partei stimmen. (Die freisinnige Partei ist mit Leib und Seele für die „Ehereform' und die „Freie Schul e', Egger gehört zur freisinnigen Partei und wird sich nicht entziehen können, auch in diesen Fragen mit der Partei zu stimmen.)' — Jeder, der zur freisinnigen

Partei gehört, unterstützt mittelbar und unmittelbar, mag er wollen oder nicht, die kirchenfeindlichen Bestrebungen. — Darum aufgepaßt, Unterinntaler, und laßt euch uicht saugen! — Ihr habt vor einem Vierteljahre. beim glänzenden Katholikentag in Wörgl ein einmütiges uud herrliches Bekenntnis eurer katho lischen Gesinnung abgelegt und dem ganzen Lande ein ruhm reiches Beispiel eurer Treue zu Religion, Kirche und Vaterland gegeben. Es muß für euch besonders eine Ehrensache sein, einen gut katholischen

und sicheren Mann in den Reichsrat zu schicken. Ein solcher Mann ist Professor Vr. Stumpf. Es müssen aber alle geschlossen für ihn eintreten. In der Stimmen- zersplitteruug liegt Gefahr. — Im folgeudeu teile ich noch einmal sämtliche von der christlichsozialcn Partei aufgestellten oder durch Kompromiß vereinbarten Kandidaten mit: Städtebezirke: Gemeinden: Innsbruck II, Hötting, Mühlau: Alois iZeutschlNüim, Kooperatoriu Mariahilf. Kufstein, Kitzbühel, Hopfgarten, Nattenberg, Schwaz, Hall, Jmst, Landeck

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Tiroler Volksbote
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Seite 5 von 28
Datum: 02.06.1911
Umfang: 28
sich keiner aufreden und urteile jeder selbst, welche Partei für das bäuerliche Volk ist. Die Konservativen sicher einmal nicht, das ist, wie schon seit jeher be kannt, eine Advokaten- und Adelspartei. Infolge dessen kann diese Partei sicher nicht das Volk ver treten. Nun befolgen wir die Wünsche unseres Bi schofs, halten wir recht stramm zusammen, damit die christlichsoziale Partei recht groß und stark werde. Kaltern, am 29. Mai. Bei der am 13. Mai stattgefundenen Militärstellung wurden von 290 Stel

, welche im Reichsrate die christlichen Grundsätze durchzuführen hat. In der Regel soll eine solche Partei nicht den Namen katho lisch tragen, damit nicht die katholische Kirche als un geschickt verschrien wird, wenn die Partei etwas Unge schicktes tut. Die Partei darf aber deshalb nicht als unkatholisch verschrien werden.' (Gedruckt Vereins buchhandlung, Beilage „Vurggräfler' Nr. 55.) Am 5. Mai 1885 haben die Konservativen eine Schrift gegen den Abg. Zallinger veröffentlicht und darin ver langen sie, die Steuern

sollen nicht vermindert wer- den und Seite 13 steht, das Steuermachen soll man ruhig der Regierung überlassen und wer meint, die großen Geldsäcke können auch besteuert werden, ver stehe diese Sache sehr schlecht. Weiters, die Tiroler Abgeordneten müssen sich, um für Tirol das Notwen dige herauszuschlagen, eng an die konservative Partei in Wien anschließen und dürfen nicht eine eigene Gruppe im Reichsrate bilden. Im Reichsrate gilt der Einzelne nichts. (Seite 26.) Die Tiroler Abgeord neten müssen

in dieselbe Partei eintreten und müssen darin verbleiben, solange sie Abgeordnete sind, es müssen sich die Meinungen der Minderzahl der Mehr zahl unterwerfen und in allen nichttirolifchen Fragen müssen sich die Tiroler Abgeordneten den Beschlüssen der ganzen Partei fügen. Das haben die Konservati ven vom Jahre 1385 vom Abg. Zallinger verlangt, weil er wieder als Abgeordneter von Bozen und Me ran gewählt wurde, aber von der konservativen Par tei in Wien ausgetreten war. Genau dasselbe wollen heute

zeugen zu nennen, daß Advokat Luchner in einer Ver sammlung gesagt: „Er wisse nicht, wie ein Einzelnes so viel ausrichten könne, wie eine ganze Partei.' Uns fällt darum die Wahl nicht schwer, für Josef Noggler von Mals zu stimmen. Passeier zahlt an Kaisersteuer jährlich 13.300 X. Land und Reich spendierten für Meran-Sterzing allein 5 Millionen Kronen. Die Ge schäfte sind mehr als um die Hälfte im Werte gestie gen, durch die Jausenstraße ist auch die Talstraße in- kameriert und zum Umbau

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Tiroler Volksbote
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Seite 6 von 24
Datum: 24.04.1910
Umfang: 24
. Meran und Uulermais sind nicht eins, im Gegenteil. Hölzl ist Vorstandsmitglied der Bauernbuudes. Hölzl tritt in Wien der christlichsozialen Partei bei, die die größte und einzige deutsche christliche Partei des Reiches ist. Die Christlichsozialen haben die Interessen der Bevölkerung nirgends verraten; daß sie nicht alles erreicht haben, was sie an strebten, das ist wahr, si: sind aber erst seit 1907 in die Höhe gekommen. Man warte also ab. Schönherr will eine neue Partei bilden oder, besser gesagt

, die alte konservative Partei wieder ausrichten; das mag lange Jahre dauern, bis die auf einen grüueu Zweig kommt. Tatsächlich hat die christlichsoziale Partei sowohl im Lande als auch im Reiche schon viel erreicht, wie d'-r „Bolksbote' des näheren ausgeführt hat. Damit sie noch viel mehr ausrichten könne, dazu sollen alle beitragen und den Hölzl wählen. Hoffentlich wird dann auch bald Friede im Laude. Man sagt im Lande herum, in der christlichsozialen Partei kommandieren die Wiener. In Wien sagt

man, in der Partei kommandieren die Bauern. Wer hat Recht? In der christlichsozialen Partei kann jeder stimmen nach seinem Wissen und Gewissen, niemand wird irgendwie gezwungen. Man sagt, die christlichsoziale Partei sei zu wenig christlich. Der Papst ist einmal sehr damit zufrieden, das hat er jüngst den Abgeord neten, die ihn in Rom besucht haben, deutlich genug zu ver stehen gegeben. Weun das nicht genügt, dann wähle man einen anderen Papst. Man sagt, die Christlichsozialen seien für die nene Weinsteuer

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Seite 3 von 24
Datum: 27.03.1910
Umfang: 24
sich an Sonn- und Feier tagen zu klein. Besondere Sorgfalt wurde der Kirche des Ver sorgungsheims in Laiuz zugewendet. Bei der Einweihung des Heims sagte Lueger vor dem Kaiser: „Wir haben auch nicht vergessen, dem Herrn eine Stätte zu bereiten, damit es den Bewohnern dieses Hauses ermöglicht werde, ihren Christenpflichten zu entsprechen.' Das fünfzigjährige Priesterjubiläum Leos XIII. 1887 diente der aufstrebenden christlichsozialen Partei, den „sozialen' Papst zu feiern. Daß Dr. Lneger und Dr. Geßmann

, zum Segen der Kirche, zum Nutzen des christlichen Volkes getan! Sein Name wird ewig leben. Aus der christlichsozialen Partei. Dr. Luegers mächtige Persönlichkeit hat einen zwingenden Einfluß gehabt und daher auch die volle Einigkeit der Partei aufrecht zu erhalten verstanden. Nach seinem Abgange, so hofften die Gegner, würde die Partei zerfallen und wieder bedeutungs los werden. Sie täuschten sich gründlich. Der Mahnruf des bereits auf dem Totenlager befindlichen Führers, einig zu bleiben im Sinne

seines Programmes, hat den mächtigen Block der Partei noch fester zusammengeschweißt. Die Partei hat wieder ein Oberhaupt, einen der ältesten und treuesten Kämpen Luegers, Prinzen Alois Liechtenstein. Und was die Gegner am tiefsten treffen und die Parteifreunde hoch erfreuen dürfte, ist die Kunde, daß der Generalstabschef der Partei, wie ihn der verblichene Führer selbst genannt hat, Dr. Geßmann, dem an ihn ergangenen Rufe, den Wiener Bürgermeisterstuhl zu besteigen, nicht folgt und sich ganz

Josef Hölzl als Reichsrats kandidat der christlichsozialen Partei und des Katholischen Tiroler Bauernbundes aufgestellt. In den Bezirken Meran und Passeier hatte die Aufstellung keine Schwierigkeit, weil dort Herr Hölzl als langjähriger Bürgermeister der größten Landgemeinde (Untermais zählt bei 7000 Einwohner) sehr bekannt ist; die Vintschgauer Vertrauensmänner hätten aber sehr gerne einen aus ihr>m Bezirk als Neichsratskandidaten gesehen und hätten hiefür den Vizebürgermeister Noggler von Mals

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Seite 3 von 16
Datum: 29.01.1919
Umfang: 16
Ar beit Hatte den weiteren großen Nachteil, daß die christlichsoziale Partei fast nur Bauern partei wurd^ und als solche betrachtet wurde, dementsprechend auch nicht den ihr Zukom menden Einfluß und das gebührende An sehen hatts, das um so weniger, da Ln den letzten zehn Iahren entschieden Zu viel ^ Bauern gewählt worden waren. Den Bauern- ! swnd und die bäuerlichen Abgeordneten in ! Ehren, allem den schwierigen Arbeiten in den Ausschüssen waren sie doch vielfach nicht-ge wachsen

, wie sie dem Schreiber^ dieses selbst oft gestanden. Wie bekannt, haben sich die beiden christlichen Parteien im Lande, die i ChriWchsozialen und die Konservativen, im Laufe des verflossenen Jahres nach fahre langem Bruderstreit endlich zu einer Partei geeinigt, die den Namen - Tiroler Volkspsktel führt. Die Tiroler Volkspartei ist also die christliche Landespartei. Jede Partei besteht aus Mitgliedern, die sich zu einer Partei Zu sammenschließen. Der Zusammenschluß der Mitglieder der Tiroler Volkspartei erfolgt

noch in den Windeln und muß erst nach den Wahlen allen Ernstes in Angriff genommen werden, damit das katho lische Volk eine geschlossene Macht bilde zur Verfechtung seiner religiösen und Wirtschaft» lichen Grundsätze. Uns hätte es nun bedünkt» das Richtige wäre gewesen, die Tiroler Volks partei hätte im Vereine mit allen Standes- orgqnisationen eine gemeinsame Liste ausge stellt, und zwar die besten unt tüchtigsten Manner des Volkes, denn die diesmaligen Wahlen sind wichtiger denn jk Das geschah

aber nicht, weil man hofft, mit zwei Listen mehr Stimmen- zusammen zu dringen. Wir wollen hoffen, daß die Erwartung in Erfül lung gehe. Die Tiroler Volkspartei hat also Zwei Listen aufgestellt, eine Volksvereinslifte und eine Bauernbundsliste. Einen Vorteil hat dle Teilung: seder hat die Wahl- Die Skmme» fallen aber einund derselben Partei zu, weil beide Listen von ein und derselben Par tei aufgestellt werden. Die Verteilung der Mandate geschieht dann nach der Stimmen- Zahl. Setzen wir den Fall, auf die Listen

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Tiroler Volksbote
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Seite 1 von 20
Datum: 29.04.1906
Umfang: 20
, welches das Soziblatt in Innsbruck zu Ostern angestimmt hat, großenteils in der prahlerischen Ueberhebnng der Nevolntionspartei wurzeln, einigermaßen verstehen läßt sich dasselbe doch, wenn man zusieht, was geschehen ist. Wenige Tage vor Ostern hielten die Tiroler Sozialdemo kraten ihre jährliche Landesparteikonserenz. Aus den .Verhand lungen dieser Tagung und aus dem Bericht über die Tätigkeit der Partei im vergangenen Jahre lassen sich die Erfolge und Fortschritte der Sozialdemokratie in Tirol zwar nicht genau

berechnen, aber ahnen. Damit wir den Dingen nicht blind gegen überstehen, will ich einen kleinen Auszug aus dem sozialdemo kratischen Jahresberichte geben. Die Sozialdemokraten hielten im letzten Jahre (1. April 1905 öis 1. April 1906) 64 Volksversammlungen, 48 Vereinsver sammlungen, 200 geschlossene Versammlungen und 702 Gewerk schaftsversammlungen (also im ganzen 1014 Versammlungen) ab. Es wurden 35 Lohn- und Streikbewegungen ins Werk gesetzt, welche der Partei einen wesentlichen Zuwachs brachten

erschien bisher nur einmal in der Woche. Auf der Partei konferenz wurde beschlossen, dasselbe in nächster Bälde, sicher aber vor den kommenden Reichsratswahlen, zweimal wöchentlich herauszugeben — ferner alle Kraft und Opfer willigkeit aufzubieteu, um schon bis zu den Reichsratswahlen eine tägliche Ausgabe des roten Blattes möglich zu machen. — Wenn es gelingt, wird das Soziblatt dann die zweitstärkste Tageszeitung im Lande sein nnd sechsmal mehr Unheil anrichten als bisher. Das Soziblatt erhält

sich gegenwärtig bereits selber und wirft einen Profit ab; die Parteisteuer weist gegen die früheren Jahre bedeutend höhere Einnahmen auf, manche Orts- und Bezirksvereinigungen haben ansehnliche Gelder gesammelt als Hilfsmittel für den großen politischen Eutscheidungskampf. — Die sozialdemokratische Partei hat im letzten Jahre keine Mühe und Anstrengung ge scheut, um in allen größeren Orten nach Straßen und Häusern ihre Organisation auszubauen, d. h. ihre Parteigenossen nach Straßen und Häusem zu sammeln

und zusammenzuhalten. (Jede Straße und Häusergruppe hat ihren eigenen Werber und Führer, der alle Anhänger und solche, die es werden, sollen, genau kennt und leitet.) In Innsbruck ist diese Straßen- und Häuser organisation schon beinahe fertig. — Im Wahlrechtskampfe hat sich die Stärke der sozialdemokratischen Partei einigermaßen gezeigt Der 23. November 1905 war ein Tag, an welchem die roten Vertrauensmänner in Innsbruck und anderen Partei orten ihre Anhänger zu vollständiger Arbeitsruhe und zu Kund gebungen

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Seite 12 von 16
Datum: 09.06.1907
Umfang: 16
, die Judenpresse blies einstimmig in das rote Horn. — Eine schöne Arbeiterpartei! — Den armen Arbeitern und Genossen wird vorgemacht, daß die Sozialdemokratie die einzige Partei sei, welche gegen das Großkapital ankämpfe, die sozialdemokratischen Abgeordneten und Führer bilden aber in Wahrheit und Wirk lichkeit eine Judenfchutztruppe, sie sind die Hüter der großen jüdischen Geldsäcke. Die „Neue Freie Presse', das Ober juden- und Geldsackblatt in Wien, hat auch ganz offenherzig geschrieben, jetzt nachdem

und Steier mark sind der christlichsozialen Partei beigetreten. Die kon servativen Abgeordneten waren Samstag, den 1. Juni voll zählig in Wien versammelt und nach längerer Berawng faßten sie den glücklichen Beschluß. Sie behielten sich nur vor, ihre selbständigen Landesorganisationen zu erhalten und die Freiheit der Abstimmung in agrarischen Fragen. Gegen diesen Vorbehalt hat die Reichspartei natürlich nichts einzuwenden; denn es ist ja schon im christlichsozialen Reiche Programm durch ein neues

und die deutschen Katholiken Oesterreichs als große, geschlossene und einige Partei austreten. — Nach Anschluß der Konservativen zählt die christlichsoziale Partei jetzt 97 Abgeordnete; wahrscheinlich werden sich auch die christlichsozialen Küstenländer anschließen und damit kommt die Reichspartei leicht auf IM Sie ist also weitaus die größte Partei im Reichsrat, in Wahr heit ein Zentrum, und sie wird auch eine Politik machen, ganz wie das ruhmreiche katholische Zentrum in Deutschland. Ohne diese Partei

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Seite 5 von 24
Datum: 24.04.1910
Umfang: 24
? Jeder, der wählen kann. Die Wahl ist sehr wichtig; sie entscheidet über viel mehr, als man glaubt. Man suche daher, jeden Gesinnungsgenossen zur Wahl zu bringen. Ich sage nochmals: die Wahl ist sehr wichtig. Alles schaut auf diesen Bezirk, besonders die Juden, Sozi und andere Kirchen- und Volksfeinde im ganzen Reich. Verliert es hier die christlichsoziale Partei und der Bauernbund, so haben sie wieder Hoffnung, die einzige Gegnerin der Sozi, die christlich soziale Partei nämlich, zugrunde zu richten

oder Klubs zusammen geschlossen. Je größer die Partei, desto größer der Einfluß. Alle Arbeiten, Anträge und Gesetze kommen zuerst in die ver schiedenen Ausschüsse, wo sie beraten und fertiggestellt werden. Jede Partei ist im Ausschusse je nach ihrer Größe vertreten; wer in keiner Partei ist, kommt auch in keinen Ausschuß, ja, er kann nicht einmal einen Antrag stellen, da jeder Antrag die Unterschrist mehrerer Abgeordneter tragen muß, sonst kann er nicht einmal in Verhandlung gezogen

werden; so ist die Ordnung im Parlament. Es ginge also dem Bezirke, wenn er den Schön herr wählen würde, genäu so, wie Dr. Haller in Passeier ge sagt hat: „Die Christlichsozialen würden uns nicht helfen, weil wir sie beleidigt haben, die Konservativen können uns ohnehin nicht helfen.' Es wird also am besten sein, den Josef Hölzl, Bürgermeister in Untermais, zu wählen. Josef Hölzl wurde auf gestellt vom Bauernbund und der christlichsozialen Partei im Einverständnisse mit den Vertrauensmännern ans allen Ge meinden. Josef

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Tiroler Volksbote
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Seite 6 von 40
Datum: 12.04.1912
Umfang: 40
Gauner), und zwar einer von der durch-, ^ebensten Gattung, au uns seine Kräfte zu Praktizieren. Wie das zuging, erzähle ich ein .ivnderesmal. (Fortsetzung folgt.) Die sozialdemokratische Landes konferenz Aand vorige Woche in Innsbruck statt. Dieselbe bietet, Yoie es im Wesen einer solchen Zusammenkunft liegen jznuß, einen Ueberblick über den Stand der Partei, Mrfolg der Arbeiten, Ziele und Aufgaben, die sich eine Aartei für die nächste Zukunft stellt. Wir find es dem Wroler Volke schuldig

, dasselbe über Stand und Be- Regung des Gegners auf dem Laufenden zu halten. Koch dem Berichte der Konferenz beträgt die Zahl ^er politisch organisierten Mitglieder der sozialde mokratischen Partei im Lande rund bloß MOV, und ^ls trotz der geradezu sieberhasten Agitation. Die Partei hat im Jahre 1911 nicht weniger als 1324 ver miedene Versammlungen gehalten. Stärker ist die Mitgliederzahl in den „Gewerk schaften', die nach ihren Satzungen bloß die Standes interessen zu vertreten hätten, von den Sozi aber fast

durchwegs erobert wurden und von ihnen als Partei organisationen mit Fug und Recht betrachtet, behan delt und benützt werden. In 41 Orten sind 9293 Ar beiter organisiert gegen 3635 im Jahre 1910; darunter zählt Innsbruck 3759 (1910 3675), Bozen 1266 (1910 1261), Franzenseste 140 (1910 134), Kufstein 428 (1910 411), Landeck 173 (1910 188), Wörgl 290 (1910 307). Meran 1379 (981), Lienz 573 (613), Bruneck 74 (64), Brixen 128 (95), Vilpian 14 (14), Blumau 15 (14), Leifers 24 (19), Sterzing

, die außerhalb der Klammer die vom Jahre 1911. ^ Den Hauptzuwachs bildet Meran mit 400. Matt muß dabei allerdings bedenken, daß dieses Zuwachs fast durchwegs nur welsche Arbeiter sind, die gelegent lich eines Streikes beitraten. . Wie man sieht, sind die Erfolge trotz der groß- artigen Arbeit, trotz Wahljahr, für die Partei nicht gerade sonderlich ermutigend. Auch der Abonnenten zuwachs der Sozizeitung läßt zu wünschen. Nament lich geklagt wurde auf der Konferenz über die großen Mißerfolge auf dem Gebiete

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Seite 9 von 16
Datum: 12.05.1907
Umfang: 16
du, was du von diesen Leuten zu erwarten hast. Sobald sie gewählt sind, soll dir nicht geholfen werden, sollen nicht bessere Gesetze zur Entlastung der Bauer», Arbeiter, Gewerbetreibenden gemacht werden, nein, sondern der Spektakel mit den Pultdeckeln, Kinder trompeten zc. soll wieder angehen zur Freude der Juden! Statt Altersversorgung, statt beMer Zölle ?c. nationaler Spektakel. Bauer, Arbeiter, zu der Partei gehört auch Egger — kann das der rechte Mann für euch sein? Nein und abermals nein; nur die dümmsten Kälber

Seite anerkannt guten Kandidaten habe, einen Gegenkandidaten aufstellen und so den Frieden stören, ferner warum die konservative Partei dem Wunsche eines Groß teils ihrer Anhänger (wie man am konservativen Parteitag sehen konnte) nicht Rechnung trage und sich nicht im Interesse des Friedens der christlichsozialen Partei anschließe, da sie doch nach Aussage ihrer eigenen Leute gegen dieselbe nichts einzuwenden habe. Er beantrage daher, die Versammlung möge sich dies bezüglich äußern. Nachdem Herr

Matfatti hiezu gesprochen, wurde der Autrag zur Abstimmung gebracht. Mit Ausnahme von vier Personen stimmte die ganze Versammlung dafür, daß Außerlad scheider im Interesse des Friedens zurücktrete und die konservative Partei sich der christlich sozialen Partei anschließe. Außerladscheider erklärte, daß er ganz gerne dazu bereit wäre. Hoffentlich kommt es auch dazu, wenigstens der allgemeine Wunsch wäre es; es wäre das wohl auch das Gescheiteste, was Außerladscheider in seinem eigenen Interesse tun

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Seite 12 von 24
Datum: 16.01.1910
Umfang: 24
. Am Neujahrstag fand hier eine Plauderstube statt, die von den sechs zur Pfarrei gehörigen politischen Gemeinden Tschars, Kastelbell, Galsaun, Tomberg, Tabland, Stäben sehr gut besucht war. Dr. Schoepfer, den man als Referent für Wasserbauten im Landesausschusse hierorts bereits gut kennt, war in der Versammlung erschienen und berührte neben anderem auch die brennendste Frage unseres Wahlkreises, die Neichsratsergänzungswahl. Er wies hin auf die Notwendigkeit einer einigen, starken christlichen Partei

im Parlamente als Gegengewicht gegen die große Partei der antichristlichen Sozialdemokratie, der im Falle der Zerreißung der christlich sozialen Partei das Präsidium des Parlamentes ausgeliefert würde. Gerade diese Gefahr habe 1907 die konservativen Ab geordneten der Alpenländer unter anderem bewogen, in die christlichsoziale Partei einzutreten. Herr Abgeordneter bewies dann auch durch schlagende Beispiele aus seiner parlamentarischen Erfahrung, wie falsch die Behauptung sei, als könne ein Ab geordneter

in Wien ganz gleichviel ausrichten, ob er dort einer , großen Partei sich anschließe oder allein bleibe. Dementsprechend faßte die Versammlung dann auch den einstimmigen Beschluß, daß für den Wahlkreis ein christlichsozialer Kandidat aufgestellt und zu dem Zwecke ein einheitliches Vorgehen des ganzen Wahl bezirkes angestrebt werde. Die Versammlung verlief ohne Mißton und ohne daß auch nur ein verletzendes Wort gegen politische Gegner gefallen wäre. Passeier. 7. Jänuer. Seit 1893 ist unsere Talstraße

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Seite 2 von 24
Datum: 16.01.1910
Umfang: 24
, als sie helfen. Es müssen Persönlichkeiten beider Richtungen zusammen kommen. Im persönlichen Meinungsaustausch lassen sich die Mißverständnisse leichter beseitigen. Als Vorbedingung muß aber gelte», daß mau alles bisher Vorgefallene auf beiden Seiten beruhen lasse, sich gegenseitig Vertrauen entgegenbringe, alle Parteirücksichten auf die Seite lege' und nur das Wohl des Vaterlandes sich vor Augen halte. Nicht, was die eine oder andere Partei für sich herausschlage, soll den Zielpunkt bilden

sein können, etwas, was möglich ist. Es sei mir erlaubt, im folgenden einen Plan vorzulegen, dessen Ansfühumg ich für möglich erachte; ich muß aber im voraus bemerken, daß ich hierüber mit keiner maßgebenden Persönlichkeit mich ins Einvernehmen gesetzt oder auch nnr ge sprochen habe, sondern daß ich lediglich meine persönliche An sicht kundgebe. — Nach meiner Meinung wäre folgendes mög lich: eine einige Partei im Lande mit einem einigen Programm. — — Die religiöse Seite des Programms kann so scharf und bestimmt als möglich

. Hier ist nach den dermalen gegebenen Verhältnissen nichts anderes möglich, als daß sie der großen christlichsozialen Partei (der sogenannten Neichspanei) angehören. Jede andere Stellung würde uns nicht nur in winsch.ntl-cher, sondern auch iu religiöser Beziehung großen Schaden dringen. Man denke nur einmal ruhig nach, ob dies nicht der Wahrheit entspricht. Um aber jedes Bedenken Aengstlicher auszuschließen, könnte die Tiroler Gruppe im christlichsozialen Reichsratsklub sich gewisse Reservate (Vorbehalte

das letztemal berichtete, ist die Ersatzwahl nach Msgr. Glatz in diesem Bezirke auf den 18. Jänner ausgeschrieben. Jede Partei hat dazu, wie weiters gemeldet würde, bereits Stellung genommen und ihre Kandidaten auf gestellt. Die Christlichsoziale Partei hat den Hotelier Walser in Meran aufgestellt, und zwar haben das nicht bloß die Gesinnungsgenossen in den genannten Orten verlangt, sondern auch die meisten Konservativen in Meran selbst gewünscht, da sie von dem Gedanken ausgingen, daß der Wahl kreis uur

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Seite 4 von 24
Datum: 27.03.1910
Umfang: 24
, was not tut. Die Gemeinde Untermais, die sich wegen ihrer Nachbarschaft mit der Stadt Meran oft gegen dieselbe wehren mnß, hat ihn schon mehrmals zu ihrem Bürgermeister gewählt und ist dabei gut gefahren. Hölzl wird sich nach seiner Wahl der christlichsozialen Partei anschließen. Man mag über diese Partei sagen und schimpfen, wieviel man will; alle Bichl eben machen wird niemand; anch sie nicht. Alles erreichen wird niemand, auch sie nicht; das ist sicher. Aber ebenso sicher ist, daß sie immerhin

viel besser ist als die gewesene konservative Partei, daß sie zu gestandenermaßen, namentlich für die Bauern, schon in den zwei Jahren viel erreicht hat und daß sie infolge ihrer Größe am ehesten in der Lage ist, etwas durchzusetzen, der gute Wille fehlt einmal nicht. Zudem ist sie die einzige christliche deutsche Partei im Parlament. Wird der konservative Kandidat gewählt, so steht er allein da, denn Konservative gibt es im Parlament keine mehr und was ein einzelner Mann ausrichtet

, kann sich jeder an den Fingern abzählen. Wenn schon manchen die 9ti zu wenig ausrichten, was wird dann ein einzelner leisten können unter über 500 Abgeordneten? Außerdem habe ich noch einen Grund, die Wahl Hölzls zu empfehlen. Es ist vielen schon die gegenwärtige Agitation zuviel, sie möchten Nuhe haben. Wird nun der konservative Kandidat gewählt, so kommt der Bezirk zu gar keiner Nuhe. Der Bezirk hat dann zwei christlichsoziale Landtagsabgeordnete und einen Reichsratsabgeordneten, der einer anderen Partei angehört

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Seite 9 von 24
Datum: 30.01.1910
Umfang: 24
. (Einigung in der Kandidaten frage für die Reichsratsersatzwahl in den Bezirken Passeier—Meran— Schlünders—Glurns.) „Erkämpfen sich die Konservativen bei der Ersatzwahl für den Reichsrat den Sieg, so ist das ohnedies schon arg mitgenommene Prestige der christlichsozialen Partei in Tirol verloren', so jubelte in allen Tonarten die liberale Presse; denn sie weiß: sind die Christlichsozialen geschlagen, dmm hat sie freies Feld. Einen kalten Guß wohl auf solche Hoffnungen bot die Ver sammlung

der Vertrauensmänner des oberen und mittleren Vintsch- gaus am 16. Jänner in Neuspondinig. 15 Gemeinden waren durch ihre Vorsteher und Bauernräte vertreten; auch andere maßgebende Persönlichkeiten und der KleruS nahmen daran teil. Vonseiten der christlichsozialen Partei war L.-Abg. Habicher erschienen wie auch der Vertreter des Bezirkes, L.-Abg. Kuperion. Es galt nun, sich auf einen Kandidaten zu einigen, auf daß man dann mit ganzer Kraft für ihn eintrete. Nach mehrstündiger reiflicher Ueberlegung wurde oer

einhellige Beschluß gefaßt, daß auch die Obervintschgauer im Einklänge mit den andern Bezirken des Wahlkreises nunmehr Mann für Mann eintreten für die Kandidatur des L.-Abg. Hölzl. Die Obervintfchgauer verzichteten aus Rücksicht auf die notwendig ge botene Gnigkeit auch diesmal noch auf ihre Sonderwünsche und gingen aus Parteidisziplin von der Kandidatur Noggler ab. Es herrscht im ganzen Vintschgau nur noch der Ruf: Wir müssen ein treten für Hölzl! Auch unser Vertreter muß der größten Partei im Reichsrat

angehören, von der wir im wirren Oesterreich allein noch Hoffnung Hegen auf einen guten Ausgang. Und wenn die liberale Presse glaubt, der Ausgang der Ersatzwahl sei nicht nur für Tirol von Bedeutung, so wird es uns Vintschgauern, der gott losen Presse zum Trotze, schmeicheln, etwas Bedeutungsvolles für die einzige große christliche Partei des Reichsrates getan zu haben. Darum der Wahlruf: Hölzl ist unser Mann! Seien wir einig und leicht werden wir'S vollbringen! — Bekanntlich hat Pohl erklärt

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Tiroler Volksbote
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Seite 14 von 16
Datum: 12.05.1907
Umfang: 16
in den Reichsrat. — Leys tritt im Reichsrat der großen christlichen Reichspartei bei, der sicher größten und stärksten Partei, die auch die Aussicht hat, etwas Durchgreifendes für den Bauern- und Gewerbestaud zu erreichen. Die konservative Partei wird im neuen Reichsrat so winzig klein erscheinen, daß sie kaum etwas Nennenswertes durchzusetzen vermag. Ley s ist der richtige Vertreter dieses Wahlkreises und das „Volksbötl' rät ihn euch vor allen anderen an. Was sagen die Seelsorger? Der hochw. Pfarrer von Arzl

- und Arbeitervertreter nach Wien schicken — und wie sie beim Wörgler Katholikentage glänzend gezeigt haben, auch viel zu gut und katholisch, als daß sie einen religiös-liberalen, mit den Ehestürmern und „freie Schule'-Heldeu engverwandten Mann wie Egger, der nur.einer liberalen Partei beitreten würde,. in den Reichsrat wählen. Mit freundlichem Gruß Reimmichl. Ein Priester oder ein 5ozi. Im Wahlkreis Innsbruck II sind die Dinge nun so weit klar, daß man mit Gewißheit sagen kann, Kooperator Deutschmann

. — Da wird den Oberländern die Wahl doch nicht mehr schwer fallen. Mahnung! Matthias Pircher von Schönna hat im Land gemeindenwahlkreis Meran-Passeier-Glurns eine Sonderkandidatur aufgestellt, obwohl er früher bei der Maßgebenden Vertrauens männerversammlung erklärt hat, die Kandidatur des christlich sozialen dauern bündlerischen Kandidaten Dorf mann anzuerkennen und nicht zu bekämpfen. Das ist, zum mindesten gesagt, ein unverzeihlicher Verstoß gegen die Partei disziplin und nur dazu geeignet, die Bauernschaft

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Tiroler Volksbote
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Seite 12 von 16
Datum: 31.03.1907
Umfang: 16
eine Klärung der Verhältnisse und damit auch den notwendigen Frieden. Ich. weiß übrigens ganz sicher, mag der Sache auch widersprochen werden, daß die meisten konservativen Kandidaten (Wahlwerber) der Alpen länder durchaus der christlichsozialen Partei zuneigen. Die Christlichsozialen haben sich auch auf dem großartigen Parteitag in Wien am 10. März endgültig und förmlich als Reichspartei ausgestaltet. Ich schmeichle mir immer noch mit der Hoffnung, daß dieselbe sich zu einer großen Reichspartei

derselben weiter unten bei Wiedergabe der vollen Liste. Es werden jetzt im ganzen Lande Wählerversammlungen gehalten, die einen zahlreichen Besuch und großes politisches Interesse aufweisen. Es ist uns bei unserem karg bemessenen Räume nicht möglich, auch nur bei den wichtigsten derselben auf den näheren Verlauf einzugchen. Auf zwei Dinge möchte ich aber besonders hinweisen. Notwendig ist jetzt und in der ganzen Wahlzeit stramme Partei- disz plin (Ordnuug und Zusammenhalten in der Partei). Ohne Disziplin

^ Tiroler. Im folgendenteile ich sämtliche von der christlich-. sozialen Partei aufgestellten oder durch Kompromiß vereinbarten Kandidaten mit: Städtebezirke: Gemeinden: Innsbruck II, Hötting, Mühlau: klloisveittlchlNSNN, Kooperator in Mariahilf.; Kufstein, Kitzbühel, Hopfgarten, Rattenberg, Schwaz, Hall, Jmst, ^ Landca, Rentte, Vils: vr. Michael Mav?, k. k. Universitätsprofeffyr in Innsbruck. Lienz, Ampezzo, Vrnneck, Brixen, Klausen, Jnnichen, Welsbera, Niederdorf, Toblach, Gossensaß, Sterzing, Gries

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