nach Tirol gekommen, obwohl wir in Tirol in ganzen Tälem die Not fortwährend haben; obwohl bei uns einzelne Gemeinden bis zu 1000 und auch mit mehr als 1000 Prozent Gemeinde-Umlagen belastet sind — eine Last, die meines Wissens in ganz Oesterreich sonst nirgends vorkommt — obwohl bei uns gerade Hagelschläge und Überschwemmungen fürchterlicher sind als vielleicht in den meisten Ländern Oesterreichs. Ich beantrage daher folgende Resolution (Entschließung): „Die k. k. Regierung wird aufgefordert
auch in anderen Orten des Bezirkes Brixen, wo zwei Jahre lang das Hauptnahrungsmittel, der Plenten, verheert worden ist. Diese Leute leiden tatsächlich Hunger und ich empfehle sie wärmstens der Regierung, welche ich noch darauf aufmerksam mache, daß namentlich in Villnöß schnelle Hilfe nötig ist. Etwas besser, aber ähnlich sind die Verhältnisse im Unterinntal, besonders im Bezirk Hall. Ich habe die Gesuche und Beiträge bezüglich der Abbrändler in Olang und Karres überreicht. In Olang ist.die ganze Ge meinde
abgebrannt und in Karres 19 Häuser und, wie mir von dort geschrieben wurde, ist die Not dort ganz entsetzlich .. . Die Leute, welche durch Brand leiden, können tun, was sie wollen, immer findet man eine schöne Ausrede, um sie in ihrem Unglück stecken zu lassen... Ich empfehle daher die Petitionen (Gesuche) dieser Gemeinden der Regierung zur Be rücksichtigung. Ich komme nun zum Schlüsse. Mir ist in einem Provinz blatt bei einem Berichte über eine von mir abgehaltene Ver sammlung das Wort in den Mund
gelegt worden, daß ich. wenn die Notstandsvorlage im Parlament zur Sprache kommt, ein sehr ernstes Wort mit der Regierung reden werde. Ich habe dies bei der damaligen Versammlung zwar nicht gesagt, aber nach dem diese Provinzzeitung glaubte, das hinausposaunen zu müssen, und davon erwartet, mich bei der Regierung dadurch vernadert zu haben, so fühle ich mich heute veranlaßt, ein sehr ernstes Wort mit der Regierung zu reden. Ich mache die Regierung und ihre Vertreter darauf aufmerksam
wir den uns treffenden Teil immer bekommen, während wir bei allen anderen Gelegenheiten, wo Wohltaten erwiesen, Staatsgelder verteilt werden, übergangen werden. Die Bauern Tirols haben sich organisiert, sie haben das Beispiel anderer Stände nachgeahmt; ich selbst habe die Ehre, Ver treter einer Organisation (Bauernbund) von über 10.000 Bauern*) zu sein, und im Namen dieser Organisation und der von mir vertretenen Wähler richte ich an die Regierung die ernste Bitte, sie möge Gerechtigkeit walten lassen gegenüber