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Tiroler Volksbote
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Seite 2 von 18
Datum: 13.10.1907
Umfang: 18
Seite 2. „Tiroler Volksboke.' Iahrg: XV. die vollständige Trennung von Oesterreich durchzuführen. — Der wirtschaftlicheAnsgleich umfaßt mehrere große Gruppen von Fragen. Die hauptsächlichsten sind: 1. Wie sollen die gemeinsamen Ausgaben (für Militär, Kriegsschiffe, für die Vertretung nach außen zc.) auf Oesterreich und Ungarn ausgstM werden? Die Bestimmung, wieviel Prozent Oesterreich und wieviel Prozent Ungarn zu den gemeinsamen Ausgaben zu zählen hat, heißt man die Quote. 2. Uuter

welchen Bedingungen sollen Oester reich und Ungarn als gemeinsames Zollgebiet einge richtet werden? Wenn Oesterreich und Ungarn, ein gemeinsames Zollgebiet bilden,. dann bestehen auf allen österreichischen und ungarischen Grenzen die gleichen Zölle gegen das Ausland; zwischen Oesterreich und Ungarn besteht aber kein Zoll. 3. Wie soll in Oesterdeich und Ungarn, die geme i n s a m e, gleiche Geldwähr u n g und die geme in s a m e S t a a t sban k, welche das Geld ausgibt, geregelt werden^ 4. Wie söll

^ der gemeinsame Zolltarif geregelt werden/ das heißt, wie hoch sollen die Zölle gegen das Ausland festgesetzt und wie sollen die Handelsverträge mit dem Ausland abgeschlossen werden? — Alle diese Fragen müßten zwischen Oesterreich' umd Ungarn jedes zehnte Jahr durch Verträge geordnet werden und hierin besteht der wirtschaftliche Ausgleich. — So oft'nun die Zeit für emen neuen Abschluß' des wirtschaftlichen Ausgleiches wieder herankam, gab es gewaltige Reibereien zwischen Oesterreich und Ungarn

. An allen politischen. Wirren iler- letzten, 'zehn. Myre' 'un^'an der Arbeitsunfähigkeit des, Reichsrates in Oesterreich ist einzig und > allein der Ausgleich schuld. — Hl'eWigarn Mren keine redlichen Partner und suchten Oesterreich auf älje Weise zu übervörtillen/' — Fast 30 Jahre.laug zahlte Oesterreich die ungerechte Quote von 70 Prozent, Während Ungaru nur ^O Prozent zahlte, das heißt, Oesterreich mußte bei den gemeinsamen' Ausgäben von je 100 Gulden 70 Gulden, Ungarn brauchte nur 30 Gulden zu zahlen

. Und doch ist Ungarn nicht soviel kleiner als Oesterreich. Ungarn hat 21 Millionen. Einwohner, Oesterreich 26 Millionen. (Der Fläche nach ist Ungarn sogar größer^)'—- Erst in den letzten Jahren wurde die Quote etwas günstiger für Oesterreich, sie ist aber immer noch ^lugerecht. Ocstelreich zahlt nämlich .gegenwärtig 65°/, „ Prozent, Ungarn -54^/, „ Prozent. — Auch bei Festsetzung der Zölle gegen das Ausland wurde Oesterreich von Jahrzehnt zu Jahrzehnt immer mehr übervorteilt. — Ungarn ist ein Ackerstaat

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Tiroler Volksbote
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Seite 2 von 56
Datum: 20.12.1912
Umfang: 56
Tagen gehört habe, will man denn doch ernstlich dran gehen, den frechen Ser ben bald den Pelz auszuklopfen, bevor sie bersten vor Uebermut und Stolz. Serbien erklärt Oesterreich gegenüber, auf seinen Forderungen unbedingt bestehen zu müssen und sollte es dar über zu Grunde gehen. In den letzten Tagen hat es daher fast seine ganze Armee an der öster reichischen Grenze zusammengezogen. Die Kriegs partei hat in dem Lande vollständig die Ober hand erlangt und besteht unbedingt auf einen Krieg

mit Oesterreich. Alles, was einen Schieß prügel tragen kann vom 16. bis 65. Lebensjahre, muß zu den Waffen. Alle Plätze an der öster reichischen Grenze werden befestigt. Am Königs palaste wurden kürzlich in der Nacht sogar Pla kate angeschlagen, König Peter möge abdanken, wenn er nicht den Mut habe, Oesterreich den Krieg zu erklären. Oesterreichische Waren wer den in Serbien keine mehr angenommen . und verkauft. Kurz, die Zustände sind unhaltbar. Die serbische Kriegspartei hat übrigens die Meinung

, mit 300.000 Mann werde es Oester reich vollständig schlagen. Sie glauben nämlich, Oesterreich sei schlecht bewaffnet und gerüstet. Dazu haben sie noch durch das dumme Gerede der Sozi, die fortwährend in die Welt hinaus schreien, Oesterreich dürfe sich nicht unterstehen, mit Serbien einen Krieg anzufangen, sonst wer den sie eine Revolution anzetteln und es den Oesterreichern austreiben, einen Krieg mit Ser bien zu führen, die Meinung bekommen, in Oesterreich breche mit dem ersten Kanonenschuß

zu erwürgen. Wir glauben aber, die Ge schichte liegt umgekehrt; eine solch gesicherte Stel lung und günstige Gelegenheit, um Rußland das Kriegführen und Hetzen gegen Oesterreich ein mal für lange Jahre auszutreiben, bekommen wir nicht mehr. Wir sagen nochmals, ein Krieg ist ein großes Unglück, aber diese Zustände, wie gegenwärtig, wo infolge der Kriegsdrohungen und Rüstungen in ganzen Gegenden, namentlich an der Grenze, Handel und Wandel stockt, sind fast schlimmer als ein Krieg und sind für die Dauer

bald unerträglich. Hin oder her muß. es bald gehen, spätestens im heurigen Frühjahre. Oesterreich sieht sich einmal für alle Fälle vor und das ist recht; es schützt ebenfalls seine Gren zen, damit wir nicht unvorbereitet überfallen werden können, es hat weiters in den letzten Ta gen sich mit Geld versorgt (in Amerika 250 Mil lionen aufgeliehen) und stellt seine tüchtigsten Männer an die Spitze der Armee. Der Kriegs minister v. Auffenberg und der Chef des Gene ralstabes v. Schemua, sonst ganz

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Tiroler Volksbote
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Seite 2 von 20
Datum: 05.09.1913
Umfang: 20
Metternich, gleichkam. Oester deich war erschöpft, seine bewaffnete Macht auf einen Ungenügenden Stand herabgebrocht. Napoleon war be siegt und hatte eine große Armee verloren; aber die -unerschöpflichen Hilfsmittel eines ausgedehnten Rei ches standen ihm zu Gebote, und was sein Kriegstalent vermochte, das hatte Oesterreich hinreichend erfahren« Von England, Rußland und Preußen wurde Oester deich gelockt, dem Bunde gegen Napoleon schnell beizu- itreten, im eigenen Lande verlangten dies die weiften

in die Lage setzte, Zusehen zu müssen, ohne Einsprache zu tun, ist der Höchsten Bewunderung wert. Metternich wollte die -Wiederherstellung der früheren Größe Oesterreichs jnicht als großmütiges Geschenk, sei es von Napoleon, -sei es von dessen Gegnern, er wollte sie von Oester deich selbst als Erfolg seiner wiedergewonnenen Macht «errungen wissen; auch war er vollkommen im Rechte, wenn er Rußlands Anwachsen ebenso gefährlich hielt für Oesterreich wie Napoleons Willkür. Oesterreich wollte Europa

, von einem solchen Raubsystem will Oesterreich nichts wissen. Bezeichnend für seinen ed len Charakter und das hohe Verantwortlichkeitsgefühl, von dem Kaiser Franz beseelt war, ist die Antwort, die er dem französischen Gesandten Narbone, der in ihn drängte, gab: „Ich bin', sagte er, „meinen Unter- tanen Rechenschaft schuldig für all das Blut, das ich sie vergießen lasse und werde an meinen Entschlüssen nichts ändern.'. Selbstverständlich war Napoleon während der Zeit nicht untätig. In aller Eile raffte 'er ein neues Heer

nach Berlin, sondern nach Schlesien nahmen, um die Verbindung mit Oesterreich zu erhalten, so ging Napoleon, welcher eine Vereini gung der drei Mächte zu verhindern suchte und auch sein durch starke Verluste geschwächtes Heer ergänzen mußte, einen Waffenstillstand ein, vom 4. Juni bis 20. Juli, in der Hoffnung, Oesterreich noch für sich ge winnen zu können. Während dieser Pause bemühten sich sowohl die Verbündeten als Napoleon, Oesterreich entschieden auf ihre Seite zu ziehen. Kaiser Franz Josef und Fürst

Metternich wollten solange als möglich die Geißel >? WmeMemel loslizr .' .. < eines neuen Krieges von dem ohnehin hart mitgenom menen Oesterreich ferne halten und es wenn möglich vor neuen Opfern bewahren. Beide wurden nicht müde, in sriedlichem Sinne auf Napoleon einzuwirken. Oesterreich hatte auch nach all dem Vorgefallenen gar keinen Grund, den beiden Verbündeten vielmehr zu trauen als Napoleon und wie ungewiß das Glück im Krieg mit dem Schlachtenkaiser sei, das hatten die vorausgegangenen Kämpfe

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Seite 1 von 40
Datum: 22.11.1912
Umfang: 40
Beglaubigte Auflage: Mt1»er BMge: St. BmEMs. M / We heutige Nnmmer ist 3A Seiten stmk, Der ^Tiroler Volksbote^ kostet im Jahre: tn Oesterreich-Ungarn K 2°—, für Deutschland X SM (Mark 2-V0>. für die übrigen Länder de» WeltvostverkehreS X 4SV (Franken 4-W). Gknzelne Nummern 1V d. Der Betrog ist zu Beginn deS Zftchre« einzuzahlen. Werden 12 Stürk. packweise unter einer Adresse bezogen, so kosten sie bloS K160. Der Verteil er erhält außerdem stk jedes Dutzend ein Etückumsonst. Bestellt

auch -mit herzlicher Freude den neuen Oüerhinten und wünschen, daß Gottes «Wster Sogen sein ganzes Wirken bs- glei-tm mo-AS. ; . Kk5-'5>-^ ' Oesterreich in Kriegsgefahr. Der Zkrieg auf dem Balkan beginnt schon seine Folgen auf die Nachbarschaft auszuüben. Den Serben ist durch ihre Siege, die sie aber großenteils nicht sich selbst, sondern den Bulgaren zuzuschreiben haben, der Dampf in den Kopf gestiegen und sie wissen vor lauter Stolz und Neberhebung nicht mehr, was sie tun sollen. Nachdem die Türken

nur ein Vormund schastsstaat von Nußland, also ein russischer Vorposten ist, konnte die österreichische Schisfahrt im Adriati schen Meere von Rußland verriegelt und Oesterreich von jedem Weltmeer abgesperrt werden. Dp s wäre dann der Untergang des österreichischen Kaiserstaates. Darum hat sich Oesterreich gegen die serbische Länder gier erhoben und hat den Serben klipp «ich klar ge- sagt, Serbien müssee i n- f üra l l e m a l auf einen Hafen am Adriatischen Meere verzichten, ebenso, auf jeden Aand er wer

gegen Oesterreich. Neberall ertönt das Geschrei: „O e st e r r e i ch ist der Fe i nd!' Serbische Blät ter drohen, man werde Oesterreich aus Bosnien und Dalmatien Hinauswersen, man werde es den Oester reichern gleich machen wie den Türken usw. Ja, so weit geht die serbische Frechheit, daß man schon Land karten von einem Königreich Großserb i e n drucken läßt, welches alle Ländergebiete vom Aegäi- schen und Adriatischen. Meere herauf bis in unser halbe Steiermark und bis ins halbe Ungarn umfaßt

. Also auf diese sämtlichen Länder hak Serbien ein Auge geworfen. Trotzig erklären serbische Regie rungsblätter, wenn Oesterreich den Serben in Alba nien und an der Küste des Adriatischen Meeres nicht sreie Hand lasse, dann werde Serbien sofort in dm Krieg mit Oesterreich eintreten. Der ganze Balkan bund,' aber auch das mächtige Rußland und im Hin tergrunde auch Frankreich und England, würden Ser bien im Kampfe unterstützen. Man muß wirklich an nehmen, daß Serbien von einer oder mehreren Groß mächten eine volle Zusage

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Tiroler Volksbote
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Seite 2 von 16
Datum: 26.05.1915
Umfang: 16
Seite 2. Nr. 22. VolkSbvte.' Mittwoch den 26. Mai 191F. Gegnern insgeheim wissen lassen, daß sie von Ita lien im Ernstfall nichts zu fürchten haben werden. Dadurch ermutigt, begannen dann die eigentlichen Kriegstreibereien. Als der Krieg ausgebrochen war, erklärte sich bekanntlich Italien als nicht zur Hilfe verpflichtet, da Oesterreich selbst den Krieg angefangen habe und Italien zuvor gar nicht verständiget habe, was es zu tun gedenke, damit Italien Zugunsten Serbiens vermittelnd eingreifen

imstande war und uns das Kriegs glück weder in Galizien, noch in Serbien sonderlich hold!var, begann man in Italien merken zu las sen, daß man schon während der Dauer Krieges mitzureden gedenke, also nicht für die Dauer des ganzen Krieges an der Neutralität zu unseren Gunsten festhalten könne. Im Februar schickte sich Oesterreich an, neuerdings gegen Serbien vorzu gehen. Da ließ Italien am 11. Februar aufs be stimmteste erklären, daß ein neuerlicher Einmarsch in Serbien für Italien den Kriegsfall

bedeute; ein sicheres Zeichen, daß Italien mittlerweile ins geheim mit den serbischen Mördern ein Bündnis geschlossen habe. Serbische und französische Zei tungen wußten schon damals zu berichten, daß sich Italien mit Serbien in der Aufteilung Bos niens und Talmatien geeinigt Kotten. Oesterreich gegenüber wurde heuchlerisch erklärt, laut Punkt 7 des Bündnisvertrages habe Italien in diesem Fall das Recht, eine Schadloshaltung (Kompensation) auf Kosten Oesterreichs zu verlangen. Nun nach dem der Krieg

erklärt ist, kann man auch hierüber offen reden. Oesterreich hat schon zu Beginn des Krieges erklärt, daß es keine Eroberungen an strebe. sondern nur sich Nuhe verschaffen wollte, zudem wisse ja kein Mensch, wie der Krieg aus gehe. Der verstorbene italienische Minister San Giuliano müßte zu Beginn des Krieges selbst zu geben, daß der genannte Vunkt tatsächlich keine Handhabe für eine solche Forderung biete. Sein Nachfolger Salandra ließ aber das nicht mehr gelten. Oesterreich machte aufmerksam

, daß dieser Punkt laut Vertrag nur Geltung habe für den Fall, daß die Türkei ausgeteilt würde und Oester reich dabei einen Gebietszuwachs erhalte. Das ist also der Grund, tvarum Oesterreich im Türkenkrieg den Zuschauer spielen mußte; es war gefesselt im vorhinein. Serbien war im Vertrag überhaupt weder genannt noch erwähnt. Des weiteren wurde Italien zu bedenken gegeben, daß eigentlich wir Ursache hätten, von Italien eine Entschädigung zu Erlangen, da Italien sich, ohne uns zu fragen, ein Stück der Türkei

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Tiroler Volksbote
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Seite 2 von 20
Datum: 25.10.1908
Umfang: 20
Seile 2. „Tiroler Volksboke.' Jahrg. XVI. wickelten, Sicherheit, Bildung und Kultur überall Eingang fanden. Selbst die Feinde Oesterreichs mußten anerkennen, daß die öster reichische Verwaltung in Bosnien eine Musterleistung sei. Oester reich hat aber auch rund 500 Millionen Kronen in Bosnien hineingesteckt. Nachdem es das Land unter solchen Kosten (an Blut und Geld) so glänzend hergerichtet hatte, durste sich niemand mehr einbilden, daß Oesterreich diese Länder noch einmal her geben

werde. Die förmliche, Besitznahme war nur eine Frage der Zeit. Oesterreich hatte ein doppeltes Recht, die einst von der Türkei geraubten Länder sich einzuverleiben, weil es alte Erbansprüche darauf geltend machen konnte und weil es die Länder neuerdings erobert und mit großen Kosten hergerichtet, gleichsam erkauft hat. Was sagen die vosniaken zur Einverleibung. , Bosnien mit Herzegowina ist beinahe so groß wie Böhmen. Es zählt heute mehr als anderthalb Millionen Einwohner. (Unter österreichischer Verwaltung

hat es um eine halbe Million zugenommen.) Zwei Drittel der Einwohner sind Serbokroaten, ein Drittel Mohammedaner (Türken). In Bosnien ist zusagen das ganze Volk in Heller Begeisterung und Freude über die An- gliederung anOesterreich. In allen Städten und in den meisten Orten auf dem Lande wurden Freudenfeste gefeiert. Die Kroaten und die Türken, vielfach auch die bosnischen Serben haben Abordnungen nach Wien geschickt, um dem Kaiser zu danken, daß er die Länder zu Oesterreich geschlagen. Die Bos- niaken

haben in den letzten 30 Jahren erfahren, daß bei Oesterreich gut sein ist. Vom Königreich Serbien her hat man in den letzten 14 Tagen mit allen Mitteln versucht, Unruhen in Bosnien zu stiften. Aber ganz umsonst. In Bosnien ist alles ruhig ge blieben. Die Begeisterung der Bosniaken für Oesterreich ist so groß, daß sie erklären, sie werden die Unruhestifter aus Serbien mit der Waffe in der Hand aus dem Lande jagen. Was sagen die anderen Staaten? Sobald die Einverleibung bekannt wurde, gab es einen unbe schreiblichen

einsackt, wo er nur zukommt (man denke nur an das Burenland), tut schrecklich entrüstet, daß Oesterreich den Berliner Vertrag gebrochen habe, und fordert die andern Staaten auf. dafür zu sorgen, daß die Abmachungen (vom Jahre 1878) aufrecht erhalten bleiben. Die englischen Zeitungen schimpften in der niederträchtigsten Weise über Oester reich und sogar über unseren Kaiser. (Dem Raubstaat England steht die Rechtsheuchelei wunderbar an!) Der Lärm war so groß, daß man glauben mochte, es müsse über Nacht

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Tiroler Volksbote
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Seite 2 von 40
Datum: 22.11.1912
Umfang: 40
Seite 2. 5,Tiroler BolkSVote.' XX. Icchrqcmg. vnseren Südgrenzen einmal ordentlich zu züchtigen, daß wir Fri^en bekommen. Schon 190S hätte den .Serben die Rute gehört. Leider hat man sie ihnen da mals erspart; wir hätten sonst nicht die gegenwärtigen Wirren. Im übrigen ist die Weltlage, wie gesagt, seit eini. gen Tagen viel weniger gespannt, aber die Gefahr eines großen Weltkrieges, in dem Oesterreich in erster Reihe steht, ist immer noch sehr nahe. Wir wären fast ganz sicher vor einem Kriege

, wenn wir nicht Feinde im Innern hätten, die in unseren eigenen Reihen Verwirrung anrichten, uns vor dem Ausland verleumden und unseren Feinden Vorschub leisten. Da ist es neben einigen tschechischen Hitzköpfen, die weniger Bedeutung h^ben, die gesamte öster reichische Sozialdemokratie, welche ge genwärtig buchstäblich Vaterlandsverrat betreibt. Die Sozialdemokraten vollführen in zahlreichen Versamm lungen und in ihren Blättern ein endloses Geschrei, Oesterreich sei der Störer des Weltfriedens — Oester, reich wolle

den Krieg — Oesterreich rüste fürchterlich und gehe auf Ländererwerb aus usw. Alle diese Be hauptungen sind rem erlogen. Kein Staat ist fried licher gesinnt als Oesterreich, kein anderer Staat hat für den Frieden so große Opfer gebracht. Oesterreich tut nichts anderes, als Vorsichtsmaßregeln treffen, daß es nicht in seinen Lebensnotwendigkeiten geschä digt, nicht dem Untergang geweiht werden könne. Aber die Alarmrufe der Sozialdemokraten haben die Folge, daß das Ausland beunruhigt wird und glaubt

aus dieser Gefahr zu schlagen und Wahlstimmen sich zu ergattern. Ist das nicht ein niederträchtiger Standpunkt? — Alle gutgesinnten Oesterreicher wollen den Frieden; aber den Frie den umjedenPreis, das heißt, den Frieden auch um den Preis, baß Oesterreich da- bei zugrunde geht, kann kein Ehrlicher wün schen. Ehevor wir unser schönes Vaterland untergehen und von Fremden aufteilen lassen, chevor wir uns unter die russische Knute begeben, wollen wir doch kämpfen und uns um unsere Freiheit und um unsere Ehre wehren

. . Es ist gerade beispiellos, und einzig dastehend, mrt welchem Haß, mit welcher Todfeindschaft die Sozial demokratie gegen unseren Kaiserstaat Oesterreich ar beitet. Neben dem Geschrei nach Frieden um jeben P r e i s verbreiten unsere großen sozialdemokrati schen Blätter taglich die niederträchtigsten Verleum-, düngen gegen Oesterreich-Ungarn in der Welt. Sie schreiben, Oesterreich habe eine tyrannische Regierung jobwohl nirgends milder regiert wird als in Oester deich), in Oesterreich sei alles faul

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Tiroler Volksbote
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Seite 1 von 16
Datum: 05.11.1919
Umfang: 16
in Serajewo. Seit dem Jahre 1878 war sich Rußland, so legt Boghitschewitsch dar, vollständig klar» daß es sein Ziel» die Eroberung Konstantinöpels. nur erreichen könne, wenn es vorher Oesterreich nieder» werfe. Rußland behielt dies sein Liel wäh rend all dieser Zeit fest «im Auge. Alle die Abkommens die Rußland mit Oesterreich in nerhalb dieser fast 40 Jahre sästoß. waren im Geiste der Unaufrichtigkeit gehalten, wa ren nicht ernst gemeint und hatten nicht den Zweck, zwischen Rußland und Oesterreich reinen

Tisch zu machen und ein gut nach barliches Verhältnis herzustellen. So schloß Rußland mit Oesterreich im Jahre 1903, un mittelbar vor Ausbruch des russisch-japani schen Krieges ein Abkommen nur zu dem Zwecke, um während des Krieges sich rücken frei zu machen. Wäre Oesterreich kriegerisch oder russenfeindlich gesinnt gewesen, hätte es gute Gelegenheit gehabt, zur Zeit dieses Krie ges und bei Gelegenheit der nachfolgenden russischen Revolution (1905—1906) sich von Rußland für viele Jahre Ruhe

zu schassen, wäre Oesterreich eroberungssüchtig gewesen und die Habsburger die Leute» wofür man sie heule ausgibt, die nur aus Erweiterung ihrer Macht bedacht waren, hätten sie während die ser Zeit gute GelogenlM gehabt, das dazu mal uns schon recht unfreundlich gesinnte Serbien mit Arieg zu überziehen. Gerade da zumal hätte auch kein Halm nach einem Ser bien gekräht, das unmittelbar zuvor sich durch dcn Mord des Königs Alexander vor der ganzen Welt verächtlich gemacht hatte. Oesterreich tat

es nicht, weil es friedliebend war. England und Nußland hätten sich diese Gelegenheit bestimmt nickt entgehen lassen und wären unter dem Vorwande, ein so schändliches Verbrechen dürfe nicht ungestraft bleiben öoer man müsse die Ordnung in dem Nachbarlcmde wieder herstellen, ganz sicher eingerückt. Oesterreich aber tat Vas nicht. Boghitschewitsch weist nach, daß sich Hchon da zumal in Serbien eine radikale Vartei gebil det hatte, um Oesterreich als den Erbfeind Ser biens hinzustellen, der zu bekämpfen sei. Die Gelder erhielt

.' so schreibt Bophitschewitsch wörtlich, „war der Krieg gegen Oesterreich schon damals (1908) eine beschlossene Sachp. In äußerst unehr licher und heftiger Weise schürte Rußland seit dem Jahre 1908 in den Balkanstaaten (Ser bien. Bulgarien. Rumänien und Montenegro) gegen Oesterreich. Obwohl Nußland wußte, daß Oesterreich durchaus keine Eroberungs absichten auf dem Balkan hatte und obwohl^ Oesterreich, um das auch äußerlich zu bezei gen, sogar auf den Sandschak Novibazar in aller Form verzichtete

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Tiroler Volksbote
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Seite 3 von 36
Datum: 22.08.1913
Umfang: 36
'niedergeschmettert und von Nuß- isand'AWüft und' betraten.'>,Wenn' öer Herr das Müs. nicht baut, bauen die Bauleute umsonst', dies Wort der Heiligen.Schrift gilt auchfür die Politik. ' / ' , ' 7 ' > ' Was sagt Oesterreich zu diesem Handel? i Oesterreich ist in erster Linie sroh, daß das Kriegführen und unchristliche Gemetzel da drun ten einmal aufhört. .' Es hat lange genug ge dauert und hat sicherlich e i n e r' Million /^eute das Leben gekostet/hat uns'viel Sorge und Gefahr gebracht, unseren Handel

ist. Aber mit dem Ende vom Liede- können wir ganz und gar nicht zufrieden sein. Oesterreich ist d e r Staat, der als Nachbar die ser kriegführenden Völker in erster Linie am Ausgange des. Krieges und an der. Neuordnung der .Dinge. und Länder am Balkan. .interessiert ist. - Oesterreich hat gleich zu Ansang des ersten und zweiten. Krieges, erklärt, es werde sich, wenn es. nicht gezwungen werde, nicht einmischen/ Wohl aber behalte es sich das Recht vor,, bei der endgül tigen Ordnung der Dinge ^ ein entscheidendes Wort

mitzureden. . Uns Oesterreichern muß in erster Linie daran liegen, daß da drunten ein mal-Ruhe herrsche, damit wir nicht fortwährend Habtacht stehen müssen und Handel und Wandel Schaden leide. Oesterreich muß ferner verlan gen, daß unsere jederzeit feindlichen Nachbarn, die Serben/ nicht allzu groß werden, damit uns von serbischer Seite nicht eine ernstliche Gefahr drohe.. Sowohl > unsere Bundesgenossen, als auch unsere Gegner haben uns zu verstehen ge geben, daß Oesterreich mit seiner Anschauung

vollständig im Rechte sei und daß man Oester reichs Wünsche selbstverständlich im weitestgehen den'Maße beim endgültigen Friedensschlüsse er füllen werde; Oesterreich möge nur von einem eigenmächtigen Vorgehen absehen, damit nicht etwa aus einem Balkankriege ein Weltkrieg ent stehe. Oesterreich glaubte und vertraute. Des wegen ließ es sich mit seinen Forderungen nach einem selbständigen Albanien aus die Londoner Botschasterkonserenz locken. Oesterreich ließ sich mehr denn fünf Monate - hinhalten

, und an der Nase führen, bis es endlich erklärte, selbständig vorzugehen; das wirkte endlich. Noch viel schlim mer ist es aber Oesterreich mit dem eben ge schlossenen Frieden in Bukarest gegangen. Oesterreich hat von allem Anfange an drauf hin gearbeitet, daß Rumänien und Bulgarien sich friedlich verständiges leider vergeblich. Man hat uns das Wohlwollen zu Bulgarien in Ru mänien mehr denn verübelt und es uns beim Friedensschlüsse bitter fühlen lassen: Rumänien hat Bulgarien gründlich gedemütigt und ge zwungen

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Seite 1 von 20
Datum: 25.10.1908
Umfang: 20
Zöegtaubigte Auflage? T7.KVkV. / VIe heutige klummer IN ZV Seite» ltsrli. Organ zur Belehrung und Unterhaltung des katholischen Volkes. Verwaltung: Vrixrn, Sttdkirol, Meißrnkttrmgasse SV. Erscheint alle 14 Tage am Sonntag und kostet, nur gegen Vorausbezahlung, ganzjährig mit Post für Oesterreich» Ungarn K 2.—. für Deutschland X 3.- (Mark 2.S0), für die übrigen Länder des Weltpostverein» K 3.50 (Franken 4.—). Einzelne Nummern I» ti. Alle Bestellungen, Geldsendungen und Reklamationen sind stets

der politischen Auf merksamkeit; zwei großartige Ereignisse aber, die von weittragender Bedeutung sein können, haben sich vor 14 Tagen zugetragen, nämlich die Einverleibung von Bosnien und der Herzegowina in die österreichisch-un garische Monarchie und die Erhebung Bulgariens zum selbständigen Königreiche. Bosnien und die Herzegowina wurden bekanntlich in den Jahren 1878/79 von Oesterreich unter großen Opfern besetzt („okkupiert', weshalb man diese Länder „Okkupationsgebiet' nennt), nachdem Oesterreich hiezu

von einem in Berlin gehaltenen Kongresse verschiedener Staaten bevollmächtigt worden war, um den dort herrschenden Unordnungen und Aufständen ein Ende zu bereiten. Seit dieser Zeit wurden Bosnien und die Herzegowina von Oesterreich verwaltet; wenn sie auch noch dem Namen u a ch zur Türkei gehörten, so waren sie in Wirklichkeit doch schon österreichisches Gebiet, ja Oesterreich hob sogar, wie bekannt, in diesen Ländern Militär aus. Seit. geraumer Zeit hieß es nun, Bosnien und die Herzegowina sollten ausdrücklich

zeichneten. In ?AkNl Schreiben war die Ankündigung enthalten, wonach es Mter Entschluß der Monarchie sei, Bosnien und die Herzegowina 5? ^^Ws^nd Oesterreich-Ungarnsj einzuverleiben und daß die messende Erklärung binnen kürzester Zeit erfließen werde. Dieser tlttmung folgte sofort am Mittwoch, den 7. Oktober ein aljerllches Manifest an die Bevölkerung von Bosnien und der Herzegowina, in welchem die Einverleibung dieser Länder mit Oesterreich-Ungarn und die Einführung einer Verfassung ausgesprochen

wird. — Das staatsrechtliche Verhältnis, das heißt, ob Bosnien zu Oesterreich oder zu Ungarn kommt, bleibt vorläufig ungeregelt. Bosnien und Herzegowina sind vorläufig dem Gesamtreich Oesterreich-Ungarn angegliedert und führen den Namen „Reichslande'. Durch kaiserlichen Erlaß bekommen die beiden Länder einen eigenen Landtag, wodurch sie an ihrer Regierung teilnehmen können. Die Wahlen für den bosnischen Landtag werden schon vorbereitet. Wahr scheinlich wird fluch ein neues (gemeinsames) Ministerium für die „Reichslande

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Seite 2 von 16
Datum: 05.11.1919
Umfang: 16
Rußland krästig und unnachsichtlich entgegen traten, so ost es den Versuch machte» der Tür kei den Todesstoß zu versetzen. Vophitsche- witsch erzählt dann, daß er in Berlin bei der deutschen Regierung» soweit es ihm seine Stel lung erlaubte, aus diese Gefahr aufmerksam gemacht habe, daß aber Deutschland erklärte, -Oesterreich und Deutschland ebenso wie Ita lien (Dreibund) wollen den Balkanstaaten in ihrer Entwicklung nicht im Wege stehen. 'Boghitschewitsch stellte dann sest, daß Oester- Teich bÄ all

den verwickelten Fragen einem ernstlichen Konflikt (Zerwürfnis) mit Stuß, iland sorgsältig aus dem Wege ging und seine eigenen Ansprüche überall aus das Mindest maß herabdrückte. Ferner stellt er sest, daß. wenn Deutschland und Oesterreich in der Tat einen allgemeinen Weltkrieg gesucht hätten, dazumal (1908) die Gelegenheit und Si H?s- aussicht viel günstiger gestanden waren als 1314. Es war einzig unserer Friedensliebe ' zuzuschreiben, daß der Krieg dazumal noch vermieden werden konnte. Nach Beendigung

dann weiter» wie alle Mahnun gen Oesterreichs die Geduld der Monarchie, 'nicht zu sehr durch seine Hetzereien, auf die 'Probe zu stellen, wirkungslos waren, ja daß die Zu^ickhaltung Oesterreichs in Serbien nur -Als Schwäche ausgebt wurden und Serbien daher Oesterreich als eine Macht behandelte» /mit der man nicht mehr zu rechnen brauche. 'Er schreibt wörtlich: »Alles, was die serbische Degiegrung, von der russischen unterstützt, vom Bukarester Frieden (1913) an bis zum Ausbruche des europäischen Krieges tat

, war 'keine Politik zur Festigung des Friedens, son dern zur Vorbereitung des Krieges.' Boghi tschewitsch schildert dann die Gleichgültigkeit -und absolute Untätigkeit der serb. Regierung nach dem Morde in Serajewo als deutlichen Beweis, daß Serbien damals schon der russi schen Unterstützung sicher und daß der Krieg gegen Oesterreich eine beschlossene Sache war. .Serbien nahm im Bewußtsein, daß Rußland Hinter ihm stehe, die Sache mehr als leicht und ^bagatellisierte Oesterreichs Forderungen in Äußerst

' in einem we gen Serbiens entbrennenden Kampfe nicht uninteressiert (unbeteiliget) bleiben könne. Das wußte man natürlich sowohl in Peters burg als auch in Belgrad und man wußte da mit auch, daß man aus die Unterstützung Eng lands in einem Kriege gegen Oesterreich und Deutschland unbedingt rechnen könne. Es ist bekannt, daß Oesterreich gegen Ende Juli an Serbien ein Ultimatum richtete, das heißt, daß Oesterreich Serbien schriftlich mitteilen ließ, es verlange Genugtuung für den Mord und eine Gewähr

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Seite 1 von 18
Datum: 13.10.1907
Umfang: 18
Megtaubigte Auflage - S7.SVO Mit 4seitrger ZSeitage: „Zier Arbeiter'. Vrgan zur Belehrung und Unterhaltung des katholischen Volkes. Verwaltung: Vrixrn, Siidtirol, ZVrifzelllurmgasse Erscheint alle 14 Tags am Sonntag und kostet, nur negen Vorausbezahlung, ganzjährig mit Post für Oesterreich- Ungarn I< 2.—, für Deutschland !< 3.- (Mark 2.SV), für die übrigen Länder des Weltpostvereins K3.SV (Franken 4.—). Einzelne Numniern Ivli. Zille Bestellungen, Geldsendungen und liellamatkonen sind stets

: Eine Nonpattillezeile (3 6 Icnlimeter breit) M ii, bei öfterer Einschaltung entsprechender Rabatt; so- genannte Wirtschafts-Inserate (nur gegen Vorantbe- zahlung in Marken) iür jedesmalige Einschaltung mindestens L» Ii oder S Ii per Wort. Alle Nachrichten und verlchte sowie Nezensionseremplare von Zeitschriften sind stets zu richten an die Redaltion des „Tiroler Volksboten', vaumklrchen bei liall. Nr. AL Vrixen^ Sonntag, den ZZ >er Z907. xv. Zahrg. Die wichtigste politische ^rage in unserem Doppelstaat Oesterreich

-Ungarn ist der Ausgleich. Um den Ausgleich zwischen Oesterreich und Ungarn wird gerade gegenwärtig wieder von den beiderseitigen Regierungen eifrig verhandelt, über den Ausgleich wird in allen Versamm lungen gesprochen, in allen Zeitungen geschrieben — der Aus gleich übt den größten Einfluß auf unsere. politische Stellung und wirtschaftliche Lage aus. Und doch. wissen vielleicht' die' wenigsten Leser so recht eigentlich, was der Ausgleich ist. Ich will versuchen, das Wesen des österreichisch

-ungarischen Aus gleiches in seinen.Hanvtzügen so gemeinverständlich wie nur möglich darzulegen. , Der österreichisch-ungarische Ausgleich ist im Jahr 1867 ins Leben getreten. Man unterscheidet einen doppelten Ausgleich: eiuen staatsrechtlichen und einen wirtschaftlichen. Vor dem Jahre 1867 waren Oesterreich und Ungarn mitsammen ein vollkommen einheitlicher Staat wie Rußland oder Frankreich und dieser Staat hieß Oesterreich. Schon im 16. und 17. Jahrhundert hatten die Ungarn oder Magyaren

, wie sie sich in ihrer Sprache nennen, immer wieder gegen die Herrschaft der Habsburger rebelliert und ein selbständiges magyarisches (ungarisches) Königreich aufzurichten versucht. Diese Ausstände wurdeü größtenteils mit dem Schwerte niedergeschlagen. Neben bei gesagt, waren die Ungarn Oesterreich zu großem Danke verpflichtet; denn nur durch die österreichischen Wassen wurde Ungarn aus der drückeudsten Knechtschaft der Türken errettet. Seit dem Revolutiousjahr 1848 wurden die Selbständigkeits- besirebuugei, der Magyaren

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Tiroler Volksbote
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Seite 2 von 16
Datum: 28.04.1915
Umfang: 16
, oder ein Großteil dersellxm. Ruß land arbeitet deswegen schon durch Jahrzehnte daran, all diese Völkerschaften in unserem Reiche sich geneigt zu machen, oder besser gesagt aufzu- wiegeln. Da aber Oesterreich een Russen trotz oll seiner Wühlerei nicht den Gefallen tat allein zu zerfallen, so hatte Rußland längst schon ge plant uns bei gegebener Gelegenheit mit Waffen gewalt niederzutverfen. Nur lvenn Nußland selbst in Verlegenlieit war, zeigte eS uns zeitweilig ein freundliches Gesicht, so im Kriege mit Napoleon

in die russische Kirche aufnehmen zu lassen, ein zig damit er nicht zum katholischen Oesterreich neige. Mit Serbien standen wir unter dem frü heren König Milan und seinem Sohn Alexander sehr gut. Deswegen mußte es letzterer im Jahre 1903 mit dem Leben büßen. Er wurde von einer Offiziersgesellschaft über Rußlands Anstiften er mordet. Seit sein Nachfolger, der gegenwärtige König Peter, auf dem blutigen serbischen Throne siht, ist keine Ruhe mehr. Vor vier Jahren brachte Nußland den Balkanbund zustande

, der den Zweck hatte, zuerst der Türkei die sogenann ten slavischen Gebiete, Mazedonien und Thrakien abzunehmen und der dann sich gegen Oesterreich wenden sollte. Wie es kam, daß die Verbündeten mit einander strittig wurden, werden die Leser noch wissen. Nußland bemühte sich zur Stunde noch, den Balkanbund wieder lebendig zu ma chen und verspricht den Bulgaren und Rumänen gleich dem Teufel alle Reich? dieser Welt und deren Herrlichkeit, tvenn sie sich zusammenschlie ßen und den Serben gegen Oesterreich

: „Die Friedens freunde haben ein neueS Schlagwort erfunden, das vom „Patriotismus Europas'. Dieses Pro gramm kann aber nur verwirklicht werden, wenn Oesterreich aufgeteilt wird.' Die-serbische Zeitung „Piemont' schrieb am 8. Oktober 1913 nach dem Türkenkrieg: „Eine Türkei verschwand. Der gute serbische Gott wird geben, daß auch ,>die zweite Türkei' (Oesterreich) verschwindet.' Das Blatt „Balkan' schrieb im gleichen Jahre: „Ein Krieg zwischen Oesterreich-Ungarn und Serbien ist unausbleiblich

. Wir haben das türkiscke Reich zerstückelt, wir werden auch Oesterreich zerstückeln. Einen Krieg Haben wir beendet, jetzt stehen wir vor einem zweiten Krieg.' Das ist deutlich ge sprochen. Die Zerstückelung Oesterreichs, das ist das Ziel Rußlands ebenso wie der Plan und die Msicht Serbiens. Das erkannte niemand besser als der Erzherzog Thronfolger selig. Deswegen galt ihm der erste Schuß. . Uns blieb nichts an deres übrig, als enttveder uns zu wehren oder uns gänzlich aufteilen zu lassen. Es gibt Leute

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Tiroler Volksbote
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Seite 4 von 22
Datum: 20.12.1908
Umfang: 22
Seile 4. „Tiroler Volksboke.' Jahrg. XVI. ^ nur Kanonen und Munition eingeführt. — England will Oester reich dafür bestrafen, daß es seinem Bündnis gemäß treu an der Seite Deutschlands bleibt und sich von Deutschland nicht abwendig machen lassen wollte, trotzdem König Eduard alles in dieser Hinsicht versuchte. Darum sucht England Serbien und Montenegro Oesterreich auf den Leib zu Hetzen und unterstützt diese Staaten mit Geld und Rat. Die Türkei, welche sich an fangs mit Oesterreich

darauf etwas besser werden zu wollen, aber nachher blieb es doch beim alten. Was aber noch schlimmer ist, die Türkei läßt auch die serbische Kriegsrüstung ihr Land passieren, was sie früher nie duldete. Ja, es ist noch nicht so ganz ausgeschlossen, daß die Türkei ein geheimes Bündnis mit Serbien gegen Oesterreich abgeschlossen hat. Leugnen tut sie es allerdings, aber kann man solchen verlogenen Politikern dann noch ein Wort glauben? England spielt auf dem Balkan wieder mehr als je die erste Violine

, weil es der Türkei, Serbien und Bulgarien Geld pumpen kann. Und diese Macht nützt es gründ lich gegen Oesterreich ans. In Italien hat zwar der Minister des Aeußern, Graf Tittoni, in der Kammer erklärt, Italien bleibe im Dreibund, aber daraus macht kein italienischer Politiker ein Hehl, daß Italien im Falle eines Krieges seine Drei bundpflichten gegen Oesterreich gar nicht erfüllen könne, so feindselig sei die Stimmung des italienischen Volkes gegen Oesterreich. — Unser einzig verläßlicher. Bundesgenosse

ist Deutschland. DerdeutscheReichskanzler Fürst Bülow hat vergangene' Woche unter Zustimmung des deutschen Reichs tages zweimal feierlich erklärt, daß Deutschland unter jeder Bedingung treu zu Oesterreich halte und im Kriegsfall mit seiner ganzen Armee beistehen werde. Oesterreich und Deutschland sind vorzüglich gerüstet und bringen mitsammen bei 9 Millionen Sol daten auf. Unter diesen Umständen getrauen sich alle andern europäischen Staaten mitsammen vereinigt nicht loszuschlagen

. Aber es ist noch ein anderer Grund vorhanden, warum es kernen Weltkrieg absetzt. Zum Kriegführen braucht's Geld und die großen Kapitalisten wollen keinen Krieg, weil sie Schaden für ihre Kapitalien fürchten. Namentlich die großen französischen Geldkönige suchen zu beruhigen. Ein Krieg gegen Oesterreich, an dem Rußland beteiligt wäre, würde die französische Finanz welt ruinieren. Denn diese besitzt nicht nur 13 Milliarden an russischen Schnldobligationen, sondem sie müßte auch eine fast ebenso große Summe noch übernehmen

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Tiroler Volksbote
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Seite 2 von 20
Datum: 14.03.1909
Umfang: 20
hat. Auf diesem Gebiet eröffnet sich für eine Bauernvereinigung ein weites und fruchtbares Arbeits feld. — Soweit ich unterrichtet bin, besteht in Oesterreich bereits eine Heimstättenversicherungsanstalt, an welche man sich an schließen könnte. Rundschau in der Welt. Der österreichische Reichsrat soll seine Tätigkeit wieder ausnehmen und ist auf Mittwoch, den 10. März einbe rufen. Der Ministerpräsident wird die neue Session (Sitzungs abschnitt) mit einer umfassenden Rede einleiten, in der er anf den hohen Ernst

würde. Als elfter Vorsitzender (Präsident) des Abgeordnetenhauses wird der christlichsoziale Abgeordnete Dr. Pattai gewählt werden. Oesterreichs Frieden mit der Türkei. Das Protokoll über die Verständigung zwischen Oesterreich-Ungarn und der Türkei wurde am 26. Februar unterzeichnet. Dasselbe umfaßt neun Artikel. Hiemit ist der Friede zwischen der Habsburgischen Großmacht und der Türkei wiederhergestellt. Oesterreich gewährt sür die in Bosnien und der Herzegowina liegenden türtischen Staatsgüter der Türkei

eine Entschädigung von 54 Millionen Kronen und außerdem werden kleinere wirtschaftliche Zugeständ nisse gemacht. Dafür aber erklärt die Türkei, daß sie mit der Besitzergreifung Bosniens und der Herzegowina durch Oesterreich . vollständig einverstanden sei. Bekanntlich waren die neueu Reichs lande srüher türkische Provinzen, die im Auftrage der europä ischen Großmächte von Oesterreich bloß verwaltet wurden. Nur die Türkei hatte also das Recht, bezüglich der Annexion eine Aenßerung abzugeben. Nachdem

nun die türkische Regierung feierlich auf diese Länder zu guusten Oesterreichs Verzicht geleistet hat, ist niemand auf der Welt berechtigt, sich in diese Angelegen heit der beiden Staaten einzumischen. Nach ^diesem Friedens schlüsse der Türkei mit Oesterreich hat auch die Widerstands bewegung (Boykott) der Türken gegen die österreichischen Waren aufgehört. Vie Kriegsgefahr im Süden. Die Nachrichten aus Serbien wechseln wie das Wetter im April. Bald heißt es, der Friede zwischen Oesterreich und dem kleinen

rebellischen Ländchen sei gesichert, dann wiederum kommen Berichte, welche den baldigen Ausbruch eines Krieges zur Gewißheit machen. Sicher ist, daß Oesterreich alles tun will, um einen blutigen Kampf zu ver meiden; gleichwohl muß aber auch Serbien bald Vernunft an nehmen, um nicht Oesterreichs Geduld zum Reißen zu bringen. — — Die europäischen Großmächte, besonders Frankreich, Deutschland und England, sind bestrebt, einen Krieg zu verhüten. Rußland aber spielt eine sehr zweideutige Rolle. Alle Groß mächte

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Tiroler Volksbote
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Seite 3 von 28
Datum: 06.12.1912
Umfang: 28
, sloweni schen und bosnischen Grenze, um jeden Augenblick über uns herfallen zu können. Um den Serben mehr Mut zumachen, hat Rußland an imserer galizischen Grenze schon seit September mehr denn 400.000 Mann zu- sanmlengezogen und schiebt immersort neue Truppen- massen dorthin. Russische Spione treiben sich scharen weise an den Grenzen herum, ebenso russische Hetzer. Es hat allen Anschein, als ob es Rußland allen Ern stes auf einen Krieg mit Oesterreich-Ungarn ankom men lassen wolle. Bezeichnend

, daß es jAen Tag losgehen kann. Ich glaube aber immer noch sest, daßesnicht zum Kriege kommt. Es ist zwar in Rußland eine mächtige Partei, die der kaiserlichen Prinzen (Groß- sürstenj, die unbedingt zu einem Kriege mit Oester reich treibt, andererseits sind der Zar (Kaiser) >und viele einsichtsvolle Staatsmänner ebenso entschieden dagegen. Und ich glaube, sie haben mehr als einen Grund, vor einem Kriege mit Oesterreich zurückzu schrecken und denselben als nicht besonders aussichts reich zu betrachten

, ist uns gegenwärtig ganz sicher. Deutschland, das das beste Heer der Welt besitzt, hat erst vor zwei Tagen feierlich erklärt, daß für den Fall, daß wir wirklich angegriffen werden, es mit seiner ganzen Macht auf unserer Seite kämpfen werde. Unser Bundesgenosse, die .Ru- mänen, drüben cm der bukowinischen Grenze, sind uns ebenfalls ganz sicher; .ja, sie sind bereits mobili siert/haben ihre Armee in der Stärke von 400.000 Mann bereits einberufen. Trotz diefer günstigen Aus- sichten wird Oesterreich nicht angreifen

Genossenführer und deren Zeitungen nicht müde geworden, Tag für Tag unseren Feinden zu versichern, Oesterreich könne und dürfe sich nicht rühren, es müsse Frieden halten um jeden Preis, mag es kommen wie es wolle. Wolle sich Oesterreich rühren, so werden sie, die Sozialdemokra- ten, schon dafür sorgen, daß ihm die Lust vergehe, so fort werden sie eine Revolution im Lande anstiften, es verhindern, daß die Soldaten über- Haupt einrücken und dergleichen. Die Leser werden un gläubig den Kopf schütteln und sagen

der österreichischen Genossensührer gegen Oesterreich und seinen erhabenen Monarchen an revolutionären Frechheiten wagte, ver fiel der Beschlagnahme, da es alles bisher Dagewesene übertraf. Wir können nur sagen, daß Adler alle bis herigen revolutionären Verwegenheiten übertrumpfte. Ein Luccheni, der Mörder unserer Kaiserin, hätte nicht schamloser drohen können. Auf dem genannten Kongreß der roten Internationale in Basel wurden die > öster reichischen Genossensührer, die 60 Mann stark an wesend waren, beauftragt

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Tiroler Volksbote
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Seite 4 von 12
Datum: 15.05.1918
Umfang: 12
ver sammelt, um gemeinsam Einspruch zu er heben gegen die stiefmütterliche Behandlung, die die Deutschen in Oesterreich überhaupt und in Tirol insbesondere von seiken der Re gierung erfahren. Tirol hat im Weltkrieg un ter allen österreichischen Ländern wohl am meisten geblutet und gelitten, seit Iahren D das Land mit Truppen überfüllt, seine Vor räte wurden ausgeschöpft und nachdem die äußerste Lebensmittelnot. eingetreten war, stand es von den leitenden Stellen verlassen da. Das gab wohl

. Der Jude ist all mächtig in Oesterreich, ihm ist alles erlaubt, ihm sind alle Wege, alle staatlichen Türen offen, in den Kriegs zentralen, dem größten Feinde, den wir im Weltkriege haben, sind sie Alleinherrscher. Entweder läßt man dort die Gottesgabe zugrunde gehen oder sie wird zu Wucherpreisen mit Wuchergewinn ab gegeben. Dieser jüdische Geist frißt sich im mer tiefer ein in die Volksseele und korrum piert (verdirbt) schließlich alles. Dieser jüdische Geist verfügt über eine allmächtige Presse

und schwere Mißstände überall sind die Folgen.' Mit diesen Worten ist der schlimmste Wi dersacher der Deutschen in' Oesterreich, aber auch aller anderen Nationalitäten, gezeichnet. Der Jude saugt unser Volk bis auf den letzten Blutstropfen aus, er will nur Geld machen, mit allen Mitteln und in unbegrenzter Weise Geld anhäufen. Damit er dies ungestört tun kann, schmiert er die Sozialdemokratie mit Geld ab, die bürgerlichen. Parteien aber legt er dadurch lahm, daß er die Nationen (Völ kerschaften

) gegeneinander hetzt. Der leidige Nationalitätenstreit in Oesterreich ist zum größten Teil ein Werk des Judentums und wird von diesem planmäßig geschürt. Wenn die Völker sich Hetzen lassen und dann mit einander raufen und sich beuteln,, daß die Haare fliegen, lacht der Jude, weil er unbeach tet den Völkern so tief, als er will, in die Ta schen greifen kann. Wir Deutschen können gar keine bessere nationale SchutzarbeiL be treiben, als wenn wir dem Judentum auf ^ allen Gebieten, namentlich auch in der Mili

und somit des ganzen Deutschtums. Wenn Deutsch land in diesem Kriege Sieger bleibt, so ge winnt das Deutschtum eine Weltstellung und Bedeutung, wie es sie größer kaum verlangen kann. Sieger bleiben wird Deutschland aber nur, wenn ihm ein starkes Oesterreich aller wegen zur Seite steht; und die Stärke Oester reichs liegt im einträchtigen Zusammenwir ken seiner Nationen. Je stärker Oesterreich im Innern ist, um so kräftigere Bundesgenossen schaft kann es dem Deutschen Reiche leisten und um so schneller

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Seite 14 von 16
Datum: 18.10.1900
Umfang: 16
u. s. w. Preis 50 Pfennig oder 65 Cts., in Oesterreich-Ungarn 60 Heller. Kalender fnr katholische Lehramts- GouV ert: Heiligenbilder, (100, sortiert). Preis li. S.—« WucHHanölung des Kath.-polit. Pressvereins, Brixen. Kandidaten. ^ Jahrg. Illustriert. Ein vorzüg- liches Taschenbuch für alle, die sich auf den Lehrerberuf vorbereiten. In eleg. Leinwandband. Preis Mk. 1.— oder Fr. 1.25, in Oesterreich-Ungarn Kr. 1.20. Kinder-Kalender. Jahrg. Mit hübschen ^^ Geschichten, Märchen, Ge dichten, Räthseln

u. s. w., vielen Textbilderu und einem farbigen Titelbild. Preis 20 Pfennig oder 25 Cts., in Oesterreich-Ungarn 24 Heller. XXIII. Jahrgang. Illustriert. Mit Kath. Lehrer-Kalender. Lehrer-Biographien und Abhandlungen für und über den Beruf. In eleg. Leinwandband. Preis Mk. 1.— oder Fr. 1.25, in Oesterreich-Ungarn Kr. 1.20. UotburgaKalender AH Dienstmädchen. XXIII. Jahrgang. Mit lehrreichen Erzählungen, vielen Textbildern und einem hübschen Farbendruck-Titelbild. Preis 20 Pfennig oder 25 Cts., in Oesterreich

belehrend und wert voll. Der Kalender kann zugleich als Notizbuch benützt werden. Einband in Leder-Imitation. Preis 40 Pfennig oder 50 Cts., in Oesterreich-Ungarn 48 Heller. Deutscher Thierschntz-Kal-nder. ^ Mit unterhaltenden und belehrenden Geschichten aus der Thierwelt und vielen Bildchen. Preis 10 Pfennig oder 13 Cts., in Oesterreich-Ungarn 12 Heller. Her; Jesu-Wandlmlender. Farben ausgeführt, mit verschiebbaren Monatstafeln mit Raum für kleine Notizen' Preis 50 Pfennig oder 65 Cts., in Oesterreich

-Ungarn 60 Heller. Herz Jes u-Wand el Elender, apart. Bescher des Herz Jesu-Wandkalenders können jedes Jahr die Monats tafeln hierzu eigens nachbeziehen. Preis 15 Pfennig oder 20 Cts., in Oesterreich-Ungarn 18 Heller. Katholischer Abreißkalender AM' Legenden ans der Rückseite der Hagesvlälter und 12 Einsteckvitdern, in ff. Farbendruck. Bisherige Verbreitung 132.000 Exemplare. Der Preis muss als- beispiellos billig bezeichnet werden. Preis Mk. 1.— oder Fr. 1.25, in Oesterr.-Ungarn Kr. 1.20. zum Kath

. Abreißkalender, apart. AerZSlock z» obigem Abreißkalender kann jedes Jahr einzeln nachbezogen werden. Preis 50 Pfg. oder 65 Cts., in Oesterreich-Ungarn 60 Heller. Desgleichen liefern wir auch die Linsteckbilder j ,! U WZ: einzeln. Preis jeder Collectiv» 40 Pfennig oder 50 Cts., in Oesterreich-Ungarn 48 Heller. Alle verehrten Leserinnen und Leser dieser Zeilen werden herzlichst gebeten, sich der Verbreitung obiger Kalender eifrigst anzunehmen. Jeder, wessen Standes er auch sei, vermag doch wenigstens

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Seite 2 von 22
Datum: 08.11.1908
Umfang: 22
Seite 2. „Tiroler Volksbote.' Jahrg. XVI. Aohef Sroht ttte eigentliche Lekshl'7 Den Kriegslärm der Serben und Montenegriner brauchten wir nicht zu fürchten und die Lage wäre an und für sich nicht so schlimm, wenn nicht Rußland und England ganz offen hinter diesen Krakeelern stünden. Rußlands Minister des Aeußern, Js- wolsky, kam in Berlin mit Milanowitsch, seinem serbischen Kol legen, zusammen. Beide suchten in Berlin gegen Oesterreich zu Hetzen — hoffentlich erfolglos

— aber vor allem, um gemein same Besprechungen zu Pflegen. Aber jetzt wirft Rußland auch offen die Maske ab, denn es empfängt eine außerordentliche serbische Gesandtschaft — geführt von dem famosen Kronprinzen von Serbien, der so blutige Hetzreden gegen Oesterreich an den Belgrader Pöbel hält und der den Ausspruch getan hat, er werde Oesterreich vom Balkan vertreiben, wie das kleine Piemont Oesterreich aus Italien ver trieben hat. Und einen solchen Menschen empfängt der rus sische Kaiser. Das ist offene Feindseligkeit

gegen Oesterreich, denn dadurch werden die Serbe» in ihrer Wut gegen Oesterreich noch mehr bestärkt. (Es heißt zwar, die serbische Gesandtschaft sei von Rußland, Frankreich und England ermahnt worden, die Beschlüsse der Staatenkonferenz ruhig abzuwarten und keine übereilten Schritte zu machen, denn sonst dürfe Serbien auf keine Unterstützung hoffen. Mail muß aber fürchten, daß dies alles nur Komödie ist, denn nirgends findet man soviel Lüge, Heuchelei und Falschheit als in der hohen Politik

.) Aber was noch schlimmer ist, E n g l a n d hat es vermocht, dieTür- kei zu bestimmen, die im besten Gange gewiesenen Verhandlungen mit Oesterreich plötzlich abzu brechen und zu verlangen, die Sache mit Bosnien und der Herzegowina müsse auf einer internationalen Konferenz verhan delt werden. (In den letzten Tagen erklärt England, es habe nichts dagegen, daß Oesterreich mit der Türkei allein verhandle, aber die Bedingungen, die es an diese Erklärung knüpft, find so hintertückisch, daß man gleich das falsche Spiel merkt

.) Eng land hat also den deutschen Einfluß in Konstantinopel völlig verdrängt. Das ist jetzt offenbar nnd ebenso offenbar ist, daß Rußland und England keine friedliche, sondern eine kriegerische Entscheidung in der Balkanfrage herbeiführen wollen. Englands Politik ist, Oesterreich und mit ihm Deutschland (als sein Bundes genosse) in einen großen Krieg zu verwickeln. Ob ihm das gelingt,- das hängt eben von der Türkei ab, ob sie sich wirklich in einen Krieg gegen Oesterreich verhetzen läßt. Wir glauben

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Seite 1 von 22
Datum: 08.11.1908
Umfang: 22
We^l'auöigte Auflage: 27.CVO Sie heutige Nummer M 22 Letten stark. Vrgan zur Belehrung und Unterhaltung des katholischen Volkes. . Verwaltung: Vrixen, Siidktt'ol, ZVrLßrnlilrttlgasse S0. . Erscheint all« 14 Tage am Sonntag und kostet, nur gegen Vorausbezahlung, ganzjährig mit Post sür Oesterreich- Ungarn I< 2.—, für Deutschland K 3.— (Mark 2.SV), für die übrigen Länder des Weltpostvereins K 3.50 (Franken 4.—). Einzelne Rummern ltl ti. . Alle Bestellungen, Seldsendunxen und Neklan:ationen

die Richtlinie vorgezeichnet haben, ist es vor läufig nichts geworden. Die Türkei hat nicht mit Unrecht Angst bekommen, es möchten auf der Konferenz noch mehr Riemen aus ihrer Haut geschnitten werden. Die Türkei hat dann ganz verständigerweise versucht, mit ihren zwei Gegnern, Oesterreich und Bulgarien, ohne Vermittler und Schmuser zu verhandeln und wenigstens eine Geldentschädigung von ihnen herauszu schlagen. Aber England, das sich als Obervormund der Türkei aufspielt, hat die Türken wieder dazu gebracht

, die Verhandlungen abzubrechen. England will keinen Frieden. Seine Politik ist feit einem Jahrhundert schon darauf gerichtet, die Völker hinter einander zu Hetzen und dabei Geschäfte zu machen und die Türkei wieder ganz in seine Abhängigkeit zu bringen. Wütender ttrlegslarm.' In Serbien, das am wütendsten nach einem Krieg mit Oesterreich schreit, dauert die Kriegsstimmung noch immer fort. Der liederliche, versoffene Kronprinz Georg hetzt unablässig zum Krieg gegen Oesterreich, während sein Vater, der blutige

Peter, der durch einen Doppelmord auf denITHron gelangt ist, für den Frieden ist, vorausgesetzt, daß nicht beide ein abgekartetes Spiel treiben. Der König Peter erhielt zahlreiche Drohbriefe, in welchen ihm für den Fall, daß er sich weigere, Oesterreich den Krieg zu ^klären, dasselbe Ende angekündigt wird, von welchem sein Vorgänger auf dem Throne ereilt wurde. Die Drohbriefe sind unterzeichnet: „Mehrere Offiziere der Armee, die keinen Feigling dulden.' — Es geht das Gerücht, der König wolle

mit seiner Familie das Land verlassen und lege die Regierung in die Hände einer Regentschaft, welche aus den Häuptern aller großen -Parteien des Landes zusammengesetzt wird. — Die Behörden ^kjchlagnahmen einen unter der bäuerlichen Bevölkerung ver breiteten Aufruf, worin von einem nutzlosen Kriege mit Oesterreich abgeraten wird; man solle nicht die Söhne des Landes dafür 'Arn, nm das Mörderpaar am Königsthrone zu erhalten, sondern jolle dieses aus dem Lande vertreiben. Die Mehrheit des Volkes sind Bauern

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Seite 2 von 12
Datum: 23.10.1918
Umfang: 12
sein, daß man in den Ministerien in Wien vor diesem Gedanken einen förmlichen Schrek- ken hatte. Lieber sah man es, daß Jahre und Fahre der böhmische Landtag zu keiner Ar beit kam, der Reichsrat ständig unter dem Streite litt und das ganze politische und so ziale Leben der Monarchie vergiftete. Der ewige Streit in Böhmen und noch mehr die Hetze von außen wirkten ansteckend auf die. übrigen Länder Oesterreichs. Es ist bekannt, daß es in Oesterreich nur drei Kronländer gibt, wo nur ein Volks st amm wohnt, das sind Ober

also nichts anderes, als daß es die naturnotwen digen Folgerungen aus dieser von uns selbst geschaffenen und angenommenen Rechts grundlage zieht. Das kaiserliche Manifest er kennt also den verschiedenen Volksstämmen in Oesterreich das Recht zu -oder gibt ihnen dasselbe, innerhalb ihres Siedlungsgebietes, d. i. innerhalb der von ihnen bewohnten Ge biete und Länder, ein ^eigenes Staatswesen zu bilden. Diese Staatswesen oder Staaten sollen dann zusammen einen Bundesstaat bilden. Das wäre so ähnlich wie heute Oesterreich unb Ungarn zusammen

einen Staat oder ein Reich bilden oder wie verschiedene König reiche und Herzogtümer in Deutschland mit sammen einen Staat oder ein Reich bilden. Feder dieser Staaten würde seine eigene Re gierung und Verwaltung haben» könnte sogar seinen eigenen König haben, würde aber als solcher einen Teil des Reiches Oesterreich ausmachen. ! ^ Der Unterschied zwischen jetzt und früher wäre der: Bisher bestand Oesterreich aus d e n verschiedenen Krön! ändern, in ZuKunst würde das Gefüge der gemischtspra chigen

ja auch nicht. Emen Haken hat aber das Ding. Das kaiserliche Manifest nimmt Ungarn aus. Es heißt, die Ungarn hätten sich die Aus nahme mit der Drohung erzwungen, daß sie sonst keine Lebensmittel mehr liefern würden in dieser Kriegszeit. In Ungarn will nun die gegenwärtig herrschende Nation den Zusam. menhang mit Oesterreich gänzlich lockern und nur als vollständig selbständiger Staat mit MtiwoH, den 2S. Oktober 1913. Oesterreich zusammenhängen, und Zwar so, daß sie mit uns nur mehr den Kaiser gemein sam hätten

; .man nennt das Personalunion. Nun wollen aber die Tschechen auch die Slo waken in Nordungarn in ihren Staat einbe ziehen und die Südslawen die Kroaten, die Bosniaken und Serben in Südungarn und umgekehrt. Ebenso wollen die Rumänen und Ruthenen Ungarns die Vereinigung mit ihren Landsleuten in Oesterreich bewerkstelligen. Ich denke, Ungarn wird sich dieser Bestrebun gen kaum erwehren. Würde Ungarn auch in Nationalstaaten zersallen, so wäre das für eine Neuordnung des Gesamtstaates ein wah res Glück

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