Teite 2. „Tiroler Dolksbote.' aufhetzerei, Rebellion gegen jede gottgesetzte Obrig keit in Kirche und Staat in den Ländern um geht, den Leuten Frieden, Ruhe, Verstand und Besinnung raubt und sie zu allen denkbaren Leidenschaften verhetzt und verführt. Hunderte und Hunderte ruhiger Männer in Mailand wurden durch das fieberhafte Treiben der Revolutionäre damals von ihrem Berufe und von ihrem Familienglück hinweg in ein Poli tisches Treiben gejagt, das ihnen ebenso fremd wie verderblich wurde
musste die edle Dame Schimpfworts und Spott hinnehmen für ihre Glaubenstreue; „Dumm heit, Finsternis, Aberglauben' u. dgl. warf er ihr vor, während er jetzt Licht und Klarheit habe in seiner Weltanschauung, die allein „auf geklärt' sei. Die Revolution hatte im geheimen schon be deutend vorgearbeitet; Schriften, die zur Em pörung mahnten, wurden verbreitet, Waffen ver theilt, und bereits sprach man von dem Tage der Erhebung und der Vertreibung der Oesterreicher. Aber der Gouverneur von Mailand, Fürst
Schwarzenberg, hatte auch gewacht, und als die Birne reif war, so pflückte er sie. In ein und derselben Nacht wurden die Verschwörer aus dem Bett geholt und auf die Festung gebracht, dann Haussuchung gehalten, und auf die unwider- sprechlichen Belege der Schuld hin folgte die Verurtheiluug. Brosio Benni kam noch leicht weg mit einem Jahre schwerer Festungshaft. Und so saß er nun schon ein volles Viertel jahr in einer der düsteren Zellen, im Castell von Mailand draußen. Die „Aufklärung
