, von dem sie roh behandelt worden war, tröstete sie sich leicht; die sichere Herzensruhe jedoch wollte nicht mehr einkehren. , ' Um St. Nikolai starb das alte Feichtenmüt terchen und würde als erste in dem neuen Gottes acker von Hochwald begraben. Zum erstenmal klangen die neuen Glocken dumpf, wehmütig und doch wieder verheißungsvoll. Der Sonnleitner er innerte sich dabei lebhaft, wie das greise Weib lein seinerzeit ihm und der Luise das Unglück auf der Brandstätte vorhergesagt hatte. Abermals legten
sich bange Sorgen auf das Herz des jungen Mannes und er konnte es fast nicht mehr erwar ten, daß das geliebte Mädchen aus der Fremde zurückkchre. Tag und Nacht träumte er jetzt von seiner Braut und verzehrte sich in Sehnsucht nach ihr. Mehrmals beriet er sich mit der Schwester und dann kam er zum Entschluß, gleich nach Weihnachten, die Luise in Meran aufzusuchen und sie herauszuholen. '— Langsam rückte die frohe Festzeit näher und endlich war der heilige Christabend da. Brosl, der Großknecht, musterte
zu ma- „Luisele, bist Hü Kit und edel,' rief er in aufleuchtendem Glück. . .. . ^ Das gab nun fröhliche Feiertage in den beiden Höfen. Gemeinschaftlich mit dem Burgele, dem Jörg und den alten Dienstboten ging man zur Kirche, gemeinschaftlich verbrachte man die traulichen Abende und wurde nicht müde, immer wieder zu erzählen und die gegenseitige Freude sich zu beteuern. Luise war beim Beschauen der zukünftigen Heimat, des Sonnleitnerhofes mit all seinen Herrlichkeiten, förmlich entzuckt. Im mer wieder rief
sie jubelnd: „Fried!, Friedl — das hast aber schön gemacht — könnt' mir's nicht prächtiger und lieber wünschen!' — — Jetzt wurden auch die- letzten Vorbereitungen zur Hoch zeit getroffen. Luise wohnte im Steingasserhof und hatte noch manches an ihrer Ausstattung zu vollenden. ... Die Zeit ging jetzt schnell und auf einmal war der festliche Tag da. Vom Turme läuteten die Glocken so feierlich und groß wie am Ostersonntag und die Pöller dröhnten ununter brochen wie zu Antlafsen. Ganz Hoch- und Nie derwald
; nicht bloß die Neugierde hatte sie hergeführt, son dern auch die Absicht, den zwei lieben Menschen einen glücklichen Ehestand zu erbitten. Bei rau schendem Orgelklang zog die Hochzeitsgesellschaft in das Gotteshaus und gleich begann die feierliche Trauung. Als der Friedl und die Luise vom Al- tareherunterkamen,' flüsterten sich die Leute zu: „Ein schöneres Paar hat's nie gegebm!' — „Die werden gewiß glücklich!' — „Die Güte und das Wohlwollen schaut ihnen ja aus dem Gesicht.' — Ganz rückwärts neben