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Tiroler Volksbote
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Seite 2 von 36
Datum: 08.09.1911
Umfang: 36
. - Frankreich. In Billy Montigny kam es zu Kundgebungen gegen die Lebensnnttelteuerung, wobei ein Bäcker, der tätlich angegriffen worden war, zwei Revolverschüsse gegen die Menge feuerte und eine Person schwer verletzte. Daraufhin wurde das Haus des Bäckers von der Menge gestürmt und seine Wohnung sowie der Laden geplündert. Gendarmerie schützte den Bäcker vor den.Demon stranten und stellte mit Mühe die Ordnung wieder her. Merkwürdig: In Frankreich regieren die So zialisten, selbst die Bauern

im Lande zu halten vermochten und die ein» heimischen Stämme sich fortwährend bekriegten, mußten die europäischen Regierungen eingreifen zum Schutze ihres Handels. Hiebei brachen Eifer süchteleien- zwischen Deutschland ' einerseits. Frankreich und England anderseits aus, so daß es schon 1906 beinahe zu einem. Krieg zwischen Deutschland und Frankreich gekommen wäre. Damals würden die Streitigkeiten durch den Vertrag von Algesiras beigelegt, - welcher bestimmte, daß alle europäischen Großmächte

den gleichen politischen Einfluß in Marokko ha. ben sollten. Spanien und Frankreich erhielten gemeinsam die Polizeiaussicht in dem schwarzen Reiche, um die Europäer dortselbst zu schützen. Nun führte aber Frankreich diesen Auftrag der- art aus, daß es Spanien auf die Seite schob, große Militärmassen hinüberschiffte und die wich tigsten Stellungen Marokkos besetzte, kurzum, das große,, schwarze Reich, langsam einzusacken be gann. D a s konnte sich Deutschland nicht gefal len lassen; denn durch den großen

Brocken er fuhr Frankreich eine solche Stärkung, daß es für Deutschland gefährlich wurde; außerdem er litten die reichen deutschen Handelsbeziehun gen in Marokko, .wenn das Land zu Frankreich kam, schwere Einbußen, ja, wurden förmlich ab geschnitten. — Der Vertrag von Algesiras war durch die Franzosen augenscheinlich verletzt. Die ganze Welt war gespannt, was Deutschland nun machen werde. Deutschland redete nicht viel, son dern schickte über Nacht ein Kriegsschiff mit Trup pen nach Marokko hinunter

, angeblich um die deutschen Interessen zu schützen, aber in Künd barer Absicht, sich an der Küste festzusetzen, wenn die Franzosen nicht zurückgehen. Das geschah zu Anfang Juli dieses Jahres. Nun war FÄer auf dem Dache, in Paris und London wetterte man furchtbar über dieses plötzliche, „herausfordernde' Auftreten Deutschlands, der Krieg schien unver meidlich. Aber Frankreich getraute sich nicht und so kam es zu Verhandlungen in Berlin. Die selben'dauern nun schon zwei Monate und man weiß noch immer

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Tiroler Volksbote
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Seite 1 von 24
Datum: 27.09.1916
Umfang: 24
bringen. In Frank reich sitzen die hohen und Niedern Herren auch schon beisammen und beraten über Staatsausgaben und Einnahmen und manch andere Dinge. Die Ver handlungen mnd Reden aller Parlamente bieten Zur Zeit baU> vielmehr Interesse für das Aus wich als für die Heimat selbst. Nun hat Frankreich -im verflossenen Juni bekanntlich in der Geheim- fitzung - Äs Parlamentes die Friedensfrage in einerWeiieerörtert, die voraussehen ließ, daß die selbe im^HeWe neuerdings zur Sprache kommen dürfte, wasauch

in Frankreich ge- schafsen. . Der Abgeordnete Costadau begann damit, daß er erwähnte. 'er wolle die Redefreiheit der Abgeord neten benutzen, um über eine Sache zu reden, von der nur mit versteckten Worten gesprochen wird, und über die zu schreiben die Zensur verhindere. „Es handelt, sagt er, sich darum, daß die Regie rung dafür sorgen muß, daß Frankreich nicht sterbenskrank ist, wenn es auf den Friedenskon- lgreß käme. Es handle sich darum, heute, wo die Regierung von uns aewaltme Geldopser verlangt

. zu wissen, ob der Berg der Leichen nicht bald an den Himmel reichen wird. Frankreich ist am Ende seiner Kraft angelangt, es hat 60 Milliarden ausgegeben und mehr als 6 Millionen Mann Verluste. Wir werden bis 100 MWiarden kommen, wir sind die einzige alliierte (^Kündete) Nation, die 45jähr^ Männer ins Feuer-tzeschickt hat. Wir müssen voll unseren^ Generalen Erlange!!, daß sie die Men schenleben nicht Vers' ^ ' Der Abgeordnete 'erinnert den Fmanzminnier Ribot an.seine Rede, worin er das nahe Gilde

nicht zur Internationale (Weltbund der Sozialdemokratie), verlange aber von unseren Alliierten (Verbündeten), die noch nicht genügend Opfer gebracht haben, daß sie ihren Platz an der Front einnehmen. Ich wiederhole, daß bei den Opfern, die wir bringen, Frankreich zerstört !ver- den wird. Ich appelliere (berufe mich) an Ihren Patriotismus, unsere Rasse zu retten. Ich will den Sieg, aber nicht den Sieg auf einem Friedhof. Frankreich will leben. Die Russen haben uns einige Brigaden geschickt. Ich verlange vom Minister

: „Frankreich wird ver-/ blutet sein, das ist'richtig, aber schon', setzt er Hinz», „leuchtet aus seiner Stirne eine Krone des Ruhmes, die morgen vom Sieg hell bestrahlt wird.' Neuer Beifall belohnt diese Erklärung. Als Briand schließt: „Niemals den Frieden , ohne- Sieg!' steht wieder fast die ganze Kammer auf. : Während der Abstimmung über den Antrag, die Rede Briands öffentlich anzuschlagen, ergreift Accambrey das Wort und erklärt, er werde weite? die Kriegskredite verweigen, weil die Regiernng den Krieg

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Tiroler Volksbote
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Seite 2 von 24
Datum: 10.11.1915
Umfang: 24
. Selbst der kleinste unter den angegliederten Staa ten braucht in der Zukunft !veder dem englischen Druck sich zu beugen, noch vor der russischen Ge fahr eine. Angst zu hegen. Ruch bieten sich die einbezogenen Länder gegenseitig alles, was zur Weltwirtschaft notwendig ist. — Tie angedeutete politische Neugestaltung, welche in der Hauptsache schon fertig dasteht, gehört jedenfalls zu den besten Früchten des Weltkrieges. Der KQMpf mtt Frankreich UNS GKgiLKd. Die Ereignisse auf dem französisch-'bclgischen

? zukünf tige Pläne und Msichien. Die 9!ede VriandS bot nicht viel Besonderes. Man liebt in Frankreich <zlä;^endc Zieden ::nd ist damit zufri^en. Glän zende Ncdcn zu sMlten, versteht ober Briand, wie rem Zweiter. Die .Cammer (Parlament) war da- ^lt Mricden und klatscht» Beifall. Wenn's auf protze Worte und tzlnuzende Rod?:; ankäme, dann stände zyrankre.chs Heer langst schon in Berlin, »eu ist das. tyas Br:and übe? das Kriegsziel vor brachte. Frankreich w?rde nicht eher an ei?den Frie den denken, bevor

es nicht Belgien beireit und Elsaß-Lothringen zurückerobert habe. Wie man zieht, wn es die Franzosen auck) in ihren Reden schon ettvas billiger. Frül^r hieß es immer. ^wnkreiÄ werde nicht c.^ die Wo5se:i nieder- ^Ttvoler VvlkSdvte.' testen, bevor es nicht Teutschland zerschmettert l>abe und so „Kulwr und Gesittung sür alle Welt und alle Zeiten gerettet und ßesiä/ert habe'. Kul- tm' und Gesittung werden Znxir weder von unZ noch von Deutschland gefährdet und Frankreich hat amh von niemand den Austrag erlitten

und noch weniger im Namen oder gar für das Christentum einen Krieg Zu sülsren. Das französische Volk ist nun schon eimnal der Mei nung. es sei das gesittetste und gebildetste der Welt und tvenn Frankreich geschlagen sei, so ser es um Gesittung, Christentum und Bildung auf Erden gesäten, als ob ein Volk durch eine Nie derlage die Gesittung verlieren müßte. Es Hort es daher gem. 5venn seine Machthaber ihm vor- maä^n. Frankreich müsse sür die Gesittung und Bildung de? ganzen Welt känwfen. Seit einem Jahre bat

meinen Wehrpflicht ahgesemn. Nun wieder zur Rede Asquiths. Sie bringt einige sehr intereMüe Neuigkeiten. Er sa^te z. V.: Als wir den Krieg begannen, schickten toir sechs Infanterie- und dm Kavalleriedivisionen nach dem Ausland. (Frank reich). Bei den letzten Kämpfen in Frankreich befehligte General French fast eine Million Mann. Dazu kommen die Truppen an den Dar- danellen. in Aegypten und <ruf den anderen Kriegsschauplätzen, die Reserven in den Garni sonen für die Verteidigung des Vereinigten Kö nigreiches

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Tiroler Volksbote
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Seite 2 von 16
Datum: 06.01.1907
Umfang: 16
Seite 2. Krieg, Hungersnot nnd Seuchen fast gänzlich gebrochen; der junge König Karl VII., ein genußsüchtiger nnd schwacher Mann, erfaßte uicht den Ernst der Lage und vergnügte sich mit Fest lichkeiten. Während er tanzte nnd sang, krachte das Königreich unter den furchtbaren Schlägen des Feindes und drohte zu sammenzubrechen. Die Engländer waren nämlich wieder mit großer Macht in Frankreich eingefallen und suchten nun auch den Süden des Landes zu erobern. Wenn das gelang, so war ganz Frankreich

in ihren Händen und Karl VII. eiu König ohne Land. Die Stadt Orleans war der Schlüssel zum Süden. — Am 12. Oktober 1428 lagerte das englische Heer vor Orleans und begann die Belagerung der Stadt. — Wenn Orleans fiel, war Frankreich verloren. Die Bürgerschaft, männlich und weib lich, weltlich und geistlich, wehrte sich mit dem Mute der Ver zweiflung. Jedoch wenn nicht Hilfe von auswärts kam, konnte sich das kleine, tapfere Häuflein unmöglich halten. Woher sollte aber Hilfe kommen? Der König war entmutigt uud

am tt. Jänner 1412. Sie war schön und fromm wie ein Engel, ihr ganzes Leben lang unschuldig und mild wie ein Lamm. Als sie 13 Jahre alt war, im Jahre 1425, hatte sie die erste Erscheinung im Garten ihres Vaters. Sie vernahm eine Stimme, die von großer Klar keit begleitet war; sie war überzeugt, es sei die Stimme des Erzengels Michael; er sagte ihr: „Ich komme zu dir uud be fehle dir im Namen des Herrn, daß du uach Frankreich dem König zu Hilfe ziehst, damit er sein Königreich wieder gewinne!' — Bald kommen

andere Erscheinungen, die dem Mädchen sagen, Gott habe Erbarmen mit Frankreich, Johanna müsse den König retten uud ihn zur Krönung nach Rheims führen. Johanna er widert furchtsam, sie sei ein armes Mädchen, verstehe nicht zu kämpfen und nicht einmal zu Roß zu sitzen. Aber die Stimmen mahnen lauter: „Auf nach Frankreich!' — Wie war das Herz des einfachen Kindes voll von dm großen Dingen, die es voll bringen sollte! Sie freute sich, wenn die Erscheinungen kamen, sie weiute und küßte den Ort, wo sie gestanden

, weinte sie bitterlich — sie wußte, daß sie dasselbe uie mehr sehe. — Da erscholl die Kuude von der Belageruug Orleans' und die Stimmen wurden dringend: „Eile, Johanna, eile! Geh', nach Vaucouleurs, melde dich beim Hauptmann. Zweimal wird er dich zurückweisen, beim drittenmale wird er dich zum König senden!' — Johanna gehorchte uud ging, sechzehn Jahre alt, nach Vaucouleurs. — „Frankreich,' sagte sie, zum Hauptmann, „ging durch eiu Weib zugrunde uud wird durch eine Jungfrau gerettet werden: die Frau

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Seite 4 von 16
Datum: 01.09.1915
Umfang: 16
sein, ob die Italiener nicht schwer auf die Zeche drauf zahlen und ob die Opfer mit dem englischen Geld nicht allzu billig verkauft sind. Der Kampf mit Frankreich und England. Wenn der Botenschreiber einzig die kriegeri schen Ereignisse zu Land und zur See berücksichti gen und vermelden wollte, so brauchte er bei die sem Kapitel diesmal gar nicht anzufangen, denn es hat sich tatsächlich fast gar nichts von irgend welcher Bedeutung zugetragen. Die Sache ist mir rein unverständlich; daß Deutschand zur Zeit

nicht angreift, ist selbstverständlich; es ist zu sehr mit dem russischen Kriege beschäftigt, daß aber weder Frankreich noch England sich rührt, ist fast unerklärlich. Es macht den Eindruck, als ob Frankreich allein zu einem Durchbruch kaum mehr fähig sein dürfte und England ... ja England ist das größte Rätsel. Ist es nicht imstande, feine neuangeworbenen Truppen, von deren Zahl in England ja sehr viel gefaselt wird, genügend rasch auszurüsten und auszubilden oder bedarf es der selben

Aus stand kommt. In Frankreich wurde das Parla ment ohne Sang und Klang vertagt, somit ist England und die französische Regierung ihrer. Sorge enthoben. Mittlerweile hat Frankreich an dere Sorgen. Der Krieg, die Nähe des Todes und Wohl auch der Einfluß sovieler Geistlicher unter den Soldaten im Felde und in dsn Spitälern hat doch manchen auf bessere Gedanken gebracht. Mit Entsetzen sahen die Hauptsozi im Lande und in der Negierung das Gespenst einer religiösen Er neuerung oder der klerikalen Gefahr

hat (!) Was sonst in ungläubiger Hetze in Wort, Schrift und Bild getrieben wird, spottet jeder Beschreibung. Frankreich scheint verloren zu sein. Der Krieg gegen Rußland. Die größte Festung Brest-LrtowSk erobert. So wie es jetzt mit den Russen geht, haben sich vor einem Jahre zu Beginn deL Krieges viele denselben vorgestellt. Man nehme nur eine Zei tung von dazumal zur Hand oder erinnere sich, wie die Leute den Kriegsbeginn besprachen, was sie erhofften, was sie erwarteten. Dazumal ging es ja nicht so, jetzt aber geht

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Seite 2 von 16
Datum: 11.06.1919
Umfang: 16
habe und mit den „Kaisersozialisten' eng verbunden geblieben sei, der sich schließlich für den Anschluß an Deutschland erklärt habe.' Also Renner war früher anderer Mei nung, wie man selbst A Frankreich weiß. Im Prozesse gegen Dr. Friedrich Adler, dem Mörder des Grasen Stürgkh, hat der selbe Friedrich Adler selbst erklärt, daß er mit der sozialdemokratischen Partei zer fallen sei, weil diese nicht gegen den Krieg Stellung genommen habe und daß er Stürgkh deswegen erschossen habe, um seine Parteigenossen aufzurütteln

und den Mut dazu gehabt häite. Er sagt ferner, die Wahrheit sei: Als Frankreich 1906 auf die deutsche Gefahr hingewiesen habe, durch die eine deutsche Hegemonie (Vorherr schast) über Europa drohe, wenn es Deutsch land gelinge, Frankreich niederzuwerfen, habe England mit Frankreich im stillen das Übereinkommen getroffen, ihm unbedingt mit Waffenunterstützung an ber Seite zu stehen, und Belgien sei bedeutet worden, daß England im Fälle einer Invasion (Einfall) Belgien geladen oder ungeladen besetzen

zu erobern, wieder aufnahm. Man war sich in Rußland vollständig klar, daß dieses Ziel „nur nach einem günstigen Ausgang des Kampfes Rußlands mit Deutsch land und Oesterreich zu erreichen sei'. Des wegen schloß man Verträge mit Serbien und Bulgarien^ deswegen verständigte man sich schon im Jahre 1909 mit Italien» dem man schon damals Tripolis zusagte, deswegen wurde das Bündnis mit Frankreich enger ge knüpft, deswegen fragte man bereitsim Jahre 1912 in England an, ob Rußland im Kriegsfalle

) des Jahres 1913 folgendes: „Im Westen (fran zösische Front) beginnt die ungeheure Schlacht. Es ist ein Versuch gemacht worden, diese Kämpse zu vermeiden. Nachdem , die Mittelmächte (wir) im Osten ihren Willen durchgesetzt hatten, haben sie sich zu Verhand lungen im Westen (Frankreich und England) bereit gezeigt. (Es wird dann des Näheren das Friedensangebot des deutschen Reichs kanzlers besprochen.) Das Blatt fährt darin fort: „Aber alle diese friedlichen Strömungen sind unterlegen

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Tiroler Volksbote
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Seite 2 von 20
Datum: 29.05.1918
Umfang: 20
die richtige Kriegsentschädigung gewe sen. die unsern Magen wie unserm Geldbeutel gleich not- und wohlgetan hätte. Entschieden unglücklich und ungeschickt war sein Vor gehen gegen Frankreich. Es ist heute eine endlich auch von amtswe- gen festgestellte Tatsache,' daß Czernin vom kaiserlichen Friedensversuch und vom Kaiser brief nicht boß gewußt hat, fondern daß die Anregung direkt von ihm selbst ausgegangen ist. Wenn dem so ist, dann war es entschieden unklug und unpolitisch, dem französischen

Mi nisterpräsidenten Clemenceau dadurch ein Bein zu stellen, daß man ihm öffentlich vor- ^ hielt, er, der in Frankreich jeden, der von Frie den spricht, gerichtlich verfolgen läßt, habe selbst im geheimen Fühlung genommen, ob sich irgendwie eine Friedensmöglichkeit finde. Czernin mußte voraussehen, daß Clemenceau, der nicht umsonst der Tiger genannt wird, auf eine solche Lsnrempelung hin, jede Rücksicht fallen lassen werde und daß damit Dinge an die Oeffentlichkeit gezerrt werden, die keinen Nutzen stiften

hat er aber diesen Vorgang wesentlich gehemmt. Um es mit einem Worte zu sagen/ mit Ausnahme der Deutschen und Ungarn hat er in seiner Rede ziemlich allen Parteien vor den Kopf ge stoßen. Das kann ein Versammlungsredner tun, eine Regierung aber, die-mit den Par teien rechnen und arbeiten mutz, darf sich das nicht leisten, wenn sie noch länger im Amte bleiben will, aber das wollte er eben nicht. Interessant sind - die Rückwirkungen im Ausland. Die Veröffentlichung des Kaiferbriefes hat in Frankreich im Laufe der Zeit

eine Wirkung ausgelöst, die Clemenceau sicher weder beab sichtigt noch vorausgesehen hat. Einzig der Ländergter oet franz. Präsidenten und einiger Kriegstreiber war das zu wenig, sie wollten das ganze Rheingebiet. Man kann sich denken, wie diese Erkenntnis beim französischen Volke wirkt und noch mehr, wie sie erst wirken wird, wenn Frankreich noch einige zünftige Niederlagen erleidet. Da kann es dann wahr werden, wer anderen eine Grube gräbt . . . Aehnlich sind die Wirkungen bei maßvollen Politikern

und Leute Englands. Auch dort dämmert allmäh- lig die Ansicht auf, daß man tatsächlich für was anderes blute als für das „arme, un glückliche Frankreich.' wie es immer heißt. Wie man sieht, hat alles seine zwei Seiten und es ist gut, sie beide zu betrachten. Der Kampf mit Frankreich und Englaud. Eine «ene Offensive. - Nun ist das Wetter wieder losgebrochen. Es ist gegangen wie mit der Witterung bei uns in Nordtirol. Seit Monaten hatten wir keinen Re gen mehr gesehen» oft und oft hatte es den An schein

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Tiroler Volksbote
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Seite 4 von 24
Datum: 28.03.1917
Umfang: 24
gegen die Kriegshetzer, wobei die Volksmenge, darunter viele Frauen, von Schußwaffen, Mes sern und Stöcken Gebrauch machten. Es mußte Militär aufgeboten werden, um die Ordnung wieder herzustellen. Gin neues Ministerium in Frankreich. In Frankreich hat sich ein neues Ministe rium gebildet; das dritte feit Kriegsbeginn. Das Ministerium Briand hat seinen Abschied nehmen müssen. Ministerwechsel in Kriegszei ten sind bekanntlich nichts Besonderes, kommen sie ja in allen Kriegführenden Staaten vor. Die Umstände

aber, unter denen der Wechsel in Frankreich ersolgte, sind immerhin interessant und lehrreich. Die Gründe hiefür sind doppel ter Natur. Der erste Grund sind die inneren und äußeren Schwierigkeiten. Der fortwäh rende Mißerfolg der Wasfen und die zunehmen den Schwierigkeilen in der Brot- und Kohlen versorgung des Volkes schufen dem Ministe rium Bricmd immer zahlreichere Gegner. Das so reiche Land leidet tatsächlich bereits Not. und zwar bittere Not. Der Abgeordnete Monzie hat dieselbe laut Parlamentsbericht

vom 11. ds. als so groß bezeichnet, daß Frankreich infolge dessen in Gefahr stehe. Hören wir seine Worte: „Wer trägt die Verantwortung? Nur eine Ne gierung, die Voraussicht bewähren sollte und die nichts vorhersah, die, leider! auch auf diesem Ge biete ihre völlige Unfähigkeit bewies. Und ich habe das Recht zu sagen: „Sie führen uns, ahne Zweifel, zum militärischen Sieg (?), ck?er cuf Wegen, die ganz in Schatten eingehüllt sind. Sie führen uns zur wirtschaftlichen Katastrophe (Zusammenbruch) und zu deren unausbleib

lichen Folge, der Revolution.' Es ist ja Brauch Mittwoch, den 23. März 1U7. auf der Welt, daß für alles die jeweilige Re-, gierung verantwortlich gemocht wird; mag sie nun schuldig sein oder nicht, mögen auch andere Umstände die Schuld tragen, sie trägt eimnal die Verantwortung. Das ist aber nicht der Hauptgrund des Sturzes. Frankreich wird be kanntlich rein parlamentarisch regiert. Militär undVerwaltung untersteht dem Parlament« Monatelang drehte sich der Hedekampf im Pm> lamente darum

nichts oder schwätzen alles aus. Das hat jedes Kind im Volke eingesehen und die führenden Kreise nicht minder. Alles im Lande seufzte nach einer starken Hand, nach einem Manne, der mit starker Hand die Zügel halte« Der Mann fand sich im Kriegsminister Liautey« Als General Liautey zum Kriegsnnnister er nannt wurde, schrie ganz Frankreich vor Freude laut aus, daß jetzt der richtige Mann gefunden sei, der dem Schicksal des Krieges die entschei dende Wendung geben würde. WemgeWochen gingen ins Land und nunmehr

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Tiroler Volksbote
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Seite 2 von 16
Datum: 23.05.1917
Umfang: 16
und stelle mich sicher. So haben es beispielsweise die Deut schen im Jahre 1870 gemacht. Auch dazumal mußte Deutschland mit Frankreich Krieg führen; da Frankreich eben den Krieg wollte. Dazumal ging es den Franzosen noch um vieles schlechter als heute. Der ganze Krieg war eine fast unun terbrochene Kette französischer Niederlagen. Na poleon der Dritte hatte keine Ader vom Feld herrntalent seines Oheims, des ersten Napoleon. 1871 waren die Franzosen gezwungen, Paris zu übergeben und Frieden zu schließen

- Dabei muß ten sie fünf Milliarden Kriegsentschädigung zah len und die ehemals deutschen Gebiete Elsaß- Lothringen abtreten. Die Folge war ein mehr' als vierzigjähriger Frieden. Die Franzosen hat ten nicht mehr die Schneid, allein mit den Deut schen anzubinden. Hätten die Deutschen dazumal' noch die Festung Belsort behalten, wäre dieser Krieg vielleicht ganz anders verlaufen und Frankreich wäre möglicherweise längst schon zu Ende. - Es ist nicht klug, wenn man bei solchen Gelegenheiten zu gut

, wie wir schon mehrfach dar gelegt haben, nichts wissen. Der Weg der Ge walt ist nun aber nicht so einfach. Mit Belgien sind die Deutschen bald fertig geworden. Serbien, Montenegro und Rumänien liegen auch zu Bo den, Rußland hat so gründliche Schläge bekom men, daß es zwischen Leben und Tod schwebt. Italien hat zwar sich seinen Kopf zehnmal blutig gerannt, fertig ist es aber noch nicht. Das Gleiche gilt von Frankreich und England. Leeres seufzt zwar schwer unter der Last des Krieges, aber es gelingt ihm neck

: „Ich räume morgen Frankreich, Belgien, Elsaß-Lothringen und Ser bien. Was französisch ist, soll frsMösisch. was deutsch .ist, deutsch, was belgisch -ist^elgisch blei ben: das ist die Grundlage des künftigen Frie dens.' Glaube man in Berlin wiMich, die Ge- wisseulosigkeit und Dummheit sei in'den Entente ländern so groß, daß man auf diese List herein fallen tverde? Niemals werde die Entente die deutsche Versicherung, es wolle nichts wegnehmen, jetzt noch als genügende Bürgschaft ' ansehen. Wenn Deutschland

werden, die keinem Avei- fel darüber lassen, daß Deutschland' sich mit ^em früheren Landbesitz begnügt, ^werden wirken Frieden doch nicht erreichen, solange unsere Geg ner noch die Hoffnung haben, daß sie uns in eine militärisch so ungunstige Lage bringen können. daß sie uns eitlen Frieden diktieren können.' Der deutsche Reichska nzler hat erklärt,^aß^allch heute noch von einem Friedenswillen bei umerei Gegnern nichts zu bemerken sei?- „Auch'heul sehe ich.' das seine Worte, „bei England !w Frankreich

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Tiroler Volksbote
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Seite 1 von 16
Datum: 24.11.1915
Umfang: 16
der allgemeinen ' Man vermutet, und es scheint uns das ^ U ganz unwahrscheinlich, daß ein neuer An- ^uf die deutsck^en Linien in Frankreich be- la's,? ' ^vurde. Wie verlautet, sollen demnächst 'relche schwär Gruppen aus den französischen Besitzungen Afrikas kommen, mit denen man einen neuen Angriff wagen will. Kitchener dürfte es sich aber mit seinem Besuch-e in Paris um noch etwas gehandelt haben, was den Engländern mehr am Herzen liegt als ein Angriff auf die deutschen Linien. In Frankreich macht

sich ein bedeuten der Mannschaftsmangel bemerkbar, was auch be greiflich erscheint. Es hat infolge seiner gott losen Beschränkung des Nachwuchses Leutemangel'. Der gegenwärtige Krieg hat Frankreich ungeheure Verluste gebracht.' Französische Blätlev'schätzen dieselben auf 2,700.000 an Toten und Verwun deten England' hat eZ verstanden, Frankreich gründlich zur Ader zu lassen. Aufallen 5triens- schau pla^nAÄgf' Fra ü kre ich? ei ne' 'tresen t lich^ wenn nicht die Hauptlast des Krieges, So in ^ .so am Balkan

gegen die Bulgaren und so an den Dardanellen gegen die Türken. England'weiß sich überall zu drücken. Begreif lich, daß die Forderung, England möge mehr Mannschaft in Frankreich stellen, nie verstummen will. England will aber fein Fabrikstvesen und damit seine Einnahmsquelle unter dem Kriege nicht zugrunde gehen lassen, es will nicht verarmen. Nichts scheut man in England so sehr als eine Verarmung und geldliche Erschöpfung des Nei- ^ s. Ms kürzlich der gewesene englische Minister Travellyan im offenen Parlamente

ist es für die Finanzen wie. für da iiveiqe.' Nebenbei gesagt, sind diese Work .. se!?r intecessailt. Frühcv l^rte man von eng«/ schen Ministern inimer, England kann den Krieg . beliebig lang führen, je länger umso besser. Kit- ' chener hat nun Frankreich >offenbar veranlassen' wollen, mit einer letzten Kraflanstrengung ein zusetzen und England dabei möglichst mit.seinen' , Ansprüchen um Hilfe zu verschonen, da England nicht Krieg führen und Gcldgebcn zugleich könne.^ - In gleicher Absicht scheint er auch in Nom

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Seite 1 von 16
Datum: 25.08.1915
Umfang: 16
Parlament das auch zurzeit tagt, zeigt das Bild der üblichen politischen Zer fahrenheit; es ist das Drängen mancher abge takelter Politiker nach der Macht. Republiken Zeigen sich in unglücklichen Kriegen immer am schwächsten; man sieht es an Frankreich, das zur zeit alles aufbieten muß, um seine innere Zer rissenheit nach außen zu verbergen. Wenn es der Raum gestattet, kommen wir an anderer Stelle ausführlich daran? zu sprechen. Am 19. August versammelten sich die Reichstagsabgeordneten Teutschlands

haben. Ist aber die Prüfung schlecht ausgefallen, dann geht es aus einem anderen Ton. Trotz des Riesenfleißes und Studiums sei es nicht gelungen, weil, ja nun, weil man die härtesten Fragen be kommen habe und einem die Professoren von jeher aufsässig gewesen seien. In ähnlicher Lage befin den sich zurzeit unsere Feinde auf dem Kriegs schauplätze. Vor dem Kriege, im Frühling 191t, sprach Rußland zu Frankreich das stolze Wort: „Rußland ist bereit, Frankreich möge es ebenfalls sein.' Frankreich vollendete daraufhin

seine Nw stungen und mit BefriediMMckonnte der-franZö^ fische Ministerpräsident dem Zaren bei seinen! Be suche in Petersburg im Juli erklären, Frankreich sei es ebenfalls. England gab gleichzeitig die Ver sicherung seiner unbedingten Hilfsbereitschaft. Der Ausbruch des Krieges zeigte zur Genüge, daß un sere Feinde an der Grenze saßen, sprungbereit wie Katzen, siegessicher im Vertrauen auf ihre gründ liche Vorbereitung. Man sieht es, wie gut wir den Krieg vorbereitet hatten, hieß es dazumal. Das Blatt

, geben ein klares Bild, wie England, namentlich der verstor bene König Eduard und der gegenwärtige Minister Edward Grey alle Minen spielen ließen, um in Rußland und Frankreich den Kriegsgedanken im mer und immer wieder lebendig zu erhalten und zu entfachen. Den Grund gibt der belgische Ge sandte Baron Greindl an, welcher schon im Februar 1905 an seine Regierung schreibt: „Die wahre Ursache des Hasses der Engländer gegen Deutschland ist die Eifersucht, Hervorgerufen durch die außergewöhnlich rasche

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Seite 2 von 16
Datum: 16.02.1916
Umfang: 16
ster nach Rom und ins italienische Hauptquartier zum König und zu Cadorna. Gelingt der englisch französische Plan, ist Italien gefügig, dann ist die sogenannte Einigkeit hergestellt und man hofft. den! noch die Leitung des Landkrieges und will England bloß die Leitung des Krieges auf dem Meere zugestehen. Diese Forderung durchzusetzen, soll ihm Italien behilflich sein, deswegen verlangt Frankreich die Einsetzung des Obersten Kriegsrates in Paris. Die Teilnahme Italiens an diesen? obersten

Kriegsrate in Paris scheint auch tatsächlich alles zu sein, was Briand in Ron! erreichte. Daß mit diesem Kriegsrate tatsächlich nichts getan ist, dafür wird und ist gesorgt, denn er?oll einen: obersten Rate der Staatsmanner der Verbündeten unterstellt werden. Bis die Herren Gegner sich ge einigt haben, wird man ihnen schon irgendnw zu tun geben, und zwar bald, wie ich glaube. Der Kampf mit Frankreich und EnglanS. An der ganzen Niesenfrout von der Schweizer- grenze, hinauf den Vogesen entlang, über Nord

frankreich und Flandern, bis an die Küste der Ost see donnern die Kanonen. Es herrscht überall rege Kampftätigkeit> man möchte sich bereits in daS Frühjahr versetzt glauben, in die Zeit, von der es folgt ist, als es bei solchen Kämpfender Fall zu sein pflegt. Bemerkenswert ist noch die Beschießung der französischen Festung Belfort, ganz unten an der schweizerischen Grenze. Abgegeben wurden nur einige Schuß, aus offenbar außerordentlich weit tragenden Geschützen. Alles schaut danach

, dann mag England und Frankreich seine Hoffnungen zu Grabe tragen, Italien mag dann aber auch sehen, wie es ihm geht. Deswegen schreibt der Pariser Mitarbeiter der großen italienischen Zeitung „Secolo' »In Rom tötet oder rettet man die Entente. Die Feierlichkei ten dieser Tage können entweder ein Fest oder ein Leichenbegängnis sein.' — Nach den italienischen Zeitungsstim inen und den Reden nach zu urteilen, scheint man in Italien den Franzosen zwar viele schöne Re densarten, aber nicht sonderlich gute

Hoffnungen auf den Heimtveg mitgegeben zu haben. Die Gegensätze im Vierverband zu überbrücken wird äußerst schiver. wenn nicht gänzlich unmöglich sein, trotz aller Ministerbesuche, Konserenzen und Kriegsberatungen. England will den Krieg leiten, aber nicht bluten, wohl aber verdienen, und zwar sehr viel, in erster Linie an seinen Bundesgenos sen. In Italien und Frankreich verlangt man aber, und zwar mit Recht, daß England mehr am Kriege sich beteilige und durch billige Einführung von Material. Kohle

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Seite 1 von 16
Datum: 02.05.1917
Umfang: 16
Freunde im dortigen Randes Schon seit Jahren, warm Spanien und Frankreich/, wenn auch heimliche, aber um so er bittertere Gegner wegen Marokkos und der Nord küste Afrikas. Es ist bekannt^ .daß England vor etwas mehr /als hundert Jähren im Kriege Oesterreichs mit Frankreich um das Thronrecht Spaniens die südlichste Stadt Spaniens, Gibral tar, „zeitweilig' besetzte und bis'zur' Stünde nicht wieder herausgegeben hat.' Ja, ^noch mehr: England hat das am.Meere gelegene Gibraltar nicht bloß nicht mehr

sie entsprechend zu befestigen. ^ Wetters war. e^'jhm^ darum' zu wn, sich für die genannte Stadt ein Hinterland zu schaffen. Nun war aber Frankreich daranl sich das ganze dortige'Land, -Narokko mit Namen, zu unterwerfen. Es tat vahsr alles, um Spanien feines Besitzes nicht froh werden zu lassen. Fort und fort wurden die Ein- ^o^yen aufgehetzt und den Spaniern kostete das Söckchen Land schon mchr Geld u.Blut, als es an und für sich wert ist. Begreiflich, daß daher die Stimmung weder für Frankreich

sehr verbreitet sind und. großen Einfluß haben, träten Spaniens Katho liken mit Kraft und Entschiedenheit für unsere gerechte Sache ein, widerlegten und entkräfteten mit großer Klarheit und Einsicht die gegnerischen Lügen und Aufschneidereien. Während so die Katholiken durchweg kraftvoll auf unserer Seite standen, liebäugelten ge samte Freimäumtum mit Frankreich und Eng land- . Selbstverständlich boten unsere Gegner alles auf, um^ ihren Einfluß /m-Äand^ zu stärken und die Oberhand zu gewinnen. Nicht bloß

entschlossen sei. Da der König diese Neu tralität sorgsam behütet und gern, in geeigneter Stunde, am Friedei^werk mithelfen würde, wäre Romanones, ohne ein solches Neutralitätsbe kenntnis, auch schwerlich zur Macht gelangte Aber die. Neutralität hat mancherlei Grade und die Ententefreunde erwarteten Hon der neuen Regie rung immerhin eine für Frankreich und England freundschastlich-wohlwollende. Politik. -.Sie haben sich Hierin auch nicht getäuscht. Romanones und seine Freunde in der Regierung neigten

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Tiroler Volksbote
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Seite 2 von 16
Datum: 18.09.1914
Umfang: 16
habyr. Ich sagy Sicht ganz erreicht, denn teilweise wurde eZ ja erreicht. Nachdem Deutschland fast seine ganze Heeres macht auf Frankreich geworfen hatte, mußte alles darangesetzt werden, die russischen Heeresmassen von Deutschland abzuziehen üttd gegen Oester reich zu lenken. Deswegen das Vordringen des Generals Dankl'über Krasnif nach Lublin und deswegen 'die Wendung unserer Schlachtreihe m der Weise, daß Auffenberg nach Tomaschow vor drang. Das Ablenken der Russen gelang voll ständig. Ware

das nicht gelungen und wären hie Russen in das fast ungeschützte Deutschland ein gedrungen, so ständen sie heute Wohl in Berlin und mit dem Krieg in Frankreich würde es win dig ausschauen. Die Aufgabe, die sich unsere Ar meeleitung setzte, war ehrenvoll, aber auf den ersten Blick wenig ruhmreich, denn wahrend die Deutschen in Frankreich auf diese Weise von Sieg zu Sieg eilen konnten, machte es bei - uns den .Eindruck, „als sei Oesterreich für nichts', obwohl es Großartiges leisten muß^. Neben dieser Aus gabe

, sein; er zog sich daher gegen Ga- lizien zurück. Der Rückzug ging in Ruhe oW größere Verluste vor sich. Die österreichische Ar.-, mee wird jetzt auf den alten Feldzugsplan zu rückgreifen und sich vorläufig einmal auf die Verteidigung beschränken, nachdem sie ihre Lücken ausgefüllt hat. ' ' Rußlands Plan, 'Oesterreich niederzuwerfen, ähnlich wie Deutschland Frankreich niederwirft, und sich dann im Vereine mit Frankreich auf Deutschland zu werfen, ist nicht geglückt. Oester reichs Macht

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Tiroler Volksbote
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Seite 5 von 16
Datum: 30.07.1919
Umfang: 16
Nuntius gar Wohl beachtet wurde, darüber ein Kronrat gehalten wurde und daß eine Neutrale Person beauftragt wurde, mit England Fühlung zu nehmen und herauszubringen, ob die Engländer sich auch damit einverstanden erklären, daß das deutsche Gebiet samt den Kolonien Deutschland unversehrt erhalten bleibe, da eine solche Gewähr aus dem Schreiben des päpstlichen Nuntius nicht hervorgegangen sei. Hinter den Verhandlungen seien aber .die kriegshetzerischen Parteien in Frankreich (wahrscheinlich Clei/enceau

nur an den Krawall'wegen des Briefes unseres Kaisers an Frankreich. In Frankreich und England wollte sich in Anbetracht der mißlichen Lage Oesterreichs die Kriegspartei auf einen Vergleichsfrieden nicht einlassen. Diese Auffassung scheint auch der frühere französische Außenminister, in etwas anderer Form zu bestätigen. Im „Petit Journal' erklärte der frühere französische Außenminister Ribot: »Wir ' haben einfach den Empfang der Noten deS Pap stes durch England bestätigen lassen, weil wir kei nen eigenen Gesandten beim

Papste haben. Der Papst bot im August 1917 seine Vermittlung an, England und wir waren aber entschlossen, kein Gehör zu schenken. Trotzdem hat England aus Ehrfurcht den Empfang der Borschläge in hoflicher Form anerkannt. Der englische Botschafter in Pa ris erklärte jedoch sofort, daß er diese Vorschläge sür nicht genügend erachte und nichts dazu tun könne.' Was die unvorsichtigen Aeußerungen Erzbergers anbelangt, aus denen Frankreich die mißliche Lage Oesterreichs erfahren habe, so bemerkt

dazu das Pariser Blatt »Petit Journal', daß Frankreich im Frühjahre 1917 aus keinen Fall Indiskretionen (Mitteilungen) benötigte, um über die schlechte Lage in Oesterreich unterrichtet zu werden. Dieses Ge schäft hätten die Oesterreichs? selbst gründlich be sorgt. Sie riefen es von allen Dächern in Zürich und Bern. Man sieht daraus, was das dumme Ge rede der Leute uns geschadet hat und was eigentlich dazumal den Frieden verhindert hat. Die günstigste Gelegenheit für den Frieden wäre vielleicht der November

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Tiroler Volksbote
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Seite 2 von 12
Datum: 10.04.1918
Umfang: 12
^5eite Z. 5<r. I.',. .,T i? o! er VolkSb o t e. Miitwack). dM 10. April 1V18. on Maunswatt abzn hülsen wird man aber dies?!- , öcn in englische und französische Truppemeile e-uschicden. Tann wiro es heißen: Boge! friß odcr stirb, weniger als nichts bis: du auch nicht, jannst nicht schkß.n, wirf Sieine. — In der Tat Men näinlich nach Schätzung pm iinornnerter Schweizer Zeitungen im Höchstfall 400.05)0 Masn Amerikaner sich in Frankreich be finden. der Großteil derselben sei überhaupt

: Auf die nächsten Mo nate ist auf die amerikanische Hilfe nicht zu rech nen. also müssen wir selbst suchen alle verfüg baren Mannschaften in den Kampf zu werfen. Jn^ der Tat wird in Frankreich ein Gesetz ge'chaf- sen, um die 18säbrigen einzuberufen und in. England wird die Wehrpflicht bis auf 50 Jabre ausgedehnt. Welch ein Wechsel! Bei uns entlaßt man die 50ger und in England inuß man die W-chrpflichl ausdehnen. Warum es Amerika bei dengroßen Worten belasten muß, braucht eigent lich nicht gesagt

zu werden. Der Gründe sind drei: 1. Dem Volke liegt der Krieg einmal ferne, das ist selbst klar. Dann muß Amerika mit der Aufstellung eines Heeres erst beim A. B. C. an fangen, bis dato hatte es ja kaum den Namen nach ein Heer und was die Hauptsache ist, liegt halt zwischen Frankreich und Amerika das weite Weltmeer. Will man Truppen» herüberbringen braucht man Schiffe, ^md das ist zur Zeit ein rarer Artikel. Das Heruberwerfen einer starken amerikanischen Armee erfordert aber Transport en! ttel in einem Umfang

, wie sie Amerika einfach nicht zur Verfügung stehen. Für einen Gesamt' stand von rund 500.000 Mann sind zweieinhalb WÄNonen Registertonnen, das heißt 650 Fahrten von Dampfern zu je rund 4000 Tonnen notig. Wäre Amerika wirklich imstande, diesen Frackt- ranm auszubringen, so wäre noch nichts für die Verpflegung und den Nachschub getan. England - und Frankreich können die Ernährung der ameri kanischen Trupven nicht übernehmen. Ter Krocht raum für die Ernährung und den Nachschub be trägt aber miidestens

einmal einsehen wirk daß mit der amerikanischen Hilfe eben im Ernste in absehbarer Zeit nichts geholfen ist, wird man mn den gegenwärtigen Regierungsmännern dort- selbst vielleicht in ähnlicher Weise verfahren, wie mit den Balspriestern.auf Karmel, bringt man sie auch nicht gerade um, so wird man sie doch , zum Kuckuck schicke»». Dann, aber erst dann kann die Welt auf den Frieden hoffen; wir haben es ja in Rumänien gesehen Der Kamps mit Frankreich und England. Mit furchtbarer Anstrengung ünb mit Auf gebot

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Tiroler Volksbote
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Seite 2 von 16
Datum: 12.04.1916
Umfang: 16
ins ungeschützte Deutschland einrichten. Und ebensowenig wird jeinand glauben, daß wir im Westen (Belgien) die Länder, auf denen das Blut unseres Volkes geflossen ist, ohne völlige Sicherheit für die Zukunft preisgeben werden. Wir werden uns reale Garantien (tatsächliche Sicherungen und nicht bloß schriftliche Verträge) verschaffen, d<ch Belgien nicht ein französisch-englischer Vasallen staat (Staat, der nur dem Namen nach neutral ist, tatsächlich aber unter England u. Frankreich steht) und als militärisches

werden. Es gibt im Deutschen Reiche so manchen, der der Meinung war, die Ne gierung werde früher oder später all das eroberte Land, sei es Belgien oder Polen, nach dem Kriege ihrem früheren Besitzer zurückgeben. Die einen wünschten das und erwarteten von der Regierung eine derartige Erklärung, da sie glaubten, - adurch würden Frankreich und Rußland am el- ' -l sicy zum Frieden finden, einige Sozial traten forderten eine derartige Erklärung gc i, weil sie der Ansicht waren, Deutschland hal^ ..icht das Recht

und klar, oaß sie den Frieden jederzeit Hecken Ennten, da DeutscPand an eine Grenzverschiebnng gegen Frankreich nicht denk, also Frankreich d«Ä jetzt von den Deutschen besehte GMet voll und ganz ^ck>er haben könnte, Eng land wird es aber sicherlich zn verhindern wUen» daß Frankreich diesen Weg stritt und diesen Ret- tunxMnker ergreift, ehe ÄS nicht einsieht, daH alles umsonst ist. Ob es dann Deutschland noch so billig tut, scheint nach der KanAerrede mehr als- fraglich zu sein. Mit gemischte« Gefühlen

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Tiroler Volksbote
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Seite 2 von 16
Datum: 07.02.1917
Umfang: 16
zu einer rasche ren Entscheidung zu bringen, Es l)andslt sich da bei nicht einzig und allein darum, den Englän dern die Lebensmittelzufuhr abzuschneiden, son dern auch die Truppentransporte nach Frank reich und Saloniki und die Aussuhr der eng-! tischen Kohle nach Frankreich und Italien zu ver hindern. Es ist eine bekannte Tatsache, daß Eng land von dem auf eigenen Boden gewachsenen Getreide kaum 2--3 Monate leben kann. Eng land brauch? täglich die Ladung von mindestens 40 Schiffen, um feinen

, kommt aber erst nn Frühjahr zur Reife, da dort bekanntlich Herbst ist, koenn wir Frühling haben. Desglei chen bedarf England sehr viel Eisenerz. Gerade so wie Engkmd auf die Einfuhr von Lebens' Nutteln. so ist es auch auf die Ausfuhr seiner Kohlen angewiesen. Die Kohle ist Englands Gelddeukl. Zun» Ausbau seiner Bergwerke brallcht es aber Grubenholz, das es bis dato von Norwegen bezvg. Frankreich und Italien sind zu ^ Dreiviertel auf die englische Kohlenzusühr an- gewlessn, Italien

l^tt so wie so keine Kohle und ^ Frankreich hat den größten Teil (8(1 von hun dert) seiner Kohlenl^rgwerke an Deutschland . verloren. Kohle ist aber zum Kriegführen un bedingt notlvendi^ Ohne Kohle Kann keine Munitionsfabrik, ark'iten, ohne Kohle kein Zug fahren, ohne Kohle ist ein Kriegsschiff wie ein Mensch ohne Blasbalg. Heute schon leidet sowohl Italien als auch Frankreich an der mangelhaften Kohlenzufuhr. Ich bin überzeugt, daß Italien mit seinen Kohlen, wenn die Sperre nur einiger maßen gelingt, bis Juli fast

und Frankreich. England hatte sich wohl der Hoffnung Hingaben, daß Ml Deutschland auch fürderhin von Amerika am Gängelband? fuhren lassen und sich' scheuen werde aus Rücksicht öder Furcht vor den armeri- kanischen Drohungen von seiner für England gefährlichsten Masse einen vollen Gebrauch zu , inachen. Der Verblüffung folgte ein wüstes Ge schimpfe über deutsche Grausamkeit u. dgl. schöne Dinge, wie man sie von den englischen Lämmlein zu hören gewohnt ist. Die Neutralen haben in erster Linie die Folgerung

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Tiroler Volksbote
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Seite 2 von 16
Datum: 21.06.1916
Umfang: 16
Seite 2. ?!r. 25. Jahre nach diesen schrecklichen Kriegsjahren begann aber der Missionsgeist und Eifer in der katholischen Kirche wieder zu erwachen und neue Schöße und Zweige zu treiben, wie man es manchmal bei einem arg zugestutzten, noch jüngeren Baum sehen kann. Wie das Jahrhundert zuvor Frankreich im Schlechten den Vortritt hatte, so ging jetzt dasselbe im Guten gerade auf diesem Gebiete allen Völ kern voraus. Frankreich hat wahrhaft viel getan zur Verbreitung des hl. Glaubens, das muß

man ihm lassen, wenn es auch unser Feind ist. Manche Gebiete missionierten sie fast allein, so Türkisch-Kleinasien, Nordafri ka, Hinterindien und die erste Zeit auch China und Korea. Die Zahl der Missionäre, die aus den französischen Missionsseminarien hervorging, geht in die Hundert u. Hunderte. Frankreichs Volk hatte allzeit eine offene Hand für das Missionswerk. Es werden in den besten Zeiten sicher jährlich mindestens 3 Millionen Kronen für Missionszwecke ge spendet worden sein. Frankreich

trennen und so nahm der Glauben mit dem französischen Geiste fast in gleicher Weise in fremden Ländern zu, was der Regierung natürlich höchst erwünscht war. Im letzten Jahrzehnte hat aber infolge der allgemeinen Kirchenberaubung und Vertrei bung der religiösen Orden Frankreich bedeu tend nachgelassen, die Regierung fast ganz und das Volk teilweise. Letzteres, soweit es ka tholisch war, wurde durch die religiösen Be dürfnisse in der Heimat zufehr in Anspruch genommen. Seit dem Jahre 1870 erwachte

. Ein Gottesgarten im schönsten Sinne des Wortes. Das Werk machte Fortschritte, die Bekehrungen häuften sich, die Blumen des christlichen.Tugendlebens sproßten und dufteten in den entlegensten und fernsten Weltgegenden. Da kam das Ha gelwetter des Weltkrieges. - - Der Kampf mit Frankreich und England. Bei der Leichenfeier seines Freundes tot umge sunken. Am 18. Juni ist in Berlin der Generaloberst Hellmuth von Moltke unter erschütternden Um ständen von dieser Erde geschieden. Am genann ten Tage fand nämlich

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Seite 2 von 20
Datum: 25.11.1906
Umfang: 20
und das christliche Volk betrügt. Im deutschen Reichstage hielt der Reichskanzler Fürst Bülow, einer der größten Staats männer Europas, eine hochbedeutsame Rede, in welcher die ganze dermalige Weltlage in vorsichtiger, aber klarer Weise er läutert wurde. Der Kanzler erklärte, daß Deutschland nur von Frankreich eine Gefahr zu befürchten habe. England bediene sich Frankreichs, um Deutschland zu beunruhigen. England will selbst keinen Krieg führen, es schiebt immer nur eine fremde Macht für sich in den Kampf

. Wie es gegen Nußland die Japaner gewann, so sucht es gegen Deutschland Frankreich aufzubieten. Bezüglich Italiens sagte der Staatsmann, daß der Dreibund feststehe uud daß kein einziger maßgebender und einsichtiger Politiker in Italien daran rütteln wolle. Wenn Italien den Dreibnnd verlasse, dann habe es ja selber den größten Schaden und dann allerdings sei die Kriegsgefahr groß. — Die Erhal tung Oesterreichs und zwar des Einheitsstaates Oesterreich- Ungarn sei für Deutschland ebenso wichtig wie die Erhaltung

es sich selbst treu bleibe. Deutschland brauche niemandem nach zulaufen und brauche sich auch nicht vor dem Ausland zu fürchten. Die kraftvolle und kraftbewußte Rede des deutschen Kanzlers ist ein Weltereignis und wird an vielen Orten große Beruhigung hervorbringen. — Man sieht aber auch klar, daß der einzige Störesried Europas im kniffigen Krämerstaat England zu suchen ist. England hetzt in einemsort in Frankreich gegen Deutschland, in Italien gegen Oesterreich; es schürt in Ungarn, Serbien und Montenegro, sucht

die Kleinstaaten znsammenzubandeln, schießt ihnen Geld vor zu Kriegsrüstungen, um gegen Oesterreich ein Feuer anzuzünden. — Serbien z. B. hat jüngst eine für seine kleine Macht unverhältnismäßig große Kanonenbestellung ge macht. Es heißt, daß eine Anzahl der Kanonen an Montenegro abgegeben werden soll. Wahrscheinlich steckt England hinter dem ganzen Handel. — Auf diese Weise bleibt die Lage immer bedrohlich. In Frankreich ist der ärgste Deutschenfresser Clemenceau Ministerpräsident und seine rechte Hand

, Pichon, hat den Plan ausgeheckt, einen Fünferbund: Frankreich, England, Rußland, Italien und Ungarn (!) gegen Oesterreich und Deutschland herzustellen. (Recht merkwürdig sind allerdings die gegenseitigen politischen Wallfahrten zwischen England und Ungarn, die immer mehr in Schwung kommen.) Rußland wird sich aber zu dem Spiele nicht hergeben, mit seinem Erbfeind und Schädiger England in der gleichen Hecke zu sitzen und diesem die heißen Kastanien aus dem Feuer zu holen. Viel eher dürfte

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Tiroler Volksbote
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Seite 3 von 8
Datum: 11.09.1914
Umfang: 8
und fährt/ von 'dort.aus mit ihren Großspreche reien 'fort. Das Volk ist selbstverständlich sehr- ungehalten.'. Es ist nicht ausgeschlossen, daß es schließlich zu einer großen Revolution komnn. Die letzte Hoffnung, die' Frankreich ^noch auf recht erhält, ist die Festungsanlage von' Paris. Paris, ist Frankreichs stärkste Festung. Die Fe stungswerke stehen in einem- Umkreise von Ist» Kilometern, das ist 30 Stunden (die Entfernung von Innsbruck bis Mals) um die Stadt. Die Franzosen hoffen

, daß die Teutsechn ^die ganze Armee brauchen, um die Stadt/ wirksam einzu schließen/ Mittlerweile hoffen sie, ihre Truppen im SüdÄ! nochmals zu sammeln und'den ^)eut^ scheu eine große siegreiche Schlacht zu liefern und so das KriegSglück zu ihren Gunsten M wenden.. Verlierend/sie'', duch' diese.. Sch'lachh'^Mw. imrb i Frankreich böse Seiten sehen. Der'Deutsche,Uai?^ ser ist bei seinen Truppen in Frankreich in her Näh?' von Nancy. Die Deutschen haben einen Gryßteil ihrer Erfolge uns Oesterreichern zu verdanken

. Wie jetzt/auch amtlich festgestellt wurde, sind' die/Nicsenkanonen, mit denen die franzö sischen und belgischen Festungen zusammenge schossen wurden wie Brei, österreichische. Unsere Heeresleitung hat es verstanden, die russische Hauptkriegsmacht von Deutschland, das den Rus- 'sen. nur verhältnismäßig schwache Kräfte. -ent gegenstellen konnte, abzuziehen und auf uns ab zulenken. Dadurch kam Deutschland in die Lage, mit solcher Macht in Frankreich vorzugehen/ Wir haben jetzt die Hufgabe, Uns zu Halten,... bitz

deutsche Truppen in Frankreich frei werden, dann, werden wir, so Gott null, auch mit dem Russen, fertig werden. Belgien/i.st ganz in deutschen Händen. Nuic- die große Festung Antwerpen haben die Belgier.

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