Salivg. xiil. ^Givokev Volksboke.^ ^eike I. vom lieben Gott; es weiß, daß es zu ihm betet, es tut dies so herzlich und lieb, und sein Gebet ist dem lieben Gott gewiß wohlgefälliger als das des gescheitesten Gelehrten, der kalt und zerstreut ist. — Aber zum Lernen ist ja die Schule da! Warum haben wir denn eine Schule? Das ist richtig; die Schule soll die Kinder, unterrichten, jedoch die Schule allein ist rein für die Katz'. Schule und Elternhaus gehören zusammen wie Kirche und Sakristei
, wie Stube und Küche, wie Mund und Löffel. Der eifrigste Lehrer, der beste Katechet arbeitet rein sür den Wind, wenn zu Hause nicht nachgeholfen wird. In der Schule treffen nur wenige Stunden für die Religion; in der Schule sitzen oft 50, 60, 80, ja 100 Kinder beisammen. Das eine Kind hat ein Köpflein so hell wie eine Leuchtkugel, das andere ist vernigelt und vernagelt wie ein Opferstock, das dritte hat seine Augen auf der Springfeder, das vierte schaut die Schulstube für eine Speckkammer an usw
. Der Lehrer und der Katechet mögen mit einem Nürnberger Trichter probieren, nur tropfen weis' geht's hinein in die kleinen Köpflein und wenn sie nicht alleweil mit der Hand auf den Stöpsel drücken, so fliegt alles wieder davon. — Wenn es eine gedeihliche Erziehung, eine feste religiöse Bildung abgeben soll, so müssen die Eltern überall mit helfen. — In der Schule kann nur im Groben gearbeitet werden, die feine Arbeit müssen die Eltem übernehmen. Ich will hiemit etwa niHt sagen, daß in der Schule
; sie müssen hobeln und bohren, leimen und feilen, damit ein sügsames und schmuckes Gerät aus dem pechigen, ästigen und knorrigen Baumstruuk werde. — Die erste Pflicht für die Kinder haben ja die Eltern; die Kinder gehören ja den Eltern Und nicht dem Lehrer oder Katechet. Manche Hausväter kümmern sich aber gerade in bezug auf die Schule so wenig um ihre Kinder, als ob dieselben dem Kaiser von China oder dem türkischen Sultan angehören würden oder als ob dieselben ein Dengelstock oder ein Pfannknecht wären
. — Der hl. Angustin sagt: „Gleichwie wir Bischöfe und Priester in unserer Kirche zu euch reden müssen, so seid 'ihr Eltern schuldig, in euren Häusern zu euren Kindern zu reden!' Hört ihr's, liebe Hausväter, ihr seid schuldig, dies zu tun; ihr habt eine Schuld und wenn ihr diese Schuld nicht bezahlt, dann kommt ihr in den Schuld turm; ihr wißt schon, was ich meine. — In der Schule kann vieles geschehen, wenn die Eltern mithelfen; wenn sie nicht mit helfen, ist alles umsonst. — Meine lieben christlichen Hausväter