Ighvg. XII. ^Tivolev Volksbote.^ Seite 1). Ulten, 27. August. Durch die letzten Regentage, wo der Schnee zweimal sogar ins Gehölz herabreichte, wurde die Tempe ratur empfindlich abgekühlt, so daß der lang verschmähte Ofen wieder zur Geltung kam. Die Sommerfrischler ziehen nun rasch ab. — Bei der Ultuerstraße find außerhalb St. Pankraz zirka 100 italienische Arbeiter beschäftigt. — In St. Walburg werden die zerrütteten Gemeindezustände für den neuen Herrn Vorsteher durch einen fremden
Rechnungsrevisor geprüft und in Ordnung gebracht. — Die letzte Korrespondenz vom 11. August muß dahin berichtigt werden, daß beider letzten Gemeindesitzung bloß eine Gastwirtskonzession verliehen wurde und die zweite bloß eine Konzessionsübertragung auf einen Pächter war und somit acht Gasthäuser bestehm. Immerhin genug! Glurns, Vinstgau, 15. August. DasStadtjubiläum am 14. August ist großartig verlaufene Ein solches Fest hat Vinstgau noch niemals gesehen. Die Dörfer von Prad bis Burgeis hinauf waren förmlich
, das erste Gedenkbest Josef Stocker-Mals, das zweite Gedenkbest k. k. Landes- kulturratS» Inspektor Hohenleitner - Innsbruck und das erste Serieubest Martin Hohenegger-Reschen. Aastelbell, Vinstgau, 20. August. Am 11. August ver unglückte bei dem Bau eines Wagenschuppens des Löwenwirtes der dabei beschäftigte Zimmermann Andrä Spiß, vulgo Oeberst- Ander. Beim Hineinschlagen eines Nagels rutschte die Leiter, auf der er stand; er fiel beiläufig 10 Meter hoch herunter und blieb, schwer verletzt, auf dem eben
dortselbst aufgeschichteten Steinhaufen liegen. Ec wurde ins Löwenwirtsgasthaus gebracht, woselbst er am 12. August nachts seinem Leiden erlag. — Heute verschied in Marein die Frau des hiesigen Lehrers Bader; der schwergeprüfte Gatte ist sehr zU bedauern, zumal die Verstorbene sünf kleine Kinder hinterläßt, von denen das jüngste erst zwei Tage alt ist. — Mit den groben Wettern ist es hierzulande noch immer gnädig abgegangen, obwohl man manchen Tag gefürchtet hat. In Stäben hat es am 18. August ein wenig
gthagelt. Laatsch, Vinstgau, 15. August. Der Lehrbube Dietl von Haid brachte seinem Meister, dem Schneidermeister Johann Steck hier, heute, zwischen 11 und 12 Uhr nachts, in dessen Schlaf zimmer drei tiefe und gefährliche Schnitte am Hals mittelst eines Rastern« ssers bei. Die gleichfalls im Schlafzimmer befindliche Frau rief um Hilfe und der Täter flüchtete hierauf durchs Fenster. Was den Bnrscken, der schon zwei Jahre in der Lehre stand und mit dem Meister sonst gut auskam, zu dieser grausamen Tat