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Tiroler Volksbote
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Seite 10 von 16
Datum: 20.09.1916
Umfang: 16
bekommen und beide Aunen verloren. Aus der Ohnmacht eyvacht, fand er mit dicht verbundenem Kopf im Lazarett. Immer und immer wieder bat er, ihm den Verband von den Augen zu entfernen, was der Arzt ihm jedes mal ausredete. Es könne noch nicht sein, es könn te leicht eine Entzündung geben usw. Endlich fühl te Sepp den Kopf ab, nirgends mehr ein Schmerz: alles kerngesund! Jetzt muß aber auch der Ver band weg. Da nahmen fie ihm die Binde von den Augen. Keiner im weiten Saale wagte zu atmen; eine peinliche

Stille lag um Sepp, sodaß er erstaunt umherhorchte. Die Binde war weg. , Er aber saß noch immer harrend im Bett und wartete auf die Befreiung. Endlich flehte er wieder: „Aber,. Herr Doktor, tun Sie mir die Binde halt doch weg^ ich bitt'mit aufgehobenen Händen.' Er legte die kraftvollen Finger ineinander und war anzusehen wie ein betendes Kind. i - Durch den Saal ging ein Flüstern und Knistern. Die Einarmigen und die Männer ohne Fuß und Bein weinten um ihren ärmsten Kameraden. Der Arzt

wieder auf. Meine Sonn' ist halt jetzt 's Ewig Licht! Werd's.Wohl exWarten können.' Da kniete sich der Arzt am Bette dds Soldaten nieder, faßte seine Hände, küßte sie und sagte feier lich: „Bayerischer Löwe!' Droben im Himmel aber schmiedeten 5ie Engel in dieser Stunde ein Eisernes Kreuz. Das trugen sie zu dem Ewigen: „Vater, bewah? es auf und' schmücke einmal den Sepp, wenn er zu dir kommt. Denn er hat es verdient.' Ein nächtlicher Gasangriff. Bleich scheint der Mond hernieder auf die Flur des Schreckens

, wie frisch und bele bend! Da, ein leises Stöhnen, Wimmern; da liegt noch ein Franzmann im Drahtverhau. Noch ist's Zeit, noch kann man von der gegnerischen Seite nicht gesehen werden; ein Sprung auf die Deckung, den Schwerverwundeten sorglich freigemacht und geborgen. Ein schwerer Lungenschuß. Der Arzt wird ihn schon wieder durchbringen. So sind unsere deutschen Jungens; erst Fehde bis auf den Tod, dann mitleidvolles Erbarmen mit dem wehr losen Feinde. Heiliges deutsches Herz. — Auf dsm Felde der Ehre

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Tiroler Volksbote
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Seite 10 von 16
Datum: 27.12.1916
Umfang: 16
versuchte man gar nicht mehr, zum Staunen des Arztes erholte er sich, am achten Tage die plötzliche Blutung und der Arzt '^htelt ihn sür gerettet, Ende Oktober sehr gebes- ! sert, anfangs November rasch Äerfchlimmert, am .November sah der Regimentsarzt kein Mit tel mehr/der Fuß sollte ganz oben abgenommen Werden... Am 16. früh las ich bei seinem Bette die M Messe und um 9 Uhr trug man 'ihn hinab Hum Operationssaal, um 10 Wr lag er wieder im Bette und-lachte! Der ArHt. hatte das Ab- ' schneiden gut

sein lassen und so hat der Rosen- --kranz-Bruder heute noch zwei Füße und wird .sie Ehalten. Ich habe gesehen, mit welcher Vor- : ficht und WMHe der Doktor den Mann behandelte Utck er freut sich über die. „Roß-NaLuv' des Mauern. Der Mann selbst hält aber ans den ' „Posenkranz' mehr als auf seine „Roßnatur'. - Mollen bewe recht haben, 'das WeMt und Ver- ItMuen allein hätte ohne gute Natur den. Glück lichen gerettet, so mag der ' Arzt^ denken und gute Natur ohne ^KnsWke'Mtte^ wohl ; !»Mterliegew

und Unruhe hätten vielleicht ein Aufkommen in Irage gesLellt/ als er schon sehr entkräftet war, gab er sich und wurde froh um meine oftmaligen ^ Besuche> er wurde noch mein guter Freund, wir. haben schon zusam men gebetet und die Heilung setzte wieder zum Fortschritt ein. Schwestern und Arzt sägten: ^ „Merkwürdig, jetzt schreit er nicht mehr und muß gewiß . noch. Schmerzen haben!' Ist die „Frömmigkeit' etwa die Ursache ge wesen? Gott! und diese „Frömmigkeit' war doch keine Gewissenssolter

/ diesen treub Leib arzt kann sich jedermann/halten und in den Tagen der Not wi^ xr^ihn .brauchen. Menl blinder! Liebling Lyisl. kann das/ be schwören: Einnwl' hat er. .gesagt, genr „sehen' mMt' er nlÄH uttb dann tastete er nach meinem Bsesichte/!./ '' grvße / Näs^ hast!!' Und dann lachen wir beidö^ so.hell und läng, daß die Schwester ins' Ziminer ^ eilte und. es wisse:: wollte, daß ich „großnasig' sei: Allerlei „Verslein' lernte ich ihm und ein Lied: . . . „Mir fehlen - die Mgetl i zum Schallen Des Tages

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