48 Ergebnisse
Sortieren nach:
Relevanz
Relevanz
Erscheinungsjahr aufsteigend
Erscheinungsjahr absteigend
Titel A - Z
Titel Z - A
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TVB/1894/13_09_1894/TVB_1894_09_13_8_object_2615149.png
Seite 8 von 16
Datum: 13.09.1894
Umfang: 16
des Leibes und der Seele. Ein hochgeschätzter und durch seine groß artigen Heilungen weit und breit berühmter Arzt aus Turin steht im Oratorium des hl. Franz von Sales und verlangt mit Dom Bosco zu reden. „Sie heilen alle Krankheiten?'— „Ich? Keineswegs,' antwortet erstaunt Dom Bosco. „Aber, Verehrtester Herr, ich habe Fälle gesehen, man hat mir Namen von Personen und Krank heiten genannt, wo wunderbare Euren erfolgt sind.' — „Vielerlei Kranke kommen, Heilung und andere Gnaden durch die Fürsprache

an der angeerbten Fallsucht, und die Krisen sind so häufig, dass ich ohne Lebensgefahr nie mehr ohne Begleitung ausgehen kann. Als Arzt habe weder ich selbst, noch eine andere Autorität der medicinischen Kunst mir Heilung verschaffen können.' — „Befolgen Sie dann das Beispiel der anderen. Fallen Sie auf die Knie, beten Sie mit mir, reinigen Sie Ihre Seele im Bußfacrament und heiligen Sie sich durch die hl. Communion; die hl. Jungfrau wird Sie trösten.' — „Verschreiben Sie mir doch andere Werke und Uebungen

.' — „Wie das?' — „Meinerseits wäre es Heuchelei und Gleisnerei. Ich glaube weder an Gott, noch an die Macht der seligsten Jungfrau, noch an die Kraft des Gebetes, noch an Wunder.' Dom Bosco stand verblüfft und unschlüssig da. Erfand anfänglich kein Wort der Erwiderung. Bald aber ward seine Rede so kräftig und einschneidend, dass der Arzt sich auf die Knie warf und das Kreuzzeichen machte, das er seit 40 Jahren nicht mehr versucht hatte zu machen. Das Ende war, dass er beichtete und nach seiner Bekehrung den inneren Frieden

wiederfand, und dass er seither auch nie mehr einen Anfall der als unheilbar bekannten Krankheit bekommen hat. Man konnte diesen Arzt nachher öfters im Oratorium zu Turin der Mutter von der immerwährenden Hilfe seinen Dank für die innere Heilung der Seele wie für die äußere des Leibes abstatten sehen. Hört im Kloster die Liebe zur Familie auf? „Wie, Ihr wollt Eure Tochter ins Kloster geben, hinter diese menschenfeindlichen Mauern sie einschließen lassen, wo sie Euch für immer ver loren

1