5 Ergebnisse
Sortieren nach:
Relevanz
Relevanz
Erscheinungsjahr aufsteigend
Erscheinungsjahr absteigend
Titel A - Z
Titel Z - A
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TVB/1917/25_07_1917/TVB_1917_07_25_1_object_2267044.png
Seite 1 von 20
Datum: 25.07.1917
Umfang: 20
Vom Krieg. Die Vorgänge in Deutschland. Nun hat auch das Deutsche Reich seine Erschüt- terung durchgemacht und seinen Ministersturz er- lebt, .wie wir schon letztesmal kurz berichtetem Mit einer gewissen bangen Sorge beobachtete man den Verlauf der Tinge und horchte man aus das Ge munkel und Getuschel über die Vorgänge im In nern der 5 Minister!«!-: und Reichstagskanzleien. Die^ Verhandlungen wurden nämlich geheim ge- -führt und bei soW^Gelegenheiten gehend«^dtt i Regel die wildesten

nicht mehr zufrieden. Da war vor ^llem die Friedenssrage einmal ein Stein des Anstoßes für viele. Den Konservativen und Na- uonalliberalen war der Kanzler zu schlappig, zu ^enig entschieden. Sie meinten, er solle den Geg nern erklären, wenn sie nicht bald zur Einsicht hätten sie im Falle des Sieges von Deutschland keinen Kardon zu erwarten. Andere, die Alldeutschen, deren Zahl übrigens nicht groß ist. gingen von Anbeginn an noch weiter. Sie meinten, der richtige Standpnukt wäre, Deutsch land solle

so viel erobern und auch behalten, wie viel.es einmal könne; wenn das Schwert schon ein mal aus der Scheide sei, solle auch das Schwert regieren. Auf dsr anderen Seite standen die So zialdemokraten, die auf dem Standpunkte stehen, man könne den Gegnern nicht oft genug den Frie den antragen und erklären, Deutschland wolle nichts, .als einmal ein Ende des Krieges; es sei gerne bereit, schon von vorneherein zu erklären, daß es wÄ>er eine Grenzverschiebung noch eine VffPaZkgüng für die Riesenopfer, Hie

ihm zwar als Sieger und als Angegriffener zustände, ver lange. Würde Deutschland das oft und laut genug erklären, dann würden die Feinde sehr gerne zu Friedensverhandlungen bereit sein. Das Zen trum, die Partei der Katholiken Deutschlands, stand auf dem Standpunkt, die Regierung solle einmal Klarheit schaffen, so oder so. Durch das Hinken und Schwanken nach beiden Seiten sei nichts getan; das Volk gerate in Verwirrung und das Durchhalten werde dadurch aufs Aeußerste er schwert. So hatte es bei allen Parteien

Betriebe durch wegs aus den Parteien genommen werden. In Deutschland sind sie durchwegs kaiserlicher Ernen nung, ohne Rücksicht auf die Parteien. Es hat bei- des fein Gutes, aber auch sein Schlechtes. Viel fach sind die sogenannten parlamentarischen Mi nister reine Puppen, die nur das wiederkäuen, was ihnen die obersten Ministerialbeamten vor legen, und umgekehrt sind die nichtparlamentari- sc^n Minister nicht selten Zöpfe und Aktenmän ner, die sich um das Volk einen Pifferling sche ren. Es ist schwer

1