, als würden sie am Donnerstag die ganze christ lichsoziale Partei in Wien samt dem Kraut ausessen und verschlucken. „Der Donnerstag", schrieb die „Arbeiter-Zeitung", „muß vollenden, was der Dienstag glorreich begonnen! Das zersprengte Heer darf sich nicht mehr sammeln! Vier Mandate haben sie, keines mehr sollen sie erhalten.... Vier Man date — das ist der schäbige Rest der christlichsozialen Alleinherrschaft in Wien!" Aber siehe da, bis Donnerstag abends waren aus den 4 Mandaten schon 11 geworden. Das war denn doch Ursache
, daß sie von der Partei des Terrorismus, die den Wienern am Roten Sonn tag die „Ottakringer Jugendspiele" mit öffentlicher Gewalttätigkeit, Diebstahl, Raub, Plünderung und Brandlegung vor Augen geführt hat, nichts wissen wollen. Das ist die einfachste Erklärung des Wahl ausganges in der vierten Wählerklasse und des Um schwunges, der in diesen Wählerkreisen seit den Juni wahlen 1911 denn doch unverkennbar ist. Die „Ar beiter-Zeitung" kapriziert sich daraus, die Schuld dem wesentlich ungünstigeren Wahlrecht
und dem christlich- sozialen Wahlschwindel und Terrorismus einzig in die Schuhe zu schieben. Und dann spottet sie noch dazu ein bißchen über die Christlich sozialen, die doch ganz anders abgeschnitten haben, als die „Arbeiter- Zeitung" am Morgen prophezeite, daß sie, deren Uebermut einmal keine Grenzen hatte, „nun so be scheiden geworden sind, daß sie triumphieren, wenn sie nicht ganz ausgerottet werden". Man sieht diesen Witzeleien die Verlegenheit an, aus der sie geboren sind. — Daß die sozialdemokratische
Partei im Innern schwer enttäuscht ist und daß sie wütend sind und sich vor Zorn gar nicht zu fassen wissen, geht aus der Schreibweise hervor, die sie den offenen und ver meintlichen Helfershelfern der Christlichsozialen an gedeihen lassen. Der Zorn trifft die Deutschnationalen und bie. tschechischen Separatisten. Schon als Karl H. Wolf den Wahlaufruf zur Stichwahlhilse für die Christlichsozialen veröffentlichte, zerzauste die „Ar beiter-Zeitung" diesen Handel und veröffentlichte, wie seinerzeit
", „ehrloser Schuft" und „sie Judas, Sie!" sagte Bielohlawek. Und Wolf sagte von den Christlichsoziälen: zwi schen ihm und ihnen sei eine Kluft von ungeheurer Tiefe, die durch nichts und niemals ausgefüllt werden kann. Es gebe keinen Frieden, kein Paktieren, sondern nur Kamps auf Tod und Leben. Alle diese sonderbaren Geschichten von anno dazu mal wärmte die „Arbeiter-Zeitung" in ihrem heil losen Zorn wieder auf und machte aufmerksam, daß diejenigen, die sich einst so beurteilten und betitelten