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Tiroler Stimmen
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Seite 4 von 6
Datum: 13.08.1912
Umfang: 6
Landschaft Mehl ausgeschüttet würde, woraus man ersehen kann, daß der Hagel sehr intensiv fiel. Zum Glück dauerte der Hagelschlag in Nals, Vilpian usw. jedoch nur wenige Minuten und war mit heftigem Regen ver mischt, so daß das Unwetter nicht in seiner ganzen Wucht zum Ausdruck kam. Aus Tiers wird uns unterm 11. August ge- lienische Regierung ließ der deutschen ihr außer ordentliches Bedauern wegen des Unglücks übermitteln. Das Ende der ältesten Zeitung der Welt. Einer aus Peking eingetroffenen Nachricht

zufolge hat der Präsident der chinesischen Republik, Juanschikai, die Zeitung „King-Bao" für immer unterdrückt. Damit ist, wie dem „Pester Lloyd" geschrieen wird, die älteste Zeitung der Welt verschwunden. In der Ge schichte des chinesischen Zeitungswesens und der Jour nalistik überhaupt nimmt die Zeitung „King-Bao" wohl den hervorragendsten Platz ein. 1500 Jahre lang hat diese Zeitung in China die wichtigsten Er eignisse der Welt genau verzeichnet und auf die chine sische Gesellschaft großen Einfluß

geübt. Zu einer Zeit, in der man in Europa von Buchdruckerkunst und Zeitungswesen noch keine Ahnung hatte, erfand der Chinese Gon-Chung ein Mittel zur Fabrikation von Buchstaben aus Blei und Silber und gründete unter dem Kaiser Fin-Chuang-Tsang im Jahre 400 n. Ehr. die Zeitung „King-Bao", die unnnterbrocheü bis jetzt erschien. Anfangs wurde die Zeitung auf zehn gelbbn Seidenblättern gedruckt, die als Broschüre zusammen- geheftet, den Hohen im Reiche zugeschickt wurde. Mit der Zeit wurde die Zeitung

. Auch Ideen, die uns ganz modern j anmuten, verbreitete diese Zeitung bereits vor 900 schrieben: Am 10. August um halb 6 Uhr abends ent lud sich über unser Tal ein furchtbares Ungewitter j mit Hagelschlag, das die guten Ernteaussichten total • vernichtete. Das Grummet ist gänzlich zerhackt und j förmlich in den Boden hineingeschlagen, der Weizen j und das übrige Getreide total zerzaust und abge- i droschen und der Schwarzplenten, der besonders Heuer ! eine reichliche Ernte versprach, ist von den Aeckern

von Salzburg Ott. Mit 9. d. M. wurde der volle Betrieb eröffnet. Die Fahrzeit der 20 Personen fassenden Ge- sellschaftsantomobile dauert zwei Stunden; es werden täglich vier Fährten hin und zurück unternommen. Militär-Zeitung. Zu den Manövern. Am 14. August treffen von Bregenz um 8.14 früh 42 Offiziere und 444 Mann freS! 59. Infanterie-Regiments in Jnnsbruckftein. Der hier befindliche Teil des' Regimentes, bestehend ans 21 Offi zieren und 264 Mann fährt Mit ihnen vormittag nach Obevöisterreich

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Tiroler Stimmen
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Seite 6 von 6
Datum: 21.03.1913
Umfang: 6
ist aber für ihn höchst mißlich ausgefallen, er ist durchgefaÜeu auf der ganzen Linie. Es handelte sich um vier § l9- Berichtigungen, welche der in Schwaz erscheinenden „Nordtiroler Zeitung" zugeschickt wurden, die aber nicht den Bestimmungen des § 19 gemäß Ausnahme fanden. Die erste hatte der hochw. Herr Pfarrer I. Niedermo'er vott Wörgt als Erwiderung auf einen Schimpsartikel der „Nordtiroler Zeitung" gesendet. In demselben wurde dem Herrn Pfarrer nachgesagt, er habe dem Direktor einer in Wörgl austretenden

Tcheatertruppe verboten, am Tage der Kircheneinweih- nng Vorstellung zu geben, „weil der Tag zu heilig" sei. Der „Widnmzar" habe dadurch den Direktor ge schädigt. Pfarrer Niedermoser berichtigte, daß er nie an den Direktor ein solches Verbot erlassen habe. Es war also eine pure Hetzerei der „Nordtiroler Zei tung". Statt die Berichtigung, welche am 21. Dez. halb 12 Uhr mittags überreicht wurde, rechtzeitig zu bringen, brachte sie die „Nordtiroler Zeitung" erst in der ersten Nummer von heuer. Die drei

andern Berichtungen betrafen den Fäll Ghezze. Die „Nord tiroler Zeitung" hatte den toten Ghezze in mehrfachen Artikeln als Randalierer, Trunkenbold und Raufer herabg egesetzt. Die Familien-Angehörigen übersand ten dem Blatte durch die Kanzlei Dr. Greiter drei § 19-Berichtiguugen. Diese wurden auch am 21. De zember um halb 12 Uhr überreicht. Sie erschienen erst am 29. Dez. in der „Nordtiroler Zeitung" und zwar als Leitartikel mii her höhnischen Ueberschrift „Ghezze- leien" nach Ort und Verwendung von Lettern

der Be richtigungen in die nächste Nummer der „Nordtiroler Zeitung" verurteilt. Bis zur Erfüllung dieser Ver pflichtung hat das Gericht die Einstellung der „Nord tiroler Zeitung" verfügt. Das Berusungsurteil muß der Verurteilte seinerzeit an erster Stelle der „Nord tiroler Zeitung" znm Abdruck bringen. Interessant war aus der Urteilsbegründung, daß das Berufungsgericht annahm, daß. die nach Ueber- reichung der Berichtigung „zunächst erscheinende" Nummer die (angeblich bereits sertiggestellte) vom 22. Dezember

der Vorsitzende den „Ver teidiger" aus Schwaz noch auf das Gefährliche auf merksam, wenn sie sich etwa einfallen ließen, die „Nordtiroler Zeitung" ohne die „Berichtigungen" des Psr. Niedermoser und in causa Ghezze erscheinen zu lassen. Der „Verteidiger" nahm diese gutgemeinte Warnung ziemlich kleinlaut und niedergeschlagen zur Kenntnis. Jetzt wird ihm nichts übrig bleiben, als das, was er in die Weihnachtsnummer nicht drucken wollte, in die Osternummer hineinzudrucken. Solche Urteile sind wirklich erquicklich

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Tiroler Stimmen
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Seite 5 von 8
Datum: 01.03.1912
Umfang: 8
bestellt. Die zweite Kooperatoren stelle in Nonntal wird mit 1. März aufgehoben. Wim, 1. März. Dme „Wiener Zeitung" Meldet: ! Der Kaiser verlieh dem« GHelkschaster und Leiter der i Tiroler Glasmalereianstalt in Innsbruck, Robert j Moder, den Titel eines kaiserlichen Rates. Hofrat Tr. Graf Lodron - Laterano. Mett. 1. MKrz. Die .„Wiener Zeitung" Meldet: Der Kaiser verlieh denk im Ministerium des Innern in Verwendung stehenden Statthaltereirate Dr. Karl Grafen Lodro n-Laterano den Titel und Ehä- rakter

find geplündert. Gin gesandt. Kaltrrn. 28. Februar. (Erklärung gegen die „Tiroler Lehrer-Zeitung".) Die „Tiroler Lehrer-Zeitung" widmet in Rümmer 2 dem sel. Schulleiter Johann Saxl einen Nachruf, in dem der Verblichene geradezu als Märtyrer gefeiert wird. Gemartert aber hätten ihn nach den Dar stellungen dieses Blattes die Bevölkerung von Kältern, die Gemeindevertretung und der Herr Dekan. Als Zeugen dieses Martyriums werden hauptsächlich „die Angehörigen Saxls angeführt, aus deren Mund das Blatt

geworden, weil die Knaben wenig oder nichts lernten. Das ist von den Schulbehörden wiederholt getadelt und sogar protokollarisch festgelegt worden. Man gab den Schullokalitäten die Schuld. Die obgenannten Lehrer haben aber in dem nämlichen Schulhanse die besten Erfolge erzielt. Nicht das Schulhaus erzieht und unterrichtet, sondern die Lehrer sollen dies besorgen. Mit Entrüstung weisen wir den Vorwurf der liberalen „Lehrer-Zeitung" zurück, „der Bürgerstolz der Kälterer erblicke im Lehrer

Lehrer", damit er sorgen frei leben könne, die Lokalzulage nM rund 450 Kronen erhöht. Und als die Rede ging, der tüchtige Lehrer werde nach Bozen berufen, da sprach der Ortsschulrat in der Sitzung vom 8. Juli 1911 dem Lehrer Ladurner die „vollste Anerkennung und Zufriedenheit" aus und beschloß, die Lokalzulage im Falle seines weiteren Verbleibens in Kaltern neuerdings um 400 Kronen zu erhöhen. Mer die „Lehrer-Zeitung" hatte daran zu nörgeln, weil Ladurner als strammer Mann keinen Hehl

aus seiner katholischen Gesinnung machte. Urrd da gegenwärtig hrieber zwei „junge", pflichteifrige Lehrer an der hiesigen Knabenschule wirken, ist. die Gemeinde jüngst um die Einreihung des Marktes Kaltern in die zweite Zulagenklaffe emgekomMen. D«as mögen sich die Herren von der „Lehrer-Zeitung" Merken: jede v e r nü n ftig e Gemeinde wird indem Grade lehrerfreundlich sein, als die 'Lehrer ihre wichtigen Pflichten erfüllen. Das Blatt schreibt: „Saxl blieb ein Fremder"' in Kaltern. So ! Es muß „dem Fremden

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Tiroler Stimmen
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Seite 3 von 4
Datum: 06.08.1918
Umfang: 4
. Es wäre interessant zu erfahren, wie viele Personen auf solche Weise um ihre Sachen Hamen. Heuttzgltage, wo ein Paar Strümpfe mehr als 30 Kronen kostet, ist der Schaden kein geringer. Sie wollen nicht Farbe bekennen. Tie Anfrage an den Herrn Brotfäbrikdirektov ist ungnädrg aufgenommen worden. Der Herr zögert mit der Antwort. Seine Zeitung bringt das ,)ja" nicht heraus, weil da wohl alles lachen würde, und ehrlich nein zu sagen ist sie zu feig. Darun^ windet sie fick um den Brei herum und umkleidet

der Angestellten im Salzburger LebensmittelmagL- zin der Staatsbahnen machte, in vollständig entstell ter Form wiedergegeben. Wir werden dem Blatte die Waljrhoit noch kennen lernen. Soweit die „Volks-Zeitung". Sie will uns etwas „lernen". Sollte wohl nach giewöhnlichrm Deutsch heißen „lehren". Also nur her aus damit! JnMrschen aber wollen wir ihr etwas ins Gedächinis zurückrufen, was die „Volkszeitung" bei Gelegenheit der zitierten 'Salzburger Fehde Ver tretern uuo empfohlen und gelehrt hat. 1. vertei digte

. Eine Staffel von mann trachten must — vom 'Selbsterhaltungstrieb angefporrtt — an Nahrungsmitteln was nur ir gend möglich zu ergattern." Diese Lehren sind wortwörtlich in der „Volkse Zeitung" vom 15. Marz 1918, Seite 1 und Seite 3 gedruckt. Und jetzt gehen diese sozialdemokratischen Herren hhr und beschlmpsen andere Leute, welche meinen, solange die behördliche Zuweisung an Lebens mittel hinter dem äußersten Bedarf so weit zurückbleiSt, auf die Zubuße durch den Ruckfackverkehr nicht ver- zichten zu jkönnen

. Für sich und ihre Anhänger stehe« die sozialdemokratischen Herren auf dem Standpunkt „was nur irgend möglich zu ergattern", nur den andern soll das verboten sein, für die andern pre digen sie den reglementierten Hunger. Sie selber Mögen aus die Frage, ob sie nach den Karten leben und sich damit bescheiden, leine Antwort geben und wollen mit der Gegenfrage entschlüpfen. Aber dieser Trick zieht nicht, Tie „Volks-Zeitung" richtet die Gegenfrage unter andern an den Redakteur der „Neu en Tiroler Stimmen", der ja sogar

unter die Größen des Miktelstandsbundes eingereihk wird. Sehr schmei chelhaft, aber leider wenig zutreffend. Ob der Redakteur der „Tiroler Stimmen" die Gegenfrage beantwortet oder nicht, ist ganz neben-- säcklich. Ter Redakteur der „Tiroler Stimmen" ist nicht im Landeswirtschastsrate wre der Herr Brot fabriksdirektor, an den die Frage ergangen ist und wie der Herr Redakteur der sozialdemokratischen „Volks-Zeitung". Auch die andern Redakteure der Innsbrucker bürgerlichen BWter „Nachrichten" und „Anzeiger

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Tiroler Stimmen
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Seite 1 von 6
Datum: 27.04.1912
Umfang: 6
, als würden sie am Donnerstag die ganze christ lichsoziale Partei in Wien samt dem Kraut ausessen und verschlucken. „Der Donnerstag", schrieb die „Arbeiter-Zeitung", „muß vollenden, was der Dienstag glorreich begonnen! Das zersprengte Heer darf sich nicht mehr sammeln! Vier Mandate haben sie, keines mehr sollen sie erhalten.... Vier Man date — das ist der schäbige Rest der christlichsozialen Alleinherrschaft in Wien!" Aber siehe da, bis Donnerstag abends waren aus den 4 Mandaten schon 11 geworden. Das war denn doch Ursache

, daß sie von der Partei des Terrorismus, die den Wienern am Roten Sonn tag die „Ottakringer Jugendspiele" mit öffentlicher Gewalttätigkeit, Diebstahl, Raub, Plünderung und Brandlegung vor Augen geführt hat, nichts wissen wollen. Das ist die einfachste Erklärung des Wahl ausganges in der vierten Wählerklasse und des Um schwunges, der in diesen Wählerkreisen seit den Juni wahlen 1911 denn doch unverkennbar ist. Die „Ar beiter-Zeitung" kapriziert sich daraus, die Schuld dem wesentlich ungünstigeren Wahlrecht

und dem christlich- sozialen Wahlschwindel und Terrorismus einzig in die Schuhe zu schieben. Und dann spottet sie noch dazu ein bißchen über die Christlich sozialen, die doch ganz anders abgeschnitten haben, als die „Arbeiter- Zeitung" am Morgen prophezeite, daß sie, deren Uebermut einmal keine Grenzen hatte, „nun so be scheiden geworden sind, daß sie triumphieren, wenn sie nicht ganz ausgerottet werden". Man sieht diesen Witzeleien die Verlegenheit an, aus der sie geboren sind. — Daß die sozialdemokratische

Partei im Innern schwer enttäuscht ist und daß sie wütend sind und sich vor Zorn gar nicht zu fassen wissen, geht aus der Schreibweise hervor, die sie den offenen und ver meintlichen Helfershelfern der Christlichsozialen an gedeihen lassen. Der Zorn trifft die Deutschnationalen und bie. tschechischen Separatisten. Schon als Karl H. Wolf den Wahlaufruf zur Stichwahlhilse für die Christlichsozialen veröffentlichte, zerzauste die „Ar beiter-Zeitung" diesen Handel und veröffentlichte, wie seinerzeit

", „ehrloser Schuft" und „sie Judas, Sie!" sagte Bielohlawek. Und Wolf sagte von den Christlichsoziälen: zwi schen ihm und ihnen sei eine Kluft von ungeheurer Tiefe, die durch nichts und niemals ausgefüllt werden kann. Es gebe keinen Frieden, kein Paktieren, sondern nur Kamps auf Tod und Leben. Alle diese sonderbaren Geschichten von anno dazu mal wärmte die „Arbeiter-Zeitung" in ihrem heil losen Zorn wieder auf und machte aufmerksam, daß diejenigen, die sich einst so beurteilten und betitelten

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Tiroler Stimmen
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Seite 1 von 6
Datum: 29.07.1913
Umfang: 6
. Der Leitartikel der Wiener „Arbeiter-Zeitung" vom 20. Juli sagt es, daß im Lager der österreichischen Sozialdemokratie ein Skandal vorgetommen ist. ' Ist einer mit den Kassengeldern durchgebrannt oder hat ein Obergenosse das Eheweib eines andern entführt? Das ist es gewiß nicht. lieber solche Kleinheiten schreibt die sozialdemokratische „Arbeiter- Zeitung" keine Leitartikel. Der Skandal besteht darin, daß die mährischen Sozialdemokraten im dortigen Landtag am 18. d. M. für das Budget gcstiniml

haben. Sie haben in Sachen der Bndgetbewillignng den prin zipiellen Standpunkt ausgegeben und zwar haben sie nicht etwa ans irgendwelchen sachlichen, sondern aus rein politischen Gründen für das Budgetprovisorium gestimmt. Die „Arbeiter-Zeitung" bezeichnet.das als Schwenkung ins bürgerlich-nationalistische Lager. Die mährischen Separatisten haben sich dadurch versün digt gegen die Beschlüsse der sozialdemokratischen Par teitage, insbesondere des Nürnberger 1908, auf wel chem- veranlaßt durch! die Budgeibewilligung

-Zeitung" hebt hervor, daß die süddeutschen Genossen für ihre Abstimmung immerhin schwerwiegende Gründe geltend machen konnten. Sie hatten bei der Gestaltung des betreffenden Budgets in mnfassender Weise mitgewirkt ünd in den Spezial- absttminungen für den größeren Teil der Posten stim men müssen, weil die Ansätze den sozialdemokratischen Forderungen Rechnung trugen. Darum sei die Ge- samtabstimMnng der Genossen nur mehr eine Folge der Abstimmung in den Einzelheiten gewesen. Von all dem fei

aber bei den tschechischen Sozialdemokraten im mährischen Landtag' keine Rede gewesen. Sie hätten ihre Abstimmung nur mit nationalen Gründen be- grimdet und angegeben, daß sie „die tschechische Mehr heit von den Deutschen hätten unabhängig machen wollen, weil sonst die Deutschen die Gelegenheit er langen würden, nationale Konzessionen zu erpressen, die für das tschechische Volk schädlich wären." Die „Arbeiter-Zeitung" bezeichnet dann diese Begründung wiederholt als aufgelegten Schwindel und die Bndget- bewilligung

nationalistischen Parteien so angenähert, daß sie nun gradaus ihre Hörigen sind. Den Separatisten ist der internationale Geruch genommen. Sie hallen dargetan, daß jegliches Mißtrauen in dem 'Grade ihrer nationalistischen Verbohrtheit ungerecht sei xmb : daß man sich auf sie, soweit der tschechische Chauvinismus in Frage komme, völlig verlassen könne". Sie hätten auch, so klagt die „Arbeiter-Zeitung" weiter, das So zialdemokratische ganz beiseite geworfen. „Klassen gegensatz- KlassenNaMpf, diese altfränkischen

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Tiroler Stimmen
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Seite 7 von 8
Datum: 21.06.1913
Umfang: 8
Klaren Kopf Starke Nerven durch ständigen Genuß von „CERES-Apfelsaft“. CERES fördert die Bluterneuerung:, frischt die Lebenskräfte auf, steigert die Tätigkeit von Magen und Leber, regt kräftig den Appetit an, unterstützt durch den hohen Kalk- und Uatrongehalt den Aufbau des kindlichen Körpers und gilt mit Recht als natürliche Spannkraft spendende Nerveniialirung infolge seines hohen Phosphorgehaltes. Abg. Pfarrer Steck und die „Meraner Zeitung". Das Meraner liberale Matt brachte am letzten

Sonntag einen lächerlichen Artikel voll der wütend sten Angriffe auf den hochwst. Fürstbischof von Trient. Diese Hetzerei ist ein beliebtes Steckenpferd der „Me raner Zeitung". Sie reitet es gern, fällt aber dabei zumeist recht unglücklich in den Straßengraben. So auch diesmal, da sie den Pfarrer Lteck von Margreid gegen den Fürstbischof ausspielen wollte. Der wackere Pfarrer Steck, schrieb sie, der Obmann- Stellvertreter des Tiroler Volksbundes, zugleich Landtagsabgeordneter und als solcher Mitglied

des christlichsozialen Klubs, sei „der größte Dorn in den italienischen Augen". Steck sei treu zum Volksbmrd gestanden und energisch für die deutschen Belange ein- aetreten , so auch' in der Fleimstalbahnfrage und in feiner kerndeutschen Sprachgrenzgemeinde Margreid sei er unablässig auf der Hut gestanden gegen ita lienische Vorstöße. Dies ins Kürze die Einleitung. Dann schreibt die „Meraner Zeitung" wörtlich: „Nun gibt be kanntlich ein päpstlicher Erlaß den Bischöfen das „Recht"', mißliebige Pfarrer abzusetzen

verschuldete Kränkung schmerzen muß, geht daraus hervor, daß er sein geliebtes Margreid verläßt und sich in ein einsames Gebirgsnest zurückziehen, sowie gleichzeitig sein Landtagsmandat Niederlagen will." Es folgt noch die Bemerkung, Dr. Endrici habe also trefflich von seiner bischöflichen Macht Gebrauch gemacht. Auf diese Sottisen antwortet Herr Pfarrer Steck in folgendem gelungenen Brief an die „Meraner Zeitung": „Es ist ganz irrig, daß ich von den geist lichen Vorgesetzten irgendwie beeinflußt worden

Zeitung" seinen weit über- twr’?.Ttimmungsbevicht, worin ich als Opfer eines wetschtrrolischen Feldzuges gelobt und bedauert werde, gerade an jenem bisher heißesten Tage verfaßt." w .^ tr „Meraner Zeitung" bedeuten diese ' Äußerungen des von ihr belobten Pfarrers doch eine ganz hübsche Abkühlung. Die k. k. Postsparkasse im Jahre 1912. Ter Sparoerkehr. Die Einlagen, einschließlich der kapitalisierten Zinsen, beliefen sich auf 137,793.848 X. Die zum Kapital geschlagenen Zinsen betrugen 5,423.631

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Tiroler Stimmen
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Seite 2 von 4
Datum: 17.02.1914
Umfang: 4
, auf das jeder Lump nach Herzenslust und von der Behörde ungestört schie ßen kann- Der „Arbeitgeber", Zentralorgan für die produzierenden Stände "Oesterreichs ist da etwas an derer Meinung und schreibt: „Nicht etwa der Buchdruckerstreik oder die Un vorsichtigkeit eines sogenannten „Streikbrecherlieseran- ten" oder das gewalttätige Vorgehen eines Streikers oder die durch" den wochenlangen Kamps gesteigerte Leidenschaft, am allerwenigsten der „glühende Arbei- terhaß der Scharfmacher", wie die „Arbeiter-Zeitung

" schrieb, sondern einzig und allein das Fehlen eines gesetzlichen Schutzes der Arbeitswilligen hat ein Menschenleben gekostet. Nach den Mitteilungen der „Arbeiter-Zeitung" stellte sich der Fall folgendermaßen dar: Am 7. d. M. kan: der Agent Keiling aus Berlin mit einem Arbeitswilligen mittels Eisenbahn in Bo denbach an. Von dort begaben siesich mittels Magen nach Tetschen, und Keiling ging sofort zur Polizei, um zu melden, daß er sich verfolgt fühle. Er wies auch einen vollkommen ordnungsmäßigen

dies. „Da unter solchen Umständen keine Aussicht war, an den Streik brecher heranzukommen, beschlossen die Posten, die Nacht abzuwarten," heißt es im Bericht der „Ar beiter-Zeitung". Als um 7 Uhr morgens Keiling und der Arbeits willige die Gaststube des Hotels „Stadt Prag" be traten, um dort zu frühstücken, saßen an verschiedenen Tischen bereits die Streikposten mit dem Vertrauens manne Solinger, der die Nacht über einen Ball mit- gemacht hatte. Die beiden nahmen an einem Tische nächst der Küchentür Platz. Nach einiger Wechsel

rede legte Solinger dem Arbeitswilligen „vertrau lich" die Hand auf die Schulter, worauf begreiflicher weise ein Streit entstand; Keiling floh in die Küche, Solinger ihm nach. Wenige Sekunden später fiel der Schuß, der Solinger das Leben kostete. Ein zu fällig vorbeikommender Gendarm betrat das Lokal, Keiling stellte sich ihm sofort. Keiling will in Notwehr gehandelt haben, was ja auch nach der Darstellung der „Arbeiter-Zeitung" höchst wahrscheinlich ist, denn sein Abgang in die Küche

, in welcher unser Autor die beiden Knoller-Bilder der Kirche San Martina in Trrent erwähnt, möchte ich aufmerksam machen, daß sich die Oelskizze zu dem zusassen. Der Erschossene trug im Innern seines Rockes einen Gummischlauch; eine andere Waffe hatte er angeblich nicht bei sich. Wie die „Arbeiter-Zeitung" schreibt, erregte die Kunde von dem Geschehnis über all die größte Bestürzung und helles Entsetzen, aber auch Entrüstung darüber, daß derartiges in einem Rechtsstaate noch möglich ist. Dem entgegnet

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Tiroler Stimmen
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Seite 2 von 4
Datum: 08.08.1914
Umfang: 4
ein zurücken haben. Da die rumänischen Paketboote ihren Dienst eingestellt haben, ist Konstantinopel von der Außenwelt abgeschnitten. Die Regierung erklärt, daß die Approvisionierung des Reiches für lange Zeit sichergestellt sei. Beschäftigung der Schuljugend, Fürsorge für Kinder. Wien, 8. August. Die „Wiener Zeitung" ver öffentlicht einen Erlaß des Unterrichtsministeriums, betr. Heranziehung der Schuljugend zu gemeinnütziger Tätigkeit und betr. Fürsorge der ohne Aussicht zurück gelassenen Kinder

sind die „Nowoje Vremja" (Neue Zeit) und „Rjetsch" (die Rede)! in Petersburg; „Ruskiq Wjedomosti" (Russische 'Zeitung), „Moskowskija Wjedomosti" (Moskauer Zeitung) und „Ruskij Knr- jir" (Russischer Kurier) in Moskau. In den beiden Residenzen des Reiches erscheinen die Blätter ohne Prävenrivzensur, eigentlich jedoch, nur dem Namen nach, da der Oberpreßverwaltung das Recht frei Samstag, den 8. August 1914.. steht, jeden beliebigen Vorfall, Gegenstand, Stoff der Berichterstattung und Erörterung durch die 'Presse

durch direkte Vorschrift zu entziehen und Zuwider handlung willkürlich zu strafen, wobei die Zeitung nicht das Recht hat, dagegen au das Gericht zu appellieren. In der Provinz erscheinen sämtliche Blät ter xmter Präventivzensur. Das bedeutendste russi sche Provinzblatt ist der „Kiewljanin" (Der Kiewer) in Kiew erscheinend. Unter den deutschen in Rußland erscheinenden Blätter nehmen, im Bezug auf gute Redigierung die erste Stelle die „St. Petersburger Zeitung" (das älteste Petersburger Blatt

, da die „Peterburkskija Wjedomosti" erst ein Jahr später, 1727, gegründet wurde) und die „Rigasche Zeitung" ein. Als französisches offiziöses Organ des russi schen Ministeriums des Auswärtigen ist das „Journal de St. Petersbourg" bekannt. Korresvondenzeu. Bozen, 6. August. (Volksbewegung.) Im Juli gab es in der Pfarre Bozen 63 Geburten (34 männl., 29 weibl.), 6 Trauungen und 39 Verstorbene (19 männl., 20 weibl.) Bozen, 6. August. (Hochgewitter, Abküh lung, Abschied.) Heute mittags entlud sich unter Blitz und Donner

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Seite 1 von 6
Datum: 10.12.1912
Umfang: 6
werden die Sparkassen gestürmt, in Galizien wird manchmal das Papiergeld um zwei Drittel des Wertes verkauft, und es ist ein Glück, wenn man noch ein Goldstück sieht. Das Alles sieht nicht sehr friedlich aus. Die verschiedenen Mächte beteuern ihre Friedens!- liebe und leugnen es keck ab, daß sie gleichzeitig für den Krieg rüsten. Sie können ihre Rüstungen ableugnen, weil die inländischen Zeitung,en ja keinerlei Berichte Mer militärische Maßnahmen bringen dürfen. Aber von allen Großmächten könnte man erzählen

, was eine ungarische Zeitung während der Annexions krise erzählt hat. Diese Zeitung hatte damals in Er fahrung gebracht, daß ein kriegsbereites Regiment yach .Süden an die serbische Grenze war vor geschoben worden. Die Zeitung, durfte diese Meldung nicht bringen, sie wäre unbarmherzig konfisziert worden. Aber die Zeitung wußte sich zu helfen. Sie meldete, also: Der Regimentskomnrandeur Soundso habe zur Erholung Winteraufenthalt im Süden au der serbischen Grenze genommen. Das werde seiner Ge sundheit sehr wohl

bekommen. Da aber der Regi mentskommandant ein sehr menschenfreundlicher Mann sei, so habe er auch sein ganzes Regiment nach diesem Kurort im Süden mitgenommen. Die Zeitung ist damals nicht konfisziert worden. Aber wenn man heute so schreiben würde, wäre der Blaustift jeden falls zu fürchten. Aus Rußland kommt die Meldung, daß in Bälde 18 Armeekorps kriegsbereit sein werden und daß sogar aus Sibirien zahlreiche Truppen nach Europa zurück transportiert werden. Der deutsche Kriegsminister hat erklärt

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Seite 2 von 6
Datum: 15.04.1912
Umfang: 6
-ungarische „Ochsenkrieg", der erst nach langer Zeit und nur mit Hilfe der außerordentlichen Tarifbegünstigungen, die die österreichische Regierung gewährte, schließlich mit einem Sieg über die Großhändler und zum Vor teil der Agrarier endete. Ende April wurde vor dem Wiener Schwurgericht ein interessanter politischer Prozeß verhandelt, der zwischen dem Redakteur der „Deutschen Zeitung", dem Reichsratsabgeordneten Heinrich Reschauer und dem Redakteur der „Neuen Tiroler Stimmen", dem Priester Nikolaus

erachtet wurden, um die großen Journale von jeder andern Meinung abzubringen und für Schwarz zu t ewinnen. So schrieb für Schwarz das „Neue Wiener lagblatt" und erhielt 42.000 Gulden, die „Neue Freie Presse" und erhielt 28.000 Gulden, ebenso andere große Blätter. Dafür wurden 157.000 Gulden ausgegeben. Aber auch die „Deutsche Zeitung", die sich sonst immer sehr auf ihre „reinen Hände" berufen hatte, um bei andern schonungslos die Korruption zu verurteilen, hatte in der Liste der Beteilten mit 7000

Gulden ihre Stelle. Dieses Schweiggeld hatte ihr nun Herr Recheis, der seit vier Jahren in ganz trefflicher Weise die „Tiroler Stimmen" redigierte, zum Vorwurf gemacht. Resch auer erklärte in seinem Blatte die Behauptung der „Tiroler Stimmen" als Lüge und Verleumdung und sich selbst als einen unbescholtenen Mann, der sich nie in seinem Leben mit der Theorie der Schweiggelder befreundet habe. Recheis in der „Deutschen Zeitung" an seiner Ehre persönlich angegriffen, reichte durch Dr. Josef Porz

er die Klage gegen Reschauer ein, dessen Verteidigung der Abgeordnete Dr. Josef Ko pp übernahm. Rach neunstündiger Verhandlung wurde Reschauer von den Geschwornen freigesprochen. Allein der Freispruch machte die Sache für Reschauer und seine „Deutsche Zeitung" nicht besser. Denn es er gab sich aus der Verhandlung ganz genau, daß sie das Geld eben doch eingesteckt hatten; nur war es ihnen gelungen, die Jury zu bestimmen, ein solches Vorgehen als ein usuelles, bei den Journalen übliches anzusehen

; die „Deutsche Zeitung" habe zwar Geld bekommen, aber dafür zugunsten des Baron Schwarz in ihren Spalten nur Text ein schalt ungen aus genommen, was nicht als Bestechung aufgefaßt wer den dürfe, sondern die Integrität des Blattes unbe rührt lasse. Auch das machte die Geschwornen in chrem milden Urteil nicht irre, daß der Vertreter des Klägers, der eine ganz ausgezeichnete Rede über die Wiener Preßkorruption hielt, ihnen mitteilen konnte, daß die „Deutsche Zeitung" am selben Tage das Geld

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Seite 1 von 8
Datum: 24.02.1912
Umfang: 8
recht saftig aussallen. Die „Tiroler Bauern-Zeitung" tut es in brutaler Verdächtigung der deutschen Minoritätsparteien dem „Reimmichl"- Boten beinahe noch zuvor. Nach der „Bauern-Zeitung" „wünschen die deutschliberalen und konservativen Blätter einen arbeitenden Landtag gar nicht". „Die Deutschliberalen und Konservativen waren sich", schreibt die „Bauern-Zeitung", „schon vor Zusammentritt des Landtages darüber einig, den Landtag arbeitsunfähig zu machen; sie kamen mit der Absicht in den Landtag

, selben nicht arbeiten zu lassen." In diesem Tone schimpft und verdächtigt die „Bauern-Zeitung" vier Spalten lang. Der Inspirator all dieser Verdächtigungen, der Parteiführer Dr. Schöpfer, äußerte sich persön lich etwas vorsichtiger. Er behauptete laut „An zeiger^', daß die Deutschfreisinnigen bei der Land tag s-Wahlreform Mandate gewinnen wollen, um dadurch „eine gerechte und demokratische GeMeinde- WahlreforM verhindern zu können". „Da nun die Christlichsozialen", fuhr Br. Schöpfer fort, „die Ent

eintreten. Lesen wir einmal zwei Stellen der letzten „Bauern-Zeitung" nebeneinander: Baucrnzeüung Seite 2, 1. Spatre, 28. Zeile von unten und folgende: „Bevor in Ansehung der FkimstalbaGr nicht eitle g rundliche Einigung zu stände kommt und solcherart die j Frage gelöst wird, kann in: j Tiroler Landtage feine ; Bahnsrage in Beratung ge- | zogen werden; die frühere : Aufrollung einer solchen ? Frage müßte unbedingt dir ; Arbeiteunfä hig ü i t des Land taacs herbeiführen." Büuernzeiiung, S. 4, 2. Spal

des Landtages haben sich die liberalen und christlichsozialen Italiener zu einer parlamentarischen Vereinigung, der ,,Ilnione italiana“, zusammengeschlossen und den christlichso zialen Theologie-Professor Dr. Gentili zum Präsi denten ttrrd den liberalen Advokaten Dr. Bertolini zum Vizepräsidenten gewählt. Auch da finden wir wieder eine christlichsozial-liberale Bru derschaft. Gegen diese hat aber der „Reimmichl"- Bote, die „Bauern-Zeitung" und der „Anzeiger" nichts einzuwenden. „Schwarz-blau" ist schon

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Tiroler Stimmen
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Seite 1 von 6
Datum: 30.08.1912
Umfang: 6
r ohne Zustellung L 1'— mit Zustellung K 1-20 »ierteljiihr.: ohne Zustellung L 3 — mit Zustellung K 3 SV mit Post . . . K 4*30 halbjährig: ohne Zustellung L 8*— mit Zustellung K 7*20 mit Post ...LS— ganzjährig: ohne Zustellung K 12 — mit Zustellung L 14*40 mit Post. . . L 1S-— Eiuzelue Nummer» 10 Heller. Reklamationen sind portofrei. Ar. 198. 52 Jahrgang Die Neutralität der Schweiz. Die „Neue Zürcher Zeitung" nimmt in ihrem Leit artikel von vorgestern Notiz von der in letzter Zeit sehr intensiv und weitläufig

. Was kann die schlimmste Folge sein? Italien entschuldigt sich bei der Schweiz über diese natürlich nicht offiziell gewollte Verletzung der Neutralität, desavouiert den betreffenden Kom mandanten, sichert Genugtuung zu, während in zwischen die Jnvasionsarmee der Sperre von Gomagoi an die Kehle kommt und sich der österreichischen Stilffer jochstraße bemächtigt. Die „Neue Zürcher Zeitung" glaubt, daß diese Erwägungen auf österreichischer Seite eine Nervosität erzeugt haben, die sich besonders im Tirol sehr im pulsiv

ein entschiedener Gegner der Konradichen Ansicht, die dahin geht, daß es zur Wahrung des Friedens am besten sei, Tirol möglichst unangreifbar zu machen. Und so sei derzeit nicht abzusehen, wann auf öster reichischer Seite die Neutralität des Muranzaiales durch Fortifikation seiner Einbruchstelle nach Tirol wirksam unterstützt werden wird. Inzwischen hofft die „Nene Züricher Zeitung", daß man auf schweizeri scher Seite daran gehen werde, Vorkehrungen zu treffen Für die eucharistifche Prozession in Wien

. — Den 11. Juni wurde Zillertal durch einen Besuch des zweiten Sohnes unseres Aller- gnädigsten Kaisers — Sr. k. u. k. Hoheit des ver ehrungswürdigsten Erzherzogs Franz Karl höchst an genehm Werräschi. ; Am 22. Juni geruhten Seine fürstliche Gnaden der hochwürdigste Herr Erzbischof von Salzburg Herr Augustin Gruber hier in Fügen das hl. Sakrament der Firmung an 700 Kinder auszuspenden." Echte Druckfehler. Aus den: „Oesterr.-ung. Graphischen Zentralblatt". Gesammelt von Theod. Goebel. Der „Neustädter Zeitung

" zu Neustadt O. L. zu folge hat der Staatsanwalt gesagt, daß die Vermeh rung jugendlicher Beschuldigter durch: den Jugend richter oder den Staatsänwalt vorzunehmen sei- Die „Hohenlimburger Zeitung" vom 25. März berichtete aus Belgrad, daß der Kognak des Königs Peter militärisch besetzt sei. Der „Soester Anzeiger''^ Nr. 69 meldet aus? Ncu- york, daß zwischen Nikaragua und San Salvador ein Kö nig ausgebrochen sei. Der „Braunschweiger Allgem. Anzeiger" vom 1. April berichtet Wer neue Nnchoerfnche

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Tiroler Stimmen
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Seite 2 von 6
Datum: 25.04.1912
Umfang: 6
in Meran läßt das papierene Sprachorgan des dortigen liberalen Radikalismus gar nicht zur Ruhe kommen. Gestern brachte die „Meraner Zeitung" unter der Ansschrist „Der welsche Bischof in Meran" wieder einen gehässigen und groben Schimpfartikel, der aber nebenbei noch so dumm ist, daß einem die Setzer er barmen müssen, die ihn setzen mußten. Das Haupt bemühen gilt der Erklärung, warum beim Einzug keine lärmenden Demonstrationen und Exzesse vor- gekommen sind. Das Blatt gibt zuvor

während des Einzuges des Bischofs in alle Mauslöcher ver krochen. So bringt es die „Meraner Zeitung" her aus, die doch ihr Redaktionsbureau am Pfarrplatz hat, mit der schönsten Aussicht auf Platz und Kirche. Das andere Meraner Lokalblatt, der „Burggräsler", dessen Redaktion nicht am Pfarrplatz ist, hat mehr gesehen. Er konstatiert, daß auf diesem Pfarrplatz von den Lauben bis zum Psarrwidum „sich eine riesige Volksmenge angesammelt" hatte. Und unter dieser befand sich gerade das alles, was die „Meraner Zeitung

, die Adelige Damenkongregation usw.) mit ihren Fahnen bildeten Spalier." Und mehrere Schulkinder sagten Begrüßungsverslein auf. Nun fragen wir, wie kann denn die „Meraner Zeitung" Tatsachen ableugnen, welche Tausende von Augen zeugen bei hellichtem Tage gesehen haben? Weil ihr die ganze Empfangsfeierlichkeit nicht in den Kram paßt, bringt es die papierene Trompete des Meraner Liberalismus heraus, als wäre sie nicht gewesen und die Demonstrationen wären unterblieben, weil die katholische Bevölkerung

nicht ausrückte. Wir sind aber der Meinung, daß die Demonstrationen vielleicht gerade deswegen unterblieben sind, weil die katholische Bevölkerung so massenhaft am Platze war oder viel leicht auch, weil sich die allenfalls radaulustigen Herren zuviele Bauern gesehen haben. Am wahrscheinlichsten aber sind die Demonstrationen wohl deswegen unter blieben, weil es selbst einem liberalen Publikum nicht behagt, sich von einem Hetzblatt von der Arroganz und Dummheit der „Meraner Zeitung" zu unmoti vierten

Demonstrationen aufreizen und mißbrauchen zu lassen. Die Demonstrationen wären der „Meraner Zeitung" gewiß recht gewesen, aber es hat sich niemand gefunden, ihr den Gefallen zu tun. Sie ist abgeblitzt. Und nun schimpft sie eben, weil sie über das unfolg same Publikum nicht schimpfen darf, weiter über den — Bischof. Die Lehrer beim Ministerpräsidenten. Eine Abordnung sämtlicher Lehreroigavisanonen sprach gestern beim Ministerpräsidenten Grafen Stürakh und dem Unterrichisminister R. v. Hussa:ek, sowie

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Tiroler Stimmen
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Seite 3 von 6
Datum: 31.03.1913
Umfang: 6
noch eine andere Lösung finden; tvenn sie auch vielleicht vom Staate größere Opfer er heischen sollte, die Pazifizierung der Gemüter wäre ein solches Opfer wert. Zwei Dutzend Konfiskationen. Das Amtsblatt der „Wiener Zeitung" vom 29. März veröffent licht nicht mehr und nicht weniger als gerade zwei Dutzend Erkenntnisse wegen Verbotes der Weiter verbreitung von Druckschriften, unter denen sich «mch die „Nene Züricher Zeitung", die „Frank furter Zeitung", das Hamburger Frem de n b l a t t", der „D resdner Anzeige

r" und die „Nürnberger Zeitung" befinden. Die konfis zierten deutschen Zeitungen hatten am 20. März eine Notiz über österreichische Flottenbewegungen gebracht. Gründung einer neuen dentschkathvlischcn konfer- nativen Partei. Wie der „Cas" meldet, wurde die Gründung einer neuen deutschkatholischm konservativen Partei für Oesterreich in Prag vollzogen. Der be stehende Katholische Volksbevein wird aufgelöst uitd seine Mitglieder werden der neuen Organisation bei treten. Weiter wurde die Herausgabe eines Wochen blattes

unter dem Titel „Sonntags-Zeitung" beschlos sen. Die Organisatiicmsavbeiten wurden bereits m Angriff genommen. Bestrebungen zur ,Erneuerung der slawischen Union. Es verlautet, daß im tschechischen Lager der Plan ventüiert wird, die slawische Union lvieder er stehen zu lassen. Für die gemäßigten Tschechen und Südslatven ist die parlamentarische Situation wenig er quicklich. Böhmen ist in größter finanzieller Klemme. 350# offene Sympathisieren mit den Serben und Montenegrinern, die Reisen tschechischer

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Tiroler Stimmen
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Seite 3 von 6
Datum: 21.04.1914
Umfang: 6
diesmal das Telegramm, an den deutschen Reichskanzler, so daß der Ausklang der Tage von Abbazia eine Kundgebung für die im Dreibund waltenden innigem Beziehungen ist. Der Text des amtlichen Communiquss hat von dem Inhalt der Beratungen sehr wenig mitgeteilt. Selbst das Wort Albanien wird vermieden, die Minister begnügen sich, von einer friedlichen Lösung der letzten Balkankrise zu reden . Indessen darf wohl cur Berliner Artikel der „Kölnischen Zeitung" als eine jArt hon Kommentar zu dieser Mitteilung

betrachtet werden. Der Artikel macht eine Unterscheidung in großen und kleinen Fra gen, die. in Abbazia zur Erörterung gekommen seien. Die großen Fragen umfassen alles, was^die wechsel seitigen Beziehungen Italiens und Oesterreich - Un garns zur Adria und zu Albanien betrifft, die Er haltung des Gleichgewichts an der Adria, die Ordnung der Handelswege nach der Adriaküste. Gegenüber die sen, wie die „Kölnische Zeitung" sagt, „Lebensfragen" seien die Triester Angelegenheit und die Universitäts frage

für die beiden Staaten von geringer Bedeutung. Mit ein wenig gutem Willen würden sie sich ganz aus dem Wege räumen lassen. Die Bemerkung der „Köl nischen Zeitung" wird mau als Bestätigung aufsas- sen müssen, daß in den Verhandlungen zwischen Berch- told und San Giuliano die Universitätsfrage eine Rolle gespielt hat und daß sich der letzte Satz des Com- muniquss, der davon redet, die beiden Minister seien entschlossen, gemeinsam darauf hinzuarbeiten, die Sympathien irr der öffentlichen Meinung immer lebhafter

zu gestalten, sich aus die Universitätssrage beziehen dürfte. Die „Kölnische Zeitung" führt eine lebhafte Pole mik gegen die französische Pressender das unabhängige Albanien ein Dorn im Auge sei, weil sie wisse, daß mit der Sicherung seiner Lebensfähigkeit ein Grund zu politischen Reibungen zwischen Oesterreich und Italien aus der Welt geschafft und ein Mittel beseitigt werde, dessen man sich zur Unterhöhlung des Dreibundes bedienen könnte. Endlich wird in der „Kölnischen Zeitung" wie in den Wiener

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Tiroler Stimmen
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Seite 2 von 6
Datum: 26.11.1912
Umfang: 6
die Aufnahme der Papstworte durch die gegnerische Presse. Da ist vor allem die liberale „Kölnische Zeitung" zu nennen. Die größeren katholischen Tagesblätter hatten näm lich seitens der Bischöfe den Wortlaut der Enzyklika samt Uebersetzung erhalten mit der Weisung, ihn am Sonntag, den 10. November zu publizieren: einige dieser Blätter konnten zwar nicht umhin die Ver öffentlichung schon am Samstag vorzunehmen; die liberale „Kölnische Zeitung" aber war in der Lage, schon am Freitag, den 8. den lateinischen

gegen jene, die ' die Entscheidung „provoziert" Haben sollen. „Indem man die Entscheidung Roms anrief, gab j man schon das höchste Recht des deutschen Mannes j preis", schreibt klipp und klar der „Hannoversche ; Kurier" und er ärgert sich nur darüber, daß: „der soziale Ultramontanismus der von Papst Pius X. zitierten Enzyklika „rerum novarum" triumphiert > über den sozialen Modernismus der München-Glad- 1 bacher". Die „Rheinische Zeitung" aber meint, die j interkonfessionellen Christlichen hätten es sich selbst ‘ zuzuschreiben

, und der ist ganz klar", schreibt die „Frankfurter Zeitung" in Rück sicht aus die Gegenenzytlika „kirchenrechtlich geschulter Theologen" in der „Kölnischen Volkszeitung",. sie fährt weiter fort: „Auch im übrigen kann, -selbst der, der die Machtansprüche der kathol. Hierarchie ablehnt und bekämpft, die Argumentation des Papstes nicht mit einer Handbewegnng abtun, denn eines muß man ihm lassen: logisch ist sie. ’ Es kommt dg. alles auf den Ausgangspunkt an. Der katholische--Aus gangspunkt

ist aber nun einmal die UnteropdMng unter den kirchlichen Willen, allerdings nur in den Fragen der Religion und Sittlichkeit; aber wo gibt es ein Gebiet, oas man nicht in eine Beziehung dazu bringen könnte?" Das schreibt wohlgemerkt nicht ein katholisches Blatt, - sondern die „Frank furter Zeitung". Ein besonderes Interesse verdient die Stellung nahme der Sozialdemokratie. Die Genossen reihen sich vergnügt die Hände und von ihrem Standpunkte aus zwar mit Grund. Tie Sozialdemokratie hatte bekanntlich die ganze modern

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Seite 3 von 8
Datum: 24.05.1913
Umfang: 8
Botz will wissen, daß hinter den SolkätendeMonstrationen in Paris, Toul und Belsort, die Katholiken Frankreichs stecken. Wenigstens hätte die „Vossische Zeitung" mit Wonne und sicht lichem Behagen ein Telegramm ihres Pariser Korre spondenten zum Abdruck gebracht, wo es heißt: es fehle nicht an Stimmen, die als Verfasser und Ver breiter der -vermutlichen Rundschreiben, in denen die Soldaten zum Aufruhr aufgefordert werden, die Roya listen und — Katholischen bezeichnen. Das mel det der Korrespondent

der „Vossischen Zeitung", und das druckt das Blatt ohne Bedenken ab, schlecht die Germania", obwohl es doch notorisch ist, daß die sind Katholiken und Monarchisten in den Augen der Jossischen Zeitung" nicht fähig? Eine liebe alte Matrone, diese Tante Boß! Eine Kundaelmng des Kardinals Gibbons gegen die Stiminrechtlerinnen. In einer Mas'enveriammlnng der Mrryland Association gegen das Frauenstimm recht, die von Personen aller Bekenntnisse besucht war, wurde ein Schreiben des Kardinals -Gibbons verlesen, worin

, wenn nicht die ausdrückliche formelle Erlaubnis des Eigentümers der Zeitung oder Zeitschrift dazu vorliegt. Korrespondenzeu. Hall, 24. Mai. (Von einem Hunde gebissen) wurde gestern der Sohn des hiesigen Pfarrmeßners. Der Knabe sprang an der Kutsche eines Landwirtes vorbei, unter welcher der große Hund lag; derselbe stürzte heraus und biß den Knaben in den Oberschenkel. Der Knabe mußte sofort ärztlicher Hilfe zugeführt werden. St. Anton am Arlberg, 23. Mai. (Tunnel- durchschlagsfeier.) Ueber Anregung des Herrn

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Seite 4 von 6
Datum: 23.03.1914
Umfang: 6
geblieben, jedoch konnte er nicht mehr sprechen. U. Philibert war^aw 16. Dezember 1839 in Innsbruck als Sohn eines Spe zereiwarenhändlers geboren, studierte und maturierte am Gymnasium in Innsbruck, worauf er ani 29. No vember 1858 in die tirolische Provinz des Franzis kanerordens trat. Nach Ablegung der feierlichen Ge lübde am 29. Nov. 1862 und Empfang der heiligen sen wird wie er selbst; doch wird sie dann freilich ihren Charakter als Fugendzeitung allmahkich verlieren. Eine originelle Zeitung

haben die Diebe und Ein brecher von Moskau zur WaWunU ihrer Interessen gegründet. In einem versteckten Winkel der kleinen und engen Rikitinska - Straße erschienen einige Nummerst der Bossidtskaya Gazata, der „Zeitung der Barsüßi-, gen"; über das Blatt bestand nicht lange, obgleich «eZ durchaus nicht langweilig war, denn die Redakteure erregten die Anfmercksamkeit der Polizei, die in ihnen alte gesuchte Bekannte fand, und wurden verhaftet Auch von einer Redaktion im Kohlenboot wird! aus dem Läden

des Schriftstellers Paul Arene erzählt. Der junge Arene war aus dem Süden nach Paris ge-, komnien mit >einem großen Gepäck von Illusionen,, unter denen die Sehnsucht nach Dichterruhm und nach der Vernichtung des Kaiserreiches an erster Stelle stana den. Vor allem wollte er eine repMikanische Zeitung gründen, nM Napoleon zu stürzen. Aber er hatte kein Geld; mit 300 Franken Meinte er sein stolzes Unter-, nehmen ins Werk setzen zu können. Woher die ,neh!men- Er wandte sich an einen Geldvermittler

-, lichen Begeisterung sogleich von dem Kohlenboot Be-, sitz,, aber die Kunden ^wollten sich nicht sehen lassen. Und so blieb ihm schliGl-ich nichts anderes übrig, als mitten zwischen den Kohlen die Redaktion seiner Kn: '// uns. lieber, bevor ihr uns Zeitung anfzuschlageu. Die Herrlichkeit dauerte jedoch nicht lange, und als Mpn gerade so weit war, „!das! Kaiserreich zu stürzen", nahm der Verleiher das Boot den unverkauften Kohlen wieder an sich. 24 Stunden -Zählung ini Wsenlbühn- und! Postverkehr^ Dier

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Seite 2 von 4
Datum: 21.09.1914
Umfang: 4
des Generalqnartiermei- sters v. Stein versehene Meldung: Unser rechter Flü gel wurde zurückgenommen und von den französischen Kolonnen verfolgt. Tie im Westen vorr Verdun känlp- lich weggeblieben. '— So muß die französische Re gierung ihre Lügen in fremde Meldungen einschmug geln, weil sie selbst allen Glauben eingebüßt hat. Deutschland nicht kampfeSui-üde. — Es will den Kampf ehrenvoll bis zum Ende durchkämpfen. Berlin, 20. Sept. Die Nordü. Allgent. Zeitung schreibt: Nach einer Reutermeldung aus Washington

bis zum Ende durchzukampfen. Die furchtsamen Engländer. — In London fürchtet Man die deutschen Luftschifser. Kopenhagen, 20. Sept. Die Zeitung „Politiken" berichtet aus London: Die Spionenfurcht ist in der letzten Zeit noch gewachsen. Viele Deutsche wurden deshalb verhaftet. Einzelne sollen unter Anwendung des Kriegsrechtes hingerichtet worden sein. Die Mor- ningpost warnt die in England wohnhaften Teilt- scheu, Anlaß zu Mißtrauen zu geben, weil dann die Unschuldigen auch darunter leiden müssen

hingestellt hatten, daß Italien ge gen Oesterreich-Ungarn den Krieg erklären werde. Erst als man sah, daß die österreichischen Akten vor dem kgl. italienischen Konsulat abgeladen wurden, sah man ein, daß die betreffenden Agenzien gelogen haben müs sen. Die geistige Abzäunung, welche die englische Mi litärzensur ausübt, ist eine vollständige. Nur englische und französische Blätter sind erlaubt. Schon seit 26. August kommt keine italienische Zeitung — und die ge berden sich doch wahrlich nicht als Feinde

der Tri pelentente — mehr in's Land hinein. Alle mit Dam pfern ankommenden Personen werden genauestens nach Zeitungen durchsucht. Neulich mußte ein italienischer Reisender sogar noch die alte Zeitung in's Meer wer fen, in die er seine Stiefel eingewickelt hatte. Eine englische Stimme gegen den Krieg. Die englische Zeitschrift „The Nation" veröffent licht einen Aufsehen erregenden Artikel des englischen Politikers P o n s o n b y, der Mitglied des Unterhauses ist und aus einer Familie stammt, die seit

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