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Tiroler Stimmen
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Seite 1 von 4
Datum: 26.09.1890
Umfang: 4
werden mit 5 kr. für ein-, mit 8 kr. für zwei- und mit 10 kr. für dreimalige Einschaltung per einspaltiger Petitzeile oder deren Raum berechnet. — Bei öfterer Insertion Rabatt M 221. Jahrgang XXX. rtltvm'f/Ttr s Morgen 27. September "I ^fl|PU(Ul I.Cosmas und Damians Kreitag 26 . September 1890 . Eine freie katholische Universität zu Salzburg. Bischof Dr. Doppelbauer in Linz empfiehlt dieses Projekt der Unterstützung feines Klerus mit fol genden Worten: „Eine Herzensangelegenheit des katholischen Oester reich ist die Gründung der freien

katholischen Universität in Salzburg. Ist die Gründung einer solchen Universi tät nothwendig, oder wenigstens wünschenSwerth? Es bedarf nur eines flüchtigen Blickes auf die sogenannten „gebildeten" und zugleich tonangebenden und einfluß reichsten Kreise unserer modernen Gesellschaft, um zur Ueberzeugung zu kommen, daß dieselben immer mehr und mehr dem Christenthume entfrem et werden und ein neues Heidenthum die Herrschaft der Welt an sich zu ziehen sucht. Ein österreichischer Mediziner sprach kürzlich

zu einem Priester: „Ein ordentlicher Mediziner kann und soll nichts glauben, und wie ich, so denken Tausende." Das Ueberhandnehmen der Gleichgiltigkeit in religiösen Dingen, des Liberalismus, des Unglaubens, des Haffes gegen die Kirche, ja gegen jedes Christenthum, ist eine allgemein bekannte traurige Thatsache. Woher vielfach dieses Verderben? Die gläubigen, gut katholischen Eltern, die einst gläubige, gut katholische Söhne der Universität anvertraut und von dieser dafür glaubens lose Kirchen- und nicht selten

auch Vaterlandsfeinde zu rückbekommen, können es sagen, wo der fromme Glaube ihrer Kinder gemordet wurde: auf der Universität von glaubenslosen Jrrlehrern, die unter dem Scheine der Wissenschaft den Irrthum verkünden. Die geschwornen Feinde, die einflußreichsten Gegner der Kirche und des heiligen Glaubens werden am häufigsten auf der mo deinen Universität großgezogen. Dürfen wir, während der Feind rastlos thätig ist, die Hände in den Schoß legen? Was können wir thun, um die unsterblichen Seelen vieler unserer

wir nur wieder die Universitäten, gründen wir, beziehungsweise helfen wir gründen wenigstens eine katholische und patriotische Universität, in der unsere jungen gebildeten Männer zu katholischen Juristen, zu katholischen Medi zinern, zu katholischen Philosophen und echten Oester reichern herangebildet werden. Schon im Jahre 1855 §?* UH Oesterreichs Episkopat im Prinzipe für diese ß .f losgesprochen, die XIV. Generalversammlung der Jfotljoltfen Deutschlands ist Anfangs der sechziger Jahre W dWisterung für diese Idee

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Tiroler Stimmen
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Seite 2 von 4
Datum: 05.06.1895
Umfang: 4
Seile 2 )k. 127 »Neue Tiroler Stimmen* MittwoH, tm 5. Juni 1895 schen Rechtes. — Begonnen er dauerte bis zum Jahre 1895. bekleideten der Reihe nach die Würde eines Rector magnificua der Universität: Dr. Johannes Eppinger, Profesior der pathologischen Anatomie, Dr. Alois Gold bacher, Profesior der klassischen Philologie. Dr. Marcellin Schlager. Profesior/-er Moral-Theologie, Dr. Richard Hildebrand, Professor der National-Oekonomie, Dr. Alexander Rollett, Profesior der Physiologie und Hof rath

Marus, Oberingenieur Wilhelm Edler v. Rezori, Ingenieur Georg Dobai, die beiden letzteren waren die technischen Leiter des Baues. — Ein Verzeichniß aller Künstler und gewerblichen Meister, welche dabei beschäftigt waren, liegt dieser Urk nde bei. — Möge die Grazer Universität in ihrem neuen Heim stets blühen als Glanz und Pflegcstätte der Wiffenschaften, als Lehranstalt für die gelehrten Berufsstellungen im Leben des Staates und der Gesellschaft und möge sich in der Welt stets mehren das Ansehen

und der Ruhm der Alma mater Carola Franciaca. Um 11 Uhr Vormittags fand die ollergnädigste Er öffnung und Echlußsteinlegung der Universität statt. Se. Magnifizenz der Rektor hielt an Se. Majestät folgende Ansprache: „Eure k. u. k. apostolische Majestät! Groß und überreich ist die landesfürstliche Huld und Gnade, welche der Karl-Frarzens-Univerfität, der über drei Jahrhun» dertc alten Schöpfung Erlauchter Vorfahren Eurer Ma- jestät, rm Wechsel der Zeiten von den Sproffen des er habenen Erzhauses Habsdurg

zugewendet wurde. Innig war das Verhältnis des hohen Stifters Erz herzogs Karl zur Universität, grrß sein Jntercsie für dieselbe. Er besuchte sie oft und ehrte, ihre Gebräuche. Gleich an ihrem Geburtstage hatte er seine besondere fürstliche Huld bekundet, indem er den Erbprinzen Ferdinand als ersten Schüler derselben imma- trikuliren ließ. Desien Namen das erste Blatt unserer Matrikel ziert, trug später die Kaiserkrone und blieb der Uni vcrsttät immer ein warmer Gönner. Mit Gütern und R-ichthümern

und mit großen Privilegien stattete er sie aus. Unter seiner Regierung wurde der Universität die Heimstätte erbaut, die wir jetzt verlassen haben, nachdem sie durch nahe 300 Jahre den Zwecken der Universität gedient hatte. Lange blühte die Schöpfung Karl's und Ferdinand's. die nur aus einer theologischen und philosophischen Fa kultät bestand, als reich besuchter Anziehungspunkt für allgemeine Bildung erstrebende Jünglinge der höchsten, angesehensten und besten Familien des In- und Aus landes

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Tiroler Stimmen
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Seite 5 von 8
Datum: 07.08.1862
Umfang: 8
Beilage zu den „Tiroler stimmen" m 180. (Die katholische Universität inDublin und ein Palm erston'sches Toleranzstück.) Vor Kurzem war eine Deputation von angesehenen Irländern bei Lord Palmerston, um ihn zu bitten, der katholischen Universität zu Dublin die staatliche Anerkennung zu erwirken. Die Bitte wurde natürlich abgeschlagen; einige Mittheilungen aus dem Berichte über die Zusammenkunft werden gleich wohl von Interesse sein, da sie über den jetzigen Stand der Angelegenheit

die staatliche Anerkennung ausgesprochen wird) an die katho lische Universität. Diese Anstalt ist gegründet und wird unterhalten aus freiwilligen Beiträgen der katholischen Bevölkerung. Für die Gründung derselben sind 80,000 Pfd. St. gesammelt worden; jährlich 1000 Pfd. St. sind für Studienstiftungen geschenkt und im laufenden Jahre 8400 Pfd. St. zur Unterhaltung der Anstalt beigesteuert worden. Wir verlangen für dieselbe keinen Pfennig aus Staatsmitteln; wir wollen alle Kosten selbst bestreiten

; wir verlangen nur die gesetzliche Anerkennung der Anstalt. Gegen wärtig können in Irland nur auf zweierlei Weise akademische Grade erlangt werden: das Trinity College zu Dublin und die Queen's Colleges zu Cork, Galwav und Belfast haben das Recht, die Grade zu ertheilen. Das Trinity CoUege ist eine erclusiv prote stantische Universität, die königlichen Collegien sind gemischte Umer- richtsanstalten. Letztere sind vom Staate gegründet und mit über reichen materiellen Mitteln ausgestattet worden

. Sie haben aber wenige, namentlich wenige katholische Zöglinge. Der Grund davon liegt darin, daß die große Masse der katholischen Bevölkerung Ir lands das Princip der gemischten oder nicht konfessionellen Erzieh ung mißbilligt. Es gibt also viele katholische Eltern, welche ihre Söhne weder an die protestantische Universität zu Dublin, noch an die gemischten königlichen Collegien schicken mögen; darum haben wir die katholische Universität gegründet und verlangen für sie das Recht, gleich den beiden andern Anstalten

, die akademischen Grade zu ertheilen." Aus der Adresse des Dubliner Gemeinderaths, welche darauf dem Minister überreicht wurde, entnehmen wir die Notiz, daß die katholische Universität, obschon sie noch keine staatliche Anerkennung hat, und obschon bis jetzt nur die philosophische und die medicinische Fakultät vollständig organisirt sind, 450 Studenten hat. Es wird weiter darin bemerkt, die königllchen Collegien erhielten jährlich aus Staatsmitteln 30,000 Pfo.; die protestantische Universität be sitze

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Seite 2 von 6
Datum: 02.08.1909
Umfang: 6
machen und das Heft in die Hand geben wollen. Inland. lieber die F leimstalerb äh n veröffentlicht der Deutschordeuspriester Eberhard Ch iocchetti eine Broschüre, in welcher er für die Linie Neumarkt—Predazzo eintritt. »Alto Adige«, »Trentino« und »Popolo« beurteilen die Arbeit sehr abfällig, weil die Trieutner mit der Bahn durch das Cembratal fahren wollen. Ausland. Die Halbtausendjahrseier der Leipziger Univer sität wurde in den letzten Tagen mit großen Festlich keiten begangen. Die Universität verdankt

emporgewachsen. Ein Teil der ausgewanderten Professoren und Stu denten wendete sich nach Leipzig, wo sie eine neue Universität begründeten. Diese ist im Laufe der Zeit zu einer der berühmtesten Stätten deutscher Wissen schaft aufgeVlüht. Zum 500jährigen Jubiläum haben sich aus ganz Deutschland und auch aus Deutsch österreich die Vertreter der Wissenschaft und die Stu denten eingefunden. Die größte Vertretung entsen- , bete die Mutteruniversität in Prag, die auch der jubi lierenden Universität

Guibert, Erzbischof von Ra- *) NB, Bergt, ©teurer, das Conciliabulum von Brixen und dessen unmittelbare Vorgänger 1080. Brixen, 1878, S. XIV ff.) Festakt war der Emfpang des Königs durch beu Lehr körper der Universität und die Studentenschaft. Der Empfang fand im Fürstensaal des Bahnhofes statt. Der-König wechselte einige Worte mit allem erschie nenen Würdenträgern der Universität, worauf sich der Zug formierte: Den Wagen des Königs flan kierten die Chargierten der Studentenschaft, hoch zu Roß

v. Jaksch. Hierauf folgte die Uebergabe der Adressen von seiten der deutschen und der österreichi schen Universitäten und Akademien. Auch der König hielt eine Ansprache, worin er der Universität zu ihrer Jubelfeier gratulierte. Er beendete seine Rede mit folgenden Worten: „Zum Schluß spreche ich noch den Wunsch aus, es möge unsere liebe Universität dasselbe in der Zukunft sein und bleiben, was sie in der Vergangenheit war, eine Pflanzstätte der Wissen schaft, eine Zuflucht und ein Schutz für unseren

brachte König Friedrich August ein Hoch auf Kaiser Wilhelm aus. Sodann toastierte Kultusminister Dr. v. Beck auf den König als den ersten Bürger aus dem Hause Wettin und auf den Rektor Magnificus der Universität Leipzig. König Friedrich August erwiderte ungefähr folgender maßen: „Wir alle sind von herzlicher Liebe für die Universität Leipzig erfüllt. Meine Regierung und die Stände sind allezeit bereit, die Universität Leipzig an die Spitze aller Universitäten zu stellen. Für meine Universität

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Seite 3 von 8
Datum: 22.03.1884
Umfang: 8
berührt hat, so habe ich mich für verpflichtet gehalten, da wir wieder im Begriffe sind, für diese Universität beinahe anderthalb Millionen zu bewilligen, diese Geschichte etwas niedriger zu hängen. (Bewegung links.) Mir liegt gar nichts an, als die Wahrung der Autorität in den Herzen der Jugend, die eben den Beruf hat, einst im Namen der Autorität vom Volke Gehorsam zu verlangen. (Bravo! rechts.) Es kam der 5. März 1883; da wurde, wie Sie wissen, der sogenannte Wagner-Commers veranstaltet

. „Pereat Maassen!" Mit diesem Rufe wurde ein Mann empfangen, der die Autorität an der Universität repräsentirt, der in Ausübung einer politischen Pflicht seine Meinung offen bekannte und als Charakter nichts Anderes vertheidigte, als was er in seinem Herzen als wahr erkannte. (Bravo! Bravo! rechts.) Deswegen „Pereat Maassen!" (Hört! Hört! rechts.) Dann kam, weil der Lärm zu groß wurde, der Dekan der juridischen Fakultät und mahnte die Herren mit sanften Worten zur Ruhe und er fügte die merkwürdigen

! So ist es! rechts.) Die Polizei berichtete dem Rektor, daß eine große Ansammlung vor der Universität statt gefunden habe, und der Rektor, wollte er sich nicht persönlichen Insulten aussetzen, war genöthigt, wie ein Verbrecher durch einen geheimen Gang durch die Kirche einem solchen Akte zu entfliehen. (Hört! Hört! rechts.) Das ist der Rektor der Universität, das freigewählte Oberhaupt der Universität, der Repräsentant der staatlichen Autorität; so wurde er behandelt! (Hört! Hört! rechts.) Nach der Aktion

, daß sie sie nach einzelnen Fakultäten, nach dem Senium — und obenan an der Spitze der Dekan — unterschrieben. (Hört! rechts.) Meine Herren! Mit was für Geldern ist die Universität gebaut worden? (Sehr gut! rechts.) Sind es blos die Millionen, die die fortgeschrittene deutschliberale und deulsch- thümelnde Partei hergegeben hat? (Bravo! Bravos! rechts.) Sind da nicht die Gulden von uns konservativen Deutschen auch dabei, nicht die Gulden von den Czechen? (Beifall und Händeklatschen rechts.) Und selbst der Boden

, auf dem die heutige Universität neu aufgebaut worden ist, ist er nicht durch den Polenkönig Sobieski miterobert worden? (Beifall rechts.) Wozu denn also eine solche corprative Demonstration wegen einer czechischen ABC- Schule in Favoriten? Ist das Niveau der Bildung der Uni versität nicht so erhaben, daß es von den ABC-Büblein nicht erreicht werden kann? (Beifall rechts.) Begreiflicherweise folgten den Professoren wiederum die Studenten. Sn haben in einer Adresse an die Dekane die Handlungsweise der Professoren

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Seite 2 von 4
Datum: 28.01.1886
Umfang: 4
auf die Schulfrage desovouirt hat, daß sich Niemand gefunden hat, der es >hm begreiflich gemacht hat, daß er seine Stelle als Ver treter der Universität verwechselt hat mit der Haltung eines poli tischen Part.imannes extremster Richtung, daß ihm Niemand vor gehalten h >t, daß in solcher Weise gerade der Herr Rektor, der berufene Vertreter der Universität, am allermeisten dazu beitragen muß, das viele I ihre lang bestehende freundschaftliche Verhältniß zwischen der Landesoertretung und der Universität

zu gefährden. Ich weiß recht wohl, meine Herren, daß die großeMehrzahlder Professoren an der hiesigen Universität ganz anders denkt, wie der Herr Rektor denkt, nach seinen neulichen Auslastungen zu schließen. Aber ich weiß auch, daß diese Herren Professoren nicht den B ruf in sich fühlen, sich in politische Parteifragen, noch weniger in das politische Parieigelriebe zu verlieren. Sie sind sich ihres Berufes bewußt und sorgen ängstlich dafür, daß sie nur ihrem Berufe leben können. Und um diesem Berufe leben

be denklicher Zustand. Vergessen Sie nicht die Gründe, weßhalb die Landesvertretung die Universität vervollständigt, ihren Bestand gesichert hat; da werden Sie unter den Gründen nicht finden, daß die Jugend hier so gebildet und erzogen werden soll, daß sie zu diesen Lebensanschauungen, welche der Herr Rektor zum Besten gegeben hat, zustimmt, daß sie in diesem Sinn gebildet, herangezogen werden soll. Der Herr Rektor hat mit seiner neulichen Rede für uns auf dieser Seite des hohen Hauses durchaus nicht Licht

in die Schulfrage, wohl aber Licht in die Zustände und in die Ver hältnisse gebracht, welche sich an der Universität herausgebildet haben, und welche schon Gegenstand öffentlicher Diskussion ge worden sind; dorthin hat er Licht und volle Klarheit gebracht. Wenn man von den Aufsassu'gen des Herrn Rektors sich leiten läßt, dann finde ich es vollständig begreiflich, wie es dahin kom men konnte, daß man die 4. Fakultät nicht mehr als gleichbe rechtigt behandeln will. Die 4. Fakultät, die theologische Fakultät

am 26. Jänner war es, da hat Se. Exzellenz der Unter richtsminister von damals auf einmal gefunden, dieses Gesetz und diese Allerh. Entschließung werden im Verordnungswege bis auf weiteres siftirt und warum? Offenbar zum Dank dafür, daß gerade der Professor der Theologie als Rektor der Universität in Innsbruck es seiner Zeit dahin gebracht hat, daß die Univerfität vervollständigt und der Bestand der Universität überhaupt sicher gestellt wurde, also offenbar zum Dank dafür! Es haben nämlich die Professoren

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Seite 1 von 4
Datum: 11.11.1901
Umfang: 4
ein, „es sei bei der Regierung da hin zu wirken, dass an der Universität in Innsbruck wenigstens bei der juridischen und der herzustellenden medicinischen Facultät im ersten und zweiten Jahrgang die schwersten Gegenstände nicht nur in deutscher, sondern auch in italienischer Sprache vorgetragen werden." In der sehr weitläufigen Begründung dieses Antrages war am Eingänge gesagt, der Gedanke der Completierung der Universität (es fehlte damals noch die medicinische Facultät) sei nur unter der Bedingung

realisierbar, dass die ergänzte Hochschule zwar wesentlich den bisherigen Typus einer deutschen Universität beibehalte, zugleich aber in der Art modificiert werde, dass in ihr auch das italienische Element die ihm gebärende Vertretung finde. Nur so, glaubten die Antragsteller, könnte die Innsbrucker Universität die Concurrenz mit anderen Hochschulen, ins besondere mit jener in Graz, erfolgreich aufnehmen. Die Doppelsprachigkeit in den unteren Jahrgängen, wurde weiter argumentiert, würde auf italienische

, wie auf deutsche Studenten anziehend wirken; die ersteren fän den Gelegenheit, sich allmählig die deutsche Sprache an zueignen, die letzteren könnten sich im Italienischen aus bilden. So gewänne die Universität an Frequenz, was wieder der Stadt Innsbruck zugute käme. Es heißt dann gegen Schluss der Begründung wörtlich: „Der gesammte Kaiserstaat müsste wünschen, dass die Universität in Innsbruck dem ihr von der Natur und von der geo graphischen Lage zugedachten Berufe entspreche, zwischen dem deutschen

und italienischen Elemente vermittelnd auf zutreten, diese beiden Elemente enger aneinander zu bringen, damit sie sich gegenseitig kennen und schätzen lernen, sie zu ve.rsöhnen und zum Vortheile des Staates sozusagen aneinander zu verschmelzen." Ueber den Antrag wurde am Plenum des Landtages verhandelt, der damalige Universitäts-Rector P. wohl, wie die folgenden Redner, Carl v. Riccabona und Sartori, anerkannten das Verlangen der Antrag steller als ein billiges und für die Universität nützliches. Sartori sagte

, die Erfüllung des im Antrage ausgedrückten Wunsches liege im Interesse der Wissenschaft, welche gegen wärtig einem Drittel der Bevölkerung des Landes un zugänglich sei, im Interesse der Universität, die sich da durch die Existenz sichert und ein weiteres Feld öffnet, endlich im Interesse der Landeshauptstadt, die durch eine größere Frequenz von Studenten nur gewinnen wird. Schließlich betonte Fürstbischof Gasser den bereits in den Motiven hervorgehobenen Zweck nationaler Ver mittlung; er sagte

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Seite 1 von 6
Datum: 31.03.1913
Umfang: 6
Der Tiroler Landtagssession im Jänner 1886. — Tas AiUftreten Dr. v. G rass geg en die Mi Wände m der Universität und Gegenproteste. — Teutsch- radikale Strömungen in Oesterreich. Der Landtag verhandelte während der letzten Zeit seiner Tqgung Mer die Verhältnisse des Inns brucker Lagerhauses, über BeitragleMWg^^zm' Ent sumpfung des Sterzingermooses, des^M)'8ens von Vermoos, des Tanicheimextäles. Eine lange Debatte «ltfpann sich Mer das etngeforderte Gutachten, ob vom Gerichte Kaltern fünf Gemeinden

an die Vertreter der Universität, um aus die an derselben herrschenden Mißstände aufmerksam zn machen. Das Einvernehmen zwischen Landtag und Universität lasse vieles zu wünschen übrig; ersterer habe sich stets für die Universität und deren bolle Ausgestaltung eingesetzt, auf der Universität aber wolle man nichts mehr von katholischen Grundsätzen wissen. Ein Professor habe vor großer Oeffentlich- leit die studentischen Mensuren verteidigt, die Bi schöfe, die deshalb an den Rektor geschrieben

, habe man rücksichtslos ohne Antwort gelassen. Die groben sittlichen Unzukömmlichkeiten auf der medi zinischen Landesanstalt geben Anläße zu Beschwerden. Der Rektor Magnifikus endlich habe hier int Landtage durchaus nicht als gewählter Vertreter der Universität, sondern nur als politischer Parteimann gesprochen. Die Worte Grass wurden von den Professoren übel ausgenommen. Dr. Th an er bestätigte, daß. er nicht als Rektor, sondern als Parteimann im Saale sei: er und Prof. Wildau er schlugen in ihrer Erwide rung

einen sehr verbitterten Ton an, obwohl sie nicht leugnen konnten, daß sie stets zum Landtag in Oppo sition standen und daß. sie den Dekan der theolo gischen Fakultät nur im Dienste der Opposition seiner zeit wahlunfähig erklärt hatten. Im Landtag waren die Italiener fast vollzählig erschienen; die Session schloß am 25. Jänner. Der Gemeinderat von Innsbruck fühlte sich durch die radelnden Worte Dr. v. Grass über die Miß stände an der Universität tief gekränkt. Er beauf tragte den Altbürgermeister Karl Adam

einen An trag einzubringen, der den Abgeordneten der Linken des Landtages den Dank für ihr mannhaftes Auf treten zugunsten der Universität auszusprechen hätte. Grass Worte wurden hingestellt als Tendenzworte, gesprochen zum Zwecke, die Universität Innsbruck zu schädigen, zu diskreditieren und dafür der neu zuerrichtenden katholischen Universität in Salzburg die Tore zu öffnen. Graf hatte im Landtag aus drücklich dagegen protestiert, daß Wildauer versuche, seine Worte zu verdrehen und ihnen den Sinn

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Seite 2 von 4
Datum: 03.02.1886
Umfang: 4
lischen Charakter der Innsbrucker Hochschule so sehr betonte? Der Plan der Gründung einer katholischen Universität in Salz burg kann durch nichts eher paralysirt werden als dadurch» daß die Innsbrucker Hochschule ihren stiftungsgemäß katholischen Charakter, den man ihr, wie die neuesten Vorgänge zeigen, immer mehr raubt, zurück rhält. Warum setzt der Katholik Herr Adam und der löbliche Magistrat seine Hebel hier nicht an? Hie Rhodus, hie salta! Herr Karl Adam hat sich bei Begründung

Standpunktes weiter sagt: „Eine solche Befürchtung auszu sprechen halte ich doch einigen Grund, denn es ist eine bekannte Thatsache, daß die Errichtung einer katholischen Universität in Salzburg ernstlich angestrebt wird, und da die Vorwürfe gegen gewisse Mißstände an der hiesigen Universität, anstatt schon vor Jahren, gerade jetzt erhoben wurden, wo vielleicht die Realisirung näher gerückt ist, kann die Vermuthung wohl gerechtfertigt sein, daß ein gewisser Zusammenhang besteht," — so müssen wir ent

man sich selbst unerbittlich dem Vorwurf der Frivolität aus. Doch halt! Herr Adam begründet seinen beleidigenden Anwurf ja; er sagt nach dem „Tagblatt": „Ein solches Vor gehen vonSeiten desAbg.Dr. v.Grafkann nament lich der Stadt Innsbruck zu unberechenbarem Schaden gereichen." Der Standpunkt, von dem aus Herr Karl Adam dem Abg. Dr. R. v. Graf den Vorwurf des Mangels an Patriotismus zuschleudert, ist also ein rein materieller und lokaler dazu. Für Herrn Karl Adam ist die Universität mit ihrer Wissenschaft nicht „die hohe

himmlische Göttin", sie ist ihm die „tüchtige Kuh", die Innsbruck „mit Butter versorgt". Mag es an der Universität zugehen, wie es will, mag es mit der Wissenschaft an ihr bestellt sein, wie immer, das kümmert Herrn Adam nicht, wenn sie nur die „milchende Kuh" bleibt. Das ist sein Auf und Rieder, der materielle Nutzen. Auf das Land kommt es nicht an; das mag zusehen, wie es sich mit der Generation zurechtfindet, die aus der Universität hervorgeht; wenn nur Innsbruck seinen Rebach im Sack

hat, das ist die Hauptsache. — Anders Dr. R v. Graf. Ihm und seinen Gesinnungsgenossen' steht die Universität weit höher; er sagt: „Wir auf dieser Seite des hohen Hauses müssen wünschen, daß die Universität in Innsbruck sei und bleibe eine Leuchte echter Wissenschaft und wissenschaftlichen Strebens edler Sitte und Gesittung unter den Professoren sowohl, wie unter der akademischen Jugend. Wir müssen wünschen, daß diese Institution, die mitten im Lande und unter Mitwirkung dieses Landes besteht, in tausendfacher Weise

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Seite 1 von 6
Datum: 07.12.1904
Umfang: 6
» »lerteljähr.: ohne Zustellung L 4 — mit Post . . . K h«kdjährig: ohne Zustellung L b. — mit Post. . . K 10.— -«»zjährtg t ohne Zustellung K 16. - mit Post. . . K 20— Einzelve Nummern 10 Heiler Reklamationen sind portofrei. Nr. r80. Jahrgang XÜV, Ambrosius [JSPASSSSß] Universität und Straßenpolitik.^) Der Atmsbmcker JaKultStsfKandal und das Triester Univer sitäts-Projekt. Von Dr. Paul v. Salvisberg. „Hochschulen sind kein geeignetes Objekt, über welches man durch Exzesse entscheidet".. . Minist.-Prüs

j"» des Artikels plädiert für die Errichtung einer italienischen Fa- nmüt (Universität) in Triest. In dieser Beziehung vermögen wir ^«wor nicht unsere Zustimmung zugeben und zwar sowohl I* fünden der Einheit und Unteilbarkeit der gefürsteten Graf- ' rol als auch im Interesse der österreichischen Monarchie, schließlich glauben wir auch, daß das Deutschtum in Triest vielmehr J_ u verlieren hat, als es in Innsbruck verlieren konnte. Leider müssen Sa “ n ‘ tten «en, daß die Deutschen durch ihre widersinnige

Politik as Triester Projekt der Italiener am Meisten gefördert haben. Die Red. der ,N. T. St." Die Ursachen decken sich auch hier nicht mit dem Anlaß, und eben deshalb wird und kann das gerichtliche llrteils- ergebnis nicht einmal halbe Sache sein. Vom akademischen Standpunkte darf aber hier schon betont werden, daß die Universität Innsbruck „als solche" an den Skandalen nicht in der Weise enga giert ist, wie verschiedenenorts befürchtet, andernorts viel leicht gewünscht wurde. Dafür sprechen sowohl

die darüber absichtlich lerbreiteten Unwahrheiten führten haupt- sächlich zu jener verhängnisvollen Versamm lung der Italiener im „Weißen Kreuz". Noch drei Tage vor dem Hauptskandal hatten deutsche und ita lienische Mediziner vereint gegen einen mißliebigen Exa minator demonstriert, und wenn auch diese etwas neapoli tanische Kundgebung nicht gerade der Würde einer deut schen Universität entspricht, so beweist sie doch wieder, daß die Kluft zwischen beiden Nationen auf akademischen Boden

nicht so unüberbrückbar ist, wie die daran offen sichtlich interessierten Nicht-Akademiker glauben machen möchten. Vierzig Jahre lang haben sich ferner die italienischen Rechtskurse an der Universität als de finitive Studien einrichtung erhalten, und in dem Momente, wo die Re gierung dem von verschiedenen Seiten geäußerten Drucke wohlwollend nachgebend, diese Kurse unter ausdrücklicher Zustimmung der Universität in ein Provisorium um wandelt, von der Universität örtlich absondert und die baldige gänzliche Verlegung

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Seite 1 von 8
Datum: 21.03.1908
Umfang: 8
vezw. Post K K.—- hsklöjahrig: ohne Zustellung X 4M mit Zukellrmg bezw Boft L S. - MszjrLheig: ohike Zustellung L 9M mit Zustellung dezw Post L LL.— UirLzelue StuWWeru IO HeLer NeAaMstwuen sind pvrwfrei Nr. 87 Jahrgang XLVIII. Inland. Ein v-rrückier Artikel. Die letzte Protest Ver sammlung läßt unsere „Tagblatt"leute den Gleichmut ihres Gemütes noch immer nicht finden. Vorgestern brachte da; Blatt unter der Ueberschrifi „Die Tiroler Bauern und die Universität" einen Artikel, der an der Richtigkeit

im Oberflübel des Schreibers starke Zweifel anregt. Unter Hivweis auf die Rede des Abgeordneten Niedrist ruft der Schreiber den Bauern zu, ihre Hand von der Univer sität zu lassen. Auch im Jcchre81809 sei es der Universität nur von Schoden gewesen, daß die Bauern an derselben herumregierten. Schon damals wandten sie sich gegen die Universität und Wissenschaft und Andreas Hofers Univer- fitätsverwaltung lief im Wesentlichen darauf hinaus, die selbe unter das Regiment des Brixener Bischofs zu bringen

. Der Verfasser des Artikels versteigt sich dann zu dem Urteil, daß die bayrische Regierung auf das Verhalten der Tiroler die einzig richtige Antwort gegeben habe, indem sie die Universität einfach fortnahm und er fährt dann fort: „Auch heute find wir rn einem Schwebezustand. Das alte Universitätsgebäude ist bau fällig, der Neubau noch nicht begonnen. Sollte nicht der Gedanke naheliegen, das Aergernis des Tiroler Volkes damit zu heilen, daß man den Stein des Anstoßes, die Universität außer Landes bringt

". Diese An regung wird dem Blatt wohl auch unter den eigenen Parteifreunden keine Anerkennung eintragen. Sie richtet sich so direkt gegen die vitalsten Interessen der Landes hauptstadt, daß man sich einfach wundern muß, daß sie ein Innsbrucker Blatt auswerfen ließ. Die Bauern sind nicht gegen die Universität. Niedrift hat gegen die Univer sität gar nichts gesprochen, was er verlangte war die Ordnung an den Universitäten und es gehört schon eine gehörige Portion Vrrdrehungskunst dazu, aus der Rede Niedrists

eine Feindschaft gegen die Universität herauszulesen. Und gar den herostratischen Wunsch lieber keine Universität in Innsbruck zu haben als eine Universität an der nicht gerauft werden darf und an der gleiches Recht für alle herrschen soll, den hätte sich der Tagblattschreiber wirklich ersparen können. Derselbe zeigt, bis zu welchen Verrückt heiten so ein eingebildeter Fanatismus führen kann. Das Renommee unserer Universität. Ein Freund und gelegentlicher Mitarbeiter schreibt uns: „Ein Artikel der »Revue

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Tiroler Stimmen
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Seite 6 von 6
Datum: 18.05.1903
Umfang: 6
und Anklagen einseitiger Parteirichtung. Was sie thun konnten, haben sie männiglich getfjcm, um die Differenzen unter den Studirenden zu schlichten und ruhige Zustände an der i Universität herbeizuführen. Ich kann nur bitten, daß nicht and) durch eine leidenschaftliche Behandlung, namentlich in den politi schen Tagesblättern, welche ja unter dem Einflüsse der verschiedenen politischen Parteien stehen, und gleichsam in ihrem Namen zu reden scheinen, die Rückkehr geordneter Zustände weiter aufgehalten

Commilitouen das Recht nicht einräumen wollen, mit Farben und Schlägern auf der Universität zu erscheinen, weil zwischen der Ablehnung des Duells und der Führung des Schlägers ein unlösbarer Widerspruch be stehe. Dies ist erst eine Auffassung der neuesten Zeit. Es ist un richtig, daß das Schlagen eigentlich der Grundgedanke der ganzen deutschen Studentenschaft ist. Zum mindesten die Hälfte der Studenten der jeweiligen Zeitperioden sind Gegner des Duell- zwanges gewesen. Es haben sich bereits

j selbst mit der Glorie des Freiheitsscheines und allen Attributen der Freiheit ausstatten, während Sie die katholischen Commilitouen zu akadenlischen Parias machen. Zur Zeit als die Universität in Wien gegründet | wurde, ist das schöne Wort aufgekommen, daß die Universitäten die Hochburgen der Freiheit seien, in denen kein anderes Herrscherrecht als die Freiheit des Geistes und kein anderer Adel als der des Genies herrschen j dürfe. Meine verehrten Herren Commilitouen von der dentsch- ! nationalen Partei, gestalten

Sie die Universität wieder aus zu diesen Hochburgen der Freiheit, anerkennen Sie diese ! Freiheit auch bei Ihren katholischen Mitbürgern, sorgen Sie dafür, daß unsere Universitäten wiederum die Hochburgen der Freiheit werden, in der mich jetzt kein anderes Herrscherrecht anerkannt werde als das des Geistes und kein anderer Adel als der des Genies. Sie werden dazu beitragen, wenn Sie die Rechte und die Freiheiten Ihrer katholischen Commilitouen ungeschmälert lassen. Sie werden im anderen Falle gewiß

, Clericalismus, Römlinge u. s. w. Man möge doch endlich einmal eine genaue Definition der Freiheitsfeind lichkeit desjenigen geben, der sich öffentlich als Katholik bekennt! Sie arbeiten jahraus, jahrein mit denselben Schlagworten, einen Beweis aber erbringen Sie nicht. Hören Sie daher einmal damit auf! (Beifall.) In den akademischen Gesetzen, die ich heute Nachts studirt habe, steht, daß die Studenten auch den bürgerlichen Gesetzen unterstehen. Ans der Rampe der Universität und vor den Thoren der Technik

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Tiroler Stimmen
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Seite 5 von 8
Datum: 14.03.1885
Umfang: 8
an der Wiener Universität mich näher auszusprechen. Sie wissen, was darauf geschehen ist. Gleich darauf haben drei Herren Professoren durch den Herrn Professor Sueß hier im Hause unter dem Schutze seiner Immunität eine Eiklärung verlesen lassen, worin mich dieselben beschuldigten, ich hätte durch meine Ausführungen ihre Amtsthätigkeit auf eine frivole Weise angegriffen. Ich habe, meine Herren, schon damals erklärt, daß mir dieser Tabak zu scharf sei, und habe erklärt, daß ich einen solchen Vorwurf schon

den Vorwurf einer Frivolität ins Gesicht zu schleudern, dieser Mann ist unterdeffen mit Ehren und Würden ausgezeichnet worden. Jeder Unbefangene muß nun urtheilen, daß ich im Unrechte war, und daß diesem Manne und den Andern nur eine Satisfaktion dadurch ertheilt wurde, daß man sie auszeichnete. Ich gehe noch weiter. Es hat wahrlich dm Anschein, als ob die sonst in aller Welt geltenden Begriffe von dem, was eine vorsorgliche, we>se Unterrichisverwaltung zu thun hat, wenn es sich um die Universität in Wien

handelt, ganz und gar ihre Geltung verloren hätten. Das beweist auch folgender Vorgang: Der Wiener Universität war im letzten Herbste die größte Ehre in Aussicht gestellt, die überhaupt nur eine Universität erfahren kann, nämlich die Ehre des persönliche» Besuches unsers erhabenen Monarchen bei der feierlichen Eröffnung jenes herr lichen Palastes, welcher durch die Gnade und Munifizenz Sr. Majestät und die Opferwilligkeit aller Völker Oesterreichs der Universität gewidmet worden ist. Was geschieht

, daß sie Ruhe halten werden, nachdem sie vorher ihre Bedingungen gestellt. Die Bedingungen wurden angenommen, der Präliminarfriede ward geschloffen und das Resultat war, daß der Rektor seine volle Anerkennung für das echt akademische Vorgehen der studi- renden Jugend an der Wiener Universität ausgesprochen hat! Ich verurtheile den Rektor nicht, ich weiß, was ich mir denken soll und denken muß. Aber das war eben das Traurige an der ganzen Sache. Der Rektor mußte so handeln, er hat die Ver hältnisse

an dieser Universität nicht geschaffen, er hat sie vorge funden, und in Rücksicht auf diese Verhältnisse mußte er so handeln, wenn entweder die ganze Feierlichkeit nicht unterbleiben, oder wenn nicht Dinge geschehen sollten, über die ganz Oester reich in Scham und Entrüstung und das ganze Ausland in Staunen gerathen wäre. Ich möchte doch fragen, was find denn das für Zustände? Es müssen da ja Krebsschäden vorhanden sein, an deren Heilung jede Unterrichtsverwalung und jede Re gierung denken muß. Unterdessen wurden

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Tiroler Stimmen
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Seite 9 von 12
Datum: 24.04.1891
Umfang: 12
in einer Zeit der Vereine. Aber ich muß offen gestehen, daß derjenige Recht hatte, der vor 4 Wochen in einem Briefe schrieb: „Wenn irgend ein Verein in Oesterreich für das Haus Habs burg-Lothringen und für den Fortbestand unseres Vaterlandes wichtig ist, so ist es der katholische Uni versitätsverein von Salzburg." Ich gehe zum zweiten Punkte über, den wir in unsrer Angelegenheit zu besprechen haben, zu der Be zeichnung: Katholische Universität. Meine Herren, haben Sie denn noch nicht genug Universitäten

, und zwar höchst blühende? — Aller dings ! höre ich von allen Seiten, von Freund und Feind, antworten; allerdings, aber katholische Uni versität haben wir keine. Nun gut! Was verbinden Sie denn für einen Sinn mit dieser Bezeichnung? Wann denken Sie sich denn eine Universität „katholisch"? Etwa, wenn alle Professoren und Studenten einen katholischen Taufschein aufweisen, ob auch manchmal die Tinte darauf noch nicht trocken ist! — Ich merke wohl, das genügt Ihnen nicht. — Verlangen

Sie also zu einer „katholischen" Universität, daß alle Professoren so rechi in die Wolle hinein gefärbte „Ultramontane" sind? Ich sage, auch dies genügt nicht! Die katholische Universität Löwen hat lauter entschiedene Katholiken zu Professoren gehabt und hat sie noch, und dennoch war sie die Wiege eines philosophisch-theologischen Irrthums, der vom Papste verurtheilt werden mußte. Was ist also die Signatur einer katholischen Universität? Wann nennen Sie eine Universität eine katholische? — Wir alle nennen eine Universität

können sich gegenseitig ebensowenig widersprechen, als das absolute Wesen, Gott, die Quelle des Glaubens und des Wissens, sich selber widersprechen kann. Wenn wir also von einer universellen Stätte der Wissenschaft Garanüe verlangen, daß nichts dem katho lischen Glauben widerstreite, so verlangen wir schon dadurch eine Garantie, daß keine Wissenschaft im Ge gensatz zur objectiven Wahrheit der lernenden Ju gend beigebracht werde. Und hiemit stellen wir Katho liken an eine Universität dieselbe Forderung wie unsre

Gegner nur mit soliderem Fundamente, daß sie näm lich eine Schule objectiver Wahrheit und nicht blos subjectiver Wahrscheinlichkeit sei. Es entsteht nun die hochwichtige Frage: Wann haben wir Katholiken eine Garanüe, daß auf einer Universität die Wissenschaften nicht in einem der christ lichen Offenbarung, dem katholischen Glauben und darum der objectiven Wahrheit feindlichen Sinne ge lehrt werden? — Auch in der Antwort auf diese Frage sind wir Katholiken vollständig klar und voll ständig

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Tiroler Stimmen
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Seite 2 von 4
Datum: 17.02.1917
Umfang: 4
nachdrücklich zu wahren. Inland. Irr Angelegenheit der Verlegung der Czerno- witzsr Universität. In letzter Zeit wurde mehrfach die Frage der Verlegung der Czernowitzer Universität nach Salzburg für und wider besprochen. Die Befür worter dieses Planes sagen, die sog. deutsche Univer sität in Czernowitz habe für die Deutschen überhaupt keine Bedeutung sondern nur für die Juden. Im Jahre vor dem Krieg waren von 458 Hörern deutscher Muttersprache 431 Juden. Die bäuerlichen deutschen Ansiedler in: Osten

schicken ihre Söhne nicht ans die Universität, diese wollen und brauchen landwirtschaft liche Fachschulen und sind darum am Fortbestand der Hochschule nicht interessiert. Die genannten Fach schulen wurden die ganze wirtschaftliche Entwicklung des Landes heben. Die Czernowitzer Universität sei auch wissenschaftlich auf einem beklagenswerten Tief stand gestanden, indem die mangelhaften Mittelschulen nur ein mangelhaftes Hörermaterial lieferten, an wel ches nur geringe wissenschaftliche Ansprüche gestellt

werden könnten. In Salzburg aber käme die verlegte Universität ans akademischen Boden, wo auch von Deutschland reger Zuspruch zu erwarten wäre und sich eine Universität zu Nutz und Frommen des Staates und des deutschen Volkstums voll entfalten könnte. Zu diesen Plänen schickt uns heute der Obmann des Tiroler Volksbundes eine Entgegnung Prof. Dr. Kaindl's ans Graz, worin es heißt: Die Notwendig keit und Lebensfähigkeit der Universität in Czernowrtz ist bis kurz vor dem Kriege klar und deutlich damit bewiesen

, daß alle Fakultäten für deren Erweiterung und für einen Neubau eintraten; Pläne wurden ent worfen, das Ministerium und der Reichsrat in An spruch genommen. Daraus geht klar hervor, daß die Verhältnisse durchaus nicht so trostlos waren wie sie jetzt mitunter geschildert werden. Ueber die deutsch- völkische Bedeutung der Universität sind vor allem die völkischen Vereine der Bukowina und die mit ihnen verbundenen Körperschaften der Karpathendeut schen zu hören, die folgende Erklärung abgaben: Die deutsche

Universität in Czernowitz ist als eine Stätte zur Pflege des österreichischen Staatsgedankens und deutscher Kultur errichtet worden. Sie hat diese ihre Aufgabe ungeachtet zah-lreicher Hemmungen und Wi derstände bis zum Ausbruch des Weltkrieges 'getreu erfüllt. Jeder Bukowinec Deutsche, der in seinem Heimatlande wurzelt, betrachtet diese Universität als einen wertvollen nationalen Stützpunkt und hofft daß sie nach siegreicher Beendigung des Krieges ihre Kul turausgabe erfolgreich fortsetzen

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Tiroler Stimmen
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Seite 1 von 4
Datum: 12.05.1903
Umfang: 4
hat folgenden Wortlaut: Aus Anlaß der bevorstehenden Habilitierung des Dr. Lorenzoni als Privatdozent für politische Oekonomie mit italienischer Vortragssprache und der dadurch be wirkten Vermehrung italienischer Lehrkräfte an der Inns brucker Universität hat der akademische Senat lam Bericht vom 11. März l. Js., Zl. 1814 R unter eingehender Darlegung der ihn hiezu bestimmenden Gründe die Ausscheidung der italienischen Professoren aus der rechts- und staatswissenschaftlichen Fakultät unter gleichzeitiger

Errichtung einer ital. Rechtsakademie in Innsbruck beantragt. Wenn der akad. Senat bei Erörterung der Motive zu seinem Antrag auf die für die Antrittsvorlesung des Dr. Lorenzoni zu gewärtigenden Demon strationen, somit auf die Eventualität hinweist, die mit einer sachlichen Behandlung der vorliegenden Frage in keinem Zusammenhange stehen, kann ich nicht umhin zu betonen, das ich diesen Eventualitäten, so sehr ich sie auch im Interesse der Studenten und der Universität beklagen würde, doch einen maß

werden. Die Unierrichtsverwaltung ist unter Festhaltung des im Erlasse vom 8. März 1902. Zahl 561 K. U. M. angenommenen Standpunktes, wornach einerseits der deut sche Charakter der Innsbrucker Universität gewahrt, andererseits aber für selbständige Ausgestaltung des ital. Hochschulunterrichts vorgesorgt werden soll, eben im Be griffe, in Verwirklichung des bereits in der Interpellations- Beantwortung vom 7. Nov. 1901 ausgesprochenen Ge dankens die derzeit an der Innsbrucker Universität be stehenden sich als unhaltbar erweisenden prov. Zustände

zu beseitigen, und bestrebt, die sogen, italienische Frage an der Innsbrucker Universität einer nach beiden Seiten hin befriedigenden Lösung zuzuführen. Der Regelung dieses von allen Teilen angestrebten Zieles würde aber die vom akad. Senat beantragte Er richtung einer selbständigen Rechtsakademie mit italie nischer Vortrags- und Geschäftssprache in Innsbruck, selbst wenn die sofortige Regelung und sachliche Trennung möglich wäre, keineswegs dienen, weil die sachlichen Voraussetzungen fehlen

an der gedeihlichen Entwickelung der Universität gelingen wird, während der restlichen Dauer der dermaligen prov. Einrichtung an der Inns brucker Universität alle Ztörangen ?u ver meiden, be;w. hintan;uhalten, welche geeignet wären, die wissenschaftlichen Zwecke, unter Umständen sogar den Bestand der Universität ;u gr- sährden. Hartelm. p. Der scharfe Schlußsatz beweist, daß die nationalen Demonstrationen und Resolutionen bei der Unterrichts- Verwaltung ihre Wirkung verfehlt haben. Das „T. T." sagt

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Tiroler Stimmen
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Seite 1 von 6
Datum: 03.03.1914
Umfang: 6
Auslegun gen und Deutungen geknüpft, die durchaus irrig und haltlos sind und den Tatsachen geradezu widersprechen. Es handelt sich um den Vorschlag, ein katholisches Forschungsinstitut ins Leben zu rufen, durch welches nicht bloß der katholischen Wissenschaft ein großer Dienst geleistet, sondern auch die Gründung der ka tholischen Universität vorbereitet, erleichtert und be schleunigt werden soll. Es ist somit tatsächlich gerade das Gegenteil jener Zeitungsmeldungen richtig, die das neue Projekt

. Tatsächlich ist die gegenwärtige Lage nicht eine derartige, daß in allernächster Zeit die Eröffnung der katholischen Universität statffinden könnte- Anderseits fragte man sich, ob nicht wenigstens ein Teil der Auf gaben einer katholischen Universität schon jetzt, in kürzester Zeit, ohne zu große Opfer geleistet werden könnte, und zwar so, daß dadurch die Universität selbst vorbereitet nnd ihre seinerzeitige Gründung we sentlich erleichtert würde- Konnte man zunächst wegen verschiedener Schwierigkeiten

Forschungsarbeit stets sich vermehrenden Bildungsgutes hinarbeiten. Hie von bilden die Lehr- und Forschungsarbeit offenbar den Kern der Universitätsausgaben. Nun kann aber die Lehrtätigkeit nicht sofort ausgenommen werden. Es bleibt somit übrig, die Errichtung der katholischen Universität mit der Eröffnung eines Forschungsinsti tutes zu beginnen. Da dieses augenblicklich nicht in einem großen und darum kostspieligen Maßstabe er richtet werden muß, steht seiner bildigsten Realisierung kein ernst zu nehmendes

Hindernis entgegen. Dabei ist gerade wohlorganisierte Forschungsarbeit dasjenige, was einer Universität Ansehen verleiht, weit mehr als die an sich praktisch wichtigere Lehrtätigkeit. Erzielt das geplante Forschungsinstitut Erfolge, so kommen diese sofort auch der später zu errichtenden katholi schen Universität zugute nnd manche Vorurteile, die dieser bei ihrer Eröffnung schädlich sein würden, werden im voraus beseitigt. Alles, was für das Forschungsinstitut aufgewendet wird, bleibt unmittel bar

für die katholische Universität wertvoll, da ja diese ohnehin mit einem' reich verzweigten Apparate wissenschaftlicher Institute ausgestaltet werden müßte. So kam es, daß dem bischöflichen Universitäts komitee schon im November 1912 die Anregung der Gründung eines katholischen Forschungsinstitutes un terbreitet und daß von dort an dieser Gedanke immer eingehender in Erwägung gezogen wurde. Kardinal Katschthaler, der von Anfang an diesem Plane großes Interesse entgegenbrachte, ersuchte einige Her ren, größtenteils

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Tiroler Stimmen
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Seite 4 von 6
Datum: 31.01.1911
Umfang: 6
u. a. Den Kondukt führte Hochw. Dekan Thaler. Klausen wird wohl selten eine solche Begräbnis feier mit so großer Beteiligung von nah und fern gesehen haben. So trauert nun mit der Familie die ganze Stadt am Grabe des Dahingeschiedenen. Möge ihm der Herr alle seine Mühen und Sorgen in der Ewigkeit entlohnen! R. I. P. Studentenstreik an der Universität in Krakau. An der Univesität Krakau ist ein Streik der soge nannten freiheitlichen Studenten ausgebrochen. Das ist nichts Außerodentliches in unserem lieben

Vaterland Oesterreichs wo auf den Universitäten sowohl von seiten der Herren Professoren als auch von seiten der Herren Studenten oft mehr Politik als Wissenschaft betrieben wird. Und auch der Grund für den Streik ist nicht neu. Es ist das alte Lied, nämlich die „Be rufung eines wegen >seiner klerikalen Vergan genheit" bekannten Posener Professors, des Pater Z i m m e r m a n n, aus die Lehrkanzel für Soziologie der Krakauer Universität. Natürlich war die „Freiheit der Wissenschaft

Krakehler nur ein Haar gekrümmt werde. Doch der Senat der Universität kümmerte sich um diese Drohung nicht, sondern rele gierte^ die drei ärgsten Schreier und erteilte 260 Kampfgenossen das „Consilium abeundi“. Das „Con silium abeundi“ ist die schärfste Strafe nach der Relegation und enthält den Rat, die Hochschule „frei willig" zu verlassen, da sonst beim nächsten Verstoß gegen die akademischen Gesetze die Relegation erfolgt. Diese gewiß nur berechtigten Maßregelungen haben nun die jugendlichen Hüter

Mann in der Universität. Die katho lischen Studenten begaben sich sofort in die Hörsäle, um dort die vordersten Reihen einzunehmen. Die frei sinnigen Studenten erschienen erst gegen 7 Uhr vor der Universität. Unterdessen waren durch unbekannte Täter sämtliche Eingangstore der Universität ver nagelt worden, so daß die Tore nicht aufgemacht wer den konnten. Ob die Tore durch streikende Studenten oder von anderer Seite vernagelt wurden, wird Ge genstand der Untersuchung sein. Die freisinnigen Stu

denten sammelten sich vor der Universität, wo ein starkes Polizeiaufgebot erschien. Mehrere Professoren, die vor der Universität erschienen, kehrten, als sie von den Vorfällen erfuhren, sofort wieder nach Hause zu rück. Der Rektor Viskowski, der von der Vernage lung der Tore verständigt worden war, gab sofort den Auftrag, die Tore aufzusprengen. Um Zusammenstöße zwischen katholischen und frei sinnigen Studenten zu verhindern, wurde die Wache aus 100 Manu verstärkt. Als die Verstärkung heran rückte

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Tiroler Stimmen
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Seite 5 von 8
Datum: 10.04.1886
Umfang: 8
eilage |u den „Neuen Tiroler Stimmen" Nr. 81. Briefe über die Schulverhältniffe in Oesterreich. (Von einem österreichischen Schulmanne.) X. -a- Ich habe mich bereits in den letzten Briefen mit der künftigen libera st catholica alma mater Salisburgensis be schäftigt, und wenn ich dieses Thema auch heute noch weiter führe, so möge dies entschuldigt werden mit der großen Wichtig keit der Sache. Allein so hoch ich die Bedeutung der katholischen Universität in Salzburg stelle

, so kann sie dieselbe doch nur er langen, wenn sie im Wesentlichen mit einem Male geschaffen wird und wenn sie in ihrer wissenschaftlichen und organisatorischen Gestaltung sich konkurrenzfähig mit den staatlichen Universitäten erweist, wie sie Deutschland und Oesterreich besitzen. Was Fr. Aug. Wolf über die Organisation der Universitäten sagt, möchte ich auch für die Gründung der katholischen Universität unter schreiben: „Große und in's Ganze eingreifende Veränderungen find nach meinem Ermeffen auf keiner Universität rathsam

. Die wohlthätigen Seiten der ältern Verfaffung kennt man und ge nießt noch immer die Früchte derselben; eine bessere mögliche würde man erst versuchen müffen, um sie zu beurtheilen, und ein solcher Versuch möchte in mehrerem Betracht kostbar aus fallen." Das wichtigste Moment der althergebrachten Universitäts- verfaffung ist das der Lern- und Lehrfreiheit — ohne das selbe vermag die Universität nimmermehr zu gedeihen; dieses Moment ist bereits in dem Namen berücksichtigt, mit dem der Gedanke der Gründung

einer katholischen Universität in Salzburg hinaustrat, um unter dem katholischen Adel, dem katholischen Klerus und dem katholischen Volke Freunde zu werben. Die wahre, edle, große Freiheit muß der Boden sein, in den die Universität gepflanzt wird, soll sie stattlich und segensreich sich erheben für viele, viele Jahre. Alle die Mittel und Mittelchen, die man angewendet hat. die Studirenden in eine gewiffe, allerdings wünschenswerthe Richtung zu drängen, so das Francke'sche System in Halle und die Ephorate

haben ihren Dienst versagt, das lebendige Wort und das aufmunternde Beispiel der Pro- fefforen. vor allem der freie Verkehr zwischen ihnen und den Studirenden sind die einzigen zweckdienlichen Mittel. Ein zweites, unerläßliches Moment ist die Einheit der Universität, d. i. das Vorhandensein und das Zusammengehen aller vier Fakultäten. Und von diesetn Standpunkte aus möchte ich es bedauern, wenn die katholische Universität in Salzburg nur fakultätenweise entstehen würde, und zwar nicht allein deß- halb

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Tiroler Stimmen
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Seite 4 von 6
Datum: 24.05.1909
Umfang: 6
einer katholischen Universität. Lassen Sie mich auch darüber einiges Vorbringen. Unter katholischer Universität verstehen wir nicht eine Hochschule, welche nur gläubigen Katholiken zum Besuche offen stände. Keineswegs, jeder, der durch ein Reifezeugnis den Nachweis der entsprechenden Bildung erbringt, wird ohne Rücksicht auf seine persönliche Ueberzeugung und Weltanschauung an einer katholischen Uni versität als Hörer zngelassen. Wir wollen aber durch die Gründung einer katholischen Universität erreichen

, daß gläubige Katholiken, welche die entsprechende Lehrbefähigung besitzen, als Professoren ange stellt werden, um damit die Sicherheit und Gewähr zu haben, daß auf der katholischen Universität der christliche Glaube nicht unter dem Vorwand wissenschaftlicher Betäti gung untergraben werde. Es gibt viele Männer tadellosen Charakters, welche in wissenschaftlicher Beziehung schon Her vorragendes geleistet haben, welche aber gerade wegen ihres katholischen Glaubens, wegen ihrer Ueberzeugungstreue in religiöser

Beziehung, eine Lehrstelle an einer der bestehenden Hochschulen nicht zu erreichen vermögen, da sie seitens der betreffenden Fakultät trotz ihrer anerkannten Befähigung, bei Besetzung einer Stelle selten in Vorschlag gebracht wurden. Es werden überhaupt bei Besetzung von derartigen Lehrstellen seitens der Fakultät Gelehrte von positiv katholischer Ueber zeugung meist übergangen. Durch Schaffung einer katholischen Universität trachten wir nun eben eine Hochschule zu erlangen, auf welcher als Lehrkräfte

nur überzeugungstreue Katholiken wirken. Unser Bestreben geht aber keineswegs darauf hin, nach Erlangung einer katholischen Universität die übrigen Hochschulen kampf los den Gegnern zu überlassen. Nein, im Gegenteil. Die Positionen, welche wir auf den übrigen Hochschulen mit Mühe errungen haben, müssen um jedenPreis fest gehal ten werden ungeachtet der Gründung einer eigenen katho lischen Universität. Erfreulich zu nennen ist der Aufschwung, den das katholische Berbindungs- und Vereinswesen irr den letzten Jahren

und der Gesellschaft! Bei der nun folgenden kurzen Debatte erklärte Domkapitular Perkmann, daß die Salzburger Uni versität kein Konkurrenzunternehmen gegenüber den andern Universitäten ist. Indem man daran ging, eine freie katholische Universität zu gründen, hatte man das Ziel im Auge, der katholischen Wissenschaft ein Heim und eine Stätte zu schaffen. Es ist eine nicht zu leugnende Tatsache, daß die bestehenden Universitäten Stätten für katholische Wissenschaft nicht sind. Es gibt, Gott sei Dank, staatliche

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Seite 1 von 4
Datum: 04.02.1898
Umfang: 4
noch 14 Tage ihre Mützen nur zu Hause tragen dürfen; im Gegentheil, nur die Slaven haben den Dortheil davon, wenn die deutschen Universitäten geschlossen werden. Wie es aber mit dem Grundsatz der akademischen Freiheit bei ihnen aussieht, das haben die Herren gestern wieder den katholischen Studenten gegenüber gezeigt, als mehrfach der Versuch gemacht wurde, die letzteren nicht einmal in den Gängen der Universität zu dulden. Wir begreifen ja, daß es den Herren Nationalen nicht angenehm

ist, daß sie sich trotz ihres minnigsten Liebeswerbens von den katholischen Studenten einen Korb geholt. Mit ihrem jetzigen Vor gehen aber scheinen die Herren den Katholiken den Be weis erbringen zu wollen, wie recht sie daran gethan haben, daß sie sich dem Strike nicht an schlossen. Zu Schlägereien ist es auf der Universität gestern nicht gekommen; katholische Studenten wurden zwar mehrfach die Stiege hinuntergedrängt, so um Mittag und Nachmittags gegen 4 Uhr. Die Verbalinjurien jedoch wuchsen umso üppiger. Es ekelt

uns an, dieselben in der Zeitung wiederzugeben. Wenn die Obstruktionisten im Parlament überflügelt werden konnten, dann ist es gestern in unserer Universität geschehen. Das Nachahmen der Obstruktion geht immer wnter. Man erzählt sich, daß die nationale Studentenschaft dem Rektor gegenüber sich feierlich verpflichtet habe, die Vorlesungen nicht durch Gewalt zu stören. Was ist -über gestern Vormittags, wie wir in der letzten Nummer berichteten, und gestern Nach mittags bei den Herrn Pr osess oren Po mmer, il IMjII>IUWl'llIIIPWl

über Ethnographie von Europa nahm einen ungestörten Verlauf. Bei seinem Erscheinen lebhaft begrüßt, dankte Se. Magnifizenz dem Auditorium herzlich für das stramme Eintreten für die akademische Ordnung und wahre akademische Freiheit und ermahnte, an diesem Verhalten festzuhalten. Am schwarzen Brett der Universität wurde gestern Mittags gegen 1 Uhr folgende eindringliche Note an die Studentenschaft angeschlagen: „Im Laufe des heutigen Vormittags sind die Räume der Universität der Schauplatz von Vorgängen geworden

, sondern auch für die ganze Universität mit sich ziehen. ß’rhlihrrmtihpit I erratischen Blocke bedeckt sind, erliegen der Abspülung; ^ ü u * | die anderen Partien aber, die durch eine solche Steindecke Unter den durch Erosion erzeugten Reliefformen geschützt sind, werden durch das in die Klüfte einrinnende nehmen die sogenannten Erdpyramiden wohl eine unter- Regenwasser nach und nach abgelöst und bleiben am Ab geordnete Stelle ein, weil sie durch ihre geringe Größe falle der Schlucht als isolirte Pfeiler

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