waren mit raffiniertester Wahlgeometrie für die Herren der deutschen Bolkspartei als vermeintlich sichere Burgen hergerichtet. Und das Resultat I Eine vernichtende Niederlage dieser „Volks"-Partei! Nicht ein einziges Mandat konnten die Herren gestern erobern! Ein Mandat (Linz III) fiel sogleich den Sozialdemokraten zu, in den beiden anderen L.inzer Wahlkreisen gibt es Stichwahlen mit den So- zialdemokraren; Dr. Löcker, der „Vater der Wahlresorm", (1325 St.) mit dem Soz. Gruber (974 St.) und Böheim, der bekannte
. /Nur dem prinzipiellen Standpunkt der christlichen Par teien mit den Sozialdemokraten nicht zu paktieren, auf den sich die Liberalen verlassen, und der G n a d e der Sozialdemokratie, beziehungsweise dem Entgelt, das sie dieser zugestehen müssen — wir werden darauf aufmerksam machen, sobald dieser Zahltag eintritt — ver danken es die Deutschfortschrittlichen, wenn ans Tirol überhaupt einer ihrer grossen Führer Erler und Perathoner nach Wien hinabkommt. Das ist ein ziffermäßiges Rechnungsexempel: 2112 Stimmen Erlers
gegen 2545 Holzhammer und Dobin, 1542 Stimmen Perathoners gegen 1942 Stimmen Hubers und Snoys. Wir glauben, die Rechnung ist klar. Um die beiden völkischen Führer in Tirol zurückzubehalten, brauchten nur die Sozialdemokraten auf ihren Holzhammer sich zu kapri zieren und die christlichen Parteien ebenso charakterlos zu sein wie die „Nachrichten", welche vorgestern schreiben, das Parlament werde wahrscheinlich vorzeitig aufgelöst werden, worauf sich dann die Bürgerlichen Men die Sozialdemo kraten
Wahlaufrrf für den Stichwahtkändidaten Deutschmann, befeuern Sie alle Bür gerlichen, den Sozialdemokraten niederzüstimmen! Auch da stimmt wieder die Rechnung, daß es möglich ist. Gegen die 1793 Stimmen des Herrn Abram stehen die 1238 christlichen und 664 deutschsreiheitlichen Stimmen, also 1902 Stimmen. Besorgen Sie es, daß der bürgerliche Deutsch mann gewählt wird. Das ist eine würdigere Aufgabe eines ernsten Blattes, als mit Siegen Erlers zu renomieren und uns als eine zerschmetterte Partei
über ein eventuelles Wahlkvmprounß dieser Parteien zusammen. Schon gestern abends haben hierüber unverbindliche Be sprechungen stattgefunden. Das Wahlkompromiß richtet sich in erster Linie gegen die Sozialdemokratie und be zweckt, ein weiteres Durchdringen der Sozialdemokraten in dm czechischen Bezirken zu verhindern. Die deutschen Sozialdemokraten haben ihre Parteigenossen aufgefor dert, in den Stichwahlen gegen die Klerikalen, die Christlichsozialen, die Agrarier und die All deutschen zn stimmen
