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Tiroler Stimmen
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Seite 1 von 6
Datum: 26.05.1911
Umfang: 6
L 6.--- mit .'.uiicvuns L 7-36 mit P»st . ,,K s.— H«»zj«hkigr SMeMftellung u 1L— mit Zustellung K H‘4J mit Post. . . K Si«z«l«e NAmmeru 10 HeSsr« Zum Wahlkampf im Nordtiroler Die Christlichsozialen arbeiten fieberhaft und setzen alles in Bewegung, um das Mandat des Professors Mayr zu retten und den Sieg des konservativen Kandi daten Mößl noch abzuwenden. Der Gegenkandidat Professor Mayr selbst ist dabei wahrlich nicht müßig; pendelt konstant hin und her, von einem Wahlort jurn andern, hält Konferenzen, Besprechungen

nicht denkbar wäre. Man muß sich dabei immer wieder vor Augen halten, daß lange bevor Professor Mayr feine Kandidatur ange meldet, ein katholischer Kandidat in der Person des Herrn Roman Moßl bereits offi ziell ausgestellt war, ja daß diese Ausstellung erfolgt war zu einer Zeit, da Professor Mayr ausdrücklich und definitiv erklärt hatte, nicht mehr zu kandidieren. Siehe da! Hintennach tritt Mayr plötzlich als G e g e n- kandidat auf den Plan, tut sehr beleidigt über die Kandidatur Mößls und fällt

dem katholischen Kandidaten auf diese Weise in den Rücken. Ja, wir fragen: Ist das Bedürfnis nach einer Kandidatur Mayrs so groß? Ist diese Kandidatur not wendig, so notwendig, daß es einen solchen Wahl kampf lohnt? Stellen wir vielmehr die Frage: Was berechtigtden Professor Mayr, in dieser mutwilligen Weise den Frieden zu stören und Zwietracht unter die katholischen Wähler hineinzutragen? Wie kann er seine nachträgliche Gegenkandidatur gegen den katholi schen Kandidaten Mößl rechtfertigen? Mayr sagt

, aus die bekannte Schmähschrift hinauf wäre es feig erschienen, nicht zu kandidieren. Nun, der Grund ist wohl nur eine Ausrede. Nachdem er bereits lange zuvor seinen Willen, nicht mehr zu kandidieren, bekundet, brauchte dieses Pamphlet ihn doch in keiner Weise zu einer Aeflderung feines Estk- schlusses zu veranlassen. Uebrigens hat Mayr auch nach Erscheinen jener Schrift bei sein dm anfänglich bekannt gegebenen Entschluß noch einige Zeit ver harrt. Also muß er die Gewichtigkeit dieses Argu ments

selbst nicht sehr empfunden haben. Dann hieß <$, Grund der Gegenkandidatur sei gewesen, das Mandat nicht den Liberalen auszuliefern. Wir müssen gestehen, diese Begründung scheint uns eine Anmaßung, die ans Lächerliche grenzt. Also Mayr glaubt das Mandat durch Mößl allein nicht gesichert genug, 'es bedürfe unbedingt seiner, um den Libe ralismus in den nordtirolischen Städten in die Flucht zu Magen. Mayr, der Schild und das Schwert gegen die Liberalen! Mit diesem Gedanken muß man ^inzs erst vertraut

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Tiroler Stimmen
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Seite 1 von 6
Datum: 14.04.1911
Umfang: 6
, um eine Verständigung zu ver eiteln und den wildesten Kamps herauszubeschwören. Das beste Mittel hiezu ist natürliche, die Gemüter der Wählermassen zu erbittern und aufzureizen. Diese Machenschaften konzentrieren sich um die Person des ehemaligen Abgeordneten der Nordtiroler Städte Professor Mayr. Gestern erschien im Wahlkreis der Nordtirolischen Städte ein Flugblatt mit der Aufschrift: „Prof. M. Mayr von den christlichsozialen Wählern — abge lehnt". Als Herausgeber war ein Gottfried Kirch- bichler, Innsbruck

erstickte, verdanken die SOU Ö SA a ^ ü01t frommen Legenden, in denen dw Naturgeschöpfe, Pflanzen und Tiere, zumeist als IEagf 14. Mit 1«lh Strohmann zu tun. Der Druck erfolgte in der liberalen Druckerei Lampe. In dieser Flugschrift wird Prof. Mayr als unverläßlicher und selbstsüchtiger Politiker verrissen und geradezu zum Verräter' gestempelt: „noch jede Partei, der er angehörte," hintergangen zu haben. Die Flugschrift zeichnet dann auf der zweiten Seite ein recht ungünstiges Charakterbild: Mayr

als Theologe, Mayr als Deutschradikaler, Mayr als Duellant, Mayr als Judenliberaler, Dentfchsrei- sinniger, Mayr als Konservativer, Liberal und katho lisch zugleich, Mayr als Christlichsozialer usw., lauten die fettgedruckten Zwischenaufschriften dieses als Cha rakterbild hingestellten Abschnittes. Dann wird Doktor Mayr vorgehalten, daß er in konservativen Blättern gegen die Christlichsozialen geschrieben habe. Die Flugschrift, die sich durchwegs an die christlichsozialen Gesinnungsgenossen wendet, fordert

zum Schlüsse diese auf, Prof. Mayr abzuschütteln: „Benützen wir-die politische Waffe, den Stimmzettel. Treten wir in'den Wahlkampf ein mit der Losung: Hinaus mit Professor Mayr aus der christlichsozialen Partei!!" So schließt diese Flugschrift. Wir haben dieselbe auch bereits gestern morgens mit der Post zugeschickt erhalten. Der Eindruck, den sie juns machte, war, daß man es da mit einem liberalen Preßerzeugnis zu tun habe. Da das Zeug nur von einem Strohmann gefertigt war, legten wir ihm keine weitere

Bedeutung bei. Anonyme Angriffe sind nur ein Zeichen der Feigheit des Verfassers. Und wenn er sich hinter dem Decknamen eines Stroh mannes verbirgt, macht das die Sache nicht besser. Das ist unser Standpunkt. Wie staunten wir aber, als wir gestern den „An zeiger" lasen. Dort wird die anonyme Flugschrift ganz unverblümt der konservativen Partei zugeschrie ben. Die christlichsoziale Parteileitung hätte erfahren, daß die Konservativen gegen Prof. Mayr ganz gewiß einen Gegenkandidaten nominieren

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Tiroler Stimmen
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Seite 3 von 6
Datum: 07.06.1911
Umfang: 6
des „Goldenen Stern" !mtt Ein bedeutender Teil der Versammlung mußte r 'fi en im Garten Platz nehmen und folgte von dort lus den Vorgängen. Es waren alle möglichen Partei- rLtHpruncten vertreten, am lautesten benahmen sich % Geaenredner und Gegenschreier die Christlich em^ Doch werden diese Herren heute wohl selbst B Überzeugung gewonnen haben, daß infolge ihres Auftretens in Hall das Kraut des Herrn Prof. Mayr niät fett geworden ist. ^ Herr Dr. Josef v. Wackernell eröffnete als Präsident des einberufenden

nicht auseinandergejagt habe, weil alle nichts nutz waren, sondern nur wegen jener, die nicht arbeiten wollten und dazu gehören die Sozialdemokraten. Die soll man deshalb ausschalten. Redner wendet sich zu den Aus führungen Mößls, die er als gleichbedeutend mit dem christlichsozialen Programm hinstellte. Das unterschrei-, ben die Christlichsozialen alles. Mößl habe unter lassen zu sagen, wie er sein Programm durchführen wolle, ohne bei der christlichsozialen Partei zu sein. (Heiterkeit und Zwischenrufe.) Prof. Mayr

, die zu dieser biographischen Skizze ge- oient haben: Marie Caroline, Duchesse’ de Berry par le Vi- K°? n 0 e oe Reiset, Paris, Choupil, 1906, Die Memoiren "Utnants Petit Pierre über die Gefangenschai' To?de?^ Relation des Arztrs Dupuytren 'ftfter den der' lokf von Berry; ferner« Mem'F Geschichte ^ UttÄ * "i bllrvoni di Napoli«, »«S. der Königin Carolinl von „Neue Tiroler Stimmen" das meiste schon durchgeführt, wenigstens zum Teil, Mayr hat für die Beamten viel erreicht (Widerspruch), ebenso für das Gewerbe

und die andern. Mayr macht allerdings keine große Reklame mit seinen Leistungen. (Stürmische Heiterkeit und Zwischenrufe.) Ongania er- erklärt fortfahrend, daß die Versammlung zwar lache über seine Behauptungen, das werde aber den Sieges zug der christlichsozialen Partei nicht aufhalten (er neuerte Heiterkeit). Der Redner versuchte noch mancher lei anzuführen, was der Gegenkandidat Prof. Mayr geleistet habe, so die internationale Vereinigung der Städtevertreter. Da die Haller Wähler davon aber keinen Vorteil

verspürt haben, vermochte der Redner sie nicht zu erwärmen. Es klatschte zwar die mitge brachte Mayr-Garde nach Herzenslust, aber die Majori tät der Versammlung empfand keine Lust zum Bei fall. Schließlich wollte Herr Ongania den Trumpf ausspielen, indem er behauptete, Mößl habe in einem Brief zugesagt, daß er die christlichsozialen Ideen ver treten werde, den Brief könne er vorweisen. Herr Mößl protestierte und das Publikum rief: „Heraus mit dem Brief!" Nun erklärte Herr Ongania, den Brief

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Tiroler Stimmen
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Seite 5 von 8
Datum: 24.12.1884
Umfang: 8
Anlagt ri dt» Mit« Tiroler Stimmu" Nr. 296. L«- Attentat auf Vorsteher Josef May». ». Ebbt (bei Kufstein), 21. De,. Mit tiefer Entrüstung und wahrhaftem Ekel hat man hier allgemein, selbst feiten» der Anhänger de» Herrn Mayr, dir Auslegung aufgenommen, welche da» »Innsbrucker Tagdlatt" mit der nur ihm eigenen Perfidie dem Attentat auf unserm Borsteher Josef Mayr gegeben hat. Wahr ist, daß die große Mehrheit der Gemeinde und nicht minder die Nachbargemeinden, besonder» die nach Ebb» eingepfarrte

Gemeinde Buchberg, allen Grund hat, mit dem Borfteher Mayr höchst unzufrieden zu sein, nicht blos wegen seine» Liberalismus, dem er geradezu fanatisch ergeben ist, sondern wegen seiner ganzen Gebahrung; wahr ist, -aß man mit ollen gesetzlichen Mitteln darnach strebt, wenn die Zeit kommt. Herrn Mayr das Borsteheramt abzunehmen, denn seine Eigenmächtigkeit, durchtränkt von dem giftigsten Liberalismus, ist geradezu unerträglich; wahr ist, daß selbst frühere eifrige Anhänger desselben und gerade

die angejehensten unter ihnen, welche wahrscheinlich das „Tagblatt" mit dem Namen der „Gebildeten von EdbS" bezeichnen will, sich von ihm abgewendet haben, ja abwenden mußtm, denn das, was Mayr mitunter that und verfügte, daS war weder liberal noch ge bildet, sondern einfacher Absolutismus; wahr ist, daß bei hohen und höchsten Behörden mündlich und schriftlich gegen daS Ge bühren MayrS Vorstellungen und Beschwerden eingelegt worden find; wahr ist leider auch, daß all' dieses wenig geholfen, daß Mayr immer

Stützen in der Beamtenschaft, als deren intimer Freund er ja überall gilt, gefunden hat und daß ihm, dem genauen Kenner des Gesetzes und seiner verschiedenen Krümmun gen, bis jetzt noch nicht beizukommen war; wahr ist auch alles, was in den Zeitungen über Mayr stand, denn er wäre sicher nicht der Mann, das alles ruhig hinzunehmen, wenn es nicht so wäre: aber daS alles zugegeben, ist rS dessenungeachtet eine ungeheuere Frivolität oder, wie Sie richtig gesagt haben, eine „bodenlose Infamie

dieses Jahres von Jakob Achleitner, Bauersmann zu Nußham in Buchberg bei EbbS, das dem Letzteren gehörende sogenannte Schneidergütel, vom 30. Jänner ds, Js. angefangen, auf die Dauer von 3 Jahren um den vereinbarten ratenweise zu ent richtenden Jahres-Pachtschilling per 125 fl. in Pocht übernom men. Mayr, Gemeindevorsteher in Ebbs, hat schriftlich den Pachtvertrag verfaßt und darin unter andern auch die Bestimmung aufgenommen, daß für den Fall, als der Verpächter gezwungen sein sollte, eine Pachtzins-Rate

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Tiroler Stimmen
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Seite 6 von 6
Datum: 22.06.1911
Umfang: 6
tikern scheinen diese Worte nicht vorgestellt zu sein. Mindestens tun sie so in dem konkreten Falle, wo es sich um die Niederlage des früheren Reichsrats abgeordneten Professor Mayr in den Nordtiroler Städten handelt. Da fehlt ihnen vollkommen die reuige Selbsterkenntnis und das Bewußtsein der eige nen Schuld, der „insu maxima culpa“. Sie suchen den Schuldigen auswärts, nur nicht im eigenen christ lichsozialen Lager. Und wenn waschechte christlich soziale Politiker einen Sündenbock suchen

die konser vative Parteileitung und das Hauptorgan der Partei, die „Neuen Tiroler Stimmen", die nichterfolgte Wiederwahl des Herrn Dr. Mayr verschuldet haben. Die einen sagen, dieser Erfolg sei erreicht worden, weil die „Stimmen" zu viel geschrieben haben, indem sie auf die eigenartigen Flugschriften der christlichen Agitation immerfort reagierten, die andern klagen die „Stimmen" an, daß sie zu wenig geschrieben haben und daß sie es insonderheit unterließen, einen warm empfundenen Wahlaufruf für Mayr

auszuliefern, hat man nichts gehört von Verrat. Da war alles ganz gut und recht, wie der christlichsoziale „Tiroler Anzeiger" schrieb, dem katholisch-konservativen Wahlwerber werde es in der Stichwahl gehen „wie weiland Moses, der auch das Gelobte Land zwar sehen, aber nicht betreten durste". Haben die „Stimmen" es so gemacht? Nein! Uns wird vorgeworfen, daß wir keine Stichwahlparole für Mayr publizierten. Ja glauben die Herren, dy.tz ihm überhaupt eine Empfehlung und Wahlhilfe von konser vativer Seite

angenehm war? Hatte er nicht selbst in Hall am 24. April laut „Anzeiger"- Bericht auf einer Versammlung bekundet, daß ihm die Zwitter stellung des Kompromißkandidaten sehr verleidet sei und daß es chn freue, „die drückenden Fes seln der Kompromißrücksichten von der geg nerischen Partei gelöst" zu sehen. So sprach Professor Mayr selbst und jetzt jammern seine vergeßlichen publi zistischen Anwälte/ daß wir Konservative irgendein Kompromiß, das gar nie bestand, nicht eingehalten hätten

den Gemeinden ausgedrängt. Durch die Rüpelhaftigkeit, mit der die Agitation gerade gegen Mößl betrieben wurde, hat man mit Gewalt die Gewerbetreibenden abgestoßen. „Kleisterschmierer" nennt man einen Meister nicht, der ein ehrliches Gewerbe betreibt und in seinem Berufe hoch angesehen ist. Dann hat der impertinente Haß gegen die Haller Stadtgemeinde der Kandidatur Mayr selbstverständlich mehr geschadet als geholfen. Da haben auch die andern Gemeinden gesehen, was ihnen gedroht ivird

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Tiroler Stimmen
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Seite 3 von 6
Datum: 02.05.1911
Umfang: 6
Dienstag, den 2. Mai 1911. „Re«e SCitolet Stwrmen" ferv ativ en Kandidaten betrachtet und sich nicht wenig zugute getan, für einen solchen eingetreten zu sein. Wenn übrigens Professor Mayr behaupten wollte, damals tatsächlich nicht als konservativer Kan didat aufgetreten zu sein, so müßte daraus nur fol gen, daß er seine mit Unterschrift erhärtete Ver pflichtung nicht ernst genommen habe. 2. Professor Mayr hat bereits einige Tage nach der Wahl seinen Uebertr'itt zur christlichsozialen Partei

angemeldet, und zwar bevor noch der Beitritt der übrigen Konservativen erfolgt oder überhaupt nur sicher war. Die Fusion der ehemaligen Konservativen ist am 31. Mai 1907 er folgt. Mayr hatte seinen Eintritt schon acht Tage früher vollzogen. Er konnte sich des Beitrittes der übrigen Konservatrven zur christlichsozialen Partei gar nicht versichert haben, deshalb nicht, weil derselbe vorher gar nicht sicher stand. Im Gegenteil, die Salzburger und Steirer wauen anfänglich sogar nicht dafür. Erst

in der Konferenz am 31. Mai wurde nach längerer Debatte, in der Morsey und Fuchs gegen den Anschluß gesprochen, der Beitritt beschlossen. Professor Mayr hat seinen Uebertritt auch keineswegs nach schriftlicher Zustimmung „jenes" Mitgliedes der konservativen Parteileitung vorgenom men, umgekehrt, er hat keinen Menschen'gefragt und erst einige Wochen nachher in einem Privatbriefe die nachträgliche Genehmigung angesucht. Was hätten die Konservativen einem solchen Vorgehen gegenüber auch hinterher machen sollen

? Diese trockenen Tatsachen sprechen für sich, jeder kann sich daraus seine Gedanken selber machen. Seither hat Professor Mayr sein zweideutiges Verhalten, das den Beginn feiner politischen Lauf bahn charakterisiert, nicht geändert. Es ist darum begreiflich, daß er auf konservativer Seite Sympathie und Vertrauen nicht finden kann. Zwei Partei- männer in einer Person vereinigen kann man halt nicht, auch nicht, wenn man es geschickter an- fangen würde. Heute bei den Christlichsozialen über die Konservativen

herfallen und in den christlichso zialen Blättern Sturmartikel gegen sie loslassen, morgen bei den Konservativen über Schöpfer und Schraffl schimpfen und die konservative Gesinnung beteuern, das geht einmal nicht. Wenn daher Pro fessor Mayr sich der freundschaftlichsten Beziehungen zu den meisten der hervorragendsten (Haben die mehr als eine Stimme? D. R.) konservativen Wählern rühmt, so wird man in konservativen Kreisen für diesen unge schickten Trick nur ein Lächeln haben. Sollten

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Tiroler Stimmen
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Seite 2 von 8
Datum: 24.06.1911
Umfang: 8
zu lassen. Was man doch nachträglich immer alles erfragt! Aus dem Wahlkreis der Nordtiroler Städte. Eine Erwiderung aus Wahlerkreifen. ,Anzeiger" vom Donnerstag bringt auf der Der ersten Seite einen Artikel, in welchem jene Wähler der Nordtiroler Städte, die den Herrn Dr. Michael Ma y r nicht wählen wollten, arg mitgenommen wer den. Mit ihren „katholischen Grundsätzen soll es ja doch nicht weit her sein". Warum denn? Weil die „Tiroler Stimmen" schrieben, sie hätten erklärt, „den Mayr wählen wir einfach

nicht!" Ich gehöre nicht zu den führenden Herren in einer der Nordtiroler Städte, und weiß nicht, ob die „Füh renden" Das gesagt haben, aber das eine weiß ich: Wir hätten den Mayr wirklich nicht gewählt, auch wenn pie Parteileitung und auch wenn Hochw. Herr Dekan Kerle in Imst oder ein Dr. H a f f n e r oder ein Dr. Waitz in Hall, die der „Anzeiger" herern- zerrt, däs uns anempfohlen hätten. Und wir wessen gut, warum wir ihn nicht wählen wollten. 'Wir hatten die Wahl zwischen Dr. Ko fl er und Maya Der erster

Dr. Ko fl er wirklich so ein gefährlicher Kirchenfeind wäre, so wissen wir wenigstens, was wir an ihm haben, einen offenen Gegner. Bei Dr. Michael Mayr aber weiß niemand, was er an ihm noch haben kann. In einem christlich- sozialen Flugblatt, das hier ganz allgemein dem Herrn Schraffl zugeschrieben wird, weil es den früheren Schraffl-Schriften so ähnlich ist, wurde uns gesagt, daß Mayr früher auch ein Freiheitlicher war, dann .Konservativer und zuletzt Christlichsozialer ge worden ist, und daß man noch weiteres

, wo noch die andern konser- vativen Abgeordneten da waren, da las man schon, Mayr sei christlichsozial geworden. Uebers Ohr geharrt hat er uns auch rn meler anderer Beziehung. Was hat er in den vier fahren für das Gew erbe getan? Nichts, wir wenigstens haben nichts gesehen oder gespürt. Im Gegenteil, lapter neue Belastungen, Besteuerungen, und was wir erreicht haben, haben wir durch ergene Organisation und besonders durch die selbstlose Ber- bilfe unseres Mößl erreicht. Die Fernbahn hat er auf ein Sackgeleise geschoben

, weck er ttt Telfs den Witz sich erlaubte, die Nassereit—Telfs—Innsbruck- Linie anzuregen und zu versprechen, in und Landeck selbstverständlich die obere Verbindung. Dre fertige Bintschgaubahn ist dem Fern ferner als \t, und fönst noch vieles andere. Was uns Konservative auch sonst stark abgestoßen hat, das ist seine Haltlosigkeit in dem religiös- politischen Belangen. Wie hat mcht Mayr sich stets als den festesten Hort für die Rechte und Frei heiten der katholischen .Kirche aufgespielt! Dann wurde

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Tiroler Stimmen
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Seite 2 von 6
Datum: 29.11.1909
Umfang: 6
Abg. Professor Mayr und die „Neuen Tiroler Stimmen". So lautet jetzt eine geradezu ständige Rubrik im „Tiroler Anzeiger". Es ist erst wenige Tage her, daß der „Anzeiger" einen längeren Brief des Herrn Pro fessors und Abgeordneten über sein unerquickliches Ver hältnis zu den „Stimmen" veröffentlichte, da kam am Samstag schon wieder eine neue Publikation. Wir ver muten zwar, daß sich die tirolische Oeffentlrchkeit über den Abgeordneten der nordtirolischen Städte ihr Urteil bereits

zusammengestellt hat, allein weil der Herr Abge ordnete so beharrlich fortfährt weitere publizistische Bei träge zu liefern, scheint er darauf Gewicht zu legen, daß die Diskussion über ihn nicht aufhört. Viel Platz können wir heute nicht spendieren Darum müssen wir den Brief in Kleindruck zitieren. Herr Pro fessor Mayr schreibt dem „Tir. Anzeiger": Geehrte Redaktion! Da in der Entgegnung der „Neuen Tiroler Stimmen" vom 24. d. M., Nr. 268, die Anschuldigungen, welche einerseits in bezug auf meine religiöse

auf meine Ehrenhaftigkeit sich die Vorwürfe auf meine Tätigkeit als Mitglied des Diözesankomitees beziehen, welches mich zum Obmann des Diözesanbeirates für den Piusverein wie zur Vertretung im katholischen Zentralkomitee und in der Zentralleitung des PiuSvereines berufen hat. In aller Hochachtung Prof. Dr M. Mayr Wien, 26. Nov. 1909. So der Brief des Herrn Abg. Mayr an den „Ti- roler Anzeiger", dessen ^gleichlautende Ausfertigung auch uns, aber ohne das Ersuchen um Veröffentlichung, zuge sendet wurde

. Wir haben auf die Lektüre dieses Briefes hin, die seit 22. Oktober mit Bezug auf Profeffor Mayr erschienenen Artikel, Anfragen und Zuschriften der „N. T. St." durchforscht, aber Anschuldigungen einerseits in bezug auf seine „religiöse Gesinnung", anderseits in be zug auf seine „persönliche Ehrenhaftigkeit" haben wir noch nicht entdecken können. Die Artikel, Anfragen und Zu schriften befaßten sich mit dem Politiker und Volksver treter Dr. Mayr und mit seinem Auftreten vor der breitesten Oeffentlichkeit. Darüber

meinen wir, wird man die Leute noch Artikel schreiben, Anfragen richten und Zuschriften veröffentlichen laffen müffen. Was da ge schrieben wurde, scheint uns auch durchwegs Fußend Kopf zu haben. Wir wüßten nicht, was dq weiter zu beweisen wäre oder zu widerrufen. Herr Professor Mayr hat in seinem letzten Brief an die „Tiroler Stimmen" mit un höflichen Titulaturen wie: „schamloser Verleumder und Ehrabschneider" herumgefuchtelt. Er scheint zu glauben, daß wir ihn darum verklagen werden. Er mag getrost sein, so rachsüchtig

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Tiroler Stimmen
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Seite 1 von 4
Datum: 18.12.1884
Umfang: 4
uns an's Schreiben; denn was Niemand für mög lich gehalten hätte, ist geschehen: Das »Innsbrucker Tag- blatt^ vom gestrigen Datum hat die Stirne, die konservative Partei des Landes und ihre Be st re» bungen für ein auf den bekannten liberalen Ge meindevorsteher und Nagelschmied Mayr vonEbbs von Seite eines halbverrückten, dem Trünke erge- • benen Menschen aus Privatrache ausgeübtes an gebliches Mordattentat verantwortlich zu machen ^ und sie auf diese Weise unter die Mordbuben ein zureihen

Aufschrift: »Eine Blüthe »er klerikalen Agitation" vorerst, wie folgt: „Man schreibt uns aus Kufstein, 16. Dezember: Auf den weitbekannten liberalen Gemeindevorsteher Mayr in Ebbs ist gestern ein Mord-Attentat unternommen worden. Ein Sattler aus Ebbs mit Namen Daxenbichler begab sich in das : Geschäftslokal des Herrn Mayr und verlangt« etwas zu kaufen. ! Als Mayr die Waare von einer Stellage herunter nehmen wollte, j stieß ihm Daxenbichler ein geschliffenes Mesier in den Rücken. , Glücklicherweise

ist die Wunde nicht gefährlich. Der Verbrecher, i welcher sogleich gefänglich eingezogen wurde, hat die scheußliche That aus reiner Rache verübt, was wohl daraus hervorgeht, daß er, von Kufstein heimgekehrt, äußerte: „Den Mayr muß ich ? heute noch umbringen". — An diese, wie aus anderweitig vor- J liegenden Berichten und aus obiger Darstellung selbst hervorgeht, ! ganz objektiven und wahrheitsgetreue Notiz knüpft nun das „Tag- ! blatt" folgende niederträchtige, durch nichts als sei- j nen eigenen blinden

Haß motivirte abscheuliche : Insinuation: „Da Herr Mayr als ein sehr gutmüthiger wohlwollender Mensch in seinem Privatleben gewiß Niemandem etwas zuleide thut, waS zur Rache herausfordern oder reizen könnte, so glau. ben wir nicht irrezugehen, wenn Mir «rnfall auf Herrn Mayr, den unser Kufsteiner Korrespondent als Akt »reiner Rache" bezeichnet, als eine Blüthe der klerikalen Agitation markiren. j Es gibt wahrscheinlich keinen Gemeindevorsteher im ganzen Lande, welcher dem klerikalen Ueber- muth

mit gesetzlichen Mitteln energischer entgegen getreten wäre als Herr Mayr und wohl auchkeinen, gegen welche in den klerikalen Blättern eine so systematische Hetze betrieben wurde, wie wieder gegen Herrn Mayr, dem die schwarze« Fanatiker aber nichts anhaben konnten. Ru« Versucht es einer der Aufgehetzten mit dem geschlissenen Meffer! Das nimmt sich im Dienste de« Glaubens und zur Hebung der Religion prächtig aus. Hübsche Blüthen einer bekannten Saat. Da können bei der Ernte nur gute Früchte eingeheimSt

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Tiroler Stimmen
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Seite 5 von 6
Datum: 12.03.1885
Umfang: 6
45 fl. am 1. Dezember v. Js. fällig war. Als Daxen bichler diesen Termin ohne zu zahlen verstreichen ließ, ward ec am 3. Dezember v. Js. von Achleitner beim Bezirksgerichte in Kufstein um diesen Betrag geklagt und wurde die bezügliche Tagsahrt aus den 15. Dezember v. I. im Bagatellverfahren an geordnet. Mittlerweile hatte der Gemeindevorsteher in Ebbs, Josef Mayr, beim Bezirksgerichte seine Meinungsäußerung dahin abgegeben, daß Daxenbichler auf dem „Schneidergütl" schlecht gewirthichaftet

ließ. Um 4% Uhr Abends am 15. Dezember kam Daxenbichler mit der Mordwaffe in der Tasche nach Ebbs, ging in das Haus des Vorstehers Mayr, der zugleich Krämer ist, und verlangte Nägel zum Kaufe. Mayr ging selbst in den Laden, um ihm das Ver langte zu geben. Im Laden angekommen sagte Daxenbichler zu Mayr: „Du hättest dem Bezirksrichter auch nicht zu sagen brauchen, daß ich dem Jakob Achleitner sein „Gütl" verschlech tert habe." Daraufhin erklärte Mayr: „Das sagen doch alle Leute, daß du ihm das „Gütl

" schlechter gemacht hast; dies könnte ich doch nie umsteh'n." Nachdem Mayr dies gesprochen, wandte er sich dem Fensterbalken zu, um das dort liegende Paquet Nägel zu nehmen, allein in diesem Augenblicke erhielt er rückwärts einen Stich, den ihm Daxenbichler, der hinter ihn ge sprungen war, versetzt hatte. Als er sich umwendete sah er den Attentäter noch davon renne». Dieser kam bald darauf zum Grafenwirthe in Ebbs, zeigte im Beisein des Wirthes Georg Kalkschmied, besten Frau Maria und der Kellnerin Maria

Mühlauer ein Stichmesier mit der Erklärung vor, daß er damit soeben den Vorsteher Mayr in seinem Laden erstochen habe. Dem fügte er noch bei, daß er nun auch seine 3 Kinder um bringen müsse, denn er werde lebenslänglich eingesperrt und dann würden sie brodlos sein. Die Anwesenden suchten ihn der Kinder wegen zu beruhigen und versprachen ihm, für seine Kinder sorgen zu wollen. Unter dessen erschien der Gensdarm Tschappeller, der ihn verhaftete. Diesem gegenüber gestand er ebenfalls, daß er den Mayr

um- gebracht habe. Auf die bestimmte Versicherung des Gensdarm, daß Mayr noch lebe und die Wunde nicht so arg sei, rief Daxenbichler in Erregung aus: „Was? hab' ich ihm nicht so viel derthan!" worauf er in den Arrest abgeführt wurde. In der Voruntersuchung, sowie heute bei der Hauptverhandlung ge stand Daxenbichler die That unumwunden und reumüthig ein, sowie selbe hier geschildert ist und fügt heute nur noch hinzu, daß er ursprünglich beabsichtiget habe seine Familie, den Mayr, den Achleitner

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Seite 3 von 4
Datum: 11.03.1885
Umfang: 4
Tagfahrt aus den 15. Dezember v. I. im Bagatellverfahren an geordnet. Mittlerweile hatte der Gemeindevorsteher in Ebbs. Josef Mayr, beim Bezirksgerichte seine Meinungsäußerung dahin abgegeben, daß Daxenbichler auf dem „Schneidergütl" schlecht gewirthschaftet habe. Bei der Bagatellverhandlung am 15, Dez. wurde Daxenbichler zur Zahlung an Achleitner verurtheilt und •sofort faßte er den Entschluß, sich am Gemeindevorsteher von Ebbs für deffen oberwähnte Aeußerung zu rächen. Zu diesem Behufe

wollte er sich einen Revolver kaufen, jedoch langte hiezu seine Baarschaft nicht aus; ein sogenanntes „Stilet" konnte er momentan nicht auftrciben, deshalb kaufte er sich um 20 kr. beim Schlossermeister Jakob Gerber in Kufstein ein gewöhnliches 11 cm. langes Stichmeffer, welches er noch schleifen ließ. Um 4% Uhr Abends am 15. Dezember kam Daxenbichler mit der Mordwaffe in der Tasche nach Ebbs, ging in das Haus des Vorstehers Mayr, der zugleich Krämer ist, und verlangte Nägel zum Kaufe. Mayr ging selbst in den Laden

, um ihm das Ver langte zu geben. Im Laden angekommen sagte Daxenbichler zu Mayr: „Du hättest dem Bezirksrichter auch nicht zu sagen brauchen, daß ich dem Jakob Achleitner sein „Gütl" verschlech tert habe." Daraufhin erklärte Mayr: „Das sagen doch alle Leute, daß du ihm das „Gütl" schlechter gemacht hast; dies könnte ich doch nie umsteh'»." Nachdem Mayr dies gesprochen, wandte er sich dem Fensterbalken zu, um das dort liegende Paquet Nägel zu nehmen, allein in diesem Augenblicke erhielt er rückwärts

einen Stich, den ihm Daxenbichler. der hinter ihn ge sprungen war, versetzt hatte. Als er sich umwendete sah er den Attentäter noch davon rennen. Dieser kam bald darauf zum Grafenwirthe in Ebbs, zeigte im Beisein des Wirthes Georg Kalkschmied, deffen Frau Maria und der Kellnerin Maria Mühlauer ein Stichmeffer mit der Erklärung vor, daß er damit soeben den Vorsteher Mayr in seinem Laden erstochen habe. Dem fügte er noch bei, daß er nun auch seine 3 Kinder um bringen müffe, denn er werde lebenslänglich

eingesperrt und dann würden sie brodlos sein. Die Anwesenden suchten ihn der Kinder wegen zu beruhigen und versprachen ihm, für seine Kinder sorgen zu wollen. Unter dessen erschien der Gensdarm Tschappeller, der ihn verhaftete. Diesem gegenüber gestand er ebenfalls, daß er den Mayr um gebracht habe. Auf die bestimmte Versicherung des Gensdarm, daß Mayr noch lebe und die Wunde nicht so arg sei, rief Daxenbichler in Erregung aus: „Was? hab' ich ihm nicht so viel derthan!" worauf er in den Arrest abgeführt

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Tiroler Stimmen
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Seite 2 von 6
Datum: 27.06.1911
Umfang: 6
an das medizinische Professorenkollegium und vor dem Unter richtsminister habe ich ausdrücklich erklärt, daß meine Schritte nicht die Eroberung eines Lehrstuhles oder andere Vorteile zum Zwecke hätten, sondern nur dte Wiederherstellung meiner wissenschaftlichen — und meiner Beamtenehre, die ich für verletzt erachtete. Durch einen Freund des Abgeordneten Professor Dr. Michael Mayr wurde mir zweimal parlamenta rische Hilft seitens der christlichsozialen Partei ange- hoteu, fast Möchte ich sagen aufgedrängt

— wenn du tuederfällst und mich anbetest. Ich habe ent- Weden abgelehnt, mich um solche Hilfe zu bewerben. Wenn fetzt einzelne Herren, die es wissen könnten, laut herumerzählen, ich hätte in jener Zeit — und es war eine schwere Zeit — den Professor Michael Mayr um seifte Hilfe angefleht, so ist das einfach Lüge. Die katholische Studentenschaft war damals auf gelegt, weil im Besetzungsvorschlage für die Lehrkanzel für medizinische Chemie mein Name nicht genannt war, und weil auch recht deutliche Gerüchte

nach Ablegung des Rucksackes und Loslösung der Fußeisen ins Gleiten kam und durch festes Eindrücken der Schuhe emen Halt zu gewinnen suchte. bringt. Macht der „Anzeiger" nicht geradem nt? dem Fürstbischof den Vorwurf, er habe eine m, rechte Verteilung der Piusvereinsgelder, die ä „ gewidmet" waren, „durchgedrückt". Pfui, sollen sich die Herren! Die Autorität in den e! herunterzerren durch verächtliche Anschuldigungen dann sich wieder Mit scheinheiligem Augena nö auf sie berufen, wie jetzt bei der Mayr-Wahl

. Verschiedenes zum Streit um das Pro fessor Mayr - Mandat. Der „Anzeiger" hat jetzt Tag für Tag die er sehnte Gelegenheit, seine saftigsten Stilblüten aus zukramen oder durch den unterlegenen Herrn Stich wahlkandidaten, der, wie von wissenden Persönlich keiten versichert wird, sich die Artikel im „An zeiger" selbst besorgt, auskramen zu lassen. Zu den fleißigeren Mitarbeitern bei diesem bereits länglich gewordenen Nachwort gehört eine Zelebrität der Nach barstadt Hall, ein Herr, der dem verunglückten Kandi

daten durch seine überspannte Agitation sehr geschadet hat. Man muß den Herrn gerade seine Geistesprodukte ablagern lassen, sonst könnte es ihm schaden. Ein bißchen langweilig ist es schon, was er da schreibt, immer nur „Verrat, Verrat, elender Verrat". Mögen es die Freunderln des Herrn Dr. Mayr wiederholen, wie oft sie wollen, das Publikum glaubt's ja doch nicht. Außer dem gewesenen Herrn Kandidaten und seinem Haller Sancho Pansa, die jetzt die publizistische Hauptarbeit leisten, scheinen

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Tiroler Stimmen
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Seite 3 von 8
Datum: 05.08.1911
Umfang: 8
Be zirke zur Fortsetzung ihrer Arbeiten mehrere Tage auf halten. Dieselbe besteht aus 18 Personen und hat im Hotel Central Wohnung genommen. In Rom angeschwärzt. Es wird wohl kaum je vorgekommen fein, daß ein durchgefallener Kandidat sich nach Rom gewendet hat, um bei der obersten kirchlichen Behörde über di Wähler, die ihn nicht gewählt haben, Klage zu führen und überhaupt alle jene Leute anzuschwärzen, denen der Dnrchgefallene die Schuld an feinem Mißerfolg beimißt. Nur Herr Professor M. Mayr

hat sich das geleistet. Er gibt selbst im „Tiroler Anzeiger" davon Kunde, daß er gegen die widerhaarigen Nordtiroler Wähler und feine sonstigen Gegner, die er sich einbikdet, in Rom Be schwerde geführt habe. Der „Anzeiger" schrieb vor ein paar Tagen folgendes und die andern christlichen Blätter drucken es ihm nach: „Herr Professor Mayr hat wegen der Ver dächtigungen konservativer Blätter in bezug ans seine religiöse Haltung im politischen Leben eine private Beschwerde an einen hohen maßgebenden Prälaten nach RoM

gerichtet. In der Antwort, welche eine scharfe Verurteilung sogenannter konser vativer Führer enthält, die bei der Wahl eines Kulturkämpfers mithelfen, mitag stieren oder eine solche stillschweigend gntheißen, wird mitgeteilt, daß der Heilige Vater von diesem Skandal Kenntnis erhalten habe und es wird Professor Mayr ersucht, unbeirrt wie bisher, als treukatholischer Mann im Hinblick auf das hohe Ziel unserer katholischen Sache weiterzuarbeiten." So erzählt Herr Professor Mayr im „Anzeiger". Wir pflegen

auf die Raunzereien des Herrn gewesenen Abgeordneten seit längerer Zeit nicht mehr zu ant worten. Die Oeffentlichkeit nimmt sie ja doch nicht ernst. Aber jetzt, nachdem er die oberste kirchliche Stelle hereingezogen hat. Mögen doch einige Worte spendiert werden, nur um die bedauerliche Taktlosig keit des Herrn Professors zurückzuweisen. Wir kon statieren, daß in Wählerkreisen und an hoher Stelle die Ueberzeugung herrscht, daß Herr Professor Mayr durch fein Hereinzerren Roms eine geradezu phäno menale

Taktlosigkeit begangen hat, die man einem Manne in feiner Stellung nicht zutrauen möchte. Er hat sich, durch seinen Auschwärzungs versuch aber seine Stellung bei den Wählern der Nordtiroler Städte gewiß nicht verbeffert. Das geht denn doch nicht an, daß ein Herr wie Professor Mayr die Wähler einfach zwingen kann, ihm die Stimme zu geben mit dem Hinweis: „Wählet mich, sonst werde ich euch in Rom annageln!" Wahrscheinlich würde man sich auch in Rom für solchen Dienst bedanken. Wir raten des halb, die römische

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Tiroler Stimmen
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Seite 6 von 6
Datum: 04.05.1911
Umfang: 6
Seite. 6 Nr. 102. „Neue Tiroler Stimmen' großem Enthusiasmus der Bevölkerung nach 4tagigem hartnäckigem Kampfe hier eingezogen. Die Stadt ist ruhig, obschon außerhalb derselben vollständige Anarchie herrscht. Wählerversammlung des Herrn Professor Mayr m Hall. Gestern abends fand im Gasthaus „zum Stach" eine von den Christlichsozialen einberufene Wähler versammlung statt, in der sich Herr Dr. Mayr vor stellte. Es erschienen 60 Personen, die aber nicht alle Wähler im Städtewahlkreis

sind. Den Vorsitz hatte Herr Ingenieur Schlosser. Herr Dr. Mayr hielt eine sehr lange Rede, worin er sich zuerst einmal Wer die Geschichte seiner Kandidatur im JahrG 1907 ver breitete. Damals sei er der einzige Koinpromißkandi- dat gewesen, den die Christlichsozialen zuließen. In dem andern hätten sie einen Gegenkandidaten gegen übergestellt. Der Uebertritt zur Reichspartei sei ganz .ordnungsgemäß erfolgt. Niemand habe daran etwas ausgesetzt, bis im Oktober 1907 ein Zeitungsgeplänkel infolge

, daß Schraffl ihn als einen Kandidaten dors concours bezeichnet habe. Das fei' nicht wahr. Schraffl habe ihm gegenüber abgeleugnet, daß er das gesagt Habe. Herr Dr. Mayr verlegte sich dann daraus, den Kandidaten Mößl zu kritisieren. Derselbe sei ja Fachmann in Gewerbesachen, aber selbst von den Gewerbetreibenden werde er nicht gewünscht. Aus Kitzbühel hätten Gewerbetreibende Herrn Mößl. aufgefordert, zurückzutreten. Mößl sei von der Kandi datur selbst unangenehm überrascht worden. Von sich selbst sagte

man sich nicht, das Geschriebene zu vertreten. lieber eine An frage des Herrn Druckereileiters I a b i n g e r sprach Dr. Mayr über die Bestrebungen, das Privatbeamten gesetz abzuändern. Es sei das ein schwieriges- Werk. Aber eine Enquete soll die Richtlinien klarstellen, dann wird die Sache in Angriff genommen. Herr I a b i n g e r stellte die peinliche Zwischenfrage, warum die Haller Ehristlichsozial-en in jener Versammlung bei der „Rose" mit den Liberalen gehalten haben, welche die katholisch Gesinnten als Kerzelweiber

haftbar machen, die war von der Gewerbe partei arrangiert und diese sei unpolitisch. Herr Professor Mayr empfahl eine großzügige Mittelstandsbewegung durch Selbsthilfe und Zusam menschluß. Man solle sich nicht immer aus den Staat verlassen. Dann kam die alte Walze, daß Herr Mößl, mag er als Fachmann noch so gut sein, nichts leisten könne, wenn er nicht einer großen Partei angehört. Nicht einmal reden könne er im! Parlament. Graf Sternberg habe auch nur reden können, weil ihm die Christlichsozialen

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Tiroler Stimmen
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Seite 2 von 4
Datum: 10.10.1907
Umfang: 4
sich der damals als Kompromißkandidat der Konservativen und Christlichsozialen aufgestellte Kandidat der nord- tirolischen Städte Herr Archivdirektor Mahr sehr für die Kandidatur des Herrn Deutschmann. Die Christlichsozialen strebten eben mit Hartnäckigkeit ein Junktim auch zwischen der Kandidatur Mayr und Deutschmann vorzuspiegeln und für die Duldung der konservativen Kandidatur Mahr außer Herrn General Guggenberg auch noch Deutschmann anerkannt zu sehen. Als es diesbezüglich nicht recht am Schnür! ging

und Herrn Prossflor Mayr für seine Kandidatur bange wurde, verwendete er sich mit Eifer für Deutschmann bei der konservativen Parteileitung, die sich aber in die Sache nicht hineinmischte. und bei Herrn Pfarrer Sigmund, welcher als ein Hauptgegner der Deutschmannkandidatur verschrien war. In einem der damaligen Briese findet sich der Rat nicht gegen Deutsch mann zu sein aus folgenden Gründen: »Denn erstlich wird er nicht gewählt, 2 . ist er mir immer noch viel lieber als ein radikaler Bauer

, 3. ist er Priester und doch so krank, daß er nicht lange aushalten könnte." So wörtlich zu lesen in einem Briefe des Herrn Abg. Dr. M. Mayr an Pfarrer Sigmund vom 23. Febr. 1907. Wenn noch hinzusügt wird, daß der gleiche Brief schreiber behauptet, daß Herr Deutschmann viele und große Schwächen habe, wenn er gesteht, daß er begreife, daß der Seelsorgeklerus Deutschinann ablehnen muß, so dürfte es für heute zur Ergänzung der Geschichte dieses gerügten Kesseltreibens Beitrag genug sein. Es waren also nicht gerade

ist und sich sehr heftig gegen den Reichsratsabgeordneten des Nordtrroler Städtebezirkes, Herrn Prof. Dr. Michael Mayr, besiehungs- weise gegen dessen jüngst in der „Reichspost" veröffentlichten Artikel „Verblendete Politik" wendet. Herr Abg. Professor Dr.Mayr teilt uns nun heute mit, daher „gegen die ehren, rührigen Angriffe in den gestrigen „Neuen Tiroler Stimmen" sofort gerichtliche Schritte einleiten werde, wenn ihm nicht durch die eingeleiteten Verhandlungen volle Genugtuung ge geben wird." Herr Prof. Mayr

. Dr. M. Mayr nehme« wir mit Bedauern zurück, nachdem wir uns von der vollen Grundlosigkeit derselben überzeugt haben und stellen insbe sondere folgendes fest: 1. Daß Professor Mayr in seinem Artckel „Verblendete Politik" jeden persönlichen Angriff ver mieden hat. 2. Daß derselbe seinem in Druck vorliegenden und von der konservativen Parteileitung gebilligten Wahlpro gramm in keinem Punkte zuwidergehandelt, wie, daß er mit Zustimmung der konservativen Parteileitung der christlich - sozialen Bereinigung

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Tiroler Stimmen
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Seite 3 von 6
Datum: 11.06.1912
Umfang: 6
, doch hat nie mand etwas gemerkt. Schwurgericht Innsbruck. 2. Ehvrnbeleidigmrg durch die Presst. Gestern nachmittags begann die Schwurgerichts- Verhandlung über die Privatanklage des Ludwig Step- pan in Landeck gegen den aus Oesterreich ansgewiesenen Redakteur der „Nordtiroler Zeitung", Moriz Mayr, und seinen Verleger E. Kapferer wegen Ehrenbeleidi gung durch die Presse. Der zweite Angeklagte war wegen Krankheit nicht erschienen. Der erste erklärte sich für n^chtschuldig. Sein Verteidiger beantragte

die Vernehmung' mehrerer Zeugen. Die Verhandlung wurde zu diesem Zwecke auf Dienstag 18. Juni ver tagt. 3. Diebstahl und Betrug. Heute begann die Hauptverhandlnng gegen den 1878 zu Schambach-Jrsham geborenen verehelichten Sebastian Zahnweh, zuletzt Holzhändler in Schwaz. Die Anklage lautet auf Diebstahl eines Sparlasseb ach es der Bank für Tirol und Vorarlberg mit einer Ein lage von 6166 Kronen 16 Heller zum'Schaden der Privaten Therese Mayr. Außerdem ist er wegen Be trug, begangen dadurch

, daß er sich bei dieser Theres Mayr um ein falsches Zeugnis bewarb, welches sie in der gegen ihn wegen des Sparkassebüchels behängenden Strafuntersuchung hätte ablegen sollen, angellagt. Der Angeklagte Sebastian Zahnweh verfiel schon in jungen Jahren der Straffustiz. Vor ungefähr einem Jahrzehnt kam er nach Oesterreich und war zuletzt als Sägewerksbetriebsleiter beim Baumeister Fritz in Innsbruck angestellt. Auch da wurde er entlassen, weil er seine Arbeit zu leicht genommen hatte. Nun faßte er ohne jegliches Kapital

den Entschluß, sich in Schwaz als Holzhändler niederzulassen. Rascher, als es der Fall war, würde seine Unternehmung zu- sammengärochen sein, wenn er nicht in seiner Haus frau Therese Mayr in Schwaz ein Ausbentnngsobjekt gefunden hätte. Er verstarb es bald, durch ein ein schmeichelndes Wesen die Gunst feiner Hausfrau zu erwerben. Schon im März 1910, noch zu Lebzeiten Josef Mayrs, gelang es Zahnweh, von Therese Mayr ein Darlehen von 3000 Kronen zu erlangen. Das Darlehen wurde zunächst unter der Bedingung

baldig ster Rückzahlung hingegeben. Im Herbst 1910 ver mochte er Therese Mayr zu bestimmen, ihm von ihrem Sohne Simon Mayr ein neues Darlehen wieder in der Höhe von 3000 Kronen zu beschaffen. Dieses letztere Darlehen zahlte er im Frühjahr 1911 zurück und leistete gleichzeitig auch Therese Mayr eine Wschlags- zahluna von 1000 Kronen. Am 3. Juli 1911 starb Josef Mahr. Noch an diesem Tage selbst empfing Sebastian Zahnweh von Therese Mayr abermals ein Darlehen in der Höhe von 1000 Kronen. Zahnweh wußte

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Tiroler Stimmen
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Seite 4 von 6
Datum: 09.10.1911
Umfang: 6
die gesetzte Lrbens- rettungsprämie. — (Werte r.) Im unteren Etschtale regnet es nach kaum halbtägiger Pause (am Samstag) wieder weiter. In Arco geht der Sarcafluß sehr hoch. In Rovereto überschwemmte der Stadtbach bei der Kirche Suffragio die Via Calvinari. Peter Mayr-Bund Innsbruck. Zu jenen katholischen Vereinen unserer Landes hauptstadt, welche es sich zur schönen Aufgabe ge macht haben, unter, unserer Jungmannschaft den hohen Sinn für die Ideale unserer Väter zu er halten/gehört gewiß nicht an letzter

Stelle der vom hochw. Jesuitenpater Math io Witz mit vielen Opfern ins Leben gerufene Peter Mayr-Bund. Einem solchen Verein mit einem so edlen Ziele mußten sich ganz natürlich die Sympathien aller Gutgesinnten .zuwenden. Und so konnte gestern der Peter Mayr-Bund bei sehr erfreulicher Beteiligung sein .zehntes Stiftungsfest begehen, und zwar in einer Weife, die ihm alle Ehre macht. Der vor mittägige Festgottesdienst in der Pradler Pfarrkirche wies eine schöne Beteiligung der katholischen Brnder

jnr. Otto Stein egg er hielt eine prächtige Festrede. Daran schloß sich die Verteilung der Beste aus dem Fest- und Freischießen der Schützen sektion des Peter Mayr-Bundes. Einen gleichfalls festlich-schönen Verlauf nahm auch die um 5 Uhr abends Im Theatersaal des Jugend heims stattgeh ab te Festvorstellung. Jugendheim und Theatersaal trugen religiös-patriotischen Festschmnck; der Saal war vollbesetzt von Festgästen aus den verschiedensten Ständen und Vertretungen mehrerer katholischer Vereine

. Daß im Jugendheim fleißig und gut geturnt wird, das haben wohl die vielen und geschmackvoll gestellten Barren-Pyramiden zur Ge nüge bewiesen, während uns die Festansprache des hochw. Propsteikooperators Winters berger einen Blick tun ließ in die Heldenseele des Mahrwirtes Peter Mayr, unseres großen Tiroler Glaubens- und Freiheitsmärtyrers. Peter Mayrs Heldentat war nichts anderes als die schöne Frucht seiner ties- wurzelnden vorzüglichen, aus felsenfester Ueberzeu- gung beruhenden Religiosität. Peter Mayr

war ein ganzer Katholik, er ist ein Vorbild für jeden katholi schen Mann. Ans die beifällig aufgenommene An sprache ging das Tiroler Volksschauspiel „Peter Mayr" über die Bühne, über dessen vorzügliche Wiedergabe allgemeines Lob herrschte. Es wurde einem schwer zu sagen, wer am besten unter allen gespielt, ob Peter Mayr oder der General, ob der Adjutant oder die Kinder des Peter Mayr. Dis äußere Ausstattung des Stückes ließ wohl auch kaum etwas zu wünschen übrig. Die Pausen wurden durch Musikstücke treffend

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Tiroler Stimmen
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Seite 2 von 4
Datum: 07.08.1885
Umfang: 4
, ein brauch bares Protokoll über eine Ausschußsitzung aufzunehmen. Ob das wahr ist oder nicht, darüber steht mir kein Urtheil zu; aber ich zweifle sehr, ob der frühere Ausschuß zusammen ohne Mayr ein solches aufnehmen konnte, beziehungsweise die Fähigkeit hatte. Ich erlaube mir ferner zu bezweifeln, ob wohl Mayr ausgelernt vom Himmel gefallen ist. Bin der unmaßgeblichen Ansicht, daß ' auch Mayr hat lernen müssen, ein Protokoll aufzunehmen. Und wenn er jetzt nach so vielen Jahren der Vorsteherschaft darin

eine Fertigkeit hat, so ist das nicht zu verwundern. Ich meine auch: wenn's ein Nagelschmied erlernt hat, ein Sitzungsprotokoll zu verfassen, wird es wohl auch ein Bauer erlernen können. — Dann heißt es in dieser Zeitung, daß Mayr trotz aller Wühlereien die halbe Gemeinde zu seinen Parteigenoffen zähle. Unser Nagel- schmied will das schließen aus der Anzahl der nicht erschienenen Wähler. Dieser Schluß ist aber nicht richtig. Im 2. Wahl körper erschienen von 88 Wählern 43. Somit blieben von der Wahl ferne

45. Von diesen 45 gehören 25 zur Partei des Mayr, 15 zu den Konservativen und 5 zu den sogenannten Wilden oder zu gar keiner Partei. Im 1. Wahlkörper waren von 29 Wählern 15 an der Wahlurne erschienen, somit 14 ab wesend. Von diesen 14 Abwesenden gehören 7 zur Partei des Mayr, 4 find konservativ und 3 wild, d. i. gehören zu keiner Partei. 25 und 7 thut 32. Mayr zählt also in beiden Wahl körpern zusammen 32, sage dreißig zwei Anhänger oder vielmehr Opfer. Und da also diese 32 Väter keine Aussicht hatten durch zudringen

, betheiligten sie sich einfach gar nicht bei der Wahl. „Zum Durchdringen haben wir keine Aussicht und lieber als durchfallen und uns dann auslachen lassen, bleiben wir zu Hause." So soll sich ein Herr Mayr ganz nahe stehendes Gemeindeglied geäußert haben. Meiner Ansicht nach, wie ich die Leute kenne, steht nur ein ganz kleiner Theil hinter Mayr; der weitaus größere Theil will von ihm durchaus nichts wissen. — Was endlich dieser Zeitungsschreiber gegen unsern Hilfspriester Klaghaftes vorbringt

, wird sich Herr Eggerl wohl selbst zu ver theidigen wissen, da er ja ein studirter Herr ist, während ich nur ein armes und einfältiges Bäuerlein bin. — Zum Schluffe muß ich noch etwas erwähnen. Es wird hier erzählt, daß in den Zeitungen stehe, Herr Mayr habe von seinem unmittelbaren Amtsvorgeher Jakob Anker 5000 fl. Schulden übernommen und von diesen während der Zeit vom Jahre 1879 bis 1885 2000 fl. zurückbezahlt. Was daran Wahres ist, kann ich derzeit noch nicht sagen. Muß mich früher betreffenden Ortes

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Tiroler Stimmen
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Seite 1 von 6
Datum: 13.08.1901
Umfang: 6
„Die politischen Beziehungen Deutschtirols zum italienischen Landes theile", als die Leitaufsätze „Zur welschtiro lischen Frage", der Anregung und Inspiration des Statthalters ihre Entstehung verdanken. Wir Abgeordnete kennen aus zahlreichen Besprechungen den Standpunkt und die An schauungen des Statthalters in der Autonomiefrage so genau, dass wir in den Artikeln des Herrn Dr. Mayr bis auf gewisse charakteristische Redewendungen den Ge dankengang wiedererkannten, den Se. Excellenz uns zu insinuieren

sich so vielfache vergebliche Mühe gegeben. Es war der Geist des Statthalters, von dem die Feder des Herrn Dr. Mayr triefte. Etwas anderes verhält es sich mit den oben erwähnten Feuilletons, die zum größten Theile aus Prof. Biedermann's Buche „Die Italiener im tirolischen Landesverbände" entlehnt sind. Dass Herr Dr. Mayr die Erinnerung an dieses inter essante, im Jahre 1874 erschienene Werk wieder auf frischte, ist ein unbestreitbares Verdienst. Doch geht Dr. Mayr in der Selbstschätzung etwas zu weit

ge funden. Wenn aber sein zu journalistischen Extradiensten verwendeter Beamter sich mit einem „ipso feci“ rühmend aufbläht,, so kann dies nur erheiternd wirken. Von Graf Merveldt hat Herr Dr. Mayr die politischen Ge danken, der T o n ist sein eigen. Ich fand in seinen Aufsätzen einen Strauß duftiger Blüten, angefangen von „Rabulistik", „advocatischen Kniffen", „bedauerlicher Leichtfertigkeit", „gänzlich aus der Lust gegriffenen Unter stellungen", „Verdrehung der Thatsachen", „Thatsachen- sälschung

in jüngster Zeit habe ich meine Anschauung in Schrift und Rede (Landtagsrede vom 21. December 1900, Denkschrift zum Pfingstprogramm, Aussatzreche in der „Meraner Zeitung", April d. Js., Meraner Rede vom 15. Juni d. Js., Aufsatzreihe im „N. W. Tgbl.") wie derholt und ausführlich begründet. Wenn mir trotzdem Herr Dr. Mayr als „Grundfehler" vorwirft, dass ich „jede sachliche Discussion meide", so möchte man fast meinen, dass ihn der heilige Statthaltereieiser blind oder verrückt macht. Eine merkwürdige

Auffassung unseres Verfaffungs- rechtes verräth Dr. Mayr in folgendem Satze: „Das sieht aus, als ob man in Tirol die wichtigsten Gesetze hinter Schloss und Riegel machen müsste, und das Volk nur berufen wäre, zu ollern Bravo zu sagen". Meines Wissens macht in Tirol die Landesgesetze der Landtag, nicht „hinter Schloss und Riegel", sondern in öffentlicher Verhandlung. Zur Vorberathung der Gesetze werden vom Landtag Ausschüsse gewählt, an deren Verhandlungen wohl dem Statthalter, aber nicht- dessen Archivar

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Tiroler Stimmen
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Seite 3 von 6
Datum: 11.05.1911
Umfang: 6
ntateu sind vom bisherigen Abgeordneten Professor Mayr über seine kolossalen Errungenschaf ten schon am Laufenden erhalten worden. Ts war aar keine Gefahr, daß Mayr einen etwa von ihmj erreichten Zwirnfaden bescheiden unter das Scheffel gestellt hätte. Aber leider waren es samt und son ders nur derartige Erfolge, daß man damit absolut nicht zufrieden sein konnte. Wenn seine Anhänger aus diesen Mücken Elefanten machen, so ist das schon eine pathologische Gewohnheit dieser Volksretter von eigenen

r Gnaden. Ws weiterer ungünstiger Moment — man weiß aus dem Gewäsch nicht, ob für die Kandidatur Mayr oder Mößl — wird die angebliche Schuldenlast von zwei Millionen der Stadt Hall herangezogen und nun kommt der Hauptsttefel: Es sei in Hall eine arme Bevölkerung, keine Bautätigkeit, kein Ver kehr, keine Industrie, neue Steuern würden not wendig und damit eine neuer Nährstoff für die im Uebermaß vorhandene Unzufriedenheit. Daraus wird gefolgert, daß die Anbahnung einer echt christ lichen

Wirtschaftspolitik gewissermaßen die einzige Rettung wäre; oder seien die Haller Konser vativen, frägt er, wirklich stark genug, sich den Luxus, eines Affront gegen Professor Mayr zu er lauben?^ — Fürchterliches Unterfangen das! Auf dieses verdächtigende Gewäsch sei das eine erwidert: Es scheint, daß der Korrespondent das wirtschaftliche System der christlichsozialen Partei, wo sie am Ruder ist, uns Hallern unterschieben möchte. Er redet da von zwei Millionen Staldtschulden, die, wie es scheint

, die zumeist zum Großteil nur seinem Kaltwasserverschleiß und der Villenanlage seiner Sippe zunutze kommen. So wird aber geschrieben und in nichtswürdiger Weife gegen die konservative Stadtvertretung Stim mung zu machen gesucht Arm in Arm mit den hiesigen Radikalliberalen und Sozialdemokraten. Pfui! Wenn Herr Mayr sich solcher Stimmungsmacher bedienen muß, dann steht seine Sache wahrlich schief und daß das der Fall ist, wird der Wahltag beweisen. Das fehlt in Hall noch, daß ein christlichsoziales Regiment

Mößl wählen. Mayibrmrgung. Zur Reichsratswahl in den norvtirolischen Stödten und Orten. Mößl und nicht Mayr. Schwaz, 10. Mai. D 'e Reichsratswahl vom Jahre 1907, bei welcher der Kandidat der Freisinnigen, Herr Bürgermeister Knapp, gegen Herrn Professor Michael Mayr (als konservativer Kandidat des Nordtiroler Städte bezirkes im Kompromißwege entsprechend dem christ- ! lichsozialen Kandidaten des Südtiroler Kurorte- ' bezirkes aufgestellt) eine großartige Niederlage er litt, steckt noch heute

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Tiroler Stimmen
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Seite 2 von 4
Datum: 02.10.1918
Umfang: 4
hatte, beantragte Bankvorstand E. Hirt einen Protest gegen diese unerträgliche und un gerechte Besteuerung der Bevölkerung, die ehestens wieder aufgehoben werden müsse und verlangte die Ausdehnung des Antrages auch auf die Privatbeamteu, während Hofrat Dr. Mayr anregte, eine Staffelung der Brotpreise zn snckftm Höfrat Mayr stellte weiters den Antrag, alles zu veranlassen, um die Lieferung an Getreide anstatt Mehl aus Ungarn zu erreichen, wellhem Antrag LandeskulturratslSekretär Tr. Feich- tinger

desselben, über die Revision des Brotpreises beraten solle, an genommen, ebenso die Anträge Hirt und Mayr. Des gleichen wurde mit Mehrheit der Antrag Mayr we gen besserer Berücksichtigung der kleinen Bäckereibe triebe am Lande .angenommen. — Ter weitere An trag Tr. Straffners, die Regierung zur unverzüg lichen Inangriffnahme der Kartofklversoranng noch vor Eintritt des Frostes! aufzufordern, da die Kartoffel heute das allerwichtigste Nahrungsmittel der Bevölkerung des Landes sind/ insbesondere eine ent sprechende

bei der Regierung wurden Mg. Wram, Abg. Kraft, Landeshauptmann Schraffl und Tn. Straffner unv in den Ausschuß zur Beratung der Brotpreise in Tirol Abg. Wram, Hofrar T>r. Mayr und Dr. Forcher-Mayr (Bozen) gewählt. Tik iNichitselbstverforger am Lantze. Zum Anträge Dr. Mayr, daß in Zukunft die dcrMselbstverfo'rger auch in den kleineren Städten, Industrieörten und Landgemeinden in Bezug auf ihre Versorgung mit Lebensmitteln die gleiche Behand lung und Fürsorge erfahren wie die Konsumenten in den größeren Städten

Tauschhandels als weiteres Hindernis der gleichMäßigen Versorgung hin weist, und schließlich Hofrat Dr. Mayr, worauf der Antrag mit dem Zusatzantrag Loreck wegen gleich mäßiger Vertretung von Konsumenten und Produ zenten der - Bezirks- und GemeindLwirtschaifts'rLte an genommen wurde. Tie MeisäMerforgung. v In der Nachnnti rgS-Sitzung begründete Redak-, teur Rgpoldr seinen mir Abg. Abram -gestellten Antrag, der Landeswir.schaftsrat wolle beschließen: 1. Es sind alle Viehgati'ungen in die Fleischbewirtschaf

der Volks- und Mirtel- standskriegsküchen keine Fete- und Kartoffelkarten ab- znnehmen und die Meht'karten nur nach Maßgabe! der verabreichten Speisen abzuverlangen.. Hofrat Dr. Mayr vertrat den Antrag Loreck betreffend EinM)--' rung einer Landes fleischkarte mit der Einschränkung, die Fleischkarte nur für die Gasthäuser einzuführen, nicht aber für alle Konsumenten des ganzen Landes. Dir. Feichtinger unterstützte als Vertreter der Produ zenten und der Landesvielsoexwertungsstelle den An trag Mram

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