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Tiroler Stimmen
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Seite 2 von 4
Datum: 06.04.1897
Umfang: 4
erfüllt. Der in Meran kommandirende General Rusca schickt nach der Unter werfung ohne irgend einen zwingenden Grund — da ja das Volk sich ruhig verhielt — ein Regiment in's Passeier, das dort wie in Feindes Land plündert und die Brand fackel schwingt. Ein Kontre-Befehl Baraguay's, der aus diesem Unternehmen schweres Unheil für die Ruhe des Landes fürchtet, kommt zu spät an. — Hofer wird von der aufgeregten Menge gezwungen, gegen solchen Frevel sich neuerdings zu erheben. Der geladene Stutzen

wird ihm vorgehalten mit der Drohung, ihn sofort zu er schießen, wenn er nicht mitthue Hofer gibt nach; nicht daß er den Tod als solchen gefürchtet, aber „auf eine solche Weise", sagt er selbst (Y. 7), „wär' ich g'storben nicht gern. So unvorbereitet, ohne Geistlichen und er schossen von einem Tiroler — nein, da hab' ich nach gegeben." Sobald der Entschluß gefaßt, ist Hofer vom alten Heldengeist erfüllt, und die Franzosen werden mit schweren Verlusten aus dem Thal vertrieben. Wieder kommen falsche Nachrichten

: der Erzherzog Johann stehe in St. Johann und die Oesterreicher rücken durch's Puster thal. Nach den soeben gemachten Erfahrungen und in der erregten Stimmung, in der er sich befindet, glaubt Hofer — wie seine Umgebung — ohne weitere Untersuchung an die Richtigkeit derselben. Man hat also mit den Vor spiegelungen des abgeschlossenen Friedens falsches Spiel getrieben! — Man meldet, daß neue Schaaren gegen Passeier vorrücken, Hofer ertheilt seine Befehle für die neuerlichen Vertheidigungen

; in diesem Augenblicke treten die an den Vizekönig Eugen abgeschickten Gesandten Danej und Sieberer ein; sie versichern, daß der Friede abgeschlossen sei; da erhebt sich ein Sturm der Entrüstung: Sie werden als bezahlte Spione angesehen und sollen auf Befehl des auf's Höchste erregten Hofer am nächsten Tag erschossen werden. — In diesem Akt tritt uns vor Allem Hofers kriegerischer Geist entgegen. — Seine für alles Gute leicht zu entflammende und gegen Unrecht und Falschheit sich aufbäumende Natur, der er so schöne

Er folge verdankt, verleitet ihn aber hier — bei den falschen Voraussetzungen, von denen er ausgeht — zur größten Ungerechtigkeit. Im vierten Akt treffen wir Hofer auf der Brand- acher-Alm. Hier entfaltet sich Hofers Größe als Mensch, sein felsenfestes Gottvertrauen, sein zarter Familiensinn. Todesahnungen erfassen ihn, aber der Tod flößt ihm kein Grauen ein, heiter und gefaßt schaut er ihm in's Angesicht. Nur Eines drückt ihn: sein ungerechtes Urtheil gegen Danej und Sieberer, und als ihm die Kunde

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Tiroler Stimmen
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Seite 1 von 4
Datum: 16.02.1897
Umfang: 4
kommen waren. Zu der Verammlung war auch der von einer sehr gemischten frühern Versammlung aufgestellte Bauernkandidat, der Landtags-Abgeordnete Benedikt Hofer erschienen und hatte als seinen Sprechwart und Schutzengel den bekannten deuts nationalen Agitator Buchauer, Cementfabrikanten von Ebbs, mitgebracht. Eine Anzahl alt- und jungliberaler Bauern und Herren, lvohl auch sozialdemokratisch Gesinnte traten einmüthig und heftig für den Herrn Hofer ein. Doch wir wollen dem Verlaufe der Versammlung

Partei, derselben, welche durch die skandalöse Bismarcksadresse bekannt ist, unter der sich gefälschte Unterschriften von unterinnthalischen Bauern befunden haben, der Deutschnationalen, welche vor der österreichischen Volkshymne die Flucht ergreifen, welche ein Oesterreich gar nicht mehr kennen, sondern nur eine Ostmark. Er müsse sich fragen, ob der Hofer Diktl jetzt deutschnational geworden sei. Es scheint, daß diese Bismarckspartei die Bauern bevormundet, und sie hat jedenfalls ihren Zweck dabei

war, müßten sie jetzt der Stimme ihrer Oberhirten gehorchen. Das Zitiren des Hirtenschreibens rief höhnische Zwischenrufe der Deutschnatio nalen hervor, welche der Redner energisch und unter großem Beifall zurückwies. Er sprach sodann über die frühere Versammlung in Wörgl, wo die Liberalen eigentlich ge herrscht hätten, wo man viel von Selbstständigkeit der Bauern geredet; über der Versammlung habe aber als der leitende Geist geschwebt der liberale Bürgermeister von Kusstein, der ja Herrn Hofer

auch die Petitionen ver fasse, welche dieser, wie sich herausgestellt habe, gar nicht verstehe. Er weist auf die Südtiroler hin, welche in ihren Blättern manchmal das Schlagwort ausgegeben haben: Bauern wählen. Und wenn's zum Ernst kommt, was thun sie? Diesmal haben sie drei adelige Herren und einen Professor als Kandidaten aufgestellt. Doll das Innthal wirklich nur die Staffage für diese Herren bilden? Abgeordneter Hofer sucht sich zu vertheidigen, daß er sich an Dr. Praxmarer gewendet

habe, auf den er eine förmliche Lobeshhmne singt. Auch Bischof Aichner habe seine Angelegenheiten von einem liberalen Advo katen besorgen lassen. Er meint offenbar einen längst verstorbenen Advokaten. Dr. Jehly erwidert, er habe Hofer keinen Vorwurf daraus gemacht, daß er zu einem liberalen Advokaten gegangen sei, aber die Bauern sollen einsehen, daß sie von einem liberalen Advo katen am Gängelbande geführt werden und daß die Deutschnationalen in ihrem eigenen Jnter- effe die Einigkeit zu stören suchen. Buchauer redet

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Tiroler Stimmen
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Seite 2 von 4
Datum: 20.02.1895
Umfang: 4
Diener die ewige Ruhet Kleine Khronik. * (Der Saug vo« rothen Tiroler Adler) von vr. med. Aug. Lieber, ist wie wir bereits gemeldet haben, von Propst Mitterer zu einer Kantate für Tenorsolo. Männerchor mit Klavierbegleitung vertont worden. Gestern Abends fand die erste Aufführung des selben. zu deren Leitung fich der Ko ponist eigens nach Innsbruck begeben hatte, im Andreas Hofer-Saale bei» Goldenen Stern* vor einem zahlreichen geladenen Publikum statt. Die Komposttion des schwungvollen Ge dichte

in seine Heimat zurückzubringen; die kriegsgerichtlich« Untersuchung „diese» nach dem Gesetze eigenmächtigen Schrittes* ward durch kaiserlichen Gnadenakt unterdrückt, und in der Hofkirche zu Innsbruck, wo da» herrliche Mausoleum des ritter lichen Max I. steht, wo Hofer die auszeichnende Gnaden kette feine» Monarchen empfangen, fand der „Blutzeuge von Tirol* feine letzte blribrude Ruhestätte und ein ehrenvolles Grab. Kaiser Franz I. selbst hatte die Idee zu dem von Profiffor Schalter rn Wien, einem gebürtigen

Tiroler, ausgeführten Denkmale gegeben. „Stellen Sir Hofer dar, wie Ritter so häufig in Kirchen stehen, doch in der Kleidung de» Bauers, der er gewesen*, — äußerte der Monarch zu dem mit der Herstellung betrautm Künst ler, der von zwei Landsleuten, Josef -lieber von Innsbruck und Johann Martin Sch arm er von Raffe» reith, hierin unterstützt wurde. Am 5. Mai 1834 ward da» Denkmal, ein herrliche» Zeugniß vaterländischer Bildhauerkunst, feierlich eingeweiht. Auf prächtigem, grau und arlbmeliertem Sockel

steht die neun Fuß hohe Statue Hofer'», dargestellt m der malerischen Landes tracht, dir Kugelbüchfe über der Schulter, die Fahne Tirol» in der Rechten, entblößten Haupte» und mtt nach oben gerichtetem Blicke. Auf dem Felsen zu feinen E üßen ruht da» LandeSwapprn, von Eichenlaub und phru umschlungen, daneben Hofer's Hut. Gestalt und t altung der Figur find kräftig und lebendig, auS ihrem ntlitz leuchtet die Begeisterung eines Mannes, der im Bollbewußtsein seiner patriotischen Pflicht Gott und Kaiser

mit Leib und Seel stch ergeben. Ein am Piede- stal eingefügtes Basrelief zeigt den feierlichen Akt. wie Hofer mit den Vertretern des Landes den Eid der Treue für feinen Kaiser auf die gesenkte Fahne leistet. So hatte kaiserliche Munifizenz den treuen Diener geehrt, und noch heute bildet dieses Hoferdenkmal eine der schönsten Zierden der FranziSkanerkirch« zu Innsbruck. ES sollte durch Jahrzehnte das einzige Denkzrichen blei ben, das des braven Sandwirths Verdienste um fein Vaterland würdigte

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Tiroler Stimmen
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Seite 3 von 6
Datum: 27.02.1897
Umfang: 6
die Konservativen 277 Stim- E, die Sozialdemokraten 53 Stimmen. Die Gewählten sind: Foidl Stephan, Schmiedbauer, Würgeter Wistian. Bergerbauer, Hechenberger Josef, Hofer bauer, Raß Sebastian, Metzger, Berger Anton, Knecht, und Reich! Johann, Knecht. Meran, 26. Februar. Wahlmänner-Wahlen her V. Kurie. Diese heute in der Stadt Meran stattgefundenen Wahlen ergaben ein sehr erfreuliches Resultat. Don 1211 eingetragenen Wählern erschienen, nachdem die Liberalen Wahlenthaltüng angekündigt und größtentheils

L , or f) 204 Konservative, 74 Liberale, 29 Sozial- _ ofratm. IV. (Haselstauden 103 Konservative, 16 Libe- I ’ Sozialdemokraten keine. Gesammtresultat von e s'soirn 754 Konservative, 286 Liberale und 154 iwldemokraten. Es herrscht großer Jubel! Inland. Zur Reichsrathswahl im Unteriunthal. Nach einer Korrespondenz des Brixner Blattes soll der Kandidat der Liberalen und Sozialdemokraten Bene dickt Hofer auf einer Versammlung in Weer behaup tet haben, er habe in Wörgl nicht gesagt, man müsse das Volk

von der Vormundschaft der Regierung und der Geistlichkeit losreißen. Er habe blos gesagt, er sei kein Heuchler weder gegenüber der Regierung noch gegenüber der Geistlichkeit. Wir glauben gerne, daß Hofer seine Aeußerung in Wörgl ungeschehen machen möchte, aber er wird schwer abstreiten können was Viele gehört haben. Eine stenographische Aufnahme seiner Worte war freilich nicht möglich, aber dem Sinne nach halten wir unsern Bericht vollinhaltlich aufrecht. Was den „Heuch ler" anlangt, so möchten wir gerne wiss

-n, wer denn von Hofer verlangt hat, daß er heucheln soll ? Die Regierung? Oder die Geistlichkeit? Für beide Theile ist eine solche Zumuthung beleidigend. Aber dann möchten wir fragen: Wie steht denn Hofer gegenüber dem unterinnthalischen Liberalismus? Die Liberalen und deutschnationalen wollen doch vom Katholizismus den sie Klerikalismus nennen, nichts wissen und Hofer erklärt sich als entschiedenen Katholiken und läßt sich von diesen Katholikenfeinden auf den Schild erheben. Liegt darin vielleicht

die Heuchelei? Oder eine andere Frage; Buchauer, Hofers Schutzengel, verlangt, daß sein Kandi dat keinem Klub beitrete; Hofer läßt sich das gefallen, und erklärt das nächste Mal, er werde der kath. Volks partei beitreten. Ist das Aufrichtigkeit oder Heuchelei? Bezüglich der kath. Volkspartei liegt auch eine Täuschung vor. Wir wissen bestimmt, daß der Führer dieser Partei, Freiherr von Di Pauli mehrfach auf Anfragen er klärt hat, man solle Arbeitskräfte wählen, sonst er langt die Partei keinen Einfluß

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Tiroler Stimmen
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Seite 2 von 4
Datum: 04.10.1893
Umfang: 4
gesungene Lied „Andreas Hofer- Denkmal" von Rudolf Wach, das durch Annahme der Widmung seitens des Herrn Oberst Hans Ritter von ürich, Kommandant des k. u. k. Tiroler Jäger- Regiments Kaiser Franz Josef ausgezeichnet wurde, ist soeben für eine Singstimme mit Pianoforte-Begleitung (Preis 60 kr.) im Verlage von Johann Groß (S. A. Reiß) dahier in hübscher Ausstattung erschienen. Dieses sehr dankbare Lied wurde bereits in das Programm der Regimcntskapelle Großherzog von Heffen Nr. 14 aufge nommen und find

Arrangements davon für Flügelhorn- Solo mit Streich-Orchester- oder Harmonie-Musik-Be gleitung aus der Hand des Herrn Kapellmeisters Rezek durch die Verlagshandlung billigst zu beziehen. Im gleichen Verlage erscheint auch der von der Bludenzer Musikkapelle mit so großem Beifalle gespielte Andreas Hofer Festmarsch. besten Trio in äußerst wirksamem Arrangement das Epingcfer Schlachtlied enthält. * (Die Frequenz in der Station Innsbruck) betrug vom 26. bis inklusive 30. September anläßlich der Kaisertage

für dieselbe einge leitet und festgesetzt. Allgemein bekannt ist, baß Andreas Hofer feine Befehle für die Kämpfe am Berg Jsel in den Monaten Mai und August des I hres 1809 vom Wirthshaus an der Brennerstraße bei den „Schupfen" ertheilte. In diesem Gafthause hatte er auch sein Schlafzimmer. Einige hier auf bezügliche schlichte Verslein mögen hier. wenn auch nicht jedes einen besonderen poetischen Werth hat, doch eine Stelle finden. Hier träumte vom Schlachtengetümmel Der „Wirth von der Passer" so süß, Bis draußen

zum Kampfe die Schimmel Der Schupferwirth anschirren ließ. Hier in dieser Kammer Schlief einst, berühmt als Held, Der größte Feindeshammer Wohl auf der ganzen Welt! In diesem Gasthaus schlief Andreas Hofer ein, Bevor zum Kampfe ries Der Held von „anno neun" Die Fittiche des Schlummers Umflatterten sein Haupt, Nachdem er allen Feinden Den Lorbeer hat geraubt! In dieser stillen Gastwirthskammer Andreas Hofer einstens schlief; Er hat das Land befreit vom Jammer! Zum heil'gen Krieg das Volk er rief

! Die Schlaskammer Hofer's befindet sich im ersten Stockwerk des Hauses. Aus dem geräumigen Speisesaal? daselbst führen etliche Stufen in das rückwärts gelegene kleine Gelaß, das nur von einem Fenster erhellt ist. Es bietet spärlich Raum für eine Bettstätte, eine alte Truhe (Trog) und einen Tisch mit einem Stuhl. Auf dem Tische steht ein kleines Kruzifixbild. An den Wänden hängen drei alte Bilder in dunklen Holzrahmen, alle ohne besondern Werth. Zwei Leibgurten, die Andreas Hofer getragen, gehören

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Tiroler Stimmen
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Seite 2 von 4
Datum: 11.03.1897
Umfang: 4
zur Wählerversammlung in Zell.) Die „Brixner Chronik" schreibt in ihrem Berichte über die Versamm lung vom 28. Februar: „Herr Prantl von Jenbach äußerte die Stimmung seines Wahlkreises (!) sowohl für direkte Wahlen wre für den Gegenkandidaten" (Hofer). Welches ist denn nun der Wahlkreis, dessen Stimmung Herr Prantl in Zell vertreten hat? Einfach Jenbach. Herr Prantl hat übrigens in Zell nicht von einem Wahlkreis sondern lediglich von Jenbach gesprochen. Der Bericht der „Chronik" über die Versammlung in Zell gleicht

auch sonst auf's Haar allen anderen Berichten, welche dieses Blatt über die Wählerversammlunzen im Unterinnthaler Wahlkreis gebracht hat. Sie sind auf der Drehbank eines Korrespondenzen-Fabrikanten nach dem Rezept der „heimlichen Brüder" gemacht worden! Zell am Ziller. (Versammlung.) Am 8. d. wurde hier eine Wählerversammlung abgehalten, in der Herr B. Hofer als Kandidat für den Reichstag auftrat. Die ganze Versammlung sollte eine Gegenkundgebung einiger Zeller Wahlmäüner sein gegen die am 28. Februar beim

, in welchem Easthause das Versammlungslokal sein werde; es war das Untermetzger-Wirthshaus dazu auserlesen, nachdem Herr Gastwirth Ludwig Holaus wahrscheinlich aus Feuer eifer für Herrn Hofer seine zuerst zur Verfügung gestell- ten Lokalitäten der Versammlung verschloß. Um 1 Uhr wurde die Versammlung eröffnet und zum Vorsitzenden ein Herr aus Mayrhofen erwählt; wahrscheinlich konnte man in Zell keinen finden. Herr Hofer entwickelte nun eine Kandidatenrede. Er sprach über seine Thätigkeit (!) im Landtage und zog

besonders die Geldfrage in den Vorder grund, wahrscheinlich, um einen durchschlagenden Erfolg zu erzielen. Er klagte über die Noth der Bauern und wollte beweisen, daß nur er der Mann sei, der den Bauern im Reichsrath noch helfen kann! Gut, Herr Hofer, wenn Sie es zustande bringen, ist's ja recht. Dann ver theidigte er sich wegen mancher Anschuldigungen, aber die Vertheidigungsrede hatte wenig Hintergrund. Zuletzt be tonte er noch, daß er katholisch sei und bleiben wolle und ihn Niemand

von den Konservativen trennen kann. Er wolle in jeder Beziehung den katholischen Bauer vertreten. Dann wurde vom Herrn Vorsitzenden mit großer Begei sterung Hofer's Programm verlesen. Nach Schluß der Rede ging es nun etwas lebhafter her. Es wurde der Einwand gebracht, daß im Reichstage ein Mann mit Rednergabe und Studium jedenfalls mehr ausrichten kann als ein Bauer. Herr Hofer wußte gegen diesen Einwand wenig zu erwidern. Als man ferner einwendete, warum Herr Hofer überhaupt kandidire, da ja schon vom katho

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Tiroler Stimmen
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Seite 4 von 8
Datum: 28.09.1893
Umfang: 8
den Kämpfen der Jahre 1796 und 97 besonders hervor gethan haben und dafür mit der landschaftlichen Tapfer keits-Medaille am grün-weiß-rothm Bande ausgezeichnet wurden, eingetragen. Der Kronprinz Rudolf Veteranen-Verein in Innsbruck hat ein Photographie-Tableau aus dem Jahre 1873 von 55 damals noch lebenden Mitkämpfern im Jahre 1809, sowie eine photographische Abbildung des in Mantua von der italienischen Regierung neu herge stellten Gedenkmales des Sandwirthes Hofer; ferner Herr Pfarrer

Vordermayr in Hopfgarten das Bildnis des Paß Strub-Monumentes, und Herr Landesbuchhalter i. P Alois v. Zimmeter-Treuherz die Photographien von den zwei Denkmälern in Spinges und Scharnitz gewidmet. Da die Sammlung für diese Heldengallerie noch keineswegs abgeschlossen ist, sondern ihre Fortsetzung findet, so ist eine Vervollständigung dieser kleinen Ruhmeshalle unserer tirolischen Heldeil in nicht zu ferner Zeit zu er warten. -iterstnr. Andreas Hofer oder der Befreiungskampf Tirols am 13. August 1809

dort am Gnadensitze Zuerst zu ehren am Altar. Indessen fuhr den Berg hinunter Der Sandwirth mit dem „Rothen Bart", Und Trommeln, Pfeifer spielten munter Den Siegesmarsch nach ihrer Art. Die off'ne Kutsche langsam ziehen Die Schimmelpaare, weiß wie Schnee, Die einst verlor der Feind im Fliehen Nicht unweit von dem Brennersee. So bald erscheint der schöne Wagen Aus jedem Erker Tücher weh'n, Von allen Fenstern Köpfe ragen. Die wollen Andrä Hofer seh'n. Und in der Stadt wird ein Gedränge, Nicht faßt das Volk

". Als ich dieses Schriftchen Abends mit heimbrachte, agte man mir, jetzt sei es bald genug von Andreas Hofer und Anno 9. Auch das Beste und Edelste verliert an Interesse, wenn es in zu großen Mengen und fortwährend erscheint. Ich dachte selbst kaum anders; denn die Fest- iteratur war auch mir schon zu viel geworden. Doch kaum hatte ich die ersten Nummern gelesen, änderte sich unser Urtheil. Das waren keine Gelegenheitsgedichte, bei )enen warmer Patriotismus den Mangel an Poesie ver deckt. Der Verfasser ist ein echter

, die Sachsenklamm, die Vierzig von Gries beim Zollhaus in Lävis und Peter Mahr an der Mahr. Dem Sandwirth selbst sind drei Lieder gewidmet und der Schluß ist ein Hofer-Lied zur Denkmalfeier aus dem Bergisel 1893. Das Gedicht „Hofer's Tod" lautet: Was wird es so lebendig heut' auf dem Festungswall? Ich höre Trommelwirbel und gellen Hörnerschall. Und schwere Kolben rasseln hernieder auf den Grund — O Sandwirth, armer Sandwirth — es kam die letzte Stund'. Da steh'n sie schon im Viereck, die wälschen Grenadier

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Tiroler Stimmen
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Seite 3 von 4
Datum: 08.05.1891
Umfang: 4
481 bis 640. Dasselbe enthält u. A. folgende größere Ar tikel: .Eid" von Kreuzwald, der .politische Eid". 19 Spalten, von Dr. Bruder, .Eigenthum", fast 28 Spalten, von Dr. Bruder, .Einkommensteuer", 22 Spalten, von Huene, „Eisenbahnen", über 52 Spalten, von Strom beck, .Elsaß-Lothringen" von Ed. Franz u. s. w. Das Werk ist für alle, welche sich mit den Fragen des öffentlichen Lebens gründlicher be schäftigen wollen, unentbehrlich. * (Andreas Hofer Ausführungen in Bayern I) Man schreibt

der „A. Z." auS Oberdorf bei Füssen, 3. Mai: Der Gedanke, die April-Tage der Jahre» 1809 mit den heldcnmüthigrn KriegSthaten des Tiroler Volkes im Jnnthale durch Aufführung des historischen VolkS- schauspiele» .Andrea» Hofer" vor Augen zu bringen, dürfte in der Eigenart der Darstellung unter freiem Himmel mit naturgetreuer Wiedergabe der historisch echten Kostüme und einem taktisch vorzüglich durch- dachte- Gesechtrplan auf hiezu wunderbar geeignetem Terrain kaum einen Vorläufer gehabt haben, so wie er heute

zu Oberdorf im Vorlande der Algäuer Berge zur bewundernswerthen That geworden ist. Mühsam ward im Drang, ein Hofer-VolkSschauspiel farbenprächtig zu inszeniren. lange Zeit vorgearbeitet, fleißige Hände regten sich nach Hunderten an der Beschaffung herr licher Kostüme nach Originalen auS dem Landermuseum zu Innsbruck, ja selbst die kostbarsten Reliquien au» dem Befreiungskämpfe, wie der Hofer-Hut und Hofers Gurt und zwei Fahnen aus Reutte, sowie echte Gruppen trachten waren auS Innsbruck gekommen, die fran

zösischen Uniformen wurden nach einem vom Diringer'- schen Kostümgeschäft in München entlehnten Trachten werk im minutiösesten Detail angefertigt und eine Mühe auf die Jnszenirung des auS Jmmermann's und Berla'S -Hofer" - Stücken eigens für eine Aufführung unter freiem Himmel bearbeiteten Volksschauspiele» verwendet, die ungewöhnlich genannt werden darf. Nicht Fach- leute der Bühne find es, welche diese Maffenaufführung de» Hofer-GemäldeS infzenirten, sondern dramaturgische Laien

, welche eine Riesenaufgabe glänzend lösten. Daß man in der szenischen Wiedergabe des 11. April 1809, der Kämpfe am Berg Jsel und deren Folgen im Unter innthal bis zum Tod Hofers, auf bayerischem Boden von der theatralischen Betheiligung der Truppen Kinkels und Wrede's Abstand nahm, ist begreiflich. Wie sehr man im frcundnachbarlichen Tiro! dieser Hofer-Freiluft- dramatifirung Interesse entgegenbrachte, besagen die über füllten Extrazüge aus Füssen. Ein gewagtes Unter nehmen fürwahr, da» außer den ethischen Momenten

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Tiroler Stimmen
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Seite 2 von 4
Datum: 08.05.1894
Umfang: 4
beginnt um' 4 Uhr und können Karten beim Volksschauspiel-Komitö bestellt und am Spieltags behoben werden.—Das neue, für die Volksbühne bearbeitete Stück, „Tiroler Helden", tourde am Samstag vom Verfasser Herrn Karl Wolf öffentlich vorgelesen und war der Saal im Andreas Hofer dicht gefüllt. Das Stück wurde mit großem Beifalle anfgo nommen. Kleine KHrouik. * (Promotion.) An der Universität in Innsbruck wurde am 5. Mai Herr Darius Baroni aus Trient zum Doktor der gesamwten Heilkunde promovirt

: „Hauptquartier des Andreas Hofer 1809". Dieser Marmorstein war von einem grünen Kranz aus Lorbeerblättern umrandet. Darüber erhob sich ein großes Wappenschild mit dem östcrr. Kaiseradler auf reicher Drapperie uud umweht von kleinen Fähnchen, die ftch strahlenförmig vom Schilde ausbreiteten. Auch am Aufgange zum und Eingänge in das „Hoferstübchcn" fehlte cs nicht an einfachem aber finnigem Schmucke. Eine Inschrist in t grünem Randkranze lautet da: In dieser Kammer schlief Hofer betend em, Der frisch

zum Kampfe rief Für Gott im Jahre Neun! In den Nachmittagsstunden bot die Straße bis zur durch Equipagen und die . dahinziehenden j gewaltigen Korsen errungen hat. der eben damals im Begriffe stand, neuerdings auszuholen, um auch noch den Rest Europa's unter seinen eisernen Fuß zu beugen. Diese glänzenden Waffmthaten unseres Andrä Hofer und der Landesvertheidiger waren aber nicht unvorbedacht, noch viel weniger ein Spiel des Zufalls. Euere kais. Hoheit! Hochgeehrte Versammlung! Der Boden

, auf dem wir heute stehen,, ist historisch denkwürdig und für jeden Tiroler ist und bleibt dieser Boden ehrwürdig, ja wahrhaft geheiligt! Hier sammelten sich die kampfbereiten Schaaren der Landesvertheidigcr von allen Seiten des Landes und waren nur mehr der Stunde gewärtig, in welcher ste von ihren Führern in den Kampf gegen den Feind des gemeinsamen Wahlfpruchcs geführt werden — alle fest entschlossen, diesen Feind zu zermalmen! Hier in diesem Haufe saßen die Führer unter ihrem Oberkommavdanten Andrä Hofer

und innigstgeliebten Landesfürsten und im Beisein zahlreicher Vertreter des ganzen Landes Tirol enthüllt worden ist, — das Denkmal steht auf dem Platze, wo im April, dann wieder im Mai und endlich im August des Jahres 1809 der Sandwirth Andrä Hofer als Oberkommandant der Landesver- tbeidiger unter dem, das ganze Leben des Tiroler Volkes, all' sein Thun und Trachten beherrschenden Wahlspruche: Für Gott, Kaiser und Vaterland die glänzenden Siege über die sieggewohnten Heerführer und Soldaten de« denktafel

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Tiroler Stimmen
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Seite 2 von 6
Datum: 30.09.1893
Umfang: 6
. Das erinnerte wohl sehr an das Jahr 1809, als Andreas Hofer in der Burg wohnte. Heute werden die Paffeirer abgelöst von der Wiltener Schützenkompagnie. Ankunft und Aufenthalt Sr. Majestät in Silz am 29. September. Man meldet uns: Schon seit Mittag entwickelte sich in Silz ein immer regeres Leben. Aus Nah und Ferne strömte das Volk zusammen und füllte bald die Hauptstraße unseres reich und schön mit Taxgewinden und Fahnen geschmückten Dorfes. Man sah's ihm an dem freundlichen Silz, daß es heute

Grüninger, Oberst Lunzer, Oberstlieut. Graf Giovanelli, Oberstabs arzt Dr. Wolfgang, Major R. v. Plentzner, Major Edler v. Hennevogl. Das Festtheater. Wohl war es einWagniß, nach den Volksschauspielen in Meran und Thiersee, welche durch ihre Bilder das Auge entzücken und durch die Maffe der Spieler un widerstehlich wirken, den Andreas Hofer auf eine Bühne zu bringen, welche über diese Mittel nicht oder doch nur in beschränktem Maße verfügt. Der Herr Oberlieutenant Kera usch hat es mit Erfolg gewagt

. welcher ebenfalls in Hofer dringt, fest zu bleiben an der Spitze der Tiroler. Als greller Gegensatz dazu ist der Judas Raff! gezeichnet, als Knecht bei Domanig in Schönberg, ein Vagabund und Deffer» teur, voll von Neid auf Hofer, der ihm großmüthig das Leben schenkt. Hofer sieht sein Geschick in Visionen voraus; es erscheint ihm das Bild seiner Gefangen nahme, es taucht vor ihm auf das Judasgestcht des Verräthers Rafft; er sieht ein Grab, auf dem sein Name steht; aber am Grabe knieet ein Engel. „Es mahnt

u. s. w. Als am Schluffe das farbenreiche lebende Bild erschien, brachte Bürgermeister Dr. Falk rin Hoch auf Seine Majestät, welches im ganzen Hause den kräftigsten Widerhall fand. Die Wirkung dieser Schlußszene war eine sehr bedeutende. Die Aufführung des Stückes war entsprechend den vorhandenen Mitteln eine sehr gute. Daß Schauspieler in der Sprache einen Tirolerbauern schwer treffen, ist bekannt und begreiflich. Hofer (Franz Tragau) war eine schöne kraftvolle Gestalt, seine Sprache klar und bestimmt

dürfen mit dem Erfolge des Abends sehr zufrieden sein. Se. Majestät beehrte vor und nach der Vorstellung Herrn Direktor R. Lowe und Oberregiffeur Brakl mit huldvollster Ansprache und drückte denselben beim Verlassen des Theaters über die Aufführung seine Aller höchste Zufriedenheit aus; besonders gefiel das Schluß tableau, von Herrn Professor Fuß gestellt, den Aller höchsten Herrn. Anläßlich der Andreas Hofer-Feier und der Tiroler Landesausstellung trägt Herr Leopold Fanto am Mon tag den 2. Oktober

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Tiroler Stimmen
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Seite 2 von 8
Datum: 28.09.1893
Umfang: 8
aller ihrer Zeitgenossen gelten; war ja ganz Deutschland damals in französischer Knechtschaft und ganz Europa schaute mit ungetheilter Bewunderung auf Oesterreichs Vormauer, die Felsenburg Tirol, vor deren heldenmüthigen Vertheidigern die gallischen Adler in den Staub sanken. „Auf den Bergen ist die Freiheit! Klingt diese Stelle, die ich erst jetzt verstehe, nicht wie eine Prophezeihung, wenn Sie auf das Hochgebirge blicken, das sich auf den Ruf seines Hofer erhoben hat? Welch ein Mann, dieser Andreas Hofer

den Weg aus den Thälern Tirols gewiesen, vermochte das Losungswort „Vorwärts!" seine moralische Kraft auf Deutschlands Völker auszuüben. Das ist die weltgeschichtliche Bedeutung des glorreichen Befreiungskampfes der Tiroler, der so manchen jHüchten Bauern zu historischer Berühmtheit gebracht. Stattlich ist die Reihe von Namen dtzrjenigen, die damals im Kampfe "und Vaterland" an der Spitze der Sturmmänner gestanden, und unter ihnen leuchtet ins besondere der Name des „Blutzeugen von Tirol": Andreas Hofer

. Sein Gedenken wird nun wieder nach Verdienst gewürdigt; Hofer war am größten im Unglücke und in einem heroischen Tode und so seien hier einige Momente einer letzten Lebenstage aufs neue hervorgehoben. Der Abend des 28. Januar ist angebrochen; tiefe Dämmerung liegt bereits über den Dächern der einstigen Landeshauptstadt Meran und dem Burggrafenamte; öde sind die Gassen und Lauben. Da tönt in das dumpfe Brausen der Passer wild kriegerische Musik und durchs Passeirerthor herein zieht „der Wirth vom Sand

" mit Ketten beladen, von fluchenden Soldaten durch Kolben stöße vorwärts getrieben. In früher Morgenstunde hatte schnöder Verrath fei» lichtscheues Werk vollbracht und mi: Blitzesschnelle flog durch Stadt u-nd Land die Trauer kunde: Hofer ist gefangen! Liebe und Anhänglichkeit zum heimischen Boden, frommes Vertrauen auf Gottes Schutz und seinen Kaiser hatten den Sandwirth taub gemacht gegen alle Bitten und Mahnungen besorgter Freunde, sich rechtzeitig aus der geknechteten Heimath zu flüchten; er ahnte

nicht, daß der Tag so nahe war, an dem er die bergende Alpenhütte mit den düsteren Kerkermauern ver tauschen sollte. Nun war's geschehen, und ein lauter, schnierzlicher Klageruf, ein allgemeiner Fluch dem Verräther hallte durch Berg und Thal. Wie groß und erhaben steht Hofer vor uns, da er in unerschüttertem Gottvertrauen zu Bozen seine Gattin und seinen Sohn zum letzten Male umarmt, da er zum letzen Male sie segnet, bevor er Abschied nimmt — für immer! Wieder ist's ein grauer nebelschwerer Morgen, wenige Wochen

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Tiroler Stimmen
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Seite 3 von 4
Datum: 30.07.1891
Umfang: 4
Touristen bestiegen. Die auch in den „N Tiroler Stimmen" besprochene Reisebroschüre von Doktor Isidor Müller „Landeck-Meran" wurde und wird von Kennern dieser Tour wegen ihrer leichtfertigen und höchst unkorrekten Bearbeitung einer vernichtenden Kritik unter worfen. Fremdenzug und Witterung lassen immer noch Vieles zu wünschen übrig. h. Salzburg, 27. Juli. (Volkssch anspiele: ..Andreas Hofer") Die geschätzten „Neuen Tiroler Stimmen" haben wiederholt über die „Andreas Hofer"- Aufführungen zu Oberdorf

bei Füßen in Bayern, na mentlich in Nr. 103 d. I., berichtet. Nun soll ein Volks schauspiel auch in Brixlegg zur Aufführung kommen. Aehnliche Andreas Hofer-Darstellungen auf Theatern sind wiederholt yorgekommen, so z. B. auf dem Privat theater im Lokale der katholischen Vereine zu St. Peter in Salzburg. Hier wurde vor mehr als zehn Jahren im Monate Oktober viermal, wovon einmal zu Gunsten der St. Josephs-Vinzenz-Vereins-Konferenz, aufgeführt von 27 Personen — in entsprechender Tiroler Weise

—: „Das letzte Aufgebot" von Eduard Dorn. Erstes Bild: Das Scheibenschießen zu Brunecken. — Zweites Bild: Der Kapuziner Rothbart. — Drittes Bild : Die Schlacht am Jselberge (lebendes Tableau). — Viertes Bild: Beim Adlerwirth in Innsbruck. — Fünftes Bild: Der Statthalter von Tirol Hofer. — Sechstes Bild: Im Hauptquartier zu Steinach: — Siebentes Bild: Eine Winternacht. — Achtes Bild: Leb wohl mein Land Tirol. — Neuntes Bild: Lebendes Tableau als Apotheose. — Ein eigentliches Volksschauspiel, betreffend

Andreas Hofer, kam wiederholt auf einer Volksbühne zu Innsbruck zur Darstellung, nämlich ein patriotisches, auf dem Grund satz : „Für Gott, Kaiser und Vaterland" durchgeführtes Volkstheater-Stück: „Andreas Hofer", und wurde auf geführt auf dem Volkstheater in der Höttinger-Au zu Innsbruck im Jahre 1838 unter dem Titel: „Zur Huldigungsfeier Sr. k. k. Majestät Ferdinand I. Das durch Vaterlandsliebe beglückte Ehepaar, oder: Das Jahr 1809. Ländliches Gemälde in zwei Aufzügen, mit Arien und vorhergehenden

mimischen Darstellungen versehen von Vitus Augetti. Aufgeführt den fünfzehnten August im Jahre 1838 (und wiederholt). Innsbruck. Gedruckt bei Felicia» Rauch (1838) 8*. 32 Seiten Text in der Tiroler Volksmundart. Personen: Andreas Hofer, Sand- wirth in Paffeher, Oberkommandant des Tiroler Land sturms. — Erster und zweiter Offizier. — Schützen vom Thale Passeyer: Michl, Veitl, Jörgl, Jaggl, Hansl. — Steffel, ein wohlhabender Bauer. — Liesch seine einzige Tochter. — Kathi, eine Sennerin. — Die Kellnerin

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Tiroler Stimmen
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Seite 5 von 6
Datum: 19.11.1892
Umfang: 6
. Es ist ein sehr praktisches werthvolles Hausbuch für den tirolischen Bauern. „Andreas Hofer." Ein historisches Trauerspiel in 5 Aufzügen von Franz von Friedberg (Pseudonym für Franz Zk. Reit er er in Winterberg in Böhmen). Die Arbeit ist gut gemeint und der Dichter sichtlich be müht, den Helden von anno 9 zu verherrlichen. Allein man sieht auf den ersten Blick, daß kein Tiroler das geschrieben. Der Verfasser verfährt erstlich mit der Ge schichte zu willkürlich und wie uns bedünken will, manch, mal ohne Grund

, wie es hier geschieht, so wäre er gut tirolerisch vor die Thüre gesetzt worden. Mit Haspinger ist Hofer zuerst auf dem Dutzfuße, später nicht mehr; ja nach dem Siege bei Sterzing geräth Hofer sogar stark mit ihm in Konflikt, weil Haspinger die Erschießung der Gefangenen (wenigstens Bision's) als „Schuldigkeit" fordert. Er muß sich von Hofer scharfe Zurechtweisungen über prie- sterliches Benehmen sagen lassen. Dazu sagt Haspinger: „Ich will den letzten Segen »hm (Vision) spenden, dann reise stracks

er in die andere Welt." Den letzten Segen? Daß Haspinger ein Feucrkopf gewesen und an der letzten unglücklichen Episode des Kampfes viel Schuld hat, ist gewiß, aber ihn einer solchen Mordlust zu zeihen, ist höchst ungerecht. Der erwähnten Liebesgeschichte wegen muß die Hoferin mit ihren Kindern nach Innsbruck kommen. Die Szene des gefangenen Hofer vor General d'Hillier mit der Baronin Giovanelli ist ganz unhistorisch dargestellt und spielt überdies in Meran, während die edle' Frau thatsächlich in Bozen zu Gunsten

sehr oft schlecht getroffen. Aus Speckbacher und Hofer werden Salontiroler, die im Widerspruch mit ihrer sonstigen Rolle lange, pathetische Reden halten (Seite 45, S. 51, S. 73 u. s. w). Auch in den Aus drücken, welche den Tirolern in den Mund gelegt werden, ist der Autor nicht glücklich; z.B. sagt bei uns (meines Wissens auch anderswo) Niemand: die Bairer, sondern es hieß: „die Boarn"; auch ein Stutzen Wein (im plur. hat's „Stützen") wurde in Tirol schwerlich verlangt. Der Stutzen hatte eine ganz

- Gläser. Feinstes Apparst-Brrnnöl. Feinstes Brmm- (Oliven-)Det. Garantie für reelle Bedienung und preiswürdige Waare. Das „Korrespondenzblatt des katholischen Klerus in Oesterreich" sowie die „Neuen Tiroler Stimmen" und der „Andreas Hofer" äußerten sich öfters sehr lobenswerth über unsere Wachskerzen und hrben uns besonders den P. T. hochw. Herren Seelsorgern und löbl. Kirchenvorstehungen bestens empfohlen. 444j30 Preisverzeichnitz gratis und franko. Dank and Empfthlnag. Die unterzeichnete Firma zeigt

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Tiroler Stimmen
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Seite 1 von 4
Datum: 17.01.1899
Umfang: 4
, reichen Beifall. Auf die Aufforderung des Vorsitzenden, Anfragen zu stellen, ergriff das Wort Herr Benedikt Hofer zu einer scharfen Anklage wegen des Viehsalzes. Er behauptet, die Industrie werde bevorzugt gegenüber der Landwirt schaft, das denaturierte Salz sei dem Vieh schädlich u. s. w. Diese Behauptungen wiederholt Hofer einige Male; er wollte sich offenbar als Volksmann zeigen. Dr. Tollin- ger erwidert eingehend; er legt dar die Natur des Monopols, die Abhängigkeit von Ungarn in dieser Frage

, er betont aus eigener Erfahrung und zufolge der chemi schen Zusammensetzung, dass das Viehsalz keinerlei schäd liche Bestandtheile enthalte (etwas Wehrmuth und rothe Erde.) Das Einzige, was angestrebt werden könne, ^ ist eine weitere Herabsetzung des Preises für das Viehsalz und Errichtung neuer Salzverschleisstellen, und dieses sei angestrebt worden mit Aussicht auf Erfolg Auch Dr. Wackernell erwidert und ergänzt diese Ausführungen. Hofer kommt nun mit neuen Klagen über Benachtheili- gung der Bauern

, die u. A. dadurch zu Tage trete, dass die neuen Personal - Einkommensteuern von den Landes- und Gemeindezuschlägen nach dem Beschlusse des Landtages freibleiben. Dabei entwickelt sich nun ein leb- «U. MI Hl IMÜ Haftes Gefecht zwischen Hofer und Dr. Wackernell, bei dessen Schluss der arme Hofer schwer verwundet vom Kampfplatze getragen wurde. Dr. Wackernell fragte, ob denn Hofer während des letzten Landtages geschlafen habe. Der Landtag habe die Wahl ge habt, diese Zuschläge einzuführen, welche für die richtige

eine Einwendung erhoben, auch Hofer nicht, sondern er hat dafür gestimmt. Damit war die Hetzerei Hofer's allerdings für jeden Denkenden characterisiert. Wenn gewisse Leute zur Verhetzung des Volkes eines gefügigen Werkzeuges bedürfen, so muss man ihnen doch rathen, ein etwas geschickteres auszu- suchen, das sich nicht solche Blößen gibt. Dr. Wackernell gibt noch andere wertvolle Auf klärungen über den Landeshaushalt, Leider war die Zeit durch die ewigen Wiederholungen Hofer's zu sehr in An e y i u |uyu ‘iura

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Tiroler Stimmen
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Seite 6 von 6
Datum: 15.03.1897
Umfang: 6
. r Wörgl, 11. März. Gestern Neuwahl in der 5 Kurie, nachdem die Sozi die erste Wahl umgestok»»' Ergebniß: kathol. Liste 246—237, sozialist. M- 149—148. Die Sozi haben sich ordentlich verrechnet Unser Sieg ist diesmal doppelt so groß und die Freude ebenso. Vom unteren Inn, 11. März. (Sonderbare Rechtfertigung.) Erhalte da heute von Ferrit Benedikt Hofer eine Rechtfertigung mit den Worten' „Als Antwort auf die Angriffe, die mir von verschiedenen Seiten gemacht wurden, gebe ich folgende Erklärung

ab> Ich bekenne mich offen als überzeugungstreuen Katholiken und werde auch im öffentlichen Leben stets für die Rechte der katholischen Kirche eintreten" rc., das schreibt am 10. März von Kufstein aus derselbe Hofer, welcher am 14. Februar in Wörgl unter dem Beifallsgejohle der Deutschnationalen und Liberalen, die ihn als geeignetsten Kandidaten mit aller Kraftanstrengung anempfahlen, dem zahlreich versammelten Klerus eine moralische Maulschelle applizirte! Ja, Herr Hofer gehört die Geistlichkeit

: „Ich bin ein ehrlicher Mensch", ebenso wenig ist man ein überzeugungstreuer Katholik dadurch, daß man sich als solchen ausgibt, sondern dadurch, daß man durch sein ganzes Denken, Reden und Handeln als das sich erweist, was man sein will. Uebrigens scheinen Herr Hofer zwischen Erklärung und Rechtfertigung nicht recht unter scheiden zu können und dieser Umstand bestärkt mich umso mehr in meiner Ansicht, daß Ihnen die geistigen Fähig keiten nicht in dem Maße zu Gebote stehen, wie sie ein Reichsmandat erfordert. (Anm

. der Red.: Herr Hofer hat auch eine Rechtfertigung wegen des Vorwurfes, er habe sein Wort gebrochen versandt. Diese Erklärung ist sehr unvollständig und theilweise geradezu unwahr. Wir halten unsern Vorwurf vollinthaltlich aufrecht. Wenn sich die Sache so verhält wie Hofer behauptet, w a r u m k l a g t e r u n s n i ch t? Die Red. der „N. T. St.") Kleine Chronik. Korrespondenten. * (Aus dem Handelsstande.) Beim Landesgerichte Innsbruck wurde bei der Firma A. Viz neider der bisherige Inhaber Aug

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Tiroler Stimmen
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Seite 2 von 4
Datum: 16.02.1897
Umfang: 4
Hofer's griffen das Mitglied der katholischen Volkspartei Dr. Rapp heftig an, während Hofer erklärte, er wolle derselben Partei beitreten. Dazukommt noch, daß feine Partei will, der Kandidat solle keinem Klub an gehören. Das sind lauter unlösbare Widersprüche. Es wurden dann Hochs ausgebracht von der einen Seite auf Benedikt Hofer, von der andern auf Professor Mayr. Herr Hofer redete noch einmal und sagte, das Volk müsse befreit werden von der Vormundschaft der Regierung und der Geistlichkeit

. Der zahlreich anwesende Klerus nahm geschlossen Stellung gegen Hofer. Dieser Kandidat der Deutschnationalen brachte zu letzt noch ein Hoch aus auf „Se. kaiserliche Hoheit" den Kaiser. Die Versammlung schloß nach mehr als zwei stündiger Dauer. Inland. Zu den Reichsrathswahlen. Herr Katechet Erich Wechner sendet auch uns eine Erklärung deren Tenor ist, daß er mit Rücksicht auf den Wunsch des hochwst. Fürstbischofes auf keinen Fall mehr ein Mandat annehmen würde und sohin jede für ihn abgegebene Stimme

Hofer auf. Auch der bekannte Aigner- wirth Unterer von Fügen, zur Zeit als der Liberalis mus sich noch selbstständige Kandidaten aufzustellen ge traute, mehrmals liberaler Gegenkandidat, war zwar nicht anwesend, trat aber schriftlich für die Wahl Hofer's ein. Damit wissen wir genug, und kennen uns aus. Wir bedauern, daß Hofer zu solchen politischen Freunden gekommen ist, aber einen Mann, den uns Liberale und Deutschnationale so aufdringlich anpreisen, den wählen wir nicht! Delegirten-Konferenz

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Tiroler Stimmen
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Seite 3 von 4
Datum: 05.07.1892
Umfang: 4
vorgenommenen Aenderungen der Valuta vorlagen angenommen. Bei der Budgetdebatte im Ober- hause erklärte der Kultusminister den von dem Fürst primas angeregten Modus betreffs der Wegtaufungsfrage als unannehmbar, doch werde die angeregte Interpre tation des 68er Gesetzes bei der Kodifikation des Familien rechtes ihre Berücksichtigung finden. 20. Verzeichnis über die seit Verlautbarung des letzten (19.) Verzeichnisses eingelaufenen Spenden fürs „Andreas Hofer-Denkmal" auf dem Berg Jsel bei Innsbruck

30 fl.; Herr Dr. K. Helfer, k. k. Gym.-Prof., 5 fl.; ein Ungenannter durch Hochw. Herrn Dekan Kometer 1 fl.; von den Tyrolern im Priesterhause Salzburg 21 fl.; von den Wirthen in Außerfern durch Herrn Postmeister Angerer in Reutte 160 fl.; Tyroler Landes- Ausschuß II. Rate 500 fl.; Restaurateur Laner in Wilten 10 fl.; Wirthsgenoffenlchaft Innsbruck II. Rate 86 fl. 10 kr.; Handelsfirma And. Hofer (Reitsch) in Kufstein 30 fl.; Einjährig-Freiwillige Mediziner des Präsenzjahres 1892

für das Andreas Hofer-Denkmal am Berg Jsel gewidmet haben. Es zeigt sich hiebei neuerlich, daß dieses Unternehmen ein volksthümliches ist, daß es dem Lande Tyrol und Vor arlberg ein Bedürfniß ist dem hervorragendsten Helden jener wackeren Vorfahren, welche einstanden mit Gut unv Blut für ihre heiligsten Güter — Für Gott, Kaiser und Vater land" — ein würdiges Denkmal auf der Ruhmesstätte am Berg Jsel zu errichten. Das Komit« war sich bewußt aus der Volksseele zu sprechen, in seinem Aufrufe an die Städte

und Vaterlandsliebe bei uns fortleben immerdar. Ja, das ganze Volk war es, das ganze Volk wird es auch in Zukunft sein, das ganze Volk gibt Zeugniß davon, indem es an der Errichtung des Andreas Hofer-Denkmales einhellig sich betheiligt." — Unter Anderen haben die Wirthe Tyrols korporativ beigesteuert, um ihren berühmten Berufsgenoffen zu ehren. Es ist ja männiglich bekannt, welch' hervorragenden An theil die Wirthe Tyrols an jenen Heldenthaten haben; sie zeigen, daß sie ihrer Aufgabe auch fernerhin bewußt bleiben

zugesagt, beim Eröffnungsschießen anwesend sein zu wollen und da dasselbe schon im Jahre 1893 stattfindet, so mußte das Hofer-Denkmal-Komitä diesen, Um, stände Rechnung tragen und die Enthüllungsfeier auf di^ gleiche Zeit verlegen; denn einerseits kann nicht erwarte^ werden, daß Se. Majestät der Kaiser in der kurzen Ze.^ eines halben Jahres zweimal nach Innsbruck komme un? anderseits ist es ja der sehnlichste Wunsch des Landes, 8a? dieser Feier die Anwesenheit Sr. Majestät unseres allgeliebted Kaisers

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Tiroler Stimmen
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Seite 3 von 6
Datum: 04.06.1892
Umfang: 6
Tagen ebenfalls ein Zögling desselben Institutes, Will Helm Köberle des siebenten Kurses. * (Eine „Andrea« Hofer"-Anfführung.) Große An schlagzettel in allen Ortschaften des Rheinthales und wohl auch in den wichtigsten Seitenthälern Vorarlbergs verkünden, daß in Dornbirn-Oberdorf eine „Große Aufführung im Freien" stattfindet. „Andreas Hofer" ist der Träger der Titelrolle des Stückes, das als historisches Gemälde in zwei Abtheilungen charaktc- rifirt wird. Als auftretende Personen

werden unter vielen anderen angeführt: der Sandwirth Andreas Hofer, der Tiroler-Anführer Spcckbacher, der Kapuziner-Pater Haspinger, Hvfer's Sohn Johann. Speckbacher's Weib Nandl und Sohn Anderl, der franzöfische Marschall Lefebre, französische Offiziere, Kavalleristen und Infan teristen, eine französische Musikkapelle, ein österreichischer Offizier, Tiroler Schützen, Tirolerinnen, Tiroler Kinder, eine Tiroler Musikkapelle, im Ganzen 300 Mitwirkende. Gespielt wurde bereits am vergangenen Sonntag den 29. Mai

; am Pfingstmontag den 6. Juni wird die Auf führung wiederholt. Dieselbe beginnt präzis Nachmittags 4 Uhr und endiget um 6 Uhr Abends. Nach Beendigung des Spieles ist großer Umzug durch die Straßen in Oberdorf in's Gasthaus zum Engel. Auch Textbücher werden um den Preis von 10 kr. ausgegeben. Wie wir Vernehmen, sollen diese Aufführungen mehr als Proben gelten, da sonst diese Aufführung für den Festtag der Enthüllung des Andreas Hofer-Denkmales aus dem Berg-Jsel bei Innsbruck in Aussicht genommen

sein soll. Leider win> den Unternehmern die ganze Freude verdorben durch t«n einen Umstand, daß diese Enthül lungsfeier heuer nicht mehr stattfinden wird. Vielleicht gelingt der große Wurf nächstes Jahr. — Auch in Brixlegg wird an den zwei Pfingstfeiertagen und an mehreren folgenden Sonntagen in den Nachmittagsstunden von halb 3 Uhr bis 5 Uhr ein Andreas Hofer-Spiel in Szene gesetzt. Die Gesellschaft gedenkt, später eine Gast spielreise nach Wien, Berlin und auch anderen Städten zu Unternehmen

, u. d. Hedwig geb. Vogl. Julian« Helene, T. d. Wilhelm Hofer, Schmied, u. d. Katharina geb. Cvmpagnazzr. — Radegund Editha Mechtild, T. d. Hans Berreiter. k. k. Universitätsquästor, u. d. Klara geb. Schwarzenbacher. Leo. Bernhard Maria, S. d. Franz Menz, Kaufmann, und der Maria geb. Hieble. — Hilda Leo poldina Sophie Maria Elsa, T. d. Franz-Thurner, Sparkassabeamter, u. d. Sophie geb. Hüller. Aus dem Amtsvlntte zum »Boten f. T. «. B.- ^ ÄOuM" MWcketo Goz^r, Handelsmann in Sa Iuris- Konkurskülnmiffat

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Tiroler Stimmen
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Seite 1 von 4
Datum: 20.02.1895
Umfang: 4
des „Blutzeugen von Tirol". (Zu Andreas Hofer'» 85. Todestage)*) .Wer so wie Du für's Vaterland gestorben, Hat ew'gen Rachruhm fich erworben I" — Als Anno Neun der Korse Napoleon gegen halb Europa in du Schranken trat, da waren es vor allem die Alarm feuer auf den freien Bergen Tirols, die hin ausleuchtet n in die Gaue und zum Kampfe riefen gegen den französischen Eroberer; und daS kühne Bergvolk fand nicht allein Bewunderung, es fand auch Nach ahmung. Tirol unterlag, nachdem es vergeblich die Vormauer

in jenen verhängnißvollen, schweren Tagen auf gezeichnet; „für Gott, Kaiser und Vaterland" waren *) Aus btt .«ath. Warte". seine Söhne in den Tod gegangen, für Glauben und Recht hatten fie zu den Waffen gegriffen. Unbedeutend im Streite, aber hervorragend durch die moralische Ein Wirkung seiner Person war ihr Führer; groß aber ward Andreas Hofer, der schlichte Sandwirth von Paffeier, erst dann, als er seine unerschütterliche Liebe und Treue zu Gott und Vaterland durch seinen Helden tod bethätigte. Auf dem Walle

von Mantua stand er, der seine Heimat gegen den übermächtigen Feind nicht zu halten vermocht, offenen Auges den todtbringenden Karabinern der französischen Grenadiere gegenüber, und aus seinem Grabe empor stieg die Göttin des Sieges für die Waffen der Alliirten. Wie im Fluge ging die Kunde von dieser Hinrichtung durch die Lande; fie machte den Zorn der geknechteten Völker emporlodern und steigerte die Sehnsucht nach Befreiung aus dem Joche des Unterdrückers. Der Name Andreas Hofer aber blieb

, haben seine Thaten verewigt; Meister der Blldnerkunst haben Denkmale für ihn geschaffen, die ihm ein ehrenvolles Andenken in der Nachwelt fichern. Einem Besuche solcher sprechender Denkzeich n seien diese kurzen Zeilen gewidmet. Am 20 Februar 1810 stand Hofer aus der Bastion der Porta Ceresa im offenen Quarre: dreizehn Schüsse machten seinem Leben ein Ende. Der Beichtvater, der ihn auf dem letzten Gange begleitet, sagte von ihm: „Ich habe mit dem größten Troste und der größten Er bauung einen Mann bewundert

, der wie ein christlicher Held zum Tode ging und ihn wie ein unerschrockener Märtyrer erlitt." — Im Garten des Pfarrers von St. Michael, Antonio Bianchi, fand Hofer sein erstes Grab, das eine Marmortafel mit der Inschrift be zeichnete: ,Hui giace la spoglia del fü Andrea Hofer, detto General Barbone, Commandante supremo delle milizie del Tirolo, fucilato in questa fortezza nel giorno 20. Febr. 1810, sepolto in questo luogo.“ — Dreizehn Jahre ruhte da der Mann von Tirol, dessen Namen ganz Europa mit E-irfurcht nannte

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Tiroler Stimmen
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Seite 1 von 6
Datum: 15.03.1897
Umfang: 6
nicht gehorcht. Freunde hat sich das Blatt dadurch keine gemacht, wohl aber das Gegentheil. * * * * Zur „Hoferiade" schreibt man uns: Aus dem Unterinnthal, 14. März. Noch immer bilden bei uns die bevorstehenden Reichsraths wahlen den Hauptstoff des Tagesgesprächs. Die zermal mende Kritik, welche Benedikt Hofer, außer Stande, auch nur einen Punkt derselben zu widerlegen, über sich ergehen lassen mußte, hätte ihn, auch wenn man in der Kussteiner Gegend nicht noch so manches hübsche Detail über seinen Charakter

wüßte, um den letzten Rest seines Kredites bringen und, wäre er nicht gar so dickhäutig, van seinem lächerlichen Ehrgeiz heilen müssen. Als eine vollkommen verbürgte, recht bezeichnende, aber noch wenig aekannte Thatsache erzählt man sich Folgendes: Vor Er- Mung der zweiten Wörgler Versammlung übergab Benedikt Hofer einem der Veranstalter der nun bald Weltberühmt gewordenen ersten Versammlung daselbst einen Atel, geschrieben vom großen Germanen - Apostel Buchauer, mit der Aufforderung

Obervormundschast" zu verschwärzen und zu verleumden. Ein so ekelhaftes Treiben aber entfremdete der Hofer kompagnie alle ehrlichen ÜMte und .seit langem, fällt .es selbst im Söllandl, von wo der Stummel ausgegangen ist, keinem einzigen Wahlmann mehr ein, einem das „Wort" zu halten, der es selber nicht hält. * * * Ferner schreibt man uns aus dem Brixentha le: Bei der Versammlung am Vorabende in Kitzbühel er schien auch Hofer Diktl. Die Versammlung war vom Herrn Reisch einberufen, der zuerst liberal, dann natio

nal war und jetzt sozialdemokratisch ist und nebenbei mit — Kirchenkerzen handelt Gewiß ein interessanter Charakter! Es waren alle Wahlmänner dazu wiederholt und dringend eingeladen, nur die Geistlichen nicht. Jedoch die Rechnung war falsch. ' Die konservativen Wahlmänner erschienen nicht und Hofer fand ein Publi kum von „antiklerikalen" Kitzbühlern. Er gerieth noch in ein längeres Geplänkel mit dem „rothen Filzer", der sich beiläufig für den gescheidtesten Bauern auf der Welt halten dürfte

und den Wunsch ausdrückte, daß die Bau ernkinder nicht weniger, sondern eher mehr als 8 Jahre in die Schule gehen sollten, damit die Bauern endlich aus der bodenlosen Dummheit herauskämen. Das war für die Bauern einschließlich des Herrn Hofer sehr schmei chelhaft. Die Reise Hofers dürfte umsonst gewesen sein. * 4 = Das „Wiltener Wochenblatt" kompromittirt neuer dings Herrn Dr. Koster durck sein maßloses Lob. Neben bei hetzt dieses Blatt gegen Förg, Kapferer und Kathrein. Also hat die „Brixener Chronik

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Tiroler Stimmen
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Seite 1 von 4
Datum: 28.04.1893
Umfang: 4
, über welche ich im vorigen Jahre Bericht erstat'ete, und durch die Vorbereitungen zur feierlichen Enthüllung des Hofer- Standbildes auf dem Berge Jsel bei Innsbruck werden auch manche Einzelerinnerungen an die Kämpfer des Jahres 1809 aufgefrischt, und es treten dabei nicht selten rührende Züge hervor. Darunter gibt es auch solche, die von beiderseitiger, bis zu den Enkeln fort- gepflanzter Anerkennung hervorragender Tapferkeit Zeugniß ablegen und den für ihr angestammtes geliebtes Herrscherhaus kämpfenden Tirolern

ebenso zur Ehre ge- rerchen wie ihren damaligen Gegnern. Heute soll hier eines der schönsten Beispiele dieser Art, welches noch dazu durch den engen Zusammenhang mit der vorbe reiteten Hofer-Feier in Innsbruck besonderes Interesse erregt. Erwähnung finden. Der bayerische Oberst Karl Freiherr von D i t f u r t h, Mer am denkwürdigen 12. April Innsbruck mit Mdcnmüthiger Tapferkeit zu halten suchte und trctz breimaligerVerwundung bis zur vollständigen Erschöpfung, der dann bald sein Tod folgte, feinen

Truppen voran leuchtete, war und blieb stets den eben so heldenmüthigen Tirolern als der geachtetste Gegner in ehrendem An denken. Ich selbst hörte schon in meinen ersten Knaben- jahrcn im Vaterhause, das einst durch den Großvater mit Andreas Hofer innig befreundet gewesen war, den Namen Dilfurth mit Achtung nennen, und diese im Volksmund traditionelle Anerkennung echt soldatischer Ritterlichkeit auch im Gegner fand ich später in allen Schriften über jene Kämpfe vollauf bestätigt.*) Einige Ergänzungen

erfuhr ich aber erst jüngst durch gütige Vermittlung des verdienten Herrn Obmannes des Komitä für das Hofer-Denkmal Obersten Ritter von llrich. Die Achtung der braven Tiroler gegenüber dem ritterlichen Ditfurth war schon während des erbitterten Kampfes dadurch in schöner Weise zum Ausdrucke ge kommen, daß dem durch Blutverlust erschöpften und einen Labctrunk verlangenden feindlichen Offizier von einem Tiroler Patrioten mitten im Kugelregen und mit eigener Lebensgefahr dieser Trank gebracht wurde

! Und ein anderer Kämpfer aus den Schaaren Hofer's, einer der schneidigen Stubaier, machte sich sofort daran, Frau und Söhnlein des Gefallenen gegen etwaige Ge- •) Vergl. jetzt auch I. Egger: »Geschichte Tirols", HI., S. 648, und C. Stampfer: »Sanowirth Hofer", S. 41. fahr zu schützen. Das Söhnchen war, wie ich aus Primisser's „Denkwürdigkeiten von Innsbruck", II, 42 ersehe, dann auch auf der Grab-Inschrift des auf dem alten Friedhofe zu Innsbruck bestatteten Vaters er wähnt, deren Schlußtheil also lautete

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