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Tiroler Stimmen
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Seite 6 von 8
Datum: 09.09.1865
Umfang: 8
und schweren Zudringlich- s feit deS Holzes hat sich dieser Holzbeftand vor der Art erhalten, j währenddem der sämmtliche Holzbestand auf diesen Gebirgs- j gehängen abgetrieben wurde, die jetzt mit Ausnahme einiger z kleiner licht bestockter Walvreste, welche auf tiefern Stellen sich be- j finden, waldlos find. j Bei meinen forstlichen Verrichtungen in dieser Gegend , habe ich mir oft die Ueberzeugung verschafft, daß zur Zeit deS l EchneefallcS in dieser Gegend der Schnee auf dem baumlosen j Terrain

zur Weide auftreiben. Nach der Aussage der ältesten Bewohner dieser GebirgS- ; gegend war zu jener Zeit, als diese GebirgSgehänge noch bis , zur obersten Waldgrenze bewaldet waren, von Spät- und Früh- j frosten in dieser Gegend selten etwas zu hören, feit dem Ab- j triebe der Wälder aber wiederholen sich dieselben von Jahr zu } Jahr, was zur Folge hat, daß daS Gedeihen der Kulturgewächse \ immer mehr beeinträchtiget wird. Im Winter endlich ist kein Grund vorhanden, warum der j Wald erwärmend

oder reflektiren; daher auch Vögel und andere Thiere die Nachtherberge in Wäldern suchen. Sowie also hier nachgewiesen worden ist, daß eine ver- hältnißmäßig vertheilte Waldfläche die Temperatur einer Gegend regulirt, so kann dasselbe von dem Einflüsse der Wälder auf die erwärmenden oder abkühlenden Winde gesagt werden. In der Regel sind die nördlichen Winde, die aus Nordwest, Norden, Nordost kommen als die kälteren, die aus Süden, Südost, Süd- west und West als die wärmeren anzusehen. Die Luftströ mungen

brechen sich an den Wäldern, werden in ihrer Geschwin digkeit gehemmt, verlieren dadurch ihre Heftigkeit und gewinnen so Zeit, mehr und mehr die Temperatur der Gegend, in der sie wehen, anzunehmen. Ein warmer Süd-Wind wird demnach von dem kühlen Walde aufgehalten und dadurch abgekühlt werden; derselbe Wald wird aber auch zu anderer Zeit den kälteren Nordwind nach demselben Gesetze erwärmen. Für einen bestimm ten Ort wird eS allerdings von wesentlichem Unterschied sein, ob er nördlich oder südlich

auch ärmlichen Unter halt verschaffen und ihre Existenz hierdurch begründen. Zu jener Zeit als der erwähnte Hochwald auf dem west lichen Ausläufer der Stubalpe noch bestanden und diese Höhe bewaldet war, war nach der Aussage glaubenswürdiger Männer dieser Gegend von Jahr zu Jahr eine gesegnete Ernte aller Feld und Wiesenerzeugnisse auf den tiefer gegen Süden und Süd-Ost liegenden Culturgründen, ein Mißjahr dagegen nur eine Seltenheit. Nunmehr aber ist der gedachte Bergrücken fast waldlos

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Tiroler Stimmen
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Seite 2 von 6
Datum: 20.05.1914
Umfang: 6
Hilfe suchend, doch starb er schon am 24. September 1628 im 44. Lebensalter. Kleines Feuilleton. Eine reizende alte Schilderung von Meran teilt Herr Dr. Franz Jnnerhofer im Heft 11/12 seiner Blätter für tirolische Heimatskunde „Die Hemmt" mit. Sie findet sich in Joh. Karl v. Hebenstreits Chronik der Stadt Meran, die im dortigen Archiv als Manuskript aufbewahrt ist. Der Verfasser ist ge boren in Meran 1719 und starb ebenda 1793. Das dritte Kapitel handelt „Von der Gegend Meran" und ist eingeleitet

und Interessenvertretungen zu interessieren, daß sie den Exporteuren in ihrer Agi- trachtet wird. Dann folgt die Beschreibung Merans, wie sie der Verfasser im 18. Jahrhundert in seinem Manuflripte anführt, wörtlich „Die herumliegende Gegend Meran übertrifft, ohne Eigenliebe und Ruhmsucht, ihren angeborenen Eigenschaften nach, alle anderen Orte im ganzen Tyrol; denn wider die kalten mitternächtigen Winde dienet zu einer Vormauer der angenehm fruchtbare Küchelberg, in den alten Schriften Kuchlberg genannt, welcher wegen

in der Länge mildreichest ausgebreitet; wie denn auch die Stadt Meran mit holzreichem Gebirg, angenehm artigen Hügeln und darauf liegenden Dörfern, schö nen Schlössern, auch fruchtbaren Wein- und Getreide ackern von allen Seiten ausgeschmücket und so zu sagen gekrönet ist. Ja, es erscheinen die vier Jah reszeiten in Gegenhaltung anderer Orte dieser Gegend sich günstiger zu erzeigen, weil der Winter seine sonst gewöhnlich rauhe Kälte mildreich mäßiget, der Frühling bereits schon zur Lichtmeßzeit mit ange

nehmen Zephyrswind diese Gegend erquicket, der Som mer mit keiner übergroßen, ungewöhnlich langen Hitze die Menschen drücket und endlich der liebreiche Herbst mit allen Gattungen der Früchte die Inwohner getreu beglücket. Die Passer und der Etschfluß über reichen dieser Gegend gute und wohlgefchmackte Fische, als Forellen bis 30 Pfund an Gewicht, Ottern, Saib linge ,Aschen, Koppen, Grundeln und andere größere und kleinere Gattungen. Die Paffer übertrifft an Fruchtbarkeit den Etschfluß und erquicket

und Wach teln und andere große und kleine Vögel. Es ist auch diese Gegend, nemlich das Viertel Burggrafenamt und Landgericht Meran, mit einem und dem anderen Erzbergwerk ausgeschmückt, wie auch mit gesunden Brunnenquellen begabt. Die mit sonderbarem Geschmack und Güte ausgezeichnete B a u m f r u ch t rüh met der kaiserl. Hof zu Wien, liebt Ungarn, lobet Bayern und Schwaben, verehret Salzburg und hae> Jnntal. Der Wein auf dem Küchelberg und ch der angrenzenden Gegend von Grätsch und der übrr- gen Orte

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Tiroler Stimmen
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Seite 3 von 6
Datum: 03.09.1910
Umfang: 6
Schwazer Familie an, aus der bereits 2 Priester hervor gegangen sind. Unser hochw. Seelsorger dürste heute von den Exerzitien in Feldkirch zurückkommen. — Vorgestern Wurde Genofeva Neuner von hier begraben, die in hohem Alter verschieden war. Am Begräbnisse beteiligten sich auch Pfarrer Marthe von Reith und ?. Valentin, Ko operator in Seefeld. — Das kaltnasse Wetter vertreibt uns die letzten Sommerfrischler. Wenn auch die Leu tascher Gegend etwas abseits von der geraden Verkehrs strecke liegt

eine recht gute Saison haben. Zur Ehre unserer Welschtiroler sei bemerkt, daß es zumeist südslawische Zugvögel sind, die die Arreste bevölkern. Seit August wird auch auf der Strecke Seefeld—Schar nitz gearbeitet; in der Gegend des Milser Schloßberges wird Material ausgehoben und weiterhin aufgefüllt. Auch eine neue Wirtschaft „zum Schloßberg" ist wohl aus diesem Anlaß eröffnet worden. Natürlich bringen die vielen Passanten dem Bahnbau ein reges Interesse ent gegen. Ueber Scharnitz hinaus

ewigen Frieden. Von der Rienz, 31. August. Der ganze heurige csommer bis zum heutigen Tage zeichnet sich durch sehr häufige und nicht selten auch durch starke Niederschläge aus. Man kann ohne Uebertreibung sagen, daß ein Regen dem andern die Hand reichte. Ein bis zwei Tage schön und am dritten Tage unterbrach fast ausnahmslos ein leichter oder starker Regen die Trockenheit. Ein Glück für diese ganze Gegend war es, daß sie nie an lieber? schwemmungen oder größeren Murgängen zu leiden

war mittelmäßig befahren. Händ ler waren viele am Platze, und daher die Preise bei jeder Kategorie sehr hoch. Der Schweineauftrieb war kaum nennenswert und mußten daher viele ohne Ein käufe abziehen. Für die Bauern unserer Gegend ist nur zu wünschen, daß sich die hohen Viehpreise halten, damit die Bauern die immer wachsenden Auslagen be wältigen können. Wir Tiroler sind nicht so glückliche Menschen wie z. B. die Polen, wo die hohe Regierung die Hände immer voll nimmt. Meran, 1. September. (Hochzeit. Wette

r.) Am Montag findet die Hochzeit des Ackerbesitzers Josef Keßler von Grätsch mit Fräulein Rosa Ladurner, Per- tanestochter in Meran, statt. — Seit zwei Tagen weht ein kühler Wind sehr angenehm für uns Menschen kinder, aber nicht vorteilhaft für unsere Obst- und Weingärten. Aus Jtalienischtirol, I. September. (Grazioli- Denkmal.) Die Spenden für ein Grazioli-Denkmal — Don Grazioli erwarb sich große Verdienste um' bis wirtschaftliche Hebung der Gegend — in Lavis erreichten bis Ende August 6222

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Tiroler Stimmen
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Seite 1 von 4
Datum: 18.03.1891
Umfang: 4
. Man hätte glauben sollen, daß nach den Wahlen zum Reichs rathe die Hetze im katholischen Lager zur Ruhe gelangen, Friede und Eintracht in's Land wieder einkehren würde Allein nach Gewohnheit streitsüchtiger Weibsbilder muß auch jetzt noch nachgebelfert werden. So wurde das „Tiroler Volksblatt" in Nr. 20 mit einer Korrespon denz von Klausen auS beschenkt, in welcher zu lesen ist: von Zallinger's Wahlsieg hat in hiesiger Gegend lebhafte Freude erregt. Gegenüber den schändlichen Umtrieben

gegen diesen verdienstvollen Mann des Volkes ist dieser Wahlsieg die richtige Antwort!" Was im Eisakthale geschehen ist, wissen wir nicht; da aber der gehässige Änwurf allgemein gesprochen wurde, so bezieht er sich auch auf das Burggrafenamt. Mit Be zug auf diese Gegend hat der verbissene Klausener durch trübe Brillen geblickt und ein Zerrbild entworfen, das der Wahrheit in's Gesicht schlägt, und Entstellung der selben wäre ein viel zu gelinder Ausdruck. Nun, „was wahr ist, muß ich sagen." Weder von Innsbruck

aus, noch von dieser Gegend wurde ein Wahlkandidat vorge schlagen, und so glaubte man, daß Herr von Zallinger wiedergewählt werden würde. ES wurden von Bozen aus Bettelbriefe an einzelne Geistliche dieser Gegend ge sendet, damit eine Deputation auS dieser Gegend sich nach Bozen begeben möchte, um Herrn von Zallinger zu bitten, daS Reichsrathsmandat wieder anzunehmen. Allein diesem Bittrufe kam man nicht nach. In aller letzter Zeit machte sich unter den bäuerlichen Wahl männern dieser Gegend eine Gegenströmung gegen Herrn

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Seite 3 von 4
Datum: 02.07.1886
Umfang: 4
, volksthümliche Erscheinung, voll tiefer Empfindung, der gleichsam die frommen Traditionen in plastischer Form mit einer Lebhaftigkeit des Ausdruckes nachgedichtet hat, die unsere Bewunderung erregt. — Noch einen Blick auf die hohe Salve und auf das Kitzbichler Horn, dann wieherte das Dampfroß, ich stieg auf, und fort ging's wieder mit Dampfeseile, dem Innthal zu, und da es noch früh genug an der Tageszeit war, stieg ich in Brixlegg ab, um wieder einmal den heitern Eindruck dieser wundervollen Gegend

zu empfinden, ein Eindruck, der durch die harmonische Uebereinstimmung von Land und Leuten noch ge- hoben wird, so daß man nicht entscheiden kann, ob die Leute für diese Gegend oder die Gegend eigens für diese Leute ge schaffen wurde. Ferners wollte ich über den Gesundheitszustand, worüber in neuester Zeit viel geredet und korrespondirt wurde, mich an authentischer Quelle persönlich informiren. In Brixlegg gab es nur einen Blatternfall, der jedoch günstig verlaufen ist und leider in fast muthwilliger Weise

von Rattenberg eingeschleppt wurde. Darnach kam kein einziger Fall mehr vor, und ist der Gesundheitszustand ein solcher, wie man ihn nur wünschen kann. Auch in Rattenberg ist die Blatternkcankheit vollständig erloschen. In Kramsach kam lein einziger Fall vor. folglich ist die ganze Umgebung rein, und daß die ganze am Inn und an der Alpacher und Brandenberger-Ache gelegene, an reizenden Ausflügen so reiche Gegend überhaupt sehr gesund ist, bedarf nicht erwähnt zu werden. Durch die vielfach maßlos

übertriebenen Berichte über den Gesundheitszustand dieser Gegend, namentlich über Ratten» bcrg, veranlaßt, haben viele Parteien ihre gemietheten Wohnungen abgesagt, und sind solche jetzt in Brixlegg leichter zu finden, als es im Frühjahr der Fall war. Es ist dies auch, abgesehen von den Uebertreibungen, ganz natürlich, daß man nicht einen Ort zum zeitweiligen Aufenthalt wählt, in dessen Nähe eine gefähr liche Krankheit herrscht; denn man soll mit der Gesundh it und dem Leben nicht spielen

, aber auch die Leute nicht durch vernunft lose, übertriebene Beängstigung quälen. Jetzt ist kein Grund mehr vorhanden, diese Gegend zu meiden, umsomehr Gründe laffen sich aber anführen, sie aufzusuchen. In Brixlegg sind sehr freund liche, außerordentlich reinliche, einfache und auch komfortable Wohnungen um verhältnißmäßig billiges Entgelt zu haben, und die Vermiether sind durchwegs freundliche und gefällige Leute. Dann hat das ganze Unterland das Gute, daß es von jenen Touristen verschont ist, die nur eine „hohe

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Tiroler Stimmen
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Seite 1 von 8
Datum: 13.09.1902
Umfang: 8
dreimalig« Einschaltung per einspaltige Petit-site oder deren Ran» berechnet. — Bei öfterer Aufnahme S »bott. Telephon-Nr» 47. Annoucenanfnahmr für Auswärts durch H« Kriepl'K Anno«ee«bttre»tt» Wie« TU, Rstzleääbörferfdnche 7. 47. Kr. 210. Jahrgang XI.!!. ” Nothbnig [ “Z"«» »tS 6 “ ] Samstag, 13. September 1902 Psaüen oder Badena? III.*) F. „Den nationalen Charakter einer Gegend be stimmen die Bewohner.* Das ist der Grundsatz, den mein verehrter Gegner anerkannt wissen will. Aber er fühlt wohl

selbst, dass dieser Grundsatz sich juristisch schwer verwerten lässt. Denn jedermann frägt sofort: Welches ist der Moment, von dem angefangen die Be wohner einer Gegend, wenn sie deren nationalen Charakter anders als bisher bestimmen wollen, Anspruch auf Re- spectierung dieses ihres Willens vor der Oeffentlichkeit haben? Der Herr Verfasser der n-Artikel, der es für selbstverständlich hält, dass einzelne Sprachfremde sich sprachlich nach der Umgebung zu richten haben, die sie sich zu dauerndem Aufenthalte

von eingetreten sind, werden von solchen, die es unssen können, auf die verschiedenartigen Brillen zurück- .. ') Siehe „N. Tir. Stimmen" Nr 195 und 202. geführt, durch welche die Volkszählungscommissäre vom Jahre 1890 und jene von 1900 die Dinge ansahen. Der Satz: „Den nationalen Charakter einer Gegend bestimmen die Bewohner" löst sich also, wenn man für den Willen der Bewohner die Gem^-debeschlüsse als kennzeichnend ansieht, in der Praxis häufig dahin auf, dass nicht die Bewohner im Allgemeinen

, sondern einzelne einflussreiche Persönlichkeiten es sind, die den nationalen Charakter der Gegend bestimmen. Es wäre wahrlich nicht wünschenswert, wenn die Behörden, insbesondere die Gerichte, angewiesen wären, nach solch schwankenden Kri terien ihr sprachliches Verhalten einzurichten. Da fährt man mit den Paragraphen einer Gerichtsordnung, und sollte diese auch aus Kaiser Josefs Zeiten stammen, weit besser. Wenn das Alter der betreffenden Bestimmungen den Reichsrathsabgeordneten Baron Ignaz Giovanelli

nur allzusehr erschweren. Deshalb, weil ich für die Einsprachigkeit der Ge richte in Tirol eintrete, versteige ich mich keineswegs zu dem Satze, den mein verehrter Gegner in etwas boshafter Weise mir unterschiebt: „Den nationalen Charakter einer Gegend bestimmen Paragraphen." Ich weiß sehr wohl, dass Paragraphen keine unverrückbare Norm sind, und glaube in dem Schlusssätze meiner Aussührungen von letzthin es deutlich zum Ausdrucke gebracht zu haben, dass, wenn man das jetzt deutsche Etschland dauernd

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Seite 2 von 4
Datum: 05.03.1900
Umfang: 4
durch hat die Geldwirtschaft die Naturalwirtschaft fast ganz verdrängt, und mit ihr kam ein neuer Ausbeuter: der Kaufman. Egan erzählt, dass die Bauern dieser Gegend schon in der Mitte des Winters die eigenen Früchte aufgezehrt haben und alle Lebensmittel kaufen müssen. Der Preis dieser Lebensmittel ist um 15 bis 20 Percent theurer als in Budapest, dank dem schamlosen Treiben der Händler. Die Administration ist zu schwach, vielfach auch zu corrupt und zu terrori- stert, um helfen

die Judenverfolgung in diesem Staate begonnen, ungeheure Dimensionen angenommen hat. Diese Einwanderer nehmen den Raum in Besitz, der durch die öconomischen Verschiebungen für den Zwischen handel und das Geldgeschäft freigeworden war. In wenigen Jahren v-rvielfachte sich die Zahl der jüdischen Bevölkerung; in Munkacs, dem Hauptorte der Gegend, beträgt sie heute 60 Perzent. Das Hauptgeschäft dieser Einwanderer ist der Bodenwucher. Sie pachten die Herrschaftsweiden und Wiesen und verpackten sie mit einem ungeheuren

, der gänzlich in den Händen dieser Classe ist, stellt eine Hauptform des Wuchers dar. und die Ausbeutung des Landmannes ist hier in ein raffi niertes System gebracht. Auf diese Weise ist es gekommen, dass die Land bevölkerung auf ihrem eigenen Boden nicht mehr Herr ist und nur für die Wucherer arbeitet, die ihre Herr schaft durch einen furchtbaren Terrorismus immer mehr befestigen. Die jüdischen Händler und Geldgeber dieser Gegend haben nicht nur durch eine bildung alle WarenLLuiL

—4» - . , v , jl, ir > —aufkommen und schrecken auch vor Verbrechen nicht zurück, um Personen, die ihrem Treiben entgegenwirken, unschädlich zu machen oder an ihnen Rache zu üben. Namentlich Brand stiftungen find dort etwas ganz und gar Gewöhn liches, aber auch Mordanschläge sind nicht allzu selten. Aber derartrge Thaten werden nur selten geahndet. Der Bericht Egan's sagt darüber: „Die Bestechung der Ver- waltungs- und Staatsorgane wurde in dieser Gegend bisher m einem solchen Maße getrieben, dass es noch vor kurzer Zeit

zu einer Seltenheit gehörte, wenn ein Bauer dem Kaufmann gegenüber zu seinem Recht gelangte." Ja, in zahlreichen Orten ist der wuchernde Kaufmann sogar Gemeinderichter. Egan hält die Lage der ländlichen Bevölkerung für aussichtslos. „Die Bevölkerung dieser Gegend muss unbedingt zugrunde gehen; dieser Boden muss rettungslos ausgemergelt werden; dieser Viehbestand, der von Jahr zu Jahr an Zahl abnimmt, muss mit der Zeit unbedingt ausgerottet werden." Immer tiefer sinkt das Volk. Schon heute ist es zu ernster Arbeit

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Tiroler Stimmen
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Seite 8 von 10
Datum: 28.10.1905
Umfang: 10
die Nacht herein, zeitweilig regnete es in Strömen und so kam es, daß wir von der Gegend fast gar nichts sahen und an dem so berühmten Cluny vorbeifuhren, ohne unterscheiden zu können, an welcher Seite der Bahnlinie die Stadt und das ehemals so be rühmte Kloster liege; ähnlich erging es in Chambery, so daß wir das ganze Herzogtum Savoyen durchquerten, ohne etwas davon zu sehen. Gegen Mitternacht hörte der Regen auf, aber als der Tag zu grauen begann, hingen die Nebel überall noch tief herab

(Heinrich von Siebeneich) ausgezeichnet. Anfangs schien es säst senkrecht unter uns zu liegen, wir kamen in gleiche Höhe mit demselben und schließlich sahen wir es hoch ober uns wie eine Krone auf einem frei aufragenden Hügel. Bis zur Erreichung der Talsohle gleicht die ganze Strecke von Bordonnechia an der Gegend von Brenner bad bis Gossensaß, übertrifft dieselbe aber weit an Groß artigkeit. Sobald wir die Ebene erreicht hatten, nahm die "Gegend sehr bald den Charakter des Langweiligen

als fünfzig Zweispänner. Um halb 8 Uhr früh des 15. Septembers verließen wir Turin, um in vierstündiger Fahrt die letzte größere Aufenthaltsstation Mailand zu erreichen. Der Charakter der Gegend war vielfach noch eintöniger als die letzte Strecke vor Turin. Da der Himmel heiter war, konnte man wohl in der Ferne etwas von den Alpen erblicken, sonst aber schien sich die Ebene zu beiden Seiten der Strecke ins Endlose auszudehnen. Durch längere Zeit konnten wir an Bächen und Wegen die Heftigkeit

des Ge wittersturmes erkennen, der uns tagszuvor in Turin über rascht hatte. Die Gegend ist überall sehr gut bebaut und namentlich waren es die Reisfelder, die bereits vor Ver- celli sichtbar wurden, die unsere Aufmerksamkeit in An spruch nahmen. Wären sie nicht unter Wasser gestanden, so hätten wohl die meisten Pilger dieselben für Haferfelder angesehen. Während der Fahrt erhielten wir die angenehme Nachricht, daß wir infolge besonderen Ansuchens des Ko mitees die von Modane an benützten Wagen nicht bloß

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Tiroler Stimmen
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Seite 3 von 4
Datum: 30.09.1890
Umfang: 4
der erste gebührt hätte. Die Preise bestehen aus 3 schönen Fruchtschalen, einigen Dukaten, 12 silbernen und 18 bronzenen Medaillen und An- erkcnnungsdiplomen. Für Hebung der Obstkullur geschieht in hiesiger Gegend seit Jahren sehr viel und die heurige Ausstellung zeigt, daß unsere Gegend in dieser Beziehung Ungeahntes leisten kann. Kleine Ghronik. Thermometerstand um 7 Uhr Morgens: 6 Grad Wärme. * (Hof- und Personal-Nachrichten.) Kronprinzessin- Witwe Stefanie ist im strengsten Inkognito in Venedig

, hat gegenwärtig der hiesigen Gegend sein Augenmerk zugewendet. Als reicher Amerikaner verfügt er über die Mittel, um seinen Sammeleifer in aus giebiger Weise zu befriedigen. Bereits hat er mehr oder minder umfassende Grabungen und Versuche dieser Art am Sonnenburgerbühel, in der Gegend von N a t- ters, in Dötting und andern Orten veran staltet, das ist an jenen uralten Kulturstätten unserer Heimat, welche schon wiederholt zahlreiche und wissenschaftlich höchst werthvolle Funde ergeben haben und einiges Licht

Frankfurth mit seinen Söhnen noch in der Gegend von Hötting, wo er bereits verschiedene alte Töpferarbeiten, besonders Urnen, sowie Steinwerkzeuge zu Tage gefördert haben soll. Schade, daß in Tirol Niemand die Mittel besitzt, um solche historisch-be deutsame Funde unserem Lande zu erhalten und der artige Grabungen in systematischer und wissen schaftlicher Art betreiben zu laffen. * (Warnung!) Man schreibt uns: Brehm's Thier leben und Maher's Konversationslexikon werden jetzt von der Max Herzig'schen

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Seite 3 von 6
Datum: 10.07.1912
Umfang: 6
ist gut; eine frische, kühle Brise weht herüber von den gewaltigen Schweizerbergen. Wie ein Wurm zieht sich die Straße an der rechten Steillehne des Tales dahin; teilweise in Fels gesprengt, teilweise aufgemauert. Kilometer Um Kilometer haspelt die Maschine ab. Bas ' Knattern des Motors wird, je mehr wir in die Höhe ! jfteben, immer schärfer, und unablässig tönt die I Warnnngspseife unseres Führers. Eine eigenartige I Esik in dieser wildromantischen Gegend. Ein plötzj- ucher Ruck; still steht

der schwere Wagen knapp neben dem Abgrund und läßt das Hindernis vorbeifahren. Dann beginnt wieder das Pfeifen und Pfauchen. Allein man gewöhnt sich an diesen Lärm, er stört ^ch^mehr, hier genießt das Auge schönheitstrunken dw Wunder der Natur, die eine herrlich angelegte und prachtvoll gehaltene Straße uns mühelos erschließt. im Tale birgt sich das hervorragendste Schaustück der Gegend, Alt-Finstermünz mit dem noch ?^bbäudigten blauen Sohn des Engadins gegenüber rtf. r hlz Mondin und die Herrlichen

Schweizerberge, ^me Gegend, in der man Tage und Wochen verweilen mochte. Allein unsere Maschine kennt kein Erbarmen; !!* sie heute noch eine größere Fahrt vor L«, r/'. bemessen ist die Frist, die dem Aus- 0t k tn Hoch^Finstermünz bemessen ist. Vom Be- [f.® Hotels, Herrn Geiger, werden wir aus ,-freundlichste empfangen. Man ist froh, für einige £L U = ‘ 3emi rüttelnden und stampfenden Wagen 1 ausznkommen. Man streckt die Beine und sucht das im wieder ordentlich in Zirkulation zu bringen. : n Kum Mittag essen

die herrlichen Seen ihre Spiegel. Es ist dies eine Gegend, die sich den gefeiertsten Prunkstücken der Alpenwelt würdig zur Seite stellt. In Graun wurde im prachtvoll gelegenen Hotel Wenter eine Jause ge nommen. Allein auch hier in diesem gastlichen Hause war unser Verweilen nicht lange, schon rasselt wieder der Motor und im flotten Tempo ging es durch düs obere Vinschgau der Etsch abwärts. Ein herrlicher Flecken Erde. Alke, graue Dörfer im Tale mit teil weise morschen und verwitterten höchst malerischen

Häusern; an den sanften Hängen kleben Burgen wie Schwalbennester. Das alte Kloster Marienberg thront am höchsten und leuchtet weit hinaus in die weite Gegend. Die Luft ist milde und wärmer und ver einzelt zeigt sich bereits der Weinstock an^den Häuser fronten. In rascher Fahrt haben wir St. Valentin auf der Haide, Mals, Tartsch und Schluderns durcheilt. In Spondinig müssen wir abzweigen von der Vinschgauer Reichsstraße. Es ist ein treffliches Hotel dort und dieser Umstand bedingt einen kleinen

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Seite 3 von 6
Datum: 12.08.1912
Umfang: 6
ist Mitglied des deut schen Bürgerverems. Unwetter in Südtirol. In der Bozener Gegend und im Vinschgau sind am Samstag im Verlaufe des Nachmittags bis zum Einbruch der Nacht mehrere schwere Gewitter nieder gegangen, die nach den eingetroffenen Berichten die Weinernte mancherorts vernichtet und auch an den Straßen teilweffe starke Verwüstungen angerichtet haben. Aus Bozen wird uns hierüber gemeldet: Der Tag des heil. Laurentins war für unsere Gegend teilweise ein Unglücks tag. Die fruchtbehange- nen Wein

- und Obstgärten bildeten Heuer den Stolz der Bauern und man hatte allgemein die feste Hoff nung, daß heuer ein gesegnetes Jahr würde, wie wir es hier im Etschlande selten zu verzeichnen hatten. Doch der gestrige Tag hatte bei gar manchem Bauern die Hoffnung grausam zerstört. Samstag zwischen 5 und 6 Uhr abends entlud sich über unsere Gegend ein derartiges Hagelwetter, daß einem sofort klar wurde, daß nun für die Feldfrüchte der größte schaden bevorstehe. Kastaniengroße Hagelsteine fielen auf blühende

Weingärten und vernichteten des Landmanns Hoffnung. Schon seit langem haben wir in unserer Gegend kein solch verheerendes Unwetter mehr erlebt. Bor 22 Jahren am Bartholomäustag (24. August 1890) tvar es, wo ebenfalls ein ähnliches Unwetter niederging und mit einem Schlag die Ernte vernichtete. Das gestrige Hagelwetter hatte aber noch nicht genug mit einer verderbenspeienden Entladung. Gegen 8 Uhr abends öffneten sich noch einmal die schleusen und unter furchtbarem BW und Donner prasselten

wieder die Hagelkörner nieder. Besonders arg mit genommen wurde die Gegend mon Guntschna, Sankt Georgen, Viertel Fügen, Kanipenn, Kampill, Unter- fiiw 1 as wmme der Tod des Mikados im Vatikan und besonders vom Hl. Vater aufs tiefste bedauert wurde, besonders da man noch nicht weiß, welche Haltung der neue Herrscher gegenüber der katholischen Kirche einnehmen wird. Die grötzM Grubenkatastroptzen. Die größte Grubenkatastrophe, die seit Menschengedenken jemals sich ereignete, war die entsetzliche Explosion in Cour

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Tiroler Stimmen
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Seite 1 von 4
Datum: 30.11.1914
Umfang: 4
auszugleichen. Aber es gelang nicht. Schwächliche Angriffe auf unsere Truppen in Südpolen am Freitag wurden abgewie sen. Starke Angriffe der Russen in der Gegend west lich von Nowo Radomsk wurden am selben Tage ab geschlagen und bei Lowicz griffen die Deutschen er neut an. Dieser neue Angriff ist wohl das bemerkens werteste der zwei letzten Tage der Woche. Am Sams tag versuchten die Russen in der Gegend von Lodz vorzustoßen,' aber sic wurden'abgewiesen und die Deut schen leiteten

hat sich, nicht geändert. In Russisch- Polen verlief auch der gestrige Tag im allgemeinen ruhig. Einzelne schwächere Angriffe der Russen wur den abgewiesen. Die Kämpfe in den Karpathen dauern fort. v. Höfer, GM. Berlin, 28. Nov. (Wolfs-Bureau). Großes Haupt quartier, 28. Nov., vormittags: In Ostpreußen fanden nur unbedeutende Kämpfe statt. Bei L o w i t s ch griffen unsere Truppen erneut ttn - Der Kampf ist noch im Gange. Ein starker An griff der Russen in der Gegend westlich Nowora- domsk wurde abgeschlagen. In Süd

ist die Lage rechts der Weichsel unver ändert. Ein Vorstoß der Russen in der Gegend von Lodz wurde abgewiesen. Der darauf eingeleitete Gegen angriff ist erfolgreich. Aus Südpolen ist nichts wesentliches zu er wähnen. Oberste Heeresleitung. Djas gewaltige Ringen in Polen. Der Militärfachmann der „Perseveranza" Mdo C a b i a t i schreibt zum gewaltigen Kampfesringen in Polen: Das System der Russen war seit Kriegsbe ginn immer dasselbe: Nicht selbst angreisen, wenn aber angegriffen, zur Zurückweisung

östlich Ufice erreicht. Gestern wur den insgesamt zwei Regimentskommandanten, 19 OM- ziere und 1245 Mann gefangen genommen. M WM in Wer Amtlicher Bericht vom Sonntag. Berlin, 29. Nov. (Wolff-Bureau.) Großes Haupt quartier, 29. Nov., vormittags: Vom Westheer ist über den gestrigen Tag nur zu melden, daß Angriffsversnche der Gegner i» der Gegend südöstlich Ipern und westlich Lens scheiterten. i Ein Krieg um Festungen. Bern, 29. Nov. Der Berner „Bund", schreibt zur Kriegslage: Was sich im Westen

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Seite 2 von 4
Datum: 17.12.1878
Umfang: 4
. Um Mittagszeit befahl er zeitlich zu kochen, und eilte alsdann wieder in die Stadt, wie er sagte, etwas noch zu holen. Nahe der Brücke traf ihn der Schlag oder schlüpfte er aus, und fiel so unglücklich mit dem Kopfe auf eine spitze Zaunspalte, daß er in wenigen Minuten eine Leiche war. — Die Lotterieschwestern unserer Gegend sind außer Rand und Band gerathen über die letzte Ziehung, und die sehr seltene Gruppirung der Lotterienummern.. Drei Nummern einer Fatzade, und zwei Nummern einer andern Faoade

— ein sehr launiger Zufall! — Doch wäre es kein Schade, wenn so manche leidenschäftliche Lotterie- seele nun das Traumbüchl wegwerfen würde, und lieber mit der Hände Arbeit statt mit dem Lotterie-Glücke rechnen möchte. Thatsache ist, in mancher Gegend ist so manche Familie, die kaum einige wenige Gulden wöchentlich verdient, und davon noch 3 fl. versetzt! Freilich darben oft dafür die armen Kleinen. * Meran, 15. Dez. Vergangene Woche inspizirte der k. k. prov. Schulinspektor, Lehrer aus Bozen, die hiesige Mädchen

noch etwas hält, weiß, wie wichtig die religiöse Er ziehung der Jugend ist. Lerne», 13. Dezember. Am 6. d. Mts. hat sich in hiesi ger Gegend eine Blutthat ereignet, welche die Bevölkerung in große Aufregung zu versetzen nicht verfehlt hat. — Am Sonn- kag. 8. d., wurde in dem längs des vom Völlan nach Lana führenden Weges herabfließenden sogenannten Bschailbachl die Leiche des Peter Kofler, Dienstkrecht beim Fulger in Völlan, auf gefunden. Man hielt Anfangs dafür, daß es sich um einen Un glücksfall handle

und daß Kofler viclleichr im Rausche den Ab hang links am Wege hinuntergefallen sei. Die am Montag 9. ds. am Thatorte erschienene Gerichtskommission konstatirte aber, daß Peter Kofler sieben Mefferstiche in den Kopf und die Rücken gegend erhalten, und die auf dem Wege vorgefundenen Blut spuren ließen kaum einen Zweifel darüber, daß derselbe dort er stochen und in den Bach hinabgeschleift worden sein mußte. Da sich bei demselben keinerlei Geld vorfand, war es klar, daß hier einer der frechsten Raubmorde

, wie man hört, bisher ohne Erfolg. Der Umstand, daß die Leiche erst zwei Tage nach der That aufgefunden wurde, hat den Verbrechern einen großen Vorsprung gegeben. — Bei dieser Gelegenheit kann nicht uner wähnt bleiben, daß die hiesige Gegend von Landstreichern, meist Italienern aus dem Nonsberge, förmlich überschwemmt wird, welche allerdings meist Arbeit suchend, über den Gampen herüber kommen und die Einzelhöfe nicht wenig belästigen. Ein Gens- darmerieposten in Senate, auf dem Uebergangc nach Tisens, wäre

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Tiroler Stimmen
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Seite 3 von 4
Datum: 10.10.1868
Umfang: 4
n. r. md i. lad 6.43 tarn, » 8 . 2 . Cal- Mori Perl tag* Wahrung ihres Theuersten, des hl. Glaubens einsetzen können und werden. W Sterzing, 6. Okt. In den letzvergangenen Wochen war, wie anderwärts auch diese Gegend von großer Waffernoth bedrängt. Seit dem 12. v. M. bis zur Stunde verging kein Tag regenlos. Dieser andauernde Regen und der in der Höhe wehende Sirocco griffen auch die Ferner an, die ohnedem heuer schneefrei geworden und zurückgetreten waren. Schon in der Nacht

vom 27. zum 28. Sept. stiegen daher alle Bäche zu einer Höhe, die sie seit der großen Ueberschwemmung im I. 1853 nicht mehr erreicht hatten, riffen Brücken und Stege fort, überfluteten die Dämme, durch brachen dieselben an mehreren Orten und verwandelten die ganze Gegend von der Brücke in Stilfes bis herauf zur Stadlpfarr kirche und hinein bis unterhalb Gasteig in einen völligen See, aus dem nur noch der Eisenbahndamm hervorragte. Die Verbin dung zwischen den dies- und jenseits der Bäche gelegenen Orten konnte

große Verwüstungen an; gestern passirten die Wägen von Nie ran herab und gelangten hieher, freilich mußten sie bei Terlan, welches durch die Etsch und einen Ge birgsbach fast ganz unter Waffer stand, einen Umweg machen, um nach Bozen zu kommen. Heute ist die Communication mit Meran schon in Siebeneich ganz unterbrochen; es ist nicht möglich über Siebcneich hinauszukommen. Von den Weinbergen in dortiger Gegend ist nichts mehr zu sehen, nur die Häuser ragen noch aus den Waffern empor; die Bewohner

retteten sich in Wasch-Bottichen u. s. w. aus ihrer insularen, bedenklichen Situation. Post und andere Wagen nach Terlan mußten heute Früh von Siebeneich hie her zurückkehren. Hieraus kann man schließen wie eö unter dieser Gegend bis gegen Siegmundskcon hinab aussehen muß! — Die Talfer rauscht mit gewaltigem Lärm daher, einen stacken Gestank verbreitend; sie gleicht mehr einem Lavastrom, so viel Erde führt sie mit sich, und ist schmutzigroth gefärbt. Sie macht ein weithin hörbares Gepolter

, so viel Gestein, so viel Bäume wälzt sie mit sich fort. Seit dem Jahre 1843 erinnert man sich hier nicht, daß die Talfer so groß gekommen wäre. Der Weg nach Sarnthal ist hin und hin zerrissen unv unterbrochen. — Der Eisack drang schon gestern Abends unter Loretto in die Poststraße herein; die Güter in jener Gegend — auch die des Erzherzogs Heinrich ka men unter Waffer und es flüchteten sich die Leute. Unterhalb Neustift droht der Eisack und die mit ihm vereinigte Talfer trotz des sehr festen und hohen Dammes

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Tiroler Stimmen
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Seite 3 von 4
Datum: 20.10.1868
Umfang: 4
den edlen Grafen die Debatte in die Gegend von Brixen, wo er in den bäuer lichen Verhältnissen neben dem größten Grundbesitze das Proletariat fand, obgleich hier das GruudverstücklungSpatent in vollster Wirk samkeit und die Untrennbarkeit des Grundbesitzes in steter Uebung sei. Wer unsere Gegend uni, ihre Kulturoeryältniffe kennt, mutz wirklich staunen, wie eine solche Behauptung so keck konnte ausge sprochen und mit der Berufung auf ä m t l i ch e Erfahrungen mochte aufrecht erhalten

werden. Es ist ja in der Gegend von Brixen gerade das Gegentheil wahr; größere Bauerschaften gehören hier zur Seltenheit, und kleine Gülerparzellen bildm die ungleich große Mehrheit des Grundbesitzes. Und gerade diese Parzel- lirung ist, wenn auch nicht die einzige, doch eine Hauptursache der mißlichen Verhältniffe in unsern bäuerlichen Wirthschaften. Wenn der Bauer vom Erträgniß seiner Anwesens nur zur Noth- durft sich und die Seinen erhalten kann und auf ein Ersparniß nur in dm gesegnetsten Jahren rechnen darf

in irgend einer Gegend gerade als Beweis des Nothstandes daselbst angesehen werden muß. Nun aber ist es eine bekannte Thatsache, daß im Pusterthal, wo das Verbot der Güterzerstücklung vielleicht am längsten und am strengsten eingehalten wird, wo eine und die selbe Familie nicht selten seit zwei oder drei Jahrhunderten auf demselben Gute hauSt, nur wenige und vielleicht die wenigsten Steuerrückstände haften, währenddem sie namentlich in Wälschtirol in ausgedehntem Maße üblich sind. Auch klingt

dem konstitutionellen Vereine in Brixen beitrete» und gleich andere Bürger zum Beitritte bewegen. Höchst großmüthig ward als Be lohnung verheißen, falls dem Ansuchen Folge geleistet würde, das Tagblatt un entgeltlich das ganze Jahr hindurch zu erhalten. So viel man hörte, wurden die ZeitungSnummern an den Herrn in Brixen zurückgesendet. Recht so! — Der langandauernde Regen in den vergangenen Wochen hat in dieser Gegend doch nicht besonder» großen Schaden angerichtet; denn wenn auch mancher Wea zer rissen

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Seite 3 von 4
Datum: 08.08.1868
Umfang: 4
, welcher ob seines edlen Charakters, seiner gewinnenden Leutseligkeit und uner» müdlichen Amtsführung allgemein hochverehrt, nun zu tiefstem Be dauern der Bevölkerung dieses Amtsbezirkes nach seiner neuen Be stimmung — Kitzbichel in Bälde als neuernannter k. k. Bezirks- haüptmann abgehen wird, wozu wir den Kitzbichlern trotz alles hier- ortigen Leidwesens doch herzlich gratuliren. t Oberinnthal, 4. August. (Ein Gast.) Ein preußischer Offizier soll sich einige Zeit in Prutz aufgehalten und die Gegend um Prutz, Pontlatz

20 kr. täglich. Kaffee und Zucker hat er elbst; geräuchertes Fleisch läßt er sich hin und wieder bringen. Der „preußische Hauptmann" ist dermalen, wie gesagt, in der Alpe Naserein, und schläft des Nachts im Heupillen. Man sagt, er nehme die Gegend auf, zeichne am Tage fortwährend und gehe die Gegend weitum ab. Man hat zwar ein scharfes Auge auf den „preußischen Hauptmann," zieht Erkundigungen über ihn ein, allein er hat gute Schriften und es läßt sich nichts machen. Man ist sehr begierig, wie lange

laffen, was die Leute in dieser Gegend außer vielen anderen Angelegenheiten neuestens wieder ganz besonders hinter- denklich macht. Die Kunde von den zahlreichen verheerenden Ele- mentarereigniffen, von welchen in den letzten Wochen fast alle Theile des ohnehin armen Landes heimgesucht wurden; die Kunde, daß so viel von dem ohnehin wenigen fruchtbringenden Boden sammt der reifenden Ernte für Heuer und vielleicht nicht selten für eine Reihe von Jahren, wenn nicht gar für immer, trotz

zu zahlen? — Werden nicht vielmehr insbesondere in Folge der letzten Unglücks fälle viele Steuerträger in der Lage bereits sein oder doch in die selbe kommen müssen, welcher der Staat durch die Steuererhöhungen zu entkommen versucht und zu entkommen meint? — Sie sehen, die so traurigen von allen Seiten des Landes konMndm Nach richten über große Unglücksfälle, die ganze Gemeinden und Thäler mehr oder weniger ruinirten, rufen außerordentlich ernste Gedanken wach, die das Volk wenigstens in dieser Gegend

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Tiroler Stimmen
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Seite 2 von 6
Datum: 26.09.1885
Umfang: 6
Bajovaren, ihre volle Selbstständigkeit behauptet und ge statten in ihrem heutigen Wesen noch zahlreiche Rückschlüsse auf den Zustand des Urgermanenthums. Die Natur des Landes ist auch in dieser andern Hinsicht gleichsam Vorbild seinerGeschichte. Boden und Klima sind zu meist ausgesprochen nördlichen und südlichen Charakters, viele Thäler aber zeigen diesen mit jenem einheitlich gemischt; so das ganze untere Vintschgau und die Gegend um Bozen und Meran. Man blicke nur vom Schlosse Tirol auf das breite

herrliche Etschthal! Auffallend ähnlich schien mir einst eine Schau in die Volsker- und Albanerberge; ähnlich wegen der Umrahmung des Bildes und der üppigen Fülle, dem bunten Wechsel der Vege tation, welche der Meraner Gegend durchaus südlichen Charakter verleihen möchte. Und doch welche Verschiedenheit, bedingt durch alle Spuren der Kultur, durch den Typus der rückwärts liegenden Berge und vor allem durch den Fluß! Jene herrliche Landschaft ist stumm gegen diese; der Fluß ist die Zunge der Gegend

— „romanischen" Charakter, der uns völlig ausgeprägt in der Gegend von Trient und in der Veroneser Klause entgegentritt. Eigen thümlich berührt dieser Kontrast von deutsch und wälsch an Punkten, wo sie noch vermittelt nebeneinander flehen und mit einem Blicke übersehen werden, wie etwa bei Ober-Bozen. Man möchte auf das Eisakthal jene Bezeichnung der „schönen Bäuerin" (la bella villanella) anwenden, welche Michel Angela der Kloster kirche San Salvatore del Monte gab; wie in Sammt und Seide prunkt dagegen

die Edeldame des Südens, und begreiflich ist die zahllose Menge von Schlössern, die über der ganzen Gegend, namentlich auf dem Eppaner Mittelgebirge ausgestreut liegen. Wer denkt sich nicht bei ihrem Anblicke in jene fernen Zeiten, wo sie von Sang und Jubel wiederhallten und die deutsche Muse hier ihre Lieblinge Hausen ließ: König Laurin, den Riesen Ecke und Dietrich von Bern; wo deutscher Heldensang so gemein war, daß noch Kaiser Max einen Schreiber in Bozen mit der Aufzeichnung dieser Lieder — der Kudrun

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Seite 3 von 4
Datum: 22.05.1878
Umfang: 4
Gemeinde und jedes Einzelnen mit Rath und That in größter Opferwilligkeit geleistet hat. Wir werden ihm dafür Alle ein liebevolles und dankbares Andenken bewahren, er wird unserer Gemeinde unvergeßlich bleiben. Alle in der Ge meinde rufen ihm nochmals in iveite Ferne ein recht herz liches, aber auch ein wehmüthiges Lebewohl nach. Grall, Gemeindevorsteher. . Thurner und Konrad, Gemeinderäthe. ß Sterzing, 19. Mai. Der Monat Mai zeigt sich Heuer in dieser Gegend bisher als ein echter Liberaler

, sollte nicht alles Stadt und Land bei uns zu Grunde gehen. — Andererseits sieht man freilich mit Erstaunen und Zufriedenheit, wie an Orten, wo vor Kurzem noch Schilfrohr stand, schon das beste süße Gras hervorbricht, ja Roggen und Weizen gebaut wird — Wenn auch das ganze Werk der Regulirung und Ent sumpfung,, wie man sagt, über 300,000 fl. kostet, so wären doch in Folge der gänzlichen Versumpfung der Gegend nach und nach Millionen an Besitz, Grundstücken und Gebäuden zu Grunde gegangen. — Möge man in Zukunft

Abfluß durch die Keller der Bier- und Weinwirthe suchen mußte. Mit Mühe und Kosten wurde daher ein Ablagerungsplatz angekauft, um den Fallerbach bei ähnlichen Fällen darüber auszukehren, sein Bett durch ein starke Thalsperre versichert, und so viel als möglich bepflanzt. Beim Baue der Eisrnbahnbrücke bei Sprechenstein soll das Steinpflaster im Pfitscherbach etwas zu hoch ausgefallen sein, und versumpfte in Folge deffen, wie man sagt, immer mehr die Gegend von Wiesen, da besonders

der dieselbe durchschneidende Mühlgraben keinen Zug mehr hatte. Man suchte nun die Wiese» ner Gegend dadurch zu retten, daß man wenigstens dem Mühl graben einen beffern Abfluß und ein befferes Gefälle verschafft. Ein großes Unglück traf 1847 die Gegend von Mareit, wo man hinter Wolfsthurn eine Thalsperre oder Wafferklause vielleicht zu wenig überwachte. Sie brach durch die furchtbare Gewalt des Gletscherbaches zusammen, und wurden Häuser und Felder beim Dorfe Mareit zerstört, und das Thal mit Sand und Stein überschüttet

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Tiroler Stimmen
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Seite 1 von 4
Datum: 29.02.1916
Umfang: 4
die Zurückdrängung der Fran zosen von Osten nach Westen Fortschritte. Aus den französischer! Kriegsberichten. Bericht vom Samstag nachmittag: In der Gegend nördlich von Verdun, wo der Feind an dauernd seine Anstrengungen gegen die Front östlich der Maas richtet, ist der Kamps noch immer erbit tert. Nach den letzten Meldungen leisten unsere Trup pen in denselben Stellungen den wiederholten Stür men des Feindes Widerstand. In der Gegend von Douaumont haben die im Gange befindlichen Kämpfe den Charakter besonderer

auf einen von uns genommenen vor- fpringenden Winkel südlich St. Marie ä Py voll kommen ab. Die Gesamtzahl der von uns dabei ge machten Gefangenen beträgt 340, darunter 9 Offiziere und 36 Unteroffiziere. Ein Zerstörungsseuer richtete» wir auf die deutschen Werke nördlich Bille sur Tourbe und in der Gegend von Mont Tetü. In der Gegend nördlich von Verdun geht die Beschießung aufenthaltslos östlich und westlich der Maas weiter. Unsere Truppen antworteten dem Feinde mit kraftvoll geführten Gegenangriffen auf den ver

schiedenen angegriffenen Punkten. Alle neuen An- griffsversuche der Deutschen in der Gegend von Ehampneuville und Este Poivre (?), wo wir fest eingenistet sind, wurden abgewiesen. Ein erbitterter Kampf tobt um das Fort Douaumont, das ei» vorgeschobener Bestandteil der alten Verteidigungswerke des Platzes Verdun ist. Die Stellung wurde morgens nach mehreren vergeb lichen Versuchen vom Feinde genommen. * Es ist doch eigentümlich. Kaum ist eine Festung vom Gegner genommen, so verwandelt sie sich in alte»

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Tiroler Stimmen
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Seite 1 von 4
Datum: 20.07.1915
Umfang: 4
gegen unsere Höhenstellungen auf dem Eftenreichkamm, ferner der Psannenspitze und der iftlmoorhöhe nordöstlich des Kreuzbergsattels ab geichlagen. In der Gegend von Schlud e rb ajchs räumte eine eigene schwache Abteilung ihre vorgescho bene Stellung. In Südtirol dauern die Geschützt rmpfe fort. Besonderes Lob erntete die brave Be stands ^ m ^ m ' ^enzforts, die dem Feinde wacker Kpiggsschguplatz auf der Adria. , . Owjtern früh erschienen vor Ragusa-Veochia 1 ^ravosa 8 italienische Kreuzer und 12 Tor

. Der Stellvertreter des Generalstabschess v. Hiifer, FML. UM WMDWM. Berlin, 19. Juli. (Wolfs - Bureau.) Großes Hauptquartier. Westlicher Kriegsschauplatz!. In der Gegend von Souchez war nach verhält nismäßig ruhigem Verlaus des Tages die Gefechts tätigkeit nachts lebhafter. Ein französischer Angriff auf Souchez wurde abgeschlagen. Angriffsversuche südlich davon wurden durch unser Feuer verhindert. Auf der Front zwischen der Oise und den Argonnen vielfach lebhafte Artillerie- und Minenkämpfe. Im Argonnen- walde

schwache Angrifssversuche des Gegners ohne Be deutung. Auf den Maas-Höhen südwestlich Les Epar- ges und an der Tranchee wurde mit wechselndem Erfolge weiter gekämpft. Unsere Truppen büßten kleine örtliche Vorteile, die am 17. ds: errungen worden waren, wieder ein. Wir nahmen 3 Offiziere und 310 Mann gefangen. Oestlicher Kriegsschauplatz. Deutsche Truppen nahmen T u k k u m und S ch i - ukt; Windau wurde besetzt. In der Verfolgung des bei Alt-Autz geschlagenen Gegners erreichten wir ge stern die Gegend

weiter vor. Sie steht jetzt mit allen Teilen an der Narew-Linie südwestlich von Ostrolenka gegen Nowo—Georgiewsk. Wo die Russen nicht in ihren Befestigungen und Brückenköpfen Schutz fin den, sind sie bereits über den Narew zurückgewichen. Die Zahl der Gefangenen hat sich auf 101 Offiziere und 28.760 Mann erhöht. Auch in Polen zwischen Weichsel und Pilica blei ben die Russen im Abzug nach Osten. Südöstlicher Kriegsschauplatz. Der am 17. Juli in der Gegend nordöstlich von Sienno von der Armee des - Generalobersten

und Bug dauerte der Kamps, der unter''dem Oberbefehl des Generalseld- marschalls v. Mackensen stehenden verbündeten Armee den ganzen Tag in unverminderter Heftigkeit an. An der'Durchbruchsstelle der deutschen Truppen bei Pi- laszkowice—Krasnostaw machten die Russen die ver zweifelten Anstrengungen, die Niederlage abzuwenden. Eine ihrer Gardedivisionen wurde frisch in den Kamps geworfen und von unseren Truppen geschlagen. Weiter östlich bis in die Gegend von Grabowiec erzwan gen österreichisch

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Seite 2 von 4
Datum: 05.07.1904
Umfang: 4
Se.k 2. Nr. 150. „Tiroler Post" bringt in Nr. 27 vom 1 . Juli ein Feuilleton, betitelt: „Zur Feier an der Pontlazbrücke", abgedruckt aus „N. W. B." (vielleicht Neues Wiener Blatt), das von geographischen und historischen Unrich tigkeiten geradezu strotzt. Nach dem liegt die Pontlaz brücke „mitten in der wilden Felsschlucht zwischen Landeck und Mals". Das Oberland zwischen Landeck und Mals ist zwar „a speara Gegend", wo es nicht viel zu dividieren gibt, wie einmal ein angehendes Stu- dentlein

bei der Aufnahmsprüfung ins Gymnasium zur allgemeinen Heiterkeit der Professoren sich damit ent schuldigen wollte, als es die Divisionsaufgabe nicht recht zustande brachte; aber so viel dividieren haben wir doch gelernt, daß wir wissen, wo beiläufig die Mitte zwischen Landeck und Mals ist; wohl nicht in Pontlaz, sondern zirka 5 Stunden weiter droben gegen Finstermünz. Dann bedanken wir uns dafür, daß die ganze Gegend zwischen Lande! und Mals (zirka vierzehn Stunden) „eine wilde Felsschlucht" sein sollte. — Ferner

." Weitere Unrichtigkeit: „Sterzinger hatte die Sturmmassen von Landeck (statt Laubeck) Pfunds und Naudersberg auf geboten", die Landecker durften nicht aufgeboten werden, die hatten den Auftrag sich ruhig zu verhalten, damit dem Feinde der Vernichtungsplan nicht verraten würde. — Weiters: „Längs der die Straße begleitenden Höhen des Fließerberges wurden Schanzen, Steinlawinen und Verhaue angelegt. Noch heute zeigt man diese Schanzen spuren? Die der Gegend Kundigen finden heute keine Spuren mehr davon

von Deutschnoven, sowie ein Sängerchor produzierten sich abwechselnd. An der I Festtafel beteiligten sich 175 Personen, viele Schutzvor stände fanden keinen Platz an der Tafel. — Nach einer fast unerträglichen Schwüle ging heute Nachmittags halb 3 Uhr ein heftiger Gewitterregen, vermischt mit erbsen großen Hagelkörnern, nieder. Ein hiedurch verursachter Schaden dürste in unserer Gegend kaum zu verzeichnen sein. Haiv, 4. Juli. Gestern fand hier die Primizfeier des hochw. P. Dofitheus Waldne r aus dem Kapuziner

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