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Tiroler Stimmen
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Seite 3 von 4
Datum: 21.07.1875
Umfang: 4
des Konstitutionalismus, daß er beständig als Ursache und Wirkung sich im Kreise dreht. „Gebt mir Beamte", schreit der Abgeordnete, die für mich agitiren; „Gebt mir Vermehrung der Steuern, daß ich diese Beamten besolden kann", ruft der Minister. Welche Macht in den Händen des Staates ist dieses Heer von Lehrern? Welche Macht in den Händen des rationalistischen Staates? Ein Heer von vielleicht 50,000 Mann. die lichten Hallen unseres ehrwürdigen Gotteshauses. Zwei davon, welche in der oberen Reihe der Fenster zu beiden

Seiten zunächst am Hochaltar angebracht sind, sind zwar mehr orna mental gehalten, aber sehr schön und sinnreich find mit den einfachen Verzierungen Symbole verschmolzen, welche sich auf das allerheiligste Sakrament und das Leben der feinsten Jung frau beziehen. Das Sakrament des Altars wird versinnbildet durch die Gruppe des Pelikan, der mit seinem eigenen Blute seine Jungen nährt. Von dieser Gruppe zuoberst am Fenster gehen dann Verzierungen aus, welche gleichsam einen Kranz bilden, in besten Mitte

sich von Blumenschleifen gehalten, ein Schild befindet, worin sich die auf die Mutter Gottes bezüg lichen Symbole befinden. An einem Fenster bedeutet der Stern im Kreuze Maria den Morgenstern unserer Erlösung, der Rosen« und Lilienstock am andern Fenster sinnbildet Maria die reinste, die jungfräuliche Mutter. Herrlich ist die Zeichnung, prachtvoll die Gluth der Farben, echt künstlerisch gewählt die Anordnung der Symbole, welche genau den Geheimnissen entsprechen, die in der unteren Fensterreihe in Figuren dargestellt

sind. Wie paffend ist das Bild der Heimsuchung Mariens gesetzt unter das Fenster mit dem Symbol des Sternes im Kreuze! Denn gerade am Tage der Heimsuchung wurde Maria zum ersten Male von Menschenzungen begrüßt als Mutter des Herrn, als Morgenstern der Erlösung. Und wie sinnig stellt der Blumenstock mit den drei reinsten Blüthen Maria die reinste Jungfrau vor, in und nach der Geburt. Darum steht unter diesem Symbole ganz am Platze das untere Fenster mit der Darstellung der Geburt Christi. Dies untere Fenster

ist übrigens in der An ordnung und Ausführung ganz entsprechend dem gegenüber stehenden Fenster, das auf der Weltausstellung in Wien so große Bewunderung erregte. Fürwahr, jeder Beschauer wird dem einen wie dem andern seine Bewunderung nicht versagen können. Aber wie ist es denn möglich gewesen in so kurzer Zeit so herrliche und in jeder Beziehung künstlerische Zierden anzuschaffen? Dies dankt man erstens dem Eifer des für alle- Schöne und Gute begeisterten Herrn Pfarrers, und der freu digen

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Tiroler Stimmen
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Seite 3 von 6
Datum: 24.07.1875
Umfang: 6
, wie hiezu die Beschuldigung amtlicher Willkür paßt. Dr. Hoflacher, k. k. Bezirks hauptmann. ? Bozen, 22. Juli. (Gemalte Fenster in unserer Pfarrkirche.) Endlich hat man mit der Restauration unserer altehrwürdigen, schönen Pfarrkirche begonnen. Und zwar ist es die tirolische Glasmaleri-Anstalt in Innsbruck, welche zur Ausschmückung des gothischen Gotteshauses prachtvolle Zierden geliefert hat. Zwei wunderschöne stylgerechte Fenster prangen seit kurzer Zeit in der Pfarkirche, in ihnen bricht

sich in reichem Farbenspiele das Licht des Tages. Die Darstellungen sind aus dem Leben Marien's entnommen; soviel wir hören, sind 7 Fen ster geplant, welche die 7 Hauptfeste Mariens darstellen sollen. Das erste Fenster ist vom Maler Spörr komponirt und stellt die Empfängniß Mariens dar. Die Komposition ist wahrhaf tig großartig, es konzentrirt sich Alles in der Hauptgruppe, besonders schön ist die Hauptfigur, Maria selbst. Die Farben sind äußerst lebendig und prachtvoll. Der Entwurf für daS zweite, Maria

Opferung, stammt vom Maler v. Fels bürg. Es stellt sich dem Spörr'schen würdig an die Seite, obwohl die Komposition einen verschiedenen Charakter hat. die Wirkung steigt von unten nach oben zu; in der Farbe ist nicht so viel Pracht und Glanz, dafür aber mehr Ruhe und Stimmung. Wir wüßten wirklich nicht, welchem von beiden wir den Vor zug geben sollten. — Diese Fenster sind ein rühmliches Zeug niß für unsere Glasmalerei, sowie für die zwei tirolischen Künstler; sie sind aber auch ein Beweis

für den Kunstsinn Bozens und eine recht wirksame Aufforderung, auch die andern Fenster in dieser Weise zu schmücken. Es ist soviel wir noch hören konnten, nur Eine Stimme des Lobes darüber und wir hoffen, daß es nicht beim wohlfeilen Loben bleiben werde, sondern, daß die Bürger Bozens ihrem alten Namen Ehre machen und Opfer bringen werden für den Schmuck des Gotteshauses. Die Pfarrktrche ist ein steinernes Zeugniß von dem religiösen Geiste und dem lebendigen, opferwilligen Kunstsinne der alten Bozner, mögen

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Seite 3 von 4
Datum: 11.12.1871
Umfang: 4
und mit ihr so manche unschuldige Freude. Schlag auf Schlag trifft seither die Clique, wenn auch der Himmel manchmal heiter blinkt, schnell ver dunkelt ihn wieder „schwarzes" Gewölk. G. C. Rom 4. Dezember. Heute 1 Uhr Nachmittags, als Se. Heiligkeit eben von dem täglichen Spaziergange in den vatikanischen Gallerien zurückkehrte, näherte sich ein Schweizer gardist zufällig einem der Fenster, welches auf den von piemon- tesischen Truppen besetzten Hof des Vatikans sieht, und sofort untersagte ihm der untenstehende Posten

, sich am Fenster zu zeigen, und weil der Schweizer nicht sofort Miene machte zu gehorchen, legte der piemontesische Soldat auf ihn an. Vier Schweizer sind Zeugen dieser Scene gewesen. Und damit noch nicht genug. Einer der Prälaten aus dem Gefolge Sr. Hei ligkeit kam herbei, um sich nach dem Vorfall zu erkundigen, und auch auf ihn drohte die Schildwache, Feuer zu geben. Demnach also ist es den Bewohnern des Vatikans nicht ein mal mehr gestattet aus dem Fenster zu blicken. Man hat frei lich das Gefängniß

noch nicht mit eisernen Gitter versehen, äußerlich sind noch nicht jene hölzernen Verschlüge angebracht, welche jeden Ausblick versagen — wenn aber Wachtposten auf. einen Jeden anlegen, der sich am Fenster zeigt, worin unter scheidet sich dann die Gefangenschaft der im Vatikane Einge schlossenen noch von Jener der in strenger Haft befindlichen Verbrecher? Der Papst mit seinen getreuen Dienern ist also fortan nicht nur moralisch, sondern physisch in Gefangenschaft. Es kann eines Tages geschehen, daß Pius IX. selber

, falls er zu nahe an ein Fenster herantritt, von einem Söldlinge des Königs Ehrenmann aufgefordert werde, sich zurückzuziehen, und wenn der heilige Vater diese Jntimation überhören sollte.... Die Kugel steckt im Laufe, der Söldner hat das Gewehr an gelegt .... das Weitere sträubt die Feder sich auszumalen. Und Angesichts solcher Vorfälle spricht man von Versöhnung, wagt man zu sagen, der Papst und die Würdenträger der Kirche würden in Rom respektirt, wundert man sich, daß der heilige Vater

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Seite 1 von 4
Datum: 14.03.1877
Umfang: 4
, gewidmet von den Freiherrn v. Giovanelli und der Familie v. Zallinger- Stillendorf. Diese zwei Fenster sind Komposition des Architekten dieser Anstalt, Herrn Josef Sch mid, und behandeln zwei Themata aus dem Leben der seligsten Himmelskönigin Maria: nämlich Mariä-Bermählung und die Schmerzen Mariens. Wir glauben eine Forderung der Gerechtigkeit zu erfüllen, wenn wir diesem Künstler aufrichtigst gratuliren zum wirklich schönen und gelungenen Werke. Er hat Fenster komponirt, welche wirklich den Charakter

von Fenstern an sich haben. Es ist in denselben alles Plastische, das gerade in den Glasmalereien der Neuzeit so häufig störend wirkt, gänzlich vermieden: diese Fenster find kein Bau, sondern sie sind rein dekorativ gehalten. Die Glasmalerei 8 an der Zahl nebst 5 steuerzahlenden Berechtigten erschienen bei der Wahl gar nicht. Bon den 17 abgegebenen Stimmen fielen 16 Stimmen auf den ächt konservativen Gerichtskassier Johann Sch mid. und dieser gab seine Stimme dem konservativen Ge meindevorsteher

leisten will, der muß sich an die alten Muster, die uns noch er halten sind, anlehnen, dieselben studiren und in dem Geiste und der Manier der Alten komponiren. Diesem Grundsätze ist Herr Schmid gefolgt; jeder Theil der beiden Fenster verräth eine ge naue Kenntniß und ein tiefes Verständniß der alten Glasmalerei, so daß wir in den ausgestellten Fenstern wirklich echte, alte Glasgemälde zu erkennen glaubten. Die Fenster sind selbstver ständlich im Style der alten, frühgothischen Pfarrkirche von Bozen

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Seite 3 von 4
Datum: 13.02.1878
Umfang: 4
hin; sie enthalten nur die noth wendigsten Einrichtungsstücke. Ueber der Thüre jeder Zelle hängt das Wappen des sie bewohnenden Kardinals. Alle Zugänge und Fenster des Palastes, in welchem das Konklave eingerichtet wird, werden nach dessen Beziehung zuge mauert, mit Ausnahme des Hauptthores,' das aber mit vier ver schiedenen Schlössern geschlossen wird, um jenen Kardinälen, die nach der Eröffnung des Konklave eintreffen, noch den Eintritt zu gestatten. Bon den vier Schlüffeln verwahrt jene zwei, die das Thor

von außen ausschließen, der Marschall des Konklave, von den beiden anderen aber, die das Thor von innen öffnen, den einen der Camerlengo und den andern einer der Ceremonien- meister. Auch die Fenster des Konklave werden sorgfältig ver mauert, nur oben bleibt eine kleine Oeffnung, die mit weißer in Oel getränkter Leinwand überzogen wird. Die Nahrungsmittel werden durch acht Fenster, die mit Drehladen versehen sind, in das Konklave gebracht. Ain Morgen des zwölften Tages nach dem Ableben des hl. Vaters

werden einem jeden Kardinal von seiner Dienerschaft feierlich zu demjenigen Fenster überbracht, das der Zelle ihres Kardinals am nächsten liegt. Die Speisen sind in violett oder grün aus geschlagenen Körben verpackt. An der Drehlade ruft der Haus hofmeister den Namen seines Kardinals aus, damit einer von dessen Konklavisten die überbrachten Sachen übernehme; bevor die Speisen und Getränke in das Konklave gelangen, haben die Wächter an den Drehladen alle Schüsseln nebst dem ganzen Taselgeräthe genau zu untersuchen

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Seite 1 von 4
Datum: 13.10.1874
Umfang: 4
Farben leuchtenden Segmenten der romanischen von Direktor Effenwein entworfenen Rosette für die St. Antonikirche in Padua, die üppigsten Reichthum in den Details und füllenden Ornamenten mit klarster großartiger Gliederung verbindet, standen die Fünfpäffe der neu anszu. führenden dekorativen Fenster für die Heiligenkreuzer Stifts kirche. Für die Langfenster, wovon nur ein Probeflügel auf gestellt war, lagen die Naturgrößen nach alten Mustern ge machten farbigen Zeichnungen auf, durchaus streng

im Charak ter der Vorbilder gehalten in Formen und Farbe, einfache Motive in geistreicher und wirksamster Weise gehandhabt, wie sie eben der Witz in höherem Sinne in den allerersten Künst lern der Ornaments auflöst. Es muß eine wahre Freude für eine im alten Charakter arbeitende Glasmalerei wie die Tiro ler Anstalt sein, nach solchen Vorbildern die herrlichsten Dessin fenster auszuführen. Von anderen Details fand der Kern dev großen Rosette für Kremsier, entworfen vom Architekten der Anstalt Herrn

ein königliches Fenster. Gegenüber den spätgothischen Formen des vorausgegangenen Pendant, dem Abendmahlsfen ster ist dieß in strenggothischem Style dekorativ gehalten. Eine organisch durchgebildete Architektur schuf in schönster Verthei lung die von Gold, Silber und Gemmen besäeten Grenzlinien abgeschloffenen Felder, worin die Hauptgruppen, die Vorbilder. , die Propheten aufgenommen werden sollen. Im Fenster sind

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Seite 1 von 4
Datum: 15.09.1871
Umfang: 4
.) In demselben Hause, mit Oskar und mir, wohnte auch eine alte Frau mit ihrer Enkelin. Die beiden Frauen wohnten ' in dem mir gegenüberliegenden Flügel des Hauses, während Oskar mehrere Zimmer auf der gaffenseitigen Front inne hatte. e Wenn ich des Morgens mein Fenster öffnete, sah ich am , gegenüberliegenden Fenster bereits ein Mädchen über eine weib- t liche Arbeit gebeugt sitzen. Ich sah, daß das Mädchen schön sei, kümmerte mich aber wenig darum. Ich weiß nicht wie es kam, daß ich Matchen, — wie die fleißige

mir an den Hals zu hängen. Oskar aber sah Matchen mit anderen Augen an. — Es war gegen Ende November. Ich hatte Oskar nicht mehr nach seinem Leiden gefragt, auch schien es mir, daß er ruhiger ge worden. Da kam er eines Tages gegen Abend zu mir. Ich hatte, da ich während des ganzes Tages nicht aus dem Zimmer gekommen und der Rauch, den meine Pfeife im Zim mer verbreitet, mir lästig zu werden begann, das Fenster ge öffnet und ließ die kalte, aber erfrischende Novemberluft in das Zimmer streichen. Oskar setzte

sich zu mir und sah, während er mit mir sprach, unverwandt auf das gegenüberliegende Fenster. Endlich wurde ich es gewahr. „Oskar", sagte ich scherzend, „mein vis-ü-vis scheint Dich zu interessiren?" — Oskar sah auf nud wurde roth. „Ich sehe dieses Mädchen nicht zum ersten Male" sagte er auf Matchen deutend, die nicht bemerkte, daß sie beobachtet wurde, „vor einigen Tagen sah ich es in der Buchhandlung

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Seite 3 von 4
Datum: 14.03.1877
Umfang: 4
einheitlich. Die Anlage und Ausführung erscheint großartig. Das Haupt bild ist mit einem Hauptgiebel, der an Seitengiebeln gebunden ist, abgeschlossen. Die Baldachine, unter denen sich die verschie denen Darstellungen befinden, sind in Ciborienform sehr reich ausgeführt. Unten erblicken wir auf einem prächtigen Teppiche auf grünem Grunde das Wappeu der Familie Zallinger-Stillen- dorf. Was wir früher von der echt-glasmalerischen Behandlung und von der Farbenpracht gesagt haben, gilt auch bei diesem Fenster

in vollstem Maße. Besondere Erwähnung verdienen noch die Figuren, welche der junge, sehr talentvolle und strebsame Künstler Felix Schatz gezeichnet hat. Sie passen vortrefflich zu der ganzen Komposition, sind streng stylistisch, ernst und aus drucksvoll. Die Ausführung der beiden Fenster ist des Rufes, den die hiesige Glasmalerei-Anstalt mit Recht genießt, vollkommen würdig. Sie ist sehr fleißig und sorgfältig; nur wollte es uns bedünken, daß die Figuren eine noch kräftigere Ausführung vertragen hätten

. Wir sind überzeugt, daß diese beiden Fenster in Bozen all seitigen Beifall finden werden und hoffen, daß den beiden edeln Familien, welche diese prachtvollen Zierden der schönen Pfarr- vativen Landtags-Majorität vertheilte, und jetzt — werden die Gensdarmen auch in die Häuser gehen und sie den Leuten ab fordern als Corpus delicti ? uArzl (beiThaur), 10.März. (Säkularfeier.) Nächstens findet eine viertägige Feier statt als Gedenkfest, daß der Kalvarienberg in unserer Gemeinde im Jahre 1777, also vor 100 Jahren

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Seite 2 von 4
Datum: 14.03.1877
Umfang: 4
sich in Folge dieser 'Nachricht der Landrathsamts verweser Herr v. Nathusius mit dem Kreiswachtmeister Herrn Rieger zu dem betreffenden Besitzer, der im Allgemeinen sonst immer zu den liberalen Polen gerechnet wurde, und dort fand man denn auch den gesuchten Herrn in bester Arbeit mit Messe- Die beiden Glasgemälde waren in dem großen Schaufenster knapp nebeneinander aufgestellt, was die Vergleichung für den Beschauer einigermaßen erschwerte. Das erste Fenster, welches die Schmerzen der seligsten

ist, in so kleinem Raume so viele Figuren in so schöner Gruppirung anzubringen. Die architektonische Einfassung ist einheitlich durchgeführt. Die ganze Staffage ist so konstruirt, daß alles aus einem Flusse ist; Alles bindet sich ganz natürlich und löst sich wieder auf das Schönste auf. Es ist nichts Ueber- flüssiges und es sind keine leeren Flächen. Es ist mit einem Worte dieses Fenster ein Kunstwerk, zu welchem wir den Boz- nern nur auf das Beste gratuliren können. Es wird eine Zierde der dortigen Pfarrkirche

bleiben. Das andere Fenster, die Vermählung der seligsten Gottes mutter darstellend, darf diesem ebenbürtig an die Seite gestellt werden, wenn es auch, wie durch die Wahl des Stoffes bedingt war, in seinem figuralen Theile etwas einfacher ist. Das Mittelbild ist die Vermählung Mariens selbst. Maria und Josef sowie zwei Seitenfiguren und in der Mitte der hohe Priester thronend, bilden eine prächtige Gruppe. Darunter sind drei Propheten angebracht. Als Vorbild sehen wir unten unter einem reichen

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Seite 2 von 4
Datum: 27.10.1874
Umfang: 4
des stillen dahin wandelnden Beobachters. Muttergoltesbilder, die an manchen Häusern noch nach alter frommer Sitte angebracht, sind, umgeben von Taxkränzen, in die Rosen von verschiedener Farbe gemischt. Die Fenster der Spitalkirche sind mit schönen, auf das Fest bezügliche, langen Inschriften verhüllt. Da auf Alles nicht in Detail näher eingegangen werden kann. so führen wir die Leser im Geiste in die Herzog-Friedrickstraße, dem goldenen Dachlgebäude zu. Ist diese Straße schon an und für sich enge

die Aufmerksamkeit des Betrachters in Anspruch. Die Fenster des Klosters sind mit Tafeln aus gefüllt, die in grüner Umhüllung die einzelnen Anrufungen der lauretanischen Litanei und die entsprechenden Responsorien, Alles in lateinischer Sprache, tragen. Auf den Fenstern der Kirche sieht man die Jnschsiften: „Speciosa facta es. Mon stra te esse matrem. Guude Maria virgo. Regina mundi, Regina coeli, Regina patriarcharum etc.“ An der linken Ecke des Klosters gegen das Spital zu, ist eine ganze Gruppe

angebrachte Maria-Statue ist umgeben von Taxgewinden, links und rechts waren schön ausgeführte In schriften. Wir gelangen nun durch die etwas mangelhaft deko- rerte Museumsstraße in die Sillgaffe. Hier ist besonders das Baronesse Zephiris-Haus°zu erwähnen. von dessen Fenstern pracht volle Teppiche und Blumenkränze herabhängen. Die Fenster selbst waren überfüllt mit Biloern, Statuetten, frischen Blu men rc., umrahmt von Kränzen aus Rosengewinden. Es er übrigt uns noch näher einzugehen auf den Glanzpunkt

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Seite 2 von 4
Datum: 19.01.1875
Umfang: 4
wir noch zwei Teppiche ebenfalls für Amerika und drei Ornamenten-Fenster für Konstantinopel. Wer, wie Schreiber dieser Zeilen, Herrn Schmid sozusagen von Jugend auf gekannt und seine fortschreitende künstlerische Ent wickelung und Bildung zu beobachten Gelegenheit gehabt hat, muß über die hier ausgestellten Leistungen desselben sehr er freut sein. Seine Richtung ist eine streng stylistische; der Schwung seiner Phantasie, der Reichthum und die Mannig faltigkeit der Formen, über welche dieser strebsame junge

. Besonders hat ein farbenprächtiger Teppich vom Herrn Schmid für Amerika Aufsehen erregt. Wir können der An stalt zu diesem tüchtigen Architekten nur gratuliren und die Hoffnung aussprechen, daß er noch recht lange für dieselbe wirken werde. Doch wir müssen vorwärts zu kommen suchen; da stehen zwei figuralische Fenster für Konstantinopel, so viel ich weiß, für eine Klosterkirche, im romanischen Style ausge führt. Die sehr schönen Figuren, der hl. Franziskus und die hl. Klara sind ebenfalls aus Wien

von Klein; die reiche Archi tektur ist theilweise von Schmid, theilweise von Klein ge zeichnet. Endlich ist an kirchlichen Kunstwerken noch ausgestellt der obere Giebelbau des großen Rosenkranzfensters für Telgte (Westphalen) auch von Prof. Klein. Besonders erwähnens- werth sind bei diesem Fenster die lebhaften, frischen und gut gestimmten Farben. Aber auch die weltliche Kunst ist bei dieser Ausstellung vertreten. Da sind zuerst zwei wunderschöne Wappen, welche

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Seite 2 von 4
Datum: 27.09.1875
Umfang: 4
komme ich über die Stiege, so sehe ich schon den Pascha. Parturiunt montes nascitur ridiculus raus. Er wandelte da im Atrium und schien auf mich gewartet zu haben. Indem er sich an's Fenster auf dem Boden auf die Beine setzte, winkte er mir. Ich saß auch zu und vor ihn hin. Da fing er an von der Krankheit seiner Frau (Einer von den Vielen) zu sprechen, und ersuchte mich um Beistand. Ich sagte ihm: „Bevor ich sie nicht gesehen habe, kann ich nichts sagen." „Ja Dich laß ich schon hinein", war sogleich

- und Untertheil ist. Diese sogenannte Gospoja (Frau) war in eine igelartige Kugel zusammengekauert, und mit so vielen Tüchern und Schleiern umwickelt, daß man keinen Anfang und kein Ende fand. Der ganze Klumpen war gegen das Fenster gebeugt, lag theilweise auf dem Fensterstocke. Nach mehreren Fragen und unbefriedigenden Antworten ver langte ich nach dem Pulse zu greifen. Nach langer Arbeit reckte die Gospoja ein Händchen heraus aus dem vielen Gc- tüch. Ich fragte: „Wie alt ist sie?" Nicht ohne Stottern ant

wortete Se. Excellenz: „16 Jahre." Die kitzlichste Frage sparte ich auf die Letzt: „Wie ist denn die Zunge?" Jetzt sah sie sich gefangen, und rief sogleich, obwohl sie bisher dem Pascha alles sagen ließ: „Diese ist weiß." Aber, sagte ich: „Ich muß das selbst sehen." Sie sträubte sich, sie sehen zu lassen. Doch auf das ernste Wort des Excellenzherrn: „Halla, hallal!" wendete sie sich vom Fenster etwas gegen mich, und mit Blitzesschnelle fuhr ein Zünglein aus dem Getüch, aber auch nur eine lange schmale

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Seite 2 von 4
Datum: 18.03.1879
Umfang: 4
, drückt den wärmsten herzlichsten Dank aus die Vorstehung des Waisenhauses. * (Kanfinännischer Bcrci») Nächsten Dienstag, den 25. März 1879, Abends 8 Uhr, Damenbolzschießen, zu welchem sämmtliche ordentliche und außerordentliche Mitglieder nebst Familien eingeladen werden. Der Ausschuß. * (Die Tiroler Glasmalerei) bringt morgen (Mittwoch) zwei hervorragende Fenster für das nördliche Seitenschiff der Votivkirche in Wien bestimmt, zur öffentlichen Ausstellung. Es sind die von dem fürstlichen Hause

Schwarzenberg und Baron Sina gewidmeten Glasgemälde, jenes mit dem böhmischen Landes heiligen (St. Wenzels Ermordung als Hauptbild), dies mit den Patronen Kroatiens uno Slavoniens ausgestattet, worunter Hieronymus in der Felseneinöde als Hauptfigur beherrschend wirkt. Die Kartons zu letzterem sind von unserm vaterländischen Künstler Prof. Rieser gezeichnet; die des Wenzelfensters von Prof. Sequens in Prag. Diese Fenster schließen sich in der all gemeinen Disposition an das vor einem Jahre ausgestellte sog

. Stephansfenster an. das vom Erzbischof von Kalocsa, Excellenz Haynald gewidinet, ein glänzendes Ausstellungsobjekt der Tiroler Glasmalerei in Paris bildete. Sonntag, 30. d. M., werden, wie mir hören, die letzten zwei figuralen Fenster derselben Suite dem Publikum zur Ansicht geboten. Wie gewöhnlich bringt das Atelier mehr zur Anschauung, als es verspricht, wovon die Be sucher sich selbst überzeugen mögen. Die Ausstellungszeit ist, wegen ungünstiger Beleuchtung Nachmittags, nur von 8—1 Uhr festgesetzt

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Seite 3 von 4
Datum: 27.06.1877
Umfang: 4
vervollständigen. Die Kirche von Ampaß liegt bekanntlich auf einem Hügel ganz einsam und wohl % Viertelstunde vom Mdum, noch weiter von den übrigen Häusern entfernt. Diese einsame Lage trägt ivohl das Meiste dazu bei, die Kirche für Einbrecher zu empfehlen; bereits im Jahre 1834 wurde in Ampaß eingebrochen, Kelche und die werthvollen Gold-Fransen des Baldachins gestohlen. Jetzt ist die Kirche sehr fest versperrt, so daß man einen Einbruch für un möglich halten sollte; alle Fenster sind mit dicken Eisenstangen

vergittert, die Thüren sind schwer mit Eisen beschlagen und mit Eisenblech verkleidet und die Fenster neben der Hauptthüre haben noch eiserne Thürchen. Trotzdem gelang es den Hallunken in die Sakristei zu kommen. Sie probirten zuerst bei dem niedrigen Sakristeifenster, das gegen Norden liegt. Als Werkzeuge be dienten sie sich großer Stangen, welche noch auf dem Friedhofe liegen; mit diesen versuchten sie die dicken Eisenstangen bei Seite zu biegen und sprengten selbst den Stein; aber es gelang

doch nicht. Nun, probirten sie an der untern Seite bei dem höher gelegenen Fenster ober der Thüre, welche in die Sakristei führt. Es gelang ihnen dort die Fenstereinfassung zu zertrümmern und eine Eisenstange ninzubiegen. Die dadurch entstandene Oeffnung ist so gering, daß man meinen möchte, es könnte kaum ein Kind durchschlüpfen. Jedenfalls muß der Kerl sehr schmächtig gewesen sein. Er schob nun inwendig den Riegel der Sakristeithüre zu rück, öffnete das Schloß, wozu ein kräftiger Mann gehört, und ließ

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