vor dem Wid dum eine Serenade. N. Salzburg, 9. Oft. (Aus unserem Landtage.) Das löbliche Vorgehen des liberalen Landeshauptmannes, der, ohire den Herrn Bezirksrichter Benedikt zu verständigen, densel ben durch List in der Landstube zurückzuhalten wußte, hat im ganzen Lande ungetheilte Berurtheilung und Entrüstung hervor gerufen und auch die in die Welt hinausgesandten offiziellen Telegramme, welche dem Abg. Georg Lienbacher den Skandal zur Last legten, vermochten Niemanden zu täuschen. Die kon servative
Majorität wollte die Angelegenheit, betreffend die Er nennung des Herrn Benedikt zum Landeshauptmann-Stellver treter und seine Ablehnung, nicht vor die Oeffentlichkeit bringen, wenigstens solange nicht, bis die Allerhöchste Entscheidung auf die ehrfurchtsvolle Vorstellung des konservativen Klubs erfloffen sein wird. Zur Aufklärung nun und um die Wähler vor Täu schungen zu bewahren, veröffentlicht die „S. Chr." in Nr. 121 die Schritte, welche die konservative Majorität gemacht hat und gibt nämlich
er fordern; sie sei auch völlig überzeugt, daß, wenn der wahre Sachverhalt Sr. Majestät berichtet wird, die Allerhöchste Absicht gewiß nicht dahingeht, daß die konservative Zweidrittel-Majorität zerstört werde. — Mit diesem Schriftstück begaben sich als De putation die Herren Abgeordneten Georg Lienbacher, Benedikt, Dr. Fuchs und Dr. Graf Chorinsky zum Herrn Statthalter und setzten noch umständlich die Motive ihres Schrittes auseinander. Der Herr Statthalter erklärte sich damit einverstanden
verpflichtet ist, eine wenn auch Allerhöchste, jedoch ohne vorläufige Rücksprache mit ihm vollzogene Ernennung an zunehmen, unsere Erklärung des Nichtannehmens schon vor der Landtags-Eröffnung von uns gemeinschaftlich mit dem Abg. Benedikt, unserem Genossen, schriftlich abgegeben wurde, die Schädigung der Zweidrittel-Majorität des Landtags die Folge der Annahme wäre und eine solche politische Selbstverstümme lung für jeden, der durch die konservative Partei in den Landtag gelangte, eine moralische
Unmöglichkeit ist, so erklären wir kon servative Abgeordnete und zwar Alle für Einen und Jeden für sich, daß keiner von uns und somit auch Herr Benedikt nicht in der Lage ist, die Landeshauptmann-Stellvertreterstelle anzuneh men und wir es der h. Staatsregierung überlaffen müffen, den Stellvertreter des Herrn Landeshauptmannes gleichfalls aus der liberalen Drittel-Minorität zu entnehmen, beziehungsweise vor zuschlagen". — Se. Excellenz Graf Thun lehnte es aber ab. diese Eingabe dem Ministerium vorzulegen