hl. Religion so gefährliches Gesetz bestätigen werde. Wir bleiben in dem Glauben, den wir von den Vätern ererbt, und den uns die kathol. Kirche lehrt. Zu gleich bezeugen wir die tiefste Ehrfurcht, schuldigsten Gehor sam, höchste Hochachtung und kindlichste Ergebung gegen das in unserer Zeit so bedrängte Oberhaupt der kathol. Kirche, Papst Pius IX. Altrei, 13. Juni 1862. Josef Werth, Vorsteher, mit dem gesammten Ausschüsse. Algund, 9. Juli. Gestern hatte die Gemeinde Al- gund die Freude, ihren neuen
Ehrenbürger, Herrn Lud wig v. Comini, in ihrer Mitte zuhaben. Hr. v. Comini -war nämlich auf einer kleinen Inspektionsreise, die den Wein bergen um Meran galt, in diese Gegend gekommen. Nach mittags kam er von Meran aus über Riffian, Kuens, Tirol und Grätsch nach Algund. Kaum hatte er hier, um etwas auszuruhen, in dem Hause eines Gemeindeausschusses, zur größten Freude desselben, Einkehr genommen, so sah er sich schon von einigen der vorzüglichsten Männer der Gemeinde umgeben, die sich beeilten
Ehrenbürger, von ^ diesem der Gemeinde Algund und von einem zufällig anwe- j senden Nachbarspfarrer, dem ehrwürdigen Ortspfarrer als j Feldkaplan von Anno 9, dargebracht wurden. Unter hei- j teren und interessanten Gesprächen war die Nacht schon ziem- ! lich weit vorgerückt, bis es zum endlichen Abschiede kam.—* j 10 Juli. Das war heute ein fürchterlicher Nachmittag. Denn j bald nach 4 Uhr wälzte sich von der Zielspitze herunter Unglück j verkündendes Gewölle und bald ergoß sich über Partschins, j Plars
und Algund, dann über einen Theil des Kichelberges, ! Meran, Obermais und Schönna bis hinauf zum hohen Jfin- ! ger und hin gegen Hafling ein so entsetzlicher H a g e l sch au er, i dergleichen hier kein Mensch erlebt hat. Die Schlossen hatten ! die Größe von Taubeneiern und noch darüber. In einer \ Viertelstunde waren die Trauben und Blätter unserer heuer ? in seltener Ueppigkeit dastehenden Weingüter auf oder gar unter der Erde, die Reben selbst geschunden und häufig ab geschlagen und der ganze übrige
Bodennutzen unserer kost baren Güter vernichtet. Dieses Unglück ist gewiß ein außer ordentliches für Alle, die davon betroffen wurden, wenn man bedenkt, wie viel Schweiß die Bearbeitung unserer Weingüter hier kostet; aber besonders traurig für die ärmeren Besitzer. Da die Gemeinde Algund bei allen Gelegenheiten, wo es sich darum handelt, die Noth und das Unglück ihrer Mitmenschen zu mildern, sich stets sehr mildthätig finden