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Tiroler Sonntagsbote
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Seite 1 von 10
Datum: 13.05.1888
Umfang: 10
, dieser Hauptfrucht, nach cher sich die übrigen Preise der Getreillen, abgesehen von einigen unbedeiden Schwankungen, richten. Jenes Lamm, welches die geringste Fracht bis don zu zahlen hat, kann zu Hause den fften Preis für seinen überflüffigenäzen zahlen und dies ist von den amiften erzeugenden Ländern leider Ameriund zwar beträgt die Fracht von iKilo Weizen von New-Aork nach Londol kr., von Pest nach London 2 fl. 17 per 10O Kilo; die Folgen daraus l« sich leicht ziehen und kommen sehr ll in den verschiedenen

Preisuotirunr zum Vorschein: 100 Kilo Weizen kost Z- B. in Jänner 1888 in Ungarn (78 Kilo per Hektoliter schwer) 7 fl. IO kr., in Wien s fl. 85 kr., in New-Bork 8 fl. 59 kr., in London 9 fl. 38 kr., ja sogar von Chicago, das im Westen Amerikas liegt, kostet die Fracht bis London nur 1 fl. 18 kr. (Wasserweg), während, wie gesagt, die Fracht von Pest oder Wien nach London 2 fl. IO bis 2 fl. 17 kr. beträgt; folglich kann sogar Chicago seinen Weizen dort um 1 fl. per 100 Kilo theurer zahlen

, in welchem Laude schon 1886 der Weizen mit 5 fl. per 100 Kilo gerechnet wurde, so ist unsere so oft betonte Behauptung, daß auf eine Rentabilität unseres Getreide baues, wenn auch durch Errichtung eigener subveutionirtenDampferlinien Triest-London und größtmögliche Ausnützung des Tarif rechtes an den Bahnen, in* absehbarer Zeit nicht zu rechnen sei, voll und ganz gerecht fertigt. Nun zur Viehzucht. Schon jetzt sind die Preise unserer Hausthiere in einer Weise gesunken, daß von einem einigermaßen rentablen

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Seite 5 von 8
Datum: 03.02.1889
Umfang: 8
und einen Landstrich nach dem andern verschlingt. Ueber diesen, wie gesagt, schönen Bestrebungen gegen den Sklavenhandel in Afrika sollte aber freilich auch der Sklaveuhandel in Europa nicht aus dem Auge gelassen werden. Daß es aber in Europa mancherlei sklavenähnliche Zustände und zwar in verschiedenen und in den ekelhaftesten Formen heute nicht minder gibt, wie ehedem, davon mögen folgende Mittheilungen über eine blühende Art von Handel mit Menschenfleisch Zeugniß geben: In London bilden etwa 50 der ersten

und entehrt. An der Spitze dieser Gentlemen steht ein Mann, welcher den edlen Bei namen „Schlaume Hameilech", d. h. König Salo- mon, führt. Derselbe ist im Besitze eines ziemlich großen Vermögens und spricht außerdem 8 Sprachen. Diejenigen Opfer, welche keine Angehörigen haben und sich sonst „anständig" benehmen, werden in London an einen Zuhälter verkuppelt, welcher je nach Rentabilität der armen Mädchen von 20 bis 400 fl. Provision zahlt. Sollte ein Opfer Bedenken zeigen

ein Kaffeehausbesitzer in Rotterdam. Dieser Mensch hält seine eigenen Agenten in London, und wenn man „Waare" für ihn hat, schickt er Geld oder kommt selbst hinüber. Denn London bildet für ganz Mittel- und Nord europa den Hauptstapelplatz für den, Tausende von Opfern verschlingenden Frauenhandel. Der gefähr lichste und augenblicklich rentabelste Mädchenschacher wird von einem gewissen Teppeli nach Buenos Ayres und ganz Brasilien betrieben. Dieser Ehrenmann erhält die jungen Mädchen als Gouvernanten, Stuben mädchen

u. s. w. durch verworfene Weiber und Agenten aus Oesterreich und Deutschland, sowie aus Russisch- Polen nach London übersendet, wo die armen Opfer zuerst gut behandelt, wenn sie sich aber nicht rasch genug ■ willfährig zeigen, durch Hunger und Schläge oder Betäubung der Schande zugeführt werden. Sind sie aber erst einmal so weit, daß sie sich selbst als verloren aufgebeu, dann werden die unglücklichen Opfer sofort nach Brasilien oder Argentinien weiter verschachert und nun beginnt erst recht die Znt des grenzenlosesten

so manche dieser gräß lichen Leidens-Episteln lesen könnten, so müßten sie vor Schreck und Scham, daß solche Zustände möglich sind, in die Erde versinken. — So schreibt ein in London wohnhafter Negerpriester, der, in Amerika als Sklave geboren ein gutes Stück Welt und viel menschliches Elend gesehen und erfahren hat. Verschiedenes. (Militärische Neuerungen.) Aus Wien wird berichtet: Seit einiger Zeit sieht man in Wien Hauptwachen und Posten mit Gewehr ohne Bajonnet. Diese auch dem Laien kaum entgehende Neuerung

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Seite 2 von 8
Datum: 13.04.1890
Umfang: 8
sich allmälig Beschäftig ungslose aller Art und beiderlei Geschlechtes ange schlossen hatten, gegen halb 11 Uhr zu einer mehr leide, welche es ihm als ein verdienstliches Werk erscheinen lasse, die Stadt London von verworfenen Frauenzimmern zu reinigen. Die von Dr. Wins- low in den „Times" und anderen Blättern ver öffentlichten Briefe haben auch einen im Norden Londons wohnenden Herrn zu einer polizeilichen Anzeige veranlaßt, in welcher er sagte: „Ich ver miede den oberen Theil meines Hauses an allein

stehende Herren. Im April 1888 miethete ein Herr ein großes Schlafzimmer und sagte, er sei in Ge schäftsangelegenheiten aus Kanada gekommen und gedenke sich einige Monate, wenn nicht ein Jahr in London aufzuhalten. Er schien vermögend zn sein, und beschäftigte sich während des Aufenthaltes in meinem Hause mit schriftstellerischen Arbeiten. Er trug, wenn er ausging, nie denselben Anzug an zwei nach einander folgenden Tagen. Er hatte neun verschiedene Anzüge und Hüte. Er kehrte stets spät nachts heim

und sich wusch. Die Frau verrieth ihren Verdacht, und der Mann entkam in dem Augenblicke, wo sie einen vorüber gehenden Herrn auf ihn aufmerksam inachte. Allem Anscheine nach ist er Jack der Aufschlitzer; aber wer und wo ist er?" Dieß fragt sich nun auch jetzt wieder ganz London und durch die Verhaftung der dreißig Chinesen jst das Räthsel vielleicht seiner Lösung wenig oder gar nicht näher gerückt, denn ver- haflet waren in dieser Sache schon viele Hunderte bis jetzt aber noch jedesmal ohne Erfolg.

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