, zeigte Dom Karis dem Ser- geauten die dunkle Oeffnung einer Türe, und nachdem sie eingetreten, auch einige Tritte, die ins Innere des Berges zu führen schienen. „Hier!" rief der Priester. „Hier hat'mir der kleine Kuhhirte in der Mühle drunten erzählt, sei das Versteck des früheren Pfarrers schon seit mehr als acht Tagen. Die Bauern aus der Nachbarschaft sollen ihm nachts die Nahrung bringen, so etwa gegen zwei Uhr morgens. Dann wage er sich aus seinem Versteck hervor. Wenn Sie also hier Wache halten
, können Sie sich ja wieder davon schleichen und hierher zurückkehren." „Und du selbst?" fragte der Soldat etwas mißtrauisch. „Was meinen Sie,. Bürger?" „Willst du mich nicht begleiten?" „Nein, das ginge nicht an. Es würde den ganzen Plan zerstören. Wenn sie mich nicht irrt Stall auf meinem Stroh lager finden, würden sie sofort Alarm schlagen und den Priester warnen. Und was denken Sie auch, welche Rache würden mir hier die Leute schwören, wenn sie auch nur ahnen sollten, daß ich Ihnen Dom Karis Versteck gesagt
habe! Ich möchte mich nicht gerne von ihnen zerreißen oder ins Wasser werfen lassen." Damit nrachte sich der vor- gebliche Bettler wieder auf den Rückweg den Abhang hinunter, und der . Soldat folgte ihm. „Und jetzt müssen wir uns trennen!" rief Dom Karis, sobald sie den Mühldamm wieder überschritten hatten. „Folgen Sie dem Fußweg dem Fluß entlang; die Lichter aus der Mühle werden Ihnen den rechten Weg weisen. Gute Nacht und viel Glück!" Der alte Pfarrer war längst wieder nach seinem Stroh- lager zurückgekehrt
„Hu", wie der Schrei einer Eule, durch die tiefe Stille der Nacht, und aus den dunklen Schatten traten die Gestalten von Männern und Weibern, Knaben und Mäd- . chen hervor. „Kommt herein, kommt herein!" sagte der Müller und seine Frau, „hier ist Raum für alle." Und bald war die Scheune ganz voll, und am anderen Ende derselben wachten die Kühe auf und erhoben neugierig ihre Köpfe. Dann wandte sich Dom Karis der Gemeinds zu und rief ihr in kurzen Worten die feierliche Bedeutsamkeit des - großen Osterfestes
und du und die deinen werdet ermordet sein." Im Osten zeigte sich die bleiche Morgendämmerung, als der Pfarrer und der Müller auf dem Felsen oben an kamen. Der Soldat hatte sich an dem verfallenen Toi»e niedergekauert und kämpfte vergeblich gegen den ihn über wältigenden Schlaf. „Nun, was ist's" fragte ihn Dom Karis lächelnd. „Ich habe nichts gesehen und nichts gehört", brummte der Sergeant mürrisch. Und als er das Lächeln auf den Zügen des Priesters gewahrte, faßte er seine Pistole drohend und murmelte: „Du hast