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Tiroler Grenzbote
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Seite 1 von 10
Datum: 18.05.1907
Umfang: 10
, 1 Ruthene) 56 Mandate; Christlichsoziale 58 Mandate, Deutsch klerikale 26, Deutschfortschrittliche 10, deutsche Agrarier 8, deutsche Volkspartei 6, Freialldeutsche 4, tschechische Agrarier 5, Jungtschechen 4, Alltschechen 3, Tschechisch- Klerikale 3, Tschechisch-Nationalsoziale 1. Slovenisch- Klerikale 17, Slovenisch-Liberale 1, polnische Volks partei 4, polnisches Zentrum 3, Polnisch-Konservative 2, Altpolen 1, Jungruthenen 5, radikale Ruthenen 5, Altruthenen 1. Kroaten 2, Rumänen 2, Italienisch

- Konservative 6, Italienisch-Liberale 1, Parteilos 1. Bezüglich einzelner Parteien läßt sich vorderhand folgendes feststellen: Deutsche Fortschrittspartei 10 ge wählt, 18 kommen in die Stichwahl; Deutsche Volks partei 6 gewählt. 27 kommen in die Stichwahl; Christlichsoziale 58 gewählt, 30 kommen in die Stich wahl; Sozialdemokraten 56 gewählt, 60 kommen in die Stichwahl; Konservative 26 gewählt, 9 kommen in die Stichwahl; Jungtschechen 6 gewählt, 19 kommen in die Stichwahl

. Die deutschfortschrittlichen Parteien haben also durch die erste Wahl nach dem allgemeinen Wahlrecht schwere Verluste gehabt, die durch die Stichwahlen nur teil weise wieder eingebracht werden können. Aber sie werden durch diesen ja auch vorausgesehenen Rückgang gezwungen, sich zusammenzuschließen, sich zu einigen zu einer Partei und werden daraus neue Kraft schöpfen. Das Haupthindernis für diesen Zusammenschluß ist weg geräumt, die Schönerianer find von der Bildfläche ver schwunden. Eine geschloffene deutschfreiheitliche Partei

. Auf die Reaktion erfolgte noch immer die Evolution, das ist die einzige zuverlässige Lehre aus der Geschichte. Die Wahlen im Lande Tirol an sich haben ein denkwürdiges Resultat gezeitigt, die gänzliche Nieder lage der Konservativen. Diese Niederlage hat den Christlichsozialen hauptsächlich ihren Zuwachs verschafft. Sie wären nicht so groß geworden, „wenn nicht" wie die N. Fr. Pr. in Wien sagt, „die in den Alpen- ländern erbgesestene klerikale Partei, geführt von ehr geizigen Pfarrern und Kaplänen

und von dem dema gogischen Treiben der großstädtischen Klerikalen mehr angezogen, als von der politischen Methode des stummen Gehorsam fordernden Episkopats, den Namenswechsel vorgenommen hätte, der das einzige war, was sie zur totalen Verschmelzung mit der christlichsozialen Partei brauchte." In der Tat war es äußerst eigentümlich, zu sehen, mit welcher Leichtigkeit man die alten konser vativen Vertreter einfach fallen ließ, sowie man z. B. im Kufsteiner Landbezirke den gänzlich unbekannten Wiener Kandidaten

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Tiroler Grenzbote
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Seite 1 von 4
Datum: 06.05.1942
Umfang: 4
Entwicklung des Kampfes der Inder um Freiheit und Recht ist nicht abzusehen: sie wird aber jedenfalls vom Verhalten der verschiedenen Gruppen und Parteien in Indien abhängen, die London gewohn heitsmäßig gegeneinander auszuspielen versucht. An ihrer Spitze steht zweifellos die im.Zahre 1885 gegründete Kongreßpartei. Ihr ursprüngliches Programm war voll- konimen legal, die ruhige Entwicklung von Land und Völkern in einträchtiger Zusammenarbeit mit der Krone war ihr Ziel. Die Partei erwuchs

Partei zurückzulegen: er genießt aber auch weiter das größte Ansehen im Lande und wird als Berater bei allen wichtigen Verhandlungen zugezogen. Seine Funktionen sind nunmehr auf Pandit Ja- wahrhal übergegangen, der alles andere als ein Geg ner von Eewaltmethoden zur Durchsetzung der indischen Bestrebungen ist und dem linken Flügel der Partei mahesteht. Der Gegenpol der Bewegung ist die Muhammedanische Liga, die — im Jahre 1906 gegründet — sich die Durch setzung des Rechtes Indiens

und der Muhammedanischen Liga gibt es in Indien weiters eine zur Londoner Regie gierung haltende, aber unbedeutende Liberale Par tei, eine Pariah-Vewegung und den Für st en tzünd sowie Anhänger des Kommunismus. Letztere sind aber dank der strengen antikommunistischen Politik der englischen Machthaber in Indien gänzlich unorgani siert. Die Pariah verfügen über eine größere Organisation, die in einer Neuordnung in einem freien Indien Gefahren für die 60 Millionen ihrer Kastengenossen befürchtet und daher eher

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Tiroler Grenzbote
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Seite 1 von 10
Datum: 25.05.1907
Umfang: 10
Stimmen. In KÖLLN wurde Dr. Perathoner (deutschfreiheit lich) mit 2072 Stimmen gegen den Klerikalen Huber mit 1503 Stimmen gewählt. In CrlCflt (Stadt) wurde der Sozialdemokrat Avanzini mit großer Mehrheit gegen den Klerikalen Dr. Conci gewählt. In RoVCfttO (Stadt) siegte der italienisch-Liberale Malfatti gegen den Klerikalen Zanoni mit großer Majorität. Wien, 23. Mai. Nach 78 bisher bekannten Stich wahlresultaten sind gewählt: 12 Sozialdemokraten, 3 Christlichsoziale, 10 Deutsch-Freisinnige, darunter

. In Trautenau ist der deutschfreiheitliche Eppinger dem Freialldeutschen Karl Hermann Wolf mit Hilfe der Christlichsozialen unterlegen. In Wien wurden bei den 6 Stichwahlen 2 Liberale, 2 Christlichsoziale und 2 Sozialdemokraten gewählt, darunter der sozialdemokratische Kandidat Forstner gegen den wildesten Hetzer der Christlich sozialen Mechaniker Schneider. Linz ist in allen drei Bezirken von Sozialdemokraten vertreten. Wien, 23. Mai. Bis zur Stunde liegen von den 170 Stichwahlen 108 Resultate

22, tschechische Realisten 2, Alttschechen 5, Tschechisch-Radikale u. Nationalsozialisten 7, tschechische Agrarier 33, tschechische Klerikale?, slovenische Klerikale 20, slovenische Liberale 3, Kroaten 8, italienische Klerikale 10, italienische Liberale 3, konservative Rumänen 3, demokrat. Rumänen 1, Zionisten 2, Freisoziale 1. 62 Stichwahlen sind noch ausständig. Die Wahlen in Galizien sind hier nicht eingerechnet. Nach dm bisher vorliegenden Resultaten würde sich der deutsch- freiheitliche Block aus 81 Mann

Machtlosigkeit verurteilt sind, die Gegner eines nicht mehr zeitgemäßen Regierungs- Systems, als Mitläufer ins Lager der radikalsten Partei treiben, von der sie sich mit Recht den stärksten Gegen druck versprachen. Der Sieg der CbnftltcbTo;ialen in ^irol. In der Nummer vom Dienstag, 21. der „N. Tir. Stimmen" bringt Franz v. Zallinger in einem Leit artikel, der merkwürdigerweise die Ueberschrift trägt „Tiroler Adler, warum bist Du so rot" folgende interessanten Ausführungen: „Der Wahlsieg der Christlich

sozialen und Bauernbündler in den Landgemeinden Deutschtirols am 14. Mai war nicht so sehr ein „Sieg der christlichsozialen Idee", die von konservativer Seite schon vor dem parlamentarischen Bestände der christlich sozialen Partei im Abgeordnetenhause hochgehalten wurde, jener christlichsozialen Idee, die, den Grund wahrheiten des Christentums entsprechend, Konservativen wie Christlichsozialen eigen und im Tiroler christlich sozialen Programm enthalten ist; der Wahlsieg am 14. Mai war ein Sieg

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Seite 1 von 8
Datum: 17.06.1911
Umfang: 8
fehlen und jeder muß seine Pflicht tun um unseres Volkes und um unserer selbst willen. Der Ausfall der Wahlen. Nach den bisher vorliegenden Ergebnissen ist es kaum mehr zu bezweifeln, daß die christlichsoziale Partei eine große Niederlage erlitten hat. In Wien ist der liberale Kandidat Friedmann gegen einen der christlichsozialen Parteiführer, nämlich gegen Bielohlawek gewählt worden. Fast sämtliche anderen Führer kommen in die Stich wahl. Der Parteichef Prinz Aloys Liechtenstein

^ng. Anzeigenpreis: die kleine dreispaltige Zeile oder deren Raum 12 ll; bei Wiederholungen Preisnachlaß. Anzeigen werden in Abholstellen und Ankündigungsämtern entgegengellommen. Erscheinungstage: Jeden Mittwoch und Samstag. Auf zur Stichwahl! Der 13. Juni war ein schwerer Unglückstag für die Partei, die sich als die herrschende gefühlt hat und als solche aufgetreten ist, die Christlichsoziale Partei. Die Niederlage, die sie wegen ihrer Korruptionswirtschast in Wien erlitten hat, wird sie kaum wieder auswetzen

können. Der koloffale Stimmenverlust, den die Partei trotz ihrer rücksichtslosen Agitation aufzuweisen hat, ist ein deutlicher Beweis dafür, daß das Volk nicht Lust hat, sich weiter an der Nase führen zu lasten, nur da mit eine Anzahl Abgeordneter eine gute Versorgung erreichen. In Wien ist der Charakter und das Wesen dieser Partei zuerst offenbar geworden. Aber auch in Tirol hat sie einen großen Stimmenverlust zu ver zeichnen, wenn sie sich auch in ihrem Besitzstand be hauptet, die große Begeisterung

für die Partei ist da hin und ein nimmermüder Feind im eigenen Lager ist ihr entstanden in den Konservativen, die ihre alten Domänen wieder erobern wollen, aus denen die Christlich sozialen sie verdrängt haben. Charakteristisch für diesen bitteren Kampf der feindlichen Brüder ist die vernich tende Kritik, die die konservativen „N. T. St." an der Christlichsozialen Partei, ihrer Wahltaktik und ihren Führern übt. Wir geben nur folgende Stellen aus diesem Artikel wieder, die wahrlich genug sagen

: „Ihren gestrigen Sieg verdankt die christlichsoziale Partei einer ganz infamen, terroristischen Agitation. Mit verlogenen und ehrabschneiderischen Flugschriften wurde das Land überschwemmt, mit Versprechungen und Vorspiegelung schwindelhafter Erfolge wurde das Volk blindgeschlagen. Hilf was helfen kann! Das war die Parole, die wir auf einem christlichsozialen Flugblatte lasen. Und sie haben sie befolgt. Die Wähler wurden angelogen, was Platz hat." „Die andern hatten bezahlte Agitatoren, die Tag und Nacht

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Seite 1 von 8
Datum: 06.07.1910
Umfang: 8
mit österreichischem Holz für einen deutschen Kaufmann boykottiert wurde, haben der deutsche und der österr. Botschafter bei der Pforte Protest eingelegt. veullcknalionale yarleileilungssilzung. Die deutschnationale Landespartei in Tirol hielt Samstag, den 2. Juli in Innsbruck eine Partei leitungssitzung ab, an der die deutschfreiheitlichen Landtagsabgeordneten und zahlreiche Vertrauensmänner aus Nord- und Südtirol teilnahmen. Das größte Interesse nahm die Beratung über die von den Ab geordneten Dr. Michael Mayr

und Genossen beantragte Abänderung der Gemeindewahlordnung in Anspruch. Nach den Referaten des Herrn Bürgermeisters Knapp, Schwaz, und Landtagsabgeordneten Dr. v. Walther, Bozen, wurde einstimmig beschlossen, die der Partei angehörigen Abgeordneten aufzufordern, den einer zeitgemäßen Entwicklung und gerechten Verteilung des Gemeindewahlrechtes hohnsprechenden Entwurf, der rücksichtslos auf die Bedürfnisse der christlichsozialen Partei zugeschnitten ist, mit allen Mitteln zu bekämpfen. Es kam ferner

die im Budgetausschuß des Landtages beantragte Wertzuwachssteuer zur Sprache. Da diese Steuer ein Aequivalent bieten soll für die großen Auslagen, welche die Städte, Fremdenverkehrs- und Jndustrieorte zu ihrer Entwicklung aufwenden müssen (Straßen, Trambahnen, Kanalisierung, Beleuchtung u. a.), und da nur durch diese Aufwendungen die Bodenwertsteigerung herbeigeführt wird, wäre es ungerecht, auch nur einen Teil des Ertrages dieser Steuer den Gemeinden vorzuenthalten. Die Partei leitung stellte deshalb die Forderung

nur dünn bevölkerten Lande. Nun sind in letzter Zeit viele Kongregationen aus Frankreich und den jetzt amerikanischen Philippinen neu eingewandert. Die jetzige liberale spanische Regierung hat sich daher an den Vatikan gewendet, die Gründung neuer Klöster nicht zuzulaffen, der Vatikan hat sich demgegenüber aber ablehnend verhalten. Es sind dann weiter antiklerikale Gesetzentwürfe ein- gebracht worden, so die Forderung der zwangsweisen staatlichen Vorbildung der Volksschullehrer, ferner die Gewährung

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Seite 1 von 10
Datum: 20.09.1913
Umfang: 10
und Mit teln bestrebt sind, ihre Presse zu verbreiten, weil sie sich eben sagen, daß der Leser eines Parteiblattes ein tüchtiger Parteianhänger wird. Dasselbe gilt aber auch für die Deutschfreiheitlichen und darum muß aus diesem Gedanken heraus jeder einzelne Parteigenosse zum Agitator, zum Verbreiter der völkischen Presse werden. Wie richtig dieser Standpunkt, wie schwerwiegend der Einfluß der Presse im gesamten öffentlichen Leben, wie nicht minder für das Leben einer Partei ist. das geht aus den Worten

nicht jene Bedeutung bei, wie dies bei den Gegnern seit langem der Fall ist. Bei den Sozialdemokraten sind es schlichte Arbeiter, die nicht selten mit Gewalt für ihre Partei organe Abnehmer werben und die Christlichsozialen opfern Tausende und Abertausende für ihre Presse. Man denke nur an den Pius der ein. der jährlich über eine Viertelmillion allein zur Unterstützung der Presse verausgabt. Der Bezug eines freiheitlichen Blattes soll doch Ehren pflicht eines jeden freiheitlichen Mannes

gegen sich selbst und seine Partei sein. Und wer kümmert sich im frei heitlichen Lager um solche Pflichten? Nicht einmal jene, welche in erster Linie hiezu berufen wären, sich ihres Organes, des Sprachrohres der Parteigenossen zu bedienen und dieses nach Kräften zu unterstützen. Die freisinnigen Provinzblätter werden ganz und gar ihrem Schicksal überlassen und erst zu Wahlzeiten er innert man sich daran, daß eS eine freiheitliche Pro- vinzpreffe gibt, um sie dann gehörig auszunützen. Es herrscht in dieser Beziehung

eine unglaubliche Gleich gültigkeit, welche für die Dauer — wir sagen dies offen — von einschneidender Wirkung sein muß. Die Deutschfreiheitlichen sollten einerseits aus Partei grundsatz bestrebt sein, jene Blätter zu unterstützen und für ihre möglichste Verbreitung zu sorgen, welche völ kische Politik betreiben, so ist ein weiterer beachtens werter Umstand der, daß die völkischen Blätter als Stätten des Unterrichtes, der Fortbildung des Einzelnen angesehen werden können. Jeder muß bestrebt

sein, das deutschfreiheitliche Blatt der Heimat zu verbreiten und so für die immer größere Ausbreitung des völki schen Gedankens und damit für die Erstarkung der deutschfreiheitlichen Politik zu sorgen. Als siebente Großmacht wird im allgemeinen die Presse bezeichnet. Wollen die Deutschfreiheitlichen also ihre Macht stärken und erhalten, dann darf die Presse nicht vergessen werden, die im Heim des Bauern. in der Wohnung des Ar beiters. in der Werkstatt des Handwerkers zu finden sein soll — so kann der Partei und unserem

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Seite 1 von 8
Datum: 02.07.1927
Umfang: 8
und siegte, um gleich wieder zu gehen. Der Bruderstreit der Liberalen und der ebenfalls im Kabinette vertretenen Nationalzaranisten unter M a n i u um Macht und Vorteile bei den "kommen den Neuwahlen haben das Eintagskabinett zum Fall und Ionel Bratianu wiederum in den Sattel gebracht. Geht Rumänien neuerdings einem Ab schnitt entgegen, in dem die liberale Partei Trumpf ist? Eine Regierung Bratianu bedeutet außenpolitisch die Wiederaufnahme des französischen Kurses — Averescu segelte ja zur großen

wäre. Die trotz aller gegenteiligen Versicherungen noch im mer nicht restlos geklärten Verhältnisse im rumäni schen Herrscherhause in Verbindung mit dem Zu stande des schwerkranken Königs Ferdinand können Volk und Staat von heute auf morgen tiefe Er schütterungen bringen. Barbu Stirbey, der Ver trauensmann der Hofkreise, hatte General Ava le s c u, dessen diktatorische Gelüste insbesondere der liberalen Partei gefährlich zu werden begannen, am Steuerruder des Staates kürzlich abgelöst. Er kam

- nettschef gestellte Aufgabe ist groß. Gelingt es ihm, sie vollkommen zu lösen, so hat er sich um die Zukunft seines Landes verdient gemacht. Der jugoslawische Dreistämmestaat hatte bei sei ner Gründung im Winter 1918 die Politik und das System der radikalen Partei übernommen, in deren Zeichen das Königreich Serbien durch Iahrzehnte gestanden war. Die Radikalen begannen schon in in den letzten Lebensmonaten ihres großen Führers, des langjährigen Ministerpräsidenten Nikolaus Pa s i t s ch zu kränkeln

. Die Niedergangserscheinungen der einstens allmächtigen Partei mehrten sich nach dem Tode ihres Begründers und führten zu ihrer Spaltung in drei Gruppen: in das unter der Füh rung des früheren Kabinettchefs U s u n o w i t s ch stehende Zentrum, in die Paschitschgruppe mit Tri- funowitsch an der Spitze und die Gruppe Ljuba Davidowitsch. Dieser gehört auch Velja Vukitsche- witsch an. Die heutige Regierung stützt sich jedoch zumindest ebenso stark auf einen Teil der Demokraten unter dem gegenwärtigen Außenminister

Dr. M a r i n k o - witsch als auf den Davidowitschflügel der Ra dikalen. Die Regierungsparteien werden im Wahl kampfe zweifelsohne der scharfen Opposition des' Zentrums und der Paschitschgruppe der radikalen Partei begegnen. Es ist auch gar nicht ausgeschlos sen, daß sich dieser der kroatische Führer Stje- pan Raditsch mit seiner Bauernpartei anschlie ßen wird. Allgemeiner Ansicht nach stehen die Aus sichten Dieser Opposition wenig günstig; man prophe zeit sowohl den die Regierung bekämpfenden ser bischen Unitaristen

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