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Tiroler Grenzbote
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Seite 7 von 8
Datum: 16.01.1942
Umfang: 8
Mim»Srelsenslein (oberhalb Wien) berührt die Donau den Wiener Wald. Aus dem Tobis-Kulturfilm „Die Donau" von Otto Trippei. Auf der falschen Seite? Eine Skizze von Heinrich Schmidt Brausend fuhr die 0-Bahn in die Bahnhofshalle. Wilhelm hatte Feierabend: er stieg, wie er es seit Jahren gewohnt war, in den ersten Wagen ein. „Hallo, Eugen! Mann, bist du braungebrannt!" Kräftig schüttelten sich die beiden Freunde die Hände. „Wilhelm, ich sage dir: es hat sich gelohnt, in die Berge zu fahren. Tolle

Abschuhfahrten habe ich un ternommen". erklärte Eugen mit strahlendem Gesicht. Wilhelm hörte nur mit halbem Ohr hin. „Du, Eugen," lenkte er den Freund auf den Gegenstand seiner Aufmerksamkeit, „schau nicht gleich hin, aber sei ehrlich, ist die Kleine dort an der Tür nicht reizend?" Eugen schwieg. Aber er sah unauffällig hinüber, um den neuesten Schwarm seines Freundes Wilhelm in Augenschein zu nehmen. „Nicht übel", flüsterte er und lächelte verschmitzt. „Schade, dah sie so unnahbar ist", sagte Wilhelm fast

traurig. „Ich habe mir die gröhte Mühe mit ihr gegeben vom ersten Tage an. da ich sie gesehen. Eugen, glaub' mir. nicht eines Blickes hat sie mich gewürdigt. Unglaublich stolz ist sie!" Eugen sah seinen Freund Wilhelm nachdenklich an. „Du meinst, man holt sich bei ihr eine Abfuhr?" „Eugen, wie willst du Könner mit ihr bekommen, wenn sie dich nicht einmal anschaut?" „Du hast keine Ahnung von der Psyche einer Frau, Wilhelm, sonst hättest du längst einen Versuch unter nommen." Wilhelm lächelte mitleidig

. 'VlAartzC/ MEIDE DICH ZUR NATIONALSOZIALISTISCHEN ANMELDUNG: GAUAHTSltlTUNC NSV-, INNSBRUCK, ANKMSTRASSt 42 „Das find tönende Worte, Eugen. "Es ist vollkommen Mecklos, ihr den Hof zu machen." Eugen schwieg eine Weile. Er sah fast geistesabwesend an Wilhelm vorbei, als löse er ein großes Rätsel. Dann sagte er resolut: „Du irrst, Wilhelm. Ich werde dir beweisen, daß das schöne Kind keineswegs so spröde ist, wie du annimmst. Verlasse dich darauf." „Willst du dir wirklich einen Korb holen, mein Junge

?" „Keine Bange, Wilhelm, ich werde das Kind schon schaukeln. Eugen verabschiedete sich ohne Kommentar zur Lage. Der O-Vahnzug bremste bereits, als Eugen neben Wilhelms Schwarm die Abteiltür vorsichtig öffnete und sich anschickte, den Wagen zu verlassen. „Vorsicht! Nicht aussteigen!" schrie das junge Mäd chen entsetzt. Eugen trat von der Tür zurück. Fragend sah er sie an. „Das ist die falsche Seite", hauchte sie und wurde uberrot, da sie in der ersten Angst im Glauben, der junge Mann könnte verunglücken

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Tiroler Grenzbote
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Seite 1 von 8
Datum: 01.04.1914
Umfang: 8
, als Kandidat aufgestellt worden ist. Die Kandidatur des Herrn Loinger. der als ein arbeitsfreudiger, ver ständiger Mann, welcher sich stets für das bedrängte Gewerbe und die Gemeinde verdienstlich betätigt hat, bekannt ist, wird sicherlich in allen Kreisen, nament lich bei den Handels- und Gewerbetreibenden Anklang finden. Es tut dringend Not, daß Handel und Gewerbe im Landhause tatkräftige Vertreter finden. Gesterreich-Angarn. Der Deutsche Railer in Miramare. Triest, 28. März. Kaiser Wilhelm ist gestern

zum Besuch des Erzherzog Thronfolgers in Schloß Miramare eingetroffen. Als die deutschen Schiffe mit Kaiser Wilhelm sichtbar wurden, feuerten sämtliche 6 vor Miramare verankerten Schlachtschiffe der österreichi schen Eskadre den Kaisersalut. Der Erzherzog-Thron folger begab sich auf die „Hohenzollern", um seinen kaiserlichen Gast zu begrüßen. Dann begaben sich der Kaiser mit dem Erzherzog beim Schloß Miramare an Land, wo Kaiser Wilhelm die Herzogin von Hohen berg und die Familie des Erzherzogs begrüßte

. Nach mittags 5 Uhr kehrte Kaiser Wilhelm nach herzlichster Verabschiedung von dem Erzherzog-Thronfolger und deffen Familie unter dem Geschützsalut der österr.-ung. Eskadre an Bord der Hohenzollern zurück. Hierauf erfolgte die Weiterfahrt des Kaisers nach Korfu. Von eingeweihter Seite wird versichert, daß der Verkehr der Fürstlichkeiten in Miramare der allerherzlichste war und daß der Besuch bei beiden Teilen die größte Befriedi gung zurückgelassen hat. Kaifer Milhelm bei den öTtcrreicbiTcben KaiTermanövern

. Wien, 30. Mürz. Kaiser Wilhelm hat die Ein ladung zur Teilnahme an den Kaisermanövern in Un garn angenommen. Die Kaisermanöver werden gegen Ende August stattfinden und vom Erzherzog-Thron folger geleitet werden. Der BeTudb des öfterr. Thronfolgers am bayerischen tzofe. Wien, 30. März. Es steht nunmehr fest, daß Erzherzog Franz Ferdinand am 14. April in München eintrifft und am 15. April abends nach Konopischt reisen wird. Grat Berchtofd und Marquis dt San Gfuliano. Wien, 31. März. Graf Berchtold

eines Pferdeausfuhrverbotes in Rußland hat in Wiener diplo matischen Kreisen starke Beachtung gefunden. Eine Gegenmaßregel ähnlicher Art wird in Oesterreich-Ungarn nicht ergriffen werden. Griechenland. (Kaiser Wilhelm) ist Sonntag morgens in Korfu eingetroffen und wurde an Bord der „Hohen- zollern" von der griechischen Königsfamilie begrüßt. Hlbanien. (Geburtstag des Fürsten.) Durazzo, 27. März. Anläßlich des gestrigen Geburtstages des Fürsten Wilhelm prangte die Stadt im Flaggenschmuck. Mit tags wurde das diplomatische Korps

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Tiroler Grenzbote
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Seite 4 von 8
Datum: 28.03.1941
Umfang: 8
! N ft» Dom WbciliW Schicksals-Roman von Marie Schmidtsberg Urheber-Rechtsschutz: Drei Quellen-Verlag-, Königsbrack (Bez. Dresden) 54 Wilhelm griff auch immer und überall selbst mit an, und Hans, der sehr arbeitsscheu geworden war, konnte auch hierin nicht zurückstehen. Er lernte wieder arbeiten. Abends war Wilhelm fast immer daheim und hielt so auch Hans im Familienkreise fest. „Er wird wahrhaftig wieder solide", munkelten die Leute. Ein frischer, belebender Zug war in die Wirtschaft

auf dem Heidbrinkhofe eingekehrt, aber Hans wollte es nicht anerkennen. Er fühlte die Ueberlegenheit seines Bruders und lehnte sich in ohMnächtigem Zorn dagegen auf. Dieser Aufpasser, dieser Spion, der seine Nase überall hineinsteckte und sich um alles und alles und jedes kümmerte! Mochte er ftch doch zum Teufel sche ren! Seine Gegenwart behinderte ihn in seinen Ge wohnheiten,- man konnte ja keinen unbewachten Schritt tun — Ganz anders empfand Margret. Ihr hatte die An wesenheit Wilhelm unendliche Erleichterung

ungewöhnlich inniges Ver hältnis zwischen Onkel und Neffen. Der Kleine war geradezu versessen auf den neuen Onkel: sogar seine Mut ter trat da in den Hintergrund. Und Wilhelm Heidbrink schüttete die ganze Liebe seines warmen Herzens auf das Kind aus. Er hatte eine wunderbare Art, mit ihm pm- zugehen, und widmete ihm jede freie Minute. Aber auch sonst erkannte Margret dankbar an, wieviel wertvolle Arbeit Wilhelm für den Hof leistete. Sie be merkte auch sehr wohl den Einfluß, den er auf die Le bensweise

ihres Mannes ausübte: sie wüßte, weshalb Hans oft in bösen, gehässigen Worten über den Bruder sprach. Und ein Grauen überkam sie bei dem Gedanken, wie es werden würde, wenn Wilhelm fortging. Sie wußte es nur zu genau: Hans würde dann jeden Halt verlieren, er würde sein früheres Leben wieder aufnehmen, das ihn langsam, aber unaufhaltsam dem Abgrunde ent- gegentrieb! Eine Unruhe, eine versteckte Gehässigkeit war jetzt immer in seinem Wesen, die ihr Schreck und Abscheu zugleich einflößte. Hans

waren, und dann drängte auch schon die Grummeternte. Heute, an einem Sonntag, lachte nun einmal nach Wochen wieder die Sonne vom klaren Himmel: es schien in der Wetterlage eine Wendung zum Besseren eintreten zu wollen. „Wenn es so bleibt, können wir vielleicht übermorgen nachmittag schon einfahren", meinte Wilhelm beim Mit tagessen zu seinem Bruder. Der zuckte nur die Achseln. Man müsse abwarten. Er war überhaupt einmal wieder recht wortkarg. Nach dem Essen zog er sich gleich zurück. Er wolle schlafen, sagte

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Tiroler Grenzbote
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Seite 3 von 4
Datum: 21.04.1941
Umfang: 4
nun auch noch das Nervenfieber im Anzuge sei. Wie eine dunkle, drohende Wolke lasteten Sorge und Ungewißheit auf dem Heidbrinkhofe. — Am Nachmittag des dritten Tages kam Nachbar Wel lermann auf den Heidbrinkhof und verlangte Wilhelm zu sprechen. Sein Gesicht war sehr ernst, und aus seinem ganzen Wesen sprach eine Erregung. Mehrmals setzte er zum Sprechen an, .aber er fand scheinbar nicht die rechten Motte. „Nun, was ist's, Wellermann?" fragte Wilhelm. „Ich sehe, du hast etwas auf dem Herzen, aber etwas Gutes scheint

es nicht zu sein. Das sehe ich dir an. Aber darum sprich nur, wir sind an Schicksalsschläge nun schon gewöhnt." „Weiß Gott ,es fällt mir nicht leicht, aber einmal muß es doch gesagt werden", kam es gepreßt von Wetter manns Lippen, und dann setzte er leise stockend hinzu: „Man hat — Hans gefunden..." Wilhelms Gesicht wurde aschfahl; die Stuhllehne knackte unter dem Griff seiner Hände. „Tot?" fragte er nur. Wellermann senkte schweigend den Kopf. Minuten lang herrschte Totenstille. Dann fragte Wilhelm heiser

: „Wo?" „Im Finkenbach", sagte Wellermann. „Dort, wo der Steg darübergeht. Der wird ja wenig benutzt, sonst hätte man ihn schon früher gefunden. Heute wollte nun die Frau meines Heuermanns zu einer Verwandten gehen und kam dabei über den Steg. Und da — sah sie ihn —" Wellermann schwieg, als erwarte er eine Frage; aber Wilhelm sah nur starr gerade aus. Da fuhr er fott: „Der Bach ist nicht tief, und er wäre wohl nicht er trunken, aber dem Anschein nach ist er beim Hinunterfallen mit dem Kopf auf einen abgesägten

Hans Heidbrink bin leichtsinniger Mensch gewesen sein, mochte er durch seine Trunkenheit seinen Tod selbst verschuldet haben, die Tragik der Ereignisse blieb darum doch. Furchtbar war das alles. Nicht auszudenken! Daß der junge, blühende Mann nicht mehr war, und daß seine Frau dicht vor dem Tore stand, durch das er eben eingegangen: vor dem Tor der Ewigkeit! „Wir Nachbarn sind gerne bereit, euch mit Rat und Tat beizustehen", sagte er, Wilhelm die Hand auf die Schultern legend

. „Ich werde alles, was es vorläufig zu erledigen gibt, in die Hand nehmen. Wenn du nur dafür sorgen wolltest, daß ein Zimmer bereit ist, wenn — mast ihn bringt..." Wilhelm nickte mechanisch, und Wellermann verab schiedete sich vorläufig mit einem festen Händedruck. Wilhelm saß noch lange regungslos, als er gegangen war, und starrte düster vor sich hin. Also tot! Damit war wieder ein Akt des furchtbaren nächtlichen Dramas abgeschlossen. Wie würde das Ende sein?! Er empfand nicht eine Spur von Schmerz oder Mit leid für den Toten

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Tiroler Grenzbote
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Seite 1 von 8
Datum: 17.07.1926
Umfang: 8
rischen Situation wird angenommen, daß die näch- Dr. Wilhelm Bicn«r. Zur 275. Jährung seines Todestages. Tirol weist einen besonderen Kult für Stätten und Geschehnisse auf, die wir als Marksteine dev Geschichte pietätvoll verehren. Zu den Stätten die ser Art, die seit der Besetzung Südjtirols durch die Italiener uns noch verblieben, zählt auch der Turm von Rattenberg, wo am 17. Juli 1651 " an dem Kanzler von Tirol, Dr. Wilhelm Biener, das aus Intrigen konstruierte Todesurteil voll zogen wurde

. Merkwürdigerweise wird geradJ djieser Stätte nicht Me gebührende Achtung zuteil/ ( Warum wohl? In der Geschichte Bieners spiegeln sich zu viele Ungerechtigkeiten, gegen die sich jeder logische Rechtsbegriff aufbäumt und zu leicht zu Vorwürfen gegen die gottgewollte Ordnung ausartet. Aus diesem Grunde wurde von jeher dafür gesorgt, daß Dr. Wilhelm Biener nicht in uns, soMernk nur neben uns weiterlebt. (Zwei umfangreiche Schriftwerke, der geschicht liche Roman von Hermann Schmid, „Der Kanzler von Tirol

", und „Kanzler Biener und sein Pro zeß" von Josef Hirn sind über Dr. Wilhelm Bie ner erschienen. Letzteres Werk läßt offensichtlich erkennen, daß damit beabsichtigt wurde, mit allen früheren einschlägigen Sängen und Sagen auf- sten Tage noch keine Entscheidung in der Schulfrage und in den anderen schwebenden Problemen bringen werden. Es dürfte erst die Rückkehr Seipels aus Amerika abgewartet werden, die für die ersten Tage der kommenden Woche in Aussicht steht. Franz.-engl. Schulöenabkommen. Paris, 14. Juli

und übersichtlich gereihten Auszug aus drr Geschichte Bieners. Aus allen Aufzeichnungen und Studien über Dr. Wilhelm Biener kristallisiert sich letzten En des die Tatsache heraus, daß über dsem Kanzler ein Verhängnis waltete: Biener mußte fallen! Vom Vertrauen seines Herrn getragen, rangierte er, der Bürgerliche, am Hof vor adeligen Schran zen. Sein Selbstvertrauen, sein Gerechtigkeitssinn hielt ihn weit über dem Sumpf, der Hof und Aent- ter umgab. Diese seine Art schuf ihm Feinde, die sich zu gemeinsamem

Vorgehen gegen Biener fan den und ihn endlich zu Fall brachten. Dr. Wilhelm Biener stammte aus Lauchheim. Er trat am 13. November 1607 in die Hochschule zu Freiburg ein und erlangte 1614 das Doktorat der Rechte. 1630 kam er an den Hof des Kiaisers Ferdinand II. nach Wien und im gleichen Jahre haften Widerhall gefunden: außer der Tiroler Presse waren es in der Hauptsache nur die baye rischen Zeitungen, die meistens eigene Vertreter nach Kufstein entsendet hatten, wogegen z. B. Salzburg, Wien usw

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Tiroler Grenzbote
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Seite 1 von 8
Datum: 29.10.1913
Umfang: 8
Verbreitung. Anzeigenpreis: die kleine dreispaltige Zeile oder deren Raum 12 h; bei Wiederholungen Preisnachlaß. Anzeigen werden in Abholstellen und Ankündigungsämtern entgegengenommen. Erscheimmgstage: Jeden Mittwoch und Samstag. Kaiser Wilhelm in Lchönbrunn. Vom Jagdbesuch beim Erzherzog-Thronfolger Franz Ferdinand in Konopischt kommend, traf am Sonntag vormittags 11 Uhr Kaiser Wilhelm auf dem Penzinger Bahnhof ein, von vielen Lausenden stürmisch begrüßt. Zum Empfang war Kaiser Franz Joseph

und Blanca Jsabella. Um 1 Uhr nachmittags fand ein Frühstück statt. Um 2 s /4 Uhr reiste Kaiser Wilhelm von Schönbrunn nach Wien, um bei den Erzherzögen und deren Gemahlinnen sowie bei dem Grafen Berchtold seine Karte abzugeben. Das Erscheinen des Deutschen Kaisers erregte in Wien große Ueberraschung und Freude. Als der Kaiser nach Schönbrunn zurück gekehrt war, hatten die beiden Monarchen bis zum Diner ein längeres Gespräch. Kurz vor 9 Uhr traf Kaiser Wilhelm am Penzinger Bahnhof ein und bestieg

den bereitstehenden Zug nach Potsdam. Wien, 27. Oktober. Kaiser Wilhelm hatte gestern eine längere Konferenz mit Graf Berchtold, an welcher auch der deutsche Botschafter in Wien teilnahm. Angesichts der politischen Vorgänge des letzten Jahres hat diese Konferenz gewiß eine besondere Bedeutung. Graf Berchtold war in dieser Unterredung mit dem Deutschen Kaiser und dem deutschen Botschafter zweifellos in der Lage, dem Berichte über den Erfolg gegenüber Serbien gleichzeitig auch seinen Dank für die Unterstützung

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Tiroler Grenzbote
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Seite 1 von 12
Datum: 09.06.1923
Umfang: 12
durchzusetzen — dann verdient es kein anderes Schicksal» Das deutsche Anbot abgelehnt. ;;; Die neue deutsche Antwortnote ist in Form eines Memorandums an die Alliierten überreicht wor^m Die deutsche Regierung hat vorgeschlagen, daß zunächst ein fünfjähriges Moratorium gewährt werde, worauf dann die Zahlungen beginnen sollen, die auf 30 Jahre Zur jHuffübrung von ,,Wilhelm Cell“ in Cbierfc«. -cfc- Die Thierseer Theatergemeirde, durch ihre so vorzüglich gespielte Passion im Jahre 1921

und andere Volksschauspielstücke rühmlichst bekannt, bereitet für die Sonntage des Sommers 1923 Großes vor: die Aufführung des Schauspieles „Wilhelm Tell" von Friedrich Schiller. Kein anderes Schauspiel ist für die Jetztzeit so geeignet, zur Einigkeit unter den Deutschen zu mahnen. Und die Einigkeit tut not, will fich das deutsche Volk der Fesseln, an die es gemeinsam geschmiedet, entledigen. Unter schwerem Drucke seufzt das deutsche Volk im Süden von Tirol, drückt es die Knechtschaft, unter der es am Rhein und an der Ruhr zu leiden

hat, darnieder. Ein Ruf nach Befreiung geht durch die Lande! Wie das Volk der Schweizer Waldstädte Uri. Schwyz und Unterwalden fich zu Beginn des 14 Jahrhunderts aus der Tyrannei seiner Landvögte befreite, zeigt Schiller in seinem „Wilhelm Tell"! Der Schwur auf dem Rütli, den der Pfarrer Büffelmann aus Uri den dort versammelten Eidgenossen vorspricht, „Wir wollen sein ein einzig Volk von Brüdern, in keiner Not uns trennen und Gefahr!" muß auch der Treueschwur des gesamten bedrängten deutschen BolkeS

der Volks schauspiele „Ben Hur", „Im Zeichen des Kreuzes", „Andre Hofer" und andere. Wer diese Stücke gesehen, besonders die vor zwei Jahren gegebene Passion, wird sagen müssen, daß für die Thierseer die Aufführung von „Wilhelm Tell" ein besonderes Wagnis nicht bedeutet. Um den Bühnen leiter, den einfachen Zimmermeister Alois Kaindl, der durch seine hochedle Sprache als Christusdarsteller und im Spiel durchsetzt von innerem Erleben allgemein auffiel, gruppiert fich eine stattliche Schar von Spielern

, die sich ob ihres Könnens sehen und hören lassen kann. Ihnen steht eine große Bühne, auf der fich die großen Szenen, wie es die Darstellung von „Wilhelm Tell" erfordert, in beweglicher Freiheit abwickeln können, zur Verfügung. Daß die Szenerien der Wirklichkeit sich anpaffen, dafür bürgt der Name des Theatermalers Stolz '.,"4y aus Innsbruck, früher in Bozen, welcher zu gut bekannt ist, daß er feine Sache immer noch recht gemacht hät. Alles ist gegeben, das große Drama, welches Schiller geschrieben

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Seite 2 von 8
Datum: 27.05.1914
Umfang: 8
, daß ihm die Rebellen erklärt hätten, das Ziel ihrer Aktion sei die Wiederherstellung der Souveränität des Sultans in Albanien und die Ersetzung der neuen albanischen Schulen durch türkische. Ein Telegramm aus Salonichi behauptet, daß jüngst im Hause des Kriegsministers Jzzed Pascha in Kon stantinopel eine Versammlung von türkischen Offizieren und jungtürkischen Staatsmännern stattgefunden habe, in welcher beschlossen worden sei, den Fürsten Wilhelm von Albanien vom Throne zu stürzen und Jzzed Pascha zum Herrscher

sich auch ein von Essad eigenhändig geschriebener Brief, der Be fehle an eine albanische Bande enthält, gegen Durazzo vorzurücken, und weiterhin ein vollständig ausgearbei teter Feldzugsplan zur Organisierung eines Aufstandes in Skutari gegen die Regierung des Fürsten Wilhelm. — Essad Pascha wird von der italienischen Polizei überwacht, da man ein Attentat albanischer Fanatiker auf ihn befürchtet. Oesterreick und Italien in Albanien. Wien, 25. ds. In Wiener zuständigen Kreisen haben Angriffe eines Teiles

, daß Oesterreich-Ungarn Essad be seitigt habe, um sich die Vorherrschaft in Albanien zu sichern, sei absurd. Oesterreich und Italien hätten ge meinsame Interessen, alles daranzusetzen, damit in Al banien geordnete Zustände und Ruhe eintreten. bin Kbdankungsvertrag des Dürften? Paris, 25. ds. Nachrichten aus Durazzo be haupten, Fürst Wilhelm habe in die Bedingungen der Aufständischen eingewilligt; er soll sogar einen Ab dankungsvertrag unterschrieben haben. Wenn die Auf ständischen den Angriff auf Durazzo

fortsetzen sollten, so würden Fürst Wilhelm und seine Umgebung sich wieder an Bord eines italienitchen Kreuzers begeben, um nach Italien zu fahren und nicht mehr nach Alba nien zurückzukehren. — Der Eindruck der Flucht des Fürsten Wilhelm ist in Italien denkbar schlecht. — Eine „Note" der Tribuna erklärt, der Fürst zu Wied habe sich durch seine sträfliche Schlappheit und Schwäche, die hart an Abdankung grenze, um alles Ansehen und Prestige gebracht. Bei den Albanern habe er ausgespielt. Kapitulation

des Dürften Milkelm. Fürst Wilhelm hat die Forderung der albanischen Aufständischen, daß niemals gegen sie Waffengewalt angewendet werde, angenommen. Kundgebung für 6TTad PaTdba. Wien, 25. ds. Ein am 23. ds. nachmittags in Durazzo aufgegebenes Telegramm meldet, daß etwa 500 Insurgenten in Kawaja die Regierungsbehörden vertrieben und die türkische Fahne gehißt haben, nach dem sie die albanische Fahne zerrissen hatten. Die Aufständischen haben die Autonomie ihres Bezirkes proklamiert unter dem Ruf: „Es lebe

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Seite 1 von 8
Datum: 18.06.1913
Umfang: 8
Verbreitung. Anzeigenpreis: die kleine dreispaltige Zeile oder deren Raum 12 b; bei Wiederholungen Preisnachlaß. Anzeigen werden in Abholstellen und Ankündigungsämtern entgegengerlommen. Erscheinungstage: Jeden Mittwoch und Samstag. Kaiser Wilhelm II. Zum 25jährigen Regierungs-Jubiläum am 16. Juni. Heut fliegt's mit Feierklängen durch das Land, Die Fahnen flattern und die Glocken singen, So will Alldeutschland als der Treue Pfand Heut seinem Kaiser Gruß und Huld'gung bringen; Von Rhein und Donau

! Franz Neubaur. Das Regierungsjubiläum Kaiser Wilhelm II. Zum 25. Male führte sich am Sonntag der Tag, an welchem Kaiser Wilhelm II. am 15. Juni 1888 den deutschen Thron bestieg. Im ganzen Deutschen Reich wurde dieser Tag durch glänzende Feste gefeiert und die gesamte Presse würdigt in einer unüberseh baren Reihe von Artikeln das Leben und Wirken Kaiser Wilhelms, dem treuen Verbündeten unseres greisen Herrschers, dem stets bewährten Freunde Oester reichs. Pie Jubiläumsfestlichkeiten haben Samstag

Wilhelm. Auch die Berliner österr.-ungar. Kolonie ließ dem Kaiser zum Regierungsjubiläum eine kunstvoll ausgestattete Glückwunschadresse überreichen. Oesterreich-Ungarn. bin neuer Meg zur Erledigung der DienTt- Pragmatik. Wien, 14. ds. Da es nunmehr ziemlich sicher ist, daß es zu keiner Julisession kommen wird, so sucht der Deutsche Nationalverband Mittel und Wege zu finden, um den Beamten doch noch die Dienstpragmatik durchzusetzen. Zu diesem Zwecke soll ein kleiner Teil aus dem kleinen Finanzplan

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Seite 2 von 16
Datum: 30.05.1914
Umfang: 16
, vormittag 10 Uhr statt. (Bericht hierüber folgt in nächster Nummer.) Gesterreich-Ungarn. Der Sommerauf enthalt des Kaiters In Jfcbl. Wie aus der Umgebung des Kaisers verlautet, wird sich der Monarch, vorausgesetzt, daß das Wetter günstig bleibt, Ende nächsten Monats nach Ischl begeben. Der Sommeraufenthalt soll 9—10 Wochen dauern, hierauf erfolgt die Rückkehr nach Schönbrunn. Besuch Baiser Milhelms in Bonopischt. Kaiser Wilhelm trifft am 12. Juni zu zweitägigem Besuch bei Erzherzog Franz Ferdinand

in Mecklenburg mit der Gräfin Ina Maria v. Bassewitz verlobt. Kaiser Wilhelm hat die Ein willigung zu einer morganatischen Ehe gegeben. Prinz Oskar ist der fünfte Sohn des deutschen Kaiserpaares. Er steht im 26. Lebensjahre. Die Braut des Prinzen ist um ein halbes Jahr älter und Ehrendame der Deutschen Kaiserin. frankreicb. (Eine Petersburger Reise Poincar6s.) Der Zar hat den Präsidenten Poincara eingeladen, gegen den 20. Juli nach Petersburg zu kommen und seinen Besuch auf vier Tage auszudehnen. Serbien

einen starken Eindruck erzielte. Er hatte den Mut, energisch das Zusammenarbeiten mit Oesterreich zu proklamieren. Besonders bemerkenswert war seine Erklärung, daß Italien und Oesterreich den Fürsten Wilhelm auf seinem Thron halten würden. Als der Minister, über die Angriffe auf österreichische Offiziere und Agenten hinweggehend, die Loyalität der österreichischen Regierung hervorhob, ertönten ironische Rufe und Gelächter auf der äußersten Linken. Die Rede des Ministers wurde aber zum Schluß mit leb haftem

ihres Glaubens und ihrer Sitten, die Riick- berufung und Wiedereinsetzung Effad Paschas, die Bildung einer verantwortlichen Regierung aus moham medanischen Vertrauensmännern. Es machen sich nebenbei Strömungen gegen einen christlichen Fürsten geltend. Der fürst. Die Stellung des Fürsten ist nach Ansicht diploma tischer Kreise ernstlich erschüttert. Man glaubt nicht, daß Fürst Wilhelm, deffen Autorität vollständig ge schwunden ist, auch nur kurze Zeit noch im Lande wird bleiben können. Der Berliner

Lokalanzeiger meldet, daß Fürst Wilhelm sich nur an Bord des ita lienischen Kriegsschiffes begab, um seine Familie unter zubringen. Nach wenigen Stunden sei der Fürst wie der ans Land gegangen. — Hofmarschall v. Throta ist in wichtiger politischer Miffion nach Berlin ab gereist.

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Seite 1 von 10
Datum: 24.09.1910
Umfang: 10
, Land- und Hauswirtschaft, sowie bei dem reichen, vielseitigen Inhalt und mit dem immer mehr erweiterten Nachrichtendienst ist der Tiroler Grenzbote die billigste Tiroler Halbwochenschrift, die es Jedermann er möglicht, zu abonnieren. vor Verlag. Oesterreich -Ungarn. Kaiser Mlkelm in Men. Kaiser Wilhelm ist am 20. ds. um 9 Uhr 32 Min. in der Station Hetzendorf eingetroffen und wurde am Bahnhofe von Kaiser Franz Josef und den in Wien weilenden Erzherzogen erwartet. Die Begrüßung der beiden Monarchen

Franz Ferdinand statt. Nach mittags empfing Kaiser Wilhelm u. a. eine Deputation des 7. Husarenregiments, die ihm zum 25jährigen Jubiläum seiner Jnhaberschaft des Regiments einen prächtigen Ehrensäbel überreichte. Kaiser Wilhelm fuhr dann zur Kapuzinergruft, wo er an den Sarko phagen der Kaiserin Elisabeth und des Kronprinzen Rudolf Kränze niederlegte. Der Stadtrat von Wien hat einstimmig beschlossen, den Parkring in Kaiser Wilhelmsring umzubenennen. Ueberaus feierlich gestaltete sich der Empfang

Kaiser Wilhelms im Wiener Rathaus, wo der Kaiser das von Professor Matsch gemalte Bild der Gratulation des deutschen Kaisers und der deutschen Bundesfürsten in Schönbrunn besichtigte. Kaiser Wilhelm beant wortete die Begrüßungsansprache des Bürgermeisters, der auf die Nibelungentreue des Deutschen Reiches und seines Herrschers hinwies, mit einer zündenden An sprache, die einen nicht endenwollenden Jubel auslöste. Er erklärte, daß die Haltung Deutschlands in der „ersten Zeit" der Annexionskrise

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Seite 2 von 10
Datum: 06.06.1914
Umfang: 10
der Nationalzeitung zufolge hat man in Wien und Rom eingesehen, daß Fürst Wilhelm nicht der geeignete Mann sei, geordnete Verhältnisse in Albanien zu schaffen. Fürst Wilhelm soll nur noch provisorisch so lange gehalten werden, bis man sich auf einen Nach folger geeinigt haben wird. Der Fürst soll mit einer ehrenvollen Abdankung einverstanden sein. Mit den Rücktrittsabsichten des Fürsten hänge auch die Reise des Hofmarschalls von Trotha nach Berlin zusammen. Dieser soll über die letzten Vorfälle in Durazzo

, 4. ds. Es liegt ein neues Ersuchen der albanischen Regierung vor, die Großmächte mögen Kriegsschiffe an die albanische Küste entsenden, um den Albanern zu zeigen, daß die Mächte an der Regierung des Fürsten Wilhelm festhalten. Ueber diese Vor schläge wird gegenwärtig zwischen den Mächten verhandelt. Sin mohammedantTcber Chronhandidat ? Paris, 5. ds. Der offiziöse „Petit Parisien" läßt sich aus Rom melden, daß die Herrschaft des Fürsten Wilhelm nur noch von kurzer Dauer sein werde. Das könne bereits heute

Feller, b) Sterne der Sommernacht, fünsstimmig Otto Feller. 5. Violin-Solo mit Begleitung des Streichorchesters: Berceuse (Violin-Solo: Friedrich Seitz) Eug. Pirauo. 6. Für vierstimmigen Männerchor a capella (im Volkston): a) Lorelei Fr. Silcher, b) Lützows Jagd C. M. v. Weber. 7. Für 4stimmigen ge mischten Chor a capella (im Volkston): a) Nach Jahren, Friedrich Seitz, b) im Frühling Carl Wilhelm. 8. Für Streichorchester: Menuett W. A. Mozart. (Kardinal - Erzü4schof Dr. v. Bettin- g er) kehrt

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Seite 1 von 8
Datum: 13.05.1908
Umfang: 8
zufolge starker Verbreitung. Anzeigenpreis: die kleine dreispaltige Seile oder deren RaüMxl2 ft.; bei Wiederholungen Preisnachlaß. Anzeigen werden in Abholstellen u. Ankündigungs - Remtern entgegengenommen. Lrscheinungstage: Jeden Mittwoch und Samstag. Oesttrrticb-Ungarn. Tom fürTtcnbeTuch in Wien. Heber die hochbedeutsame und eindrucksvolle Feier haben wir noch folgendes nachzutragen: Bei dem Dejeuner hielten Kaiser Franz Josef u. Kaiser Wilhelm kurze, aber herzliche und bedeutsame Tischreden

. Nach mittags legte das deutsche Kaiserpaar an den Sarko phagen der Kaiserin Elisabeth und des Kronprinzen Rudolf prachtvolle Kränze nieder. Eine Stunde ver weilte Kaiser Wilhelm beim Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand, dann war ein Thee beim deutschen Gesandten, an dem sämtliche deutschen Fürsten und Bürgermeister Dr. Burchard von Hamburg teilnahmen. Abends fand dann die große Serenade von 7000 Sängern und 5 Militärkapellen in Schönbrunn statt, die eine Huldigung von unbeschreiblicher Wirkung für Kaiser

Franz Josef war. Während der Serenade ver abschiedeten sich die deutschen Fürsten und verließen größtenteils noch am selben Abend Wien. Der Ein druck, den diese einzigartige Huldigung auf die deutschen Fürsten gemacht hat, war außerordentlich. Besonders waren Kaiser Wilhelm und oer König von Sachsen tief ergriffen und Kaiser Franz Josef zeigte ebenso, daß er die Aufrichtigkeit und Herzlichkeit dieser denk- würtigen Ovation voll empfand. Möge sie in beiden Reichen auch für die Zukunft nachwirken

. Eine ergreifende Szene beim Galadiner. Bon einer ergreifenden Szene während des Galadiners in Schönbrunn wird berichtet: Als Kaiser Franz Josef den Trinkspruch auf Kaiser Wilhelm ausbrachte, stand ihm dieser gegenüber und blickte ihm zärtlich in die Augen; seine Gesichtszüge zeigten eine große Ergriffen heit. Als die beiden Monarchen angestoßen hatten, schüttelten sie sich die Hände, umarmten und küßten sich dreimal auf die Wangen. Alle Anwesenden waren von diesem spontanen Ausdruck herzlichster Freund schaft

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Seite 2 von 2
Datum: 11.04.1945
Umfang: 2
2081, be kanntzugeben. Für Angaben zur Klärung des Falles, die vertraulich behandelt werden, sind 2000 RM Belohnung ausgesetzt, die unter Aus schluß des Rechtsweges nur an private Personen ausgezahlt werden. Wilhelm von Humholtt Zu seinem 110. Todestag am 8. April Selbst in einer Zeit, in der Deutschland, seiner Einheit verlustig, in viele Kleinstaaten zerschlagen war, verlor es nie das Bewußt sein um sein Großes und Ganzes, seine Einheit und Einigkeit. Da saß Goethe, der Dichterfürst

und Staatsmann in Weimar, wie im Herzen des Reiches. In den Bädern Böhmens durfte er noch Stein, Arndt, Blücher und den Fürsten Metternich kennen lernen. Da war bei ihm der an Jahren jüngere Schiller, da bereiste Alexander von Humboldt die Welt, und was er sah und ersah, trug er nach Hause und erschloß den Deutschen Natur und Welt. Was er Tiefstes erdachte, besprach er mit Goethe in Weimar. Und da war Humboldts Bruder Wilhelm, weniger Philosoph als Alexander, aber ebenfalls ein bedeutender Gelehrter

und ein Staats mann dazu. Schiller, irr enger Freundschaft durch die gemeinsame Verehrung Kants verbunden, war er vier Jahrzehnte lang Goethe in Verehrung ergeben. Seine Aufgabe war es, die deutsche Jugend im Sinne der Nation zu erziehen, als Leiter der geist lichen und llnterrichtsangelegenheiten im Preußischen Innenmini sterium. Von 1801 bis 1809 war Wilhelm von Humboldt preußischer Gesandter in Rom, 1810 zum ersten Male in Wien, 1816 in London. Wilhelm von Humboldt war gleichsam auch der Ge sandte

des Weimarer Geistes in Berlin, das sich dazumal schon geistig darauf vorbereitete, einmal Hauptstadt des deutschen Reiches zu werden. Aus diesem Geiste heraus gründete er vor 135 Jahren die Berliner Universität. In den Jahren 1814 und 1815 finden wir Wilhelm von Humboldt zum zweiten Male in Wien, diesmal als preußischer Vertreter beim Wiener Kongreß, zusammen mit dem Fürsten Hardenberg, den Erben und Vollender der Staatsidee des Freiherrn vom Stein. Ein starkes, deutsches Pflichtgefühl begleitete

Humboldts Leben, machte es zu dem. was es war und ihm geschichtliche Dauer ver lieh. Erst im Jahre 1619 trat Wilhelm von Humboldt in den Ruhestand und starb 1835, vor 110 Jahren, am 8. Aprik im Alter von 68 Jahren, drei Iahre nach Goethe. Mag sich bei Nennung des Namens Humboldt auch das Ge denken an Alexander, den großen deutschen Naturforscher, vor drängen, dennoch war Wilhelm von Humboldt, der preußische Staatsmann und deutsche Erzieher, ein wahrhaft Großer in einer Zeit, die ihre Menschen am Maßstab

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Seite 5 von 10
Datum: 18.05.1912
Umfang: 10
Johann, Pfarrer, Schriftsteller und Landt.-Abg., Margreid. Stumpf Dr. Franz, Reichsr.- und Landtags- Abg., Wörgl. Thoma Hans, Professor an der Akademie der bildenden Künste, Dr. theol., med., Phil., h. c., Mit glied der 1. badischett Kammer, Karlsruhe. Trübner Wilhelm, Professor an der Akademie der bildenden Künste, Karlsruhe. Wackernell Dr. I. E., Hofrat, Professor an der Universität, Innsbruck. Weddingen Dr. Otto, Ghm- nafial-Oberlehrer a D., Charlottenburg. Wehner Dr. A. Ritter von, Staatsminister

a. D., Exzellenz, München. Weigand Wilhelm, Schriftsteller, München. Weiß Dr. Josef, königl. Archivrat, Herausgeber des .Bayerlands", München. Werner Dr. R. M., Hofrat, Universitäts- Professor i. R., Wien. Zingerle von Summersberg Dr. Oswald, Professor an der Universität, Czernowitz. Spenden nimmt der Zahlmeister des Denkmal- Ausschusses, Eduard Lippott in Kufstein, entgegen. Die einlaufenden Beträge werden öffentlich ausgewiesen. Jede Gabe, auch die kleinste, wird dankbarst angenommen. Sprechsaak. Besser

i. T: Barth. Sommeregger. Josef Hilscher. Hopfgarten: Wörgl r Johann Bichler, Thomas Riedhart. Kitzbühel: Josef Stelzhamer. Mag. Ph.Al. Vogl Drog. Feinste Olmützer Quargel 1 Postkistel zirka 5 Kilo, franko jeder Poststation, je nach In- halt von K 5.— aufwärts. Inhalt eines Postkistels 120 b.s 150 Stück. 336 m Engros-Abnehmer billigste Preise. Versand per Nachnahme. Leopold Bittn er, Olmütz-BahnhosNr.172. Ladn -intelier von Tranzititld Rosenheim Telephon-Nr. 178 Rosenheim im Kaufhaus Wilhelm I. Stock

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Seite 6 von 8
Datum: 01.01.1936
Umfang: 8
Josef, Hausbesitzer Bickel Franz Tav., Gärtnerei Buchauer, Wtw. Iosefine, Weinhandlung Bücher Bartl, Kaufmann Beck, Dr. Fritz, Rechtsanwalt Binder Franz, B.-B.-Pensionist Biasio Josef, Schneidermeister Bayer Wilhelm, Kaufmann Bernhart Josef, Tischlermeister Böhler Eduard, Bankvorstand Blachfelner Josef, Kaufmann Bergler Erwin Beferlein Karl mit Frau Bayer Michael, Zollw.-Oberkontr., m. Fr. Bliem-Oberladstätter, Familie Bahr-Riederkofler, Amerika Bostl Franz, Familie Berkmann Josef d. Aelt. Cornet

Frana Franz, Kooperator in Kufstein Fuchs Michael mit Familie Feichtinger Josef, Maschinenhandlung Frey Rudolf mit Familie Fischbacher Peter, Frächter Fleißner Wilhelm, Kaufmann Fischer Fritz, Zahntechniker Finke Anna, Kindergärtnerin Falschlunger Franz, Schulwart, m. Fr. ! Feilhofer Rudolf, Kaufmann Freisinger Josef, B.-B.-Pensionist Fehringer Johann Feiersinger Martha, Eesch.-Jnhaberin Fischnaler Dora Faller Ludwig, Büchsenmacher Fritz Josef, Finanzoberrevident Frischmann Helene

, Bildhauer Kaindl Thomas, Landwirt Kröll Franz, Landwirt Kaufmann Hanni, Geschäfts-Inhaberin Katholikensekretariat Kühle Wilhelm, Bäckermeister Kühle Ludwig, Bäckermeister Köhler, Dr. Oskar, Zahnarzt Kaisermann Georg, Sternwirt Kuen Erich, Kaufmann Kneißl Franz, Skifabrikant Karrer Karl, städt. Beamter Köck, v. Egon, städt. Beamter m. Fam. Kaufmann Aug., Pol.-Ray.-Jnsp., m. Fam. Kruckenhauser L., Pol.-Rev.-Jnsp., m. Fr. Kaufmann Otto und Rudi Küster Franz, Gastwirt Kraft Alois, Firma Kögl Nikolaus

Mühlmann Engelbert, Lehrer, mit Familie Mayer Rupert, Lehrer Machnitsch Hilde, Lehrerin Mayer Fritz, Kaufmann Madersbacher Otto, Fzw.-Beamt. i. P. Mertens Paul, Vikar Mühlbauer M.. Lehrerin i. P., m. Mutter Müler, Ing. Hans, Oberforstrat, m. Fam. Mühlegger Matthäus Meinl, Filiale Mayrhofer Josef, Gastwirt Mauracher, Witwe Marie, Wirtin Meyer, Witwe Eenovefa Mitzel, Famiile, Direktor, Kirchbichl Meyer, Dr. Wilhelm, Zahnarzt Meßner, Dr. Karl, Arzt Mayr Wilhelm, Kaufmann, mit Familie Mayr Josef

, m. Fam. Srabotnik Benno, B.-B.-Oberrevident Slama Wilhelm, Zollamtmann, mit Frau Seißl Josef, Postoffizial Singer Martin, Gendarm Sixt Christ., Turnlehrer i. R., m. Fam. Singer Filomena, Beamtens-Witwe Seißl Matth., Uhrmachermeist., m. Fam. Sachsenmaier Wally Suppenmoser Midi Sojer Karl, Schmiedmeister Seisl, Elektrohaus Sachsenmaier Hans, Bäckermeister Sappl Andrä, Kaminkehrermeister Salvenmoser Josef, Gutsbes., mit Frau Sirt Josef Scherz Franz, städt. Beamter Schwaiger Andr., Pol.-Oberwachm

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Seite 2 von 8
Datum: 18.10.1930
Umfang: 8
. Trauung. Am 15. Oktober wurden in der Pfarr kirche in Jochberg getraut: Anton Blattl, Kauf mann, Eastwirtssohn aus Walchsee, und Senta Schröter, Stieftochter des Obersten Kahrer in Kitzbühel. Wilhelm Riedl 1'. Zur allgemeinen Ueberraschung wurde am 16. Oktober die Kunde vom Ableben des Herrn Wilhelm Riedl, Kaufmann, vernom men, welcher im 60. Lebensjahre allzufrüh den Seinen, der Gattin und zwei Söhnen, denen sich allgemeine Teilnahme zuwendet, entrissen wurde. Der rüstige Mann, dem man den Sechziger

kaum an merken konnte, war ein großer Naturfreund, dem man bis vor kurzem noch auf seinen Morgenspaziergängen begegnete. Er weilte in letzter Zeit zur Erholung in Eppan in Südtirol. Er hatte sich dort erkältet und, nach Kufstein zurückgekehrt, gesellte sich eine Nieren entzündung dazu, der er zum Schmerze seiner Fa milie, für die er stets treubesorgt war, und all der vielen, die ihn als charakterfesten, kerndeutschen Mann kannten und hochschätzten, erlag. Wilhelm Riedl wurde in Schönau bei Karlsbad

-Regimentes. Die Beerdigung Wilhelm Riedls findet am Samstag auf dem städt. Friedhofe statt. Ehre seinem Andenken! Todesfall. Aus Ehrwald kommt die Trauer nachricht, daß dort der Kufsteiner Herr Hans Oberlad st ätter, Inhaber des dortigen Reise büros und Autounternehmens, in der Vollkraft sei nes Lebens, 30 Jahre alt, gestorben ist, betrauert von der Gattin und den übrigen Hinterbliebenen. Der junge Verstorbene, der wegen seines stets freund lichen Wesens allgemein bestens bekannt

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