120 Ergebnisse
Sortieren nach:
Relevanz
Relevanz
Erscheinungsjahr aufsteigend
Erscheinungsjahr absteigend
Titel A - Z
Titel Z - A
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Grenzbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIGBO/1912/25_09_1912/TIGBO_1912_09_25_2_object_7737818.png
Seite 2 von 8
Datum: 25.09.1912
Umfang: 8
einer der Teilnehmer, der 28jährige Kaufmann Max Kahn, Rayonchef im Kaufhaus Tietz in München, Mitglied der Sektion München, aus und stürzte in ein nach Norden abfallendes Schneekar, das sogen. Egersgrinn. Die entsetzten Begleiter, selbst sehr erschöpft, vermochten ihrem Kameraden nicht zu helfen, nur einer von ihnen, der Kaufmann Sigmund Kahn, stieg dem Ver unglückten nach, den er nach 2'/s ständiger Suche mit schweren Schädelverletzungen auffand. Er labte und pflegte ihn, so gut es ging und machte

sich, selbst gegen die Kälte kämpfend, bei Morgengrauen auf den Weg nach Ebbs, um Hilfe zu holen. Die. übrigen drei Begleiter, die furchtbar unter der Kälte litten, brachen, um nicht selbst dem Tode ausgesetzt zu sein, auf und kamen nachts 3 Uhr ermattet ohne Licht nach Vorderkaiserfelden. Sigmund Kahn requirierte mit Hilfe des Postwirtes in Ebbs einige Bauern, die sofort zum Egersgrinn aufbrachen und den Verun glückten um ca. 1 Uhr früh erreichten. Max Kahn lebte noch, verstarb aber kurz darauf. Die drei

. Zu dem Unfall äußerte sich einer der Teilnehmer: „Wir hatten nur einen Eispickel und eine Laterne, die der Kaufmann Sigmund Kahn beim Abstieg za dem Verunglückten mitnahm. Wir andern drei konnten ohne diese Hilfsmittel nicht absteigen, da auch ein Herr von uns so erschöpft war, daß ihm der Abstieg über das steile Schneefeld selbst zum Verhängnis ge worden wäre. Auf der Tour umzukehren, war uns wegen des eisigen und verschneiten Weges nicht mög lich ; wir mußten annehmen, daß der Abstieg auf der Sonnenseite

1
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Grenzbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIGBO/1912/05_10_1912/TIGBO_1912_10_05_2_object_7737846.png
Seite 2 von 12
Datum: 05.10.1912
Umfang: 12
) wird uns von Ebbs geschrieben, daß die diesbezüglichen Zeitungsberichte nicht alle vollends den Tatsachen entsprechen. Viel fach heißt es, daß eine Rettungsexpedition von Kuf stein den Verunglückten Max Kahn gefunden hat. Der Kaufmann Sigmund Kahn machte sich vom Verunglückten weg auf den Weg über Egersgrinn und kam zirka */s9 Uhr nach Ebbs und requirierte mit Josef Schmieder jun. und dem Postwirt Blasius Huber drei junge Männer von Ebbs namens Michael Thaler, Johann Gfäller und Josef Auer, welche unter Führung

des Josef Schmieder zur Unglücksstelle aufbrachen und dieselbe um 8 /il Uhr erreichten. Der Kaufmann Sigmund Kahn begleitete die Rettungs expedition, ermattete jedoch auf dem Weg und mußte nach eingeholter Rast umkehren. Der noch lebende verunglückte Max Kahn gab bei ihrer Ankunft mit Arm und Beinen Zeichen, sodaß er gleich von der Rettungsexpedition bemerkt wurde. Dieselbe legte ihm sofort einen Verband an, doch in einer Viertel stunde zeigte er schon seine letzten Lebenszüge und starb. Die Leiche

wurde in eine Decke gewickelt und mit größter Schwierigkeit zum Kaisererboden gebracht. Hier wurde notdürftig eine Tragbahre zusammen gestellt und die Leiche mit derselben bis zum ersten Bauernhof Grasweb getragen. Von hier ab gab man die Bahre auf einen Schlitten. Der Reiter bauer stellte sein Pferd zur Verfügung. Um 7 Uhr abends kam die Leiche in Ebbs an und wurde in Begleitung des Kaufmanns Sigmund Kahn mittel»

2