54 Ergebnisse
Sortieren nach:
Relevanz
Relevanz
Erscheinungsjahr aufsteigend
Erscheinungsjahr absteigend
Titel A - Z
Titel Z - A
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Grenzbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIGBO/1915/24_04_1915/TIGBO_1915_04_24_4_object_7740286.png
Seite 4 von 8
Datum: 24.04.1915
Umfang: 8
über den Bürgersteig in die Spree. Von den 14 Insassen haben fünf Personen ihr Leben ein- gebüßt. Jlus dem (iericbtslaale. (Die Geschichte eines Kriegsfreiwilli gen.) Vor dem Divisionsgerichte fand die Strafver handlung gegen den Infanteristen Franz Hell wegen Desertion usw. statt. Hell, 18 Jahre alt, aus Kirch bichl, lediger Sensenschmiedgehilfe, stellte sich gleich 6di Kriegsausbruch hier als Kriegsfreiwilliger; da man ihn jedoch ablehnte, begab sich der junge Mann nach Wien, wo er am 6. August

v. I. zum Kriegsdienste assentiert wurde. Er kam bereits Ende September nach Galizien, wo er mehrere Gefechte mitmachte. Als Verwundeter nach Salzburg gekommen, erhielt Hell am 19. Januar 48 Stunden Urlaub, um seine Eltern in Wörgl zu besuchen. Dort nahm er Zivilkleider mit sich, die er aber wieder versilberte, um Geld zu be kommen. Er fuhr dann nach Jenbach und Schwaz. von dort nach Brixen. Allein schon hier war ihm das Geld ausgegangen. Teils zu Fuß, teils mit der Bahn (wobei er sich die Freifahrt erschwindelte

), gelangte Hell über Blumau, Bozen, Trient und Rovereto nach Ala, um, wie er sagte, nach Italien zu flüchten. Er habe sich dabei der Hoffnung hingegeben, daß anläßlich des nächsten Geburtstages des Kaisers eine Amnestie erfließen werde und er so wieder straflos zu seinem Regimente werde einrücken können. In Ala wurde er jedoch verhaftet; er trug hier widerrechtlich die Erin nerungsmedaille vom Jahre 1873 an weiß-rotem Bande. In den genannten Orten trug Hell auch die Distinktion eines Gefreiten

3