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Tiroler Grenzbote
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Seite 1 von 8
Datum: 25.11.1916
Umfang: 8
die Trauerbotschaft von Mund zu Mund, trug sie der Draht hinaus in die Welt bis zu den Schützengräben un serer Tapferen, die für ihn, für den greisen Kaiser und sein Reich treue Wacht halten. Erschütterd und ergreifend, wie wir es seit nahezu siebzig Jahren nicht empfunden hatten, stand eine Tatsache vor unser aller Augen, die sich wie etwas Unfaßbares, schier Unmögliches in unser Denken drängte: unser guter alter Kaiser ist nicht mehr! Still und friedlich, mitten im ärgsten Ringen seiner Völker

, ist er hnmgegangen in das Reich seiner Väter. Es ist ein vergebliches Beginnen, heute an der Bahre dieses seltenen Fürsten seiner Persönlichkeit und seines Wirkens auch nur einigermaßen gerecht zu werden. Dieser Monarch barg ein Leben von solch unge heuerer Größe und Fülle der Taten, daß sich die Feder schier in Ehrfurcht abwenden möchte vor diesem großen Toten. Denn groß und hehr war sein Lebensgang seit siebzig Jahren, mächtig und glorreich das Werk, das dieser Kaiser während seines Erdenpilgerns vollbracht

. Das haben wir immer empfunden, da er noch unter uns weilte; wir fühlen es noch tiefer, da er hinübergegangen ins Reich der Toten. Ein Leben, von höchstem Glanze, von höchster Würde umstrahlt, ist erloschen und ein Leben von ernstester Pflicht, von tiefstem menschlichen Leid durchdrungen, ist einge gangen in die Gefilde des ewigen Friedens. Das Wort „Pflicht" ragt wie eine leuchtende Glorie aus dem Leben dieses edlen Fürsten empor. Wie nicht leicht ein anderer Mensch auf fürstlichem Thron hat Kaiser Franz Joseph

als unser Kaiser am 2. Dezember 1848. Das Reich war aus den j Fugen, der Zusammenhalt seiner Nationen war ge schwunden und die Völker, die ehedem sich unter ein Szepter geschart hatten, standen sich wie Feinde ge genüber. Das Gespenst der Revolution regte drohend sein Haupt über den Gefilden von Oesterreich. In dieser zerrütteten Zeilperiode trat der junge Kaiser sein schweres Amt an. Aber bald nahten neben den inner politischen Wühlereien neue Kämpfe von außen, es kam 1859 der Krieg gegen die Franzosen

land, das im Jahre 1879 geschlossen wurde, waren die bedeutendsten politischen Ereignisse dieser Zeitspanne. Welche Be deutung das letztgenannte dieser Ereignisse, der Bund mit dem Deutschen Reich, für uns haben sollte, das hat der Welt krieg hinreichend bewiesen. Unentumt, Schulter an Schulter, kämpfen öfter. 6- chisch-uugarische und deutsche Soldaten die Palme des gemeinsamen Sieges. Und so schmerzlich auch unsere Truppen im Felde und wie wir alle daheim den Hingang unseres guten alten Kaisers

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Tiroler Grenzbote
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Seite 10 von 12
Datum: 11.01.1919
Umfang: 12
begründet. Inzwischen sind jedoch vie r Jahre verstrichen, in den schäumenden Wein ist aucj manches Wasser geflossen und Wilsons Thesen ha l ben die Ansprüche der Italiener gemindert. Gegem -S den Willen Italiens ist zudem das jungoslawisch r Reich geschaffen worden. Ein Land fast so groß wil s Italien, zukunftsreich, expansionslustig. Es wir! o mit dem Großteil des Balkans als Hinterland fü> 3 Italien an der Adria in politischer und Wirtschaft o licher Hinsicht ein viel gefährlicherer Ri 3 vale

volles Verständnis und zeitig d Wünsche nach ähnlichen Einrichtungen. Wirtschaft 3 lich würde uns ein Anschluß an die Schweiz nur dti d schwere Konkurrenz der Schweizer Betriebe brirt ei gen, ohne uns als Kompensation ein genügend gro st tzes neues Absatzgebiet für unsere Produkte zu schas h' fen. Jetzt, wo wir unsere staatliche Zukunft mit be P 1 stimmen können und nach der Zertrümmerung dem d Kronen die Möglichkeit dazu haben und uns an eir Z« großes Reich anschließen können, wäre

es wo! Z< kurzsichtige Kirchturmpolitik, sich einem Kleinstaa n einzufügen. Geben wir uns auch keinen Täuschun ti gen hin, die Schweizer wollen uns gar nicht. Dem n Welschschweizern sind wir zu deutsch, den Deutsch schweizern zu katholisch. Der Ruf «Hin zu Bayern!" findet in unserem! ei Lande ebenfalls ein sympathisches Echo. Tirol Hai E durch Jahrhunderte den Dank des Hauses Oester f< reich genossen, die Wiener Zentralbehörden habem n Tirol als entfernt gelegene Provinz stets stiefmüt d terlich behandelt

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Tiroler Grenzbote
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Seite 1 von 8
Datum: 19.08.1914
Umfang: 8
und Streit unter den Bürgern; der Opfersinn fehlt, der Eigennutz triumphiert! Da erscholl die Schreckenskunde von der Mordtat in Sarajevo! Wie ein Blitzstrahl das nächtliche Dunkel erhellt, so leuchtete dieses fluchwürdige Verbrechen, das sich bis an die Stufen des geheiligten Thrones heran schlich, in einen Abgrund, bereit, das alte Ostreich zu verschlingen. Nun kam Dein Ruf an die Völker! Wie ein Alpdruck lag's ehdem auf aller Brust. Jetzt aber jubelte das Reich, jubelten die Völker auf, jubelte

Deine brave Armee! Auf, auf, ihr Schläfer, hört ihr nicht: Thron und Reich sind in Gefahr; der greise Kaiser, der allgeliebte Friedenskaiser ruft euch zu den Waffen! Und nun lodert die Flamme der Begeisterung empor! In der alten Kaiserstadt ziehen Hunderttausende, hoch und niedrig, reich und arm, auf die Straßen und schwören in heiliger Stunde, dem Kaiser und dem Vaterlande Gut und Blut zu geben und nicht eher zu ruhen, bis Oesterreichs Ehre hergestellt, Oesterreichs Sicherheit verbürgt und Rache

Feldmarschall, der das „Schwert Italiens" zer brochen, und in aller Herzen klingen beschwingt die Verse des vaterländischen Dichters wieder, an die Prinz Lobkowitz feurig gemahnt: „In deinem Lager ist Oesterreich!" E i n Herzschlag geht durch das ganze Reich. Die selben Hochgefühle lang zurückgehaltenen patriotischen Ueberschwangs in den Karpathenstädten wie in der präch tigen Residenz der ritterlichen Ungarn; auch die ein same Stadt in der Pußta beeilt sich, in jubelnder Be- vurch! Nun steht die halbe Welt

in Europa ist so reich an männlichen Sprossen. Dem Throne zunächst steht jetzt der 26jährige Erz herzog Karl Franz Josef, des Kaisers Großneffe, der aus seiner Ehe mit der Prinzessin Zita von Parma bereits einen Sohn, den kleinen Erzherzog Franz Josef, besitzt. An die dritte Stelle tritt sein Bruder, der 19jährige Erzherzog Maximilian Eugen Ludwig, der gegenwärtig Jura studiert, und den vierten Platz nimmt in dieser Ordnung der 72jährige Erzherzog Ludwig Viktor ein, der einzige noch lebende Bruder

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Tiroler Grenzbote
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Seite 1 von 8
Datum: 08.02.1919
Umfang: 8
; entblößt das von Feinden um drängte Reich seiner siegreichen Heeresmacht; legt alle Gewalt mit Ausschluß des staats- und volkstreuen Bürger und Bauerntums in die Hände des international gesinnten und sozialistisch verhüten Proletariats; ge fährdet. indem sie alte und neue Sondergelüste weckt, die Einheit und den Bestand des Reiches, ruft die Furien des Bürgerkrieges herbei und — schafft das Ghaos. Deutschland, sonst das Musterland der Ver nunft und Kraft, der Zucht und Ordnung, ist zum Schauplatz

in seinen Gauen und brachten das kaum ent standene Deutsche Reich in äußerste Bedrängnis und Auflösungsgefahr. Dem Glanze der Hohenstaufen kaiser folgte „die faiferlofe, die schreckliche Zeit", wo Ausländer die deutsche Königskrone trugen, Gewalt und Willkür das Reich beherrschten und im Lande der Spruch ging: „Reiten und Rauben ist keine Schande, das tun die Besten im Lande". Die blut- und brand gerucherfüllte Zeit der Bauernkriege und die religiösen Bürgerkriege des 16. Jahrhunderts waren nur verhält

" Gesellschaft so ent artet und entdeutscht war, daß ihr Dasein in Genuß- und Vergnügungssucht völlig aufging, eine lächerliche Ausländerei in Tracht und Sitte getrieben wurde und man sich selbst der deutschen Muttersprache schämte, an deren Stelle das Französische oder ein scheußliches Kauderwelsch gesprochen und geschrieben wurde. Dabei das Reich zu einem bloßen Scheingebilde entwertet, der Spielbull und das ausgesuchte Beraubungsopfer der Nachbarmächte, ohne Heer, ohne Macht und vKrie Ehre. Aber schon

-Revolution und der Auseinandersetzung zwischen Preußen und Oester reich Überstunden werden, es kam schließlich doch die Zeit Bismarcks und des neuen Kaiserreiches, eine Glanz zeit ohne Vorbild in der älteren Geschichte unseres Volkes. So wird auch uns noch die Stunde der Erlösung aus diesem Zustande der Schwäche und Erniedrigung schlagen, ob es der Welt lieb oder unlieb ist. Und fast hat es den Anschein, als ob die Feinde selbst von dieser Ahnung beherrscht sind. Wie anders ließe

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Seite 1 von 8
Datum: 22.05.1915
Umfang: 8
Sprachschätze, so reich er auch sonst ist, keine Worte, die hinreichend wären, den unerhörten Treubruch zu kennzeichnen, dessen Italien sich schuldig werden ließ und der für alle Zeiten als ein nie mehr zu tilgender Schandfleck auf der Geschichte dieses Landes lasten wird. Italien hat die Freundeshand, die ihm von seiten unserer Monarchie geboten wurde, zurückgestoßen, es hat in einem wahrhaft selbstmörderischen Beginnen einen dreißigjährigen Vertrag zerrissen, von dem die größten Staatsmänner des uns heute

von Narren und Gewalt tätigen, die im geheimen genährt wird von der Frank reich ergebenen Freimaurerclique, unermüdlich an der Arbeit ist, das verhaßte Oesterreich zu zertrümmern. Aber wir haben doch noch immer geglaubt, die ver antwortlichen Persönlichkeiten des Königreiches werden stark genug sein, der umstürzlerischen Tätigkeit dieser Hetzer Herr zu werden. Heute sehen wir uns in diesem Glauben gründlich getäuscht. Der brutalste Egoismus hat einen vollständigen Sieg über die primitivsten Forderungen

der Ethik im Völkerleben davongetragen.^ Diplomatisches und politisches Piratentum triumphiert über durch Bande der Freundschaft und des Vertrages beschworene Rechte. Italien mag heute in Erwartung versprochener Ge winne jubeln, es mag sich mit seiner Hinterlist und Falschheit auch noch so viel ersiegen, als aufrichtiges Volk, als Nation hat dieses Reich sich heute selber erledigt. Italien wird nicht so groß und stark wer den, daß es allein stehen kann. Aber vergeblich wird es sich nach Bundesgenossen

zu lassen. Ein Treubrüchiger kann nirgends Treue verlangen. Der Dreiverband wird auch gar nicht anstehen, den Treubruch an unserer Monarchie mit einem solchen an Italien zu vergelten. Italien zieht, dem zweideutigen Orakel des Dreiverbandes folgend, aus, um ein großes Reich zu zerstören. In einer wahn witzigen Verblendung merkt es aber nicht, daß es dabei die Fundamente untergräbt, welche die Grundlage der eigenen Existenz gebildet haben. Die Völker der Monarchie stehen nach einem zehn monatelangen

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Seite 2 von 8
Datum: 13.10.1915
Umfang: 8
für einen in nigen wirtschaftlichen Anschluß Oesterreich-Ungarns an das Deutsche Reich nach dem Kriege. Die versam melten Bürgermeister der deutschen Städte in Oester reich sprachen sich für die Schaffung eines engen wirt schaftlichen Bandes zwischen OesterreichUngarn und dem Deutschen Reich aus. Auf die Bedürfnisse einzelner Erzeugungszweige in beiden Staaten würde dabei selbst verständlich entsprechende Rücksicht zu nehmen sein. An die k. k. Regierung richtete der deutsche Städtetag die Aufforderung

, mit den Verhandlungen über einen in nigen wirtschaftlichen Anschluß an das Deutsche Reich sofort zu beginnen. Der Antrag wurde einstimmig angenommen. Diese Einstimmigkeit ist um so bemer kenswerter. als die Vertreter allen deutschen Par teien sowie den verschiedensten Berufsständen ange hörten. Eine albanische Erhebung. Wien, 11. Okt. Starke albanische Kräfte mar schieren auf Tirana und haben vor dieser Stadt ser bische und italienische Truppen zum Rückzug gezwun gen Man nimmt an, daß eine albanische Erhebung

Völker gewendet. Den beiden ersten Riesenanleihen, welche das Deutsche Reich aufbrachte, stehen die Zeichnungssummen unserer beiden ersten Kriegsanleihen nicht nach, wenn die verschiedenen Verhältnisse berücksichtigt werden. Nun haben unsere deutschen Freunde uns ein neues, leuchtendes Beispiel gegeben durch den wundervollen Erfolg ihrer dritten Kriegs-Anleihe. Wir wollen diesem Beispiele folgen. Und weil wir siegen wollen, darum werden wir unser Letztes geben, dem Staate zu helfen, durchzu halten

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Seite 1 von 8
Datum: 23.07.1919
Umfang: 8
veränderter Form überreichten Friedensvertragsentwurf für Oester reich lag ein Memorandum bei, das die geänderten oder neu hinzugekommenen Artikel nach Nummern aufzählt und aufmerksam macht, daß die vorgenom menen Aenderungen teils auf sinngemäßer Anordnung der Deutschland zugestandenen Modifikationen beruhen, teils den Einwendungen der österr. Delegation Rech nung tragen, soweit sie bisher von der Konferenz als berechtigt anerkannt worden sind. Die zweite Beilage des Vertrages fordert Oesterreich

auf die wirtschaftliche und finanzielle Lage, die entstanden ist, nachdem Oesterreich auf terri toriale Gebiete Verzicht geleistet haben wird. In der zweiten Beilage wird das Prinzip des Schadenersatzes „Tonne für Tonne" festgelegt. Oester reich muß innerhalb zweier Monate seine Handels schiffe und seine Fischerflotte ausliefern. Hierin sind inbegriffen sämtliche Schiffe unter österreichischer Flagge, Schiffe, die österreichischen Gesellschaften gehören oder die Eigentum sind von Gesellschaften in anderen Län dern

, wenn die Mehrheit der Anteile dieser Gesell schaften in österreichischen Händen ist; weiter Schiffe, die für österreichische Rechnung, gleichviel ob in Oester reich oder anderswo, in Bau begriffen sind. Von den Flugschiffen müssen 80 Prozent der Flotte, die am 7. Sept. 1918 existierte, ausgeliefert werden. In der vierten Beilage werden die Zahlungen, die Oester reich in Natura leisten muß, aufgezählt. Als erste Abgabe wird Italien 4000 Milchkühe. 1000 Ochsen, 1000 Kälber, 50 Stiere erhalten. Rumänien be kommt

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Seite 1 von 4
Datum: 07.05.1919
Umfang: 4
werden könnte, wenn Deutschösterreich auf den Zusammenschluß mit dem Deutschen Reiche verzichtet, stellt die deutschösterreichische Regierung fest, daß ihr niemals von einer der affoziierten Mächte der Vor schlag gemacht worden ist, auf den Anschluß an das Deutsche Reich unter der Bedingung zu verzichten, daß Deutschsüdtirol bei Deutschösterreich verbleibe. Wohl aber besteht zwischen der Frage des Zusammenschlusses mit Deutschland und der Frage Deutschsüdtirols ein anderer Zusammenhang. Wenn Deutschsüdtirol an Italien fällt

, so bleibt von Tirol nur ein schmaler Streifen übrig, der dann ganz un vermeidlich unmittelbar an das Deutsche Reich fallen müßte. Deutschösterreich würde daher nicht nur Deutsch südtirol, sondern ganz Tirol verlieren. Es wäre aber mals eines seiner Länder beraubt und es würde auch im Westen nicht mehr an die neutrale Schweiz, son dern an das Deutsche Reich grenzen. Damit wäre die Fähigkeit Deutschösterreichs, als selbständiger Staat zu br stehen, abermals wesentlich beeinträchtigt. Deutsch österreich

wäre in noch höherem Maße als bisher zu dem Anschluffe an das Deutsche Reich gezwungen. Der Kabinettsrat hat außer dieser Erklärung auch noch über jene Schritte Beschluß gefaßt, die zu der Rettung Deutschsüdtirols vor der Annexion führen sollen. Die Erklärung wurde in besonderen Zuschriften an die Ententemächte geschickt. Außerdem wurden über die mit der Landesregierung von Airol einzuleitenden Verhandlungen und zu treffenden Maß nahmen Vereinbarungen beschlossen. Die Staats regierung

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Seite 1 von 4
Datum: 23.10.1918
Umfang: 4
die Mel dung, daß die amerikanische Regierung zahlreiche mit neutralen Firmen abgeschlossene Verträge auf Liefe rungen auf Holzbaracken für die Armee aufgehoben hat. Ae M 8v ia MrU Die Entschlüsse der Deutschen. Wien, 20. Okt. Am Montag wird von den Vertretern Deutsch-Oesterreichs über die Zukunft ihrer Nation ein Beschluß von hoher Bedeutung gefaßt wer den. Ein Teil der Deutschen spricht heute schon offen aus, daß sie den Anschluß an das Deut sche Reich suchen wollen, wenn die Slawen einen neuen

Lebensmittelboykotts gegen Deutsch-Oesterreich besprochen. Der Minister erklärte, daß die Ernährungsschwierigkeiten für Deutsch-Oester reich ganz außerordentliche geworden seien und daß zu befürchten sei. daß der Ernährungsdienst ganz zusam menbrechen müsse, da auch Polen die Belieferung zum Teil stark verringert, zum Teil ganz eingestellt habe. Deutsch-Oesterreich müsse unter diesen Umständen mit einer Hungersnot rechnen und ernste Schwierigkeiten würden bereits im November eintreten. Die Steiermärker

für den Anschluß an das Deutsche Reich. Graz, 20. Oktober. Der deutsche Volksrat für Mittelsteiermark hat einen Beschluß gefaßt, worin es heißt, daß die Deutschen Oesterreichs dem Vorschläge eines Bundesstaates zustimmen. Sie fordern deshalb die deutschen Abgeordneten auf, in der Nationalver sammlung und bei den Friedensverhandlungen den An schluß aller deutschen Teile Oesterreichs an das Deutsche Reich mit unerschütterlichem Ernst und Nachdruck zu vertreten. Südslawischer Nationalrat. Agram, 20. Oktober

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Seite 1 von 10
Datum: 05.02.1919
Umfang: 10
jetzt alles auf einmal — nicht nur das Wahlrecht für Sladt- und Landgemeinde, für Bundesstaat und Reich, sondern auch Wählbarkeit, und das alles ohne Begrenzung — alle über 20jährigen Frauen, ob Hausfrauen, Haus töchter oder berufstätige, umfassend. Es werden etwa 20 Millionen Frauen das Wahlrecht auszuüben be rechtigt sein. Und das nun in einer Zeit, da das Deutsche Reich von Grund aus neu gebaut werden soll, da die größten Entscheidungen in die Hände der Wählerschaft gelegen sind, die damals ihr anvertraut waren: die Frage von Monarchie

und Republik, von Reich und Bundesstaaten, vm Reichstag und Bundesrat und andere mehr. Unge heuer ist die Verantwortung, die auf den Frauen liegt. Sie entscheiden mit über die deutsche Zukunft, über die politischen Grundlagen für das Schicksal ihrer Kinder. Es ist gut und schlecht, daß das Frauenwahlrecht in so entscheidungsvoller Zeit verwirklicht wird. Gut, weil dadurch alle und alle geweckt werden, weil das ganze Volk in tiefster Erregung ist und heute gespürt hat, wie sehr sein eigenes Schicksal

sich den Parteien anschlicßen. Zu anderen Zeiten hätte man überlegen können, ob es nicht auch möglich wäre, daß Frauen Frauen ihres Vertrauens ohne Rücksicht auf die Parteipolitik wühlen. Heute, bei den Wahlen zur Nationalversammlung, geht es nicht. Denn zu den Fragen, die jetzt entschieden werden, muß man als Parteipolitiker Stellung nehmen, nicht aber als Mann oder Frau. Jeder Wähler, ob Mann oder Frau, muß wissen, ob er ein einheitliches Reich oder die Ausrechterhaltung der bisherigen Bundesstaaten

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Seite 1 von 6
Datum: 18.08.1915
Umfang: 6
, gleich dem ihm eng verbündeten Deutschen Reich, gegen eine Welt von Feinden kämpft um Sein oder Nichtsein. „Mir bleibt nichts erspart", waren die ewig denk würdigen Worte unseres greisen Kaisers, an jenem blutigen Junitag, als man ihm die welterschütternde Nachricht von der Mordtat in Sarajewo überbrachte. In wessen Herzen hätte dieser in seiner Einfachheit ergreifende Schmerzensausbruch unseres geliebten Monarchen nicht tiefstes Mitgefühl ausgelöst! Wir alle fühlten, daß unser Kaiser

der 18jähr. Kaiser Franz Joseph ein in seinen Grundfesten wankendes Reich. Kaum war darin die notwendigste Beruhigung geschaffen, stellten sich dem jungen Herrscher äußerliche Feinde entgegen, Feinde, gegen die er, oft blutenden Herzens, das Schwert er greifen mußte, um die Interessen seiner Völker zu wahren und seines Reiches Grenzen zu schützen vor fremden Eindringlingen. Mühsal und Gefahr war immer um ihn und um sein Reich. Streit innen und außen und Sorge reihte sich an Sorge. Und wenn der Kaiser

dornenvoller denn je; Millionen habgieriger Feinde im Norden, Osten und Süden bedrohen sein Reich. Und Oesterreichs 85jähr. Kaiser würde wohl zusammenbrechen, wenn nicht ein kostbares Juwel in nie geahnter Schönheit aus seiner Herrscherkrone strahlte: die Einigkeit und Treue seiner Völker! Sie sind es, die die Greisengestalt auf Habsburgs Thron aufrecht halten in diesem Prüfstein, der unseres alten Kaisers Lebensabend verdüstert, sie sind es, ditz ihm die Kraft geben, auszuharren in der Abgewiesene

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Seite 1 von 12
Datum: 07.12.1912
Umfang: 12
Feierlichkeiten gemeldet, unter anderem aus Sarajevo, wo ein militärischer Fackelzug mit Serenade stattfand, dem sehr zahlreiches Publikum beiwohnte. Plenarsitzung. Wien. 3. ds. Im Abgeordnetenhaus erklärte Abg. Dr. Groß (Deutsch. Nationalverb.), daß sich beim Lesen des Berichtes über die gestrige Sitzung des deut schen Reichstages das Gefühl der Dankbarkeit gegen unseren treuen und engen Bundesgenossen aufdränge. Die Rede des Reichskanzlers bewies uns, woran wir nie zweifelten, daß das Deutsche Reich

als unser Bun desgenosse unter allen Umständen treu zu uns steht. Die Rede zeigt uns aber auch, daß uns das Schlimmste erspart bleiben wird, wovor wir allerdings nicht zurück geschreckt wären, wenn es die Ehre unserer Monarchie und das Interesse unseres Staates gilt. Das Deutsche Reich und seine Vertreter-tönten aber auch überzeugt sein, daß wir Gleiches mit Gleichem vergelten werden und daß wir gleichfalls zu unserem Bundesgenossen stehen in Not und Gefahr. Das UnterrichtsweTen in Bosnien und Herzegowina

verkleidete russische Spione waren. Von der Sprachgrenze. O l m ü tz, 4. ds. Bekanntlich beabsichtigen die Tschechen in Olmütz eine tschechische Handelsakademie zu errichten. Im Olmützer Stadtverordnetenkollegium wurde einhellig eine Resolution angenommen, in welcher gegen die Errichtung dieser Anstalt protestiert wird, da diese Anstalt nur ein Mittel für den Zweck wäre, die deutsche Stadt Olmütz zu tschechisieren. Ausland. DeutTches Reich. (Eine wichtige Entschließung des All deutschen Perbandes

.) Braunschweig, 1. ds. Der Gesamtausschuß des Alldeutschen Verbandes faßte folgende Entschließung: „Die politischen Ereignisse der letzten Woche haben die schwere Lage des ganzen Deutschtums in Mitteleuropa dargetan und bewiesen, daß dem deutschen Volk der Kampf ums Dasein nicht erspart bleiben wird. Von dieser Ueberzeugung aus gehend. ist der Gesamtvorstand des Alldeutschen Ver bandes der Ansicht, daß das Deutsche Reich eine Schwä chung oder Niederwerfung Oesterreich-Ungarns nicht zulasten darf. Er erblickt

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Seite 1 von 8
Datum: 27.01.1917
Umfang: 8
- IStatL zufolge Starter: Verbreitung. Anzeigenpreis: die kleine vierspaltige Zeile oder deren stiauin f h; bei Wiederholungen Preisnachlaß. Anzeigen werden in Äbholstellen und Ankündigungsämtern entgegengenommen. Erscheinungstage: Jeden Mittwoch und Samstag Deutfcbe Staatssprache. Eine ununterbrochene Quelle politischer Wirrnisse und Schwierigkeiten, ein Hindernis sachgemäßer und guter Verwaltung in Oester reich war vor dem Kriege der Mangel eines Sprachengesetzes. Ein von acht Nationalitä ten

, der naturgemäß eine Sprache, die Staatssprache, besitzen muß. (Grazer Tagblatt.) Ar WrMW-mg«e WM Die Verbandlungen zwischen der österreichischen und der ungarischen Regierung über den Ausgleich sind so weit gediehen, daß dessen Abschluß bevorsteht. H Der Ausgleich wird auf 20 Jahre abgeschlossen und damit das wirtschaftliche Verhältnis zwischen Oester reich und Ungarn zum ersten Male seit dem Bestehen d-'s Ausgleiches auf eine zuverlässigere Grundlage ge stellt werden. Der Beitrag Ungarns zu den gemein samen

unterzeichnet sein, worauf sofort die Handelsvertragsverhandlungen mit dem Deutschen Reich beginnen sollen. Mit dem Abschluß des Ausgleiches zwischen Oester reich und Ungarn sind endgültig die Vorbedingungen kür die geplanten wirtschaftlichen Verhandlungen zwischen Oesterreich. Ungarn und Deutschland und in weiterer Folge für die mitteleuropäischen Abmachungen erfüllt. In den nächsten Tagen treten die Mitglieder der bei den Reqierunaen zusammen, um die Abmachung mit ihrer Unterschrift zu versehen

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Seite 1 von 4
Datum: 27.02.1918
Umfang: 4
Freund zu trennen und unser Urrhältnis zu dem allzeit und namentlich im Feuer de»'Weltkrieges herrlich bewähr ten Verbündeten zu vergiften. Gott sei Dank steht dieses Verhältnis zu hoch und zu fest, als daß solche Quertreibereien an seine Klarheit, Wärme und Innig keit zu rühren vermöchten." Der Präsident des niederösterreichischen Gewerbe- Vereines in Wien sprach in einer Vollversammlung dem Ministerpräsidenten Dr. v. Seidler für die Worte, mit denen er das Bündnis mit dem Deutschen Reich

und das Deutsche Reich selbst gegen die slawischen Angriffe im Parlament in Schutz nahm, wärmsten Dank ans. Auch von Seite der deutschen Abgeordneten im Wiener Parlament wurden die Wühlereien gegen un seren Bundesgenossen scharf verurteilt. Der deutsche Abg. Wichtl erklärte, die Deutschen würden sich die Hetzreden gegen das verbündete Deutsche Reich, dem treuesten Bundesgenossen, nicht gefallen lassen. Die Deutschen begrüßten cs mit Freude, daß es den eifri gen Bemühungen Czernins gelungen sei, endlich ein mal

wenigstens mit einem Teile der Feinde Frieden zu schließen. Er beglückwünsche Czernin zu dieser glänzenden Leistung. Alle Angriffe könnten selbstver ständlich an Persönlichkeiten wie Ludendorff, Tirpitz usw. nicht heranreichen, aber diese Angriffe gegen hochver diente Bürger des Deutschen Reiches würden in Oester reich bezeichnenderweise zugelaffen. Der Krieg werde durch das Schwert entschieden werden. Hoffentlich genügen diese Zurechtweisungen von be rufenen Stellen, daß weitere Versuche, Deutschland

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Seite 2 von 4
Datum: 16.10.1918
Umfang: 4
, die sich für die weitere Zugehörigkeit zu Tirol entscheiden. 3. Bundesrechtlicher Anschluß an das Deutsche Reich. (Begeisterte Zurufe!) 4. Keinen Friedensschluss Oesterreichs ohne Zustim mung Deutschlands. 5. Einsetzung eines Nationalrates für die Friedens verhandlungen, in welchem jede der drei Nationen in Tirol vertreten ist. jedoch nicht durch die Ab geordneten. sondern durch freigewählte Männer. 6. Austreibung aller jener Elemente, die das Tiroler Volk systematisch bewuchert und auszuhungern ver sucht

den Frieden bekommen, ferner der Vorsitzende der deutschnationalen Partei, Vizebürgermeister Hofrat Dr. E r l e r - Innsbruck, welcher namens der Nord tiroler Städte die Erklärung abgab. daß das einzige Heil der Tiroler nur von einem bundesrechtlichen An schluß an das Deutsche Reich Herkommen könne. Auch er protestierte energisch gegen die Abtretung tirolischen Bodens an den welschen Erbfeind. Als elfter und letzter Redner sprach der Vorsitzende der konservativen Landespartei, Rechtsanwalt Dr. Pusch

es trotz Protestes des letzteren Herrn Prof. Dr. Meyer doch, der to benden Menge zu erklären, daß er hier zum ersten Male von amtlicher Seite erfahre, daß er in Oester reich nicht öffentlich sprechen dürfe; im Interesse des guten Verlaufs der Tagung wolle er auf das Wort verzichten. Erneuter Protest bei den Zuhörern, von denen einige mit weithin schallender Stimme das Be schämende dieses Redeverbotes brandmarkten. Schließlich erklärte der Regierungsvertreter die Versammlung für aufgelöst

, welchem Entschluß sich die Leiter derselben notgedrungen fügen mußten. Behördlicherseits wurde nunmehr auch die Verlesung und Abstimmung einer Entschließung verboten; es gelang aber doch, das Verbot rückgängig zu machen und die Entschließung zur Verlesung zu bringen. Sie lautet: 1. Der Tiroler Volkstag in Brixen begrüßt den Zusam menschluß aller deutschen Reichsratsabgeordneten als gemeinsame Vertretung des deutschen Volkes in Oester reich und halt in diesem über die Zukunft Tirols ent scheidenden Augenblick

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