griffen in der letzten Nacht abermals die Stadt Köln an. Durch zahlreiche Spreng- und Brandbomben entstanden wieder Ver luste unter der Bevölkerung und neue Verwüstungen in verschiedenen Stadtteilen. Luftverteidigungskräfte ver nichteten nach vorläufigen Feststellungen 37 Bomber. Drei weitere Flugzeuge wurden gestern über den besetz ten Westgebieten abgeschossen. Gnglanös Visitenkarte Die Bomben, die auf den Kölner Dom fielen, haben in Europa die letzten Traumvorstellungen über die eng lische
Haß beim Feinde und auch Verachtung in weilen nichtkriegführenden Schich ten zuzuziehen. Diese zweite Wirkung sucht man durch Hinweise zu entkräften, die ganz besonders töricht sind. So wird die Nähe des Hauptbahnhofes gegenüber dem Dom angeführt, aber gleichzeitig erklärt, daß gerade der Kölner Dom nach mehr als 100^ Angriffen auf die Stadt immer noch unbeschädigt gewesen sei, und heuch lerisch versichert man weiter mit dem Schein des angeb lichen Nichtwissens der neuesten Ereignisse
, wenn jetzt der Dom getroffen sein sollte, so sei das gegen den Willen der britischen Flieger geschehen. Solche entschuldigende Hinweise sind doppelt unangebracht. Wenn es so oft gelang, den Dom zu verschonen, dann hätte es auch diesmal gelingen können, wenn man nicht trotz der selbst zugegebenen Wolkendecke die Bomben dort abgeworfen hätte, wo sie nach menschlicher Erwartung auch den Dom treffen mußten. Dieser neue Angriff läßt Zanz Europa aufhorchen, er ist die sinnfällige Illustrierung dessen, was der Reichs
pressechef auf dem zurückliegenden Wiener Journalisten kongreß über europäische Kultur und englische Kultur feindlichkeit diesem Europa gegenüber gesagt hat, denn der Kölner Dom ist, so urdeutsch er nach Entstehung und Formgebung ist, eine der größten Kostbarkeiten des ganzen Abendlandes. Deshalb ist auch das Echo dieses neuen englischen Streiches in ganz Europa außer ordentlich stark, wie Berichte aus allen Ländern, insbeson dere auch aus Schweden, zeigen. Die englischen Flieger haben mit dieser Aktion