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Titel A - Z
Titel Z - A
Bücher
Jahr:
1933
Textband.- (Tirol ; 1)
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Seite 399 von 544
Umfang: XV, 488 S. : Ill.
Signatur: III 5.595/1 ; III 7.266/1
Intern-ID: 82786
über ihre verfassungsrechtliche Stellung gegenüber dem LandeS- fürsten dachten, das zeigen die Worte, mit denen ein sonst konservativ gesinnter Mann, der Klo sterrichter Georg Kirchmair von Neustift, die erste Regierungszeit des Kaisers, damals noch Erz herzog, Ferdinand I. in Tirol (nach 1520) als Zeitgenosse in seinen Denkwürdigkeiten geschildert hat: Wie sein aus Spanien mitgebrachter Günstling Salamanka mit einer bisher unerhörten Gewalttätigkeit die Grasschaft Tirol wider ihre alten Gebräuche und Freiheiten tyrannisch

, die wieder mehr auf die Belange des Landesfürsten und der Grundherren Rücksicht nimmt. Noch in der späteren Regierungszeit des Kaisers Ferdinand I. schien die N^acht der Tiroler Stände gegenüber ihm als Landesfürsten so bedeutend, daß der venetianische Gesandte im Jahre 1548 schrieb, nicht Ferdinand, sondern die Stände seien der eigentliche Herr des Lan des. Das mag etwas übertrieben ausgedrückt sein, aber im Grunde war es richtig, daß die Land schaft die Regierungshandlungen damals sehr stark beeinflußt

hat. Als mit Erzherzog Ferdinand II. im Jahre i^sZ für die oberösterreichischen Lande ein eigener Herrscher mit dem Sitze in Innsbruck zur Regierung kam, begann sich in der Stellung der Stände zum Landesfürsten ein Umschwung anzubahnen. Die oberen Stände näherten sich dem Fürsten und räumten ihm gegen Sicherung ihrer Standesinteressen eine immer selbständigere

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Bücher
Jahr:
1933
Textband.- (Tirol ; 1)
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Seite 489 von 544
Umfang: XV, 488 S. : Ill.
Signatur: III 5.595/1 ; III 7.266/1
Intern-ID: 82786
Zeichen der Renaissance. Auch in den feingeschnittenen Reliefs an sei nen Brüstungen überrascht, so sehr sie sonst bezeichnende Ausbluten des spätgotischen Realismus sind, eine pralle Rundung der Glieder und Flüssigkeit der Bewegung, die aus der spätgotischen Eckigkeit zu einem neuen Körpergefühl hindrängt (T. XXXIV Abb. 10Z). — Deutlicher mengen sich der zäh fortlebenden mittelalterlichen Tradition die „welschen' Formen unter Ferdinand I. (iZig—64) Zu, der auch schon italienische und niederländische

Abb. 108), Deutschordenshaus, Prechthaus, die wohl alle der Steinmetzwerk- stätte der Turing entstammen. In ähnlichem Kampfe liegt Altes und Neues am wichtigsten Bau dieser Zeit, der Hofkirche (T. XXXVI Abb. 109), die Ferdinand I. lAZZ—iZkZ zur Aufstel lung des Grabmales seines Vorgängers nach Plänen des TLelschtirolers Andrea Crivelli durch den Innsbrucker Nikolaus Turing den Iüugeren errichten ließ. Ihrer wesentlichen Anlage nach steht ste durchaus in der Linie der tirolische« Hallenkirchen

gesetzt, die Rippen aber wieder mit Perlschnur- und Eierstabmotwen stuk- kiert. Die schöne Kirche des von Ferdinand begründeten Damenstifts in Hall (1566—70) ver zichtet noch immer nicht auf seitliche Streben, nimmt aber sonst die Formen der deutschen Renaissance entschiedener auf. In seinem Lieblmgssitz Amras hat der Fürst dann eine mittelalter liche Burg in einen regelmäßigen, freilich auch nüchternen Renaissancebau umgemodelt und in ihm eine Reihe von Räumen im Sinn des neuen Stiles ausgestattet

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