alter Junge.' — „Gewiß sollt Ihr ein Bett haben, John; aber wollt Ihr nicht zuvor etwas essen?' fragte Susanne. — „Ah! Susanne Winter? Freilich — will ich etwas essen.' Er setzte sich zu Tische, aber es zeigte sich bald, daß er keinen Appetit hatte und er wankte wieder zurück, ohne das Essen zu berühren. Als er sich an der Zamiuecke halten konnte, zog er eine Flasche aus der Tasche; aber sie war leer. „Habe gerade den letzten Tropfen getrunken, ehe ich herein kam,' sagte er mit noch rauherer
Susanne so unbefangen, als es ihr möglich war, denn ihr Herz pochte so heftig und ängstlich, daß es zu zerspringen drohte. „Ich fürchte mich nicht, denn ich weiß, Sie würden mir nichts Schlimmes anhaben; Sie lieben mich dafür zu sehr. Nicht wahr, guter John?' — „Sie lieben?' wiederholte er mit einem scharfen, zischenden Tone; „wenn ich Sie weniger liebte, würde ich Sie in dieser verwünschten Welt lassen. Aber ich will Sie fortbringen, hinaus aus dieser Welt, Susann' Winter, Sie und Ihre Kinder
! Es ist meine Pflicht! Sie müssen sterben, sterben! sterben!' Es waren Flecken von weißem Schaum auf den blutlosen Lippen des Wahnsinnigen, und sein ganzes Gesicht hatte einen vollkommen satani schen Ausdruck angenommen. Susanne Winter war anfangs vollständig machtlos, als sie jedoch sah, daß ihre Kinder in Todesgefahr schwebten, begann ihre Mutterliebe alle ihre Kräfte wachzu rufen. Die furchtbare Gewißheit trat ihr vor Augen, daß Armstrong vom Säuferwahnsinn be fallen war. Sie hatte von einer solchen Krank heit
werde, wenn man die Türe nicht öffne. Susanne Winter sprach nicht — aber sie flehte in ihrem Herzen zu Gott, daß er ihren Gatten heinr führe. Bald begannen die Schläge der scharfen Axt rasch hinter einander auf die Türe zu fallen: die Mutter sank neben ihren Kindern nieder und lauschte. Endlich fielen große Splitter auf den Boden der Hütte — noch ein Schlag — noch einer — ? und noch einer — und der Riegel war entzwei geborsten! Als die Türe auflog, stieß die vor Verzweiflung wahnsinnige Frau einen wilden
