und- Wesen der freimüthigen, ein fachen und natürlichen Prinzeß Noyal. Die Naturwissen^ schaften zogen sie besonders an, und unter den Künsten be vorzugte sie die Malerei. Im Jahre,t85l sah der zwanzig jährige Prinz Friedrich Wilhelm die damals zehnjährige Prinzessin Viktoria zum ersteumale gelegentlich des Besuckes der Weltausstellung in London. Doch erst vier Jahre später, beim zweiten Besuche des Prinzen in Balmoral, hielt er um die Hand der zur reizenden Jungfrau er blühten Prinzessin an. Die Frische
und Klugheit Viktorias hatten den Prinzen entzückt und mit einer glühenden Neiguvg erfüllt. Als Prinz Friedrich Wilhelm um die Hand derPrinzefsin angehalten hatte, wurde seme Werbung genehmigt, aber die offizielle Ankündigung der Verlobung wegen der großen Jugend der Prinzessin noch nicht erlassen. Sie erfolgte erst ein Jahr nach Beendigung des Krimkrieges, im Herbst leer. Ans die Thronfolge für sich und ihre Nachkommen verzichtend, solgte sie drei Jahre später dem Prinzen als Gemahlin, am ü5. Januar 1858
wurde sie im St James Palast in London ihm 'angetraut. Sie tauschte die Hoffnung auf die englische mit der Hoffnung auf die preußische Königskrone. Demi Friedrich Will elm l V. war zwar noch König von Preußen, aber die Regentschaft für den erkrankten kinder losen Bruder führte bereits Prinz Wilhelm. Daß dank der Gigantenarbeit eines großen Staatsmannes Jahre später zu dem preußischen Königsdiadem die deutsche Kaiser krone kommen würde, l-atte damals niemand auch in den kühnsten Träumen zu hoffen
gewagt. Kindlich froh und. doch bang folgte sie ihrem Gatten , in das fremde Land, dem sie ganz angehören sollte. Am 27. Januar 1859 wurde die junge Ehe des hohen Paares durch die Geburt des ersten Kindes, des Prinzen Wilhelm, des jetzigen deutschen Kaisers, gesegnet. Eme Schaar von sieben blühenden Hindern solgte der Geburt des ersten Sohnes. Freilich raffte der Tod zwej derselben, uud Zwar die Prinzen Sigismund und Waldemar, wieder - hinweg. Der Schmerz der Mutter über den Verlust der Kinder
war maßlos. Schier untröstlich erschien die Frau, die von den Bettchen der Kranken Tag und Nacht nicht wich. Mit ansopsernder Mntterliebe wandte sie sich daun den über lebenden Kindern, den Prilnen Wilhelm nnd Heinrich und den Prinzessinnen Charlotte, Viktoria, Sophie und Margarethe, zu. Für den Verzicht auf öffentliches Wirken, der m den streng geordneten preußischen Verhältnissen sich von selbst ergab, hat die hohe Frau Ersatz gefmchen, indem sie als sorgsame Mntter ihre Kinder erzog, sowie