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Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
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Seite 3 von 8
Datum: 01.07.1910
Umfang: 8
Iohannis2suber. 8ki??e von v. MNweger. ^er Förster schlendert mißmutig durchs Revier. Es geht auf Mittag; seine Haushälterin wird mit dem Essen warten,, aber er hat keinen Appetit. Bombenelement, dieser Junge, dieser eigensinnige, dickköpfige Bengel! Sein Nachfolger könnt' er werden. Der Graf ist be reit, ihm, den der Rheumatismus oft arg zusetzt, den Cohn jetzt schon als Gehilfen an dieSeite zu stellen. Wie gut das rvöre, dem Otto hier zu haben, der nach wohlbestandenem Ernmen nun gleich

eintreten könnte. Aber der Otto will nicht. Freilich, er will schon, doch er macht Bedingungen. Das her gelaufene Mädel will er ins Haus bringen, eine Schwieger tochter, die nichts hat, keinen Pfennig! Seit einem Jahr wohnt sie mit ihrer Mutter drüben in Vurckersdorf. Die zwei Frauen arbeiten für eine Puppenfabrik. Nachzusagen ist ihnen nichts, die Mutter ist Witwe, der Vater war Lehrer. Ein hübsches Lärvchen soll das Mädel haben, aber sonst — Bettelgesellschaft! Nein, dazu hat er seinen einzigen Sohn

nicht erzogen, dafür hat er nicht gespart. Der Otto soll eine Heirat machen, die ihm was einbringt, ihn vor Sorgen schützt. Schließlich will die Mutter auch noch mit ins Haus — danke schön! Sein Junae kann überall anklopfen. Der Schulz von Frauenthal gibt ihm seine Lene mit Kußhand. Schön ist sie nicht, die Lene, aber schwer reich. Ein bißchen plump und protzig — na, das muß man ihr eben abgewöhnen, wenn sie erst im Haus ist. Ja, wenn! Dem Jungen sein Dickkopf wirds wohl nicht zu lassen. Der Otto

wird sich eine andere Stelle suchen, vielleicht ganz weit fort von hier! Uff, die Hitze! Selbst die .leichte Äoppe ist. zu warm. Wie hat er sich gefreut auf die Zeit nach dem Examen. Und nun? -Der Otto „muckscht' und -nachher beim Mittagessen, da spricht keiner ein Wort. Es ist schrecklich ungemütlich seit ein paar^ Tagen, seit er dem Otto ein- für allemal erklärt hat, daß er .niemals seine Einwilligung zu einer Heir t mit dem armen Mädel geben wird, daß der Sohn zu wählcn habe zwischen ihm und ihr; Da hat der Otto gesagt

: deinen Segen nimmt mich das Röschen nicht, und wenn lch 's Röschen nicht ckrieg?, Heirat' ich überhaupt nicht, und bleib' auch nicht hier.? Und dann hat er noch 'was vom Ausland gemurmelt, wo tüchtige deutsche Forstleute sehr gesucht seien. Der Otto gibt, nicht nach, dafür ist er seines Vaters Sohn, z Und wenn s ihm noch so schwer wird, er. geht aus der Heimat, HG er auch früher gewünscht hat, dem Väter zur Seite zu liehen und später sein Nachfolger zu werden. Das war, ehe bas Mädchen zwischen ihnen stand

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