unterlegt, sie mißdeutet, deren eigentliche Begriffe verwechselt oder fälscht und dann so diese Schiagworte in Verkehr bringt, unter die Menge wirft, durch das gesprochene und gedruckte Wort. Ein solches Schlagwort unter vielen ist das Wort Freiheit" Am 27. August 1865 wohnte in Meve (Ost preußen) der Zuchthausstrüfling Reppina in der Kapelle der Strafanstalt einer Predigt bei. Der Anstaltsgeistliche sprach über die wahre Freiheit des Menschen, die im Glau ben an Christus, in der Erlösung und Frei heit
von der Sünde und in der Uebung der Tugend bestehe. Repping flüsterte einem Mitgefangenen auf dem Wege zur Zelle die Worte ins Ohr: „Ich will dem „Schwarzen" zeigen, haß man auch ohne Christus frei wer den kann. In der folgenden Nacht führte er einen schon längst geplanten Fluchtversuch aus. Er hatte die Eisenstäbe seines Zellen fensters durchfeilt und ließ sich nun vom 4. Stockwerk an einem aus Bettüchern gefer tigten Stricke langsam hinab. Kaum hatte er die gefährliche Fahrt begonnen, da riß der Strick
. Repping stürzte hinab und brach sich das Genick Er mar „frei". Repping hat Tausende von Nachahmern, die ohne Christus frei werden wollen, und wenn sie auch nicht auf dieselbe Art frei wer den, so erreichen sie weder selbst, noch bringen sie andern, die ihnen folgen, die wahre Frei heit. Es gibt eine zweifache Freiheit, eine Physische oder körperliche und eine geistige oder Willensfreiheit. Es hat zwar schon Men schen gegeben, welche die Willensfreiheit leug neten. Einer von ihnen, der im 16. Jahrhun
dert lebte, hat gesagt: „Der Witte des Men schen ist ein Pferd, das der Teufel reitet." Schiller, der deutsche Dichterfürst, war anderer Meinung, die er in den Worten zum Ausdruck gebracht: „Der Mensch' ist frei, und Er er in Ketten geboren." Der Ansicht war auch ein anderer deutscher Dichter, Angelus vilesius. Dieser sang: „Schließ mich, so streng du willst, In Eisenbande ein, Ick werde doch ganz frei Und ungesesselt sein." Daß dem wirklich so ist oder sein kann, haben die Märtyrer bewiesen
, die freudig in Kerker und Tod gegangen. Dieser Art Frei heit erfreute sich jene christliche Mutter in der vtadt Alexandria (Aegypten), die zur Zeit emer blutigen Christenversolgung durch die vtraßen der Stadt eilte und auf die Frage, wohin sie eile, zur Antwort gab: „Draußen vor der Stadt stirbt man für Christus, und r.J ®Ul ich auch dabei fein!" Wahrhaft frei f wirklich nur derjenige, der es durch Chri- uum geworden ist, der frei ist von Sünde. Der Wunder ist nicht frei. „Wer Sünde tut, ist e ‘ n Knecht