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Schlern
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Seite 48 von 56
Datum: 01.06.1929
Umfang: 56
starb Joseph Schlecht. Für unsere Heimat hat das Buch besondere Bedeutung, weil der hl. Korbinian sich längere Zeit in der Meraner Gegend aufhielt und zu nächst auch dort begraben wurde, weil ferner der Biograph des hl. Korbinian, der Bischof Arbeo von Freising aus der Meraner Gegend stammt und endlich weil Freising in unserer Heimat zahlreichen Besitz hatte. Aus der Fülle des in den 26 Abhandlungen Gebotenen seien im folgenden das für unsere Heimat besonders Wichtige hervorgehoben. Hin- dringer

Hofmark (in ihren letzten Resten bis 1803), dann Güter in der Sterzinger, Trenser, Stilfser, Valser, Grieser, Maiser, Kuenser und Schlanderser Gegend; weitere Nachforschungen würden die Kenntnis des ehemaligen Besitzes ? ireistngs in unserer Heimat noch vermehren. Z. B. in der Brirner Gegend Archiv-Berichte 2 Rr. 2262, in der Kienser Gegend Archivberichte 3 Nr. 1177, Nr. 1362, in der Gufidauner Gegend Meinhard-Urbar Seite 104, in der Tierser Gegend a. a. O. 108, in der Barbianer Gegend a. a. O. 103

, in der Albionser Gegend a. a. O. 98, im Latzfonser Ried vgl. Tarneller, Eisacktal Nr. 2462, in Gries siehe Tarneller Hofnamen etc. von Gries Seite 11, 42, auch Neustifter Urkunden buch Seite 598 usw. Die Eishöfe im Pfossental!) So wird jeder Freund der Heimatkunde diese Abhandlungen mit Nutzen lesen und reiche An regung zur Weiterarbeit schöpfen. Leo Santifaller. Kleine Rassenkunde des deutschen Volkes. Von Dr. Hans F. K. G ü n t h e r. 100 Abbil dungen und 13 Karten. I. F. Lehmanns Verlag, München 1929. Preis

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Seite 20 von 36
Datum: 01.09.1922
Umfang: 36
Dieser Zaun ist im Vinschgau unbekannt, ausgenommen im Schnalstal, wo er Spitzlzaun genannt wird. Er kommt vor im Sarntal, in der Kastelruther Gegend; in Passeier hat er den Namen „Schrägzaun", in der Sterzinger Gegend heißt er „Schränk zaun" oder „Kreuzzaun", in der Welsberger Gegend nennt man ihn „Bockzaun" oder „Steckenzaun", in der Gegend von Aldein wird er „Hornzaun" genannt. Der Ultner hat ihm den passenden Namen „Scharzaun" gegeben. Sehr stark verbreitet ist er in der Brenner Gegend

. Nicht erfragen konnte ich ihn im Grödental und auf dem Tschögglberg. In der Sterzinger Gegend, sowohl in der Talsohle wie an den Talhängen, bei Heimwiesen wie bei Garteneinfriedungen, ist eine Zaunform vorherrschend, die als Ringzaun bezeichnet wird, jedoch von dem früher beschriebenen Ringzaun völlig ver schieden ist. Sein Verbreitungsgebiet reicht bis Mauls. Als Seltenheit konnte ich ihn im Sarntal erfragen. Wie die Abbildungen 9 und 10 zeigen, ist das ein Zaun, der viel Arbeit erfordert. Zur Verwendung

, zur Anwendung. An Waldrändern wird dieser Zaun auch aus Baumgipfeln und Ästen hergestellt. Die zwei letzterwähnten Zäune bilden übrigens die gebräuchliche Zaunform im Pinzgau. Man nennt sie deshalb im angrenzenden Brixental, wo sie auch Vorkommen, Pinzger Zaun. Auch in der Brenner Gegend kommen sie vor. Bon dort sind sie jedenfalls in die Sterzinger Gegend eingewandert. Ein ganz einfacher Zaun ist der sog. Stauden., Raist'n-, oder Latsch'n- zaun, den ich im Sarntal, in Barbian und Billanders erfragt

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Schlern
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Seite 40 von 61
Datum: 01.03.1934
Umfang: 61
. So käme man mit Littamum in die Jnnichner Gegend. Dies klingt nicht übel. Wenn man auch in dieser Gegend verhältnis mäßig wenige Römerfunde machte, besonders nicht die so wichtigen Mauerreste, so muh man doch annehmen, daß dort eine Römer station stand. Der Platz war besser geeignet als das ungemein rauhe Toblacherfeld, und auch in der Jnnichner Gegend zweigte eine Seitenstraße nach Süden ab; ein günstiger Platz für ein Kastell war auch vorhanden, jener Hügel, der heute noch den Namen Burg trägt

, obwohl man auf ihm keine Mauerreste fand; auch der sonnseitige Habersberg war ein geeigneter Kastellplatz. Daß in der Talebene keine Reste zu finden waren, darf wohl den Überschüttungen durch den Sextner Bach zu zuschreiben sein. Von diesem Punkte bis Seba tum wären dann tatsächlich die 23 Meilen = 34 Kilometer des Jtinerars. Man könnte aber die fehlenden 10 Meilen auch zwischen Littamum und Sebatum ein- schieben. Dann träfe Littamum nach Panzen- dorf in der Sillianer Gegend, wohin es von Agunt

23 röm. Meilen auf der jüngeren Straße ist. Der Platz für eine Mansion wäre auch hier geeignet; die Gegend ist weit, die Lage sonnig, gleich daneben steht der Felskopf des Schlosses Heimfels, für ein altes Kastell wie geschaffen, auch eine Brücke über den Vill- grattnerbach steht dort; und von der Panzen- dorfer Gegend ging auch eine andere Zweig straße nach Kartitsch ins Geiltal über die sog. Manegge hinauf, wo noch die Straße nach Kartitsch führt. Diese Verbindung war für die Wanderer

betragen hätte. Er habe statt Panzendorf oder Straßen den Namen Litta mum in der Jnnichner Gegend erwischt und sei dann von dort mit den richtigen 23 Meilen nach Sebatum weiter gefahren. Ist vielleicht besser anzunehmen als eine Zahlenkorrektur.

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Seite 17 von 52
Datum: 01.11.1937
Umfang: 52
, urkundlich Bobinperc (Berg des Poppo), Penzendorf (Dorf des Penzo), in der Lienzner Gegend Jselsberg (Berg des Jzilo), Igglsdorf (Dorf des Ekkilo, nicht Nikolsdarf von Nikolaus). Und wenn westlich vom Erlbach ein Geselhaus ist (Haus des Gezilo) und ein Tessen- bcrg (Berg des Tasso), so können diese zwar vor deni Jahre 1000, aber auch erst im 11. Jahr hundert entstanden sein. Dies kann man sogar von dem eckten -ing-Namen Heising sagen, das nahe am Erlbache liegt. Man betrachtet die -ing- Namen oft

vorgedrungen, sondern aus dem Pinzgau über den Felber- tuuern durchs Ifeltal heraus. Dieser Vorstoß mißlang zwar, aber ihre Stammesgenossen aus dem Pustertale hatten dann später mit ihrer friedlich vordringenden Kulturarbeit in der Lienzner Gegend und tief nach Kärnten Hinab mehr und dauernderen Erfolg. Die Bistumsgrenze. In der späteren römischen Kaiserzeit waren Aguntum in der Lienzner Gegend, Temnia in Oberkärnten und Virunum in Mittelkärnten christliche Bischofssitze. Ob und wie weil das Bistum Agunt

die Berchristlichung des Landvolkes nur langsam vor sich und in Gebirgsgegenden wahr- scheinlich noch langsamer als in änderen. Somit ist schwer anzunehmen, daß das Bistum Agunt weit über die Lienzner Gegend hinausreichte. Die im Oberpustertal nachaewiefenen römischen Siedlungen, z. B. in der Sillianer, Imiichner (Liüamum?) und Welsberger Gegend, waren wohl mir klein, die örtlichen und klimatiscken Verhältnisse waren dort wenig günstig. Viel besser für eine große Siedlung war die Brunecker Gegend, in deren

Weftteile die römische Manfion Sofia tum lag. Die Lage war nicht so hoch und die Gegend ein vorzügliches Siedlungsgebiet, für Feldbau und Viehzucht gleich gut geeignet. Daß Sefiaturn noch zum Bistum Agunt gehört habe, ist unwahrscheinlich; es war denn doch sehr weit entfernt. 56 römische Meilen auf aus- gerichteter Straße, also rund 84 km. Ich möchte für Sefiaturn in der späteren römischen Kaiser zeit lieber einen eigenen Bischofssitz annehmen. Tatsache ist, daß im Mittelalter das Unter- pustertal

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Seite 18 von 46
Datum: 01.10.1930
Umfang: 46
gelber ist ungleich, im Jahre 1668 wurden für einen Luchs 18 kr., für einen Wolf aber gar nur 8 kr. bezahlt; im Jahre 1783 jedoch er hielten die glücklichen Erleger für drei Wölfe zusammen 1 fl. 54 kr. Im Verkündbuch der Pfarre Tesimo bei Lana wird auf den 20. Juli 1770 „z u r Abwendung der Wölfe und anderer schädlicher Tiere" ein Kreuzgang nach Santa Gertruds in Ultimo angesetzt"). Dieser Kreuzgang sagt uns, daß die Wölfe damals in der Meraner Gegend durchaus nicht selten

waren, ja daß sie fast eine Landplage bildeten. Wie alle früheren Kriege, so brachten auch die großen Napoleonischen Kämpfe und Feld züge eine ziemliche Vermehrung der Wölfe. Ganz besonders war das im Winter und Frühjahre 1813 der Fall, wo diese allzeit hungrigen Raubtiere, die der aus Rußland zurückslutenden französischen Armee in ganzen Rudeln folgten und dabei, wie ein alter Defregger Jäger einem meiner Mitschüler wiederholt erzählte, auch bis in unsere Gegend kamen. Aber schon vor diesem Zuzug aus Rußland

waren die Wölfe bei uns wieder häufiger und frecher geworden. So hat das damals kgl. bayerische Landgericht Lana mit Erlaß vom 18. Dezember 1811 angeordnet, daß am 26. Dezember eine große Wolfs jagd stattzufinden habe und daß dazu von der Gemeinde wenigstens sechs Scharfschützen und einige Treiber zu erscheinen hätten. Um die Sache gründlich zu machen, sollte auch noch an den zwei darauffolgenden Tagen gejagt und dabei die ganze Gegend durch streift werden. Begründet wird dieser Erlaß dadurch, daß die Wölfe

Mühe konnte er erschlagen oder erschossen werden. Der Umstand, daß die Wolfsgruben zum Teil ausgemauert waren, sagt uns, daß sie nicht bloß vorübergehend aufgerichtet wurden, um einen bestimmten Wolf, der eben die Gegend unsicher machte, zu fangen, sondern daß es bestimmte, von den Wölfen besonders bevorzugte Stellen, fast möchte man sagen richtige Wolfswechsel gab, an denen diese Tiere mit Vorliebe verkehrten und daher die ausgelegten Köder leicht fanden. — Die Widerinstandsetzung dieser Wolfs

gruben war nicht ohne Erfolg, hat doch der früher genannte Defregger Jäger mehrere so gefangene Wölfe mit eigener Hand er schlagen oder erschossen. Manche Ortsnamen erinnern, wie bereits eingangs erwähnt, an diese ehemaligen Wolfs gruben. Allenthalben sind heute noch ihre Überreste zu sehen und die Einheimischen wissen meist noch recht gut, was für einen Zweck diese durch den Verfall jetzt trichter förmig gewordenen Löcher einst hatten. In der Brixner Gegend finden sich drei verfallene Wolfsgruben

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Seite 21 von 76
Datum: 01.12.1976
Umfang: 76
); nach der Herstellungsweise und dem verwendeten Material wird zwischen „gedrahnter Goaßl“, „Draht- gorene“ (allgemein in Tirol) und „gezopfte Goaßl“ (allgemein), „geklöckelter Gaaßl“ (Osttirol), „Strickenzanger“ (Passeiertal), der „Ledernen“ im Gegensatz zur „Gwöhnlichen“ oder „Werchenen“ (Weitental, Pustertal) und lautmalerisch zwischen „Krachgoaßl“ (Gegend um Feldthurns), „Tuschgoaßl“ (Pustertal), „Schnöllgoaßl“ (Passeiertal) und „Klapfgaaßl“ (Osttirol, Sexten) unterschieden. Der Stiel, der „gelidig“ (geschmeidig

und leicht biegsam) sein muß, heißt „Goaßlstecken“ oder ,,-stiel“ (Nordtirol), die „Wied“ oder der „Gaaßler“ (Ost tirol); die Handhabe ist in Osttirol das „Höft“, und die gekauften Stiele aus Legföhre sind die „Zurggln“ (Südtirol). Die Halterille ist in Südtirol das „Hahndl“ (Gegend um Feldthurns), in Osttirol das „Hörndle“. Der Bügel wird „Buegl“ (allgemein), „Latz“ oder „Lafer“ (Pustertal) oder die „Kröggnschnur“ (Prägraten, Osttirol) genannt. Die zwei bis sechs Meter lange Schnur ist die „Peitsch

“ (allgemein), „Schnuire“, „Goaßlschnur“, „Stricke“ (vorwiegend Süd tirol) oder bei gezopften Peitschen das „Geklöckelte“ (Osttirol); das in sich zulaufende Ende bezeichnet man allgemein als „Schmitz“. Das krachende Ende der „Goaßlschnur“ ist der „Schmatz“ (Oberinntal, Gegend um Feldthurns), die „Tschopfe“ oder der „Potschn“ (Pustertal), der „Pfotschn“ (Gegend um Innsbruck), der „Pfouser“ (Passeiertal), der „Klapfer“ (Osttirol, Sexten) und in der Gegend um Lienz „Schmies“. Der gelegentlich vom „Schwoafhoor

“, von den Haaren des Kuhschwanzes verfertigte Krachteil der „Goaßl“ heißt im Unter- inntal und in Osttirol „Kua“- oder „Kuischmitz“. Die Betätigung der Peitsche nennt man „schnölln“, „krachen“ (Nordtirol, Passeiertal), „schmirbm“, „pfnetschn“ (Gegend um Feldthurns) und „klapfn“ (Osttirol, Sexten). Die Herstellung der gezopften Lederpeitsche Im Passeiertal, wo sich das „Goaßlschnölln“ auf der Weide, den Almen und im Brauchtum noch weitgehend unverändert erhalten hat — man denke z. B. an das „Schnölln

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Schlern
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Seite 15 von 52
Datum: 01.11.1937
Umfang: 52
und zweitausend Mann verloren. Das war also in der Lienzner Gegend. Run werden die vordringenden Slaven ihren Sieg sicherlich haben ausnützen und weiter in das Pustertal Vordringen wollen. Wie weit ihre Vorstöße reichten, ist nicht klarzustellen. Die Bajuwaren aber, die schon in der Sillianer Gegend saßen, wollten nicht weichen; und weil sie sich nicht allein erwehren konnten, mußte ihnen der Bayernherzog mit seinem Heerbann Hilfe bringen. Garibald II. schlug die Wenden eudgültia zurück. Der Bolksmeinuna nack

, Seinize. Mellize. Frosniz-, Mul- lize, Mullwize, Kapunize usw.? Bald jedoch st'eh ich auf eine ältere Form Prawelgis, und da hatten wir's ja; das sind dach die rätoromani schen pra fed1e8, die alten Wiesen. Als ich im Jahre 1902 aus der Lienzner Gegend als Hilfspriester nach Anras kam und die Leute von ihren Feldern reden hörte, fragte ich erstaunt, ob ich ins Ladinische geraten sei; die Namen seien ja alle ladinisch. Die Leute ant worteten mir ebenso erstaunt, sie seien schon deutsch

bis an die Tauernjöcher. Ihr Vordringen dort muß sehr energisch und kriegerisch gewesen fein, denn fast alle vorslavischen Namen erscheinen dort ausgerottet. In der Lienzner Gegend Kapaun, in Deffereggen Ratzell, im Iseltal Matrei, vielleicht auch Birgen sind Beispiele für die spär lichen Reste vorslavischer Namengebung dort- selbst. Nur in das weltabgeschiedene Kalsertal kamen die Slaven — wie später die Deutschen — erst allmählich und friedlich. Daher liegen dort rätoromanische, slavische und deutsche Namen

haufenweise neben- und übereinander. In der Pufferzone, die politisch slavisch. ethno graphisch aber neutral war, waren nun die alten Einwohner sicher. Dort siedelten sich die Räto romanen an. die aus der Lienzner Gegend von den wilden Wenden vertrieben worden waren. Aus dem Pustertal wurden sie von den gut mütigen Bajuwaren nicht verdrängt, wie dir vielen rätoromanischen Namen im oberen und unteren Pustertal beweisen. Aber so dicht wie zwischen Lienzner Klause und Erlboch finden sie sich nirgends

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Schlern
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Seite 41 von 79
Datum: 01.07.1964
Umfang: 79
ler erzählt in seinem hübschen Reisebericht „Bei Mauls“ (geschrieben vor 1896) von sei nen geologischen Forschungen in der Gegend von Grasstein, wobei er einen armen Buben als Führer und Träger mitnahm und besol dete. Andreas Kreuzeder veröffentlichte in den Schlern-Schriften 62, 1949, eine eigene Monographie über den Pegmatit von Gras stein. Bergwerke unterhalb von Sterzing: Das ganze Gebiet unterstand dem Berggericht Sterzing (mit dem Landgericht Sterzing nicht zu verwechseln). Unterhalb

“. Diese Schächte verfielen später. Vom 16. Jahrhun dert bis ungefähr 1688 wurde im Flaggental ziemlich viel Kupfer- und Schwefelkies ge wonnen. Dasselbe Material wurde im 16. Jahr hundert von Halden in Puntleit und am Schönjoch geholt. Neuerdings wurde zu Be ginn des Jahres 1906 auf Puntleit Kristall- Fluorit und Kristall-Baryt aufgefunden. Durch den Bergbau und die in die Gegend hereinströmenden Bergknappen setzten die Bauern leichter und mehr landwirtschaftliche Produkte ab. Der Bergbau brachte

aber auch Nachteile. Ein besonderer Grund zur Klage war das Schmelzwerk (Schmelzhütte) bei Gras stein, das vornehmlich die Fugger dort eigenmächtig eröffnet hatten. Angeblich hat ein Bergrichter von Sterzing den Bau der Schmelzhütte bewilligt, womit er wohl sei ne Kompetenzen überschritten hatte. Das Schmelzwerk entstand vor 1534 und wurde um 1720 aufgelöst. Dort wurden die Erze aus den Halden und Schächten der umliegen den Gegend verarbeitet. Ein Vertreter des Fürstbischofs von Brixen und die Stadträte

dezimiert worden. Die Klagen aus dieser fernen, in ihren Augen unbedeutenden Gegend ließen die Fugger in Augsburg kühl. Sie wußten, wie sehr die Habsburger (Karl V. und Ferdinand I.) finanziell von ihnen ab hängig waren und also nichts gegen ihre Interessen tun durften. Die landesfürstlichen Behörden in Innsbruck dachten an das Wohl des Landes Tirol und wollten das Tun der Fugger in den Fragen des Bergbaues hem men. Sie konnten aber nicht viel erreichen, weil eben ihr Herr, Ferdinand I., auf die Fug ger

keine hohen Kamine gebaut. Vom Schmelzwerk sei immer ein gräßlicher „Röst rauch“ aufgestiegen, der für Mensch und Vieh schädlich gewesen sei. Es wurde behauptet, daß auch die Äcker und Wiesen durch den Rauch verdorben worden seien. Die Bauern der Gegend sagten oft, daß man dort nicht mehr existieren könne, wenn es so weiter gehe. Die Fugger ließen aber ruhig weiter schmelzen. So war das Schmelzwerk eine ausgesprochene Belastung für Grasstein und Umgebung. Es war in dieser Beziehung fast ein Vorteil

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Schlern
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Seite 34 von 106
Datum: 01.08.1958
Umfang: 106
sctte in Kerbschnitt eingeschnitzt sind. Auf dem angeführten Kumpf vom Pibur- ger-See ist an der Leibung eine stilisierte Blume flach eingeschnitzt, die wohl als Lebensbaum gedeutet werden kann, und beiderseits davon sind die Buchstaben GE/WI und die Jahreszahl 18/71 verteilt. Das Ganze ist von kleinen, mit einer Punze eingehauenen Sternrosetten viereckig um rahmt, in einer Art, die für die ausge gründeten ornamentalen Schnitzereien der Landecker Gegend typisch ist. Zum obe ren Rand

gelappt oder gezackt plastisch behandelt, so daß sie wie Auflagen wirken, die den Kumpf in der Mitte kartuschenförmig oder seitlich zwik- kelförmig freilassen (Abb. 4). Daraus haben zünftige Bildhauer der Landecker Gegend, wohl für sich selbst oder ihre Angehöri gen, Kumpfe mit Blatt- und Rankenorna menten im Rokokostil entwickelt, denen man die Ausgangsform kaum noch an merkt (Abb. 5). Ein zur Paznauner Formgruppe gehö riger Kumpf weicht von der üblichen Ver zierung völlig ab. Der obere Rand

ist von einem, der untere von zwei Schuppen streifen begrenzt. Das dazwischenliegende quadratische Feld ist diagonal geteilt. In jedem der dadurch entstandenen vier Dreiecke liegt das gleiche Rankenorna ment in Flachschnitzerei, wie es von pla stischen Tür- und Bettfüllungen der Paz nauner Gegend bekannt ist. Der Kumpf war — darin besteht für das Oberinntal das überraschende — mehrfarbig, nach den vorhandenen Resten zu schließen, blau, rot und grün bemalt. Neuere Erzeug nisse zeigen zwar das Festhalten

, dessen Form und Aufhänge vorrichtung für das Ötztal oder Pitztal sprechen, hat auch die charakteristische Randeinfa.ssung und Querteilung der Wan dung durch Zierstreifen. Im oberen Feld sind gekreuzte Heuerntegeräte und im unteren ein weitverästelter Lebensbaum in Kerbschnitt, die eher auf die Meraner Gegend hin weisen ,5 ). Auch der vierte, ausnahmsweise aus Föhrenholz, läßt in seiner Form wieder das ötztal oder das Pitztal als Herkunfts gebiet vermuten. Die Wandungsfläche ist nicht unterteilt

, sondern nur von einem Streifen in Zickzackmuster begrenzt. Dar auf sind in Flachschnitzerei untereinander der Name Jesu, das Herz Jesu mit drei Nägeln und eine Bäuerin mit dem Heu rechen dargestellt. Auf die Seiten sind zwei Rosetten und die Initialen A/H ver teilt. Dem Dekor nach gehört der Kumpf in die Pitztaler oder Imster Gegend. Grundverschieden vom Dekor der Ober länder und Vintschgauer Kumpfe ist der der ladinischen. Bei den nicht gedrech- ,r ') Der zweite und dritte Kumpf sind bei Deininger, Taf. XLII, abgebildet

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Seite 8 von 56
Datum: 01.07.1934
Umfang: 56
habe. Geht man hinwieder von der Voraussetzung aus, erst nach der Einrichtung und Sicherung eines bairischen Verwaltungssprengels am Eisack sei die Gegend am Mittellauf dieses Flusses als vallis Norica oder „Nurichtal" be zeichnet worden, so ergäbe sich eine zweite Möglichkeit, Ursprung und Sinn dieser Namen zu erklären. Gleich den alamannischen besahen auch die bairischen Gaue in älterer Zeit bekanntlich großen Umfang. Bis zur Zeit Karls des Großen bildete nun das Hochpustertal eine Erenzwildnis

zwischen den Machtgebieten der Baiern und der Slaven bzw. der Avaren. Innerhalb des Raumes der späteren Grafschaft pustrissa vermochten jene Germanen damals bloß die Brunecker Gegend samt dem westlich anstoßenden, selbst heute noch recht siedlungsarmen Stück des Rienztales zu behaupten *°). Darf man unter diesen Umständen daran glauben, das bai rische Westpustertal habe in jener Frühzeit einen eigenen kleinen Eauverband gebildet? Spricht nicht vielmehr die Wahrscheinlichkeit viel eher dafür, daß es — ebenso wie zeit

weise die Bozner Gegend — demselben Grafen unterstellt gewesen sei, der auch das Eisacktal verwaltete? Beim Fehlen aller einschlägigen schriftlichen Nachrichten läßt sich Veröffentlichungen des Ferdinandeums 10, 8. 39—41, derselbe, Rätien 1, S. 66. 24) Dies betonen Stolz, Ausbreitung des Deutschtums 9/1, S. 11 und Steinberger, Zeit schrift für Ortsnamenforschung 9 (1933), S. 75. 24») Übrigens liegen Anzeichen dafür vor, datz auch nördlich der Alpen infolge des Vordringens von Slaven und Avaren

in der spätmerowingischen und frühkaro lingischen Zeit zur Grafschaft des Eisack tals -°), so war sie damals deren wichtigster Teil. Denn sie war stets von den Avaren und Slaven bedroht, die als weit gefähr lichere Feinde gelten mußten als die den Franken niemals gewachsenen Langobarden, und es kennzeichnet die Lage, daß die Brunecker Gegend im Gegensatz zum Eisack tal und zum Mündungsgebiet der Talfer schon in sehr früher Zeit mit einer dichten Siedlung bairischer Sippen oder Krieger familien belegt wurde ,7 ). Nimmt

, die das obere und mittlere Eisacktal in sich schloß, ost wärts bis über das Brunecker Becken aus griff und hier ihren militärischen Schwer punkt hatte. Derartige Wanderungen von Talschaftsnamen begegnen ja auch sonst"). Naturgemäß mußte dann der einmal ein gebürgerte Name vallis Norica oder „Nurich tal" dem Eisacktal und desien Grafschaft auch noch längere Zeit bleiben, nachdem die Baiern ihre Herrschaft ostwärts über die Brunecker Gegend hinaus ausgedehnt, die Grafschaft pustrissa eingerichtet

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Seite 26 von 56
Datum: 01.07.1934
Umfang: 56
Fünfzigerjahren in der Dozner Gegend nicht mehr zu finden war. Seither ist dieser Rück gang noch viel übler geworden. Der Ver fasser dieses macht feit einigen Jahrzehnten feine entomologische Exkursionen ins Bozner Gebiet, aber viele der von Gredler an gegebenen Arten konnte er um keinen Preis mehr ausfindig machen, besonders solche, die in ihrer Entwicklung und Lebensweise auf alte Bäume, überständige, anbrüchige Ge hölze. Gebüsche und Holzreste angewiesen sind. Zu diesen gehören aber gerade

absuchte. Der schöne Alpenbock z. B., der zu Gredlers Zeiten auf der ganzen Mendelkette von der Meraner Gegend bis Salorno keine besondere Seltenheit war an den dort damals noch vor handenen alten Buchen, ist jetzt in diesem ganzen Gebiete so selten geworden, daß kein Holzknecht ihn mehr kennt und die Förster ihn als äußerste Seltenheit bezeichnen. Für zwei Prachtkäferchen Acmaeodera sexpustu- lata und pilosellae gibt Gredler von Sankt Oswald bis Glaning die Fundstellen an; ob wohl aber der Verfasier

ungezählte Schweiß tropfen auf der Suche nach ihnen, da sie nur während den heißen Mittagsstunden fliegen, vergossen, konnte er auch nicht eines mehr ins Streifnetz bekommen, sie sind in der Bozner Gegend ausgestorben. Vor dreißig Jahren noch konnten wir den schwarzen Goldkäfer im überetscher Gebiet noch mehr fach erbeuten. Heute ist davon kaum ein Stück mehr zu sehen. Selbst Rüsselkäfer, die ihre Entwicklung meist in niedrigern Pflanzen- und Kräuterarten durchmachen, sind vielfach fast ausgestorben

er, („Natur und Kultur" 1933), die vor längerer Zeit noch vorhanden waren, sind entweder ganz verschwunden oder selten geworden. Dasselbe berichtet der Forscher O. Fehse aus dem Harz. (Entomolog. Blätter 1933, pag. 92). Der Verfasier sammelt schon seit Jahrzehnten in verschiedenen Gegenden Tirols, feit einigen Jahren besonders in der Umgebung von Innsbruck und von dort abwärts im Unter- inntal; aber auch in dieser Gegend muß leider eine bedeutende Abnahme der Insekten welt sowohl ihrer Artenzahl

, als auch der Jndividuenzahl nach festgestellt werden. Laicharting macht noch verschiedene Käfer arten in seinem oben zitierten Werke nam haft, die heute im genannten Gebiete gänzlich verschwunden sind, darunter auch der schone Bockkäfer Acimeru8 8chäfFeri Laich., dem dieser Forscher den Namen gab. Der Pro- fesior P. Hubert Riedl, der am Gymnasium in Hall vor etwa 80 Jahren tätig war. be richtet, daß in dortiger Gegend von ihm und andern der seltene Bockkäfer Astvnomus griseus F. gefunden wurde, seitdem ist das Tierchen

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Seite 26 von 36
Datum: 01.05.1947
Umfang: 36
an einer fast geraden SSW—NNO-Linie ab, die vom Idrosee durch Judikarien über Tioue—Madonna di Gampiglio—Male gegen Meran zieht. Das ist die „Judikarien- L i n i e“, der oberflächliche Ausstrich einer senkrecht ans der Tiefe aufsteigenden Fuge, an der die jungen Schichten des Ostens neben die alten Gesteine des Westens zu liegen ge kommen, d. h. relativ eingesunken sind. Aus der Gegend von Meran biegt die Fuge über den Ifinger und das Penser Joch ins Eisack tal bei Mauls hinüber

— hier sind an ihr Trias-Kalke eingeklemmt —, dann verläuft sie an der Nordseite des Pustertals („P u s te r t a 1 e r Linie“) in die Gegend von Bruneck und isohließt an die Fuge an, in der der Karnische Kamm auftaucht. In ganzer Erstreckung trennt die Judi karien - Pustertaler - Linie ver schiedene Gesteinswelten voneinander. In nerhalb des großen Bogens, den sie be schreibt, baut sich über dem Quarzphyllit der Brixner Gegend und dem Bozner Por phyr die Schichtserie der Südalpen auf, außerhalb herrschen vom Tonale

mit hellen, meist marmörisierten Kalklagen ist beim gleichen Zusammenschub in die alten Schiefergneise eingefaltet und mit ihnen kompliziert verfaltet worden, im Vintschgau die „Laaser Serie“ mit dem be rühmten weißen Marmor, zwischen dem unte ren Vintschgau und der Sterzinger Gegend der „Schneeberger Zug“, dessen helle Kalk lagen die Gipfel des Lodner und der Hohen Weißen bilden und zu dem am Schneeberg die Erze in Beziehung stehen. Wo die Judikarien-Pustertaler-Linie am weitesten nach Norden (NNW

) vorbiegt, in der Sterzinger Gegend, da ist unter der Last der an- und aufgeschobenen Südalpen (geo logischen Sinnes) die Achse der Zentral alpen niedergebogen, gleichsam eingedrückt worden: vor dem Scheitel des Bogens liegt die Brenner-Senke. Diese ist nicht lediglich eine Kerbe an der Oberfläche, ein Werk der Erosion, sondern im Bau des Ge birges angelegt: von Westen (von den Stu baier Alpen) und von Osten (von den Ziller taler Alpen) her dachen die geologischen Ebenen (Gesteinsgrenzen u. dgl

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Seite 13 von 57
Datum: 01.05.1954
Umfang: 57
der Gegend des Mühlberger Klausel von Ty- roler Bauern, unterstützt von Jägern, nach einem dort vorgefallenen Gefechte, zwey Offi ziere und über 80 Gemeine zu Gefangenen gemacht worden. Ich vermag Ew. Hoch und Wohlgebohren nicht besser unsre Lage zu schildern, als indem ich hinzufüge, daß uns der Transport dieser wenigen Gefangenen wegen Mangel an disponibler Mannschaft zur Eskortirung in Verlegenheit setzt. Die gerin gen vorräthigen Truppen sind durch die Be dürfnisse des Dienstes

in der ganzen Gegend dergestalt zerstreut, daß zur Vertheidigung des Hauptquartiers, der Person des comman- direnden Herrn Generals wie auch zur Sicher heit der Kaiserlichen Behörden in allem etwa 25 Jäger und 10 bis 12 Husaren in Lienz Zu rückbleiben. Mit unbeschränkter Hochachtung und Ver ehrung verharre ich Ew. Hoch und Wohlgebohren (gez.) unterthänig gehorsamster Roschmann Lienz, den 13ten September 1813 3. An Hudelist Hoch und Wohlgebohrner Herr! Unmittelbar nach dem Abschluß meines anliegenden

. Dies war die executive und überdies von den Bewegungen der Armee von Innerösterreich noch immer abhängige Macht, mit der ich verurtheilt war, den heutigen entscheidenden Tag zu erwar ten. Der Herr Feldzeugmeister Baron von Hil- ler hatte den bisher bey Spital aufgestellt gewesenen General Eckard ins Gailthal in die Gegend des Kreuzberges abgeordnet, wodurch eine augenblickliche Deckung gegen unsern Rücken veranlaßt wurde, wir selbst aber von drey Seiten, von der Venezianischen und Salzburgischen wie von Südtyrol her

in entferntere Gemeinden abgeordnet worden, der Landrath von Wernle nach Sillian, der Regierungssecretair von Hauer nach Ampezzo und der Bankalexami- ijator von Ronner nach Windisch Matthray und in das Salzburgische Gebirge. Vielfältige Vorsichtsmaaßregeln haben überdies angeord net werden müssen, da die geringen vorräthi gen Truppen durch die Bedürfnisse des Dien stes in der ganzen Gegend dergestalt zer streut sind, daß zur Vertheidigung des Haupt quartiers, der Person des commandirenden Herrn Generals

wie auch zur Sicherheit der Kaiserlich Königlichen Behörden in allem etwa 25 Jäger und 10 bis 12 Husaren in dem von allen Seiten bedrohten Lienz Zurück bleiben. Unterdeß ist ein unter dem gestrigen Tage von hier in die Gegend von Brunegken ab geordnetes Commando von etwa 60 Mann,

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Seite 7 von 52
Datum: 01.02.1929
Umfang: 52
Gegend und 35 römische Meilen (51.8 Kilometer) unter halb des Sterzinger Beckens gelegen, so müßte man jene Station im Kuntersweg suchen, wo sie sich unmöglich befunden haben kann. Folglich sind diese Entfernungs angaben verderbt.. Sie lassen sich aber be friedigend richtigstellen, wenn man XXXII statt XXXV und XXVIIII statt XXIIII liest, wodurch die erwähnten Unstimmigkeiten zwanglos beseitigt sind. Im übrigen ergibt sich keinerlei Bedenken gegen die überliefer ten Stationsabstände. Pons Drusi lag

, wie erwähnt, 40 römische Meilen (59.2 Kilometer) nördlich von Tri- dentum und 13 römische Meilen (19.24 Kilo meter) unterhalb von Sublavione. Durch Vergleich dieser Zahlen mit den Ziffern für die Strecken Tridentum — Endidae (24 römische Meilen) und Endidae—Sublavione (29 römische Meilen) läßt sich der Abstand Pons Drusi—Endidae mit 16 römischen Meilen (23.68 Kilometer) berechnen. 24 bezw. 23 Kilometer nördlich der Neumarkter Gegend liegen die Sigmundskroner Etsch brücke und die Bozner Eisackbrücke

) entsprechen, da letztere Station, wie unten gezeigt werden soll, in der Kollmanner Gegend angesetzt werden muß, nur dann den tatsächlichen Verhält nissen, wenn man annimmt, die römische Brennerstraße habe von Endidae aus auf dem linken Etschufer "), nicht aber auf dem Umweg über das Ueberetsch ") das Bozner Becken erreicht. Folglich lag die Station Pons Drusi nicht an der Sigmundskroner Etschbrücke, sondern an der Bozner Eisack brücke und zwar, wie die quellenmäßigen Angaben über die Stationsabstände ver

muten lassen, etwas nördlich von ihr, also etwa auf dem Boden der Talferstadt. Im Bozner Becken sind nur unbedeutende vorgeschichtliche und römische Funde gemacht worden und die Nachrichten über Aufdeckung römischer Befestigungen in dieser Gegend haben sich als hinfällig erwiesen "). Pons Drusi wird im Itinerarium Antonini über gangen und der Name dieser Station hat keine Spur in späteren Ortsbezeichnungen hinterlassen. All dies deutet darauf hin, daß Pons Drusi, das wohl neben oder auf dem Boden

einer älteren Siedlung angelegt worden ist, nur eine Raststelle zweiter Ord nung war. An seine Stelle trat dann das seit dem 7. Jahrhundert nachweisbare 19 20 21 22 23 19) Scheffel, Vrennerstraße S. 26, 35, Miller, Itineraria Romana S. 278, Cartellieri, Alpen- straßen S. 118. 20) Ähnlich Scheffel, Vrennerstraße S. 29—31. 21) So, allerdings mit unhaltbarer Annahme einer Eisackbrücke in der Vlumauer Gegend, Th. Mvmmsen, Corpus inscriptionum Latinarum 3/2 (1873), Tafel 4 und ebenda 5/2 (1877), Tafel

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Seite 30 von 38
Datum: 01.08.1922
Umfang: 38
der Ansicht zu, daß der deutsche Dialekt, der in Lnsern noch heute gesprochen wird, mit der Besiedelung der dortigen Gegend im XII. und XIII. Jahrhundert sich gebildet habe, und stützt seine Ansicht auf Schmeller, der bei Bergmann (Jahrbuch d. Lit. 1847, Anzeigebl. S. 17) meint, „diese Deutschen seien aus der Gegend von Pergine nach 1166 in die Vieentiner Gebirge gekommen", imd etwas später: „Was die Sprache der 7 und 13 Kommu nen usw. Altertümliches zeigt, reicht keinesfalls höher als in den Zustand

der deutschen Gesamtsprache in diesem Zeiträume (im XII.—XIII. Iahrh.) hinauf." Ebenso alt oder nicht viel jünger sind also auch die fast ausschließlich deutschen Orts- und Flurnamen in der Gegend von Lusern. Ganz selten findet man zwar auch italienische Bezeichnungen und Name», was nicht verwunderlich ist, wenn man weiß, daß sicher schon einige hundert Jahre 300—400 ehemals reichsitalienische Hirten auf den 48 Alpen in der Nähe von Lusern etwa an die 4000 Kühe jeden Sommer hüteten und betreuten

. Doch sind derartige italienische Bezeichnungen so selten, manchmal auch bloß italienisiert, daß man schlechthin von einer rein deutschen Gegend sprechen kann. Von Ealdonazzo oder Lavarone kommend, nähert man sich Lusern durch den „tannwald“ und die „reidn von Masettn", an den „Staudn von der Kirch" vorbei, rechts von der „tötsch“ (Stadel) und von den „Lärchla“ (auch Bezeichnung für Friedhof, weil dort früher Lärchbäume standen), erreicht man das Dorf. Eine Gaffe in Lusern selbst heißt „edc", ein Platz „pil

“ — Viehweide; „de brack“ — steile Aecker; „de huntschlur“ — Schlucht zur Beseitigung toter Hunde; „der huntnkütsch“ — Hundelager; „lüan“ — Lawine; „dar lerchkovl“ — Lärchkofl; „dar las“ — Holzriese: „de lamarn“ — steinige Gegend; „de lait“ — steile Berghalde; „de graselait“; „de groaslait“; „de obere und untere lait“; „de schlechtlalait“ — ebene Berghalde; „dar podn von millegruabm"; „’s pödnle von groas sprung“; „dar rastknot“;

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Seite 17 von 64
Datum: 01.12.1992
Umfang: 64
sagen kann, daß dieser Gerichtsbezirk in dieser Hinsicht nicht nur der bedeutendste Theil un seres Landes ist. Man hat berechnen wollen, daß im Gerichtsbezirke von Kaltem, wie er gegenwärtig besteht, mehr Wein wächst als in allen weinerzeugenden Reihngegenden zusammengenohmen. Die Gegend von Kaltem ist unzweifelhaft die am meisten mit Reben besetzte dieses Bezirkes, und eine Rebenkultur ist eher in Zunahme, ohngeachtet des Sinkens der Preise. Man sieht immer mehr Gebüsch verschwinden

es sehr wahrscheinlich ist, daß zuvor auch das Erzeugnis der Gegend herauf gegen den Kälterer See und hinab gegen Kurtatsch von dem alten Orte Tramin seinen Namen erhielt. Wenn man auch nicht behaupten will, daß der von August so sehr geschätzte, und von Horaz besungene Valerner-Wein in dieser Gegend gewachsen sey, so könnte die ses doch mit dem vom alten Cato in seinem Werke de re rustica belobten rheti- schen Weine der Fall seyn, der doch eher hier als in Graubünden gewachsen seyn dürfte. Lassen

wir dieses unentschieden, richtig ist aber doch, daß die Traubengat tung der Traminer am Rhein und im ganzen weinerzeugenden Deutschland be kannt ist. Nebst dem liefert auch die Gegend von Kurtatsch und Margreid, und Missian in der Gemeinde Eppan guten Wein. Ein Fehler der Weine dieser Gegend und wohl des ganzen Etschlandes ist ihre nur auf ein oder zwey Jahre beschränk te Haltbarkeit. Ein Gebrechen, das man nur der seit den Zeiten der Ertzherzogin Claudia von Medicis Gemahlin Ertzherzog Leopold des V., eingeführten

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Seite 27 von 61
Datum: 01.03.1934
Umfang: 61
weg einen großen Vogen gegen Süden, dann gegen Norden und kommt am unteren Ende des Höllweges wieder in die ostwestliche Richtung. Nach Sebatum. Im Brunecker Talboden lehrt mich die Kenntnis der Gegend folgendes. Die Römer straße ging höchstwahrscheinlich vom Höllweg oder auch vom Krippele geradeaus der Rienz zu. Diese wurde überbrückt just an jener Stelle, wo heute die Brunecker Straßenbrücke ist. Dies ist der einzige sichere Platz für eine Rienzbrücke; weiter oben und weiter unten

ist das Gelände zu flach und die Rienz kann ihre Ufer verlassen, hat es auch im Jahre 1882 aus giebig getan. Wo sie aber an den Brunecker Schloßberg anprallt und ihm nach Norden ausweichen muß, ist sie genügend eingeengt und eingeschnitten, um einer Brücke sichere Ufer zu bieten. Fuhr man also dort über, so hatte man eine gerade und sichere Strecke bis in die Lorenzner Gegend am westlichen Ende des Drunecker Beckens. Es geht eben hin durch die „Anger", vielleicht genau der heuti gen Straße nach, vielleicht

Straße. Die Römerstraße aber kann auf dieser Strecke keine andere Länge gehabt haben, die Gegend erlaubt einfach keine andere. Das ist ein Beweis; der andere besteht in den Römerfunden, die man in der Lorenzner Gegend am linken Ufer der Rienz gemacht hat: Grundmauern, Sarkophage und anderes mehr. Der Name Sebatum ist wohl sicher vorrömisch: es ist die civitas Sebatum, die Stadt der Sebater, eines rätifchen Volkes, das Ptolomäus Sevakers nennt. Diese vor römische Ansiedlung war günstig gelegen

und man habe diesen Teil daher Brauneggen genannt. Wieder die geschichtliche Wahrheit mit sagen hafter Uebertreibung wie anderswo. Tatsäch lich stand dort unten die bedeutendste Stadt zwischen Agunt und Vipitenum, bedingt durch die weite, fruchtbare Brunecker Gegend. Es kann schon sein, daß bereits die ältere Römerstraße ein wenig anders ging, nämlich gar nicht über die Brunecker Rienzbrücke, sondern mitten durch das Brunecker Becken zur Ahr und über diese den sonnseitigen Hang entlang zum Fuße des Suneburger Hügels

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Seite 9 von 18
Datum: 01.08.1921
Umfang: 18
tagen das benötigte Brenn- und Grubenholz mit äußerster Mühe mehrere Stunden weit über steile Anhöhen ganz durch Menschen hände herbeygeschafft werden. Neue Schreck nisse treffen diese Gegend im Sommer, der sich aber nur zeigt und sogleich wieder ver schwindet; denn beynahe drey Teile des Jahrs gehören zum Winter. In einem Augenblicke stürzt ein gräßliches Donnerwet ter mit fürchterlichen Stürmen herein und nicht selten werden Felsenwände vom Blitze gespalten, währenddem die ganze Gegend

mit Schnee bedeckt wird. So wurde vor nicht langen Jahren eine der höchsten Klippen die ser Gegend, das Himmelreich genannt, zum Teile zerschmettert, wovon die herum liegenden Felsenstücke noch Zeugen sind. Was das Maaß dieser Beschwerlichkeiten voll macht, ist der Umstand, daß die Lust in dieser hohen Gebirgsgegend in so hohem Grade verdünnt ist, daß niemand ununter brochen über 8 Tage hier aushalten kann. Abgang an Atem, Mangel an Eßlust und am Ende Aufschwellung des Unterleibes find

, wie es die Reisenden auf den Schweizer Gebirgen erfahren, auch hier die sicheren Folgen. Und hier, in einer Gegend, welche beynahe alle Beschwerlichkeiten Grönlands ver einiget, lebt eine nur aus Männern beste hende Colonie, einsam, bey einer sehr kärg lichen Kost, beynahe aller menschlichen Hilfe beraubt, ein Bild der ersten Menschen, das um so mehr gleicht, da es die gutmütigste Art von Leuten ist. Ihre Kost besteht einzig aus Mehlspeisen, die sie sparsam mit Schmalz würzen. Fleisch wird fast niemals genossen

befahren hat ten, nahmen wir ein kleines Mahl. Es be stand aus demjenigen, was wir zu diesem Ende mit uns brachten. Das einzige ein heimische Gericht waren Saiblinge von einem unweit des Eisberges befindlichen Wild- See. Notwendig muß es auch diesen Ge schöpfen in dieser rauhen Gegend an der ge hörigen Nahrung fehlen; sie waren klein, fast ohne Fleisch und beynahe nur Gerippe; die Seltenheit allein gibt ihnen Wert. Nach Tische wurde uns ein Buch gebracht, in welches sich seit mehr als hundert Jahren

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Seite 37 von 53
Datum: 01.02.1932
Umfang: 53
und fing an. von etwas ariderem zu reden. Auch fand er stets eine Au-rede. wenn ick ihn bat. mit ihm auf die Suche nach dem Tatzelwurm gehen zu dürfen. Eine berüchtigte und gefürchtete Schlangen- g-aend ist der Leuchtenburgerwald und ins- belonders die Gegend um die Ruine. Nie kam mir da» Svrickwort „dem Furchtsamen rauschen aste Blätter" so oft in den Sinn, wie dann, wenn ick diele Gegend abstreifte. Der Wald boden ist von den Eichen- und Kastanien beständen meist sckuhhoh mit dürrem Laub be deut

und die verschiedenen Waldbewohner ver ursachen dort naturgemäß mehr Geräusch und stöben so dem Furchtsamen Angst ein. Daß in besagter Gegend Schlangen in größerer Menge narfommen. dafür spricht schon das dortige Klima und die dort herrschende Rübe, welche s-sten von Menschen gestört wird. Was man fick aber im astaemeinen von der Scklangen- gefabr im 6e„chtenburqerwald erzählt, ist über trieben. Mein Vater war ein geübter ..Schlangen-jäger" und ich entsinne mich noch der Zeit, wo er für einen eingesandten Gist

: 1346 Ritter Heinrich Belser v. Curnedo (Arch Ber. IV 459): diesmal ist aber schon nicht mehr die Gegend oder das Dorf, sondern das Schloß Karneid gemeint. Ein driitesmal erscheint der Name in Salorno: 1583 Rigl Carneidt (O. Stolz, Ausbreitung II.. S. 272). Aeltere Formen scheinen zu fehlen, wenn nicht 1322 in loco dicto Gatbneyt. 1376 ze Grabeneit. 1466/12 Rigel Gaberneid (a. a. O. 268. 269. 276) damit in Zusammenhang gebracht werden kann. Am 28. Februar 1244 urkundet in pertinencia de Uelles

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Seite 46 von 94
Datum: 01.11.1959
Umfang: 94
„Enten graben“ führt. Ferner war das Wildschwein zu treffen. Der Flurname „Sauwinkel“ in der Nähe des Auerer Bahnhofes erinnert daran. Schlimm war auch, daß diese nassen und urwaldähnlichen Gelände gesundheitsschäd lich waren, und man kann in älteren Bü chern und Beschreibungen immer wieder von der verpesteten Luft dieser Gegend, von Mückenplage und ähnlichen Unannehmlich keiten lesen. Da schritt man noch vor der Etschregulie rung im Jahre 1801 an den Ausstich eines Abzugsgrabens heran

der Etsch südlich von unserem Standpunkt wurde er dann, um ihn zugkräftiger zu ma chen, hier geschlossen und entlang dem neuen Etschbett noch ungefähr drei bis vier Kilometer weitergeführt. Er brachte viel Nut zen. Weite Landstriche konnten gerodet und dem Feld-, Obst- und Weinbau zugeführt werden. Heute gibt es wohl nur noch ein zelnes Sumpfgelände, aber weit mehr hat sich diese Gegend in einen blühenden Obst garten oder in Weinberge, in Maisfelder oder Wiesenflächen verwandelt. Nur noch einige Namen

wie Auacker, Palein oder Palü, Neu bruch oder Mitterlinge (in der Mitte der Au gelegen) erinnern hier an die frühere Be schaffenheit der Gegend. Jenseits unserer Brücke breiten sich die Kälterer, Traminer und Kurtatscher Möser aus. Dort herrschten die gleichen Verhält nisse wie zwischen Branzoll und Auer. Es waren ungesunde und gemiedene Landstriche und weite Jagdreviere, in denen anfangs des 18. Jahrhunderts die letzten Eber erlegt wur den. 1774 wurde dann mit genauer Vermes sung und Teilung begonnen

an die Etsch her anreichte. Das ist in der Gegend, wo bis vor wenigen Jahren noch die Überfuhr, oder, wie man landläufig sagte, der Urfer war, das ist eben bei Gmund, einer Ortsbezeichnung, die nichts mit einer Mündung zu tun 'hat, son dern die man „beim Berg“ (ad montem), der

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