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Kategorie:
Geographie, Reiseführer , Geschichte , Südtiroler Dorfbücher
Jahr:
1999
Schlanders und seine Geschichte [1] : Dorfbuch der Marktgemeinde Schlanders : von den Anfängen bis 1815
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Seite 178 von 454
Autor: Kofler, Heinrich [Red.] / red. von Heinrich Kofler. Hrsg. von der Marktgemeinde Schlanders
Ort: Lana
Verlag: Tappeiner
Umfang: 448 S. : Ill., Kt.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Schlanders <Region> ; z.Geschichte Anfänge-1815<br>g.Schlanders <Region> ; s.Heimatkunde
Signatur: III A-29.436/1
Intern-ID: 416313
einem näheren Blick auf den Alltag einer Pfarre als unhaltbar. 1068 Zumal in den Alpenländern war dieser Entwick lung ein auch generell zu konstatierendes stark ge nossenschaftliches Denken sehr förderlich. 1069 In diesem Sinn ergriff die Gemeinde ihre kirchlichen Initiativen nicht nur als Pfarrgemeinde, sondern auch als politische Gemeinde und forderte von der Kirche Anpassung an die eigenen Strukturen. Sie riß die Verwaltung des Kirchenvermögens an sich und versuchte bei der Bestellung

von Geistli chen ein Mitspracherecht geltend zu machen. 1070 Die zur Schlanderser Kirchengeschichte seit dem Spätmittelalter vorliegenden Quellen legen eine differenzierte semantische Bestimmung des Begriffes »Gemeinde« nahe. 1071 Teilweise handelte es sich dabei um jene Gruppe, die im Rahmen der Gerichtsverfassung auf lokaler Ebene die politi schen Entscheidungen im weitesten Sinn mittrug, zu denen auch kirchliche Angelegenheiten gehör ten, teilweise bezeichnet der Begriff die Pfarrge meinde im engeren

Sinn, als deren mit bestimmten Kompetenzen ausgestattetes Sprachrohr sich der 1068 Schrott, Alois: Seelsorge im Wandel der Zeiten. For men und Organisation seit der Begründung des Pfarr- instituts bis zur Gegenwart. Ein Beitrag zur Pastoral geschichte. Graz-Wien 1949, S. 29 f.; Mitterauer, Michael: Pfarre und ländliche Gemeinde in den öster reichischen Ländern. Historische Grundlagen eines ak tuellen Raumordnungsproblems, in: ders.: Grundtypen alteuropäischer Sozialformen. Haus und Gemeinde

in vorindustriellen Gesellschaften (= Kultur und Gesell schaft. Neue historische Forschungen Bd. 5). Stuttgart 1979, S. 123-144, hier S. 125 f. 1069 Bader, Karl Siegfried: Dorfgenossenschaft und Dorf gemeinde (= Studien zur Rechtsgeschichte des mittelal terlichen Dorfes, Bd. 2). Köln-Graz 1962, S. 183; Borgolte, Michael: Die mittelalterliche Kirche (= Enzyklopädie deutscher Geschichte Bd. 17). Mün chen 1992, S. 36; Mitterauer (wie Anm. 1068), Pfarre, S. 128 f.; F. Grass, Pfarrei (wie Anm. 833), S. 23-27. 1070

1934, S. 123. 1071 Einen ersten zusammenfassenden Versuch hierzu, der allerdings vorwiegend die politische Gemeinde betrifft, bietet der folgende Beitrag: Grass, Nikolaus: Aus der Frühzeit der ländlichen Gemeinde in Deutschtirol, in: Die ländliche Gemeinde. Historikertagung in Bad Ragaz 16.-18. X. 1985. Bozen 1988, S. 121-138. Kirchenausschuß verstand. Bei der detaillierten Analyse der bekannten Einzelsituationen ist von Fall zu Fall zu entscheiden, ob es sich um die Ge meinde als Kirchenausschuß

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Kategorie:
Geographie, Reiseführer , Geschichte , Südtiroler Dorfbücher
Jahr:
1999
Schlanders und seine Geschichte [1] : Dorfbuch der Marktgemeinde Schlanders : von den Anfängen bis 1815
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Seite 187 von 454
Autor: Kofler, Heinrich [Red.] / red. von Heinrich Kofler. Hrsg. von der Marktgemeinde Schlanders
Ort: Lana
Verlag: Tappeiner
Umfang: 448 S. : Ill., Kt.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Schlanders <Region> ; z.Geschichte Anfänge-1815<br>g.Schlanders <Region> ; s.Heimatkunde
Signatur: III A-29.436/1
Intern-ID: 416313
komtur Ludwig Waffler vertretenen Deutschen Ordens die Gemeinde als politische Struktur. 1173 In diesem Faktum spiegelt sich die seit dem Spät mittelalter wachsende Bedeutung der politischen Gemeinde als jener Instanz, die sich zur Übernah me kirchlicher Aufgaben nicht nur berechtigt, son dern sogar verpflichtet sah. 1174 Der Vergleich von 1380, der im folgenden einer detaillierten Analyse unterzogen wird, kann als Beleg dafür gelesen wer den, daß die Gemeinde Schlanders ihre Rechte

, auf daß er je derzeit einsatzbereit sei, wenn es ihn brauche. Dies war vor allem deshalb von Wichtigkeit, weil die Gemeinde ausdrücklich Wert darauf legte, daß der Mesner auch an Versehgängen teilnehme, so weit sie im Dorf gelegene Häuser betrafen. Für Versehgänge außerhalb des Dorfes wurde der Pfarrgeistlichkeit ein eigens zu diesem - und zu keinem anderen - Zweck vorgesehenes Pferd bewilligt, das vom Ertrag einer der Gemeinde ge hörenden Wiese erhalten wurde. Darin spiegelt sich die hohe Bedeutung

werden. Einen weiteren Verhandlungsgegenstand bil dete die Haltung des Ewigen Lichtes: Dem Pfarr verwalter oblag diese fortan in der Pfarrkirche Tag und Nacht, in der Kapelle St. Gervasius und Protasius nur nachts; die Zuständigkeit für das Ewige Licht in der Michaelskapelle wurde für die Nacht der Gemeinde übertragen. Es ist anzuneh men, daß für die hier nicht geregelten Stunden die jeweils andere Struktur zuständig war. Eine nunmehr ausdrücklich als Obliegenheit des Pfarrverwalters bezeichnete Aufgabe

war auch die tägliche Haltung der Frühmesse. Wie sich die Gemeinde in kirchlichen Belangen darum bemühte, mit dem Deutschen Orden zu sammenzuwirken, so war dieser auch seinerseits auf Kooperation bedacht. Stellvertretend hierfür sei der zu 1442 belegte von Pfarrverwalter Konrad Junge OT gemeinsam mit der Gemeinde getätigte Kauf dreier Höfe im Schlandrauntal von den Schwestern Barbara, Dorothea und Anna von Schlandersberg sowie von Johann von Pellen dorff 1175 genannt. Daß der Seelsorger im Dorf eine sehr wichtige

und anerkannte Stelle hatte, wird daraus ersichtlich, daß er auch an der im selben Jahr erfolgten Abfassung einer Ordnung für die Alm Schlandraun maßgeblich beteiligt war. 1176 Nicht immer ermöglichten es die Umstände, daß gemeinsame Aktionen so reibungslos verlaufen konnten wie im eben erwähnten Fall: Ein zu 1518 belegter Streit des Ordens mit der Gemeinde Schlanders um Wasserbezugsrechte 1177 stehe stell vertretend für jene Interessenskonflikte, die sich, wiewohl mit dem pfarrlichen Leben nicht in direk

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Kategorie:
Geographie, Reiseführer , Geschichte , Südtiroler Dorfbücher
Jahr:
1999
Schlanders und seine Geschichte [1] : Dorfbuch der Marktgemeinde Schlanders : von den Anfängen bis 1815
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Seite 213 von 454
Autor: Kofler, Heinrich [Red.] / red. von Heinrich Kofler. Hrsg. von der Marktgemeinde Schlanders
Ort: Lana
Verlag: Tappeiner
Umfang: 448 S. : Ill., Kt.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Schlanders <Region> ; z.Geschichte Anfänge-1815<br>g.Schlanders <Region> ; s.Heimatkunde
Signatur: III A-29.436/1
Intern-ID: 416313
Am ausgeprägtesten war die ablehnende Hal tung in der Gemeinde Kortsch. Schon 1757, als im Rahmen des Kirchenausschusses von Schlanders über die Repartierung der Kalkfuhren verhandelt worden war, hatten die Kortscher mit dem bereits genannten Argument jeglichen Anteil verwei gert. 1437 An dieser Haltung hielten sie auch in den folgenden drei Jahrzehnten beharrlich fest: Bis 1776 sollte sich aus Rückständen für nicht geleiste te Fuhren und nicht gezahlte Beiträge einschließ lich der davon anfallenden Verzinsung

und in einem von Kirchpropst ver walteten Buch festgehalten werden sollten. 1446 1799, als auch noch die Finanzierung einer zweiten Glocke geplant war, zeigte sich aber, daß die Sammlung nur in Schlanders, Kortsch und Vezzan überhaupt durchgeführt werden konnte, und daher schien zur Aufrechterhaltung der Ehre der Pfarr- gemeinde nun doch eine verbindliche proportio nale Aufteilung der Kosten geboten zu sein. Zwei in diesem Jahr erarbeitete Vorschläge 1447 , die einen Beitrag des Deutschen Ordens nicht vorsahen, wurden

a aus dem GA), Nr. 17: 1784 o. T.; Nr. 5: 1788 o. T. 1445 KA Kortsch XVI (Fasz. VIII a aus dem GA), Nr. 4: 1785 Februar 16. 1446 KA Kortsch XVI (Fasz. VIII a aus dem GA), Nr. 3: 1796 Februar 3. 1447 KA Göflan, Entwurf ddo. 1799 Oktober 6: 1. Vorschlag: Landgericht 416 fl, Gemeinde Schlanders 91 fl, Ge meinde Kortsch 90 fl 18 kr, Gemeinde Vezzan 26 fl, Summe 623/18. 2. Vorschlag: Gemeinde Schlanders 218 fl, Gemeinde Kortsch 120 fl, Gemeinde Vezzan 45 fl, Gemeinde Sonnenberg 80 fl, Nördersberg 65 fl, Allitz und Trog

50 fl, Göflan 55 fl, Summe 633 fl. 1448 Zu den 606 fl 47 kr trägt der Deutsche Orden 300 fl bei, die Gemeinde Sonnenberg 30 fl, die Gemeinde Nör-

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Kategorie:
Geographie, Reiseführer , Geschichte , Südtiroler Dorfbücher
Jahr:
1999
Schlanders und seine Geschichte [1] : Dorfbuch der Marktgemeinde Schlanders : von den Anfängen bis 1815
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Seite 210 von 454
Autor: Kofler, Heinrich [Red.] / red. von Heinrich Kofler. Hrsg. von der Marktgemeinde Schlanders
Ort: Lana
Verlag: Tappeiner
Umfang: 448 S. : Ill., Kt.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Schlanders <Region> ; z.Geschichte Anfänge-1815<br>g.Schlanders <Region> ; s.Heimatkunde
Signatur: III A-29.436/1
Intern-ID: 416313
der Gemeinde. 1397 1787 setzte die Gemeinde Kortsch einen weite ren Schritt auf dem Weg ihrer Eigenständigkeit durch die Bestellung eines eigenen Lehrers. Josef Wächter aus Schleis wurde gegen ein Jahresgehalt von 36 fl unter Vertrag genommen, auf daß er die Kinder von Martini bis Georgi in der Normal- und Christenlehre unterrichte und sie in der Weise vor bereite, daß sie eine gute Prüfung ablegten. 1398 Der Deutsche Orden hatte sich in diese Situati on fügen müssen, aber er beobachtete sie mit gro ßer

Wachsamkeit. Bei den Visitationen der Jahre 1780 und 1792 galt entsprechenden Erkundungen große Aufmerksamkeit, und bei der routinemäßi gen Befragung verschiedener Personen begegnet jeweils die Formulierung, ob durch den Benefizia- ten zu Kortsch »die pfarrlichen Rechte beeinträch tigt« würden. 1399 Auch von »Anmaßungen« des letzteren ist die Rede. 1400 Galt es, die Position der Seelsorge Kortsch ge gen den Deutschen Orden zu behaupten, traten Benefiziat und Gemeinde in der Regel geschlossen

amtierende Geist- 1396 BAC, VP 1767, pag. 83. 1397 BAC, VP 1779, pag. 14. 1398 KA Kortsch XII - 53 ddo. 1787 November 26. 1399 DOZA, V 2065. 1400 DOZA, Et 30/4: Personalexamen 1792 Juli 10. liehe Kaspar Tröger fand es so schlecht, daß er ein von seinen Eltern ererbtes Haus vorzog und das Widum einer Gruppe von Ingehäusen überließ und dadurch zu dessen weiterer Verwahrlosung beitrug. Dem widersetzte sich die Gemeinde auf das heftigste, zumal als der Benefiziat auch noch den Plan entwickelte, das Haus

zu verkaufen bzw. es gegen ein anderes einzutauschen 1401 , und diesen noch 1705 vor einer churischen Visitationskom mission vertrat. 1402 Trogers Nachfolger versprach der Gemeinde beim 1719 erfolgten Antritt des Be- nefiziums die Bereitstellung eines neuen Hauses innerhalb Jahresfrist 1403 , zumal da Tröger das alte teilweise abgebrochen hatte. Dafür wurde noch 1727 von seinen Erben Schadenersatz gefordert. 1404 Seit den zwanziger Jahren des 18. Jahrhunderts mußte sich jeder Benefiziat in seinem Revers

dazu verpflichten, jährlich eine bestimmte Summe in den Bau zu investieren. 1405 Zu einer grundlegende ren Renovierung kam es aber erst 1764. 1406 Um 1700 war die Gemeinde Kortsch mit ihrem Benefiziaten aber auch in anderen Angelegenhei ten in Streit gelegen: Er versichere die Kirchenka pitalien ungenügend, er habe kein Recht, einen Schlüssel zum Archivkasten in der Sakristei zu be gehren, er habe gegen den Willen der Gemeinde eine Totengruft gebaut und führe über die Zinse zu ungenau Buch. 1407 1705

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Kategorie:
Geographie, Reiseführer , Geschichte , Südtiroler Dorfbücher
Jahr:
1999
Schlanders und seine Geschichte [1] : Dorfbuch der Marktgemeinde Schlanders : von den Anfängen bis 1815
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Seite 192 von 454
Autor: Kofler, Heinrich [Red.] / red. von Heinrich Kofler. Hrsg. von der Marktgemeinde Schlanders
Ort: Lana
Verlag: Tappeiner
Umfang: 448 S. : Ill., Kt.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Schlanders <Region> ; z.Geschichte Anfänge-1815<br>g.Schlanders <Region> ; s.Heimatkunde
Signatur: III A-29.436/1
Intern-ID: 416313
von Kortsch erstellte Amtsinstruktion aufgenommen. 1220 In der eben umrissenen Entwicklung spiegelt sich einerseits der Geist der Aufklärung, anderer seits ist sie jedoch auch Ausdruck eines allmähli chen Auseinanderdriftens zwischen Pfarre und Gemeinde, das möglicherweise als die für Schlan ders charakteristische Reaktion auf die Blüte des Deutschen Ordens im 18. Jahrhundert zu betrach ten ist. Ein Indikator dafür könnte die damals wie der aufgegriffene Diskussion über die Stolgebüh- ren

sein, die in zwei Ordnungen von 1733 und 1750 einen präzisen Niederschlag fand. Gerade die Regelung von 1750 ist - noch deutlicher als jene von 1733 1221 - einem betont rationalistischen Denken verpflichtet, das an einer neuen Sichtwei se des Verhältnisses zwischen Pfarrverwalter und Gemeinde zum Ausdruck kommt. Der Tendenz, die geistlichen Funktionen gleichsam als Service leistungen zu betrachten, entsprach eine verstärkte Thematisierung der Applikationspflicht des Pfarr- verwalters gleichermaßen

wie die Forderung an 1216 KA Göflan, KR 1788/89, 1794/95. 1217 SLA, GA Göflan, Serie II, Fasz. I: Dorfmeisterrechnung 1795 - 1218 DOZA, Et 35/2, fol. 78v-io6r: VP 1708. 1219 PfA Schlanders 2/5 ddo. 1709 September 12. 1220 KA Kortsch XII - 11. 1221 Zu beiden vgl. oben S. 121. diesen, auf Wunsch der Gemeinde persönlich an Bittgottesdiensten und Kreuzgängen teilzuneh men. Als selbstverständlich galt es auch, vom Seel sorger in allen seinen Handlungen absolute Trans parenz zu verlangen: Die bisherige Praxis

der Gemeinde unter schieden wurde, die ihrerseits für gewisse kirchli che Sonderleistungen eingesetzt werden sollten. 1222 Dies könnte damit Zusammenhängen, daß der Ein fluß des Deutschen Ordens auf die Kirchenverwal tung derart gewachsen war, daß die Verfügungsge walt der Gemeinde über das Fabrikgut nicht mehr unumschränkt war und daß diese Situation auch in Chur Anerkennung gefunden hatte. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts hatte der Deutsche Orden den Höhepunkt seiner Macht in der Pfarre

Schlanders jedoch bereits überschrit ten. So wie im Jurisdiktionskonflikt mit dem Bis tum Chur eine Trendwende zu seinen Ungunsten feststellbar ist 1223 , verschärfte sich auch sein Ver hältnis zur Gemeinde in akuter Weise. 1756 be standen zwischen Patron und Gemeinde so schwe re Spannungen, daß die Kunde davon bis nach Chur drang. Die Gemeinde war nach wie vor mit der geltenden Stolordnung unzufrieden und brachte auch sonst vielfältige Klagen gegen den Pfarrverwalter vor, die sich zumindest teilweise

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Geographie, Reiseführer , Geschichte , Südtiroler Dorfbücher
Jahr:
1999
Schlanders und seine Geschichte [1] : Dorfbuch der Marktgemeinde Schlanders : von den Anfängen bis 1815
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Seite 193 von 454
Autor: Kofler, Heinrich [Red.] / red. von Heinrich Kofler. Hrsg. von der Marktgemeinde Schlanders
Ort: Lana
Verlag: Tappeiner
Umfang: 448 S. : Ill., Kt.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Schlanders <Region> ; z.Geschichte Anfänge-1815<br>g.Schlanders <Region> ; s.Heimatkunde
Signatur: III A-29.436/1
Intern-ID: 416313
1762 forderte die Gemeinde, die vom Deutschen Orden präsentierten Geistlichen sollten ihr vorge stellt werden und sich an die mit Mühe zustandege brachte Stolordnung von 1750 halten. In letzterer Verfügung spiegelt sich mehr als nur ein An spruch: Sie bedeutet einen Vorwurf. Mit Anschul digungen an den Patron sparte man jetzt auch in anderen Bereichen nicht mehr: Dem früheren Komtur Frhr. von Ulm, jetzt zu Sterzing, wurde an gekreidet, daß er die 1753 erfolgte Beschreibung der Kirchenzier

die Gemeinde und die Bruderschaften aufkämen. Schließlich beschwerte sich die Gemeinde auch darüber, daß der Bestandsmann des Deutschen Ordens, obwohl die Kommende reich sei, bisher bei Einquartierungen, an denen sie selbst so gelit ten habe, niemals herangezogen worden sei. Sie schloß mit dem Hinweis, ihre Beschwerde sei aus in langen Jahren unerörtert gebliebenen Proble men erwachsen. 1225 Dem Deutschen Orden bereitete es keine Schwierigkeit, auf diese Eingabe zu reagieren: Was die Bestätigung

der vom Landkomtur präsen tierten Geistlichen anbelange, so sei der Bischof von Chur die entscheidende Instanz; in betreff der Stolordnung sei zu beachten, daß sie einseitig von der Gemeinde, ohne die Mitwirkung des mittler weile verstorbenen Pfarrverwalters erstellt worden sei; die Inspektion der Kirchengüter sei ein selbst verständliches Recht des Deutschen Ordens; die sem obliege auch seit alters her das Recht der Be stellung des Mesners, und der Hinweis auf die vermehrte Pfarrbevölkerung sei ein eitler

Vor wand; wenn die Aufgabenbereiche des Mesners, auch durch vermehrte Stiftungen und Bruderschaf ten, zugenommen hätten, so bedeute das nicht, daß die Gemeinde den Mesner zu bestellen habe, wohl aber daß sie für Mehraufwendungen aufzu kommen habe; hinsichtlich der Einquartierungen könne man sich auf kaiserliche Exemptionsprivile- gien berufen; außerdem sei die Kommende wegen der Gelübde aller Ordensmitglieder eine domus re- ligiosa , weswegen auch kirchenrechtliche Argu mente gegen die Einquartierungen

vorlägen. 1226 1769 erreichten die Spannungen zwischen Pa tron und Gemeinde ein Ausmaß, welches ein Ein greifen des Guberniums mit einem Schiedsspruch notwendig machte. Die dabei gefundenen Lösun gen, die von Hochmeister Erzherzog Karl von Lothringen vollinhaltlich akzeptiert wurden, deu ten darauf hin, daß es Adel, Gemeinde und Pfarr- ausschuß in den vorangegangenen Jahrzehnten gelungen war, dem wachsenden Einfluß des Deut schen Ordens Einhalt zu gebieten; auf diesem Weg wurden

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Kategorie:
Geographie, Reiseführer , Geschichte , Südtiroler Dorfbücher
Jahr:
1999
Schlanders und seine Geschichte [1] : Dorfbuch der Marktgemeinde Schlanders : von den Anfängen bis 1815
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Seite 188 von 454
Autor: Kofler, Heinrich [Red.] / red. von Heinrich Kofler. Hrsg. von der Marktgemeinde Schlanders
Ort: Lana
Verlag: Tappeiner
Umfang: 448 S. : Ill., Kt.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Schlanders <Region> ; z.Geschichte Anfänge-1815<br>g.Schlanders <Region> ; s.Heimatkunde
Signatur: III A-29.436/1
Intern-ID: 416313
zuweisen vermochte: Er habe ohne Vorwissen der Gemeinde einen Mesner eingesetzt, wobei kein In ventar der Ornate aufgenommen worden sei; bei der Haltung der Frühmesse gäbe es viele Mängel, ebenso beim Ewigen Licht vor dem Allerheiligsten und im Beinhaus; die dem Orden obliegende Be reitstellung des Weihrauches für die drei Rauch nächte sei ebenfalls seit etlichen Jahren unterblie ben. 1178 Auch mit Komtur Claudius von Roccabru- na bestand kein gutes Einvernehmen; er mußte 1583 sogar von seiten

des Landkomturs den Vor wurf, sich unbeliebt zu machen, in Kauf neh men. 1179 1597 setzte die Gemeinde eine bemerkenswerte spirituelle Initiative durch das Gelöbnis der feierli chen Begehung des Festes der heiligen Johannes und Paulus am 26. Juni. 1180 1613 bestanden zwischen den Parochianen und der Priesterschaft so schwere Differenzen, daß Richter Oswald Pinggera in Chur Klage erhob. Bi schof Johann berief daraufhin den gesamten Kle rus des Gerichtes in die Fürstenburg, um die nähe ren Hintergründe

zu erfahren und Abhilfe zu schaffen. 1181 1621 trat die Gemeinde als »Kirchenausschuß« in Aktion, als sie Landkomtur Ulrich Frhr. von Wolkenstein-Rodeneck eine Beschwerdeschrift vorlegte, die die Modalitäten der Bestellung des Pfarrverwalters und Fragen der Besoldung der Geistlichkeit zum Inhalt hatte. Bis vor wenigen Jahren sei es so gewesen, daß ein vom Landkomtur präsentierter Pfarrverwalter der Pfarrgemeinde bzw. deren Ausschuß vorgestellt worden sei und dem Ausschuß die Antretung der Pfarrverwaltung

zwischen Pfarr verwalter und Gemeinde wieder hersteilen, so würde die letztere auch zur Gewährung einer Kornsammlung, wie sie sie vormals »aus gutem Willen«, wenngleich »ohne Schuldigkeit« einge räumt habe, wiederum bereit sein. 1182 Auf diese Eingabe erwiderte der Landkomtur, es sei selbst verständlich, daß sich ein eben präsentierter Geist licher nach den »pfarrlichen Rechten« erkundige, von eigentlichen Rechten der Pfarrgemeinde, ge rade in Besoldungsfragen, wisse er aber nichts und müsse jegliche

in diese Richtung gehende Initiati ve zurückweisen. Die vielen personellen Verände rungen der letzten Zeit bedaure er ebenso wie die bemängelten wirtschaftlichen Verhältnisse; für letztere läge die Erklärung jedoch ausschließlich in der »jetzigen teuren Zeit«. Im übrigen verweise er auf die durch das Inkorporationsverhältnis ge gebenen genau abgegrenzten Zuständigkeiten von Patron und Ordinarius, die nicht im Ermessensbe reich der Gemeinde lägen, und wenn Beschwerden über seelsorgliche Mängel objektiv

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Jahr:
1999
Schlanders und seine Geschichte [1] : Dorfbuch der Marktgemeinde Schlanders : von den Anfängen bis 1815
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Seite 207 von 454
Autor: Kofler, Heinrich [Red.] / red. von Heinrich Kofler. Hrsg. von der Marktgemeinde Schlanders
Ort: Lana
Verlag: Tappeiner
Umfang: 448 S. : Ill., Kt.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Schlanders <Region> ; z.Geschichte Anfänge-1815<br>g.Schlanders <Region> ; s.Heimatkunde
Signatur: III A-29.436/1
Intern-ID: 416313
Für den Deutschen Orden war der Ordinarius dennoch nicht die geeignete Anlaufstelle zur Durchsetzung seiner Rechte; er fand aber die Un terstützung des Gerichtsherrn Vigil Graf Thun, bei dem er im Mai 1686 eine Klage gegen die Gemeinde Kortsch einreichte und mit dessen Unterstützung es möglich wurde, eine Kommission zusammenzustellen, der die Kortscher nun doch Einlaß gewährten. 1370 Sie bestand aus dem Deutschordenspriester Johann Jakob Glier, Pfarr- verwalter zu Lengmoos, dem Schlanderser

Koope rator Johann Pamhackl, Johann Franz von Rutter und dem Mesner von Kortsch. 1371 Die bereits anderweitig verifizierte starke Stel lung des Deutschen Ordens in der Pfarre Schlan- ders um die Wende zum 18. Jahrhundert stellte für die separatistischen Ansprüche der Gemeinde Kortsch in der Tat ein Hindernis dar. 1701 rekapi tulierte der seit 1680 amtierende Benefiziat Kaspar Troger die Abfolge der Modalitäten seiner Einstel lung: Er sei der Gemeinde vom Landkomtur prä sentiert, in Chur approbiert

, von einem bischöfli chen Kommissär investiert und der Gemeinde vorgestellt worden. 1708 merkte der vormalige Pfarrverwalter Nikolaus Schliernzauner als Ergän zung hierzu an, bei der Investitur sei er zusammen mit dem Landkomtur in Kortsch gegenwärtig ge wesen; gemeinsam hätten sie im Anschluß daran einer Mahlzeit beigewohnt. 1372 Sodann beschrieb der Benefiziat seine Pflichten: An Sonn- und Fei ertagen müsse er die Messe für die Gemeinde ap plizieren, an den anderen Tagen stehe er dem Deutschen Orden

Josef Haider OT, Frühmesser zu Lengmoos, dem Schlanderser Ko operator Simon Tröger und dem Balleisekretär Christoph Strauß die Visitation im Beisein von Vertretern der Gemeinde. 1375 Diese Visitation erfolgte auch sonst in einem Klima, das von der Notwendigkeit der präzisen Abklärung der Standpunkte gekennzeichnet war. Gemäß einer Vereinbarung zwischen dem Bistum Chur und dem Deutschen Orden verlangte der Pfarrverwalter die Präsenz des Benefiziaten bei den pfarrlichen Funktionen in Schlanders

, ge währte ihm hierfür jedoch eine Rekognitionszah- lung. Zur Frage der Präsenz des Pfarrverwalters bei der Rechnungslegung in Kortsch liegen zwei einander widersprechende Sachverhaltsdarstellun gen vor: Nikolaus Schliernzauner begründete 1708 die in seiner Amtszeit übliche Abwesenheit damit, daß die Gemeinde es nicht anders zugelassen ha be 1376 , während sich diese 1716 in Erwiderung einer kritischen Anmerkung des Landkomturs vertei digte, sie würde die Anwesenheit des Pfarrverwal ters dulden

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Schlanders und seine Geschichte [1] : Dorfbuch der Marktgemeinde Schlanders : von den Anfängen bis 1815
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Seite 208 von 454
Autor: Kofler, Heinrich [Red.] / red. von Heinrich Kofler. Hrsg. von der Marktgemeinde Schlanders
Ort: Lana
Verlag: Tappeiner
Umfang: 448 S. : Ill., Kt.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Schlanders <Region> ; z.Geschichte Anfänge-1815<br>g.Schlanders <Region> ; s.Heimatkunde
Signatur: III A-29.436/1
Intern-ID: 416313
und daß er sie auch nicht begehrt habe. 1378 Die eben beschriebene Stellung des Benefizia- ten, nämlich Assistenz in der Pfarre und Mitwir kung an wichtigen Veranstaltungen, doch gegen Rekognition als Ausdruck dessen, daß die Pflicht an Selbstverständlichkeit eingebüßt hatte, spiegelt sich in allen wesentlichen Details auch in einer 1719 von der Gemeinde erstellten Amtsinstruktion für einen neu eintretenden Benefiziaten. In dieser Anweisung galt auch wieder die ursprüngliche Ver pflichtung von fünf Wochenmessen als selbstver

, bei der Rechnungs legung in Kortsch anwesend zu sein, nicht als Prie ster des Deutschen Ordens, sondern als Seelsorger von Schlanders. 1381 In den vierziger Jahren ist im Gesprächston zwi schen dem Deutschen Orden und der Gemeinde Kortsch eine deutliche Verschärfung erkennbar, die an der Visitationsfrage greifbar wird. Ange sichts der damals einsetzenden Spannungen des Ordens mit dem Bistum Chur im Jurisdiktionskon flikt war es für die Gemeinde ein leichtes, im bi schöflichen Ordinariat einen Fürsprecher zu fin

- 1378 DOZA, Et 35/2, fol. 78v-io6r: VP 1708; KA Kortsch XII - 11 ddo. 1719 April 15. 1379 BAC, VP 1729. 1380 KA Kortsch XII - n: 1719 April 15. 1381 BAC, VP 1738, fol. 30V. den. 1382 In der Diktion des Deutschen Ordens lautete dies so: Ungeachtet der 1708 gefundenen Lösung habe sich die Gemeinde nunmehr erfre chet , mit Unterstützung des churischen Provikars neuerdings zu opponieren und folglich vom Mes ner die Kirchenschlüssel zu fordern. 1383 Folgerich tig mußte sich der Ordensritter Anton

der Anspruch der Gemeinde Kortsch auf selbständige Verfügung über die hier eingehenden Opfergelder erwähnt. Sodann wird der Benefiziat mit seiner Aussage zitiert, er erhalte den ihm für die Assi stenz in der Pfarre zustehenden Rekognitionszins nicht und erwarte sich daher entweder dessen Rei- chung oder die Entbindung von den entsprechen den Pflichten. Unklarheit herrschte weiters über die Rechtsnatur des Einsatzes des Benefiziaten: Handle es sich um bloße Assistenz oder um selb ständige Zelebration

als Ausdruck ordentlicher Zugehörigkeit zum Pfarrklerus? In letzterem Fall würden sich mehrfach Kollisionen mit den 1432 festgelegten Verbindlichkeiten ergeben; mithin sei es nicht tunlich, daß er auch in der Pfarre zelebrie re. Woran man jedoch auch in Chur - selbst gegen die Interessen der Kortscher - festhielt, war die auf die Totenämter bezügliche Bestimmung des Stiftsbriefes: In diesem Punkt wurde eine Be schwerde der Gemeinde zum Anlaß genommen, die Zusammenarbeit mit dem Pfarrverwalter anzu streben

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1999
Schlanders und seine Geschichte [1] : Dorfbuch der Marktgemeinde Schlanders : von den Anfängen bis 1815
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Seite 211 von 454
Autor: Kofler, Heinrich [Red.] / red. von Heinrich Kofler. Hrsg. von der Marktgemeinde Schlanders
Ort: Lana
Verlag: Tappeiner
Umfang: 448 S. : Ill., Kt.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Schlanders <Region> ; z.Geschichte Anfänge-1815<br>g.Schlanders <Region> ; s.Heimatkunde
Signatur: III A-29.436/1
Intern-ID: 416313
grundsätzlicheren Form diskutiert, denn für den Benefiziaten Johann Baptist Blaas war die durch die Einsetzung des Tabernakels erreichte seelsorg- liche Aufwertung Anlaß gewesen, um eine Auf stockung seiner Jahresbesoldung einzukommen; um dies durchzusetzen drohte er damit, das Höch ste Gut wieder zu entfernen. Unter Hinweis dar auf, daß er sich vorher verbunden habe, die an fallenden Mehrarbeiten gratis zu verrichten, er reichte die Gemeinde schließlich einen Verzicht von ihm, mußte

seinem Nachfolger aber unter dem Druck des churischen Vikars eine Erhöhung seiner Bezüge gewähren. 1410 Benefiziat Blaas konnte von der Gemeinde viel leicht auch deshalb kein Entgegenkommen erwar ten, weil er es sich 1763 in seinem Bestreben, eine neue Orgel zu bekommen, erlaubt hatte, die Pfei fen der bestehenden zu entwenden und ihre Rück gabe trotz wiederholter Aufforderung der Ge meinde beharrlich zu verweigern. Dieser Streit schlug so hohe Wellen, daß auch der bischöfliche Vikar in Mals und schließlich

der Churer General vikar selbst damit behelligt wurde. 1411 In Vezzan schließlich, jener dritten bedeutenden Filiale der Pfarrkirche von Schlanders, setzten ei genständige Initiativen der Gemeinde im Ver gleich zu Göflan und Kortsch erst spät ein. 1432 war der Nikolauskirche die Tagesmesse am Christ tag und eine Messe an jedem dritten Monatssonn tag zugesprochen worden. 1412 Für Ämter am Kirch weihfest und zu Martini erhielt der Pfarrverwalter 1673 eine Entschädigung von 2 fl. Im 18. Jahrhun dert bezog

er von dieser Filiale außerdem für die von ihm gehaltenen Frühmessen an Sonn- und Fei ertagen jährlich 5 fl 20 kr. 1413 Wie in Kortsch und Göflan bestand auch hier - vermutlich ebenfalls seit der Pestzeit - ein Friedhof, der aber erst zu 1595 ausdrücklich erwähnt ist. Ansonsten gravitierte dieses Gotteshaus teilwei se nach Latsch, wie zu 1595 bekannt wird, als in ei- 1410 KA Kortsch XII - 27: Gemeinde Kortsch an Vikariat im Obervinschgau 1765. 1411 KA Kortsch XII - 26 ddo. 1763 Februar 5; 45 ddo. 1763 Mai 8. 1412

und er habe ihn auch nicht begehrt. 1417 1708/09 und wie derum 1740/41 gewährte die Gemeinde Vezzan dem Pfarrverwalter allerdings beachtliche Beiträ ge für den Kauf von Kirchenornaten 1418 , 1721 lei stete sie einen Beitrag zur Versetzung und Repara tur der Orgel in der Pfarrkirche. 1419 1729 erklärte ein Abgeordneter der Nikolauskirche anläßlich ei ner bischöflichen Visitation in Schlanders aus drücklich, er habe keinerlei Beschwerden vorzu bringen. 1420 In den dreißiger Jahren des 18. Jahrhunderts be gann

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Geographie, Reiseführer , Geschichte , Südtiroler Dorfbücher
Jahr:
1999
Schlanders und seine Geschichte [1] : Dorfbuch der Marktgemeinde Schlanders : von den Anfängen bis 1815
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Seite 195 von 454
Autor: Kofler, Heinrich [Red.] / red. von Heinrich Kofler. Hrsg. von der Marktgemeinde Schlanders
Ort: Lana
Verlag: Tappeiner
Umfang: 448 S. : Ill., Kt.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Schlanders <Region> ; z.Geschichte Anfänge-1815<br>g.Schlanders <Region> ; s.Heimatkunde
Signatur: III A-29.436/1
Intern-ID: 416313
begründete die Gemeinde ihr eben beschriebenes Verhalten bei der Grundstein legung, das sie als Protest gegen das Patronatsrecht des Deutschen Ordens verstanden wissen wollte, damit, daß dieser von den ursprünglich verspro chenen 1500 fl erst 700 fl erlegt habe. Die Pfarrkir che sei schließlich von der Gemeinde gebaut wor den, und der dafür erforderliche Aufwand von mindestens 20.000 fl habe dank der Spendenfreu digkeit vieler Wohltäter bestritten werden können. In dieser Situation

habe man als Schirmherrn je doch niemand anderen als den Landesfürsten aner kennen wollen. Daher sollte auf dem Frontbogen auch kein anderes Wappen als das tirolische und das österreichische angebracht werden. Sollte der Deutsche Orden auf dem Patronatsrecht beharren, möge er nicht nur die vom ursprünglichen Verspre chen noch ausständigen 800 fl zahlen, sondern ei nen den 20.000 fl proportionalen Betrag. 1232 Im folgenden Jahr bemühte sich die Gemeinde auf Veranlassung der oberösterreichischen Regie rung um Beilegung

der ursprünglichen Vereinbarung durch die eigen mächtige Entscheidung der Gemeinde für den 1231 KA Kortsch XVI, Nr. 1: 1783 August 25. 1232 KA Kortsch XVI: 1762 Mai 8. 1233 Atz/Schatz (wie Anm. 5), S. 57 f. Neubau. 1234 In seiner Forderung nach Anbringung der Wappen der beiden genannten Schlanderser Komture besaß der Deutsche Orden die Unter stützung der Landeshauptmannschaft an der Etsch: 1766 erreichte ihn deren Empfehlung, unter dieser Voraussetzung und gegen Revers der Ge meinde die 800 fl zu bezahlen. 1235

In unmittelbarer Folge ist eine weitere Verschär fung des Konfliktes erkennbar, die daran zum Aus druck kommt, daß der Orden, offenbar erbittert über die neu erhobene Forderung der Gemeinde nach zusätzlichen 2600 fl, in Erwägung zog, auf die Anbringung des Wappens zu verzichten, weil es angesichts der schon bestehenden ohnehin nicht mehr an würdiger Stelle zu stehen kommen würde. In einem Schreiben an den Hochmeister gab der Landkomtur zu verstehen, daß er sich nach Zah lung der 800 fl mit einem Revers

der Gemeinde zu begnügen bereit sei, in dem diese bestätige, daß die Zahlung ohne Präjudiz des Ordens erfolgt sei. 1236 Bei einer 1767 durchgeführten Visitation wur den die eben referierten Fakten auch den Vertre tern des Bischofs von Chur mitgeteilt, wobei die weltliche Obrigkeit ausführlichere Gelegenheit zur Darstellung ihres Standpunktes erhielt als der Deutsche Orden. 1237 Dementsprechend beklagten sich die Visitatoren im Anschluß an ihre Erkundi gungen bei der Regierung in Innsbruck darüber

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Geographie, Reiseführer , Geschichte , Südtiroler Dorfbücher
Jahr:
1999
Schlanders und seine Geschichte [1] : Dorfbuch der Marktgemeinde Schlanders : von den Anfängen bis 1815
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Seite 209 von 454
Autor: Kofler, Heinrich [Red.] / red. von Heinrich Kofler. Hrsg. von der Marktgemeinde Schlanders
Ort: Lana
Verlag: Tappeiner
Umfang: 448 S. : Ill., Kt.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Schlanders <Region> ; z.Geschichte Anfänge-1815<br>g.Schlanders <Region> ; s.Heimatkunde
Signatur: III A-29.436/1
Intern-ID: 416313
Eine weitere Verschärfung der zwischen dem Deutschen Orden und der Gemeinde Kortsch ge führten Diskussion ergab sich 1756 in Zusammen hang mit grundlegenden baulichen Veränderungen der Kirche St. Johann. Im Rahmen einer eigens einberufenen Versammlung beschloß die Gemein de die Einsetzung eines Tabernakels, wobei ein zelne Personen auf der Stelle verbindliche Zusa gen hinsichtlich ihrer finanziellen Beteiligung machten. Daß selbst Personen, die, wie Knechte und Mägde, nur ganz geringe Beiträge

erklärte. Darin beklagte er sich auch dar über, daß die Gemeinde den Bau unternommen hätte, ohne beim Deutschen Orden darum ange sucht zu haben. Der Vikar möge die Gemeinde Kortsch dazu anhalten, beim Orden um die erfor derliche Bewilligung einzukommen. 1389 Diese Kla ge und die genannten Bedenken wiederholte er in einem weiteren Schreiben, das an den Bischof selbst gerichtet war. Der Oberhirte antwortete, es sei keine Absicht vorhanden, in der Kirche von Kortsch pfarrliche Funktionen vorzunehmen

; bei der Errichtung des Tabernakels handle es sich nur um einen Aspekt eucharistischer Frömmigkeit und es sei darin kein Nachteil für den Deutschen Orden zu erblicken. 1390 Der Vikar erlaubte der Ge meinde für die Errichtung des Sanctissimums so gar eine Sammlung. Wegen deren weiter Entfer nung von der Pfarrkirche und der mittlerweile auf 800 angewachsenen Seelenzahl gab auch Rom seine Zustimmung, nachdem die Gemeinde eine Supplik an den Papst gerichtet hatte. 1391 Angesichts 1387 KA Kortsch, Fase. VII (alt

nur mehr tatenlos Zusehen: Am 5. Sep tember berichtete der Novize Anton Josef Markt, Kooperator zu Schlanders, dem Landkomtur: Die Kirche zu Kortsch sei vollendet; zu Bartholomäi habe sie der Vikar zu Mals geweiht; dabei sei auch das Tabernakel eingesetzt worden. Der Gemeinde sei bei diesem Anlaß das Protestschreiben des Landkomturs überreicht worden, auf welches sie geantwortet habe: Sie beabsichtige die pfarrlichen Rechte keineswegs zu schmälern, weil sie die Kir che von Kortsch als Filiale

wiederholte der Bischof seine be kannten Argumente; er verstehe nicht, warum der Pfarrverwalter einen Tabernakelschlüssel fordere, da in der Sakristei ja einer vorhanden sei. 1394 So ging also aus dieser Auseinandersetzung die Gemeinde Kortsch als eindeutiger Sieger hervor. Als ein hierfür symbolträchtiger Akt kann die am 22. April 1757 erfolgte Privilegierung des Altars des hl. Johann Baptist für den Allerseelentag und seine Oktav und für einen vom Churer Bischof zu bestimmenden Wochentag (Samstag

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Geographie, Reiseführer , Geschichte , Südtiroler Dorfbücher
Jahr:
1999
Schlanders und seine Geschichte [1] : Dorfbuch der Marktgemeinde Schlanders : von den Anfängen bis 1815
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Seite 204 von 454
Autor: Kofler, Heinrich [Red.] / red. von Heinrich Kofler. Hrsg. von der Marktgemeinde Schlanders
Ort: Lana
Verlag: Tappeiner
Umfang: 448 S. : Ill., Kt.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Schlanders <Region> ; z.Geschichte Anfänge-1815<br>g.Schlanders <Region> ; s.Heimatkunde
Signatur: III A-29.436/1
Intern-ID: 416313
aus diesem Grund überlegte sich die Gemeinde eine andere Form der Finanzierung: 1774 einigten sich die Nachbarn darauf, daß jeder von ihnen durch einen Beitrag die Haltung des Geistlichen mitfinanziere. Damals kam Johann Georg Rechenmacher in den Genuß dieser Großzügigkeit. 1351 Doch auch bei diesem handelte es sich nicht um einen gestifteten Geistlichen im strengen Sinn, ein Faktum, das dem vom Geist der Aufklärung getra genen Rechtsdenken des Josefinismus nicht entge hen konnte. Da in Göflan

, einer mittlerweile 350 Seelen starken Gemeinde 1352 , aber dennoch im Laufe der Zeit gewisse Seelsorgerechte allgemeine Anerkennung gefunden hatten, wurde die Kapla nei um die Mitte des Jahres 1786 1353 , in eine Expo situr verwandelt. Patron war wie vorher die Ge- 1344 Kustatscher, Göflan (wie Anm. 66), Nr. 45. 1345 KA Göflan: Vertrag der Gemeinde Göflan mit Josef Rainer 1766 November 11. 1346 BAC, VP 1767, pag. 93. 1347 KA Göflan, KR 1764/65. 1348 KA Göflan: Vertrag der Gemeinde Göflan mit Josef Rainer 1766

Dem Rechtsakt von 1786 waren vierjährige Ver handlungen vorausgegangen, die, abgesehen von ihrem Inhalt an sich, als hervorragender Beleg für die weiterhin gegebenen Einflußmöglichkeiten der politischen Gemeinde auf kirchliche Angelegen heiten gesehen werden können. Als Ende 1782 von der »gemeinschaftlichen Kommission« des Kreises Meran der Vorschlag eingebracht wurde, am Nördersberg eine Lokalkaplanei zu gründen, meldeten sich die Göflaner zusammen mit den Nördersbergern zu Wort und baten

, daß diese nicht am Berg, sondern in Göflan selbst errichtet werde. Diese Variante sei, so argumentierten sie in Anleh nung an die allgemeinen Direktivregeln 1355 , - trotz der geringen Entfernung von Schlanders, der rela tiv guten Verkehrslage und der weit unter 700 lie genden Bevölkerungszahl - deshalb jeder anderen vorzuziehen, weil bereits eine Kirche bestehe und weil die Gemeinde nachweislich schon früher einen eigenen Seelsorger gehabt habe. Daß die Nörders- berger sich dem Begehren der Göflaner anschlos sen

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Kategorie:
Geographie, Reiseführer , Geschichte , Südtiroler Dorfbücher
Jahr:
1999
Schlanders und seine Geschichte [1] : Dorfbuch der Marktgemeinde Schlanders : von den Anfängen bis 1815
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Seite 194 von 454
Autor: Kofler, Heinrich [Red.] / red. von Heinrich Kofler. Hrsg. von der Marktgemeinde Schlanders
Ort: Lana
Verlag: Tappeiner
Umfang: 448 S. : Ill., Kt.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Schlanders <Region> ; z.Geschichte Anfänge-1815<br>g.Schlanders <Region> ; s.Heimatkunde
Signatur: III A-29.436/1
Intern-ID: 416313
das Ewige Licht und die Erhaltung des Ordensrit teraltars allein zu bestreiten. Die Gemeinde war indes nicht nur auf den guten Willen des Ordens angewiesen, denn in manchen Punkten war ihr Standpunkt auch bei den Schieds richtern des Guberniums auf Verständnis gesto ßen. In diesem Sinne hatten sie den Landkomtur zu dem Versprechen veranlaßt, »zur Bezeugung der Achtung vor der Gemeinde« im Fall der Erle digung des Postens des Pfarrverwalters einem ge bürtigen Pfarrkind

, wenn ein solches im Deutschen Orden wäre und die erforderlichen Eigenschaften besäße, den Vorzug zu geben. Dasselbe habe, cete- ris paribus, bei der Bestellung des Mesners zu gel ten, während Orgelaufzieher und Totengräber zu sammen mit der weltlichen Kirchenvorstehung ernannt werden müßten. 1227 Der Schiedsspruch von 1769 ist im Kontext au ßerordentlicher Umstände zu sehen. Um die Mitte des 18. Jahrhunderts hatte sich ein Streit der Pfarr- gemeinde Schlanders mit dem Deutschen Orden ergeben, zu dem der damals in Angriff

aufgenommen werden, wobei es an Vorwürfen des Deutschen Ordens an die Adresse der Gemeinde nicht fehlte, weil in sei nen Reihen die Überzeugung vorherrschte, eine Sanierung des Altbaus hätte den Neubau ersetzen können. 1759 rekapitulierte der Landkomtur in ei ner gegen die Gemeinde gerichteten Beschwerde den Ablauf der Ereignisse. Er bestätigte zunächst den schlechten Bauzustand der Pfarrkirche, der zumal seit dem Einsturz eines Stückes des Chor gewölbes ein drastisches Ausmaß angenommen

er selbst (der Landkomtur) nach Schlanders gefahren, sei aber von der am nächsten Tag stattfindenden Ze remonie demonstrativ ausgeschlossen worden. Da habe er mit dem Schlüssel symbolisch ein Kreuz in den Stein gezeichnet, was zuvor der Generalvikar mit einem Hammer getan habe. Darauf habe sich ein mit Schmähungen des Deutschen Ordens ver- bundner Tumult der Gemeinde erhoben. Richter Johann Anton Steinberger habe in deren Namen und unter heftigem Beifall seinen Protest gegen die Aktion des Landkomturs zum Ausdruck

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Geographie, Reiseführer , Geschichte , Südtiroler Dorfbücher
Jahr:
1999
Schlanders und seine Geschichte [1] : Dorfbuch der Marktgemeinde Schlanders : von den Anfängen bis 1815
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Seite 179 von 454
Autor: Kofler, Heinrich [Red.] / red. von Heinrich Kofler. Hrsg. von der Marktgemeinde Schlanders
Ort: Lana
Verlag: Tappeiner
Umfang: 448 S. : Ill., Kt.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Schlanders <Region> ; z.Geschichte Anfänge-1815<br>g.Schlanders <Region> ; s.Heimatkunde
Signatur: III A-29.436/1
Intern-ID: 416313
Jahren schließlich 3 fl (KA Vezzan, KR 1763/64, 1765/66, 1767/ 68 ). auch Anteile an Stiftsmessen, boten für viele kei nen hinreichenden Anreiz, das Amt gerne zu über nehmen. Zumal in der Krisenzeit des 17. Jahrhun derts konnte kaum mit Freiwilligen gerechnet werden: 1652 gab es in Schlanders überhaupt kei nen Kirchpropst 1081 , 1660 mußte der Ausschuß von Adel und Gemeinde zu Schlanders Georg Fried rich von Stachelburg formell dazu auffordern, das Kirchpropstamt für die Pfarrkirche zu überneh men

. 1082 Erlaubte sich ein Kirchpropst aber unge bührliches Verhalten, hatte er mit dem mahnenden Einschreiten der Gemeinde zu rechnen: Dies er lebte 1761 der Göflaner Kirchpropst Hans Martin, der wegen schlechten Betragens gegen die Nach barschaft und Rausches vorläufig suspendiert und nur gegen das Versprechen der Besserung wieder eingesetzt wurde. 1083 Das zweite wichtige Kirchenamt, für das sich die Gemeinde zuständig fühlte, war das des Mes ners. 1084 Im Raum Schlanders - nicht in der Pfarre

selbst, wo der Deutsche Orden weitgehende Rech te besaß - wurde dieses Amt im Rahmen von Zu sammenkünften »der ganzen Gemeinde« verge ben. Nach einer Dorfordnung von Kortsch aus dem Jahr 1614, die 1766 erneuert wurde, hatte ein Anwärter die Gemeinde darum zu bitten und mußte sich, wenn er erhört wurde, vor dem Dorf meister verantworten. Am Martinstag war ihm Ur laub gegönnt. 1085 In Göflan trat die Gemeinde in der Regel am Martinstag zur Verleihung des Mes nerdienstes zusammen; diese hatte einen ähnli chen

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Kategorie:
Geographie, Reiseführer , Geschichte , Südtiroler Dorfbücher
Jahr:
1999
Schlanders und seine Geschichte [1] : Dorfbuch der Marktgemeinde Schlanders : von den Anfängen bis 1815
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Seite 214 von 454
Autor: Kofler, Heinrich [Red.] / red. von Heinrich Kofler. Hrsg. von der Marktgemeinde Schlanders
Ort: Lana
Verlag: Tappeiner
Umfang: 448 S. : Ill., Kt.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Schlanders <Region> ; z.Geschichte Anfänge-1815<br>g.Schlanders <Region> ; s.Heimatkunde
Signatur: III A-29.436/1
Intern-ID: 416313
4.6 Das Schlanderser Kapuzinerkloster Seit dem Beginn des 17. Jahrhunderts nahm auf die religiöse Entwicklung im Vinschgau neben den für ihre Volksmissionen bekannten Jesuiten in verstärktem Maß der Kapuzinerorden Einfluß. Die prekäre seelsorgliche Lage dieser Zeit, die in Schlanders, wie bereits aufgezeigt, auch schwere Differenzen zwischen Patron und Gemeinde zur Folge hatte, war sowohl für den Bischof von Chur als auch, mit speziellem Bezug auf Schlanders, für den Deutschen Orden Anlaß

nach Schlanders, wo dieser mit solchem Erfolg wirkte, daß seither auch in der Fastenzeit und an höheren Festen Kapuzinerpatres nach Schlanders geschickt werden mußten. 1451 Während der Pestepidemie von 1635/36 leisteten sie hier auch in der ordentlichen Seelsorge wichtige Hilfs dienste. 1452 In Anerkennung dieser Leistung verfaßten Adel und Gemeinde von Schlanders am 10. Juni 1638 eine Bittschrift an das Großkapitel, in der sie ih rem Wunsch nach Errichtung eines Hospizes für drei oder vier Patres Ausdruck

verliehen und die dersberg 15 fl, die Gemeinde Göflan 28 fl 14 kr, zusam men 373 fl 14 kr. Der verbleibende Rest von 233 fl 33 kr wird folgendermaßen verteilt: Schlanders 75 fl, Kortsch 48 fl, Vezzan 19 fl, Sonnenberg 30 fl, Nördersberg 24 fl, Allitz 17 fl, Göflan 20 fl 33 kr; KA Kortsch XVI (Fasz. VIII a aus dem GA), 1800 August 31. 1449 Mayer (wie Anm. 137), Bd. 2, S. 398. 1450 Sinnacher, Franz Anton: Die Einführung der Kapuzi ner in Nord-Tyrol: bey Gelegenheit der zweyten Sekular- Feyer

dieses Hospizes stand zunächst eine ablehnende Haltung des Churer Bi schofs Johann Flugi von Aspermont entgegen, der der Gemeinde durch seinen Vikar mitteilen ließ, er werde niemals seine Zustimmung erteilen. Die Förderung des Oberhirten galt nämlich den Fran ziskanern, denen er auf einen Antrag von 1632 hin am 27. Juni 1638 den Konsens zur Errichtung eines Klosters in Schlanders erteilt hatte, obwohl die Be völkerung zum größeren Teil ablehnend eingestellt war. Ob der Bischof für seinen Standpunkt

auch andere Gründe hatte, wurde vorläufig nicht be kannt. Eine am 24. Juli 1638 von Adel und Gemeinde dem Ordinarius vorgelegte Bitte um Einführung der Kapuziner blieb unberücksichtigt. Erst als er auch von anderer Seite gemahnt wurde, versprach er seine Zustimmung, doch nur unter der für die Kapuziner unannehmbaren Bedingung, daß man ihm das Visitationsrecht zugestehe. Daher bemüh ten sich Adel und Gemeindeausschuß in einem am 27. Mai 1639 an Erzherzogin Claudia gerichte ten Memorial

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Geographie, Reiseführer , Geschichte , Südtiroler Dorfbücher
Jahr:
1999
Schlanders und seine Geschichte [1] : Dorfbuch der Marktgemeinde Schlanders : von den Anfängen bis 1815
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Seite 206 von 454
Autor: Kofler, Heinrich [Red.] / red. von Heinrich Kofler. Hrsg. von der Marktgemeinde Schlanders
Ort: Lana
Verlag: Tappeiner
Umfang: 448 S. : Ill., Kt.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Schlanders <Region> ; z.Geschichte Anfänge-1815<br>g.Schlanders <Region> ; s.Heimatkunde
Signatur: III A-29.436/1
Intern-ID: 416313
Die 1432 für Kortsch gefundene Regelung er wies sich zunächst als weniger problematisch - na heliegenderweise, weil zumindest das personelle Problem nicht bestand, das für die Gemeinde zu einem Stein des Anstoßes werden hätte können. Noch 1595, als sich in Göflan die Probleme schon längst klar abgezeichnet hatten, waren bischöfliche Visitatoren zu keiner anderen Feststellung gekom men, als daß hier ein eigener Geistlicher residiere, der dem Pfarrverwalter an hohen Festtagen Assi stenz leiste

, und die Dringlichkeit, die dabei gege ben war, hatte dazu geführt, die Maßnahme vor al lem im Kontext hygienischer Überlegungen zu sehen, während die kirchenrechtlichen Aspekte als zweitrangig behandelt und folglich unzurei chend geregelt worden waren. Für die Gemeinde Kortsch bedeutete die Tatsache, nunmehr mit ei nem Recht ausgestattet zu sein, das eine wesentli che Komponente des Pfarrzwanges darstellt, fak tisch aber dennoch eine Aufwertung gegenüber Schlanders. In der Pfarre selbst wurde diese Ent wicklung

war, und zwar aus drücklich betonend, daß seine Entscheidung über den besagten Einzelfall hinaus auch für die Zu kunft gelte. Für die Gemeinde bedeutete die Anre gung, sie möge ihre Bestattungsfreiheiten und an dere Exemptionen zwecks Vermeidung weiterer Streitigkeiten mit Schlanders ausfindig machen 1365 , sicherlich eine nachhaltige Aufwertung ihrer Posi tion innerhalb des Pfarrverbandes. Das Begräbnis recht der Bauern in Kortsch wurde auch 1729 bei einer bischöflichen Visitation bestätigt. 1366 Im weiteren Verlauf

sich als deren Gegenstand die Forderung des Deutschen Ordens nach unbeschränktem Visi tationsrecht, ein Anspruch, den die Gemeinde Kortsch mit Entschiedenheit zurückwies. Dement sprechend verweigerte sie 1685 dem Landkomtur die Aushändigung des Sakristeischlüssels, weil dies eine Kompetenz des Ordinarius sei. 1368 Bischof Ulrich hielt sich indes streng an die Be stimmungen des Kirchenrechtes: In einer Ende des Jahres dem Kirchpropst zu Kortsch übermittel ten Klarstellung präzisierte er, der Landkomtur dürfe

nur die Ornamente in der Sakristei visitie ren, doch vorbehaltlich der bischöflichen Rechte; was den Geistlichen oder dessen Einkommen be treffe, habe er kein Recht, weil Kortsch ein von der Gemeinde gestiftetetes und nicht ein dem Deut schen Orden inkorporiertes Benefizium sei. 1369 1365 KA Kortsch XII - 4: 1627 Jänner 15. 1366 BAC, VP 1729. 1367 DOZA, Et 33/1: VP 1685 August 25, Schlanders. 1368 Kofler, Cortsch (wie Anm. 108), pag. 76 f. 1369 KA Kortsch XII - 6: 1685 Dezember 28. 203 Die Pfarre Schlanders

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1999
Schlanders und seine Geschichte [1] : Dorfbuch der Marktgemeinde Schlanders : von den Anfängen bis 1815
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Seite 363 von 454
Autor: Kofler, Heinrich [Red.] / red. von Heinrich Kofler. Hrsg. von der Marktgemeinde Schlanders
Ort: Lana
Verlag: Tappeiner
Umfang: 448 S. : Ill., Kt.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Schlanders <Region> ; z.Geschichte Anfänge-1815<br>g.Schlanders <Region> ; s.Heimatkunde
Signatur: III A-29.436/1
Intern-ID: 416313
aufeinander: So schuf angeblich ein Richter die alternierende, road -mäßige Besetzung des Vorsteheramtes auf dem Nörderberg mit dem Argument oder besser der Metapher ab, daß es nicht zulässig sei, daß das Amt in der Gemeinde wie der Gemeindestier her umgehe. 562 Jedenfalls fanden Archivare und Historiker um 1900 auch in den beiden Berggemeinden eine ziem lich reichhaltige archivalische Überlieferung an Urkunden, Ordnungen, Kundschaften, Rechnun gen und Steuerbüchern aus der Vormoderne vor. Sie widerlegt

AB II S. 58 f., 68: Staffler, Hofnamen Schlanders (wie Anm. 20), S. 79, 94-96. kerungsstarken 18. Jahrhundert jedoch nur mehr eine symbolische Bedeutung und spiegelte inso fern das Dilemma sozialer Absicherung gerade in der beginnenden Industrialisierungsphase wider. Die Bevölkerungsstatistik von 1774 nennt für das Gericht Schlanders zwei männliche und drei weib liche Spitalsinsassen. 564 Allerdings führte die Gemeinde das Spital an scheinend in guter Verwaltung und mit eigenem Kaplan fort, der von der Gemeinde gewählt

religiöse Initiati ven von Laien und der Gemeinde ein. Wie in Bo zen, Obermais, Meran, Latsch oder Mals ließen auch in Schlanders um 1700 mehrere Bürger ihre Häuser mit Marienreliefs des Latscher Künstlers Gregor Schwenzengast schmücken. 567 Wir konnten Laieninitiativen schon in den 1630er Jahren beobachten, als die Gemeinde sich 564 Vgl. die Tabelle bei Köfler, Land (wie Anm. 265), S. 634 f. 565 Staffler. Hofnamen Schlanders (wie Anm. 20), S. 138/ Nr. 79 und 84. 566 Urkunde Nr. 65, Spitalsarchiv

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1999
Schlanders und seine Geschichte [1] : Dorfbuch der Marktgemeinde Schlanders : von den Anfängen bis 1815
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Seite 48 von 454
Autor: Kofler, Heinrich [Red.] / red. von Heinrich Kofler. Hrsg. von der Marktgemeinde Schlanders
Ort: Lana
Verlag: Tappeiner
Umfang: 448 S. : Ill., Kt.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Schlanders <Region> ; z.Geschichte Anfänge-1815<br>g.Schlanders <Region> ; s.Heimatkunde
Signatur: III A-29.436/1
Intern-ID: 416313
mit Stadl und Stallung, die dem Spitalkaplan und dem Spitalbaumann als Woh nung diente. Zum Spital gehörte bald eine eigene Kapelle, die an die Spitalsbehausung angebaut worden war. 1497 wollte die Gemeinde die Spital kapelle neu und größer errichten, ein Vorhaben, das 1499 von den Kriegszügen und Verwüstungen der Engadiner während des Schwaben- oder Schweizerkriegs auf etliche Jahre unterbrochen wurde. Auch ein Friedhof sollte angelegt werden, der aber aus unerfindlichen Gründen nicht zustan de kam

, von denen die Obere Badstube 1522 ge nannt wird 119 , die Untere Badstube bei der Urtl- 114 Kofler (wie Anm. 20), S. 60. 115 Kofler (wie Anm. 20), S. 61. 116 Schwitzer, Urbare (wie Anm. 11), S. 273 (= Urbar Pe ters von Liebenberg von 1416). 117 Erwähnt erstmals unter diesem Namen 1570/71 im Ur bar des Hl.-Geist-Spitals zu Schlanders (im Südtiroler Landesarchiv Bozen, Dep. Gemeinde A Schlanders, Akten Fasz. III). 118 So der Brunnen beim Maier bei der Kirch’ erwähnt 1469 und der Brunnen am Platz

, von dem die Gemeinde der Kommende Schlanders 1578/79 zwei Pfund zinste (Fürst Thurn und Taxis Zentralarchiv Regensburg, Bestand Kellereiamt - Rentamt Meran, Akten n. 9 (Urbar der Deutschordenskommende Schlanders von 1469) und n. 22 (Gültbuch der Deutschordens-Kommende Schlan ders von 1578/79, f. 19V). 119 Losbrief des Wolfgang Harm zu Eyrs um 3 fl Grundzins aus dem oberen Badhaus zu Schlanders zugunsten des Lorentz Haym, Bader zu Schlanders, datiert 1522 April Mühle ist 1611 infolge einer Übermurung abge gangen

122 . Vielleicht besaß der »Platz« in der Dorfmitte, wo später das Haus der Gemeinde und die Gemeine Metzbank standen, schon eine solche Funktion als Sammelort der bäu erlichen Gemeinde. Was die Größe und das Aus sehen der Siedlung angeht, so erfährt man darüber nichts Genaues. 1427 bestanden aber hier 85 tiroli- sche Feuerstätten 123 , zu denen noch die anderer Grundherren gerechnet werden müssen. Im Schicksalsjahr 1499 dürften es aber doch um die 100 Feuerstätten gewesen sein, die von den Bünd

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Bücher
Kategorie:
Geographie, Reiseführer , Geschichte , Südtiroler Dorfbücher
Jahr:
1999
Schlanders und seine Geschichte [1] : Dorfbuch der Marktgemeinde Schlanders : von den Anfängen bis 1815
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Seite 229 von 454
Autor: Kofler, Heinrich [Red.] / red. von Heinrich Kofler. Hrsg. von der Marktgemeinde Schlanders
Ort: Lana
Verlag: Tappeiner
Umfang: 448 S. : Ill., Kt.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Schlanders <Region> ; z.Geschichte Anfänge-1815<br>g.Schlanders <Region> ; s.Heimatkunde
Signatur: III A-29.436/1
Intern-ID: 416313
Stützung der von der Gemeinde betriebenen Neu gründung. 1607 Auch andere dem Adel und der lo kalen Honoratiorenschicht angehörende Familien erwiesen sich als deren besondere Wohltäter. Bis zum Jahr 1672 begegnen unter den Stiftern aus die sem Kreis folgende Namen: Trapp, Hendl, Per- wanger, Harm, Tschin, Valten, Yrschner, Mastau- ner und Waldner. 1608 Der maßgeblichen Beteiligung des Pfarrverwal- ters am Gründungsakt entsprach auch später das Verhältnis des Spitals zur Pfarre Schlanders. Seit

. 384r-387v. 1611 SpA II/2, Nr. 30 (Spitalrechnung 1699/1700). 1612 SpA III/1.3, Heft 13/13 ddo. 1754 Juni 15. 1613 SpA III/1.3, Heft 13/17 ddo. 1755 Oktober 28; Heft 14/8 ddo. 1767 November 6. 1614 SpA III/1.3, Heft 17/17 ddo. 1783 h 1615 SpA III/1.3, Heft 1 ddo. 1649 April 23. 1616 SpA II/5, Nr. 61: Spitalrechnung 1771/72; III/2.1.3, Nr. 4. Gemeinde Göflan unterstehenden Wald Tafratz das zur Erhaltung des Gebäudes erforderliche Bau- und Brennholz zu schlagen 1617 , ein Privileg

, das auch von den späteren Landesfürsten regelmä ßig bestätigt wurde. 1618 Nach der Umwidmung des Hauses in ein Spital entstand in dieser Angelegen heit ein langwieriger Rechtsstreit der Spitalverwal tung bzw. der Gemeinde Schlanders mit der Ge meinde Göflan, denn die letztere argumentierte, gemäß dem Lehenrecht sei das Holzschlagprivileg von 1321 nur auf Leibeserben übertragbar, nicht aber auf andere Rechtsnachfolger. Um diesem Rechtsstandpunkt gewachsen zu sein, bemühte sich die Gemeinde Schlanders, der an der Einrich

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Kategorie:
Geographie, Reiseführer , Geschichte , Südtiroler Dorfbücher
Jahr:
1999
Schlanders und seine Geschichte [1] : Dorfbuch der Marktgemeinde Schlanders : von den Anfängen bis 1815
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Seite 196 von 454
Autor: Kofler, Heinrich [Red.] / red. von Heinrich Kofler. Hrsg. von der Marktgemeinde Schlanders
Ort: Lana
Verlag: Tappeiner
Umfang: 448 S. : Ill., Kt.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Schlanders <Region> ; z.Geschichte Anfänge-1815<br>g.Schlanders <Region> ; s.Heimatkunde
Signatur: III A-29.436/1
Intern-ID: 416313
auszusprechen. Hier seien noch dessen auf die Kirchenbaufrage bezüglichen Aspekte nachge tragen: Das Recht des Deutschen Ordens, am Frontbogen der neuen Pfarrkirche, wo sich das kai serlich österreichische und das tirolische Wappen bereits befänden, zur Betonung des Patronatsrech tes auch das eigene Wappen anzubringen, wurde bekräftigt; die gänzliche Niederreißung der Kirche und deren völlige Neuerrichtung durch die weltli che Gemeinde- und Kirchenvorstehung wurde als in höchstem Maße ahndenswert bezeichnet

, doch erfordere es die Billigkeit, daß der Deutsche Orden nebst schon gewährten 1500 fl weitere 1600 fl zu den Baukosten beitrage, weil ihm die neuerbaute Kirche ja ungeschmälert erhalten bleiben müsse. Bei künftigen Bauarbeiten sollten die Kosten von Kirche, Orden und Pfarrgemeinde gemeinsam ge tragen werden. 1242 Aus den folgenden Jahren liegen nur noch weni ge Nachrichten vor, die für die Bestimmung des Verhältnisses der Gemeinde Schlanders zum Deutschen Orden relevant wären. Bei einer bi schöflichen

Visitation von 1779 bekundeten Ver treter der Gemeinde ausdrücklich ihre Zufrieden heit mit dem Pfarrverwalter und mit dem Großteil der übrigen Geistlichkeit. Andererseits zog der in Schlanders bestehende Junggesellenbund als Zele branten für sein am Schutzengelfest abzuhaltendes Amt einen jeweils zu benennenden, mit dem Pfarr verwalter nicht identischen Geistlichen vor. 1243 1239 KA Kortsch XVI: Landkomtur Ulm an Oberösterrei chische Regierung 1767 Dezember 15, Weggenstein. 1240 KA Kortsch XVI

des Landsturms in die sem Jahr ließ der im Tiroler Freiheitskampf sehr engagierte Martin Teimer das hier gespeicherte Getreide in Beschlag nehmen und den Verwalter Helff in Arrest stecken. 1245 Zumal im 17. Jahrhundert begegnet in den Quellen neben der Gemeinde sehr häufig auch der Adel als Verhandlungspartner der geistlichen Gewalt. In Schlanders und seiner Umgebung leb ten ja bekanntlich mehrere diesem Stand angehö rende Familien, und selbstverständlich waren auch sie Objekte

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