13 Ergebnisse
Sortieren nach:
Relevanz
Relevanz
Erscheinungsjahr aufsteigend
Erscheinungsjahr absteigend
Titel A - Z
Titel Z - A
Bücher
Jahr:
1888
Schildereien aus Tirol ; 2)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/155101/155101_78_object_4894309.png
Seite 78 von 391
Umfang: VIII, 378 S.
Sprache: Deutsch
Signatur: II A-3.924/2 ; I 62.775/2
Intern-ID: 155101
Gemeinden in Walschtirol angenommen habe. Und wieder kam er auf die Schule Zurück, um welche die àsarner beneidet würden. „Ja/ setzte er bei, „die àbrauner und die von Pedemonte, auch die von Ca sotto werden um deutsche Schulen bitten, aber wir àsarner waren doch die Ersten.' Mit sichtlichem Stolze sprach er das Letzte. Man sieht daraus, daß das Beispiel andere Gemeinden fortreißt, daß diese Deutschen sich ermannen, die deutsche Sprache in die Schule einzuführen, und wir hoffen

, daß die Regierung auch diesen patriotischen Wünschen der anderen Ort schaften hilfreich entgegenkommen werde. Wie die Leute auf diesem kargen Boden ein scharfes Auge fürs Prak tische haben, so auch in Beziehung der deutschen Sprache. „Wenn Einer Deutsch kann, bringt er sich viel leichter in der Fremde fort,' sagte Nicolnssi und setzte bei: „Wir brauchen nur auf die Soldaten zu sehen. Kommt Einer aus diesen deutschen Gemeinden zum Militär, so wird er bald Unterjäger, weil er Deutsch versteht

— aber Einer aus Folgareit bleibt immer Gemeiner, und deßhalb reut es die Folgareier nun, daß sie die deutsche Sprache aufgegeben haben. ' Ein anderer Lu- sarner antwortete in Betreff der deutschen Schule mit dem italienischen Spruche : rwu wWKà nàte', und erklärte ihn damit, eine Sprache verzehrt nichts, bringt aber großen Nutzen. Die schöne Stunde, die ich im düstern Gemache des Bürgermeisters von Lusarn verlebte, wird mir unvergeßlich sein, denn nie habe ich m so schlichter, aber begeisterter Weise von deutscher

1
Bücher
Jahr:
1888
Schildereien aus Tirol ; 2)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/155101/155101_163_object_4894394.png
Seite 163 von 391
Umfang: VIII, 378 S.
Sprache: Deutsch
Signatur: II A-3.924/2 ; I 62.775/2
Intern-ID: 155101
Wir wünschen, daß dem Italiener seine Nationalität und dessen Sprache, Sitte und Rechte ungeschmälert bleiben. Wir fordern aber das gleiche Recht für uns! Welch ein Lärm würde sich vom Cap Passaro bis Bormio erheben, wenn man einer italienischen Gemeinde eine nur deutsche Schule geben wollte! Und wenn man hier ganz deutschen Dörfern'endlich deutsche Schulen gewährt, erhebt sich ein Geheule über Germanisiren, als ob hungerige Wölfe zu Tausenden über ein Schneefeld jagten

, und jeder, der für das deutsche Recht einsteht, gilt als großer Germanisator. Seit Jahren machte man Propaganda für die wälsche Sache, schwärzte walsche Schulen und Prediger in deutsche Gemeinden ein, und wenn einer deutschen Ortschaft endlich Rech nung getragen wird, dann dies Zeter und Mordio, als ob eine Sündfluth über's ganze heilige Trentino Herein zubrechen drohte. Bei St. Leonhart, dem großen Roßpatron, ist ein solches Vorgehen halbwegs billig? Wir überlassen die Antwort darauf jedem unparteiischen Beurtheiler

. — Es ist eine zwar traurige, aber un leugbare Thatsache, daß das deutsche Element nirgends mehr Schädigung erfahren hat, als im Reiche der römisch-deutschen Kaiser selbst. Man könnte über dies unerquickliche Thema ein langes Lied pfeifen! Doch genug hievon! Wir bogen rechts ein in dunkeln Wald und stiegen allmählich wieder durch die Wildniß. Nur WM und Fels und Moos, soweit das Auge sah. Hier und dort erblickte man einen Streifen blauen Himmels durch

2