, in dem sonst Gren zen meist nur mehr eine geringe Rolle spielen, nichts einzuwenden. Jeder Staat hat das Recht, seine Grenzen zu schützen. Wir haben aber etwas dagegen, wenn man bestimmte Südtiroler, die aus meist unerklärlichen Gründen den „Vorzug" genießen, auf der sogenannten „Schwarzen Liste" zu stehen, als Staatsbürger zwei ter Klasse behandelt. Siidtiroler Alltag. Keine Zeitung kümmert sich darum. Warum auch? Während des Wartens fal len mir die Worte ein, die so oft — auch in Rom, Trient und Bo zen
, die sich gern als Makler der europäischen Po litik betätigt, kann nicht weiter verwundern. In Südtirol hat man mit der „Neuen Zürcher Zeitung" ja schon gewisse (bittere) Erfah rungen sammeln können. So vor allem, daß in der Redaktion die ses „Weltblattes", das sonst so objektiv sein will, anscheinend der gute Wille fehlt, über Süd tirol und die Anliegen seiner Be völkerung wenigstens einiger maßen unabhängig und objektiv zu berichten. In einer angesehe nen Schweizer Tageszeitung, die von Natur
aus Verständnis für die Probleme einer Minderheit haben müßte, dominiert seit je her der italienische Standpunkt. Die Quellen für ihre seit einigen Jahren, an der Größen ordnung des Problems gemes sen, ziemlich ausführliche Be richterstattung über Südtirol bezieht die „Neue Zürcher Zeitung überwiegend vom „Al to Adige“. Wie sehr aber der „Alto Adige“ für die berech tigten Südtiroler Forderun gen und Interessen Verständnis aufbringt, hat er durch seine deutschfeindlichen Haßtiraden - schon des öfteren bewiesen
! Da bei wäre es für die „NZZ“ bei ei nem Mindestmaß von gutem Wil len wirklich weder ein finanziel les noch redaktionelles Problem, wenigstens einmal im Jahre an Ort und Stelle über Südtirol zu berichten, zumal ja die Schweiz und unser Land zwischen Etsch und Eisack nicht auf verschiede nen Kontinenten liegen! Statt dessen begnügt man sich in Zürich mit dem Nachplappern von Phrasen und böswilligem Klatsch. Zu einer objektiven Be richterstattung einer Zeitung, die etwas auf sich hält, gehört je endlich
die von der Nationalistcn- presse immer wieder vertretende Behauptung, daß die SVP eine „Einheitspartei" sei, die keine Abweichungen dulde, andere Mei nungen nicht akzeptiere usw. Trotz aller kleinen und größe ren Reibereien innerhalb der SVP, die in einer Sammelpartei mit all ihren Belastungen und noch dazu in einem kleinen Lan de wie Südtirol unweigerlich auf- treten müssen, gibt es im Sachli chen jedoch nur wenig Differen zen. Wie auch der Korrespondent der „Süddeutschen Zeitung“ in Wien, Manfred von Conta, erst