wird. Erstes Beispiel In Italien besteht die Gesellschaft „Dante Alighieri". Zur Zeit des Faschis mus war sie ein wichtiges Instrument der Entnationalisierung in Südtirol. Der Faschismus ist seit einigen Dut zend Jahren tot — die „Dante Alighie ri" lebt weiter und wird weiterhin mit ölTcntlichen Mitteln fürsorglich be dacht. Man tue gut daran, sagt man, habe sic doch eine neue, dem europäi schen Geist gemäße Aufgabe zu erfül len: Trägerin der italienischen Kultur mission im Ausland und kulturelle Brücke

zu den im Ausland lebenden Italienern. So weit so gut. Die „Dante Alighieri" ist aber auch in Bozen, das italienisches Staatsgebiet ist, weil cs südlich der „heiligen" Bren nergrenze liegt, recht rege. Sie kann es sein, weil die von ihr in Südtirol vertretene angeblich „europäisch" aus gerichtete Zielsetzung bei dem in Bo zen residierenden Vizeregierungskom missär und folglich auch in Rom volle Unterstützung genießt. Nicht zuletzt in klingender Münze natürlich. Warum aber ausgerechnet in Bozen? Ausgerechnet

im Zusammenhang mit der Siidti- rolfrage überhaupt nichts mehr übrig. Dante Alighieri „sanktioniert" werden soll. Natürlich zu einem recht annehm baren Preis und zu recht günstigen Zahlungskonditionen für den Käufer, der Gesellschaft „Dante Alighieri" heißt. Diese Gesellschaft will nämlich, im Expansionsdrang, von der Eisack straße Nr. 3, wo sie bisher ihre Amts räume hat, auf diesem Grunde ein Ge bäude errichten als Heimstätte für ih re patriotischen Bestrebungen. Um die Finanzierung braucht den Bozner Her

ren der Dante Alighieri, an deren Spit ze ein alter Bekannter, Prof. Dccio iVIo- lignoni, steht, erfahrungsgemäß ja nicht bange zu sein. Weiß man sich doch der Hilfe des Vizcrcgicrungskom- missärs und folglich Roms sicher. Die se Tatsache findet ihre Bestätigung auch darin, daß dieser Gesetzesentwurf nicht von irgendeinem Abgeordneten eingebracht wurde, wohl aber handelt es sich um eine Regierungsvorlage. Und wenn es geklappt hätte, dann wäre die Allare schon perfekt: Am 1. Juli sollte nämlich

. 14. April: Bei der 9. und letzten Ver anstaltung des Konzcrtvercins Bozen in dieser Saison spielte das amerikani sche IOVA-Quartett, das derzeit als ei nes der besten Kammermusik-Ensem bles gilt. 17. April: Es liegt eine staatliche Gc- setzesvorlage vor, gemäß der der Staat der Dante-Alighieri-Gcsellschaft in Bo zen im Wege der privaten Verhandlun gen 2900 Quadratmeter Grund verkau fen soll. Die Gemeinde Bozen, die die sen Grund ebenfalls dringend brauchen würde, wurde von diesem Vorhaben

nicht in Kenntnis gesetzt. In dem Ge setzesentwurf wird die Dante-Alighieri- Gesellschaft als „Trägerin der Italiani- sierung“ bezeichnet. In der Beantwor tung einer diesbezüglichen Anfrage im Bozner Gemeinderat mißbilligte sogar der italienische Bürgermeister von Bo zen die Übergehung der örtlichen Be hörden. Wirtschaftliche und soziale Fragen 28. März: Beim 6. Internationalen Weinwettbewerb im Herbst des ver gangenen Jahres in Budapest konnte Südtirol, das mit 45 Weinen vertreten war, vier Goldmedaillen

„verdeutscht“? Das sind die Forderungen einer privaten Vereinigung, die man in etwa mit der italienischen „Dante Alighieri" vergleichen könnte, nach einer 500jährigen österrei chischen Herrschaft über das , Trentino als Ausdruck des gro ßen „Radikalismus" unmittelbar vor dem Zusammenbruch der Mo narchie. Viele diese Forderungen sind uns heule in Südtirol Selbst- „Unrecht bleibt Unrecht“ „Wenn auch die Mächtigen der Welt gegen das Recht und gegen den einmütigen Willen des Tiro ler Volkes die staatlichen

vor, Eingaben bei den Südtirolei autonomen Behörden von heute würden zurückgewiesen werden, weil sie nur in italienischer und nicht in deutscher Sprache verfaßt sind." Daß Toscano gera de diese Punkte an führte, war ge wiß nicht sehr überlegt. Insge samt stellt Toscano hiemit der österreichischen Herrschaft über das Trentino ein großartiges Zeug nis aus. Man stelle sich vor, die „Dante Alighieri" würde nach 500- jähriger italienischer Herrschaft über Südtirol ähnliche Forderun gen stellen wie im Jahr 1918

Ab fahrtspiste ist nicht zulässig." Bezeichnende Geisteshaltung Am 24. Jänner fand in Bozen der Provinzkongreß des italieni schen Frontkämpfer- und Heim kehrerverbandes statt. Wohl nicht zufällig tagte der Kongreß am Sitz der „Dante-Alighieri-Gesell- schaft“, jener chauvinistischen Vereinigung, die vom großen Dan te Alighieri zwar den Namen, je doch nicht eine Spur seines Gei stes hat. Im „Volksbote", Organ der Südtiroler Volkspartei, hat Dok tor Friedl Volgger in treffender Weise den nationalistischen

dieses nicht die für notwendig gehaltenen Forderungen der Südtiroler 1921 Schaffung des „Kommissariates für die Sprache und Kultur des Oberetsch" zum Zwecke der Ita- lianisicrung (Tolomei) Bis heute „Grenzzonenfonds" und Italianisierungs- tätigkeit vor allem über die Dante-Alighieri-Gesell- schaft und andere Verbände, die großzügig mit Geld gestützt werden 1923 Schaffung der Einheitsprovinz Südtirol-Trentino mit Hauptstadt Trier.:, damit die Provinz eine ita lienische Mehrheit hat Auch weiterhin Aufrechterhaltung der Region

nen „Dante Alighieri-Gesellschaft ", er bekleidet weiters den Posten eines Vi zepräsidenten des ominösen „Landes verbandes der Frontkämpfer und Heimkehrer“. Beide Verbände sind jederzeit mit ten denziösen nationalistischen Phrasen zur Hand, beide zeichnen für die Italianisie- rungsbestrebungen in Südtirol, von der nur unverbesserliche Optimisten behaup ten können, daß sie praktisch zum Erlie gen gekommen seien, mitverantwortlich. Und der sogenannte „Frontkämpfer- und Heimkehrerverband

despräsident der Gesellschaft Dante Alighieri. Die Zielsetzung dieser Gesell schaft, soweit es Südtirol betrifft, hat sich nämlich trotz unrühmlichen Endes des Faschismus nicht geändert: im Mo- tivenbericht zu einer erst im Vorjahr cingebrachten Regierungsvorlage, de ren Genehmigung in letzter Stunde verhindert werden konnte, lesen wir: „Die Gesellschaft (die .Dante Ali ghieri’, d. R.) beabsichtigt, einen Teil des Areales für die Errichtung des neu en Sitzes zu verwenden zwecks Ver wirklichung

Geisteswelt vorgcstellt. Die Sen dung „Dante Alighieri: die Göttli che Komödie" lief beispielweise vom Oktober 1962 bis zum Juni 1965. Darstellungen von Persön lichkeiten des deutschen Kultur raumes werden nie so eindring lich geboten. Sie werden, wenn schon, meistens in Einzelvorträ gen behandelt. Ein ganz besonderes Kapitel stellen gewisse Unterhaltungs und Volksmusik-Sendungen dar. Auf diesem Gebiet kann man sich des Eindrucks nicht erwehren, daß die RAI geradezu darauf aus ist, diese Sendungen