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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 2 von 18
Datum: 15.04.1922
Umfang: 18
, von denen die eine die Landtrans portfragen und die anderen die Seetransportftagen studiert. In der ersten sind außer den einladenden Staaten, Rußland und Deutschland, ferners Oesterreich. Estland. Polen, Tschechien und Südslawien vertreten. In die zweite werden von den kleinen Staaten Griechenland, Holland. Lettland und Norwegen gewählt. Landwirtschaftlicher Ausschuß. '*■ Genua, 15. April. Gestern hat sich auch die landwirt schaftliche Kommission konstituiert. , Die Abrüstungsfrage. Paris, 15. April

Poincärös wird für Dienstag erwartet. Es heißt, daß er durch einen Gegenstoß die bisherigen gegen Frankreich gerichteten Isolierungsversuche ausgleichen wolle. l! Russische Gegenvorschläge zu den Anerkennungs- « bedingungen. !i Genua, 15. April. Gestern haben die russischen Delegier- -i ten wirtschaftliche und staatsrechtliche Vorschläge zum Londoner | Sachverständigenbericht vorgelegt. Rußland will die Anerken nung der Dorkriegsschulden an Bedingungen knüpfen. Presse- Vertretern erklärten die Russen

, daß sie leinen Vertrag unter- ; zeichnen werden, der Deutschland und Rußland der Ausplünde- j rung Wcrliefere. ) Überreichung der Antwort der Reparations- kommifsion in Berlin. i! ffi erli tb,- 14. April. Die Reparationskommission hat gestern i !z ihre lEntgegmmg auf die deutsche Antwortnote der deutschen Regierung überreichen lassen. Sie hält die. Forderung nach Erhöhung der Steuern auf recht und erklärt, die Haftung Deutschlands «komme einer Weige rung gleich, sich die notwendigen ausländischen Devisen

der jedem Dersöhnungsgedanken unzugänglichsten Nationen. Doch Politik kennt keine Ideal«, kein« Friäifertlg- keit, keinen versöhnlichen, opferwilligen Geist. Nur das Gebot des eigenen Vorteiles. Die in Der Osterwoche «röffnete Döl- kerberatung rvird der Menschheit keine Erlösung schaffen. Es K sich bloß, welche Nation, welche Dolksgemernschaft zum ■3 yschoriot an der Menschheit werden wird: Frankreich oder Rußland-? — Haltlos sind die Verhältnisse des alten Europa geworden. Die Schmachgebilde von Versailles, St. Germain

eine Auseinandersetzung, die nur Durch Lloyd Georges -bewährte Geschicklichkeit und De Factas entscheidendes Eingreifen ohne sofortigen offenen Bruch erledigt' werden konnte. Was wollen Die Russen? Sie drängen das Abrüftungsnwment in den DorDergrunv. Meinen sie es ehrlich damit? Zwef Erwägungen sprechen Dagegen. Rußland kann gar nicht «ab-rüsten, solange nicht eine Gewähr Dafür.geboten wird, daß Die «Regulierung seiner Grenzen den Nachbarstaaten gegenüber «in einer, seinen Forderungen genehmen Weise vor- genonrmen

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 26.07.1921
Umfang: 8
mit allen Mitteln wieder her- zustellon. Wir setzen in die Objektivität und den guten Willen der Regierung volles Vertrauen. Sie wird — das hoffen wir zuversichtlich — Italien die Schande ersparen, daß die Vertreter des Südtiroler Volkes, dem man in feierlichster Form Schutz und Förderung seiner Interessen zugesagt hat, mit roher Gewalt an der Ausübung ihrer Pflicht gehindert werden. Die Hungerkatastrophe in Rußland. Von unserem —rit—- Berichterstatter. Die Ballade vom russischen Sozialistenstaat droht lm Hun

ger zu ersterben: er ist stärker als die Antibolschewiken-Parteien in Rußland, mächtiger als die gegenrevolutionären Generäle von Kornilow und Kaledin bis zu Semenow und. Baron Wrangel, furchtbarer als die große Entente und ihre polnischen Vorkämpfer, die der Herrschaft Lenins und Trotzkys auf Pariser Kommando ein Ende bereiten sollten. Zehn Millionen russi scher Menschen sind auf der Flucht vor dem Hunger, aus dem grauenhaftesten Elend kommt ihr Weg; wohin er führt, weiß niemand. Maxim Gorki

, der durchaus nicht immer eines Sinnes mit den Moskauer.Extremisten war, schreit seine funken telegraphischen Hilferufe nach Europa an den Deutschen Gerhart Hauptmann und an den Franzosen Anatol France. Aber Europa kann nicht helfen, selbst wenn die europäische Verelen dung eine fjilfe zuließe: die russischen Zustände schaffen die Unmöglichkeit: Rußland hat sich sozial außerhalb des Rahmens Europa gestellt, nun ist es wirtschaftlich und verkehrstechnisch für Europa eine Unerreichbarkeit geworden

eines millionenfachen Hungertodes untätig zusehe» müssen, und als Gewinn bleibt nur die Innerruss! che Erkennt nis, daß auch Rußland nicht auf dem Monde, ondern hart östlich vom Herzen Europas liegt und dieses Europa braucht. Zum Erstenmal seit jenem November 1917, als die Bolsche wiken die Herrschaft an sich rissen, treten sie nicht als heils- bringer, sondern als Hilfesuchende, nicht als Apostel, sondern als Bettler vor Europa hin: und wenn auf dem soeben ge schlossenen Moskauer Kommunistenkongreß

, mit der Freigabe des Geld- und Ueberweisiings- Verkehrs fortgesetzt worden ist. Man kann nicht sagen, daß die russischen Machthaber der Katastrophe untätig entgegengesehen haben oder daß sie von ihr überrascht worden sind. Die Volks kommissare sahen die Hungersnot kommen: darum haben sie der Bauernschaft die Zugeständnisse gemacht, sie hofften, daß da durch der Boden, der heute zu fast zwei Drittel brach liegt — von 35 Millionen Desjetinen im Jahre 1916 sind heute in dem kleineren Rußland nur elf Millionen

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 25.01.1921
Umfang: 8
der „Sllbtiroler Landeszeitung'.) Deutschland» Beziehungen zu Rußland. B e r l i n, 24. Jänner. In der Reichstagssttzung antwortete Außenminister Simons in einer längeren Rede auf die Inter pellation der Unabhängigen über die Wiederaufnahme der di plomatischen und wirtschaftlichen Beziehungen zu Rußland. Simons bezeichnete die Verständigung mit Rußland als eine der Kern- und Lebensfragen der deutschen Zukunft und zugleich als eine Aufgabe für ganz Europa, und schilderte ruhig und sachlich die Brüchigkeit

des Sowjetsystems, aus dem als allge meine Hindernisse die wirtschaftliche Austauschunmöglichkett resultiere. Die mangelnde Sicherheit der russischen' Gegenlei stungen, der Zusammenbruch des russischen Transportwesens, verschärft durch den fortdauernden Kriegszustand im Osten und als oefondere Hindernisse für Deutschland oie Barrierenpolitik der Entente, die Deutschland als naturgemäßes Durchfuhrland von Rußland nach dem Westen ausschalte, seien nur einige wenige von den für Deutschland besonders

unternommenen Schritt der deutschen Regierung bis heute noch nicht. Deutschland wünsche in Be ziehung zu Rußland ein gegenseitiges Ausspielen der gesamten Produrtionskräfte mit den möglichsten Vorteilen für beide Sei ten. Es könne einen ähnlichen Versuch, wie ihn alle jene Län der machen, die allmählich ihre Handelsbeziehung mit Rußland wieder aufnehmen möchten nicht unterlassen, doch sei ein wirt- M e» Zusammenarbeiten nur dann möglich, wenn jeder en Teile sich politisch in Grenzen halte. Wie die deutsche

Regierung sich nicht in die innerrusstschen Verhältnisse einmischen wolle, so müsse natürlich auch Rußland sich vor Augen halten, daß seine Handelssachverständtgen ihre Stellung nicht zu Propagandazwecken ausnützen dürften. Eine partei politische Abneigung sei ebenso vorüber wie jede Unterstützung der Gewaltmaßnahmen gegen dieselbe. Deutscher Boden dürfe auf keinen Fall Aufmarschgebiet gegen die russische Negierung werden. Die Aufnahme der Rede Dr. Simon». Berlin, 24. Jänner. Dir Reichstagsrede

ausyören. Deutschland beanspruche das Recht auf Gegenseitigkeit In politischer und wirtschaftlicher Behand- ung und müsse seine Wirtschaftsbeziehungen von den gegen- 'eittgen Leistungen abhängig machen. Für diese Baraussejumg chle aber noch die Sicherung eines wirklich produktiven Schaf en» in Rußland. Der „Vorwärts' stellt als Ergebnis der Jnterpellatiansdebatte fest, daß das Verhältnis Deutschland zu Rußland in versöhnlichem Sinne geklärt sei und jene früheren ungewissen Illusionen

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 12.04.1922
Umfang: 6
Sfl&Hrol« LanVerzeUvng. Seite 3 Die Wiederherstellung des europäischen Friedens. Der Aufmarsch der Parteien in Genua. Die Konferenz von Genna wird mit Recht die größte der Weltgeschichte genannt rvevden. Midier der Wiener Kongreß, ein Jahrhuridert hindurch als bedeutsamste Taguirg galt, noch die -Versailler Tagmig, auf der -die Friedensverträge be schlossen munden, noch der VöIkerln»iDstag in Genf, auf dein die Bereinigten Staaten von Amerika, Rußland, Deutschland und Oesterreich fehlten

sich über den Ausinarsch im klaren «sein. Man «kann etwa vier Parteien unterscheiden. Die erste ist die französische mit ihrenr Anhang, d. h. den Belgiern, Tschechen, Polen mÖ Rumänen, die zweite besteht aus Engl-aitd, Japan und vermutlich den Bereinigten Staaten, die ihren nwrali-schen Dnick in der engli- schen Richtrmg geltend <ma«ch«n werden. Zwischen beiden steht vermittelnd Italien. Die dritte Partei bilden die Besiegten. Deutschland und Rußland. Das heißt aber nicht, daß sie ge meinsam vorgohen «werden. Soweit

zugleich Vorschläge über die Zusammensetzung dieser Nnterkom- wission. Er schlug vor. für diese Unterkowmissim: für jeden Staat einen Vertreter namhaft zu machen. Der Vertreter der Schweiz bemerkte daraufhin, daß sich nuf «diese Weise unfrei willigerweise eine Mehrheit für die einbenistnden Staaten er geben würde. Tschitscherin erklärte, den Vorschlag über die Bildung dieser Unterk-unmission anzunehmen, iedoch solle won Rußland, das an dieser Frage «besonders interessiert ist. zwei Vertreter gewähren

, nicht etwa, um Rußland eine privilegierte Stellung einzuräumen, -sondern einzig, weil Rußland mit dieser Frage viel zu tun habe. Schließlich könne ja auch jeder andere Staat zwei Vertreter verlangen, wenn er es für notwendig halte, um den Stoff -bewältigen zu können. Lloyd George be merkte. daß die Kommission ja doch keine entscheidende «Stimme Hobe und sich «deshalb jedes Mitglied mit Beiräten umgeben könne, soviel es nur haben wolle. Auf das hin zog Tschitscherin seinen Vorschlag zurück. Hierauf wurde

die Sitzung zur Ernen nung der Unterkommissäre unterbrochen. Nach Wiederaufnahme der Sitzung teilte Facta mit, daß die wirtschaftliche und Transportkommission -heute zu einer Be ratung zusammentreten werden. Als das -Ergebnis der Abstim mung über die Teilnahme -an -der Unterkommission (Cinberufer der Konferenz. Deutschland uNd -Rußland und vier andere Staaten) verlautbart wurde und unter den in der Unterkom mission vertretenen auch Rumänien war, erhob sich Tschitsche rin und protestierte

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 08.06.1921
Umfang: 8
vorbereitende Ausgabe darin, die militärischen Kräfte verhältnisse der europäischen Staaten, zwischen denen der Krieg ausbrach, klarzustellen. Der Ausschuß hat auf Gnind eingehen der Prüfungen der militärischen Kräfteverhältnisse Europas Im Jahre 1914, wobei er auch die operativen Möglichkeiten berück sichtigte, festgestellt, daß die verbündeten Mächte, Rußland und Frankreich, den RUttclmächken mit militärischer Ucberlegenhelt gegenüber- standcn Eine beigefügte Ilebersicht enthält das zahlenmäßige Ver

, aus dem englischen Admiralstabswerk über den Weltkrieg und aus ver schiedenen amtlichen französischen Angaben geprüft. Er hat zu nächst festgestellt, daß weder in Deutschland noch Oesterreich-Ungarn Anordnungen ergangen sind, denen der Charakter einer geheimen Mobil machung Innegewohnl hätte. Die Frage, ob Rußland während eines längeren Zeit raumes vor der oisiziellen Mobilmachung im geheimen direkte Kriegsvorbereitungen getroffen hat, soll noch geklärt werden. Die folgenden Taisachen und Dchen hält der Ausschuß

Heimslotten mir 460 Wimpeln zu einer Pwbemobil- muchung mit Manövern um Portland versamnielt waren und am 26. Juli die vorgesehene Demobilmachung einstellten. Zeitliche Reihenfolge der Anordnungen des letzten Stadiums vor der allgeineinen Mobilmachung. 2 . 1. Rußland: Osfizielles Inkrafttreten dev „K.riegsvorberei- rungs Periode' für das ganz; europäische Rußland 26. Juli. ' 2. England: ..Warnungstelegramm' (warmng telegrami für Heer und Flotte 20. Juli. Z. Frankreich: „Befehl zur Aufstellung

des Grenzschutzes' (ordrr de depart en coucerrure) 30. Juli. 4. Oesterrrtch-Ungarn: „Alarmierung' gegen Rußland 31. Lust. Juli. ü. Deutschland: .Zustand drohender Kriegsgefahr' 31. Zeitlich« Reihenfolge der allgemeinen Mobilmachungen der Großmächte. Alle Stunden nach mitteleuropäischer Zeit. 1. Rußland: Wahrscheinlich insgeheim befohlen 29. Juli Im Laufe de» Abends, offiziell angeordnet 30. Juli 6 Uhr abends. 2. Oesterreich-Ungarn: 31. Juli 12.23 Uhr nachmittags. 3. Frankreich: 1. August 4.40 Uhr nachmittags

, der nach der Uebersetzting eines deutschen Blattes dahin ansgeht, daß Dr. Streseinann die Fragen der äußeren Politik Deutsch lands in die drei Worte zusammengefaßt hätte: „Frankreich, Deutschland, Rußland', und wonach der genannte Abgeordnete sich weiter gegen die Ausdehnung des polnischen Korridors ge wandt hätte. Wie wir dazu von Dr. Strefemann erfahren, hatte er mit dem Berliner Berichterstatter des genannten Blattes In den Wandelgängen des Reichsages eine kurze Unter redung gehabt, die nicht den Charakter

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 22.12.1920
Umfang: 8
vom Finanzausschuß er. lcdigt und nach Wieder,zusammentritt dem Hause vorge- legt wurde. Die Vorlage, die die Wirksamkeit des Judem- nitätsgefetzes bis 01. Riärz 1921 verlängert, wurde behufs der dringlichen Erledigung auf die Tagesordnung der näch sten Sitzung gestellt. Nachdem noch mehrere Redner ge sprochen hatten, wurde die Sitzung geschlossen. Dle Lage in Sowset-Rußland. In der Sitzung der Tschechoslowakischen sozialdemo kratischen Partei hielt der Delegierte des Tschechoslowaki schen professionellen

Vereins, Polach, vakdem er eine Jn- svrmationsreise nach Cowset-Riißland unternommen hatte, eine Rede, in der er einen ausführlichen Bericht über die Lage in Rnßland darbot. Ich fuhr nach Rußland — sagte Polach — in dem vollen (Olauben. daß dort die Arbeiter- Klasse unter den denkbar besten Bedingungen lebe. Als ich hinfuhr. war ich der festen Ueberzeugung, daß Ich nach Siüchkehr aus Sowjet-Rußland in der Lage wäre, meinen Parteigenossen in der Tschechoslowakei zu sagen: „Wir müssen Sowjet-Rußland

und die Somjet-Nrniening unter- stützen.' Aber in Rußland sah ich. daß vom Kommunismus dort überhaupt nicht die Rede fei. daß der Komnumismus dort nicht existiert. Politisches Leben gibt es dort auch nicht — ganz Rußland ist ein Kirchhof, eine Wüsir In wirtschaftli6;er Hinsicht bietet sich ein Bild vollständigen Verfalls. Die Industrie ist nicht sozialisiert, sondern milita risiert und bureaukratisiert. Die Fabriksarbeitoräte existie ren nur auf dom Papier. In jeder -einzelnen Fabrik herrscht

'ein individuelles Regime, welches die obere Leituug nach ihrer Willkür cinführt. Im allgemeinen ilt die Lage der Arbeiter eine sehr schwierige. Ich muß es offen hergns- sagen. das; am meisten in Rußland das russische Prolctgrigt leidet und hungert. Bei uns. suhr Polach fort, beklagt man sich über die Bureankratie. aber wenn Sie die Dnreau- Kratle in Rnßland sehen würden, mären Sie ganz entsetzt! In Rußland ist die Bureankratie heilig, übergroß, uner reichbar! In Moskau allein sind 400.000 Beamte. Wir wollen gar

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Seite 2 von 8
Datum: 04.08.1921
Umfang: 8
, nicht auf die Hilfe der Entente bauen, auch nicht auf das künftige Rußland, sondern sich nach etwas Näherem umsshen, um den Einfluß Großdeutichlands dann paralysieren zu können. Sonst werden wir in 50 Jahren nicht mehr sein. Wir werden die ersten an der Reihe sein, wenn Deutschland einmal seine Streitaxt erhebt...' Berliner Brief. Das Kabinett wirth in Röten. — (Eine Mahnung Schiffers. — Oberschlesien und die Truppentransportfrage. — Der Fall Frauendorfer. Die Gerüchte über den bevorstehenden Rücktritt des Reichs

beteiligt wird. Die Berichte aus Oberschlesien, aus den besetzten Rheingegen den, aus Rußland und vom Balkan zeigen die Summe von Not und Haß, von der Europa verzehrt wird. Frankreich rächt sich brutal durch seine Sanktionen und seine Negerpolitik und seine Machtbegievde ist ohne Ende. Seine Freunde ziehen sich von ihm zurück und isolieren es. In Oberschlesien stehen England und Italien im wesentlichen auf Deutschlands Seite. Im Mittel meer orientieren sich beide auf die Isolierung Frankreichs

. Ein Weißbuch gckt Einzelheiten über die Kriegsflotten der großen Flottenmachte der Welt nach dem Stande vom 1. Fe bruar 1921. Darnach besaßen: Großbritannien 29 Schlacht schiffe, Frankreich 11, Rußland 14, Deutschland 8, Italien 13, Vereinigte Staaten 47 (darunter 11 Neubauten), Japan 15 (darunter 3 Neubauten): an Schlachtkreuzern hatten Groß britannien 8, Rußland 4 (im Bau), Vereinigte Staaten 6 (im Bau), Japan 9 (danmter 2 im Bau); an leichten Kreuzern besahen Großbritannien 62 (einschließlich Neubauten

), Frank reich 5 und 6 projektierte Neubauten, Rußland 9 (einschließlich 8 Neubauten), Deutschland 8, Italien 10, Vereinigte Staaten 25 (einschließlich 10 Neubauten), Japan 17 (8 Neubauten); an Torpedobootzerstörern hatten Großbritannien 191, Frankreich 71, Rußland 119, Deutschland 28, Italien 64, Vereinigte Staa ten 318, Japan 93; der Bestand an Torpedoboten war: Groß, britannien 68, Frankreich 58, Rußland 7, Deutschland 16, Ita lien 29, Japan 19; Unterseeboote hatten: Großbritannien 97, Frankreich

65, Rußland 58. Deutschland 0. Italien 68. Ber- einigte Staaten 149 (daruntr 46 Neubauten), Japan 38 (darun ter 15 Neubauten). Txr finanzielle ZusamWenbrutz Polens. Die Rede des polnischen Finanzministers bei der Ein bringung des Budgets kündigte ein Defizit, von 80 Milliarden polnischen Mark bei einem Staatsbedarf von 200 Milliarden Marc !an. Es soll eine Erhöhung der indirekten Steuern und eine Erweiterung der. Staatsmonopole erfolgen. Die Staats schuld beträgt 160 Milliarden polnische Mark im Bnlanb

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 11.05.1922
Umfang: 8
Antwort wurde aber verzögert, da es nach Bekanntwer den ihres Inhaltes in Rußland zu heftigen De monstrationen kam. Die russische Delegation wurde verständigt, daß sie neue Instruktionen abzuwarten habe. Einige Punkte der Antwort note sind abgeändert worden. Lenin hat kein Interesse für kleine Kredite und besteht auf der Forderung einer Anleihe in der Höhe von einer Milliarde Dollar sofort und im Verlaufe der kommenden fünf Jahre einer zweiten Milliarde. Frankreich hält sich diesen Forderungen

nicht weiter ver handelt werden könne. Der Umschwung ist auf den angedeuteten Beschluß des Mlnisterrates in Paris zurückzufllhren, der vollkommene Unnach- giebigkeit vorschreibt. Ob Rußland tatsächlich ernstlich willen» ist, an dem Wiederaufbau Europas mttzuarbeiten. ist unter Berücksichtigung der bishmtgen Haltung und des bisherigen Vorgehens der russischen De legation eine offene Frage. Die Russen tragen zu einem 'guten Teil diie Schuld daran, wenn die Konferenz scheiitern sollte. Bor allen Dingen

ist es ihnen unbequem, daß die Artikel des emorandums der Alliierten verlangen, auf die bolschewistische Agitation zu verzichten. Davon lobt ja vorläufig Rußland. Auch scheint man in Rußland noch immer nicht begriffen zu haben, daß die Hoffnung;auif eine -Wellöwoluitilon vorläu fig begraben ist, Rußland bleibt doch eigentlich gar nichts übrig, als den wirtschaftlichen und finanziellen Anschluß an Europa zu suchen. Er wäre auch leicht gu finden. Denn Lloyd George kommt den Russen -mehr als aus halbem Wege entgegen

. Er wäre sicherlich bereit, für diesen Anschmß Rußlands fmanntelle Opfer zu bringen. Vielleicht ließe sich England 'sogar dazu 'bereit finden, eventuell auch ohne Mithilfe Frankreichs aus eigenem Rußland namhafte Kredite zu be willigen. Selbstverständlich übt Lloyd George auf die Sowjetvertroter in Genua heute den größten Druck aus, schon aus dem Gruride, um im Falle der Sprengung der Konferenz die alleinige Schuld den Franzosen zuschiebenzu können. Hier bei bedient er sich der Dermittkmg der Deutschen

. Deutschland ist 'immerhin in der Lage, Rußland freundschaftliche Vorstellungen machen zu kön nen. 'Lloyd George müht sich und 'dies mit Er folg. Das beweist auch das vielbeftrittene, aber doch 'bestehende Petroleumabkommen mit den Sowjets. Frankreich will auch in der Reparationsfrage eigenmächtig vorgehen. Das beweist die endgül tige Ablehnung der von Lloyd George angereg ten Konferenz der Signatarmöchte. Selbstän diges Himdeln in einer Frage, die nach englischer Auffassung nur gemeinsam zu regeln

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Seite 2 von 8
Datum: 29.12.1920
Umfang: 8
, aber mit leeren Taschen/'' In denen der Russen aber haben die kleinen,, klugen, niemals ruhenden Augen Lloyd Georges noch eine hübsch« Anzahl Goldbarren entdeckt, und wenn auch Rpßland daS verelendete, halb und fast ganz! verhungerte Mit teleuropa nicht sättigen kann, well'I England kann auch auf die Art sein Geschäft machen, wenn eS oem armen, elenden und gleichfalls fast ganz'verhungerten Rußland Lokomo tiven, lanowirtschastliche Maschinen, Waggon» und Tertilien liefert. AuS Rußland herauszuholen

', der Hungersnot, 'heimgesucht wurde, und in den Jahren dazwischen bald da, bald dort, der „Golopowka' zu Gast war, ein „Hungerchcn', 1920 und 1921 dürfte eS ein ausgewachsener Golod sein, aber dem Russen ist diese Not ' — - ^Nik° kein Fremder, er war sie unter Väterchen'NckolauS gewöhnt, er trägt sie unter Miterchen Lenin. Europäische Staatömän iolog, o Nu die Hölle deS Bolfchewismus mit all ihren Qualen und Ge- her, Politiker und Soziologen zerbrachen sich darüber den Kopf, wieso Rußland nun schon

,' ' ihren anz,' vergeblich Monate lang waltsamkeiten erträgt; für Rußland selbst hat sichsnichts oder ' ' geändert, seit an die Stellendes Absolutismus eines nicht viel i einzelnen der Absolutismus von 200.000 getreten, die Will kür der Schwarzen Hundert durch die Willkür des Roten RequisitionsdetacheMentS ersetzt, und der Hunger ein Er- lbnis der bolschewistischen, statt der'zaristischen Mißwirt- £ nicht viel, von last ist. Der gottergebene Muschik wem sein Schicksal konüstt; eS genügt

deS Kommunismus sinkt die Wirtschaftsform deS Landes um Jahchünderte zurück in Urväterformen, die Älein diesem Regime seinm Bestand und seine BeharrungsmSglichkeit geben. Fast scheint es, der bolschewistische Absolutismus könnte in Rußland ebensolange dauern, wie vor Mi der zaristische. beit in der Kammer, nach' wie vor der e^nMe'Mann, Mt die kaum mehr haltbare Situation auch für Me Zükustft IZZ VLU Of,. 3 klaube uud das jaiat ^Btaata M 'hsöLw, stützen kann. Der Vertrag von Ravaflo ist arrch vom Senat

ge nehmigt worden 'Durch ein Manifest tst di« Signierung des Vertrages durch den .König »erlaulb'nrt worben. Das iDertragsinstrument Ist somit füx Jtasien in Gesetze»'- krast erwachsen Um Me Ratlsi'>'a^ionen au-tauschen zu können, muß Matten die auf Flume 'Benutz' nabenden Vertragspunkte erfüllen, somit Me Anerkennung de- wenn die Moskauer Bo'llsbeaustragten nicht so ehrlich oder so ehrgeizig wären, Rußland Mit der Äbrigjrn WirtschastS- welt in geregelte Berbindunigl zu bringen und „anerkannt

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Seite 2 von 12
Datum: 08.08.1920
Umfang: 12
, irgend einmal gottaiutt wird. Wird das siegreiche Sowjeirußland die Ver träge von Versailles und St. Germain ebenso bereitwillig schlucken, wie sie das besiegte deutsche Volk im Reiche und tu Oesterreich schlucken mußte? tzg wäre töricht, allzu große Hoffnungen aus eine Moskauer Intervention zu setzen. Kenner der Verhältnisse haben gerade in der legten Jett im mer wieder davor gewarnt und mit Nachdruck darauf ver wiesen, daß Rußland seit der Mission Krassins recht merklich von Deutschland abrücke

und sich nicht durch Sympathien für Detttschland ein neues Hindernis für die Aussöhnung mit England schaffen wolle. Allein, ob sich Rußland durch Sympa- thien für Detttschland gerade die Sympathie Englands ver scherzen könnte, ist noch sehr die Frage, und ein anderer Kenner der Verhältnisse, der deutsche Außenminister Doktor Simons, hat kürzlich mit so auffallender Wärme von dem Moskauer Regime gesprochen, daß man die törichte Hoffnung einiger deutscher Optimisten beinahe auch in der BMelm- straße vermttten dürfte. Rußland

vor Unbesonnen- beiten zurückzuhalten. Unter den polnischen Dauern wird setzt mit Erfolg bolschewistische Agitation getrieben. Verspre- chungen bezüglich der Aufteilung des Großgrundbesitzes unter ihnen hat die }ul: ischen Kleinbauern zu nicht geringen Teilen in die Arme der Bolschewisten getrieben. Der russische Bescheid an den Obersten Rat. „Petit Vartsien' meldet aus London den Wortlaut der Fragen» die oer interalliierte Oberste Rat an Rußland gestellt hat, und die Antwort der Sowjetregierung. Rußland

ist. Ihre persönliche Sicherheit wird aber nicht gefährdet. Alle Waren, die mit Genehmigung des KomnNssaro für Handel in Rußland eingeführt werden, bleiben Eigentuin oer Besitzer und können nickt ohne Zahlung konfisziert wer den. Ausländer können Konzessionen für die Ausbeutung von Rußlands natürlichen Reichtüznern erhalten unter der Bedingung, daß die Konzessionäre alles liefern, was für die Ausbeutting notwendig ist, und daß sie Garantie dafür lei- sten, daß ein Teil der Erzeugung der Sowjetrepublik

und Bauern dränge unvermeidlich zur Revolution, die wir durch führen werden. Hierauf ergriff Lenin das Wort und erklärte, daß eine Partei, die vor Gewalt und Terror zurückschrecke, nicht existenzfähig sei. Die Todesurteile in Rußland. Wie „Berlingske Tidende' aus Kowno meldet, hat der Präsident der russischen Sowjetrepublik offiziell mitgeteilt, daß die Gesamtzahl der vom 2. Mai bis 26. Juni verhängten Todesstrafen sich auf 600 beläuft. Wegen Desertion wurden 273 und wegen gegenrevolutionären Handlungen

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Seite 2 von 6
Datum: 10.01.1922
Umfang: 6
Provinzen prophezeit werden. Sowjet-Umbau und Rußlands Aufbau. Won unserem ^.Mitarbeiter. Die Erklärungen, welche der B o lsch ew ist«nza r L e- '[<■ “ nin auf dem neunten allrussischen Sowjetkon- g r e ß abgegeben hat, beanspruchen weitgehende Bedeutung. Er bat nicht nur zugegeben, was alle wissen, daß Rußland arm, er' schöpft und schwächest, sondern er bat offen eingeräumt, daß die des offnung auf die Weltrevolution des Proletariats sieb als eine äuschnng erwiesen bat. Dies Bekenntnis gewinnt dadurch

noch größere Bedeutung, daß er für die praktische Politik die Folge rungen daraus gezogen hat. Alle Nachrichten aus Rußland be stätigen, daß der Abbau des Kommunismus, der ja übrigens immer nur in begrenztem Maße geherrscht hat, auf der ganzen Linie fortschreitet, und seine Gegner werfen Ihm vor, daß er „ins Tiefland eines kapitalistischen Rußlands' hinab- gleite. Aber Lenin, der den Namen Selbstherrscher weit mehr verdient als fein zaristischer Borgänger, der nur «in Spielball in den Händen

und ihre Führer ist es berechnet, wenn Lenin in seiner Ansprache Drohungen gegen Polen, Rumänien und Finnland vom Stapel gelassen hat. Die Entflammung der militärischen Instinkte hat bei den Bolschewiken immer eine Rolle gespielt. Im übrigen ist sich Lenin aber darüber klar, daß die Um stellung des Bolschewismus und damit die Erhaltung seines so oft totgesagten Regimes nur zu ermöglichen ist, wenn er posi tive Erfolge aufzuweisen vermag, diese können, wie die Dinge liegen, nur von außen kommen, da Rußland

, unter denen die alliierten Mächte bereit seien, die Handelsbeziehungen zu Rußland wieder aufzunehmen, wobei man von französischer Seite natür lich die Frage der Anerkennung der Borkriegsschulden aufwirst. Eine Entscheidung über diese für ganz Europa bedeutsame Frage wird freilich erst aus der ln Aussicht genommenen I n, ternatianalen Wirischaftskonferenz erfolgen können, zu der, wie schon fetzt feststeht, sowohl Deutschland wie Rußland zugezogen werden müssen. Für Deutschland hat die Frage

des Wiederaufbau«» von Rußland eine ganz besondere Bedeutung; denn je mehr die Entente- läoder sich gegen unser» Einfuhr wehre«, desto wichtiger ist t» dustriellen und | Aufmerksamkeit eben diesen Fragen zu» we.lch« jetzt mit dem Re « parationsproblem, und zwar in engem Zusammenhang mit diesem, ihrer Lösung entgegenzureifen beginnen» die für di« Ge sundung Europas von weittragender Bedeutung wäre. Politische Übersicht. Die Konferenz ln Tanne». ^ Die erste Sitzung in Cannes am 6. Jänner wurde nach einer kurzen

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Seite 5 von 6
Datum: 20.07.1922
Umfang: 6
den anderen in die Höhe. Die Stoffe erreichten gewaltige Preissätze. Bald wird ein Anzug aus eine halbe Million zu stehen kom men Die Zustände erreichen also bereits die Verhältnisse in Rußland und die unausbleibliche Folge wird auch eine russischen Verhältnissen entsprechende Haltung der- Bevölkerung sein. Der Bolschewismus lauert an den Grenzen Oesterreichs. Darüber darf man nicht mehr im Zweifel fein. Ernährungsdirektor Preindl vom Innsbrucker Ernährungsamte erhielt den Auftrag, sich in Bayern

« bedeutet. Die» wird die Lieferanten nicht rühren. Aber Ö e Forderungen bedeuten auch die Unmög- . eit für den Großteil der Bevölkerung, sich für den Winter einzudecken. Die nächsten Tage werden für Oesterreich ie- denfall» Ereianisse von besonderer Tragweite bringen, weil die Geduld der Bevölkerung zur Neige geht. Der Handelsverkehr mtt Rußland. ^Teilnchmer an der Reise des Dampfers „Dar- nioka' des Lloyd Triestino nach Odessa haben einer Sitzung des Komitee» zum Stu dium der „Mebeüanknüpfung des Hänid

-olsver- kehrs mt Rußland' Bericht über die gewonnenen Eindrücke erstattet, ob unter den gegenwärtigen De-chältntsstn eine Wiederankyüpfung ‘von Syw- delsbegiehungen mit Odessa möglich sei, sowie über die Modalitäten der gegenwärtig in Ruß land üblichen GeschÄstsabw.ickluns. von Schwink^Trling, der feine Figuren in Wachs erstehen läßt und ihnen den starken, naiven Aus druck alter Holzplastiken geben will Er stilisiert sozusagen das Empfinden der Figuren. Aber dies geschieht bewußt

die heutige Außenhan dels-Organisation Sowsetrußlands und daß es nicht leicht ist, sich in diesen neuen Verhältnissen in wenigen Tagen gurechtzufinden, muß zuge geben werdea daß es bei Beachtung bestimmter Voraussetzungen und Formalitäten möglich ist, -nicht unerhebliche Mengen allgemeiner Konsum waren nach Rußland auszuführen sofern die Qmltfät der Waren, entsprechend ist. Bei Berücksichtigung des tiefgehenden Elendes, das-heute tn Rußland herrscht, ist es selbstver. ständlich nicht Möglich

Waren feinster Qualität und -noch weniger solche, die als Luxuswaren qualifiziert werden und für die -Überdies ein Einfuhrverbot besteht, in Rußland a-bzusetzen. A-nderenseits konnte man feststellen, daß Minder wertige oder -gar schadhafte Waren keine Käufer finden, umsomehr als der Außenhandel, wenn nicht vom Staate selbst, so doch unter dessen 'icht durch die Konsumgenossenschaften aus> t wird. Angesichts dieser Kontrolle und der Tatsache, daß -die .Russen sehr genau über die Bedingun. gen

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Seite 3 von 6
Datum: 07.03.1922
Umfang: 6
bringen. Um min auf Englands europäische Politik zurückzukom men, müssen mir uns dem russischen Problem zuwenden: hier werden die englischen Weltinteressen wieder berührt und auf dem Wege über Rußland wird Deutschland erst wieder eine Schachfigur, die für England Bedeutung gewinnt. Der Zu- sairnenbruch Rußlands war zunächst für England ein Ge winn. der ihm so nebenbei in den Schoß gefallen ist. Da er den Krieg nicht zu Deutschlands Gunsten zu wenden vermochte, hatte Deutschland auch dafür die Kosten

zu tragen. Denn England hätte nie die völlige Vernichtung und Wehrlos- machung Deutschlands zugelassen, wenn «In intaktes Rußland zu den Friedensverhandlunaen gekommen wäre, das natur gemäß den Anspruch auf die Stellung als europäische Vor macht in der Tasche gehabt, die ihnr gleichzeitig Bewegungs freiheit im nahen und fernen Osten gesichert hätte. Nun ist da allerdings bald ein Wermutstropfen in den englischen Freudenbecher -gefallen durch die Feuerchen, welche die Bol schewiken in der Türkei, Arabien

, Persien und Indien an die englische Weltherrschaft gelegt haben. England macist außer dem immer Politik auf lange Sicht, und -da kann es die künf tige Entwicklung Rußlands nicht aus dem -Auge lassen, die Ihm ein -Gegenstand ständiger Sorge bleibt. Während des Krieges hat Deutschland — nicht Immer sehr geschickt — die Politik verfolgt, Rußland In seine ethnischen Bestandteile aufzulösen: ein siegreiches Deutschland hätte diese Politik vielleicht durch führen können, zwischen dem großrussischen

, nach Osten orien tierten Staat und Deutschland hätte sich dann ein Kranz von Pufferstaaten geschoben, die schon aus Selbsterhaltungsgründen Ihre Anlehnung an Deutschland hätten suchen müssen. Die Schwierigkeit wäre hierbei freilich immer gewesen, daß Nord rußland ohne die Ukraine nicht recht -lebensfähig ist, da es ihrer aus wirtschaftlichen Gründen zur '-Ergänzung -dringend bedarf. Heute ist diese Politik nicht möglich, ganz abgesehen davon, daß Deutschland an ihr kein Interesse mehr hat. Zum Teil

hat die Entente'sie zu verwirklichen -gesucht, indem sie eine Reihe von Staaten zwischen Deutschland und Rußland schob, die nun nach Osten und Westen den Soldaten für die Entente spielen sollen — eine unmögliche Aufgabe. Die Ge setze der politischen Geographie lassen sich nun einmal nicht auf den Kopf stellen. Polen laßt sich selbst über ein völlig wehr loses Deutschland hinweg nicht von Frankreich -aus gegen Rußland verteidigen, wenn dieses wieder im Vollbesitz seiner staatlichen Kräfte ist. Ob und wann

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Seite 1 von 8
Datum: 21.07.1921
Umfang: 8
In Bulgarien. Wien, 20. Juli Die Nachrichten über Agrarrevolten in Bulgarien, die kürzlich verbreitet wurden, haben sich als Blusf erwiesen. Reisende, die dieser Tage aus Sofia ankamen, er klären, daß es ln Bulgarien zu gar keinen Unnihen ge kommen sei. Die striegsgefangenen ln Rußland. Helsing so rs, 20. Juli. Hiesige-Blätter melden, daß Trotzt« in einer Im Vollzugsausschuß der Vertrauensmänner der Sowjetregierung gehaltenen politischen Rede erklärt hat, Ruß- larrd stelle der Abreise

der noch in seinen! Lande befindlichen Kriegsgefangenen keine Hindernisse entgegen. Wenn sich im Lande noch auswärtige Kriegsgefangene «ufhielten, so täten sie es einerseits freiwillig, andererseits deshalb, weil Rußland nicht die nötigen Transportmittel beizustellen in der Lage sei. Wür den die Ententestaaten mit Rußland die Handelsbeziehungen aulnehmen, ohne politische Forderungen zu stellen, ans die die russische Regierung nie eingehen könne, so hätte Rußland unter anderem feine Transportrnittel ausbauen und schon

Deutschland gegenüber nie an Recht und Billigkeit dachte, son dern stets nur nn die Ziele ihrer Gewaltpolitik. Wiederum zeigte sich. daß alle!, tos, worauf der gute Deutsche dosste, nie existiert hat: Weltnwral, Weligerechtigkeit, Weltgewissen ' Und doch waren es diese drei, die das neue Europa oufge- baut. Damals, als die „unmoralischen' Deutschen die alten Weltmächte Frankreich, England und Rußland die Kraft ihre« Armes fühlen ließen, erwachte die Weltmoral über die Hilferufe der bedrohten Kultur

und die Gewissenlosigkeit, ohne sittliche Bedenken zu nehmen, zu raffen und zu rauben. So mußte der Niedergang kommen, bevor an einen Aufstieg gedacht werden koniite und der Verfall machte unter der russischen und öster reichischen Herrschast weitere Fortschritte. Jetzt aber erhielt dieses Volk, als die französische nird Ententepolitik ein festes Bollwerk zwischen Deutschland und Rußland brauchte, urplötz lich seinen Staat mit eigener, d. h. polnischer Verwaltung. Was diese in den zweieinhalb Jahren ihrer iraurigen

dieses Volkes geradezu wahnwitzig erscheinen muß. Pol nische Unersättlichkeit hat den Kanipf gegen Rußland leichtsercig vom Zaun gebrochen, deutsche und litauische Gebiete mit Krieg überzogen und bedroht selbst das slawische Brudervolk der Tschechen. Als dann Polen, wie nun der Warschauer 'Außen minister selbst gestand, überall als Störenfried verschrien und verhaßt war, richtete der Premierminisrcr des enaiistmu« Welt reiches im Londoner Parlament seine bekannte Warnung^ an die polnische Adresse

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Seite 3 von 8
Datum: 05.12.1922
Umfang: 8
zu vereinigen, vereinigt sich mit dem allen Stre ben Rußlands nach der Herrschaft über Kon- stantinopel und die Meerengen. Wenn man die Serben ermuttgte, die Oosterreicher io zu provo zieren. daß ste versuchten, sie zu bestrafen und bann die Russen als die Prokuratoren Serbiens mobil machten, o war Deutschland genöttgt, seinen Bundesgenossen Oesterreich zu retten und den Kampf mit Rußland auszunehmen. Hätte In dem ftanzösischen Volk ein wahrhaft ^aggressiver Geist gelebt, so hätte diese Gelegenheit genügt

Staatsmännern huldigte dreist Grundsatz, und es wird Ihnen bekannt sein, daß Dichon als Mtnifter des Auswärtigen tm Jahre 1909 Rußland rund heraus erklärt batte, daß di« ftanzöstfche üffeMche Meinung nicht begreifen würde, wenn Rußland um der serbischen Frag« willen einen Krieg entzünde, in den auch Frank reich hineingeMzen werden müsse. Durch diese Erklärung hat Pichon im Jahre 1909 den Krieg verhindert, der uns schon damals unser Recht hätte verschaffen können. Dftse Pichon, Tall- wux. Erozier, Louis, Pan

» niederzukürnpfen und beiseite zu drücken, war ein wesemlicher Teil unsere Aufgabe und rächt der leichtest«. Aber PoincarL und ich wußten Rat. Durch eine gut gefütterte und gut geführt« Presse reg ten wir den kriegerischen Geist im ftanzösischen Volke wieder an und gaben der öffentlichen Meinung die Gewißheit, daß der Kampf im Bunde mit Rußland und England stegveich fein n>erde. Unsere rusiischen Nreund«, namentlich der Großfürst Nikolai Nikolajeiüitsch, kamen uns durch «inomcksoolle Demonstrationen zu Hilfe

. Das im Jahre 1893 abgeschloffene Bündnis mir Rußland war ein rein defensives. Delcaffö hatte es 1899 von der bloßen Verteidigung auf dis Erhaltung des europäischen Gleichgewichtes er weitert. Sobald nun PoinvarL 1612 Mnister des Auswärtigen geworden war, verständigte er di« Russen dahin, daß sie unter allen Umstän den bei der PoMk, die sie machen würden, Frankreich an ihrer Sette finden würden. Ein gmckliche, Geschick hatte es gefügt, daß durch das Auswärtige Amt gehen, sondern mit ihm persönlich oerhandeü

wir ihm zwar die Kriegsschuld zu, hatten aber einen immerhin erheblichen militärischen Nachteil. Wenn umge kehrt Rußland zuerst mobilisiert«, so war das militärisch vorteilhaft, für die offenlliche Mei nung in Frankreich aber, bie nur emeni Verteidi gungskrieg wollte, sehr schädlich. Wir schlugen den Ruffen vor, allmählich zu mobilisieren, weil dann sehr bald ein Punkt emtreten muht«, Deutschland das nicht länger mit sehen konnte wo seinerseits die GesamtmobtlksteruTvg verfügte, den Krieg begann

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 24.02.1921
Umfang: 8
, aufgehoben werden. In seiner lentigen Gestalt ist und bleibt eben Deutschösterreich ein poli tischer und wirtschaftlicher Torso, der dem langsamen, aber icheren Abstcrben geweiht ist. Russische Politik. ■ S. Wien, 14. Februar. SIuS den Berichten der Heimkehrer und den Meldungen von wirtschaftlichen und politischen Sonderabgesandten aus Rußland ist eS möglich, sich heute bereits ein klares Bild über russische Verhältnisse und die Wege, welche die russische Politik verfolgt, zu machen. Rußland besteht

sind nur dazu angetan, ihre Stellung im Lärche zu festigen. Was das außenpolitische Programm der russischen Re gierung betrifft, wird es durch die Worte Lenins am besten gekennzeichnet: „Ein kommunistisches Rußland ohne kom munistische Produktionsweise in der Übrigen Welt ist nicht existenzfähig; desbalb ist unser Ziel die Weltrevolutkon.' Zur Erreichiung dieses Zieles werden im Osten und im Westen verschiedene Propagandamethoden verwendet. Wäh rend man im Westen der Sozialdemokratie den Boden füo kommunistische

Parteien abzugewinnen versucht, während die Propaganda in Zentraleuropa im kommunistischen Sinne geführt wird, weckt man inr Osten daS nationale und religiöse Bewußtsein der Muselmanen. Rußland will in Persien, in Afghanistan, in Indien als Helfer der unterdrückten Masse gegen den fremdländischen Bedrücker und Expl'oitator Eng land erscheinen und hat tatsächlich Erfolge. England mußte den Süden Turkestans ausgcben, die dortigen Turkmenen sind heute Anhänger der Sowjetrepublik; trotz englischen: Gelbe

und Material sind heute Buchara und Clhiwa de facto Teile Turkestans; Nordafghanistan steht unter russischem Einflüsse; der Verkehr indischer Revolutionäre mit Rußland ist ein sehr reger und die Revolutionierung der musel manischen Inder (60 Millionen) schreitet rüstig vorwärts. Ist es ja das Ziel der russischen Ostpolitik, sich die Straße nach- Jlidien zu bahnen, eine Revolution in Indien mili tärisch, zu unterstützen, Indien von England loszulösen, den Reichtum Englands und somit die Lebensführung

erhalten eine ivesentliche Stütze durch die russischen Kriegs gefangenen, die — aus Deutschland und Oesterreich zurück kehrend — zu Aposteln deutscher Haus- und Feldwirtschaft werden. Im Dezember 1920 erwartete Wan in Moskau einen Frühjahrskrieg mit Polen und Rumänien. Die Niederrln- tzpAg Valens sals. AnßlcwL bm vnmttöhaxm VerÜchfv Deutschland ermöglichen, der Krieg mit Rumänien soll den Russen Bessarabien geben und hiermit die konterrevolutionäre Agitation in Rußland ihres Bodens berauben. TstfAus

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Seite 2 von 6
Datum: 17.08.1921
Umfang: 6
einer terroristischen Parbeidiktatur festhrlten zu kön nen. Ter Wiederaufbau der Wirtschaft mit kapitalistischen Mitteln, den Lenin jetzt propagiert, ist mit der Tiktatur, das beißt, nach Lenins eigener Definition, mit dem System einer Herrschaft, die mi keine Gesetze gebunden ist, nicht verein bar. Tenn welcher ausländische Kapitalist wird in Rußland Kapital anle^en, wenn er nie vorder Expropriation sicher ist? Wie können Handel, Bankwesen, Privatirödustric ohne Rechts- sicherheit wieoer hergestellt werden? Ter

, sind mit Men Plänen ge scheitert.' Auch das Organ der Unabhängigen Sozialdemokraten in Deutschland, die Berliner „Freiheit', ist von den Kom munisten Rußlands scharf abgerückt Tie Urteile der So zialdemokraten in Mitteleuropa über 6te Bolschewikengenossen tn Rußland müssen den denkeröden Leser der roten Zeitungen überraschen. Es ist noch gar nicht lange her, daß die gleichen sozialdemokratischen Führer in Mitteleuropa, die heute den russischen Bolschewismus in Gnrnd und Boden verurteilen und so warm

- rußland benannt wurden,' ja sogar zur Ehrenmitglied des russischen Sowjetkongresses and züm Ehrenpräsidenten der Noten Garde stkußkarms brächte es der Bolschewik Friedrich Mer. Schon kurz nach dem Umstürze hatte Tr. Friedrich Adler in einer am 21. November 1918 in Wen gehaltenen Rede erklärt: Wei . alle hier haben wohl Vcnsülbe Ziel. Sämtliche Produktionsmitteb sollen tn den Besitz der gesamten Ge sellschaft übergehen, sollen anshöven, Privateigentum zu sein; das war der Kernpunkt deS kommunistischen

nach russischem Vorbild zu gewinnen. Und nun gestehen oie glei chen sozialdemokratischen Blätter, die noch vor kurzem für <xiS bolschewikische Rußland so begeistert waren, den völligen Zusammenbruch des russischen BolschcwiSimrs ein. Wenn die deutschen Arbeiter ein sehen, welches die Endziele der so zialistischen Politik sind, picnn sie aus der Zerrüttung des Ivirtschafllichen und staatlichen Lebens in Rußland erkennen, daß der Bolschewisnnrs ein furchtbares Unglück ist, dann kann die Katastrophe in Rußland

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Seite 2 von 6
Datum: 16.05.1922
Umfang: 6
in Oesterreich, Südstawien. Beßarabien, Albanien. Litauen, Transkaukasien, Anatolien, Tunis, Syrien, In dien, Aegypten und Rußland zusammen, schlage ihnen die zehn Millionen Arbeitsloser gerade in den blühenden Staaten dazu, und man wird zu der erschütternden Erkenntnis kommen, wie ungeheuer groß die Zahl derer ist, die heute im Unglück, wie verschwindend die Zahl derer, die im Glücke leben. D>e „großen lind größten In teressen', die in Genua auf dem Spiele stehen, deretmegen man sich erhitzt und katzbalgt

, wie er wlll; 5. wenn in einem Zeitraum von drei Monalen nach Zusammentritt dieser endgültigen Kommis sion noch keine Dorschläge ausgearbeitet sind oder dieselben von den interessierten Regierungen nicht angenommen werden, so kann jedermann zu freien Abkommen mit den Russen schreiten; 6. die Regierungen werden aber ersucht, vor Ablauf dieser Zeit kein Abkommen mit den Russen zu schließen und auch keine Mmachungen von Untertanen mit Rußland vnzuerkennen, noch zu unterstützen; Deutschland wird zu dieser Kon

ferenz nickt eingeladen, weil es ia seine Beziehungen zu Rußland in d « m Abkommen v o n R a p a l l o e i n- deutig geregelt hat. Da» Programm der Konferenz im Haag. Genua. 16. Mai. Lloyd Georg« hat ge stern abends dem Botschafter der Vereinigten Staaten das Protokoll der am 14. ds. abgehal tenen Sitzung übergeben. Derselbe gab den Be richt sofort telegraphisch nach Amerika weiter. In politischen Kreisen betrachtet man diese Tat sache als ein Zeichen der Beschickung der Haa ger Konferenz

durch Amerika. Alle jene Mächte, welche an der Konferenz im Haag teilnehmen, verwirken sich das Recht, Separatverträge mit Rußland abzulchließen. Dock Italien. Schweden, Japan und die Tsche choslowakei; welche Staaten bereits mit Rußland verhandeln, wird das Recht eingeräumt, di« Verhandlungen zu einem Abschluß zu bringen. Die in Genua vertretenen Mächte sind entschlos sen, auf den polemisierenden Teil der russischen Antwortnote nicht «inzugehen. Sollten Frankreick und Belgien an der Kon ferenz im Haag

nicht teilnehmen, so steht es ihnen frei, mit Rußland gesondert zu verhan deln. Dasselbe gilt auch für andere Staaten, di« an der Konferenz nicht teilnehmen wollen. Wahrscheinlich werden Im Haag drei Unter kommissionen gebildet werden, nämlich für Eigentums-, Kredit- und Schuldenfragen. Der Vurgfriedenspakk. Genua, 16. Mai. Der Schweizer Delegierte Motta erklärte, daß der in der heutigen Ple- nar- und Schlußsitzung zur Sprache kommende Burgfriedenspakt Lloyd Georges sich auf die rufsiscken Angelegenheiten

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Seite 2 von 6
Datum: 26.08.1921
Umfang: 6
s Seile 2 „SflMlrotet Cfln^«3dfanfl'. Freilag, Den 26. August 1921. s j li; ! K it . ,;l einer nationalistischen Partei zufällt, in Frankreich den Chauvi nisten, in. England und Amerika den Jingos, in Italien den Jrreüentisten, in Rußland den Panslawisten ujw. Der Einfluß dieser Gruppen mar in den betreffenden Ländern verschieden, sicherlich aber überall größer als der der Alldeutschen in Deutsch, land, und es wirkt für den Kenner kaum etwas grotesker, als die Rolle, die von den Feinden

es heute für eigenen'Bedarf die russische Handelsflotte. Das ist der Dank, cm Rußland, das Int Jahre 1914 durch den Einmarsch in Ostpreußen Paris vor der deutschen Invasion schützte und durch seine ungeheuren'Menschenopfer die Franzosen an der Front entlastete, ja bas sogar seine besten Kämpfer nach Frankreich schickte. Und für dies müssen sich heute die russischen Offiziere, vom niedrigsten Snbal- ternoffizier bis zum höchsten Generäl, von den französischen Kcngonegern und Kannibalen mit Gewehrkolben

Kompromisse seien unabwendbar. — Am dritten Derhandlungstage der Konferenz der vereinigten Kom munisten in Jena hingegen erklätte der Vorsitzende: „Wenn wir Im Sinne der Moskauer Beschlüsse handeln, dann wird die ganze Welt vor den deutschen Kommunisten zittern.' Aus dem Geschäftsbericht geht hervor, daß die kommunisttfch« Pattei 395.613 Mitglieder zählt. Lin Abkommen mit Rußland. In London soll, wie der „Lokalanzeiger' von gut unter richteter Seite hört, zwischen dem Sowjetbevrchtragten Krafsin

und dem weitgehendes worden fein. Die Bedingungen find an Rußland bis zu 30 Milliarden Papiermark, dafür bleibt das allrussische Hilfskomitee auch nach Beendigung der Hungersnot in Rußland und Konkurrenzkonzerne dürfen eigenmächtig keine — ' “' - ' ~ ' soll nach der Meinung der Berliner amerikanischen Kreise zutreffen. Jteue Staaten. Der Schweizer Bundesrat hat die Republik Litauen de jure anerkannt. Die ungarische Regierung hat Lettland als selbstän digen Staat anerkannt. Weslungarn. Von unserem

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Seite 4 von 8
Datum: 18.08.1920
Umfang: 8
war und nach dem Zusammen bruche in Laibach in seiner Eigenschaft als Geheimpolizist tätig war. ist dort gestorben. Bozner Fremdenverkehr Im Juli. Auf Grund der vom städtischen Meldungsamte zusammengesteuten Aufzeichnun gen veröffentlicht die Fremdenverkehrskammission Bozen folgende Statistik über den Fremdenbesuch dieser Stadt im Juli d. I. Es kamen aus Italien 5478, aus England.22, aus Nordamerika 15. aus Südamerika 4, aus Frankreich 10. aus Belgien. Holland, Dänemark und den skandinavischen Län dern 24, aus Rußland

für Interessenten zur Einsicht nahme aus. Unbefugte Gewerbeausübuna. Aus St. Ulrich in Gröd«n t'mmen uns Klagen zu, daß oortselbft Eigentümmer von Pcivatautos ohne jede Berechtigung Fahrten gegen Tntgeld veranstalten und dadurch die konzessionierten Äutofuhrwerks- unternehmungen schädigen. Vielleicht kümmert sich die Behörde etwas eingehender um diese Angelegenheit. Zur Heimkehr der Kriegsgefangenen aus Rußland. Das Bozner Rote-Kreuzamt verlautbart folgendes: Entgegen den in der Bevölkerung aufgetauchten

Befürchtungen hinsichtlich des Zurückhaltens von Kriegsgefangenen in Rußland, speziell Internierungen von Offizieren und Unteroffizieren als Ver geltung für angeblich geleistete Munitionslteserungen an Po- len von feiten der russischen Regierung wird amtlich verlaut bart: Das österreichische Staateamt für Aeußeres hat wegen angeblichen Munitionslieferunarn aus Oesterreich nach Polen an den Dolkskommistär. de» Aeußern, Tschitscherin. telegra phisch die Erklärung abgegeben, daß Bewilligungen zur Aus fuhr

, daß die Bevölkerung den eingangs erwähnten Befürchtungen weiter Raum gibt. 3n Rußland geblieben. Dem Bozner Roten Kreuz-Amte wird gemeldet, daß laut einer dem Staatsamt« für Kriegsge fangene- und Zivilinterniertenamte zugegangenen Meldung eines Heimkehrers der Krieasaefangen« I. Hochkofler aus S a r n t h e i n trotz der Möglichkeit der Heimbeförderung frei- willig in Rußland als Arbeiter zurückgeblieben ist. F.-C. „Rapid'. Bozen hält am Donnerstag, 19. August, halb 9 Uhr abends im Gasthof „Weiße Gans', im ersten

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Seite 2 von 6
Datum: 20.08.1920
Umfang: 6
Imperialismus festgeklammert. wie dieser an die römische Kirche. So blieb es denn Bene dikt XV. Vorbehalten, in der Stunde, da sich Frankreich des Generals Wrangel bedient, um die 18 Milliarden Franken, die es einst dem zaristtschen Rußland geliehen hatte, um die strategischen Eisenbahnen gegen Deutschland auszubauen, zu retten, das große Schweigen des Vatikans zu brechen: jenes Schweigen, das andauerte, als der Verband zu Versailles und St. Germain die Inquisitionsurteile fällte, und das nickt

, wenn sie sich auf klfchem Wege befinden, die Wahrheit zu sagen. Werden Massen nachläuft, ist kein Führer. Wir mischen uns nicht in die russischen Angelegenheiten ein, aber wir wollen jedenfalls unsere Ziele auf dem Wege der.Demokratie allein zu erreichen suchen. Das Rätewesen in Deutschland auf wirtschaftlichem Ge- biete ist noch der Verbesserung bedürftig. Aber das russische Experiment der RLtediktatur_lehnen wir entschieden ab. In Rußland sind die Wirtschäftsräte bereits abgeschafft, und es hält sich bloß

Erfahrungen faßt er in folgendes Urteil zusammen: In Rutzland gibt es keine Diktatur des Proletariats. Das P r o l e t a r t a t ist in Rußland absolut machtlos und besitzt weder die Dersammlungs«. noch die Preßfreiheit, noch das Recht, seine Vertreter zu w ä h l e n. Die Unterdrückung des russischen Volkes ist ebenso groß wie unter dem Zaren. Die Lage des industriellen Proletariats ist durch vollständige Rechtlosigkeit und den Mangel jeglicher individueller « t gekennzeichnet. Es steht unter tyrannischer

Diktatur nn nicht einmal selbst entscheiden, wo und zu welchem Lohn es arbeiten will. Als wir in Rußland waren, haben uns Vertreter der russischen Typographen wahrheitsgemäß die Lage geschildert und was geschah: Diese russischen Gewerk schafter sitzen jetzt im Gefängnis. Merdings ist zuzugeben, daß die Bolschewisten heute den ersten Versuch machen. Ruß- lauo wieder aufzubauen. Sie haben tatsächlich Großes auf dem Gebiete der Organisation und sehr viel für die Kinder geleistet

, aber wenn man die russische Methode bet uns in England einführen wollte, dann müllen wir wahrheitsgemäß sagen, datz in Rußland nicht Freiheit, sondern Ter ror, nicht Diktatur des Proletariats, sondern Terrorismus herrscht, ausgeführt von einer handvoll Leute. Scheidemann und Shaw gegen den Bolschewismus. Der Kongreß der 3. Internattonale, der in Genf jüngst seine Tagung abgeschlossen hat. beschäftigte sich in einer Reihe von Sitzungen mit dem Problem der Diktatur des Proleta riats. das in allen sozialistischen Parteien

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