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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 30.06.1921
Umfang: 8
in den Gefängnissen Frankreichs schrieb, wirft er Clemenceau vor, daß er Frankreich an England verkauft habe, und der Friede die französischen Interessen den englischen hintansetze. Auf europäischem Boden allerdings erscheint Frankreich als der Sieger; wir verspüren seine Vormachtstellung und seine beherr schende Gewalt täglich in jeder kleinsten Entscheidung der in- und ausländischen Politik in Deutschland, Oesterreich, Polen und der Tschechoslowakei. Die neue europäische Landkarte ist von französischen

Geometern abgesteckt. Aber was ist das bißchen Elsaß und das Stückchen Snrien im Vergleich zu Aegypten, Arabien, Hedjas, Mesopotamien, die in aller Stille und unter den verschiedensten Rechtstiteln von England eingesackt worden sind? Auch vor den Friedens chlüsfen, die den Weltkrieg beendet haben, ist Großbritannien m t seinen Dominions In Australien, Südafrika und Kanada und seinen Kolonien in Indien, die seit 1919 beinahe den Rang eines Dominions errungen haben, das Reich der fünf Erdteile

zu Tage. Viel wesentlicher und für England bedrohlicher als der Widerstreit über die weltpolitischen Probleme, die jetzt auf der Reichskonferenz zwischen England und seinen Dominions erör tert werden, ist die Sprache, die diese Dominions dort führen, und die, wenn auch nicht unerhört, so doch von England jeden falls noch nicht gehört worden ist. England erscheint nicht mehr als Mutter gegenüber ihren Kindern, kaum mehr als primus unter pares; der allgemeine Niedergang Europas, seine desolate

im Stillen Ozean zwischen Japan und Amerika fordert; aber man sollte sich gerade jetzt auch gefälligst einer Rede Hughes erinnern, die er 1918, einige Mbnate vor dem Kriegsende, gehalten hat, und in der er mit bewußter Brüskie- rung Englands erklärte, Australien wisse sich im Kampfe gegen die gelbe Gefahr für alle Zeit der Bundesgenossenschaft Amerikas sicher. Den Kernpunkt der Londoner Konferenz bildet nun diese japanische Frage, das künftige Verhältnis zwischen England, Japan und Amerika

und die Entscheidung, ob das demnächst ab laufende Bündnis mit Tokio überhaupt, und in welcher Form es erneuert werden soll. Es handelt sich um eine Hauptentschei dung über die künftige Außenorientierung der englischen Politik, aber die Dominions Australien und Kanada, ja selbst Indien reden mit so kategorischer Sprache in diese Sache drein, daß sie fast die Führung zu haben scheinen und nicht mehr England. England als europäische Macht, als Handelsherr, Bankier und Reeder, kennt keine gelbe Gefahr, es sieht

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 16.12.1921
Umfang: 8
solche Vorfälle dann viel leichter be greiflich, denn Deutschland und Frankreich gehören einstweilen nicht zu den Waffenbrüdern und zu irgend einer Entente. Während ln Italien bei verschiedenen Gelegenheiten der Ruf „Rieder mit Frankreich' erscholl, veröffentlichte unlängst Gaoriele d^Annunzio einen scharfen Angriff gegen England, dessen einziges Bestreben es fei, nach der Niederwerfung Deutschlands auch der Bereinigten Staaten, Frankreichs und Italiens Herr zu werden und auf sämtlichen Ozeanen owie

im Mitteimeer zu herrschen. Aber alle englische Sophist k werde die brennenden Fackeln Irland, Indien, Arabien und Aegypten, die die englische Politik mit blutigem Rot übergößen, nicht er sticken. Mit bitteren Gefühlen kehre Brland ln sein herrliches Vaterland Frankreich zurück. Auf die Gegensätze zwischen Frankreich und England braucht wohl nickt erst besonders hingewiesen zu werden. Die französische Press« führte in letzter Zeit vielfach eine sehr ge reizte Sprache gegen England. Das „Journal des Debats

' ? ing letzthin so weit, England für den Ausbruch des Welt- rieaes mitverantwortlich zu machen. Bisher wurde bekanntlich einzig und allein Deutschland als der Schuldige am Weltkriege hingesiellt. Frankreich habe aus dem Weltkriege die «Lehre ge zogen, daß es nicht genüge, das Recht auf seiner Seite zu haben, wenn man nicht gleichzeitig über die Machtmittel ver füge, ihm Ansehen zu verschaffen. Der „Jntransigeant' schreibt, es seien nicht mehr Nadelstiche, sondern Stockschläge, die Frank reich

von England täglich erhalte. Das englische Blatt „The New Statesman' schrieb in den letzten Tagen in einem Leit artikel: „Unsere französischen Freunde sind gegenwärtig die schlimmsten und ärgsten Feinde, die England und die ganze «Welt gehabt -hat. Frankreich gleicht einem rasenden Weibe, das nicht das meint, was es sagt und glaubt, um mit Nadelstichen und Schimpfworten am schnellsten zu einer Versöhnung zu kommen. Da ein politisches Prinzip für England niemals ein Objekt für einen -Kuhhandel

sein kann, müßte ein Kompromiß chlands Kosten für Eng st England außerstande, stisch ebenbürtig zu be im fernen oder nahen Osten auf Deut land unannehmbar sein. Außerdem Frankreich und die Franzosen als pol! trachten.' Das klingt unter Freunden gewiß alles eher als liebens würdig. Roch weiter geht der Schriftleiter des ,T>bserver', Mr. Garvin, der Lloyd George recht nahe steht. Er erklärte unlängst, daß, von einer Uebereinstimmung zwischen Frankreich und England zu reden, ganz nutzlos sei, „wenn ihre Ansichten

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Seite 2 von 4
Datum: 09.01.1922
Umfang: 4
' zufolge ist die Mission des General direktors des englischen Schatzamtes, der von Lloyd George nach Rom entsandt wurde,.um mit der Italienischen -Regierung we gen der von London gemachten wirtschaftlichen Vorschläge Füh- lung zu nehmen, gescheitert. Der englische Generaldirektor hat S tellen müssen, dag unter den italienischen Ministern hin- lich der von England unterbreiteten Vorschläge keine Eini gung besteht. Ministerpräsident Bonomi sowie die technischen Minister Soleri u. De Naoa hätten

an England. Der Aussatz des „Temps' erwähnt, indem er noch einmal in letzter Stunde für das Bündnis mit England einttitt, Deutschland könnte später an einigenden Abmachungen zwischen den beiden Staaten tsilnehmrn. Ein französisch-englisches Bündnis sei die einzige Art, „Deutschland ohne -Erschütterung, ohne irgend welche Gefahr für die anderen in die Familie der Völker elnzufübren'. Das Journal des Debats' erläßt in einem einer Leitartikel gewissermaßen einen Ordnungsruf, indem es agt, man hätte

sich in Tannes vor allem mit der Reparations rage und nicht, mit Allianzaimelegenheiten zu befassen. Es .ch-roibt: Die Konferenz von Tannes habe nicht die Aufgabe, ein englisch-französisches Bündnis auszuarbeiben. Der Abschluß eines Bündnisses mit England -würde keinerlei Ordung schaffen und es würde Frankreich keine absolute Bürgschaft bieten, wenn diesem Abschluß rricht die Regelung wichtiger, bedeuten der Fragen vorangehe, welche Frankreich und England -be schäftigen. Unter diesen Fragen sei

die dringendste die Repara- rionsftage. Frankreich, Forderungen. ^'Information' behauptet» daß Fvankveich und Belgien dem sogenannten englischen Vorschlag ablehnend gegenüber« stehen und glaubt, daß dieser Vorschlag Abänderungen erfahren hat. Die neuen Garantien, die von Deutschland verlang wer den sollen, würden darnach sein: 1. Umänderung des Reichs- bankstatutes nach Art d«r Äerfallung der Dank von Frankreich und der Dank von England, Ergänzung de» . Aufsichtsrates durch «man DsrttMex, d« von bar

Zugeständnisse mach« oder England Opfer bringen wolle. Dem Wiesbadener Abkommen soll angeblich England unter gewissen Voraussetzungen zusttm- men. -Ueber die internationale Finanzkonferenz werde erst noch beschlossen werden. Bei dieser Gelegenheit solle auch über die etwaige Herabsetzung der deutschen Schulden beraten wer den, deren Möglichkeit -ebenfalls tatsächlich von einem Verzicht Englands auf seine Forderungen abhänge. Wien ein Bundesland.. Am 1. Jänner 1922 wurde di« schon 1920 eingeleitet« poli

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Seite 2 von 10
Datum: 21.05.1921
Umfang: 10
Beseitigung der Gefahr nötig seien. Die Hilfe sei bisher von Brland strikte abgelehnt worden. Sie sei durch die Fehler der Abstimmungskommisston außerordentlich erschwert. England, Frankreich und Oberschlesien. Die Erfolge Korfantys und der polnischen Insurgenten In Oberschlesien haben den erheblichen Gegensatz, der schon längst latent zwischen England und Frankreich und ihr Berhältnis zu Palen besteht, zu schroffem Ausdruck gebracht. Lloyd George hielt es für nötig, die energisch gehaltene Note

. Die Frage ist allerdings, ob Frankreich es sich gestatten kann, wider den Wllen von England neue Ge biete zu besetzen. Gleichzeitig hat sich geoffenbart, wie verschie den Frankreich und England Abstimmungsresultat und Frie densvertrag interpretieren wollen. Frankreich geht so weit in der Auslegung zugunsten Polens, als es überhaupt möglich Ist, während England die Kreise Pleß und Rybnik Polen zu weisen will, also die Gebiete mit überwiegend polnischer Mehr heit, die wohl im wesentlichen an Polen

hat. Italienische Stimmen zur Lage. Zur oberschlesischen Streitsrage schreibt „Eorriere della Sera': Lloyd Gorge schleuderte ein Ouos ego gegen Frank reich. weil er Amerika hinter sich wußte, dessen Einfluß In England wie in Deutschland ungeheuer ist. Deutschland und England werden daraus viel Wasser aus die Flammen des i alten Hasses gießen müssen. Die hauptsächlich auf Rat Ame- > rikas geschehene Annahme des Ultimatums hat die diploma tische Lage wie durch einen Zauberschlag verwandelt

durch ein Kabeltele- gramm der „Chicago Tribüne' aus Washington, wonach man in amtlichen Kreisen mit den Aeußerungen Lloyd Georges lympathisiere. Daneben sei jedoch eine starke Strömung, die es für richtiger halte, den drohenden Bruch zwischen England und Frankreich unter allen Umständen zu verhindern, selbst wenn dadurch die Regelung der oberschlesischen Frage ins Hinter treffen geraten sollte. Bei alledem sehe man freilich ein, daß die erwarteten günstigen Wirkungen aus der Regelung der Wieder- herstellungsfrag

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Seite 1 von 6
Datum: 23.09.1921
Umfang: 6
durch gefotztes Recht, als durch Gewohnheit wel-terentwickelt hat. Auf -der britischen Reichskonferenz aber wurde es zum Grundsatz erhoben, daß die großbritannifche ‘ ' Mutterlandes Weltpolitik künftig von den Premierministern des und der Dominien gemacht werden müsse, und daß England, wenn diese Konferenz der Premierminister nicht beisammen sei, wenigstens den Rat der Dominien früher einzuholen habe. Diese Demokratisierung -der englischen Llusl-andspokitik ist -di« letzte Folge des Weltkrieges

, in dem die Dominien nicht nur mitgeblutet und mttgezahlt haben, sondern auch vielfach reicher und mächtiger geworden sind als das Mutterland selbst, so daß heute England ein Schuldner Kanadas geworden i Allerdings vollziebt sich dieser -Umwandlungsprozeh, der den Ausgangspunkt der engli chen Weltentfchei-dungen von Downingftreet dezentralisiert, nicht mit einem Schlage und nicht S erade unter enthusiastischer Förderung Englands selbst. Die -rage des englisch-japanischen Bündnisses, die im Vorder gründe

der Mchterneuerung des Bündnisses die große Hilfe Amerikas sich erhofft haben. Run -aber werden gerade nach dem Willen Amerikas -auf der Ab. rüstungs. und Stille Ozean-Konferenz die Dominien nicht direkt, sondern nur indirekt durch England vertreten fein. Diese plötzliche Schwenkung Amerikas kam überraschend und nichts -vermag sie im Augenblick völlig aufzuklären. Rur Bermutungen und Kombinationen sind darüber erlaubt, weshalb Amerika diesen oorbrechenden Einfluß der Dominien zurückdrängen will, nur das Programm

der „Times', die die Parole aufstellte: der Atlantik für Großbritannien, der Pazifik für'Amerika, gibt einen Fingerzeig für dieses Verhalten Amerikas, das bei einem stärkeren Einfluß der Dominien durch Australien und Reu- eeland seine Vormacht auf dem Pazifischen Ozean ebenso in strage gestellt sieht, wie durch Japan, dessen Rivalität uni so efährlicher wird, je weniger es von den englischen Dominien Australien und Neuseeland, aber auch von Kanada und Süd- afrika^ von England ferngehalten

„wird. Wenn aber auch ment in der Entwicklung des nichtenglischen Einflusses auf die Amerika plötzlich als retardierendes Mo- brttanntsche Weltpolitik auftritt, fo kann doch dieses Moment die Entwicklung, die einmal angebahnt ist, nicht aufhalten. Die grohbritannischen Dominien, die einstmals Kolonien waren, sind sich dessen bewußt, daß sie heute die Macht, die Krast und die Zukunft des Reiches sind, daß nach dem Worte Joseph Ehamberlains England -all geworden ist, das Reich aber mit seinen Dominien- jung geblieben

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Seite 1 von 6
Datum: 02.09.1921
Umfang: 6
. Denn hier, in diesen Zahlenreihen, finden wir das, was die Männer des Foreign office verschweigen, sehen wir die letzten Ursachen des Handelns der englischen Staats männer. Die Wirtschaft eines Volkes Ist heute der maßgebend« Faktor im Staatsleben, ist das Leben überhaupt: das Volk, der Staat, steigt und fällt mit seiner Wirtschaft und nur die Re giemng, die wirtschaftliche und politische Notwendigkeiten stets in Einklang zu bringen versteht, kann ihr Dolk zur Größe und den Staat zur Weltgeltung führen. England hat frühzeitig

alle Kräfte darauf eingestellt, die Weltwirtschaftskrise, die dem großen Kriege folgen mußte, und deren soziale und politische Begleiterscheinungen siegreich xu bestehen und war, im Gegen satz zu Frankreich» stets darauf bedacht, in ruhiger, steter Fort entwicklung das Errungene zu sichern und nur reale, bleibende Werte zu erwerben. So hat sich England zwar keine Lorbeeren gesammelt, aber vor.allen anderen Staaten, die nun mitten in der Weltwirtschaftskrise stehen und ihre Völker durch prun kende äußere

. Hier wie dort liegen die letzten Ursachen in der Ueber- produktion, die durch die rasche Umstellung der Kriegs- in die Friedenswirtschaft vemrsacht wurde und der nun ein krasser Mangel an Kaufkraft gegenübersteht. Mittel, und Osteuropa, einst so gute Abnehmer, sind fast ausgeschaltet: von so manchen anderen Märkten wurde England im Laufe der legten sieben Jahre stark verdrängt. So zeigen die Ziffern des englischen Außenhandels wiedemm eine stark fallende Tendenz: und zwar nicht nur dem Werte nach. Denn die Werte

ist aber bekanntlich In der Hauptsache eine Minderung der Rohstoffzufuhr, und wenn ein Industriestaat wie England seine Einfuhr so bedeutend ein- 'chränkt, so ist dies kennzeichnend für das Darniederlisgen einer Industrie. Ein neuer Aufschwung der englischen Wirt- chaft müßte sich somit vor allem in einer Steigerung der Ein uhr anzeigen. Bisher ist das Gegenteil zu verzeichnen, denn m vergangenen Halbjahr ist kaum die Hälfte der Rohstoff menge des letzten Friedensjayres eingeführt morden

. Also auch hier dieselben Erscheinungen wie aus den Märkten anderer valu- tastarker Länder, Handel u. Wandel liegt darnieder, weil sowohl die Exportmöglichkeiten abgenommen haben wie der Absatz im eigenen Lande. Wohl ist auch in England die Kaufkraft der Bevölkerung seit Beendigung des Krieges beträchtlich zurückge gangen, doch ist die Minderung des Absatzes in der Hauptsache wohl auf den Tiefstand der Währungen des Auslandes Zurück- zuführen, das wohl aufnahmsfähig wäre, die fremden Erzeug nisse aber der Balutadiffereng wegen

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Seite 1 von 10
Datum: 06.08.1921
Umfang: 10
, Frankreich und Italien, in die zweite Reihe der Großmächte ge rückt. Italien ist heute von England mehr abhängig als je zu vor, Frankreich aber, das seine Lebensinteressen einer blinden Haßoolitik unterordnen zu müssen glaubte, ist dadurch in der Weltpolitik vollständig ins Hintertreffen geraten. Das Schwer gewicht der polnischen, wirtschaftlichen und militärischen Macht liegt heute bei den drei großen Seemächten England, Amerika und Japan. England, das seit zwei Jahrhunderten keinen Krieg geführt

, dessen Ausgang dem englischen Streben nach der Welt hegemonie nicht für eine längere Zeitdauer jeden Gegner nieder gehalten, hat diesmal sein Ziel nicht erreicht und sieht sich nun zwei gerade durch den letzten Krieg ungeheuer erstarkten Mäch ten gegenüber. Wie vordem in Europa mit Deutschland und ln Asien mU Rußland, muß England heute seinen Einfluß in der Welt stärk Siib deut Besitzer der zweit- Beherrscher fco» nrit Uncle Sam, dem Weltbankier und Bef, ten Flotte der Erde, und Japan, dem Beherrscher

' ' ' ' es gefürchteten chen zwei viel ernstere Rivalen jenseits des Ozeans er- edem Rivalen einen ee, teilen. Damit sind für England statt des ' st leftrittenen We!tt Gegner steht, ist in einer ungleich schwierigeren Lage als im Jahre 1914. Denn die Erde ist in den letzten Jahren zusehends „zusammengeschrumpft': der Weltkrieg hat gezeigt, daß die amerikanische Flotte in wenigen Tagen an den europäischen wachsen, und die eiiglische Politik, die in ihrem Streben nach Weltherrschaft in der unbestrittenen J; Küsten

erscheinen, Japan mit seinen schnellen Panzergeschwa- dern die Lage in den asiatischen und australischen Gewässern in kürzester Zeit nach seinem Belieben ändern kann. Und heute, da England den fünften Teil der Erdoberfläche und ein Viertel der Menschheit beherrscht, ist dieses Weltreich sehr verwundbar geworden und gerade in seinen vitalen Teilen wirtschaftlichen und militärischen Eingriffen seitens anderer Mächte so sehr aus gesetzt, daß daraus das Streben der englischen Politik, vor allem die stärksten

. Und als der Krieg beendet war, da war di« Union der mächtigste Staat der Welt und das Haupt der Entente — ein Grund mehr für England, auf seiner Hut zu sein. Deshalb versuchte man sofort, mittelst des famosen „Völkerbundes' die Bereinigten Staaten ins englische Schlepp tau zu nehmen und ließ, als dies mißlang, nichts unversucht, die amerikanische Politik im englischen Sinne zu beeinflussen. Aus dem scharf imperialistischen Kurs der Amerikaner, der Schiffahrts- und Handelspolitik der Washingtoner Regierung

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Seite 1 von 8
Datum: 16.11.1921
Umfang: 8
zu sagen, feststellen kann: Washington wird zur größ ten Diplomatenzusammenkunst nicht nur seit der Pariser Frie denskonferenz, sondern überhaupt und die Probleme die dort zur Lösung gelangen sollen, werden die zukünftigen Schicksale des ganzen Erdballes in entscheidender Weise beeinflussen. Die hauptbeteillgten an der Washingtoner Konferenz sind die Bereinigten Staaten, England und Japan. Der ganze Komplex der Beratungsgegenstände wird von der Lösung be herrscht, die man für die künftige Gestaltung

, als das, was Amerika will: ungefähr das ist, was England und Japan nicht wollen. Die gegenwärtige Lage ist ungefähr die: der Union wird das japanische Streben nach der Borherrschaft im fernen Osten unbequem und so sucht daher Japan die Vorbedingungen zu entziehen, unter denen es zu seiner heutigen Machtstellung gelangt ist. Diese Dorbedingungen sind der Hauptsache nach dreifacher Art: oas Bündnis mit England, die wirtschaftliche Durchdringung des lernen Ostens und als Folge beider, die Rüstungen

, die durch die wirtschaftliche Kraft ermöglicht wur den und rückwirkend ihre weitere Entwicklung schützten. Eng lands Stellung zu dieser Frage ist durch den Kardinalsatz aller englischen Politik bedingt, das Gleichgewicht unter den Staa ten zu erhalten, damit ein englischer Druck aus diese oder jene Wagschale immer den Ausschlag geben könne. Weil England früh genug erkannte, daß ihm die Bereinigten Staaten ver möge ihrer natürlichen wirtschaftlichen Kräfte und der günsti gen geographischen Lage «Ines schönen Tages

über den Kopf wachsen und es aus seiner dominierenden Stellung verdrän gen könnten, zog es Japan an sich, schuf ihm günstige Entwick. lvngsmöglichkeiten, damit es in die Lage käme, den Wettbe werb mit Amerika aufzunehmen und dessen Kräfte dadurch auf sich festzulegen, so daß England selbst nach wie vor das aus schlaggebende Gewicht behielt. Wenn unter den gegebenen Voraussetzungen London heute die Hand dazu böte, Japan durch einen Zwang zur Beschränkung der militärischen Rüstun gen und durch die Aufhebung

auch englische Vorrechte aufgehoben werden, die den beiden Staaten eine Art wirtschaftlicher Monopolstellung sichern. Gelingt dies, bann wird England von Amerika vermöge dessen günstigerer Dorbedingungen vom chinesischen Absatz gebiete verdrängt und damit eines für den Fortbestand der ohnedies schwer erschütterten englischen Wirtschaft sebr micki'- gen Bodens beraubt. Das drohendste Gespenst für England ilt aber setzt schon die amerikanische Wirtschaftskonkurrenz. Die Engländer sind sich darüber vollkommen

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Seite 2 von 6
Datum: 07.01.1921
Umfang: 6
tg-D MM L r ;< )' t> rt i \' 1 !l M t i n c -1 II * * i ?!, »I li i fv d S w; *i h' !l> IC* ir ) ‘•f ti bi' m, 3 ■ G bi r :ej / M :ti I > J«i c > «1| it ! t' ,n :6 ni >s n s 1t dk Z X a* Ministerpräsidenten LeygÄeS frostig abrückt und' dem Darren Lesevre wütend Beifall' klatscht, will ungezählte Miljarven, imd da sie in Gold nicht zu! liquidieren wären, sind ihln auch Waren recht; England, das weniger an seine Rentner, als an seine Kaufleute, Arbeiter und Arbeitslosen denkt, wünscht «ine verhältnismäßig bescheidenere Summe, aber eine Gold- fmtvme und keinen Warenberg. Deutschland aber kann lange nicht so viel, wie Frankreich will, aber es kann überhaupt nur so zahlen, wie cS England nicht mag

. Wir. fürchten sehr, es wird den Franzosen leichter sein, England davon zu überzeugen, daß ihm ein Sklavenvolk von Fronarbeitern als Konkurrent nicht sehr gefährlich sein könne, leichter als es den Engländern gelingen kann, dien Franzosei? einzu- redcn, sie könnten statt mit 1-15 Milliarden auch rntl 56 Mil liarden^ glücklich sein: insbesondere, wenn Deutschland auch diese 65 nicht hat. Die große Grakulakionscour. Don unserem römischen Korrespondenten. * I/W, NoM, 2. Sonnet. Palazzo Diminale zu Rom

des Friedensver- trager gefährdet würde. Die Wledergutmachungsfrass. Don den Brüsseler Vorbesprechungen über die Wieder- herstellungsfrage erwartet man deutscherseits keinen Er folg. solange Deutschland Frankreich an der Erfüllung des Friedensvertrages hindert, wenn es auch einzelne Leistungen ermöglicht. Da England, von inneren Sorgen erfüllt. Deutsch- land wesentlich als Beschwichtigung des französischen Ehr- geizeg behandelt, bleibt nur die Hoffnung auf Amerika, wo die Erkenntnis, daß es großes Unrecht

ln das Maintal. tim Bayern von Norddeutschland abzuschneiden. Differenzen zwischen Frankreich und England. Aus Paris komnct die Vestätigung von idifferenzen zwischen Frankreich rind England in bezug auf die deutsche Abrüstung. England erhebt scharfen Tadel über das Ver halten der Abrüstungskommission. die allzu selbstherrlich vor gehe. Es dürfen anscheinend Äenderungen in der Zusammen setzung dieser Kominission erfolgen. Tschechien nicht reiis für russische Methoden. Beim Netciahroempfange der Präsidien

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Seite 1 von 8
Datum: 24.09.1920
Umfang: 8
der Brüsseler Jinanzkonferenz. Berlin. 22. Sept. Die Eröffnung der Brüsseler Finanz» konserenz findet am 24. d. Mt», statt. Vom 26.—28. d». er folgen Auseinandersetzungen über di« allgemein« finanziell« Weltlage. Vom 28. d». bl» 2. Oktober erfolgt die Feststellung der allgemeinen finanziellen Politik. Die Vizepräsidenten Brand aus England, Bifsertng aus Holland, Jasper aü» Belgien und E «llt« r au» Frankreich werden Referat« über Staatosinanzen, Geld» und Wechselkurse» internationalen § anbei

Regie» !, oi« inneren Politik einzufchlagenden Richtung die erforderliche Kon» ~ ‘ ''«r« Stabilität der R > pu pon seinen Aussührungen be» W)m,»nhetten de» Parlamente» hu schwächen und die identen der Republik zu erhöhen. friedigt. England» Beziehungen zu Rußland. M o »k a u, 22. 8evt. Kamenew ist in Moskau «ingetroffen. Heber di« Haltung der britischen Regierung äußert« er sich, baß neben _ st . . immer mehr fühlbar. An dem Tage, an welchem Llovd George ihm erklärt habe, er dürfe nicht in London

bleiben, hätten di« Londoner Lanken begonnen, Wechsel der Wrangelreglerung anzunehmen. Ein militärische» (Eingreifen sei aber In England nicht volkstümlich und die Arbeiterschaft fordere t mit Rußland. Die Beziehungen zwischen Sowjetri England und die Entwicklung der revolutionären Bewegung ln England hängen von den Erfolgen der roten Truppen gegen Mangel ab. Norwegen erkennt Sowfelrnhland nicht an. Rom, 22. Sept. Au» Chrlsttania wird gemeldet, daß Norwegen sich weigere, Sowjetrußland anzuerkennen

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Seite 1 von 6
Datum: 29.08.1921
Umfang: 6
hier ein, und zwar valfour für England. Bour geois für Frankreich, Marchese Irnperiall für Italien, Koo für China, Da Eunha für Brasilien u. Ouinones de Leon kür Spa nien. In seiner heutigen ersten Sitzung wird der völrerbunds- rat nur über die formelle Annahme des Vorschlages des Ober sten Rates die oberschlcsische Frage zu behandeln, entscheiden und das Verhandlungsprogramm festlegen. Es werden wahr scheinlich auch noch ein deutscher und ein polnischer Delegierter zu den Sitzungen berufen werden. Man glaubt

ging, seine Trup ' damit einen und Unver- herrschend Abkomme pen aus Balona zurückzuziehen, erklärt, daß es Beweis für die Anerkennung der Souveränität fehrtheit Albaniens geben wolle. Und dann die Annäherung Englands und Italiens in der ganzen Orientfrage, die England wohl dazu veranlassen werde, auf die Forderung, daß Argiro- castro den Griechen zufallen müsse, zu verzichten. Und nun kommt des Pudels Kern! Am 13. Februar 1914 wurde Grie chenland dazu verpflichtet, die Insel Saseno zu räumen

, eine Insel, die an und für sich keinen Wert hätte, wäre nicht da hinter die Reede von Balona, ein strategischer Platz von erster Güte. Als Italien Balona aufgab, hat es jedoch nicht auf die lei Artikel dessen Be 'ches Geb dem sestgestellt wende, daß Saseno, zu etzurig die Italiener ermächtigt sind, aufhöre, albani- et zu sein. Daher müsse England u sein. Daher müsse England seinen ganzen Ein- lüß auf die Wagschale werfen, auf daß die Frage so bald wie möglich entschieden werde. Das heißt, Italien

soll gezwungen werden, Saseno zu räumen, ohne daß es die Albaner verlanden. Und dazu soll England mobil gemacht werde». Bei Frankreich handelt es sich aber keineswegs darum, Albanien als unantastbares Lund ge sichert zu wissen, als vielmehr um einen höchst eigennützigen Zweck. Aus den Worten des „Tenips'-Art!kels erhellt dies zur Genüge: „Frankreich will die Geisteskultur, den Kredit und das Gedeihen Albaniens nach Kräften fördern.' Der römische „Tempo', sich über die französische Zumutung entrüstend, legt

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Seite 1 von 4
Datum: 13.07.1921
Umfang: 4
ln Amerika. N a u e n, 12. Juli. Aus Amerika werden große Hitzewellen gemeldet. Viele Personen stnd durch Hitzschlag getötet worden. Auch in England häü die Hitze an und verursacht eine gefahr- liche Trockenheit. Das dreieckige Verhältnis. Bon miserem Berliner k-Mitarbeiter. Der Weltkrieg hat den einst dominierenden Erdteil Europa nicht nur wirtschaftlich zerrüttet, sondern auch politisch kaltge- stellt, gleichsam entrechtet. Seegeltung Ist noch heute Weltgel. tung, besonders wenn keine große Landmacht

ein Gegengewicht zu bieten vermag. Der Krieg 1914/18 hat drei große Seemächte übrig gelassen: England, die Nordamerikanische Union und Ja pan. Die drei Staaten aber, die «inst große Landmächte waren, sind es nicht mehr. Nicht nur Deutschland und Ruß land, sondern auch Frankreich slird im weltpolitischen Sinne Sekundarmächte geworden. Wir sagten, Europa hat abgedankt: denn England ist ja, auch abgesehen vom kontinentalpolitischen Standpunkt, mir zum kleinen Telle als europäisches Staatswesen anzuseben, da fein

Imperium sich auf vier Erdteile erstreckt. Aber dieses fein Imperium ist nicht nur gerade jetzt mehr denn je von der von Angora ausgehenden mohammedanischen Bewegung bedroht, sondern England siebt sich auch genötigt, sich zunächst mit der U n i o n in die Macht zu teilen. Die amerikanische Beteiligung am Weltkriege galt ja nicht zuletzt auch dem Ziel der Gleichberech tigung des jüngeren Kontinents. Finanziell ist bas Britenreich von den smarten Bankers geschlagen, das Pfund ist vom Dollar crbgelöst

England, Union und Japan gedacht ist, nicht viel mehr als ein Symbol, aber Symbole können weltpolitische Ge staltungskraft erringen. Denn außer dem Orient ist auch Sow jetrußland der unsichere Faktor in der angelsächsischen Rechnung. Diese Faktoren könnten sich aber früher oder später mehren. So hat zwar Frankreich durch seine blinde Revanchepolitik gegen Deutschland sich selbst —- und mit ihm ganz Europa — aus der Weltpolitik ausgeschaltet: aber vielleicht werden die Franzosen nicht ewig hypnotisiert

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Seite 1 von 8
Datum: 02.06.1921
Umfang: 8
, doch müßte die Untersuchung der Sachverständigen in Oberschlesien vorher durchgeführt sein. Gegen dle Lohnherabsehungen in England. London, 2. Juni. 83 Gewerkschaften mit insgesamt anderthalb Millionen Hüttenarbeitern legen gegen dle für den 10. Lu»! angekündlgte Hcrabestzung der Lohne Verwahrung ein. Falls es zu einem Ausstand kommen sollte, würden sämt liche Hüttenwerke stillstehen. Besprechungen zwischen beiden Parteien sind Im Zuge. Was geht im nahen Osten vor? Paris, 1. Juni. „Exzelsior' erhält

aus London eine De- vesche, die mit aller Reserve auszunehmen Ist. Hiernach wurde dem „Daily Expreß' aus Kleinasien gemeldet, daß Mustnphn Saglr, ein englischer Untertan, der von Indien nach Anatolien fuhr, verhaftet und als Spion in Angora erschossen wurde. Dieses Faktum, tm Vereine mit vielen anderen, habe die grle- j chenfreundliche Tendenz tu England verstärkt, io daß die bis- I hörige Neutralität im griechisch-türkischen Konflikte ausgelassen ! und die englische Flotte im Vereine

eines europäischen Gleichgewichtes erheischen, weil Italien erst dann seine politische und wirtschaftliche Hand- lungssreiheit und damit seine frühere Bedeutung wiedererlan gen kann. Aber auch für England wurde das ttebergewicht Frankreichs auf dem Kontinent bedenklich, als dieses Land durch die Folge» des Friedensvertrages entscheidenden Einfluß auf dem europäische» Kohlenmarkk gewann. Dunk der Erträg- iiisse der eigenen großen Kohlenreviere, der lothringischen und Saargrnben lebt Frankreich heute tu Ueberflnß

und kann einen großen Teil der von Deutschland gelieferten Kohle veräußecu. England aber mußte, um konkurrenzsähig zu bleibe», mir dem Kvhlenpreiü auch die Löhne der Bergarbeiter herabsetzcn: Streiks, Unruhen und tiefgehende Schädigungen des gesainten englischen Wirtschaflslebens mären die iinansblciblichen Fol gen. Erhält nun Puten, d. h. Frankreich, auch noch die vber- chlesischen Gruben, so ist die Gefahr einer wirtschaftlichen und ozinlen Katastrophe in England in bedrohliche 'Röhe gerückt. Auch die Tschechen

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 07.01.1921
Umfang: 6
. Wie verlautet, seien Frankreich und England der Ansicht, daß dle weitere Entwassnung Deutschlands stufenweise vor sich gehen solle, um Deutsch land nicht der Mittel zur Brhämpsung des Bolschewismus zu berauben. Die englische Negierung habe den ernsten Wunsch, ln Deutschland eine Negierungzu sehen, dir fähig sei. gegen den Bolschewismus einen Damm au bilden. Bezüglich der Ausführung des Artikels 172 des Friedenovcrtrageo. der die Auslieferung der Fabrikationsmethoden von Sprengstoffen und Eheiniüalien

. zchhleu würde, und In der Pariser Ktninner hielt der nichlb ganz.normale ^rkriegömiuister Li'fevre eine Hetzrede its schön ste,! Pochestil, tue von der Mmmevimchrlieit bejubelt wurde, obwchl sie seine geistigen Qualitäten stmst kennt chid be- > spöttelt. Auch beim besten Willen wird eS für die Entente nickst apnz.lestht sein,, m Brüssel klaren .Wps zu bewahren und baS Rotweiidine zu tpnchriin sonst küimten die vom Milliar den rausch schtuailkeilden Schädel in Frankreich, Belgien und England die klaren

znnt Dollar verlieren tritt, wenn Dmtschländ nicht allzuviel zahlt und dafür die eizglischen Warenmagazinc: anSkanft. England vseift ans die L69 Milliarden der „Time-ö'. von denen nach! den Vereiiibarungen vom Frülchchr 1U20 der größere Teil, l>5> Prozent, doch Frankreich znfalstn würbe; England wäre dlellelcht glich nn den 100 Ptilllarden nicht so viel gelegen, von Veiten bereits i’it deu Tagen von Versailles und jetzt wiederum, nach einer anderen als der „Timeü'-Aer.s!on die Rede war: England

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 10.02.1921
Umfang: 8
-t Milliarden Pfund, hiervon werde an England allein eine Milliarde 700 Millionen Pfund geschuldet, dagegen schuldet England an die Vereinigten Staaten 800 Millionen Pfund. Milchkühe für Deutschland.. Bremen, 9. Februar. Hier ist ein Dampfer mit 7-10 amerikanischen Milchkühen eingetroffen. Sie stellen ein Ge schenk Amerikas an Deutschland dar. Ezernin österreichischer Gesandter in Berlin. Wien, 9. Februar. Dem früheren Minister des Aeußern Grafen Ottokar Ezernin Ist der österreichische Gesandtenposten

pellationen die Debatte über die staatliche Getreidebewlrtschaf- rn z und den Brotvreia wieder ausgenommen. Die sozialiftl- schen Abgeordneten fahren fort, Obstruktionsreden zu halten und verhindern dadurch jede gedeihliche Arbeit. Verzicht aus Beschlagnahme deutscher vermögen. R o m, 10. Februar. In hiesigen Kreisen verlautet, daß die italienische Regierung die Absicht habe, gleich wie England und Belgien aus die Ausführung des Artikels 18 des Friedeno vertrages von Versailles, betreffend Beschlagnahme

. Die Anwesenheit in Rom gelte vornehmlich der Regelung der Fragen im Zusammen hangs mit der Wiederausrichtung Zentraleuropas, die im Ein vernehmen mit Italien von Frankreich und England in Angriff genommen werden sollen. Die kleine Entente müsse bleiben, was sie bisher gewesen sei, nämlich ein Werkzeug des Friedens und der Konsolidierung der Länder in Mitteleuropa gemäß den Grundlagen, die Im Friedcnsvertrag von St. Cermain und Trianon geschaffen worden. Die österreichische Frage werde bei der Konferenz

des Herrn Doumer zuerst nicht viel anders geurteilt haben als Theodor Wolfs im „Berliner Tageblatt', der den französischen Finanzminister „reif für die Zwangsjacke' nannte. Allein das Hlntertreppengefchwütz der Sensationszeitungen ist kein Beweis; ein Beweis sind seine eigenen Worte, die er zwei Wochen vor seiner Fahrt nach Paria 'esprochen hat, das- England wieder Handel treiben und Ge- chäfte machen, der Zustand aber aufhören müsse, der die Völker des Kontinents vor den gefüllten Schaufenstern Großbri

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 1 von 12
Datum: 21.04.1921
Umfang: 12
, wenn sie im Rahmen der Landtagsoerordnung durch- geführt wird, nur formellen Charakter trägt und keine weite ren Schritte zur Folge haben wird. Der englische Standpunkt in der Anschlußfrage. Wien, 20. April. Heute hat der Wiener Bertreter einer ?^'Ikanischen Zeitung bei der englischen Gesandtschaft Vorge sprächen, welche ihre Haltung in der Anschlußfraae folgender- waßen erklärte: England stimmt mit Frankreim und Italien darin überein, daß der Anschluß Oesterreichs an Deutschland in ^'^ürsenwärtigen Zeit

, ob sie damit einverstanden sind, daß das Land eine Politik treibe, die in weiterer Zu kunft und --- selbstverständlich — ouf legalem Wege zu einer Bereinigung Tirols mit dem Deutschen Reiche führen kann. Warum sich England von Frankreich wieder einmal ins Schlepptau nehmen ließ, ist nur dadurch zu erklären, daß Lloyd George gegenwärtig mit ganz anderen, England viel mehr berührenden Sorgen beschäftigt ist, als mit der, ob sich Nordtirol an Deutschland anschließen will oder nicht. Zur Zeit, wenn dieser Anschluß Tatsache

werden soll, dann wird Eng land wie immer in ähnlichen Lagen sein Geschäftsinteresse be fragen und wird darnach sein Votum abgeben. Mittel europäische Vereinspolitik, wie sie Frankreich heute treibt, kommt für England, das Weltwirtschaftopolitik macht, nicht in Frage. Solange die französtschen Treibereien Englands Interessen nicht schädigen, läßt Lloyd George sie ruhig zu; im gegebenen Momente wird er nicht verfehlen, die Führung wieder in seine Hand zu nehmen. Noch verwunderlicher ist Italiens Zustimmung zur fran

- etntgung mit dein deutschen Vaterlands als Grundbedingung erfolgversprechender Arbeit anstreben. .. ... , — ■ QU5 Innsbruck :-3 Standes oder ui ... „ am St. Georgs tage durchzuführen ist, ob die Bundesregierung irnd mit ihr die drei Großmächte Frankreich, England und Italien, einver standen lind oder nicht. In machtvollen Kundgebungen auf offener Straße wurde der Landesregierung der nötige Rück halt gegeben, daß sie an dem Beschlüsse des Tiroler Landtages nichts ändern und dem souveränen Willen

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Seite 2 von 6
Datum: 24.07.1920
Umfang: 6
erheben müffen, ähnlich, wie es bei den Deutsch-Österreich betteffenden Punkten.der Fall war. Heute wird nun nach einer Meldung aus Paris dort von „zuständiger Stelle' mitgeteill, daß der deuffche Protest gegen die Enffendung eines französischen Gesandten nach München unbegründet >ei. Frantteich verfolge in Süddeuffchland keine Losttennungsbesttebungen. Wahrscheinlich würden auch Italien und England dem französischen Beispiel folgen. Eine deuffche Note, welche sicherlich nach Paris gesandt

habe, die in Dolen dmch den Krieg mtt Sowjettußland geschaffen wurde. Die Sowjet regierung habe ihren Gewohnheiten entsprechend mit Impertinenz auf die Mitteilungen geantwortet, die Lloyd George an sie Achtete. Den Sowjets ist mitgeteill worden, daß, wenn sie nicht eine« Waffenstillstand annehmen würden, Großbritannien und die Alliierten Polen verteidigen würden. England« „DennMnng'. „Alpenland' meldet: Zur Antwortnote der Sowsettegkerung an die englische Regierung wird in maßgebenden Kreisen be tont

und Polen sowie zwischen Rußland und den Verbündeten besteht. Im Falle einer Weigerung würden die Verbündeten man allen Mitteln Polen zu Hilfe kommen. Do« Polen wird England formell fordern, daß es um einen Waffen» sttllstand ansuche. Die in Gffechenland weilenden, au» Sowjettußland ge- siüchteten Offiziere und Bürger, insgesamt gegen 70.000, haben die englische Regierung effucht, bei der Sowjettegierung einzu schreiten, um Amnestie zu erhalten, damit sie nach Ruhla»' .yeimkehren können. Die brttische

und von den Deuffchen in Görlitz internieff worden ist, degrc blert und zu Zwangsarbeiten veruffeill worden sind. 17 Offizier? 'wurden zum Tode verurteilt und fofort gehenkt. Eine Meuellat. Nach einer Meldung an den „Daily Mail' haben dk Gffechen bei Belikeffar 15.000 gefangene türkische Nationalisten niedergemacht. Die indische Delegatton in Paris hat gegen diese Untat Protest erhoben. (Ob das fromme, menschenfreundlich« England hier dieselbe sittliche Entrüstung aufbffngen wird, wis gegen die Türkei in der Zell

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Seite 2 von 12
Datum: 25.07.1920
Umfang: 12
gelassen, es hat in der asiatischen Türkei, von England überlistet, ein verhängnisvolles Doppel spiel getrieben. Allmählich beginnt es den Völkern furchtbar zu tagen, wie sie überall von gefälligen franzölifchen Phrasen genalrt und für französische Faulpelzinteressen mitzbra» worden sind. Die wütendsten Anschlutzgegner in Deut» Lsterreich riicken mit zunehmendem Widerwillen von Frank reich ab. das für den Nichtanschlutz Deutschsüdtirols uns das Blaue vom Himmel versprochen, und nicht blotz

nicht seine Versprechung gehalten, sondern in der Reihe der freiwilligen Nothelfer und Spender, weit hinter Amerika, England. Ita lien. der Schweiz und Holland nn letzter Stelle gestunden hat über die Lage in Dorderasien durfte der deutsche Legationsrat v. Wesendonk kürzlich schreiben: „Die Gegnerschaft der Ara ber richtet sich aber überhaupt weniger gegen England, als gegen Frankreich. Die Loslösung des syrischen Küstengebiet mit Beirut empfinden die Araber als eine Zerreißung ihres Landes;' in 2lmerika

aber empfindet man den Sieg Clernen- ceaus über Wilson nicht nur nls ein Verbrechen am Rechte der Völker, sondern auch als eines an dem Stolze der Ame- riknner. Frankreich, das sich im Kriege gerne als den Vor- Kämpfer der Zivilisation und Humanität gegen die „Bocke-- mifgesplelt hat. hat keine Gläubigen mehr, sondern Klotz n einen Gläubiger; aber seine Schulden nn England, die. Ihi heute die stillschweigende Duldung Lloyd Georges fldu 1 werden überlebt «oecdeii von seinet moralischen Schuld an der Welt

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Seite 2 von 12
Datum: 04.03.1922
Umfang: 12
seien auch: Mmmwerung der Ausgaben und Erhöhung der Einnahmen. Die Erhöhung der Einnahmen soll dadurch erreicht werden, daß eine Anleche ausgeschrieben wird, die, wenn sie nicht erfolg« reich sein sollte, in eine Zwangsanleihe rimgewandelt werden kann. Er richtete an alle Parteien die Aufforderung, ohne Aus nahme und einmütig zur Gesundung des Landes zusammen« zuarbelten. Besserung der pottttschen Lage in England. Nauen, 4. März. Die Derattungen der englischen Koali« tUmspfosrtden sollen

, Violine; Sficufi) kritz FemhaH, Bariton; Prof. Pet- rivekwr Gchwnstch, Klabün; He»« Nich für die Glaub«, schen un überwält Bennen^ und hau berührt arge He durchaus gewiß n überfetzb punkt ar Deutfchlo konnte, deutschen Bollstrect englische da ist fü eine Set schuldig. Zivilisat! Wilhelm Mangel lischen 2 nach ein ein groß Wer mi wie gros diesen K England' erheblich daß das niemand, England. Zeit als mit eine unternah Aufentha feine An des Krie die groß ihn ausf Nun ist umzustell das «ngl aus: erst

litifcher \ nungen I Park ob, geht, fiel irgend el auch nur seinen kl, mögen, l ! ihn untei sich ein ■ ober übe eben ent England gegen de während gefährlich gebung i die Unsir nachweist lebt. Er lich gemc achtet sei Bruchteil Mag doch mit mon sens Massen i natürlich, die Deut liebevoll die Erker welche G Und dai Rechnung Weis« de Such gründen, ' Sie riet te H Aus dies die kom haus E wird Fr ihr Kon beste Ru tzjerin g» emviert« uro ginnt M runtzi b« (Defrchg Ma Mission der Paß und S« kehrt. $ Reisebur

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Seite 1 von 12
Datum: 11.07.1920
Umfang: 12
ökononiisch dienstbar gemacht werden. Bon Tag zu Tag zog der Dollar im Preise an, bis er fast auf das Dreifache feines eigentlichen Wertes stieg. Und dann setzte das große Aufkäufen französischer Werte durch die Amerikaner ein, wie dieses vorher in Berlin, Wien und Nom erfolgt war. Dagegen blieb Amerika allen Bitten um finanzielle Hilfe gegenüber taub und forderte unerbittlich die pünktliche Rückzahlung der während des Krieges bewilligten Anleihen. Auch das Verhältnis Frankreichs zu England verschlimmerte

sich während des letzten Jahres sichtlich. Nicht nur, daß sich England wieder dem Gedanken, sich auf seine reine Insulcir- volltlk zurückzuziehen, zuneigte, gab ea deutlich zu erkennen, daß seine und Frankreichs Wege einander vielfach entacgeiilaufen. Das Kriegsende hatte England die Erfüllung aller Forderungen beschert, die es gegenüber Deutschland hatte. Die deutsche Kriegs- und Handelsstotte bestand nicht mehr, dle Kolonien hatte Deutsch land verloren, ln K elnasien war sein Einslutz auf Jahrzehnte hlnaus

zu überwinden, die um 5. Juli in Spa beginnen werden. Vor aller Welt zn Tage lag aber der englisch-französische Gegensatz, als Frankreich aus wenig stichhaltigen Ursachen Frankfurt a. M., Darmstadt, Hanau 'und andere deutsche Städte rechts des Rheines besetzte und diese, dringenden Vorstellungen Englands nachgebend, wenige Wochen später räumen mutzte. In England begreift man nämlich all mählich, das; eine gegen Deutschland geübte Gewaltpolitik auf die Dauer nicht durchführbar sei, datz Deutschland

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Seite 1 von 8
Datum: 21.01.1921
Umfang: 8
und England gegen jede Herabsetzung der ame rikanischen Flotteurüstung erklärten. Welkte XdiQtaaim sind Seite & Don Leygues zu Vriand. Da» Derhälknl» zu Deutschland. Leygu « S hat sich den Vorwurf nicht ersparen können, daß er in den Besprechungen mit England sowohl in der Ent- wasinungssrage wie auch in allen anderen Deutschland betref fenden Angelegenheiten, besonders htnitchrlich der Wiedergut machung nicht feit genug gewesen sei, ma» Nun die französische Kammer nickt verzeihen konnte

und ihn vom Piedestol stürzte. Für Deutschland bedeutet dieser Mintsterwechsel nichts Gutes, zvmindenst keine Wendung zur Be'serung. Jedenfalls steht Deutschland heute vor einer neuen Situation. Die bereits ange- kündigte Verständigung zwischen England und Frankreich — Italien befindet sich ja selbstverständlich im Schlepptau Groß britanniens — ist, wenn nicht in Frage gezogen. Io doch htn- ausaeschoben. Man kann Leyguea keinensosi» den Vorwurf machen, daß er Deutschland gegenüber zu zart vorgegangen sei Sogar

in England hat die in den letzten Dez.'mb.rtaaen von Part» au» lancierte Mitteilung, es stehe ein Schritt der Alliertrn bevor, ncht wenig überrascht. Zweifellos war diese Mitteilung nur ein Versuchsballon, der aber nicht feine Wir kung tat und die Demacchr der Entente in Berlin kan-, nickt zu stande. L e y g u e s nahm es dann auf sich, am 31. Dezember eine Rote nach Berlin zu schicken, in der klwp und kirr be hauptet wurde, daß wesentliche Bedingungen des Frtedensver- träges nicht erfüllt

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