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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 21.09.1922
Umfang: 6
für England; während die Erfüllungspolitik Frankreich die Freiheit des Handelns nahm, gab sie England diese Frei heit zurück. Seit Versailles ist nicht mehr Deutschland, sondern ist Frankreich der konti nentale Gegenspieler Englands. Gegen Frankreich brauchte jetzt England Handlungs freiheit. Und diese wurde ihm dadurch gege ben, daß Deutschland durch die Erfüllung des Versailles Vertrages Frankreich verhin derte, die sämtlichen Vertrags-Interessenten gegen es aufzurufen. England hätte

bei einer offensichtlichen Weigerung Deutschlands wohl oder übel mit Frankreich gegen Deutschland gehen müssen. So aber erfüllte Deutschland und England konnte mit: Recht sich auf diesen Erfüllungsivillen Deutschlands gegenüber Frankreich berufen und durch ihn seine Handlungsfreiheit gegen Frankreich bewah ren. So erwies sich die deutsche Erfüllungs politik immer mehr und.mehr als wirksames Sprengmittel für die Entente. Die Erfül- lungspolitik schuf erst Raum für die Inter essengegensätze innerhalb der«Gntente

. Aber in dem Sinne, daß Deutschland nun nicht mehr bloß Objekt eines gemeinsamen Diktats der Feinde, sondern in dem lebendigen Jnteressenspiel der Nationen mehr als eine bloße Null ist. England ist in das Ringen mit Frankreich etngetreten. Die englische Bulldogge, die durch die Jahrhun derte hindurch keinen Gegner gefürchtet, hat in den letzten Wochen den alten Mut und die alte Entschlossenheit zum Handeln wieder ge funden. Der Aufruf an die Dominions zur Mitverteidigung der englischen Datidanellen- Positton

, die Verstärkung der englischen Mtt- telmeerflotte, die Entsendung von mehr als der Hälfte der Garnison von Malta nach Konstantinopel, zeigen daß es England ernst ist. Gleichzeitig zeigt es in der europäischen Politik eine bemerkenswerte Aktivität. Die Abmachungen mit dem Reichsbankpräsiden- ten von Havenstein sind mehr als Abmachun gen Über finanzielle Garantteverhandlun- gen. Sie sind der Ausdruck, daß England mit der Wirrnis in der europäischen Politik, d. h. mit der Reparatstonsfrage, Schluß ma chen

will, daß es auch in Europa neue Wege und neue Orientierung sucht. Die politische Tragweite der Londoner Besprechungen und Abmachungen kann heute noch nicht abge schätzt werden; sie darf aber jedenfalls als nicht zu gering gewertet werden. Sind die Verhandlungen in London wirklich auf der Grundlage zustande gekommen, wie die Be richte, der Presse erkennen lassen, dann be deutet das einen Zwang für Frankreich, seine Stellung in der Reparationsfrage und zu gleich seine Stellung zu England eindeutig zu klären.' Bürgt

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 3 von 12
Datum: 04.03.1922
Umfang: 12
,SflWwfcg Csatoyttmig.' 6(!t« 8 den 4. »rtb I. SRäq IMS Das künftige Deutschland. den englischen Standpunkt hineinversetzt, fo muß man einen Irrtum vermeiden, der meines Erachtens ln Deutschland viel fach begangen wird. Man glaubt, daß England durch all die Schwierigkeiten, die es in seinem weltweiten Imperium hat, durch di« Machtverfchiebung innerhalb desselben zugunsten der Dominions, schließlich dadurch, daß es in der Westpolitik und in der Weltwirtschaft gegenüber den Vereinigten Staaten

in die Hinterhand gekommen ist, für seine Teilnahme am Kriege schon gestraft werde und von hier aus Reu« und Besse rung ausgehen würden. Das kann bezüglich des irischen, ägyptischen und indischen Problems gelten; hier hat der Wind in der Tat das Giftgas, das England im Kriege gegen Deutschland abgeblasen hat, nach England zurückgeweht. Ganz anders steht es aber mtt den Machtverschiebungen zugunsten der englischen Kolonien und der Bereinigten Staaten. Was bezüglich jener eingetteten ist, wäre auf jeden Fall

— ohne Krieg wohl etwas später — gekommen und wurde von eng lischen Staatsmännern, so insbesondere vom Begründer des englischen Nen-Jmperialismus, Joe Chamberlain, längst vor ausgesehen ja gewissermaßen als eine Berjüngungskur her beigewünscht. Man unterschätzt bei uns — und das auch im Verhältnis zwischen England und den Bereinigten Staaten — das allbritische Gefühl, das sich eben auf alles, was eng- ischer Zunge ist, erstteckt, was man englisch — in vom Deut- chen abweichender Anwendung des Wortes

als Frucht einer Weltreise vom liberalen eng lischen Politiker Charles Dille geprägt, aber durchaus als völkisches, nicht als politisches Programm, insofern er auch di« Vereinigten Staaten unter „Greater Britain' begreift und z. B. befürwortet, England möge Kanada gleich den An schluß an die Bereinigten Staaten freigeben, der ja doch früher oder später kommen müsse und für England durchaus keinen Berlust bedeute. Den Gedanken, d«n man bet uns viel fach äußert, es werde schon bald zu einem kriegerischen

Kon flikt zwischen England und den Bereinigten Staaten kom men. halte Ich für ganz irrig. England hat sich seit mehr als zwanzig Jahren immer gefügt, wenn Uncle Sam heftig auf den Tisch geschlagen hat; bei günstiger Gelegenheit dann aber doch dem kraftstrotzenden täppischen Bären das Leitseil um den Kopf geworfen. Nun fügt es sich dem amerikanischen Diktat und beschränkt seine Flotte auf die von den Bereinigten Staaten vorgeschriebene und von diesen selbst eingehaltene Stärke. Deutschland

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 27.09.1922
Umfang: 6
BestandteA des Osntanenreiches erklärt. Rumänien Mit sich durch eine ■ Besse rung der Lage Wulglavrens beuinruhiigt und Ehr noch dadurch^ daß sich SowjetotuhlictM hinter die Türket und damit auch hinter das Vielleicht morgen schon Mt ihm verMMMe Bulgarien stellt. Dazu tritt das Interesse, das die Groß mächte, vor «Wem das dlurich die griechische Niederlags 'schwer getrosfene England, an der ~ 'hett der Meerengen nehmen. England sucht rlelkne Entente für seine Zwecke zu engagie. ren, scheint über niicht

: „Das Bestreben der Türken, dis suWpäische Türkei gn erneuern, d. h. KonstantdnopÄ UM Thrazien zu besetzen, berührt die Oübensinteressen unseres Staates. Unsere Regierung, Rumänien und die übrigen befreundeten Staaten, standen in dlen letzten Dagen in inniger Fühlung MiteiNlwndler, und mit Frankreich, England, Rumänien und der TschpchdslawlakÄl. Letztere billigt! vollkommen Len Standpunkt unserer Regierung. Die Haupt aktion ist darauf gerichtet, die Rückkehr der Türken nach Europa zu vechinderni. Unsere

mit Rücksicht auf die gemeinsamen Interessen truit Großbritannien und Italien gemei'ws'am vorzu- gchen. Das hieße, lkoMret gespvochieni, wir sollten liniere Truppen nach Konstcmttowpel schicken, da. mit sie 'England und 'allleulfalls anderen inter nationalen Truppen dühllstich wären, eine et waige Aktien Kemal Paschas 'gegen Konstanti. nopal zu veroiteln, bzw. gegen die Griechen in zien vorzugehen. Wenn es wahr ist, daß England das von uns verlangt hat, dann folgt blaraus: England hält uns für verpflichtet

'gerichtete kviegeriische Aktiver ablehnt, weil der Konflikt' wogen Konstcmttowpül und Thrazien unsere Interessen nicht berührt. Eng land, das wir im übrigen hoch schätzen» hat nicht das Recht, darüber zu entscheiden, welches unsere Interessen sind, noch weniger Mer darf es von uns verlangen, daß wir solche vermeintliche Interessen wahren. Die gagenwärtige Lage Konstanittnopels und der Dardanellen, welche tatsächlich darin besteht, daß England die Meerengen jedermann, in erster Linie aber Rußland vwsporrt

, interessiert wohl England, Mer nicht Südslawien. In unse rem Interesse 'ist der Standpunkt, den Dschitsche- rin einganvnnnen hat, als er eiNem Mitarbeiter des „Damps'' >gagenübor sich äußerte, es bestche zwischen Kemal Pascha und Moskau ein Uüber- einkommen Es dom Jahre ISA, demzufolge die Oatdanellensrage ei'ne internationale Kommis sion unter Mitwirkung der Türkei, Rußlands und der Balkanstaaten zu ragoln habe. England möge 'Me diese Staaten zu einer iinternationalen Konferenz einladen

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Seite 1 von 4
Datum: 25.09.1922
Umfang: 4
ein hochbedsut« fataler (Ereignis gebracht, das geeignet erscheirrt, die von Meerengen drohende Gefahr einer neuen ungeheuren' Wektkonslagration zu bssoitigen. Die Dotschjafterkonferenz hat sich nachgiebig ge zeigt. England sieht sich Mgivungen, Komal Pascha in den essenziellsten ForÄommigen weit- gchend entgegenzukommen, nm die dem wert, vollsten Teil «seines 'Koloilia'lüeich'es drohende schwerste Erschütterung Mer Zeiten zu vermei. den. An den Meerengen hat die Entente den schwersten Schlag erlitten

geführte Kampf um den Schlüssel zum Schmer zen Meer, den im Jahre 1878, auf dem Berliner Kongreß, England für viele Dezennien in die Tasche steckte, wird unter für bas neue Rußland weitaus günstigeren Bedingungen tn Wenedig fortgesetzt und aller Voraussetzung nach zu Ruh- lands Gunsten entschieden werden, Das ist ein 1 # schwere Schlappe für England« in erster Linie, aber auch! für Frankreich und« Italien, Die vorläufige Entscheidung der Wotischafter- konferenz zeigt viel iEntgsgenkomimen

« duW der siegreichen Türken wird im Angesichte der winkenden' Hagia Sofia auf eine schwere Probe gestellt. Kemal Pascha ist auchrein ge wiegter Diplomat und wird auch zu warten ver stehen.' Es fft ihm.nicht verborgen, daß es für England um den Gewinn des Weltkrieges geht. Trotzdem hat man in 'England auch die «untiefe Seite des Prvblemes richtig 'gewertet. Der Is lam ist in Bewegung geraten. Nicht umsonst haben in Kalkutta und Bombay die türkischen Siege ein so lautes Echo gefunden

. Auch die Stellung Rußlands in Mittelasien ist für Eng land bckirohlich genug. Die Wöltrevolütton in Europa ist zwar >ainsgMieben. Mer in Asten ist sie sehr wohl möglich, wenn sich der Bolschewis mus, der sogar iN der mohamed>anischen Religion verwandte Züge findet, mit dem Nationalismus der asiatischen Völker, der 'England feindlichen 'Bewegung verbindet. Kemal Pascha besitzt die besten Karten» wird sie In Wenedig ausspielen angegriffen werden müssen/ und daß gerade dieser Umstand das von der deuffcheN Regie

rung geübte so strenge Stillschweigen über die Vereinbarungen von London bedingt. Aber auch Frankreich gegenüber hat sich die Situation. Deutsch lands, nicht unwesentlich gebessert. Die Orientsragen werfen schwere Schatten zwischen England und, Frankreich, Man ist zwar auf dem Wege zn Kompromissen und friedlichen Lösun gen, aber nichts spricht dagegen» daß schließlich England und Frankreich durch die Orientsragen doch tn schwerste Gegnerschaft geraten könnten. Daß diese Möglichkeit vorhanden

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Seite 1 von 6
Datum: 30.05.1922
Umfang: 6
der U««i>-:-c> 1 ’ubi'licuä h.ili.iiu. — Bezugspreis: bei Abholung in de» Geschäfts- und Derschleißstellen monatlich L 4 —, vierteljährig L 1-'.—; bei Zustellung d >rch Post ode, Anstiäger monatlich L > vierteljährlich Ll3-'>«-; mnnatliche Bczugsgebühr für Deutschösterreich d -ö K 7' , Deutschland Mk. -In —, Tschechojlomakei tschech. K 2 «-. , übriges Ausland L Unverlangte Manuskripte werden nicht zurückgestellt. Nummer 122 England ohne Europa. Von unserm —nt—--Berichterstatter. i l I Seit dem Zusammenbruch der Konferenz

von genua mrd der Problematik, di« seit ihrer Ge- «irt über der Zusammenkunft im Haag schwebt, -„ehren sich in England die Stimmen, die auf >en Spuren der Vereinigten Staaten eine Ab ehr Englands vom europäischen Kontinent pre digen. Der Gedanke liegt bereits einige Monate urück, ja, im Grund« genoinmen, gehört er ztim deenarsenial des Chamberlainschen Protektio nismus. der den engsten Handels- und zollpoliti- chen Zusammenschluß des Mutterlandes, seiner Dominions und Kolonien zum Programm erhob llitd

ein wachsender Widerstand gegen die Einfuhrvorherrschaft Eng lands. In das Raisonnement, es Amerika gleich zu tun, spielen n cht nur psychologische Eitel- keits-, sondern auch rechnerisch kühle Wirtschafts momente hinein; das übrige Europa ist an Eng land bis über die Ohren mit mehr als 1.8 Mil liarden Pfund verschuldet, und es ist gewiß ver nünftiger, an Amerika und Kanada, denen Eng land selbst schuldet, zu liefern, als an Europa, dessen Berbirchlichkeiten an England dadurch noch zunehmen. «Für englische

Köpfe hat der Gedanke. England ohne Europa, unendlich viel Verlockendes. Die Erfahrungen der jüngsten Vergangenheit seit Versailles haben gelehrt, daß man mit diesem phantastisch aufgeblähten Frankreich nicht arbei ten kann: «die Vorurteile der vorjüngsten Bergan- JAHrer der deutschen Wirtschaft. Hugo Stinnes. Später -erst Äs ln den Industrieländern der Angelsächsischen -Welt, England und insbesondere Nordamerika hat sich ln Deutschland der Typus des großen Ändiustnerkapttäns hsrausgebudet

, der eine politische Annäherung vorangehen und folgen müßte. Zwischen die Wahl eines Blockes England-Deutschland-Ruß land oder Frairkreich-Bel-gien-Polen-Tschechasla- wakei gestellt, sagt ein Teil der politischen Mei nung in Großbritannien: „Weder das eine nach das andere, sondern ohne alle beide, im Verein mit den eigenen Ue-berfeeländern mit Nord- und Lateinamerika und den noch unabsehbaren Möglichkeiten in China.' Diesen Zukunstsmusi- kanten halten die Männer der Gegenwart die Statistik der Wirklichkeit

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Seite 1 von 10
Datum: 05.09.1922
Umfang: 10
I. Was Napo leon 111. unternommen hat, bann LMrgegenüber Nicht ermähnt werden. Es fand seibnen Abschluß ,i„ der -Niedertage fm «Kriege -1870 und geib-ar den Gedanken der Revanche, der heute seine Erfül lung findet. Sowohl Napoleon III. wiie Poinvarä fußen -auf den Gedanken Napoleon I. Napo leon I. fft, bie!Wufig> bemerkt, das größte Militär- «ge«Nis, -welches die — lidaüenffche Nasse hervor, gebracht hat. Er mar es, welcher erkannte, daß England der «größte Gegner Frankreichs war un>d er wußte

Eng land auf den Plan und der Weg über Frankreich, der England zur Weltherrschaft verhaft und auf dem letzten Endes Preußens und Deutschlands Größe beruhle, war die Schlacht von Belle Alliance'— Waterloo. Vor dem Weltkriege hat die französische Re- vanchepolitll das Kunststück sertiggebracht, sich mit England zu verbünden- und Sette an Seite -mit England -gegen Deutschland zu fochten und tsm Friedensvertvag -von WeirfaKles die Vernich tung der deutschen Armee du-rchizusetzen. Da-mit hat Frankreich

-1918 itn den selitherigen politischen Erfolgen das Ziel Napoleons -erreicht. Das Frankreich von heute fft den «umgekehrten Weg gegangen w!de Napoleon. Es hat zunächst M po litischen Vovaiussetzungen zum Siege über Eng land geschaffen. Indem es die Giegnerschaft Deutschland-Englaind zum eisernen Bestand der Weldpofttik machte, hat es schon vor dem Jahre 1-91-4 den entscheidenden Weg über England -er fochten. Die beiden -andern schwachen Seiten des englischen Weltreiches sind «auch heute

noch nicht befestigt worden. Der Kanal tst für Flugzeuge leicht zu Werftiegen, London -kann bonibardiert werden. -Unter d-em Schutze weittra-gend-er Ge schütze können ikn England Truppen -gelandet werden. Minen und Torpedos können eine rer- bältniislmäMg große Sicherheit schaffen. Eng lands Wellung in Aegypten -ist -erschüttert, Frankreich wiird «itmimer mehr -zum Schutzherr des Islam wiegen 'f-diin-er. offenen -oder -geheimen Geiglnejijschiaft gegen England!, welche dem -Islam bekannt ist. Aber -all dieife

nicht vor- standeng 'schwächliche Haftung der heutigen d-eut- schien Politik. Frankvciichs -HoffnUn-g beruht .auf Erhaltung dieses Zustandes und auf der fortgesetzten Ge- fähritting des englischen Weltteiches, .um jede Möglichkeit einer englisch -deuffchen Amiläherung zu «oerthind-enn. -Beji d«er Bettach-tung der künftigen -Entwicklung der europäischen Dechältn-isfe -kommt es lediglich darauf en, rolle man die eben geschil derten Tatsachen eiuschätzd. Man kann der Auf fassung sein, d-aß England und Frankreich

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Seite 1 von 6
Datum: 27.10.1922
Umfang: 6
Zusammenbruch bringen. Beides neben einander ist ausgeschlossen. Das Problem stellt sich einfach genug, so einfach, daß man es zum Teil bereits in den Redaktionen der Pariser Boulevard-Blätter begriffen hat. England vor Neuwahlen. Bon unserem —nt.—-Berichterstatter. Bonar Law, der neue englische Premier, hat als erste Regierungshandlung das Unterhaus aufgelöst und für Mitte November Neuwahlen ausgeschrieben.- Bonar Low, der Führer, der waschechten koalitionsfeindlichen, franzosen- sreundlichen

in der Zusam mensetzung des englischen Unterhauses zu er warten sei. An dem Tage, an dem nun „der Mann aus der Straße' in England zur Urne geht, wird Mer das Schicksal Europas abgs» stimmt werden. Die Neugier, mit der man dem Ausgange dieser Wahlen entgegensieht, ist darum begreiflich,' aber sie kann kaüm vor Schluß des Skrutiniums befriedigt werden, denn die politischen, sozialen und wirtschaftlichen Strömungen in England, Schottland und Wales sind undurchsichtiger denn je, die vovangegange- nen Wählen

und Aegyptön. Abweichen vom „reinen Geist' der Friedensverttäge. Wer also wird in England', Schottland und Wales am 1-5. oder 18. November in größerer Zahl zur Urne gehen, der europäische Wieder aufbau freund oder der englische Imperialist, der i fanatische Schwärmer für „greater Britain', für , das größere Britannien, dem Chamberlain, der ! Vater, Josef mit Vornamen, das verheißungs volle Trostwort geprägt hat: „England ist ilt, 1 aber ewig jung ist das Reich mit seinen Kolo nien'. Das Dorkricgsengland

war — nach der tiefsinnigen Darstellung von Schültzo-Gävernitz. auf dem besten Wege, ein insulares Gegenstück zu Frankreich zu werden, m welchem an die Stelle des Fabrikanten und des Arbeiters der Großfinanzier und der Kleinrentner trat. Der Krieg hat diese Entwicklung jählings unter brochen. Seit Jaihr und Tag wird' England' seine 1.3 Millionen Arbeitsloser nicht los. Lloyd Ge orge hat unter dem' Drucke seine konservativen Ko aliierten die Arbeiterschaft um'd ie versprochene Kohlensoziali ierung betrogen, furchtbare

genau kennzeichnende Angaben, etwa in der Weise: „Der Betreffende hat nur vier Fjnger an der linken Hand!' Die Kenn zeichnungen von Personen und Sachen wurde vielmehr stet» so gehalten^ daß der Zuhörer im nen, hat sich durch die Unabhängige Arbeiter partei zu gefährlichen Borstößen. gegen das in England mehr als anderswo dreimal, heilige Privateigentum verleiten- lassen. „Kohlenlsoziali- sierung, Eisenbahnsozialisierung' .' stehen auf seinem Wählprogramm. Es hätte, ohne diese etwas schadhaft

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Seite 1 von 4
Datum: 18.09.1922
Umfang: 4
können; Heute -wind er die Entwicklung, der Dinge kaum mehr aushalten können. Kleinasiens willen trat .England einst dem ersten Napoleon entgegen, schlug es Rußland', brachte es der dritten Republll die Demütigung von Fa» schoda bei, trat es letzten End'es auch mit in den Weltkrieg ein. Der Friede von Versailles hat diesen Kamps Nicht beendet, sondern nur ver schärft, da dem englischen Weltreich dort an Stelle des schwächeren ein stärkerer Nebenbuhler erwuchs, das in Waffen starrende Frankreich, dem Kemal

, sondern auch als einschliagen -wi glänzender Diplomat erwiesen. Es ist darum nicht anzunehmen, daß Kemal den Marsch auf Konfta-ntinopel ohne weiters beginnen und damit England zum Kampf lauf Leben und Tod her-aus- fordern wird. Biel wahrscheinlicher ist es, daß er versuchen wird, durch geschicktes Ausspielen seiner militärischen und diplomatischen Trümpfe England zur Nachgiebigkeit, das ist zur freiwilli gen Räumung Kon'stantinopels unter Garantien für die Freiheit der Meerengen zu zwingen. Es fehlt nicht an Anzeichen

» daß England zu einem solchen Entgegenkommen bereit sein wird> ja,.wenn.man gewissen Pariser Meldun gen Glauben schenken darf, so wäre sogar mit der Möglichkeit zu rechnen, daß die unvergleich liche Anpassungsfähigkeit der englischen Staats männer an die politischen Bedürfnisse' des Augenblicks, ein Abschwenken Englands auf die Seite des türkischen Sieges zeitigen könnte. Für alle Fälle rüstet England mit aller Macht, um jeder -Eventualität gewachsen zu sein. Die näch sten Wochen werden zeigen

--ist keine wesentliche Veränderung eingetreten.' Die Ent- scheidung darüber wird einerseits von dem Ver lauf der Orientkrise, anderseits davon abhängen, ob es dem Nelchsbankprästdenten Dr. v. Haven» stein in -London gelingt, die Bank von England zur Uebernahme «inner Haftung für die deut' Austuf der Regierung ln Lonsiankinopel. Angora, 18. September. Die türktsche Re gierung richtet an -die Bevölkerung Konstanti- nopels einen Appell, in dvm gesagt wird, daß jeder Zwischenfall und jeder Mangel an Kalt blütigkeit

der Sozialisten aus dem Mai. mänilsche Regierung -sich über «ven-duelle im tür. kischen Konflikt zu ergreifende Maßnahmen ins Einvernehmen gesetzt haben. Alle von Belgrad abwesenden Minister seien dringend an ihren Posten geibeten worden, um eine sofortige -Ent scheidung treffen zu können, -falls die Türken den Marsch ans KoNstantinopel beginnen sollten. England droht. Londo.n, 18. September/ „Reuter' meldet: Nach der Ansicht der englischen 'Regierung würde die Erfüllung - der türkischen Forderungen

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Seite 1 von 6
Datum: 19.09.1922
Umfang: 6
men gegen Kemjal Pascha, weil diese dem Ge und den Buchstaben der früheren Entscheidungen der Alliierten absolut widersprechen und gegen die Interessen Englands und der anderen Alli ierten fei. Die englische Politik der Beseitigung der muselmännischen Macht, um sich den Orient zu sichern, sei .absolut .verwerflich, weil sich bei einem solchen Versuch der ganze Islam wie ein Mann >echeben würde. Außerdem sei es zweisel- hast, ob England für feine Pläne das nötige Mi litär aufbringen könne

. Der „Matin' erinnert daran, daß England seinerzeit, als es sich um die Besetzung des Ruhrgebietes bandelte, Frank reich Mäßigung empfahl. Nun könne Frankreich England Mäßigung empfehlen „Petit parisien' schreibt, daß sich 1914 die Türkei aus Furcht vor Rußland in die Anne Deutschlands geworfen habe. Jetzt müsse vermieden werden, daß sich die Türkei.aus Furcht vor der englischen Vorherr schaft in KvNstanttnopel in die Arme Rußlands werfe, was früher oder später einen neuen Orient-, und Curopakrieg

zur Folge haben würde. Die Blätter appellieren einstimmig an die gute Fr.eundschast und den gesunden Sinn der engli schen Ration, damit nicht gefährliche Aktionen etngeleitet werden, sondern nach den Vorschlägen Frankreichs sine gemeinsame Politik gemacht werde; andernfalls würde sich die Lage gewaltig verschlechtern. Parts, 19. September. In der Pariser Aus. labe bespricht „Daily Mail' die von England m osfigiösen Reuterschen Kommunique ange. kündigten Maßnahmen im türkischen Konflikt und stellt fest

, daß dieselben sowohl in England, als auch im Auslande schlecht ausgenommen worden seien. In England habe man den Ein druck, daß diese Maßnahmen aller Unparteilich keit entbehren und dazu angetan seien, einen noch teuereren Krieg heraufzubeschwören als es der letzte war. Der provokatorische Versuch, Bul. garien in einen Gegensatz zu den Alliierten zu bringen, wird besonders m Londoner gut infor mierten Kreisen mißbilligt, da doch bekannt i' daß Bulgarien amtlich mitgeteilt habe, daß es im Falle eines Uebergreisens

an Band und im Schwarzen Meer bereit zu stellen, um eventuell sofort, an der Seite der Kemalisten eingreifen zu können. Militärische Beratungen in London. ■ London, 19. September. Gestern fanden hier zwei Konferenzen statt, an denen die Chefs der Lust- und Seeflotte sowie des Land- Heeres teilnahmen. Es wurde beschlossen, die auf dem Wege nach den Dardanellen befindlichen Streitkräste eventuell von England aus zu ver stärken. Mehrere Truppenteile haben auch dem entsprechende Befehle erhalten

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Seite 1 von 4
Datum: 16.10.1922
Umfang: 4
, d-aß -seine Regierung -es nicht in einen neuen Krieg- stürzen wolle. Die englische Politik bewege sich auch auf dem einzig sicheren Wege, der zur Erhaltung des Friedens führt. Für diese Politik müsse man besonders dem General Harrington und dem Außenminister Lord Curzon Dank wissen. Es wäre unmöglich -gewesen, einen Krieg zu vermeiden, wenn nicht Entschlossenheit gezeigt -worden wäre und General Harrington, Verstär kungen, die im Orient Eindruck machten-, erhal ten hätte. Es sei bedauerlich, daß England des wegen

jedoch der Sanktion des -Königs. Es wird daher vor der Rückkehr des Königs aus Belgien schwerlich eine Entscheidung fallen. Der Kampf gegen Lloyd George. sz. London. 15. Oktober. Der Kampf gegen! Mohd George wird in der rechtsstehenden eng.« «schen Presse m!i1 wachsender Ewitterung fort gesetzt. „Morning Post' bchäüpÄ, seitdem Lloyd George die Zügel in die Hand genommen habe, sei England au» einer Krise in die ander« « pn worden, Qede -Kvts« habe England r weiter von seinen Verbündeten «nrsernt

und immer Mer einem Krieg hevangedracht. frü-chte vom letzten Kriege -verloren -gewesen, -die Türken hätten an der Maritza nicht Halt ge macht und -ein neuer europäischer Krieg hätte -seinen Anfang genommen. Der Weltkrieg- habe ja sozusagen auch am Balkan- -begonnen und England wollte einen- neuen Weltkrieg mlt allen Mitteln- verhindern. Bevor man die Türken nach Europa übertreten lassen konnte, -mußte man sie zu Garantien für den Schutz der Min derheiten- und zur Aufrechterhaltung des Frie dens bringen

-verstanden die Türken, gegen alles andere waren sie fo ziemlich taub. Hätte England es -gemacht wie die Franzosen und Qtaliener und die Meerengen geräumt, so hätten die Türken Dschan-ak besetzt, damit die -ganzen Dardanellen und es wäre bei der Frie denskonferenz wahrscheinlich unmöglich gewesen-, sie von dort wieder we-gzubrtn-gen. Weil -erber die englischen Truppen in Tsch-anak blieben und mit den Waffen drohten, blieb diese Frage -au-sge- schaltet. Mit Dank gedachte der Premier an dieser Stelle

Australiens und- Neuseelands, die 'sich zur Stellung von -Truppen für England- bereit erklärt hatten. Qn den nächsten Sätzen. wandte sich Lloyd George gegen die Angriffe Asguiths und Lord Greys. Diese beiden, die doch -wußten, welche Schwierigkeiten- -im Qahre 1614 zu überwinden waren, hätten toleranter und geduldiger -sein sollen, nicht nur -gegen die Deutschen, sondern auch -gegen die eigenen Landsleute. Der Red ner verteidigte sich hierauf gegen den Worwurf, die Politik der Aufteilung der Türkei

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Seite 1 von 6
Datum: 10.11.1922
Umfang: 6
. Die Ge. K wird oder.dereinst die Wende vom Qk- ,um November 1922 als Men Zeitpunkt wiäftigster Vorgänge' bezeichnen: Der Sturz Lloyd Georges und der Ausstieg der konserva tiven Partei in England, die Diktatur der Fa schiften in Italien, der Besuch der RieparationS' kommission In Berlin, die Absch'afsung- des osma- niischen Kaisertums und die Besitzergreifung Konstantinopels durch die Regierung von An gora, das find insgesamt Anzeichen, die auf nahende Verwicklungen schwerster Art, auf ei;. m Wirbel politischer Stürme

in den nächsten Wo- chen hlMeuten. Der Reg>ierungswechsel in England bedeutet nach dem klaren Aussvruche Wonar Laws eine Stävkung der Entente, eine entschiedene Rückorientierung der Downing Street zum Quai d'Orsay und damit eine'Rückenstärkung für die Politik Poincares, der jedenfalls von vornherein mit Darchau darüber einig war, wel ches Ergebnis er von der Fahrt nach Berlin zu- rückzubringen habe. Die wirkliche Lage in Deutschland, dio durch den Marksturz am Okto- berende den Stempel ausgedrllckt erhielt

wird die Stimmung zu einem Vordrin gen weder in Frankreich noch in Italien wach zurufen sein. Wenn aber England sich, den Türken widersetzt und' Nicht von den Dardanellen wichen will, dann ist der Krieg da, und dann fallen die Würfel auch über den Rhein und die Adria. kemals Schiebung. Cs läßt sich bisher nicht mit völliger Klarheit übersehen, was die Proklamierung einer gierung der großen Nationalversammlung Angora' und die Abschaffung des türkt versichern sie, daß sie eine Politik der Mäßigung

und des Feschattens an den 'Verträgen beob achten wollen, aber sobald die Losung der Ge walt irgendwo ausge-geben wird, ist es der Re- giemng, .auch wenn sie es'ernstlich wollte, sicher nicht mehr» möglich,. den überhitzten Eifer des faschistischen Nationalismus zu zügeln. Einen noch stärkeren Anstoß bringt indessen das Vor- gehen der Türken, das entweder in den nächsten Tagen an einem UebeveiNkommen mit England seine Grenze finden muß, oder unausweichlich M großen Orientkriege führt, der sogleich den alkan

gegenüber, die durch den nahezu leichzeltlgen Regierungswechsel In Italien und n England noch mehr verwickelt wird. Am 13. November soll in Lausanne die Orientkonfe renz zusammentreten, wenn nicht etwa infolge des 'Umsturzes in der Türkei noch im letzten Augenblick eine Verschiebung eintritt. Die Alli ierten müssen jedenfalls damit rechnen, daß die durch den Sieg über Griechenland erheblich selbstbewußter gewordenen Türken dort sehr anspruchsvoll auftreten werden, und den Fran zosen; welche die Geister

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Seite 1 von 4
Datum: 15.09.1922
Umfang: 4
, st es nicht Mt anders wuszudrücken. Was jetzt vor der Welt steht, ist die orientalische Frage in ihrer ganzen unverchüllten Größe, die alte orte -nt -a -lische Fr -a -ge- in neuer Gestalt. Frankreich ment seinen Interessen ausreichend', wenn es für die Äiufrechterhaltung, -bzw. Wie« derherstellung der türkischen Herrschaft über die Meerengen eintvitt; es bat also gantz ftaglos die tävkere ^moralische Position. Wer England sitzt > n KoNstantinopel und England ist bisher von !einem 'Knotenpunkt politischer und wirtschaft licher

belastet hat. Die Reuter- , in der -es hieß, England .werde nichts dul den, -was -es auch sei, was im enferntesten die Fveiheft der Meerengen -antasten und beeinträch tigen könnte, hat dies von uns bszeichnete Kern problem der orientalischen- Frage eben dadurch gestellt, daß sie seine Erörterung -Mehnte. Man kann die Erörterung -üblchnen, die in Aussicht genommene Konferenz von -Venedig, obwohl mittlerweile die Einladung durch Italien in aller Form -ergangen ist, hinauszögern — die orientalische Frage

- S e Waffe Englands, die das Foreign Office in der B-edrängNis auch trotz der Scharte prompt hevvorgezogen hat. Ferner schufen si-t Franzosen und Türken, indem diese jenen die -arabischen Gebiete Syriens Überließen, die Möglichkeit, sich zu einigen aus die Formel: den Türken soll ihr ganzes angestammtes Gebiet wieder zufallen. An die Meerengen setzten sich neben den Engländern die Franzosen. Sie -las en England Nicht allein dort schalten. Was -das bedeuten kann, hat sich bei Konstantins Aben teuer

: England fitzt in KoNstantinopel und hat die Ab sicht, vorerst dort zu bleiben. Damit steht die orientalische Frage erneut zur Erörterung. Verschwunden ist nur der englische Strohmann, nicht England selbst. Ist jemand -stark genug) es zum Abzug zu bewegen? Das ist die Frage. Zur innerpolMschen Lage. Neuwahlen unter Giolitti? Zur Aukonomiesrage. Der Verleumdungsfeldzug gegen Südtirol. Der Mailänder „Secolo' ließ sich vorgestern -von seinem -römischen Korrespondenten recht in teressante Dinge Wer

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Seite 1 von 12
Datum: 08.07.1922
Umfang: 12
und zur Vernunft mahnen. “ ' ir ‘ ~ ‘ Roch ist das Bewußtsein der Schicksalsgemein- W , aus der kein Teil sich sondern kann, noch is Gefühl für die Wolkseinheit nicht ganz zerstört, aber cs Ist in schwerster Gefahr. Der ilbbau, der In diesen Tagen an ihm betrieben wurde, darf nicht fortgesetzt werden. Italiens Annäherung an England Don unserem römischen Korrespondenten. Seitdem Senator Schanzer als Minister des Aeußern auf der Consulta Platz genommen hat, weht dort ein anderer Wind, als unter der Herr schaft

des Conte Sforza, wo er immer nur über -den Mont Cenis herüberblies. Italien und England haben sich genähert und augenblicklich unterhandelt Schanzer in London mit Lloyd die MI ' zu regeln. George, um die Mittelmeerfrage Drei Wege lagen offen: eine Verständigung mit Frankreich, mit England oder mir Spanien und Griechenland. Mit Frankreich war es. ungeachtet aller Bemühungen franzosenfreundlicher Kreise in Italien, nicht möglich, zu einem auch Italien befriedigenden Abkommen zu gelangen. Es ist bestrebt

: den nach London. Etwas an deres blieb ihm nicht übrig, da ein politisches Bündnis mit Spanien und Griechenland kaum die erwünschte Wirkung hätte haben können. Von Englcnch hat Italien zunächst Jubaland er- '-alten, als, wenn auch magere, Entschädigung für die zwischen England und Frankreich aufge teilten -deutschen Kolonien. In Hinsicht ans oo as westliche Mittelmeerbecken hat' es' Schanzer durchgesetzt, daß Italien an den Werhandlungen teilnehmen darf, die zwischen England. Frank reich und Spanien geführt

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Seite 2 von 8
Datum: 16.11.1921
Umfang: 8
sozusagen die Entscheidung vollkom men in seiner Hand. Es ist auch Frankreich da, das hinüber gegangen ist, um sich eines Bündnisses mit Amerika für den Fall eines künftigen deutsch-französischen Krieges zu versichern. Präsident Harding hat zwar einmal erklärt, die Union würde keinerlei Bündnisverpflichtungen eingehen, aber — man er klärt manches, um nachher doch anders zu tun . . . Will sagen, es ist nicht ausgeschlossen, dass Amerika einem England gegen über, das es allzu dick mit den Japanern hält

und Revisionsgevsde' sofort zur Besetzung bes Ruhrgebietes und Pfändung ber deutschen Staatswerte gegriffen werden soll. England und das Wiesbadener Abkommen. In einer Rode auf dem demokratischen Parteitag in Bre men teilte der frühere deutsche Wioderaufbauininister Rathenau zun; Wiesbadener Abkomnren mit, er habe England immer in voller Kenntnis ber Vorgänge gehalten. England billigte die Abmachungen und hatte in ber Reparationskommission ent schiedenen Einfluß auf bie Gestaltung. Bradury Halle

sind in der schmierigen Frage des sogenannten gemeinsamen Fahr- parkes zu' einem siir alle beteiligten Staaten bedeutsamen Er gebnis gelangt. Dem aus Fachleuten aller sieben Nachfolge- taaten und England und Frankreich bestehenden Subkomitee st es gelungen, eine Lösung zu finden, die in einer provisori- chen Wagenzuweisung besteht, deren Ausgleich nach technischen Richtgnindsätzen durch die indessen weiter fortschreitende Auf teilung des Fahrparkes im Sinne der Friedensverträge nach träglich erfolgen

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Seite 1 von 4
Datum: 13.12.1922
Umfang: 4
das Wirtschaft, lielze Leben Europas hemmt. England lenkte ><mch dabÄ prt erstenmal ein, daß Repavatiions- uNd interalliiierte Schulden, frage unlöslich zusaimmentzängen und erklärte sich Milt einer Herabsetzung der deutschen Schuld einverstanden. In dem Projekt gesicht Mussolini PoincarL auch die produktiven Pfänder W, die im Monat, August verlcmigt, aber von dem damaligen' Außenminister Schanzer abgelehnt wurden, das sind die Beschlagnahme der inneren und äußeren Zölle Dmiffchlands, sowie die lstaatltchlen

Berg. ' werke und Wälder im Mein. iunb' Ruhrgebiet. England machte jedoch diesbezüglich Schwierig, ketten und erbat sich Bedenkzeit, weshalb die Konferenz bis 2. Jänner vevagt wurde. Am Freitag oder Samstag wird Mussolini Ausrechtechaktung der österreichischen:, der unga rischen und der bulgarischen Entschädigung ver. langt, aus die Italien ein Prioritätsrecht hat. Ministerpräsident Poincare hat sich bereit er klärt. die England von Frankreich geschuldigten Beträge durch! Ucbergabe von Frankreich

der Dollkonserenz die alliier ten Delegationen sich nach Brüssel begeben, um dort das endgültige Abkommen zu unterfertigen. gleichzeitig dag deutsch« Ober schlesien von polnischen Truppen besetzen lassen. Dl« französische Schuld an England. Paris, 13. Dezember. Die Agentur- chavas meldet aus London: Das erste Ergebnis der Konferenz besteht darin, daß die vier Regie rungschefs einmütig anerkannt haben, daß die Reparatlonsprobleme von dem Problem der interalliierten europäischen Schulden nicht zu trennen seien

zunächst erreicht wurde, daß die Debatte über Poincares Ge waltpolitik etwas abgelenkt und auf die wirt schaftliche Seite der Fragen hingelenkt wurde. Die Blätter melden, daß zwischen der eng lischen und deutschen Pegterung eine Füh lungnahme ln der Anleihefrage stattgefunden habe. Die Anregung sei von England aus gegangen. Dieses wolle wissen, ob die deutsche Industrie geneigt sei,' eine An leihe zu garantieren und unter welchen Be dingungen. Bürgerliche Einheiksfronk in Oesterreich. Wien

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Seite 1 von 12
Datum: 16.12.1922
Umfang: 12
: Eine nur teilweise oder -aiuMiichende Lösung der Reparations- und Schuldenfroge muß ver mieden weiden. Italien -kann -auf keinen Teil seines Repara- äonsguthobens verzichten, -außer wenn England seine Guthaben herabsetzt. Um die gleiche Summe wird Italien die von -Deutschland zu for- derndtz Summe herabsetzen. -ie Hoffnung -auf -e-in-s derartige Systemisie- rung durch die englische Regierung Mtzt sich auf dis traditionelle Gleichgewichts, und Mäßigkeits- Eon Englands im Leben des europäischen Kontinents

, -auf die Stimmung eines Großteils der öffentlichen Meinung Englands, sowie -ans die Dalfour-Rjote, die Aas iltakleNische Volk -als eine radikale Lösung des Problems begrüßt und betrachtet hat. -Die italienische Regierung ver lange loyal und frei' diese Systemisierung, indem sie glaube, daß die englische Regiewum und die hervorragendsten Finanz, und -Handelsmänner der Ueherzeugung Mn, daß England- nicht die -vezahluing -seiner Guthaben verlangen könne, menn es Nicht die Wlii-evten zum politischen

und wirtschaftlichen Zusammenbruche bringen wolle, Usen Folgen auch England- verspüren -würde. Dre -italienische Regierung ist der Üeberzeugung, daß mit «lluer solchen Systemiperung nicht nur die wirtschaftliche Lage der Alliierten, svndem M Deutschlands Verbessert und weitere -gefähr- »iche internationale -Komplikationen ' vermieden werden. Die Vorschläge Jkaliens. Deutschland soll ein Moratorium gewährt und d-essen Zahlungsrückstände geregelt werden. Die dmtschen Reparationen sollen durch Herab setzung

zum Ausdruck kommt. Italien ieht mit wachsendem Mißbehagen die franzäst- chen Hegemoniebestrebnngen und man ist -in Rom so ehrlich, das offen eintzugestehen. Man weist darauf hin-, daß-man doch schlliießlich nicht die Faschi-sienrevolutivn durchg-eführt habe, um neben Frankreich eine untergeordnete- Rolle zu spielen. In ^England selbst hält man sich äußerst zurück. Alle Blätter vermeiden es, Frankreich Vorwürfe zu- machen und juchen lieber d-as Gemeinsame heraus. Offenbar auf einen Wink des Foreigen Office

. iSnterhellation in der französischen Kan»,' t •. Paris, 16. Dezember. In der geftrst-- gen Kammersltzung wurde eine Interpella tion Über die Haltung der französischen Re gierung in Lausanne auf der Londoner Vor konferenz eingcbracht. In der Antwort er klärte Poincare, daß Frankreich niemals an territoriale Sanktionen gegen Deutschland ge dacht habe. Frankreich bemühe sich, im Ein verständnis mit den Alliierten vorzugehcn. Er hoffe, daß sich mit England ein Üeber- einkommen finden werde. Er entschuldigte

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Seite 1 von 12
Datum: 23.12.1922
Umfang: 12
des englischen Schaff kanzlers nach Washington zu. Er bringt wahr scheinlich «solch oinaehendle Pläne der Londoner Regierung mit. Wenn man dem Pariser. „Petit Journal' glauben darf, «ist England gewillt, d'ie deutschen Bons d!er Serie E anzunehmen, was Frankreich entsprechend, erleichtern würde. Dafür müßte aber Frankreich darauf verzichten, dent- sches Territorium zu besetzen, nock- die Besetzung anzudro.hen. Frankreich rnützite «auch «einem Mo ratorium zustimmen und, sich mit der end«güWgen Festsetzung

auf eine vernünftige« Sümme einver- twnden erklären. Für sie selbst — England tut a nichts nrnfonft — wird es eine Herabsetzung des Zinsisir.ßes für seine Schulden an di« 'Ber- einialen Staaten m erreichen trachten. Damit im Zusammenhang steht auch die die hüüvigen Pariser Mütter beschäftigende Meldung ,aus Washington, baß dort ein Plan zilr Lösung dler Rch-aratwinsstiage «ansgearbMet werde. Die Berhctrcdlungen sollen >auf offiziellem Wege zwi schen Deutschiland, «England« uud den Vereinigten Staaten bereits lim

, der im über nächsten «Dölkerkreise (in der Richtung des Uhr zeigers) seinem Ende — entgegengeht. 164’ brach «in England die „Große Rebellion^ aus (britischer, 4. «Sfrds); die Holländer, Spanier und Franzosen, rtamenstich bisse, deren Herrscherhaus die Königin Henriette von Großbritannien ent stammte, waren wohl gendgt, zugunsten des britischen Königshauses eingugredfen; aber sie cvaren viel zu fchr mit ihrer A«ntei'lna«hme am Dreißigjährigen Kriege in Deutschland (teutoni scher 6. Kreis) beschMigt, der 6 Jahre

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Seite 6 von 8
Datum: 26.07.1922
Umfang: 8
dein Urteil? der Oe'ffentlichvcit -ausgesetzt. Außer dieser Schr.. blonenbunst entstanden -Uber Denkmäler von i-in» - portierender Monnmentalität, wie Vas nicht we rtiger -als gehn Meter hohe Dostvjeiwsky-Denk- - mal und das Monument der Geldanken von i Merkulow, beide in Moskau, -wo auch das erste - dynamisch-expressionistische Denkmal der Welt.! das Mtchael-Bakunin-iDeiNkmal von Kovoljo-w! Aufstellung fand. • • Im Btoskauer „Easä Ptttorelsque', dem Heu Hinddmith. Aus England: Arnold- Dax, Arthur Bliß

zu landen, so dürfte er vielleicht Mills erschüttern — sollte sich letzterer nicht als ein ebenso großer und starker Nahkämpfer erweisen, wozu er noch keine Gelegenheit hatte. Kann Dempsey nun die „counter blows' von -Mills einstecken? -Mullius und seine Anhänger sagen. Mills -kann Dempsey, Earpentier, Greb und Brenan in einem Abend erledigen. Desto mehr machen die Engländer Staub, besonders im Süden der Union. England selbst fand k-ein Welt» medstcrschastskampf feit -dem Treffen Molineaux — Eribb mehr

statt. -Das war Anfang bes 18. Jahr hunderts, als der Engländer Tom Eribb den häßli chen westindischen Neger Molineux aus der französi schen Kolonie Martinique nach schwerem Kampfe in den -Staub legte — worüber In ganz England ein Jubelfest herrschte! Die Amerikaner englischen Ur sprungs sind durch Generationen hindurch noch engli scher geblieben als die Brüder im Muttcrlande selbst, genau wie alle Engländer in den Kolonien und Im Auslände überhaupt — und sie werden ein Treffen zwischen Schwarz

nicht zu übersehen ist, & der Hauptausschuß zu geeigneter Zeit ent- den. Die Hauptversammlung klang aus in den Dank für alle.leitenden Ausschuhmitglieder, be sonders aber für den -Versammlungsleiter Exz. Sydow. nationalen Fechtturnier für Damen, das dieser Tage ' ' ‘ - ‘ dl- fn Paris seinen Abschluß -fand, ttugen zwei schwed« sche Fechterinnen den Sieg davon. Der Kampf war hart und spielte sich zwischen heworagenden Ver treterinnen der Fechtkunft aus England, Frankreich und Schweden ab. Die Siegerin -heißt Annie

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Seite 2 von 4
Datum: 03.08.1921
Umfang: 4
ist anscheinend auf beiden Seiten des Kanals ange nommen worden. Oberschlesien gehört z« Deutschland. Der „Oberschlesische Kurier'' veröffentlicht «inen Artikel, in dem es beißt: Oberichlesien gehört im Interesse der europäischen Wirtschaft zu Deutschland. Diesen Gedanken wird England auf der bevorstehenden Tagung des Obersten Rates in Paris ver treten und durchsetzen, wobei es die Unterstützung Italiens findet. Italien hat die Sforzalinie aufgegoben und damit auch die übermäßig franzosenfreundlichs Politik

zwischen französischen und italienischen Sol daten. In einem Zuge sich befindende Franzosen weigerten sich, sich von der italienischen BahMofswache kontrollieren zu lassen. Einer der Franzosen schoß auf italienische Mannschaften. Diese entwaffneten darauf die Franzosen und nahmen sie fest. Die Entente auf dem Spiet. Im „Daily Telegraph', dem Beziehungen zum Auswär tigen Amte nachgesagt werden, heißt es, daß, wenn irgendwie die Neigung bestehe, der Entente ein Ende zu machen, es gewiß nicht in England der Fall fei

. Auch „Daily Chronicle'. das Sprachrohr Lloyd Georges, das von seinem ehemaligen Privat sekretär geleitet wird, äußert sich ähnlich und macht namentlich gegen die französische Behauptung Front, wenn England weiterhin seine Opposition gegen Frankreich wegen der Trup penentsendung ausrecht erhalte, so sei Frankreich genötigt, zu antworten, daß neue Sanktionen sofort in Kraft treten. Cs sei Zeit für England, schreibt das Blatt, nachdrücklich zu erklären, daß es solches nicht gestatten könne, da es feine

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