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Südtiroler Heimat
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Seite 1 von 8
Datum: 16.11.1926
Umfang: 8
man Austrittserklä- rungen nicht zur Kenntnis und hat die Devise aus gegeben, daß alle früheren Mitglieder des Bauern bundes weiter Mitglieder des Syndikates zu verblei ben haben. Ttalienifierung der familiennatneit. Von Hofrat Dr. Karl Brockhausen. Professor an ber liniDcrfiiäi Wien. I. In einem für die Oeffentlichkeit bestimmten Ge- fpäche stellt der Wiener italienische Gesandte Auriti die angekündigte Aenderung der deutschen Familiennamen im Trento als eine ziemlich harmlose Sachte dar, die nur infolge

: „Restituzione in forma italiana dei cognomi delle famiglie della provimcia di Trento,“ und enthält drei Artikel. Betrachten wir zunächst die Ueberschrift: „Uesti- tuzione“ bedeutet Wiederherstellung, das ist Rückver setzung in einen früheren Zustand, also keineswegs Schaffung von etwas Neuem (Niedagewesenem). Ganz in diesem Sinne bestimmt auch Artikel I, Absatz 1, des Gesetzestextes: Familien der Provinz Trento, welche einen ursprünglichen italienischen oder lateinischen Zu namen tragen

sonderlich aufzuregen. Der weitere Inhalt der Ueberschrift ist etivas auf fälliger: die Restitution wird vorerst beschrankt auf die Provinz Trento, sie ist also eine Ausnahmebestim mung, die nicht das ganze Königreich angeht. Da stutzt man unwillkürlich und frägt warum? Wenn schon Ita lien eine solche Sprachreinigung für geboten erachtet, warum gerade nur in: Trento, jenem Teil, der auch das einstige Deuts ch -Tirol umfaßt ? Har etwa hier jemals eine Entitalianisierung alter, urspraug- lich italienischer

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Südtiroler Heimat
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Seite 2 von 8
Datum: 15.09.1926
Umfang: 8
waren, welche Grenzen die Natur Italien gesetzt haben sollte, bewiesen seit Jahren blutrote Plakate in ganz Ita lien, auf denen in Riesenbuchstaben nur zwei Worte standen: „Trento e Trieste'. Das hieß mit anderen Worten: ,,Italiener, denkt dar an, daß in Trient und Triest „unerloste' lirridenti) .italienische Brüder unter Oesterreichs Herrschaft schmach ten, von dieser Fremdherrschaft erlöst und mit der Mutter Jtalia vereinigt werden wollen. Diese Er lösung war das seit mehr als 50 Jahren erstrebe Ziel

der irredentistischen Erlöser-Bewegung' Italiens, die „Jrredenta'. Doch! schmachteten nicht nur in Oesterreich „un- erlöste' Italiener nach „Erlösung', sondern auch in Frankreich (Nizza, Korsika), in der Schweiz (im Tes sin und einem Teile Graubündens) und sogar inner halb des britischen Reiches (auf den Maltainseln) und warten noch! heute darauf, mit dem Mutterlande Ita lien vereinigt zu werden. Oesterreich allein sollte zu nächst durch Abtrennung der Gebiete von „Trento e Triefte' die Kosten des „Jrredentismus

' tragen. Eine kurze Untersuchung der Ansprüche Italiens unmittel bar nach! seinem Eintritte in den Weltkrieg aus Seite der ehemaligen Feindbundstaaten soll der Zweck die ses Aufsatzes sein. Südtirol in Oesterreichs Hand schützte zunächst durch seine natürlichen Befestigungsanlagen Süddeutschland vor einem italienischen Einbrüche. Was die geschichtliche Zugehörigkeit der von Italien angestrebten Gebiete von „Trento e Triefte' anbelangt, so sei festgestellt, daß das Land Tirol gleichzeitig mit Görz

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