, muß der Beamte auch die dringendste Arbeit liegen lassen und den Befehl sofort ausführen. Der Gemeindearzt von Laas verprügelt. Dr. Horrsr, Gemeindearzt von Laas, hatte die Mutter des Gastwirtes im Dopolavoroheim, eine Italienerin, behandelt und war anläßlich eines Besuches vom Gastwirte aufgefordert wor den, im Heim ein Glas Wein zu trinken. Als er in der Weinstube saß, kam der politische Sekretär Bondi ins Lokal, das der Gastwirt darauf verließ. Bondi sperrte nun die Türe ab und mißhandelte
und betonte, daß das Geschäft nicht in deutsche Hände kommen werde. Marocchi sucht nun nach einem neuen Käufer italienischer Nationalität. Uniformierungszwang. In Mals war am 22. Dezember eine faschistische Parteioersammlung, zu der alle Mitglieder kommen mußten. Sie sollten dem neuen Präfekturskommis sär vorgestellt werden. Der politische Sekretär Gaijoni drohte den Geschäftsleuten mit Schließung der Geschäfte!, falls die dort angestellten Mitglieder, bezw. die Geschäfts inhaber, nicht in Uniform
alle Geladenen, die mitunter einen ziemlich weiten Weg zurückgelegt hatten. Wer beschreibt aber ihr Erstaunen, als nach einer Ansprache, ausklingend in einem Hoch auf Mussolini, alle mit — einer Gratis-Dopolavoro- karte für 1937 beschenkt und damit entlassen wurden. Die „Beschenkten' begannen laut zu murren, worauf ihnen der politische Sekretär die Vorteile einer solchen Karte verdol metschte. Italienischer Dank für Wohltätigkeit. Karl Eberhöser, Bauer aus Spinaid, Gemeinde Castelbell (Vinschgau), ließ
und ordnete dessen Uoberführung ins Spital nach Meran an. Der Bauer führte nun auf seinem Schlit ten den Kranken zur Gemeindekanzlei, von wo aus er mit Auto nach Meran transportiert wurde. Auf Ersuchen des Sekretärs gab der Bauer auch noch zwei Decken mit, die am nächsten Tage bei der Gemeinde abzuholen wären. Tags darauf erhielt Ebrrhöfer nur mehr eine Decke zurück und man drohte ihm, als er einen Schaben von 50 Lire geltend machte, mit strengen Maßnahmen. Dazu erhielt der Bauer vom Sekretär zwei
Ohrfeigen mit der Bemerkung: „Jetzt kannst gehen, da^ gehört für die Deutschen so.' Der Bauer wandte sich an den Podesta von Latsch und erhoffte für diese Behandlung Genugtuung zu erhalten. Der Podesta wies ihn sofort zur Tür hinaus mit den Worten: „Wenn mein Sekretär Dir zwei Ohrfeigen verabreicht hat, so ge bühren Dir von mir deren vier.' Ein Streiflicht, wie in Südtirol die Deutschen behandelt werden. Unzulässige Taufnamen. Natürlich gibt es auch in Ita lien kein Gesetz, das deutsche Vornamen