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Südtiroler Heimat
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Seite 4 von 8
Datum: 15.05.1934
Umfang: 8
, Können unterm Kreuz nicht geh'n, Müssen sterben, wie wir steh'n, Tragen schwer an Deinem Zorn. Liegen nun so lang im Staub, Nirgendwo brennt uns ein Licht — Länger tragen wir es nicht! Herr, sind Deine Ohren taub! Hob Mariens rechte Hand, Wie zur Abwehr, der Verstand; Wollte rufen: „Halte ein! Mag nicht Leidensmutter sein'. Liebe tat die Linke breiten: „Deine Wege will ich schreiten. Sieh, ich bin die Magd des Herrn, Bin des Reiters Mutter gern'. Und Maria neigt sich leis — Sieh, da sproß ein Rosenreis

.' „Kommunist. Bin schon vier Jahre drin. Hab' 25 Jahre lang zuvor gearbeitet. Vor vier Jahren faßten sie mich. Jetzt wird das Verfahren neu ausgenommen. Einen neuen Prozeß machen sie mir jetzt. Macht nichts. Hab' 25 Jahre lang gearbeitet. Das ist genug. Ich sehe schlecht, fast gar nichts. Die weißen Mauern immer, das Studieren, das richtet die Augen zugrunde. Macht nichts. Wirst 'dich auch ans Gefängnis gewöhnen. In Rom kommt keiner aus. Man gewöhnt sich an alles. Kannst studieren später

, in der Sttafanstalt. Ich tu's auch. Schon vier Jahre lang. Jetzt geht's weiter. Macht nichts.' Dann ging er in seine Ecke zurück. Nach einer Weile brachte er mir ein Stück Schokolade. Später, um zehn oder elf Uhr des Nachts brachten sie wieder einen in die Kerkerkammer. Nun waren wir fünf zehn Mann. Einer lag neben dem andern. Die Luft war dick und von Gestank erfüllt. Aus einem hölzernen Wasser faß schöpften wir mit einem Tonkrüglein dumpf riechendes Wasser, wenn die Kehle vom starken Tabak

, an jenem Morgen, M$l ich nicht an mich. Ich dachte an diese Unglücklichen, E denen ich die letzte Nacht verbracht hatte. Sechzehn Stunden lang in der Ecke des SonderabtM Handschellen an den Händen, unter Bewachung der beM Carabinieri, fuhr ich nach Rom. Nach ein paar Stunden begannen die Handgelenkes schmerzen von den schweren Eisen und vom Druck 6 S Schlosses. Die Augen brannten nach der durchwachten RaM Der Schmutz, der Geruch in den Kleidern widerten an. 3# hatte nur mehr wenig Geld

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Südtiroler Heimat
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Seite 3 von 8
Datum: 15.08.1932
Umfang: 8
gelegt hatte, Ziffern und geheimnisvolle Zei- ! cheü standen darin. Das war sein Rosenhoroskop. Mölgg > blätterte nachdenklich, grübelte lang über -die neue Züch- j tung, die -er im April versucht hatte: eine dunkelgoldene Polyantha hatte er auf den einzigen La France-^tock gepfropft, der in seinem Garden stand. Der Tag der Prvp- ^ sung war festgehalten, auch der Tag, da früher die Poly- ancha veredelt, und der Tag, an dem dev Wildling gesät worden war. So hatte ev auch die Zeiten eingeschrieben

! Und jetzt die Hauptschwierigkeit; wie die Daten der Polyantha mit denen der La France sinngemäß vermählt werden mußten? Er mühte sich aus verschiedene Art, verstieg sich dazu, die Ouadrattvurzel aus der Summe zu ziehen. Ja, Voraussagen war nicht so leicht! Seufzend klappte er sein Buch zu, sein größtes Geheim nis. Aber ein Gefühl, sagte ihm, daß die Züchtung dieses Mal. glücken würde. Dort unten aus der Wiese schnitten der Bauer und Diettich schon viele Stunden lang Gras. Mölgg hatte noch geschlafen, jetzt ließ er sichs

, und er lebte wieder in ! seinem Dorf, nachdem ihm manche Ehre zuteil geworden ! war in der großen Welt. Schon seit lange war er erblindet, er wußte nicht, daß ein blutiges Beil überm Lande ge^ schwungen wurde, nur geheimnisvolle Stimmen redeten noch zu ihm; er zeichnete nicht mehr aus, was sie ihm kündeten, aber er stieg aus seinem Harmonium in die ! Sommernacht. Kapruner spielte wohl eine Stunde lang, j Dann tastete er in seine Schlafstube hinein, sprach ein , kurzes Gebet und legte sich zur Rrche

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Südtiroler Heimat
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Seite 2 von 8
Datum: 15.02.1935
Umfang: 8
rechts und links eineiigten, nisteten sich'treffsichere Scharfschützen ein, die Straße wurde durch mächtige Verhaue verbarrikadiert und als die ersten Sachsen heranrückten, donnerten von den Höhen riesige Steinlawinen, die von den Bauern angelegt, nun auf die wehrlosen Soldaten abgelassenUwurdeu und Mann und Roß zerschmetterten oder in deu-durch Regen güsse hochangeschwollenen- Fluh schleuderten- Drei Tage lang dauerte das furchtbare Ringen in der^Sachsenklem- me', dann war der Sieg in den Händen

der'Tiroler. Nicht nur General Rouyrr, sondern auch- der stütze Lefebvre selbst, mußten den Rückzug antreten, gefolgt'lmd bedrängt von den Bauernsiegern, die nun am Berg Jsel den eher nen Ring um die Feinde schlossen. Den Mahrwirt hatten die Anstrengungen 'der Kämpfe in der Sachsenklemme einen Tag lang aufs Krankenlager ge worfen. Rasch war er aber wieder auf dem Beinen und» sorgte mit besonderem Eifer für den so wichtigen Nach»- schub der Verpflegung für die Kämpfendemo Als Hofer am 13. August den Feind

: Es soll sich heimbegeben , Ein jeder bis zum dritten Tag, Und wenn man da noch finden mag, Der büßt es mit dem Leben! Das ist schon viele Wocherr her. Da haben sie nach blutiger Wehr Den tapfern Wirt gefangen. Zu Bozen tagt das Kriegsgericht, Ein. lang Beweisen braucht es nicht, Das Urteil ist ergangen. ' Drauf sprach der General: „Der Tod Ist aller Rebellion gedroht. Du darfst dich nicht beklagen. Du hast verschmäht des Königs Nat, Wer offnen Augs gefrevelt hat, , Der muß die Folgen tragen! Doch wenn es dir unkundig

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