, die aus dem Nebeneinanderleben zweier Sprach gemeinschaften entstehen! Wie wir aber in Südtirol, in Ungarn, im Elsaß und an derswo sehen, ist der Grund für die sprachlichen Verfol gungen in erster Linie in einem durchaus abzulehnenden Sprachimperialismus zu suchen, von dem gewisse Kreise auch in unserem Lande nicht frei sind. Wie im Glaubens leben die Uebergetveteuen ihre nicht bekehrten Mitbürger ver anlassen wollen, den Väterglauben aufzugeben, so sind sie auch auf sprachlichem Gebiete oft die unerbittlichsten Feinde
derjenigen, die an der angestammten Sprache sesthalten. Frei lich, es gibt heute in allen Lagern Tausende von Men schen, die nicht aus Untreue, sondern aus dem Zwange der Verhältnisse heraus, der Muttersprache, dem ererbten Volks tum entfremdet wurden. Es sei ferne, diese, die nur allzu oft unter innerem Zwiespalt und Widerspruch leiden, zu schelten. Aber nicht zu entschuldigen sind jene, die leicht fertig aus Erwerbsgier oder Eitelkeit di« Muttersprache auf geben, jene, die ihre Mitbürger zu gleichem